Reisebericht: Naturkundliche Rundreise Neuseeland – intensiv von Nord nach Süd

01.03. – 27.03.2016, 28 Tage Rundreise in kleiner Reisegruppe: Singapur – Auckland – Paihia – Coromandel – Rotorua – Tongariro – Kapiti Island – Wellington – Abel Tasman–Nationalpark – Gletscher – Queenstown – Milford Sound – Otago–Halbinsel – Dunedin – Mount Cook – Akaroa


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In einer kleinen Reisegruppe erleben wir die Naturwunder am anderen Ende der Welt: Vulkane, Gletscher, Fjorde, Seen, Inseln und Mee(h)r... von der Küste bis ins Bergland entdecken wir das Traumland Neuseeland intensiv! Kommen Sie mit...
Ein Reisebericht von
Anna Stiebing
Anna Stiebing

01./02.03.2016: Flug nach Singapur

In Deutschland ist Anfang März noch einmal Wintereinbruch... ein perfekter Tag, um davon zu fliegen! Wir machen den Weg zum Ziel und legen noch einen Stopover in Singapur ein. Mit Singapore Airlines erreichen wir nach ca. 12 Stunden die „Löwenstadt". Bei subtropischen Temperaturen begeben wir uns am Abend auf einen Spaziergang durch die City. Die nächtlich beleuchtete Skyline ist faszinierend - vom Merlion, über die Millennium Bridge zum Marina Bay Sands.

03.03.2016: Singapur

Den wohl besten Blick auf die Stadt bekommt man Singapore Flyer, mit 165 Metern eines der höchsten Riesenräder der Welt! Innerhalb einer halben Stunde drehen wir eine Runde. Mit einer guten Portion Humor und Wissen lernen wir anschließend die Sehenswürdigkeiten von Singapur mit unserem örtlichen Reiseleiter David kennen. Wir beginnen mit einem Bummel durch China Town mit vielen kleinen Geschäften und chinesischen Apotheken (was es hier so alles gibt ...) sowie dem Wahrzeichen des Viertels, dem Buddha Tooth Relic Temple. Wenn der kleine Hunger kommt, kann man es durchaus wagen, in den zahlreichen Garküchen preiswert zum Mittag einzukehren. Anschließend bewundern wir die Farben- und Blütenpracht im Orchideengarten und machen noch eine Stippvisite in Little India, wo es wunderbar nach orientalischen Gewürzen duftet. Am Abend hebt unser A380 schließlich ab in Richtung Neuseeland.

04.03.2016: Kia Ora in Aotearoa!

Nach knapp 10 Flugstunden kommen wir endlich an am anderen Ende der Welt! Am Flughafen von Auckland nimmt uns unser Reiseleiter Bernd in Empfang und nimmt uns gleich mit auf eine Erkundungstour durch Neuseelands größte Stadt. Schon von weitem ist der Skytower sichtbar, der 328 Meter in den Himmel ragt. Auckland trägt den treffenden Beinamen „City of Sails", die Stadt der Segel. Der Hafen mit den unzähligen Booten und der Skyline im Hintergrund bietet ein passendes Motiv zum Auftakt unserer Reise. Selbst die „Queen Mary II" heißt uns hier willkommen! Beim Abendessen im schicken Viaduct Harbour stoßen wir auf eine schöne Reise an... 3 Wochen voll wunderbarer Erlebnisse stehen uns nun bevor. Und nun ist die Reisegruppe mit 10 Gästen auch komplett...

05.03.2016: Auckland – Kauri–Museum – Paihia

Wir lassen Auckland hinter uns und fahren gen Norden durch das „Rolling Hill Country", eine Landschaft aus „rollenden Hügeln" mit einem grünen Teppich aus Gras und Wald. Bevor die ersten Siedler Neuseeland entdeckten war diese Region komplett mit Kauri-Wäldern überdeckt. Heutzutage gibt es nur noch wenige Flecken, wo die über tausendjährigen Baumriesen wachsen. Im Kauri-Museum in Matakohe bekommen wir einen umfassenden Eindruck zum Thema Pioniere in Neuseeland und wie das Holz geschlagen und verarbeitet wurde - ein Sägewerk, die Spendenhalle, Werkzeuge, Möbel sowie der Kauriharz-Raum gehören zu dem Museum. Im Waipoua Forest besuchen wir anschließend einen der letzten großen Exemplare: Tane Mahuta, der „Gott des Waldes" ragt mit ca. 14 Meter Umfang fast 50 Meter Höhe in den Himmel. Apropos... in der Mythologie der Maori steht Tane zwischen dem Himmelvater und der Erdmutter und gilt als Erschaffer aller Lebewesen. In der Region Northland, die wir in den ersten Tagen bereisen, lebt der größte Anteil von Maori, sie sind die Ureinwohner Neuseelands und machen heute etwa 15% der Bevölkerung aus. Wir fahren weiter durch Waitangi, dem historisch bedeutendem Schauplatz der Unterzeichnung des Vertrages von Waitangi im Jahr 1840. Unser Domizil für die nächsten beiden Tage ist der kleine Urlaubsort Paihia. Von hier starten Ausflüge in die Bay of Islands und zum nördlichsten Punkt der Insel, was uns morgen erwartet.

06.03.2016: Ausflüge Bay of Islands

Die Bay of Islands bietet eine Vielfalt an Ausflugsmöglichkeiten. Bei einer Fahrt mit dem Katamaran zum Hole in the Rock bestehen gute Chancen, Delfine zu beobachten. Eine Ganztagestour zum Cape Reinga zeigt die Highlights des Northland. Die Route führt vorbei an grünen Weiden und Kiefernwäldern bis ganz in den Norden der Insel. Dieser Ort ist in der Mythologie der Maori von besonders spiritueller Bedeutung, denn hier beginnt die Reise der Seelen der Verstorbenen ins Jenseits. Hier, wo die Tasmanische See auf den Südpazifik trifft, befindet sich das Cape Reinga mit dem Leuchtturm. Die Kulisse aus leuchtend blauem Meer, grünem New Zealand Flax und weißen Sanddünen unter einem azurblauen Himmel bietet unendlich viele Fotomotive. Nach dem Mittagessen geht es bergab - im wahrsten Sinne des Wortes. Wer möchte, kann mit dem Boogie-Board die Sanddünen hinunter düsen... zwei Mal können wir in der Gruppe sogar das „Sandboarding-Diplom" verleihen ;-)! Die Gezeiten bestimmen, ob man auf dem Hin- oder Rückweg über den 90-Mile-Beach fährt. Für uns steht diese spektakuläre Etappe nun auf dem Programm. In den Dünen entdecken wir sogar Wildpferde und am Strand versuchen Angler ihr Glück beim Fischen. Einst war die Region durch endlose Moore (swamps) geprägt, in denen die bis zu zweitausend Jahre alten Kauribäume bestens konserviert wurden. Nach 45.000 Jahren im Untergrund wurden diese Baumriesen gefunden und geborgen. Auch das wertvolle Harz des Kauri (gum) hat zu Beginn des 19. Jahrhunderts viele Glücksritter an diesen Ort gezogen, der heute als Gumdigger Place bezeichnet wird. Im kleinen Örtchen Mangonui soll es eine der besten Fish & Chips Läden des ganzen Landes geben - davon wollen wir uns natürlich selbst überzeugen. Ein langer, aber aufregender Tag geht mit einem Bad im Meer oder einem leckeren Seafood-Abendessen zu Ende.

07.03.2016: Paihia – Coromandel Halbinsel

Heute ist einer der wenigen längeren Fahrttage der Reise. Wir verlassen die Bay of Islands und fahren vorbei an großen Mangrovenfeldern und Auckland nach Süden. Von der Harbour Bridge erhaschen wir noch einmal einen herrlichen Blick auf die Skyline der „City of Sails". Das Tor zur Coromandel Peninsula ist Thames, dessen Architektur eine Mischung aus Artdeco, Jugendstil und viktorianischen Einflüssen zeigt. Ihren Reiz verdankt die Stadt dem Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts und auch heute hat die Stadt noch ein wenig den Charakter einer Westernstadt. Von hier geht die Fahrt durch die satt grüne Hügellandschaft nach Tairua. Das charmante Urlaubsstädtchen ist auch besonders beliebt bei den Kiwi-Touristen, die hier ihre Ferienhäuschen haben. Wir können gut verstehen warum - herrliche Strände, Ruhe und Beschaulichkeit... wirklich ein Ort zum wohl fühlen.

08.03.2016: Coromandel Halbinsel

Coromandel hat nur wenige gerade Straßen... somit windet sich die Route entlang der Ostküste der zauberhaften Halbinsel zum Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung. Mit der Aussicht auf zahlreiche kleine Inseln und den leuchtend blauen Pazifik wandern wir hinab zum Strand und dem Felsentor Cathedral Cove - ein herrlicher Fleck zum Verweilen, Fotos schießen oder ein erfrischendes Bad zu nehmen. Nach der Mittagspause im kleinen Strandort Hahei geht es weiter zum Hot Water Beach. Mit Schaufel und vollstem Körpereinsatz ;-) buddeln uns die Männer einen Pool in den Sand, der sich mit warmen Wasser aus unterirdischen Quellen füllt. Wer möchte, erklimmt zum späten Nachmittag noch den Gipfel des Paku Hill, von wo sich ein fantastischer 360 Grad Rundumblick auf die Siedlung, die Boote, das Inlet und den Strand der beiden gegenüber liegenden Halbinseln bietet. Ein erlebnisreicher Tag findet seinen Ausklang bei Fish & Chips und einem Glas Wein. Was will man mehr?!

09.03.2016: Weiterreise nach Rotorua

Bye bye Coromandel und auf nach Rotorua. Mit Zwischenstopp an der großen Tagebau-Goldmine in Waihi geht es direkt in das geothermale Zentrum der Nordinsel. Dabei streifen wir noch die Bay of Plenty - der fruchtbare Landstrich ist vor allem für den Anbau der Kiwi bekannt. „Kiwi" hat in Neuseeland ja dreierlei Bedeutung: zum einen die leckere Kiwi-Frucht, zum anderen den flugunfähigen putzigen Vogel, der sich zum Nationalvogel des Landes gemausert hat und last but not least bezeichnen sich die Neuseeländer selbst als Kiwis.
Im Großen und Ganzen gibt es zwei wichtige Gründe, Rotorua zu besuchen: geothermale Aktivitäten und Maori-Kultur. Ersteres bemerken wir spätestens ab dem Besuch der Government Gardens mit dem schmucken Badehaus von 1908. Hier bewahrheitet sich die landläufige Meinung, dass es in Rotorua immer etwas, sagen wir... unangenehm riecht. Der Abend steht ganz im Zeichen der Maori. Bei einem Hangi im Te Puia bekommen wir einen Eindruck von den Traditionen der Ureinwohner Neuseelands und auch das anschließende Essen, das zum Teil im Erdofen gegart wird, ist äußerst schmackhaft. Ein Krönchen wird diesem Tag später mit einem Bad im privaten Pool auf der Terrasse aufgesetzt. PS: Besonderer Dank gilt hier natürlich „unserem Praktikanten" alias Poolboy, Kofferträger, Film-Crew, Paparazzo, Pianist, gute-Laune-Macher etc. ;-)

10.03.2016: Wai–O–Tapu – Taupo – Tongariro Nationalpark

Die Region Waikato ist heute besonders durch die Milchwirtschaft (dairy farming) bekannt. Die früheren Kiefernwälder mussten aus ökonomischen Gründen den Kuhweiden weichen. Unser erster Stopp ist dem geothermalen Wunderland Wai-O-Tapu gewidmet. Das ganze Gebiet ist übersät mit kollabierten Kratern, heißen Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Erdspalten, die so bildhafte Namen tragen wie Devils Home und Devils Bath (Heim und Bad des Teufels), Palette des Künstlers und Champagner Pool. Und tatsächlich hat die Natur hier ein kleines Kunstwerk der Farben und Formen geschaffen. Vorbei an Taupo und dem gleichnamigen See führt uns die Reise schließlich in eine völlig andere Welt - in die Welt der Vulkane. Auf ca. 1.200 Meter finden wir unsere gemütliche Herberge (das höchste Hotel Neuseelands) für die nächsten zwei Tage vor der Kulisse der mächtigen Feuerberge.

11.03.2016: Tongariro Nationalpark

Der älteste Nationalpark Neuseelands steht für die drei Vulkane Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro. Und wieder meint es das Wetter heute gut mit uns... in der Nacht regnet es und am Morgen lächelt uns die Sonne an. Je nach Lust und Laune stehen heute eine längere Wanderung zu den Tama Lakes auf dem Programm oder eine kürzere Alternative zu den Taranaki Falls... wir wandern zunächst gemeinsam direkt ab dem Hotel durch die einsame vulkanische Landschaft. Trotz widriger Bedingungen haben sich die Pflanzen an die Umgebung angepasst. Besonders ist die Landschaft geprägt durch das goldgelbe Tussockgras, dazwischen gedeihen zaghaft neuseeländischer Enzian, lilafarbene Heide, Moose und Flechten. Jeder, der „Herr der Ringe" gesehen hat, wähnt sich mitten in Mordor, denn genau hier wurden die dunklen Szenen der Film-Trilogie gedreht. Trotz dem der Wind an den Tama Lakes etwas auffrischt, scheuen wir uns nicht vor dem Aufstieg und werden mit einem grandiosen Blick auf die blauen Tama Lakes und die atemberaubende Landschaft belohnt. Im Windschatten der Felsen genießen wir unser Picknick. Auf dem Rückweg statten wir noch den Taranaki Falls einen Besuch ab und wandern durch ein Waldstück zurück zum Hotel. Beim abendlichen Buffet werden die unterschiedlichen Erlebnisse des Tages ausgewertet und wir sind uns einig, dass es ein besonderer Tag unserer Reise ist.

12.03.2016: Fahrt nach Wellington

Wir verlassen das Hochplateau des Tongariro Nationalparks - aber nicht ohne noch ein paar Bilder festzuhalten. Die majestätischen Vulkane ragen in den wolkenfreien Himmel und am Straßenrand entdecken wir endlich auch einen Kiwi. Nunja, zugegeben keinen echten, aber das originelle Straßenschild ist dennoch ein willkommenes Motiv. Bei Ohakune spazieren wir auf dem Rimu-Walk durch ein Waldstück. Erstaunlich wie sich die Vegetation im Windschatten der Berge vom gestrigen Wald unterscheidet: wir lernen Rimu-Bäume, Rangiora (Bushmans Friend) und verschiedene Farne kennen. Weiter geht es in südlicher Richtung durch kleinere Städte und entlang der Kapiti Coast bis wir am Nachmittag Wellington erreichen. Auf einer Rundfahrt durch die neuseeländische Hauptstadt sehen wir die Waterfront, die Parlamentsgebäude mit dem „Bienenkorb" und die St. Pauls Kirche, ein bedeutsames Kulturdenkmal und Beispiel gotischer Holzarchitektur von 1866. Es ist auffällig, dass Alt und Neu in Wellington oft unmittelbar nebeneinander liegen: moderne Hochhäuser neben schmucken viktorianischen Häuschen. Bevor wir im zentral gelegenen Hotel einchecken, legen wir noch einen Stopp auf dem Mount Victoria ein. Von hier haben wir einen tollen Blick auf die Stadt, den Hafen und die Umgebung.

13.03.2016: Bye bye Nordinsel – Willkommen auf der Südinsel!

Heute geht unsere Reise weiter auf die Südinsel und wir freuen uns auf neue Abenteuer! Die Cook Strait beschert uns eine ruhige Überfahrt, so dass wir das Auslaufen aus dem Hafen von Wellington genießen können. Die Schifffahrt durch die Marlborough Sounds, einem Labyrinth aus Halbinseln und Inseln im Meer, gibt den gebührenden Auftakt für unseren zweiten Reiseabschnitt. Die Bäume und Sträucher strahlen im Sonnenlicht in unendlichen Schattierungen von Grün und das Wasser glitzert in tiefblau. Im Hafenstädtchen Picton rollen wir von Bord der Fähre und durchqueren bei Blenheim eines der wichtigsten Weinanbaugebiete Neuseelands (Marlborough). Vor der Kulisse der Richmond Range reihen sich die Reben malerisch aneinander. Schon jetzt bemerken wir, wie viel ruhiger es auf der Südinsel ist, schließlich lebt hier nur ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Die Route führt uns durch St. Arnaud, wo wir einen Abstecher zum Lake Rotoiti unternehmen. Ein kurzer Spaziergang durch Südbuchenwald beschert uns ein wunderbares Willkommens-Konzert von Bellbird & Co. Bald geht es abseits jeglicher touristischer Routen, „off the beaten Track" wie der Neuseeländer sagt. Unser Ziel ist heute zu Hause... nicht unseres, sondern Bernd seins: der „Reiter-Tribe" heißt uns zu einem BBQ willkommen. So bekommen wir einen ganz privaten Eindruck vom Leben der Auswanderer... einfach gemütlich und besonders lecker. Vielen vielen Dank dafür!

14.03.2016: Abel Tasman Nationalpark

So schön ist Neuseeland - goldgelbe Sandstrände und türkisfarbenes Meer! Willkommen im Abel Tasman Nationalpark! Nach kurzer Fahrt von Motueka erreichen wir diese sonnenverwöhnte Gegend im Norden der Südinsel. In Kaiteriteri steigen wir vom Bus auf den eigens für uns gecharterten Katamaran und unser Skipper Martin schippert mit uns entlang der traumhaften Küste. Es ist ein perfekter Tag zum Segeln: ruhige See, herrliches Wetter UND plötzlich tauchen auch noch Delfine auf! Ein Schule Großer Tümmler begleitet unser Boot - sie schwimmen in der Bugwelle, springen und tauchen unter uns durch. Ein unvergessliches Erlebnis! Wer den Sprung ins Wasser wagt, kann sogar mit den sanften Tieren schwimmen! In der Te Puketea Bay gehen wir schließlich vor Anker. Wer mag nimmt ein Bad im Meer oder unternimmt eine kurze Wanderung durch einen herrlichen Wald aus Baumfarnen, Südbuchen und Manuka zur Anchorage Bay. Zwischen dem Grün der Bäume leuchtet das Meer und die goldenen Strände. Nach dem leckeren Mittagessen an Bord bietet sich bei Flut noch einmal die Gelegenheit zum Baden oder Standup Paddeling. Auf der Rückfahrt passieren wir das Vogelschutzgebiet Adele Island und wir haben neben dem „bird singing" noch einmal tolle Ausblicke auf die wunderbare Landschaft! Am Abend kehren wir zurück nach Motueka zur Übernachtung.

15.03.2016: Fahrt zur Westküste

Heute verlassen wir den sonnigen Norden und reisen entlang der Flanken des Kahurangi Nationalparks durch die Schlucht des Buller Flusses an die Westküste. Die „Westcoaster" sind schon ein besonderes Völkchen - sie trotzen dem Regen und den lästigen Sandflies in einer der am dünnsten besiedelten Regionen des Landes. An der Westküste ist so wenig los, dass es südlich von Westport keine einzige Ampel gibt! Am Cape Foulwind unternehmen wir noch einen Spaziergang zu einer Kolonie von Seehunden, die sich auf den Felsen sonnen und im Wasser plantschen. Bevor wir zum Hotel nach Greymouth fahren, besuchen wir noch die Pancake Rocks in Punakaiki. Hier hat die Natur wiederum ein kleines Wunderwerk vollbracht. Die Felsen sind wie Plinsen aufgeschichtet und bilden interessante Formationen. Ein Spazierweg führt durch einen Wald aus New Zealand Flax und Nikau Palmen zu einigen schönen Aussichtspunkten. An die wilde Küste schmiegen sich die Berge mit einem grünen Teppich aus Südbuchen und Rata-Bäumen. Nun werden wir sehen, ob sich der weitläufige Ruf der regnerischen Westküste bewahrheitet... wir hoffen wie bisher auf gutes Wetter für die nächsten Tage.

16.03.2016: Welt der Gletscher

Manchmal scheint sogar die Sonne an der Westküste... und heute ist einer dieser seltenen Tage, wo man in die Region der Gletscher in schönes Wetter reist. Nach einer verregneten Nacht machen wir uns zunächst auf den Weg nach Hokitika. Die Westküste ist bekannt für die neuseeländische Jade, Pounamu. In Hokitika haben wir Gelegenheit, den Künstlern über die Schulter zu schauen und die grünen Schmuckstücke zu erwerben. Schon von hier können wir in der Ferne die Berggipfel erkennen. Von den vielen Gletschern Neuseelands haben sich die beiden Eiszungen von Franz Josef und Fox hier ihren Weg bis fast an die Küste gebahnt. So sehen wir neben dem Gletschereis nicht nur graues Gestein, sondern auch Regenwald! Wo sonst in der Welt gibt es das schon?! Leider ziehen sich auch in Neuseeland die Gletscher rasant zurück, so dass sich die gesamte Pracht der Bergwelt mit Schnee und Eis am besten aus der Luft bewundern lässt. Wir sind uns einig und buchen gemeinsam einen Helikopterflug über die Südalpen. Was für ein Glück, dass wir genau das Zeitfenster erwischen, in dem beste Bedingungen für den Flug herrschen! Vom Örtchen Franz Josef geht es durch die Wolkendecke hindurch, unter uns steile Berghänge mit grünem Regenwald und graue Felsen über die sich eine weiße Schneedecke legt. Ein Highlight ist schließlich die Landung auf dem Gletscher... Schneeballschlacht gefällig?! Oder vielleicht ein Tänzchen auf dem Eis!? Was für ein beeindruckendes Erlebnis über den Wolken! Vor dem Einchecken in unserem Motel in Fox unternehmen wir noch einen Spaziergang durch urwüchsigen Regenwald und am Abend überrascht uns Bernd mit einem leckeren BBQ. Guten Appetit!

17.03.2016: Haast–Pass – Wanaka

Es gibt nur wenige dieser Tage hier: blauer Himmel, die Sonne lacht vom Himmel und präsentiert uns Mount Cook (mit 3.724 Metern der höchste Berg im Südpazifik), Mount Tasman und die beiden Gletscherzungen Franz Josef und Fox in voller Pracht. Wenn selbst die örtlichen Reiseleiter Fotos schießen, will das schon was heißen! Das Westland gehört zu den am dünnsten besiedelten Regionen Neuseelands und bietet unendlich viel Natur. Bis zum Haast-Pass bewegen wir uns im Westland-Nationalpark, der wie der Fiordland-, Mount-Aspiring- und Mount Cook-Nationalpark auch zum Weltnaturerbe der UNESCO zählt (zusammen nehmen die vier Nationalparks 10% der Landesfläche ein). Nach kurzen Stopps am Strand (Achtung Sandflies!), am Lake Paringa und Knights Point spazieren wir zum Roaring Billing Wasserfall. Die Route führt uns mit fantastischen Landschaftsbildern weiter entlang des Haast River über den Haast-Pass, den mit 563 Meter tiefst gelegenen und südlichsten der drei Alpenpässe. Und mit einem Schlag ändert sich auch die Vegetation - das dominante Grün des Regenwaldes weicht den goldenen Ebenen und Berghängen von Central Otago. Bald passieren wir den Lake Wanaka und Lake Hawea und lassen uns von der beschaulichen Atmosphäre im kleinen Städtchen Wanaka einfangen. Diese malerische Kulisse verdient eine kleine Eberhardt-Fiesta und es darf gern zugegriffen werden! Überhaupt ist das Essen in Neuseeland (leider) viel zu gut ;-)... Lamm, Steak, Wild, Fisch und Meeresfrüchte kommen hier oft auf den Tisch.

18.03.2016: Wanaka – Arrowtown – Queenstown

Wir lassen Wanaka hinter uns und fahren über die Crown Range und den Cardrona Pass nach Queenstown. Ein wenig nostalgische Atmosphäre finden wir vorher in Arrowtown, wo einst der Goldrausch viele Glücksritter anzog. Heutzutage gibt es ganz andere Attraktionen in der Region: Abenteuerlustige finden hier alle möglichen und unmöglichen Sportarten. An der Bungee-Brücke über dem Kawarau-River können wir die mutigen Springer beobachten. Dass die Neuseeländer ausgesprochen kreativ und einfallsreich sind, zeigt sich auch an den ausgefallenen Briefkästen. In Queenstown sehen wir eine Sammlung von über 70 besonderen Exemplaren. Die Abenteuerhauptstadt Neuseelands liegt malerisch am Ufer des Lake Wakatipu und bietet mit der lebendigen Atmosphäre Gelegenheit zum Bummeln und Verweilen. Das historische Dampfschiff "TSS Earnslaw" lädt am Abend zu einer Fahrt zur Walter Peak Station ein, wo neben einer Schaf-Show ein üppiges Buffet auf uns wartet.

19.03.2016: Freizeit in Queenstown

Nach all den Erlebnissen der vergangenen Tage ist heute ein echter Genießertag... und Queenstown bietet das Richtige für jeden Geschmack. Mit der Gondelbahn schweben wir hinauf auf den Bob's Peak, den Hausberg von Queenstown. Hier bietet sich ein fantastisches Panorama auf die Stadt, den Lake Wakatipu und die markanten Berge der Umgebung. Für alle, die noch weiter hinaus möchten, geht es zu Fuß in Richtung Ben Lomond. Die Aussicht ist einfach atemberaubend! Am Nachmittag ist Gelegenheit für einen gemütlichen Stadtbummel, ein leckeres Eis, den Besuch des Bird Parks oder des Botanischen Gartens.

20.03.2016: Te Anau – Kepler Track – Glowworm Caves

Abschied von Queenstown und Weiterreise nach Te Anau, dem Tor zum Fiordland Nationalpark, dem größten des Landes. Als erstes statten wir den seltenen Takahes einen Besuch im Vogelpark ab. Die Vögel galten bereits als ausgestorben und man zählt heute einen Bestand von etwa 240 Tieren. Entgegen der Wettervorhersage hört pünktlich zu Beginn der Wanderung der Regen auf und wir können die Ruhe des Waldes genießen. Von den Control Gates laufen wir auf einem Teilstück des berühmten Kepler Track am Ufer des Lake Te Anau durch Südbuchenwald und staunen über die unendlichen Schattierungen von Grün. Der Wald wirkt fast märchenhaft mit all den Moosen, Farnen und Flechten. Am Wendepunkt wartet sogar eine kleine, aber sehr feine Überraschung auf uns ! Eine weitere Attraktion von Te Anau sind die Glowworm Caves, die wir am Abend besuchen. Mit dem Boot geht es zum Westufer des Sees, wo wir erst zu Fuß und dann per Boot in das Höhlensystem eintauchen. In völliger Dunkelheit leuchten tausende Lichter wie Sterne über uns. Die Glühwürmchen locken auf diese Art und Weise ihre Beute an und wir können dieses erstaunliche Schauspiel bewundern.

21.03.2016: Milford Sound

Zur gewohnten Zeit geht es los in Te Anau mit Ziel Milford Sound, einem weiteren Höhepunkt unserer Reise. Für die knapp 120 km lange Strecke von Te Anau haben wir genügend Zeit, um auf dem Weg einige Fotostopps einzulegen: vom Lake Te Anau mit seiner umgebenden Gebirgskette über die Milford Road geht es entlang des Eglinton River durch das gleichnamige Tal in eine subalpine Wunderwelt. Nach den vergangenen regenreichen Tagen im Fiordland stürzen zahlreiche Wasserfälle von den Bergen hinab. Am Mirror Lake können wir die sich im Wasser spiegelnden Gipfel perfekt vor der Linse positionieren (und eine hübsche Paradise Duck... oder war es doch die äußerst seltene Blue Duck??). Nach Überquerung des 45. Breitengrades folgen wir dem Hollyford River. Die Berge werden immer höher und die Wasserfälle dementsprechend umso beeindruckender. Hinter dem Homer-Tunnel ist der Milford Sound schon greifbar nah und wir erreichen entspannt unser Boot. Bisher hat das Wetter super mitgespielt, aber kurz nach dem Ablegen fängt es doch noch ordentlich zu regnen an. Aber nicht so schlimm, denn zum einen hatte uns Bernd versprochen, dass der Milford Sound bei jedem Wetter wunderschön ist und des Weiteren ist ein Lunch Buffet für uns vorbereitet, an dem wir unseren Gaumen Gutes tun können. Während der zweistündigen Bootsfahrt durch den 15 Kilometer langen Fjord sehen wir unzählige Wasserfälle und beeindruckende steile Felswände. Die Berggipfel verstecken sich in den tief hängenden Wolken, was eine mystische Stimmung zaubert. Mit 1.692 Metern ist der Mitre Peak (die Bischofsmütze) einer der weltweit höchsten Berge, der direkt vom Meeresboden hochsteigt. Unterwegs begleitet uns kurz eine Delfinfamilie und in der Seebärenkolonie herrscht eher verhaltene Motivation, Großes zu bewegen. Auf der Rückfahrt verabschieden uns vor dem Homer-Tunnel noch zwei freche Keas. Wie klug und raffiniert diese einzigartigen Vögel sind, wird in einem Bericht dokumentiert: sie lassen sich auf Autodächern durch den Tunnel fahren, weil sie zu faul sind über den Berg zu fliegen! Inwieweit das stimmt, kann natürlich auf die Schnelle von der Redaktion nicht geprüft werden. Auf jeden Fall waren SIE auch neugierig, was WIR da so im Bus tun... Fotografieren natürlich!

22.03.2016: Dunedin – Otago Halbinsel

Wir verabschieden uns für einen Tag von den Bergen der Südalpen und fahren durch weite Ebenen mit vielen glücklichen Kühen und Schafen bis an die Ostküste der Südinsel. Am Mittag erreichen wir die „Schottenstadt" Dunedin. Das schottische Erbe spiegelt sich in der Architektur wider, woher auch der Bezug zu Edinburgh rührt. Ein besonderes Schmuckstück ist der Bahnhof - von außen mit dem hell-dunklen Gestein und von innen mit den thematischen Mosaiken. Vor den Toren der Studentenstadt erstreckt sich die Otago Halbinsel. Am Ende liegt Taiaroa Head, wo sich die einzige Festland-Kolonie der Königs-Albtrosse befindet. Mit dem Boot unternehmen wir eine einstündige Fahrt um diese Landzunge. Wir haben nicht nur Glück mit wenig Seegang sondern können sogar die majestätischen Vogel fliegen sehen. Mit einer Flügelspanne von bis zu drei Metern können diese Vögel an die 100 km/h schnell fliegen. Darüber hinaus gesellt sich ein Weißkappenalbatross zu unserem Boot und wir können Neuseeländische Pelzrobben und Kormorane beobachten.

23.03.2016: Moeraki Boulders – Mount Cook Village

Erneut reisen wir durch diese neuseelandtypische Landschaft der "rolling hills". An der Küste legen wir einen Stopp bei den Moeraki Boulders ein, wo wir am Strand seltsam anmutende Steinkugeln finden. Eine beeindruckende Laune der Natur! Unsere Mittagspause verbringen wir in der Kleinstadt Oamaru. Der Sandstein in dieser Gegend verleiht der Stadt auch die Bezeichnung „weiße Stadt". Von der Küste reisen wir weiter ins Zentrum der Südinsel auf die Mackenzie Hochebene: goldenes Tussockgras vor der Kulisse schneebedeckter Berge - wir befinden wir uns mitten im "Merino-Land", wo die Merino-Schafe für ihre hochwertige Wolle gezüchtet werden. In Mount Cook Village beziehen wir unser Quartier. Wir sind umgeben von insgesamt 22 Gipfeln mit über 3.000 Meter Höhe, darunter der Aoraki, der "Wolkendurchbohrer", wie die Maori ihren Mount Cook nennen. Leider versteckt er sich heute in den Wolken, denn unser "Glücksdrachen" legt eine kurze Pause ein. Nur schemenhaft können wir immerhin den Hängegletscher des Mount Sefton an dem grauen Bergmassiv erkennen. Im vornehmen Hotel Hermitage wird uns ein köstliches Buffet serviert, das keine kulinarischen Wünsche offen lässt. Den Eingang des Hotels ziert eine Bronzestatue von Sir Edmund Hillary. Dem neuseeländischen Bergsteiger gelang 1953 die Erstbesteigung des Mount Everest! Seine herausragenden Leistungen und von den Kiwis geschätzten Eigenschaften verhalfen ihm zur Abbildung auf dem neuseeländischen 5-Dollar-Schein.

24.03.2016: Lake Pukaki – Lake Tekapo – Akaroa

Im Mount Cook Visitor Centre verschaffen wir uns einen Eindruck von den Dimensionen und Besonderheiten des gleichnamigen Nationalparks. Viele haben versucht den höchsten Berg Neuseelands zu bezwingen und nicht wenige haben dabei ihr Leben gelassen. Mit dem Bus fahren wir zurück am Ufer des Lake Pukaki. Der See wird gespeist durch den Tasman-Gletscher und schillert heute Morgen wunderschön milchig-hellblau. Am Lake Tekapo legen wir eine Pause an der Church of the Good Sheperd ein und die letzte Etappe unserer Reise führt uns durch die fruchtbare Ebene der Canterbury Plains und durch die Kleinstadt Geraldine schließlich auf die vulkanische Banks Peninsula. Die kurvenreiche Straße windet sich durch eine hügelige Landschaft und gibt immer wieder den Blick frei auf malerische Buchten. Die charmante, französisch geprägte Siedlung Akaroa verströmt mit den schmucken Holzhäuschen und Gärtchen ein vornehmes Flair. Vom Leuchtturm haben wir einen herrlichen Blick auf den Hafen.

25.03.2016: Banks Peninsula – Christchurch

Wer hätte gedacht, dass Kiwis doch fliegen können!? Scheu sind die seltsamen Vögel allemal und verstecken sich heute im Gras, auf Palmen und in den Rosenbüschen von Akaroa... es ist ja schließlich Ostern !
Ein letztes Mal genießen wir die traumhafte Ruhe und Natur der Banks Halbinsel. An der Okains Bay bleibt Zeit für einen Strandspaziergang und um langsam gedanklich Abschied zu nehmen vom Traumland Neuseeland. Endpunkt unserer fantastischen Reise ist Christchurch. Im Zentrum der größten Stadt der Südinsel sind immer noch deutlich die Spuren der verheerenden Erdbeben von 2010 zu sehen. Rund um den Cathedral Square sind die meisten Gebäude, inklusive der schönen Kathedrale, zerstört oder mindestens beschädigt. Christchurch befindet sich zwar in der Aufbauphase, aber dennoch wirkt es ein wenig trostlos. Der weitläufige Botanische Garten lenkt uns ab von den Baumaßnahmen in der Stadt und am Nachmittag beziehen wir unser Hotel. Letzter Abend, Farewell... das geht wohl immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge...

26./27.03.2016: Heimreise

Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende und nun heißt es Abschied nehmen von Aotearoa, dem Land der langen weißen Wolke. Über Singapur und Frankfurt fliegen wir mit vielen fantastischen Erinnerungen im Gepäck nach Hause.
Liebe Reisegruppe,
es war mir eine außerordentliche Freude, euch zusammen mit Bernd auf dieser besonderen Reise begleiten zu dürfen. Auch bei meinem 5. Besuch in Neuseeland war ich auf's Neue begeistert von der Schönheit des Landes. Wo sonst kann man so nah beieinander Gletscher, Regenwald, Hochgebirge, Strände, Wälder, Seen, Vulkane und Mee(h)r erleben?! Wir haben viel erlebt und viel gelacht... und so bleiben uns unvergessliche Eindrücke vom anderen Ende der Welt.
Herzlichen Dank & hoffentlich auf bald!
Eure Anna

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hey Anna, traumhaft was Du da grad erlebst und fantastische Bilder-viel Glück und gutes Gelingen.

Liebe Grüße Ingrid

Ingrid Langer
16.03.2016

Eine authentische Widerspiegelung unserer Reiseerlebnisse! Und wir müssen es wissen - wir sind dabei :-)
All unsere Eindrücke kann man schlecht in wenige Worte fassen, aber Anna ist es doch sehr gut gelungen!

Elke Koch
22.03.2016

habe gerade diese wunderbare Reise anhand deiner Bildergalerie nochmals durchlebt - einfach toll. Und dein Reisebericht poesievoll und lautmalerisch - du bist einfach das Beste, was EBERHARDT zu bieten hat, und wir profitieren davon. Wann sind wir wieder einmal zusammen unterwegs? Freue mich schon jetzt.

Christel Reißig
15.04.2016