Reisebericht: Rundreise Zypern – Sonneninsel im Mittelmeer

25.10. – 01.11.2017, 10 Tage Rundreise in Nord– und Südzypern: Paphos – Akamas–Halbinsel – Troodosgebirge – Agros – Nikosia – Larnaca mit Meze–Essen, Halloumi– und Weinverkostung


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Gemeinsam haben wir die Insel der Götter bereist, bei angenehmen Sommertemperaturen und mit unserem exzellenten Reiseleiter Antonis. Die Einzigartigkeit des Troodosgebirges und die antiken Stätten entlang der Mittelmeerküste haben uns begeistert.
Rundreise Süd- und Nordzypern 25.10. - 01.11.17
Ein Reisebericht von
Anne-Katrin Müller
Anne-Katrin Müller

1. Tag: Flug nach Paphos

Es ist sehr früh am morgen als wir, eine 23-köpfige Eberhardt-Gruppe den Flug nach Paphos antreten. Viele Gäste sind mit Transfers um Mitternacht angereist und so zaubert uns erst einmal nur die Tatsache des Direktflugs auf die Sonneninsel Zypern ein Lächeln ins Gesicht. Germania präsentiert sich als servicefreundliche Airline und schnell wird auch ein bißchen Schlaf nachgeholt.
Wir landen pünktlich in Paphos, wo uns Reiseleiterin „Mini" empfängt und in unser erstes Hotel „Cynthiana Beach" in Paphos bringt. Bei einem Willkommensdrink weist uns Mini ins Hotel ein und bei einem ersten Erkundungsspaziergang genießen wir die schöne Lage am Meer. Neugierig auf alles, was uns erwartet, starten wir am Nachmittag mit dem Linienbus zum Hafen in Paphos, gönnen uns einen Kaffee und spazieren die Promenade entlang bis zur Festung. Das Timing ist perfekt, denn der Wolkenbruch kommt erst als wir bereits im Bus sitzen. Was für uns im Moment nicht so erfreulich ist, ist für die Zyprioten ein großer Segen, denn fehlendes Wasser ist eines der Hauptprobleme auf der Insel und wir werden noch öfter daran erinnert.
Bei einem ersten gemeinsamen Abendessen lassen wir den Tag ausklingen.

2.Tag: Paphos und Naturschutzgebiet Akamas

Paphos ist nicht umsonst Kulturhauptstadt 2017, diese geschichtsträchtige Stadt wollen wir heute kennen lernen. Wir begrüßen Reiseleiter Antonis, einen versierten und humorvollen Reiseleiter und Busfahrer Kiriages, die uns von nun an die Schönheit der Insel präsentieren. Direkt am Meer liegen die berühmten Königsgräber von Paphos aus dem 3. Jahrhundert. Antonis hat so viel interessantes Detailwissen und profitiert auch von den Erzählungen seines Großvaters, dass man automatisch um Jahrhunderte zurückversetzt wird. Weiterhin besichtigen wir die gut erhaltenen Bodenmosaike im Haus des Dionysos. Antonis schildert eindrucksvoll, wie man an den Farben der Mosaike die geschichtliche Epoche erkennt. Ein weiterer Höhepunkt ist das Felsenkloster des Heiligen Neophytos aus dem 12. Jahrhundert. Auch hier wird Geschichte so bildhaft vermittelt. Im kleinen Dorf Kathikas erwartet uns ein typisches zypriotisches Mittagessen - Meze. Das ist eine Speisenfolge mit kleinen Gerichten, so z.Bsp. Kichererbseneintopf, gebackener Halloumi-Käse, weiße Riesenbohnen. Ein Dessert und ein Schnaps krönen das Meze-Essen.
Gerade richtig kommt der Verdauungsspaziergang auf der wunderschönen Halbinsel Akamas, wir besuchen das sagenumwobene Bad der Aphrodite und haben traumhafte Ausblicke aufs Meer.

3.Tag: Troodosgebirge – Wein und Spaziergang durch Agros

Am frühen morgen verlassen wir Paphos und checken im Hotel aus. Es geht ins Troodosgebirge. Auf der Fahrt erfreuen wir uns an der herrlichen Vegetation. Es wächst einfach alles auf der Insel; Bananen, Granatäpfel, Mango, Avocado, Walnuß, Feigen....auch viele Kartoffelfelder sind zu sehen. Im Troodosgebirge gibt es viel Weinanbau, vor allem von jungen Winzern. Die hübschen Weindörfer und leuchtenden Weinreben sind wunderschön anzusehen. Bald sind wir auch richtig dabei, wir werden auf dem Weingut „Gerolemos" erwartet. Bei herrlichem Ausblick ins Weingebiet probieren wir verschiedenste Rot- und Weißweine der jungen Winzer. Die Qualität überzeugt und so kaufen wir jede Menge „Mitbringsel". Antonis erzählt uns, dass importierte Weine preiswerter sind als die eigene Herstellung, da die Kultivierung, vor allem aber Bewässerung zu teuer ist. Die Wasserknappheit auf der Insel ist allgegenwärtig.
Unsere Fahrt führt uns weiter ins Weindorf Omodos, wo wir das Kloster Timios Stavros besichtigen. Später am Bus hat Antonis für unser „Geburtstagskind" einen kleinen Empfang bereitet, eine wunderschöne Geste. Wir lassen uns Olivenkuchen schmecken und stoßen mit einem Schnaps an. Am frühen Nachmittag werden wir herzlich im kleinen Familienhotel „Livadia" in Kyperounta mit frischen Getränken und Kuchen begrüßt; ein typischer Familienbetrieb, wo verschiedene Generationen mitarbeiten.
Wir treffen uns später zur Fahrt ins Dorf Agros. Die Überraschung ist gelungen mit einem Oldtimerbus kutschieren wir talabwärts ins Dorf. Wir schauen in traditionellen Familienbetrieben bei der Arbeit zu und landen schließlich wieder in einer urigen Taverne zum Meze-Essen. Ausgelassen fröhlich treten wir den Heimweg an.

4. Tag: Scheunendachkirchen und Kykkos–Kloster

auch den heutigen Tag verbringen wir im Troodosgebirge, da es auch hier viele Kulturdenkmäler gibt. Einzigartig und nur im Troodosgebirge zu finden, sind die Scheunendachkirchen, die unter dem Schutz der Unesco stehen. Wir besuchen die Kirche Agios Nikolaos tis Stegis aus dem 12. Jahrhundert mit ihren herrlichen Freskenmalereien aus 6 Jahrhunderten. Weiter geht unsere Fahrt zum Dorf Kakopetria, dessen 300-400 Jahre alte Steinhäuser Dank Initiative eines Bürgermeisters unter Denkmalschutz gestellt wurden. Dieser Umstand verhilft dem Dorf, dass es restauriert werden darf und nicht verfällt.
Schließlich fahren wir weiter zum Kloster Kykkos, dem bedeutendsten der Insel und schauen uns die eindrucksvollen Freskenmalereien an. Wenige Kilometer entfernt vom Kloster besuchen wir das Grab von Erzbischof Makarios, zypriotischer Geistlicher und Politiker. Einst lebte er als Novize im Kloster Kykkos und war später von 1959 bis 1977 Präsident Zyperns und geistliches Oberhaupt. Die Zyprioten verehren ihn.
Das Wetter ist uns auch heute nicht so hold und wir sind der Meinung die Regentage des Monats Oktober nun aufgebraucht zu haben. Dennoch genießen wir die eindrucksvolle Fahrt durch das Gebirge, welches wir am nächsten Tag verlassen werden.

5. Tag: Nikosia und Kyrenia in Nordzypern

Auf Emfehlung von Antonis verlassen wir etwas früher unser Hotel im Troodosgebirge und starten Richtung Nikosia, wo wir uns noch die Stadt Nikosia noch kurz anschauen möchten. Außerdem steht der Besuch Nordzyperns auf dem Programm. Wir sind gespannt, und möchten uns gern ein eigenes Bild über die politischen Verhältnisse der geteilten Insel machen. In den deutschen Medien scheint Zypern fast nahezu ausgelöscht. Nun sind wir vor Ort und können selbst urteilen.
Wir besuchen zuerst das archäologische Museum Nikosia. Antonis erklärt uns bildhaft die Exponate der 9tausendjährigen Kulturgeschichte der Insel Zypern, die vor allem aus der Bronzezeit und der griechischen und römischen Antike sind. Damit es kein Monolog wird, bekommen wir auch alle eine kleine "Rolle" beim Bestimmen der Epochen. Ja, Antonis hat schon Talent uns die Geschichte zu vermitteln.
Weiter fahren wir nun nach Nordzypern. Abgesehen von der Grenzkontrolle bereitet auch die Begleitschaft eines türkischen Kollegen einer Reiseagentur Unbehagen. So hat uns Antonis auch die wichtigsten Dinge über Nordzypern bereits vorher erzählt. Nach wie vor ist der Nordteil Zyperns seit 43 Jahren von der Türkei besetzt und es gibt keine Anzeichen , das sich die Situation zeitnah ändern wird. Wir besichtigen die Abtei Bellapais, eines der schönsten gotischen Bauwerke der Levante und fahren später in die Hafenstadt Kyrenia (türkisch Girne). Dort besichtigen wir die Festung und haben später Zeit durch den urigen Hafen mit seinen venezianischen Häusern zu spazieren.
Spät am Abend beziehen wir unser Hotel „Cavo Maris" in Protaras.

6.Tag: Nordzypern mit Famagusta – Salamis

Gut gestärkt bei einem Frühstück auf der Terasse geht unsere Tour noch einmal nach Nordzypern. Wir besuchen als erstes das „Barnabas - Kloster", für die orthodoxen Christen der Insel ein Ort von enormer Bedeutung. Später besuchen wir die Lala-Mustafa-Pascha-Moschee in Famagusta und am Nachmittag die antike Stadt Salamis mit ihrem herrlichen Amphitheater. Dessen Größe läßt sich nur erahnen. Wie gut, dass wir Antonis Erklärungen folgen können, wer würde schon Spuren von Erdbeben an den Steinen erkennen...
Am Nachmittag fahren wir vorbei an der Geisterstadt Varosha, am Stadtrand von Famagusta. Einst der bedeutendste Badeort der Insel mit schicken Hotels und vielen Geschäften, ist die Stadt seit der Besetzung durch türkische Truppen im Jahr 1974 militärisches Sperrgebiet. Die Häuser verfallen und alle Versuche, die Stadt wieder zu beleben, scheiterten bisher an der starren Haltung der Türkei.
Am frühen Nachmittag erreichen wir unser Hotel und nutzen die verbleibende Zeit zu Spaziergängen und einem herrlichen Bad im Meer. Immerhin haben wir noch 25 Grad Wassertemperatur. Das Hotel gefällt allen ausgesprochen gut und wir würden gern noch ein paar Tage ranhängen.

7.Tag: Larnaca, Kourion und Kolossi

Wieder heißt es, Koffer packen und wir nehmen wieder Kurs auf Paphos, entlang der südlichen Küste. Auf der Fahrt dorthin ist viel Zeit und Antonis plaudert ein bißchen aus dem Nähkästchen, wie die Leute leben und über Hochzeit in Zypern. Seine "Eigene" zumindest war gut besucht und in jeder Hinsicht ein voller Erfolg:) Später spazieren wir auf der Promenade in Larnaca bis zur Lazarus-Kirche und besuchen diese. Am Salzsee in Larnaca erwartet uns ein weiterer bedeutsamer Ort, die "Hala Sultan Tekke Moschee". Sie ist ein Wallfahrtsort und viele Pilgerer kommen jährlich, um das Grab der Tante des Propheten Mohammed zu besuchen.
In Limassol besuchen wir die Johanniterburg Kolossi, in der einst Johanniter den Commandaria-Wein brauten. Natürlich hat Antonis ein Schlückchen für uns dabei. Nicht weit von Limassol besuchen wir das antike Königreich Kurion.
Natürlich darf auch der legendäre Felsen der Aphrodite nicht fehlen. Am nahe gelegenen Rastplatz gibt es eine große Überraschung. Uns erwartet ein herrliches Picknick, typisch zypriotisch; Oliven, Wurst, Salat...sogar ein Dessert gibt es. Sind wir doch sonst so aufgeschlossen gegenüber der einheimischen Küche, kapitulieren wir beim Rosenöl-Dessert.  
Die Kulisse ist hervorragend geeignet, um uns bei Antonis für seine proffessionelle und humorvolle Reisebegleitung zu bedanken.
Wie war das doch gleich in der Freskenmalerei ? Walnußaugen...schiefe Nase...fleischige Lippen...? Na, welches Jahrhundert ?
Wir lassen den Abend gemütlich im Hotel ausklingen und treten am nächsten Morgen vollgepackt mit Eindrücken von einer außergewöhnlich schönen Reise unseren Rückflug nach Dresden an. 
Ich war gern mit Ihnen unterwegs und habe die gemeinsame Freude beim Entdecken der Insel genossen, aber auch die netten Gespräche. 
Ihre Anne-Katrin Müller

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Kommentare zum Reisebericht

Während einer tollen interessanten Rundreise lernten wir gemeinsam mit unserem Reiseleiter Antonis das geschichtlich sehr geprägte Zypern von all' seinen Seiten kennen. Wie hatten viel Spaß in unserer Reisegruppe und für alle anstehenden Fragen hatte Anne ein offenes Ohr und die passende Antwort parat! Danke für den schönen Bericht und die fantastischen Fotos dazu. Wir freuen uns schon auf die nächste Reise mit Eberhardt Travel!
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Birgit & Christoph

Christoph Magirius
29.12.2017

Schöne Bilder und ein schöner Beitrag.

Zypern zu erkunden hat uns richtig gut gefallen. Die Insel ist sehr vielseitig, sowohl im Nordteil als auch im Südteil.

Hier sind unsere Reiseberichte und wir würden uns natürlich über einen Gegenbesuch sehr freuen: https://one-million-places.com/reiseberichte/europa/zypern

Viele Grüße
Michael & Sandra

One Million Places
25.01.2019