Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

04.09. – 11.09.2012, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Bereits am früheren Morgen wurden die Gäste der Gruppe Leipzig von zu Hause abgeholt und zu unserem Treffpunkt an der Information im Leipziger Flughafen gebracht. Im Gepäck "Gute Laune" und bereit für die Entdeckung der "Holzinsel" :-)
Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

Reisebericht

Tag der Anreise, Dienstag 4.9.2012
Bereits am früheren Morgen wurden die Gäste, die mit mir von Leipzig geflogen sind, von Zuhause mit dem Haustürtransfer zu unserem Treffpunkt gebracht.
Die Gruppe bestand aus 18 Gästen der Gruppen Heike Schlosser, Peter Patzelt und Steffi Zimmermann.
Als unser Team komplett war, erledigten wir gemeinsamen Check-in und stiegen endlich ins Flugzeug. Im Direktflug steuerten wir die „Holzinsel" mit einer der zehn spektakulärsten Landebahnen an.Unser Abenteuer MADEIRA hatte begonnen!!!Die ersten Eindrücke von der wunderschönen Vulkaninsel Madeira konnten wir bereits in der Luftperspektive aus dem Flugzeug sammeln. Am Flughafen Funchal (eigentlich müsste er Santa Cruz heißen) warteten auf uns die Betreuer von Travel 1, Aurora und Elena.
Auch die Dresdner waren endlich eingetroffen und gemeinsam fuhren wir nach Canico in den Herrensitz Quinta Splendita mit einem wunderschönen 30.000 m² großen Botanischen Garten. Als Begrüßungsgetränk bekamen wir den berühmten Madeirawein :-)
Den Rest des Nachmittags nutzten wir, um die Gegend des Hotels zu erkunden. Am Abend trafen wir uns im Hof vor der Rezeption der Quinta, um gemeinsam zu dem bereits reservierten Restaurant „Central" essen zu gehen.
Wir ließen uns von unserer Reisebegleiterin Steffi anstecken und probierten die einheimische Spezialität Espada (Degenfisch) mit gebackener Banane. LECKER!
Zweiter Tag, Mittwoch 5.9.2012
Nach dem Frühstück traf sich unsere Gruppe im Hof, wo wir um 9.00 Uhr von unserer örtlichen Reiseleiterin Lina mit einem Midi- Bus abgeholt wurden. Jeder von uns erwartete die ersten Ausflüge mit Neugier und Vorfreude.
Zuerst fuhren wir nach Camacha (kalte Ecke im Winter ca. 7°C), wo wir die Fabrik der Korbflechter besichtigten. Wir durften den Handwerkern über die Schultern schauen und sie bei ihrer Arbeit beobachten.
Von der kleinen Stadt Camacha fuhren wir weiter zu dem berühmten Gipfel der Insel Pico do Arieiro (1818m) mit der weißen Radarkugel. Von dort hatten wir eine wunderschöne Aussicht bei strahlendenn Sonnenschein. Nach einem kurzen Fotostopp, fuhren wir weiter in das Naturschutzgebiet Ribeiro Frío (Kalter Bach, 880m), wo wir eine Forellenzuchtstelle besichtigten. Anschließend, gab es zur Einstimmung, eine wunderschöne und eindrucksvolle Wanderung entlang der Levada, die ca. 40 min dauerte. Auf diesem Wege verschafften wir uns die ersten Eindrücke über die Flora der Vulkaninsel und prägten uns Steffis Worte „Laufen wie ein Gecko- ein Blick auf dem Boden und einer für die Naturschönheiten" ein.
Danach setzten wir unsere Rundreise wieder fort und fuhren nach Porto da Cruz mit einem kurzen Zwischenstopp in Santana, wo wir die typischen Strohdachhäuser besichtigen und zum ersten Mal eine Poncha probieren konnten.
Im Anschluss ging es über den Portela-Pass nach Machico. Östlich von Machico, in der Nähe vom Pico do Facho machten wir eine kurze Pause um einige wunderschöne Aussichten zu fotografieren, denn von hier reichte der Blick über die Landebahn des madeiranischen Flughafens Santa Catarina (2800m) und die Bucht von Machico bis zu der Ostspitze Madeiras.
Erschöpft, aber sehr gut gelaunt, lächelnd und voll von neuen Eindrücken kehrten wir zurück, um am Abend gemeinsam essen zu gehen.
Dritter Tag, Donnerstag 6.9.2012
Für heute planten wir eine fakultative Wanderung entlang der Levada (zu deutsch mitnehmen) von Marocos. Nachdem Frühstück wurden wir von unserer örtlichen Reiseleiterin Lina abgeholt und mit dem Bus zu unserem Startpunkt gebracht. Unser Wanderweg begann im Ort oberhalb von Machico und führte uns an eindrucksvollen Terrassenlandschaften hoch über dem Tal von Machico vorbei. Auf dem Weg konnten wir einige Bauern bei der Arbeit beobachten und lernten sehr viel über die Zuckerrohr- u. Gemüseplantagen, Entstehung der Insel, Flora +Fauna, Tierhaltung (Kuhhäuser ?) und das Leben der Bewohner. Sehr oft machten wir ein Zwischenstopp, denn alle wollten die schönsten Aussichten über die Insel und die seltsamen Pflanzenarten wenigsten als Foto nach Hause mitnehmen. Nach 2,5 Stunden endete unsere Wanderung in der kleinen Bar „O Jacare".
Reicher um einige Erkenntnisse kehrten wir gegen 13.00 Uhr nach Canico zurück.
Im Hotelpool zogen einige Gäste dann ihre Bahnen und erfrischten sich für den bevorstehenden Abend.
Vierter Tag, Freitag 7.9.2012
Wie immer begrüßte uns ein wunderschönes Wetter: strahlende Sonne und blauer Himmel. Sehr gut gelaunt fuhren wir mit unserem Midibus zuerst zu dem botanischen Garten nach Funchal. Der botanische Garten befand sich oberhalb der Stadt Funchal und der Spaziergang durch ihn dauerte ca. 2 Stunden. Auf über 35.000 Quadratkilometern gedeihen hier mehr als 2.000 exotische und einheimische Pflanzen. Leider war jetzt keine Orchideen- und Kamelienzeit (November).
Unterhalb des Parks befand sich noch ein kleiner Papageienpark und ein gefiederter Freund belustigte die Besucher mit seinem „Aloha" und „Hihihihi". Ich glaube die Bilder und die Farben in meiner Fotogalerie sprechen für sich.
Danach ging es weiter nach Funchal, wo wir die große Markthalle besichtigten. Hier konnten wir unterschiedliche Arten von Schnittblumen, Pflanzenwurzeln und Zwiebel bewundern, exotisches Obst und Gemüse probieren und einen Besuch der Fischhalle abstatten.
Im Anschluss spazierten wir durch die älteste Straße von Funchal, die Rua da Santa Maria mit den originellen Türen.
Vorbei an Camara de Lobos ging es weiter zu unserer Weinverkostung, die in einer alten Quinta aus dem 17. Jh., stattfand. Der Gutsbesitzer schenkte uns seinen madeiranischen Wein ein und lud uns auf ein Stückchen Mandelkuchen ein. Ein bisschen gestärkt mit den einheimischen Spezialitäten fuhren wir zum Cabo Girao, um dort einen Fotostopp einzulegen und den Süden von Madeira „von oben" zu betrachten.
Als kleines WOW und Dankeschön an ihre netten Gäste fuhren Lina und Steffi nach Cancela zur Christusstatur. Hier lief auch der letzte Fotoapparat heiß ?
Fünfter Tag, Sonnabend 8.9.2012.
Pünktlich 8.15 ging die Sonne auf und es sollte wieder ein Tag voller Überraschungen werden.
Nach dem Frühstück ging es nach Monte, wo wir eine wunderschöne barocke Kirche aus dem 17. Jh. besichtigten. Der Legende nach fand an dieser Stelle die kleine Eva eine Puppe, die ihr von der hl. Maria geschenkt wurde. Deswegen ist diese Kirche der Mutter Gottes gewidmet. Doch zuerst mussten wir die 171 Stufen bis zum Portal bewältigen.
Der des Österreichischen Kaisers Karl hatte im linken Flügel seine letzte Ruhestätte gefunden. Bis heute hat Monte eine sehr wichtige Bedeutung vor allem für diejenigen, die aus Madeira stammen und im Ausland leben, denn sie wird auch als ein wichtiger Pilgerort betrachtet.
Nach der Besichtigung der Kirche fanden sich einige unter uns, die mutig genug waren, um mit dem Korbschlitten ins Tal hinunter zu gleiten. Die Fahrt dauerte ca. 7 min und machte uns allen unheimlich viel Spaß.
Von Monte fuhren wir weiter durch einen wunderschönen Eukalyptuswald (Striptesebäume), der rundherum von Gebirgshängen umgeben war. Am Eira do Serrado - einem Aussichtspunkt- legten wir einen Fotostopp ein. Von hier aus hatten wir einen wunderschönen Ausblick nicht nur auf die Berge, sondern auch auf das Nonnental. Ein Zufluchtsort der Clarissinnen vor den Piraten. Erst 1950 wurde eine Straße zu den 3000 Einwohner zählenden Ort gebaut.
Unsere Tour endete mit dem Besuch einer Kräuterquinta in Sao Martinho, wo wir von der Kräuterhexe Esmeralda einen Besuch abstatteten. Wir erfrischten uns mit Zitronengras -Tee und genossen den Geschmack der Apfel-Chili Marmelade auf selbstgebackenen Brot und Nusskuchens. Ganz nebenbei erfuhren wir sehr viele Geheimnisse aus der Kräuterwelt.
Am Abend machten uns „Kanonenschläge" munter, der Start zum Volksfest. Tage zuvor hatte man schon die Gassen von Canico mit Blumengirlanden geschmückt.
Im September begeht die Kirchengemeinde der barocken Kirche in Canico (18.Jhd.) ein eindrucksvolles 3-tägiges Fest.
Sechster Tag, Sonntag 9.9.2012
Strahlender Sonnenschein, blauen Himmel und einer Temperatur von ca. 21°C lockte uns zum fakultativen Ausflug in die Gärten Madeiras. Zuerst fuhren wir zu dem Jardim Orchidea - einem Orchideen Garten. Vorteil unseres Midibuses, wir hielten direkt vom Eingang. Ein jedes Herz von Orchideenfreunden schlug hier höher
Vor unseren Augen wuchsen und blühten sehr viele verschiedene Sorten, die gleichzeitig mit anderen kunstvoll zusammengestellten Elementen für einen herrlichen Anblick sorgten.
Von der Terrasse aus genossen wir einen umwerfenden Blick auf die Fenchelstadt- Funchal.Weiter ging die Fahrt zu den Palheiro Garten, seit fünf Generationen im Besitz der Familie Blandy und das gleichzeitig als „Mekka" für Botanikliebhaber gilt.
Leider hatte der Brand im letzten August seine Spuren hinterlassen, angebrannte Bäume, vernichtetes Kraut der Agapanthus. Bis kurz hinters Herrenhaus sah man Verwüstung.
Nur die Lilie (Prima Donna) konnte sich endlich frei entfalten und nutzte den Vorteil.
Um die Kapelle des Heiligen Johannes bewunderten wir verschiedene Pflanzen für Steingärten. Von da aus spazierten wir weiter zum Teehaus. Hier stärkten wir uns mit Esspresso und einheimischen Spezialitäten.
Den restlichen Tag nutzten wir individuell mit einem Ausflug zum Atlantic, Spaziergang in Canico und genossen das Fest, Gartenbegehungen oder planschten einfach im Pool.Siebter Tag, Montag 10.9.2012
Nach einem eindrucksvollen Sonnenaufgang lockte unsere Gruppe die Westtour.
Zuerst fuhren wir entlang der Südküste nach Ribeira Brava (Wilder Bach), wo wir unseren ersten Halt machten. Elisabeth Felbs hatte auch hier ihre Spuren hinterlassen.
Sie gründete die Stickereimanufaktur auf der Insel.
Über den Encumeada-Pass gelangten wir auf die Hochebene Paúl da Serra (1.400 m) bei klarer Sicht nach Porto Moniz den Norden der Insel. Den Aufenthalt nutzten wir für Mittagessen, Spaziergang und ein Bad im natürlichen Meeresschwimmbecken inmitten von Vulkangestein.
Auf der Weiterfahrt bewunderten wir die dramatische Landschaft des Nordwestens mit der eindrucksvollen Küstenstrasse, die steil in den Atlantik abfällt und den vielen Wasserfällen. Fotostopp am „Brautschleier", leider hatte hier der geringe Niederschlag seine Spuren hinterlassen.
Die Rückfahrt verlief über Sao Vicente mit mehreren Fotostopps nach Camara de Lobos (Bucht der Seelöwen), Nicht nur Winston Curchill erkannte die Schönheit der Landschaft und hielt sie 1950 in einem Gemälde fest.
Ganz in der Nähe steht das einzige Heizkraftwerk der Insel.
Den Namen erhielt der Ort von seinen Entdeckern und ersten Bewohnern- Seelöwenbucht. Bei einem Poncha oder Nikita (Elton John) nahmen wir schon leise Abschied.
Ein letzter Blick auf das idyllisch gelegene Örtchen, die Fischerboote und die aufgespannten Tiegerhaie....schnell noch ein Bild, dann ging es zurück zur Quinta.
Den Abend verbrachten wir bei einer weiteren Madeirischen Spezialität (Espeteta = Fleischspieß) oberhalb von Fuchal.
„adeus- Blumeninsel im Atlantic"

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht