Reisebericht: Silvester–Kreuzfahrt – Niederlande und Belgien

28.12. – 02.01.2018, 7 Tage Flusskreuzfahrt über Silvester mit Nijmegen – Antwerpen – Brügge – Rotterdam – Amsterdam mit MS Dutch Grace


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Die dunk'len Grachten sind der Stadt ein Spiegel, Die Bilder stimmig, zart, charmant. Lichter, Brücken, Häusergiebel, zeichnen sich wankend ab, doch ruhend und galant. Jahresausklang mit Belgischen Waffeln, Diamanten, Windmühlen, Tulpen und Biks
NL-YYREG 28.12.2017-2.1.2018
Silvester-Kreuzfahrt mit der MS Verdi
Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

Jahresausklang mit Belgischen Waffeln, Diamanten, Windmühlen, Tulpen und Biks


Bus: Fichtenkamm- Reisen
Fahrer: Harald Schäffler
RBGL: Steffi Zimmermann
PDI RL: Monika Siemrod
Die dunk'len Grachten sind der Stadt ein Spiegel, Die Bilder stimmig, zart, charmant.
Lichter, Brücken, Häusergiebel, zeichnen sich wankend ab, doch ruhend und galant.Die Stadt blüht in vornehmer Romantik, es ist als wenn die Zeit steh'n bliebe.
Und in die Straßen fließt das Wasser vom Atlantik, in Mengen wie der Menschen Liebe.Die Amsterdamer wissen wie zu leben und deren Leben ist besonders.
Es scheint, als sei das Bestreben, nach Glück hier leichter als Woanders.
AndyW

1. Tag, 28.12.2017, Anreise nach Nijmegen (766 km)


Bereits in den frühen Morgenstunden traf sich der Großteil der EHT-Gruppe am Dresdener Flughafen Dresden Klotzsche am Bus von Fichtenkamm. Steffi hatte für jeden Gast ein nettes Wort, derweil Harald die Koffer verstaute. Wie gewohnt gab es aller zwei Stunden eine Pause mit frisch gekochten Kaffee und Pfälzer Würstchen. Um die Zeit zu verkürzen, sahen wir uns einen Film über unser Reiseziel an. Die Route führte uns über den Thüringer Wald, den Drei Gleichen, Eisenach, den Montekarli, den Ruhrpott nach Nijmegen. Hier liegt am „Kade Bolder" unweit der Waalbrücke (niederländisch Waalbrug bij Nijmegen) unser Zuhause für die nächsten Tage, die MS Verdi. Die Brücke überspannt die Waal, den südlichen Arm des Rheins im Rhein-Maas-Delta. Die Straßenbrücke verbindet das Zentrum mit dem Stadtteil Lent am nördlichen Flussufer.
Nachdem die Crew das Gepäck auf die Kabinen gebracht hatte, genossen wir den ersten Snack an Bord. Pflichtprogramm für alle Gäste war das Sicherheitsprogramm. Am Abend lud der Kapitän zum Begrüßungscocktail und anschließenden Dinner.
Bei einem Abendspaziergang gingen wir auf Erkundung in der Hansestadt mit 175.002 Einwohnern. Nijmegen liegt im Osten der Niederlande in der Provinz Gelderland in der Nähe der Grenze zur deutschen Region Niederrhein.
Wunderschön beleuchtet die St.-Nikolaus-Kapelle, die St.-Stevenskerk (gotisch), erbaut im 13. Jahrhundert, das Rathaus und die Stadtwaage auf dem Großen Markt (jetzt Cafe-Restaurant).
Wer wollte lies den Abend dann in der Bar bei einem Gläschen und einem Tänzchen ausklingen.

2. Tag, 29.12.2017, Antwerpen (186km)


In den zeitigen Morgenstunden nahm die MS Verdi Fahrt auf in Richtung Belgien.
Uns blieb genügend Zeit für ein erstes leckeres Frühstück und Nachbuchungen für die Ausflüge. Während des Mittagessens legten wir in Antwerpen am Kattenijkdok (Katzendock) an. Unser Bus und der örtliche RL Christos standen schon bereit, um uns die „Stadt der Diamanten", die Hafenstadt in der Region Flandern in Belgien und die Hauptstadt der Provinz Antwerpen näher zu bringen.
Bezogen auf die Stadt als Verwaltungseinheit ist Antwerpen die größte Stadt des Landes.
Von großer internationaler Bedeutung ist der Seehafen, den Zweitgrößten Europas, sowie als weltweit wichtigstes Zentrum für die Verarbeitung und den Handel von Diamanten.
Im 15. und 16. Jahrhundert war sie eine der größten Städte der Welt, zeitweise die wichtigste Handelsmetropole Europas und als bedeutendes kulturelles Zentrum Wirkungsstätte von Künstlern wie Rubens. Weiter zu erwähnen Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1920 und Kulturhauptstadt Europas 1993, das Maison Guiette und der Turm der Liebfrauenkathedrale gehören zum UNESCO-Welterbe.
Der Weihnachtsmarkt findet auf verschiedenen Plätzen und Straßen im Zentrum von Antwerpen statt, unter anderem am Steenplein, Suikerrui, Grote Markt mit dem Brabobrunnen und Handschoenmarkt sowie De Groenplaats. Jetzt über den Jahreswechsel lockt die Schlittschuhbahn viele Besucher an.
Aber auch der historische Stadtkern hat einiges zu bieten. Aufgrund der vielen noch vorhandenen Bau- und Kunstdenkmale aus der Blütezeit der Stadt (Spätmittelalter, Renaissance und Barock) sowie aus der Zeit des Jugendstils und des Art déco gilt Antwerpen als eine sehr sehenswerte Großstadt.
Erwähnen möchte ich: den Hendrik Conscienceplein, die Sankt-Pauluskirche
die St.-Carolus Borromeuskirche, die Liebfrauenkathedrale (Onze Lieve Vrouwekathedraal), die Sint-Jacobskerk mit der Grabkapelle von Peter Paul Rubens und dessen Familie, Hauptbahnhof („Eisenbahnkathedrale"), der Boerentoren wird als erster Wolkenkratzer des (US-amerikanischen) Art-Déco-Stils auf dem europäischen Festland angesehen und das Vleeshuis
Bei schlechtem Wetter hat die Stadt auch einige weltbekannte Museen zu bieten:
Plantin-Moretus-Museum, Weltkulturerbe
Rubenshaus, Wohnhaus und Werkstatt von Peter Paul Rubens, heute Museum
Königliches Museum der Schönen Künste
Middelheimmuseum
Museum aan de Stroom (MAS)
Diamantmuseum
Die schönsten Bauten stehen in der Cogels-Osylei und den benachbarten Straßen Transvaalstraat und Waterloostraat im Ortsteil Zurenborg (Prachtstraßen mit vielen Jugendstil-Bauten; sowie in der Leysstraat und die daran anschließende Meir. Historischen Hintergrund hat das Jüdische Viertel in der direkten Umgebung des Hauptbahnhofs.
Leider war die Zeit viel zu kurz, trotz des nassen Wetters.

3. Tag, 30.12.2017, Brügge (249 km)


Nach einem reichhaltigen Frühstück erwartete uns unser Fahrer und der Örtliche Reiseleiter Christos am Anleger zum Ausflug nach Brügge. In der Bordküche hatte man Lunchpakete für die Gäste gepackt. Brügge, ist die Hauptstadt von Westflandern im Nordwesten Belgiens. Charakteristisch sind die Kanäle, kopfsteingepflasterten Straßen und mittelalterlichen Gebäude der Stadt.
Der zugehörige Hafen Zeebrugge ist ein bedeutendes Zentrum für Fischerei und europäischen Handel.
Wir begannen unseren Rundgang am Beginenhof. Die heutige bauliche Substanz geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Die Kirche St. Catharina ist im neugotischen Stil und steht inmitten der Anlage.
Im Garten wurden Obstbäume gepflanzt und ein Teich angelegt. Schwäne bieten sich hier als Statisten an. 1986 starb die letzte Begine. Sie waren gläubige Frauen, die in ordensähnlichen Hausgemeinschaften lebten, ohne Klostergelübde abgelegt zu haben. Heute dienen die Gebäude als Kloster und sind nach wie vor ei Ort der Ruhe und Besinnlichkeit.
Die Altstadt ist von Wallanlagen, auf denen Windmühlen stehen, und Kanälen umgeben. Da Brügge nie durch Kriege oder großflächige Brände zerstört wurde, sind mittelalterliches Stadtbild und historische Gebäude sehr gut erhalten. Die Stadt ist sowohl zu Fuß als auch per Bootstour erkundbar. Die Kanäle, die die Stadt durchziehen, nennen die Einheimischen Reien nach dem im Mittelalter vollständig kanalisierten Flüsschen Reie, über das Brügge direkt mit der Nordsee verbunden war.
Grote Markt - Der zentrale große Markt Brügges war im Mittelalter noch mit dem Schiff erreichbar. An der Ostseite des Marktes konnten Stoffe in der „Waterhalle" genannten großen Tuchhalle im Trockenen gelagert und gehandelt werden. Das Wahrzeichen der Stadt ist der „Brügger Belfried" - 83 m hoch+ einem Glockenspiel aus 47 Glocken und in die Hallen am zentralen Marktplatz von Brügge (Grote Markt) integriert. Er wurde ebenso wie diese im 13. Jahrhundert erbaut und diente als Brandwache. Noch heute darf ihn kein Neubau überragen. Wunderschön auch der Provinciaal Hof - im Stil der Neogotik erbaut. Er ist Regierungssitz der Provinz Westflandern. In unserer Freizeit hatten wir die Möglichkeit einheimische Spezialitäten, wie Belgische Waffeln etc. oder dass ein oder andere Mitbringsel zu erwerben.
Am Abend spielte Josef wieder in der Lounge zum Tanz auf.

4.Tag, 31.12.2017, Rotterdam (171 km)


Heute genießen wir während des Frühstücks die Landschaft von Antwerpen nach Rotterdam. Monika, die Bordreiseleiterin von PDI, macht uns auf einige Highlights an der Strecke aufmerksam.
Unser Anleger beim Uniworld Steiger befindet sich direkt an der Erasmusbrücke, wo heute das größte Feuerwerk der Niederlande gezündet wird. Die Erasmusbrücke (niederl. Erasmusbrug) ist eine Schrägseilbrücke über die Nieuwe Maas, einen Hauptstrom im Rhein-Maas-Delta. Die nach dem Philosophen Erasmus von Rotterdam benannt wurde, verbindet das Zentrum mit dem Kop van Zuid, einem städtebaulichen Entwicklungsgebiet.
Das 802 Meter lange Bauwerk überspannt die Neue Maas mit einer 410 Meter langen, asymmetrischen Schrägseilbrücke, die eine 278 Meter weite Hauptöffnung und einen 139 Meter hohen, weißen, angewinkelten Pylon hat. Dieser brachte der Brücke den Spitznamen „de zwaan" (der Schwan) ein.
Diesmal haben wir Leo als Stadtführer für die EHT-Gruppe. Da es in Strömen gießt, genießen wir den Komfort unseres Reisebusses. Rotterdam verfügt über eine Universität, mehrere Fachhochschulen, eine Musikhochschule und eine Kunstakademie. Sie ist die führende Industrie- und Handelsstadt der Niederlande. Auffällig ist die Rotterdamer Wolkenkratzer-Silhouette (fast wie Frankfurt am Main??), die sich seit Mitte 1980er-Jahre entwickelt hat.
Einziger Ausstieg am Hotel- und Museumsschiff Rotterdam. Die Rotterdam wurde für die Holland-Amerika-Lijn gebaut und im Liniendienst zwischen Rotterdam und New York mit Zwischenstation in Le Havre eingesetzt. Sie verließ Rotterdam am 3. September 1959 zur Jungfernfahrt mit dem Ziel New York. Unter den Passagieren befand sich auch Kronprinzessin Beatrix.
(Länge: 228,20 m/ Breite: 28,70 m/ Tiefgang: max. 9,00)
In unmittelbarer Nähe unseres Anlegers befinden sich die Kubushäuser - eine originelle Siedlung im Stadtteil Blaak von auf jeweils einer Spitze stehenden würfelförmigen Einzelhäusern. Die 1984 von Piet Blom errichteten Häuser werden von den Rotterdammern als Sechskanthäuser bezeichnet. Gleich daneben befindet sich der architektonisch ungewöhnliche Bahnhof Blaak und die Markthalle.
Sie ist ein hufeisenförmiges, elf Stockwerke hohes, langausgestrecktes Gebäude und wurde am 1. Oktober 2014 von Königin Maxima offiziell eröffnet. Die Fassaden an der Vorder- bzw. Rückseite des Baus sind beide aus Drahtseilen und Glasscheiben zusammengestellt. Die Konstruktion dieser Glasfassaden ist einzigartig und kann sich bei starken Sturm um 75 cm ausdehnen.
Das Erdgeschoss hat eine Grundfläche von 70 m x 117 m. Interessant auch das Deckengemälde mit dem Namen „Hoorn des Overvloeds" („Das Horn der Fülle").
Nach der ein oder anderen Verkostung hieß es nun schnell an Bord und für den Silvesterabend umziehen. 18.30 erwartete uns der Chefkoch zum Galadinner und erfreute uns mit Gaumenfreuden.
Danach wechselten die Gäste in die Lounge. DJ Josef spielte zum Tanz auf. 22 Uhr gab es eine lustige Crew- Show und strapazierte die Lachmuskeln.
Dazwischen verlosten die Reiseleiter Monika, Steffi und Michael einige Preise aus der Tombola.
Mitternacht- unser Kapitän Teun Sijbrands, sowie der Manager Micheal Koblizek hielten eine kleine Ansprache und begrüßten das „Neue Jahr 2018". Die Sektkorken knallten und man prostete sich gegenseitig zu:

Allen Gästen viel Gesundheit und ein wunderschönes reisefreudiges Jahr 2018!

Gott sei dank hatte der Regen aufgehört und wir genossen das Feuerwerk direkt auf der Erasmusbrücke mit dem tönen der Signalhörner der Schiffe.

5. Tag, 1.1.2018, Neujahr - Amsterdam (137 km)


Fast unbemerkt nimmt die MS Verdi Kurs auf Amsterdam auf. Die Gäste sind noch in den Kabinen und träumen in das „Neue Jahr".
Am späten Morgen bittet uns der Küchenchef zum Brunch ins Restaurant.
Heute wollen wir Amsterdam, ist die Hauptstadt der Niederlande erobern. Sie ist für ihr künstlerisches Erbe, ein weit verzweigtes Grachtensystem und schmale Häuser mit Giebelfassaden bekannt, die auf das sogenannte Goldene Zeitalter der Stadt im 17. Jahrhundert zurückgehen. Das Museumsviertel beherbergt das Van-Gogh-Museum, das Rijksmuseum mit Werken von Rembrandt und Vermeer sowie das Stedelijk Museum für moderne Kunst. Das Radfahren gehört zur Stadtkultur, sodass das Stadtbild von zahlreichen Radwegen geprägt ist. Allein ca. 880.000 Fährräder werden nur für diese Stadt geschätzt, d.h. 225.000 Fahrradständer, d.h. 25 bewachte Parkhäuser, d.h. 58% der Bevölkerung besitzen eins! Eine Mühle dient uns als Motiv für unser Gruppenfoto. Zweiter Teil der Erkundung findet mit dem Boot statt. Seit 405 Jahren (400/2013) durchziehen die weltberühmten Grachten die Innenstadt. Das Kanalsystem ist Touristenmagnet, begehrte Wohnlage und Fahrradfriedhof.
Highlights: Die Gouden Bocht ("Goldene Kurve"): An diesem Kanal, der sich von der Leidsestraat zur Vijzelstraat erstreckt, findet man die schönsten und prachtvollsten Grachtenhäuser
Magere Brug: Die Magere Brug („Magere Brücke") ist eine der schönsten Brücken von ganz Amsterdam. Bei Nacht wird sie romantisch beleuchtet.
Auch hier, im Land der Windmühlen, Tulpen und Fahrräder, war die Zeit wieder viel zu schnell vorbei.
Für den letzten Abend an Bord zogen wir noch einmal das „schönste was der Koffer zu bieten hat" an, um uns von dem Kapitän mit seiner Crew zu verabschieden. Beim anschließenden Dinner verwöhnte uns das Küchenteam noch einmal so richtig. Die Eisparade setzte dem ganzen dann die Krone auf- vielen Dank für die Gastfreundschaft!


6. Tag, 2.1.2018, Heimreise (840 km)


Die Koffer gepackt und Rechnungen bezahlt. Da unsere EHT- Gruppe den weitesten Weg hatte, verließen wir als erstes die MS Verdi.
Steffi verkürzte uns die Zeit mit einem Quizz über Holland und zeigte uns nach dem Dinner (6 Gang- Pfälzer Würstchen) einen Film über das Ijsselmeer.
Viel zu schnell erreichen wir die Ausstiege und unsere Gruppe löste sich auf.
Vielen Dank noch einmal an meine Reisegruppe und vor allen an Harald, unseren Fahrer von Fichtenkamm, der uns so ruhig und sicher von Ort zu Ort gebracht hat.
Ich würde mich freuen, Sie bald auf irgendeiner Reise begrüßen zu können.
Bis bald!
Ihre Steffi

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