Reisebericht: Rundreise Schottland – Natur, Whisky & Loch Ness

10.06. – 18.06.2023, 9 Tage Rundreise mit Glasgow – Loch Lomond – Glen Coe – Oban – Schottische Highlands – Whisky Destillery – Inverness – Loch Ness – Cairngorms–Nationalpark – Edinburgh


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Hier trägt Mann Rock, spielt Dudelsack und isst Haggis oder Shortbread ... ein Land, in dem wir viele neue Erfahrungen sammeln und interessante Entdeckungen machen konnten.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

1. Tag: Dresden – Rotterdam – Fähre nach Hull

Nach einer langen aber bequemen Anreise mit dem Bus erreichten wir am späten Nachmittag unseren Fährhafen in Rotterdam, wir bestiegen die Fähre "Pride of Hull" und erkundeten das Schiff. Neben einem leckern Abendessen im Restaurant "The Kitchen" gab es viele Unterhaltungsmöglichkeiten an Bord zu entdecken. Müde erreichten wir schließlich am Abend unsere Kabinen und schliefen dem nächsten Tag entgegen, den wir bereits auf der Britischen Insel beginnen würden.

2. Tag: Gretna Green – Glasgow

Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, begann unsere Reise durch England in Richtung Norden, durch grüne hügelige Landschaften mit grünen Weiden und vielen hübschen Trockenmauern. Bald überquerten wir die Grenze nach Schottland und fuhren nach Gretna Green, der "Heiratsschmiede über dem Amboss". Früher gaben sich dort Minderjährige das Ja-Wort, weil das in Schottland möglich war, ohne die Erlaubnis der Eltern einzuholen. Junge Leute kamen aus England, kurz hinter der schottischen Grenze heirateten sie dann. Diese Tradition wird auch heute gern fortgeführt. Am Nachmittag erreichten wir Glasgow, wo uns Lisa schon in der Nähe der Kathedrale erwartete, die dem Heiligen Mungo gewidmet ist. Bei einer sehr interessanten und unterhaltsamen Stadtrundfahrt zeigte uns Lisa viele Sehenswürdigkeiten von Glasgow. Danach erreichten wir unser sehr zentral gelegenes Hotel Ibis Style ganz in der Nähe zum George Square.

3. Tag: Loch Lomond – Oban – Inverary Castle

Nach kurzer Fahrt aus Glasgow heraus erreichten wir Inveruglas, einen Ort am Loch Lomond. Wir hatten Gelegenheit, den herrlichen Blick auf den See zu genießen. Ein Aussichtspunkt gestattete uns eine gute Sicht in die Landschaft. Es gibt ein wunderbares Lied über Loch Lomond und seine schönen Ufer, dieses Lied hörten wir im Bus, während wir am See entlang fuhren. Unser nächstes Ziel an diesem Tag war das Fischer-Städtchen Oban. Unser Besuch begann mit der Besichtigung der Oban Distillery, einer der kleinsten Whisky-Brennereien Schottlands, eine traditionell arbeitende Brennerei. Ein Gästeführer zeigte uns den Betrieb, erklärte die Herstellung des typischen hochprozentigen Getränks, das "Lebenswasser" Schottlands. Unterschiedliche Whiskys konnten verkostet werden. Am Ende des Rundgangs gab es Gelegenheit, Hochprozentiges im Shop der Brennerei zu erstehen. Danach hatten wir Freizeit in Oban. Hoch über der Stadt thront ein nicht vollendeter Nachbau des Römischen Kolosseums, dass ein reicher Bankier der Stadt dereinst als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme errichten ließ, und als Denkmal für seine Familie. Im Hafen kann man wunderbar Seafood essen, also Muscheln, Krabben, Fisch und andere Meerestiere, alles ist fangfrisch. Wir schlenderten durch die Straßen und ließen uns eine Brise vom Meer um die Nase wehen.
Auf unserem weiteren Weg hielten wir an am Inverary Castle und machten eindrucksvolle Fotos von diesem historischen Bauwerk. Es wird flankiert von vier runden Türmen an jeder Ecke, ist mit Blumen geschmückt und liegt inmitten einer malerischen Landschaft.
Am Gedenkstein "Rest and be thankful" legten wir eine kurze Pause ein, um den Blick hinab ins Tal zu genießen.
Am Abend erreichten wir wieder unser Hotel, erschöpft aber zufrieden, wegen der schönen Eindrücke, die wir auch heute wieder gewinnen konnten. Das gemeinsame Abendessen fand im Pub The Social statt.

4. Tag: Stirling Castle – Tyndrum – Glencoe – Fort William – Kaledonischer Kanal

Stirling Castle war die erste Station des heutigen Tages. Wir besichtigten die Burg und erfuhren einiges über die frühere Lebensweise in diesem historischem Gemäuer. In einigen Räumen gab es mittelalterliche Vorführungen in traditionellen Kleidern. Vom Burgberg hatten wir einen herrlichen Blick über die Landschaft, in Sichtweite thront das Wallace Memorial, ein Denkmal zu Ehren des schottischen Freiheitskämpfers William Wallace, den viele aus dem Film Braveheart kennen. Unsere Mittagspause verbrachten wir in Tyndrum.
Recht bald erreichten wir Glencoe, das als Tal der Tränen in die Geschichte eingegangen ist, beruhend auf einem schrecklichen Massaker an den MacDonalds. Darüber gibt es ein bewegendes Lied, das hörten wir im Bus an, während wir durch dieses herrliche Gletschertal fuhren. Im Anschluss daran besuchten wir das Glen Coe Visitor Centre, in dem man viel über den Clan der MacDonalds und die Entstehung des Gletscher-Tals des Flusses Coe erfahren kann. In Fort William besuchten wir die Schleusentreppen des Kaledonischen Kanals – Neptunes Staircase. Leider ging gerade ein Wolkenbruch herunter, was unseren Besuch verkürzte. Wegen einer Straßensperre mussten wir einen langen Umweg fahren. Am Abend erreichten wir unser Hotel Balavil in Newtonmore, das einem alten Herrenhaus gleicht. Nach einem leckeren 3-Gänge-Abendessen verbrachten wir dort unsere erste Nacht in den schottischen Highlands.

5. Tag: Fort George – Culloden Battlefield – Bootsfahrt Loch Ness – Urquhart Castle – Inverness Cathedral

Der nächste Morgen führte uns zuerst nach Fort George, einer Militärfestung auf einer Landzunge am Moray Firth. Wir lernten einiges über das Leben der Soldaten dort, früher und heute. Man konnte sogar von den Festungsmauern aus Delphine im Wasser beobachten im Moray Firth. Nach dem Aufenthalt inFort George erreichten wir bald Culloden Battlefield, wo die schottischen Clans unter Bonnie Prince Charlie im Jahre 1746 eine verheerende Niederlage gegen die Engländer erlitten hatten. Wir sahen einen Teil des Schlachtfelds. Durch Inverness führte uns nun unser Weg in Richtung Loch Ness, dem See des berühmten Monsters Nessie. Am Clansman Hotel am Westufer des Sees bestiegen wir ein Schiff der "Jacobite Cruises" und fuhren eine halbe Stunde über den See bei heißem Sommerwetter. Trotz genauester Beobachtung der Wasseroberfläche hatte wohl niemand aus unserer Gruppe das Glück, Nessie tatsächlich zu entdecken. Wir legten an am Urquhart Castle, der Ruine einer alten Festung. Zwischen den Ruinen kann man umherspazieren, von hier aus genießt man einen herrlichen Blick über Loch Ness. Im Besucherzentrum wird ein Film über die Geschichte von Urquhart Castle gezeigt.
Unser letzter Halt an diesem Tag war die Kathedrale von Inverness. Wir konnten sie besuchen und auch entlang des Flusses Ness spazieren gehen. Nach kurzem Aufenthalt hier fuhren wir durch die beeindruckende Landschaft der Highlands zurück zum Hotel in Newtonmore.
Wir verbrachten noch freie Zeit hier beim Spaziergang um einen nahegelegenen kleinen See mit schönen Waldwegen herum, beim Suchen von bunt bemalten Wildkatzenmodellen, die hier im ganzen Ort verteilt sind, oder bei einem Bad im Hotelpool.
Am Abend trafen wir uns wieder und erlebten gemeinsam einen Gälischen Abend mit Haggis, Dudelsackspieler und wieder Livemusik im Pub.

6. Tag: Pitlochry – Falkirk Wheel – Kelpies –Firth of Forth – Edinburgh

Bei wieder herrlichstem Sommerwetter verließen wir unser Hotel in Newtonmore und reisten durc den Cairngorms National Park mit seinen beeindruckenden Grampian Mountans in Richtung Süden. Wir fuhren zum Queens View, das ist ein Aussichtspunkt mitten in der herrlichen Landschaft mit Blick auf Loch Tummel. Unsere Mittagspause verbrachten wir in Pitlochry. Das ist ein hübsches Städtchen in den Highlands mit bunten Geschäften und Cafés. Eine Besonderheit ist die Lachstreppe und eine Staumauer, über die wir spazieren konnten.
Unser weiterer Weg führte uns wieder an Stirling vorbei. Bald erreichten wir Falkirk Wheel – auch die verrückte Schleusentreppe genannt. Es handelt sich um ein Schiffshebewerk, dass die Boote in sich gegenüberliegenden gleich großen Wannen mittels Drehbewegung nach oben oder unten bringt, mit einer sehr geringen Anschubenergie. Wir bestaunten einen dieser Hebevorgänge. Danach fuhren wir in den Helix-Park, wo zwei 30 Meter hohe Pferdeköpfe aus Edelstahl schon von Weitem zu sehen sind. Sie erinnern an die Arbeit der Pferde im Dienste des Menschen, als die Kanäle noch zu Transportzwecken genutzt worden sind.
Bevor wir schließlich nach Edinburgh hinein fuhren, hielten wir noch einmal an, um einen Blick auf drei imposante Brücken zu fotografieren, die hier den Firth of Forth in einer Breite von über 2500 Metern überspannen.
Am frühen Abend erreichten wir unser zentral gelegenes Hotel in Edinburgh. Von hier aus spazierten wir zum Grassmarket, wo wir im Pub Beehave Inn unser Abendessen bekamen – traditionell Fish and Chips.

7. Tag: Edinburgh Stadtrundfahrt – Edinburgh Castle – Freizeit

Heute stand die Hauptstadt Schottlands nun selber auf unserem Programm. Unsere Stadtführerin Uschi stieg zu uns in den Bus und zeigte uns viele schöne Seiten ihrer Stadt. Wir sahen Newhaven, die Neustadt und die Altstadt mit Royal Mile und Castle. Wir fuhren auch vorbei am Holyrood Palace und riskierten einen Blick durchs Eisentor auf den königlichen Palast, in dem auch die Queen hin und wieder wohnte, wenn sie in Schottland war. Am Fuße des Edinburgh Castles verließen wir gemeinsam unseren Bus und stiegen hinauf zur Burg. Im Inneren der historischen Festung gibt es vieles zu entdecken, z.B. die schottischen Kronjuwelen und die One-o-clock-cannon, eine Kanone, die jeden Tag pünktlich um ein Uhr mittags abgefeuert wird, damit die Edinburgher immer die richtige Zeit kennen. Nach dem Schlossbesuch verbrachten wir einige Stunden Freizeit in Edinburgh, schlenderten durch die vielen Geschäfte, schleckten Eis und kauften das eine oder andere Souvenir. Am Abend trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen.

8. Tag: Jedburgh – Borderlands – Carter Bar – Newcastle Fähre DFDS Seaways

Wir verabschiedeten uns von Edinburgh und fuhren mit dem Bus in Richtung Süden, heute sollten wir Schottland schon wieder verlassen. In Jedburgh besuchten wir die zum großen Teil zerstörte Abbey, ein ehemaliges Kloster, das früher eine wichtige Rolle in der Stadt und der Gegend gespielt hat. Heute ist es ein interessanter Ort zum Verweilen, um sich das Leben der Mönche früher hier zu vorzustellen. Nach einem Besuch in der Altstadt von Jedburgh trafen wir am Bus ein, um unsere Reise in Richtung Süden und schließlich zur Fähre nach Newcastle fortzusetzen. Einmal hielten wir noch an, am Carter Bar, das ist der Grenzpunkt zwischen Schottland und England. Der Aussichtspunkt liegt auf einer Anhöhe und erlaubt einen letzten verträumten Blick zurück auf die herrliche Landschaft Schottlands, durch die wir die letzten Tage gefahren waren. Ein Dudelsackspieler, übrigens der Weltmeister im Dudelsackspielen 2011, gab uns einige Kostproben seines Könnens und wir konnten sogar seine CD erstehen, auf der er eine bunte Mischung seiner Musik präsentiert. Mit ein wenig Wehmut im Herzen bestiegen wir wieder den Bus, um schließlich am frühen Nachmittag in an der Fähre anzukommen. Wir bestiegen unser Schiff und genossen am Abend ein leckeres Essen vom reichhaltigen Buffet.

9. Tag: Rückreise nach Deutschland

Am Morgen verließen wir wohlbehalten die Fähre und fanden uns alsbald in unserem Bus wieder. Wir traten die Heimreise an, was natürlich wieder einige Stunden dauern sollte. Unsere Fahrt verlief ohne Probleme, alle Gäste erreichten ihre Ausstiegsstellen und konnten ihre weitere Heimreise antreten.

Schlusswort

Wir verlebten eine schöne, interessante und abwechslungsreiche Reise, viele Eindrücke wollen jetzt verarbeitet werden. Wir werden sicher noch lange an unsere Reise durch Schottland zurückdenken.

Ich wünsche allen für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und bleiben Sie reiselustig!

Ihre Constanze Maißel
Reiseleiterin
Eberhardt TRAVEL

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ein lang gehegter Traum von mir ging endlich in Erfüllung - eine Reise nach Schottland.
Einerseits bin ich ein(-e) Liebhaber(-in) von einmaliger Natur und historischen Ereignissen. Andererseits lockte mich die Serie "Outlander" zu diesen schönen Stückchen Erde.
Meine Vorstellungen und Wünsche haben sich mehr als erfüllt, denn die Route führte uns durch/in interessante Städte wie Glasgow, Oban, Inverness und Edinburgh. Desweiteren konnten wir die traumhaften Landschaften der Low- und Highlands mit ihren malerischen Seen (Loch Lomond, Ness, Awe, Tummel), wunderschönen Schlössern bzw. Festungen (Inverary, Stirling, Urquhart) und geschichtsträchtigen Forts (Fort William, George) erkunden und bewundern.
Ein ersehntes Highlight der Reise war natürlich der Besuch des Culloden Battlefield, das die endgültige Niederlage der nach Unabhängigkeit strebenden, freiheitsliebenden Schotten durch die englische Armee von 1746 darstellt. Wie froh und beseelt waren wir "Outlander"-Fans, als wir den Gedenkstein für den Fraser Clan entdeckten.
Ins Staunen gerieten wir auch , als wir das "Falkirk Wheel", eine Art modernes Schiffshebewerk, zu sehen bekamen. Weitere technische Meisterleistungen erwarteten uns am Firth of Forth - 3 imposante Hängebrücken unterschiedlichen Datums von Errichtung und Gestaltung.
Jedoch steht und fällt jede Reise, sei sie auch noch so gut geplant und organisiert, mit der Reiseleitung und dem Fahrer. Und wir hatten ein absolutes "Traumpaar" erwischt.
Conny (Constanze Maißel) bestach sowohl durch ihre fachkundigen Erläuterungen zu den verschiedensten Punkten unserer Reise als auch durch ihre hilfsbereite, Ruhe ausstrahlende und humorvolle Art. Aber auch auf unseren Fahrer Dominique konnten wir uns immer verlassen, sei es beim Linksverkehr oder bei etwas ENG werdenden Situationen.
Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an die gesamte Planungscrew von Eberhardt Travel und das tolle Dream Team, die diese Schottlandreise zu einem unvergesslichen Erlebnis für mich gemacht haben.

Herzlichst

Hannelore Schauer .

Hannelore Schauer
19.06.2023