Reisebericht: Nord–Sardinien und Costa Smeralda – Direktflug

18.09. – 25.09.2019, 8 Tage Rundreise italienische Mittelmeerinsel Sardinien: Olbia – Costa Smeralda – La Maddalena – weitere Ausflugsmöglichkeiten: Tempio Pausania – Aggius – Alghero – Orgosolo mit Hirtenessen – Übernachtung im 4–Sterne–Hotel nahe der Costa Smeralda – Direk


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Sardinien, die Perle im Mittelmeer gilt immer noch als Geheimtip und will von uns entdeckt werden. Unendliche Küste, smaragdgrünes Wasser und die Geschichte der Nuraghen ziehen auch uns in ihren Bann.
Reisebericht Sardinien 15.9. -22.9.2020
Ein Reisebericht von
Anne-Katrin Müller
Anne-Katrin Müller

1.Tag Anreise nach Olbia

Wer kann schon nach Sardinien direkt fliegen? Bei Eberhardt Travel ist das möglich. Aber einen kleinen Wermutstropfen müssen wir mitnehmen, denn der Direktflug beschert und allen sehr zeitiges Aufstehen, um pünktlich 7.00 Uhr zu starten. Diese 1. Hürde gepackt, erhalten wir 17 Reiseteilnehmer unser Startpaket, gemeinsam mit den anderen Teilnehmern, die den direkten Charterflug nach Sardinien gewählt haben. In Olbia gelandet, bekommen wir auf dem Transfer erste Informationen zur Reise. Nun wird klar, dass nicht Roland der Reiseleiter ist, wie einige vermuteten. Aber er hat er seine Assistenzaufgaben auf dem Flughafen (Schild hoch halten) hervorragend gemeistert. Wir haben großes Glück und können sofort unsere Zimmer beziehen und ein wenig durchatmen. Unsere Neugier auf den kleinen Küstenort Cannigione und das herrliche Meer verdrängt die Müdigkeit und wir treffen uns 12 Uhr mit Anne zu einem ersten Erkundungsrundgang. Hochsommerliche Temperaturen um die 30 Grad laden zum ersten Badevergnügen, Kaffee trinken und Spaziergängen ein.
19 Uhr treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen, mediterrane Küche mit italienischen und sardischen Speisen ist angesagt. Schmackhaft, vielseitig und soooo gesund...
„Buona Notte" heißt es bald für alle.

2.Tag: Costa Smeralda

Besser kann unser Einstieg nicht sein, unser Ausflug führt an die vielberühmte Costa Smeralda und auch Reiseleiterin Anna ist ein Glücksgriff für uns. Von Olbia bis Palau erstreckt sich die Smaragdküste, umgeben von schroffen Felsen und Granitgestein. Als erstes besuchen wir das Künstlerdorf San Pantaleo, auf dem gerade reges Markttreiben herrscht. Malerisch liegt der Ort
mit seinen gut erhaltenen kleinen Altstadthäusern. Unsere Fahrt geht weiter nach Porto Rotondo, ein mondäner luxuriöser Badeort, der aber gegenüber Porto Cervo eher Dorfcharakter hat. Einzigartig schön ist die Kirche San Lorenzo mit ihrer Holzdeckenverkleidung und dem 22m hohen Glockenturm aus Pinienholz. Sie wurde erst 2009 komplett fertiggestellt und besticht mit ihrer originellen modernen Architektur und einem Altar, der sich unmittelbar im Eingangsbereich befindet.
Der Ort Porto Cervo, Inbegriff von Luxus und Reichtum scheint nur von Superlativen zu leben. Die längste Yacht ist 167m lang, 700 Euro kostet die tägliche Hafenmiete für ein Schlauchboot. ...dann schon lieber eine Yacht?
In den 60er Jahren hat der persische Prinz Karim Aga Khan, fasziniert von der Schöhnheit der Küste hier ein Feriendomizil für Reiche und Prominente errichtet. Die Idee war, eine Ferienanlage im maurischen Stil zu bauen, ohne Hochhausbauten. Da Porto Cervo nur in den
Sommermonaten besucht wird, wirkt der Ort in der Nebensaison wie ein Fassade und etwas steril. Reiseleiterin Anna zeigt uns auch noch die letzte Perle der Region. Der liebliche Ort Baia Sardinia liegt nördlich der Costa Smeralda und zieht uns alle in seinen Bann. Eine wunderschöne lang gezogenen Bucht, hübsche Geschäfte und wirklich leckeres Eis laden zum Flanieren ein. Gemeinsam klingt unser Abend an der Hotelbar aus.

3. Tag: Insel La Maddalena

Schöner kann das Wetter nicht sein, 28 Grad und blauer Himmel, aber genau das brauchen wir für unseren Ausflug zur Insel Maddalena, per Bus und Schiff. Denn auch hier auf dem Inselarchipel mit ca. 60 Inseln gibt es traumhafte Küstenabschnitte und Buchten, die in der Sonne nur so glitzern. Vom Ort Palau fahren wir mit der Fähre, vorbei am Bärenfelsen und erreichen schnell die idyllische Insel. Schon am 1. Fotostop möchte man am liebsten ins Meer rennen, die tief eingeschnittene Bucht „Spalm Beach" eingerahmt von hohen Granitfelsen, verzaubert. Es ist schönstes Badewetter und der Strand fast leer, wo gibt es das noch? Bei weiteren Fotostops können wir bis nach Korsika schauen und haben Spaß den vielen kuriosen Felsformationen aus Granit Namen zu geben. Unverkennbar sind aber Meerjungfrau und Krokodil, bevor uns die Fantasie durchgeht und jeder Felsen ein Tier sein könnte. La Maddalena ist auch berühmt durch den italienischen Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi, der auf der Nachbarinsel Caprera lebte und sehr verehrt wird. Noch einmal an Annas Lieblings-Gelateria vorbeigeschaut, verlassen wir die Insel wieder per Fähre. Vor uns steht noch die Besichtigung der Nuraghe Prisgiona. Nuraghen sind prähistorische Turmbauten aus Stein, die 2000 Jahre vor Christi vom Volk der Nuragher errichtet wurden. Auffällig ist, dass keine Nuraghe der anderen gleicht. Es gibt große Nuraghen, kleine Nuraghen, Nuraghenbrunnen, Nuraghendörfer.
Die 7000 Nuraghen, die heute noch auf Sardinien stehen, geben den Forschern heute immer noch Rätsel auf. Waren es Wehrtürme, Wohnstätten ? In der Art und Vielfalt finden wir Nuraghen nur auf Sardinien.
Leider müssen wir heute schon Reiseleiterin Anna und Busfahrer Antonello verabschieden. Aber nicht, bevor uns Anna noch von den weißen Eseln mit den „blauen Eggs" auf Asinara erzählt:)

4. Tag : Tag zur freien Verfügung

voll mit ersten Eindrücken ist heute Zeit und auch Gelegenheit, das Örtchen Cannigione einmal individuell zu besuchen. Der Ort lädt zum Spazieren und Wandern ein und viele Gäste machen ihre 1. Fahrt mit der kleinen Bimmelbahn zum 6 km entfernten „weißen Strand - Tanca Manna". 
Wer Abenteuer braucht, kommt mit Anne nach Olbia. Es wird anfangs ein gemütlicher Ausflug mit dem Bus an der Küste entlang. Olbia ist eine kleine Stadt mit 16.000 Einwohnern und einem hübschen Altstadtkern. Auf der Dachterrasse des Hotels "Panorama" mit fantastischem Blick über die Dächer Olbias schmeckt uns der Kaffee noch einmal so gut. Das Glück verläßt uns auf der Heimfahrt, denn der Fahrplan ist hier nur eine Anregung, wie es sein könnte.
Am Abend tauschen wir alle unsere Erlebnisse aus und fallen müde ins Bett. 

5.Tag: Hirtendorf Orgosolo und Hirtenessen


heute führt uns ein Ausflug ein Stück ins Landesinnere, entlang der Ostküste. Wir erfahren noch einmal viel über das Gebiet der Gallura, in welchem wir unser Hotel haben. In der Gallura finden wir viel Granitgestein, der zusammen mit dem Meer fantastische Postkartenmotive bildet. Wir fahren zuerst nach Orgosolo, einem zeitlang berüchtigten "Banditendorf". Reiseleiterin Veronica hatte uns viel von diesem Dorf erzählt und beruhigt erklärt, dass der Oberbandit in Haft ist. Er muss wohl gerade Ausgang gehabt haben, denn er stand fröhlich schwatzend am Gartenzaun. Das Dorf lockt aber zunehmend Touristen durch seine imposanten Gemälden an den Häuserwänden, die sogenannten "Murales". Veronica erklärt uns die Wichtigsten. Man kann sie nicht immer als schön bezeichnen, sie sind anklagend und tragen alle eine Botschaft.
Wir fahren weiter zum Hirtenessen. Eine einstmals arbeitslose Familie hat hier eine tolle Idee entwickelt und gibt Einblick in das Leben der Hirten. Rustikal auf langen Sitzbänken gibt es Schwein vom Spieß, Sarsischa, Pecorino, Hammel. Nix mit Besteck - wir sind ja nicht bei feinen Leuten. Schnell das Weinbecherchen nochmal hingehalten und dann gibt es noch einen leckeren Grappa.
Zum Abschluß gibt es typische Hirtengesänge.

6.Tag: Tag zur freien Verfügung


Dank der optimalen Lage des Hotels mitten in Cannigione fällt die Wahl nicht schwer. Das Herz der Damen schlägt ohnehin ganz weit oben, denn der Markt baut sich direkt vorm Hotel auf. Zum Tragen haben wir die Männer mtgebracht, denn es gibt echt leckere Sache und italienische Mode ohne Ende. Irgendwann schwindet die Lust und das Geld und einige Gäste machen sich noch einmal auf zum wunderschönen Strand "Tanca Manna", wo wir einen relaxten Tag verbringen, aber auch wieder mehrere Kleider und Blüschen anprobieren müssen.
Wir verbringen einen gemeinsamen netten Abend in der Bar bei Aperol oder einem sardischen Bier.

7.Tag: Alghero

nun geht es an die nördliche Westküste in die Schmuckstadt Alghero, diesmal mit Reiseleiterin Angela, die mehr oder weniger eine "Aussteigerin" ist. Den Damen muss man allen Respekt abgewinnen, wie sie sich ihre neue Existenz aufgebaut haben. Alle Reiseleiterinnen sind irgendwie taff und verfügen über ein enormes Wissen.
Alghero ist die schönste Stadt Sardiniens. Sie ist eine Hafenstadt mit alter Stadtmauer und herrlichen Kathedralen. Besonders bekannt ist sie aber durch die angrenzende Korallenküste,
an der vor allem die roten Korallen abgebaut werden. Die Läden sind voll mit herrlichem Korallenschmuck. Allerdings gibt es seit geraumer Zeit lizensierte Taucher und es darf nur noch in den Sommermonaten abgefischt werden. Die Unbedarftheit in den vergangenen Jahren rächt sich auch hier an der Natur. Im übrigen ist 1 kg Koralle 1500 Euro wert.
Alghero hat einen schönen langen Strand, der sich unmittelbar an die Stadt anschließt.
Auf unserem Rundgang besuchen wir die Kirche des Hl. Franziskus und erfreuen uns an der farbigen Kuppel der Kirche San Micele.
Wir genießen das Flair der Stadt und fahren zurück, um noch an der wundervollen Kirche Santissimo Trinita di Saccargia zu halten.
Ein letztes Mal genießen wir unser italiensches Abendessen im Hotel.

8.Tag: Heimreise


es bleibt uns nicht erspart, dass bereits 3 Uhr der italienische Wecker klingelt (oder auch nicht). Ein letzter Blick in die dunkle Umgebung und wir haben den Flughafen Olbia erreicht.      
Voll mit Eindrücken kehren wir zurück und sagen nun dem Sommer Ade.
Danke an Sie, liebe Gäste, dass Sie mit mir unterwegs waren und durch Ihre Fröhlichkeit zum Gelingen der Reise beigetragen haben.
"Auch das ist Kunst ist Gottes Gabe,
an ein paar sommerhellen Tagen
sich so viel Licht ums Herz zu tragen,
dass wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht."
in diesem Sinne
Eure Anne-Katrin Müller         

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Die ganze Reise war sehr gut organisiert und wir möchten uns bei der Anne ganz herzlich für Ihre liebevolle Betreuung bedanken. Es gab nichts was nicht machbar war. Sie hat aus unserer Gruppe ein tolles Team gemacht. Das Hotel und die Außenanlagen mit dem großen Pool zum Relaxen waren super. Mit einem großen Antipasti und und Salatbuffet war zum Abendessen für jeden etwas dabei.
Die Ausflüge waren alle sehr beeindruckend. Die Natur, die örtlichen Reiseleiterinnen haben uns mit ihrem Wissen stark beeindruckt. Es war einfach ein rundum tolles Erlebnis und ein super Klima . Einen kleinen Wermutstropfen gab es aber leider auch. In Alghero war die Zeiteinteilung für mich nicht ideal, da die Freizeit für einen individuellen Bummeln genau auf die Mittagszeit fiel und die Geschäfte geschlossen wurden.

Familie Kunth
08.10.2019