Reisebericht: Chile und Argentinien – Rundreise Südamerika

08.11. – 22.11.2015, 14 / 17 Tage Rundreise mit Santiago de Chile – Atacama–Wüste – Valparaiso – Patagonien – Punta Arenas – Torres del Paine – El Calafate – Perito Moreno–Gletscher – Buenos Aires (ab 2025: Iguazu–Wasserfälle – Rio de Janeiro)


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Chile - ein Begriff, gleichzusetzen mit viel Natur und vielsagenden Begriffen wie beispielsweise Santiago de Chile, den Küstenort Valparaiso, die Atacamawüste oder das wunderschöne Patagonien - kurzum: ein Traum. Und diesen möchten 5 reisefreudige Gäste
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

08.11./09.11.15 Anreise nach Chile – Stadtführung in Santiago

Am Nachmittag eines wunderschönen November-Sonntags treffe ich mich mit meinen vier Reisegästen in Dresden und gemeinsam werden wir zum Flughafen in Berlin Tegel gebracht. Da wir bereits am Vortag online eingecheckt wurden, teile ich nur noch die Bordkarten aus und schon können wir im Terminal D unsere Koffer aufgeben. Wie es unsere Fernreise-Gäste gewöhnt sind, gehen wir im Anschluss im Restaurant "Leyseffier" eine Kleinigkeit essen bevor wir gemeinsam durch die Sicherheitskontrolle gehen. Pünktlich hebt der Flieger in Richtung Paris Charles de Gaulle ab. In Paris selber haben wir ausreichend Zeit, um von Terminal 2F ins 2E zu wechseln. Nachdem wir es uns in unseren Sesseln eingerichtet haben, kann der Flug nach Südamerika starten. Rund 14,5 Stunden Flug liegen vor uns, die mit essen, Unterhaltungsprogramm, Turbulenzen und Schlaf gefüllt werden.
Am nächsten Morgen schließlich landen wir wohlbehalten in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile. Der Gang durch die Einreisebehörde steht nun an und die meinen es nach dem langen Flug besonders gut mit uns: wir benötigen keine halbe Stunde, bis wir vor dem Grenzbeamten stehen. Nachdem dann noch unser Gepäck "geröntgt" wurde, können wir endlich auf der anderen Seite des Gebäudes unseren örtlichen Guide für die nächsten Tage, Bhavito als auch unseren fünften Reisegast der Gruppe begrüßen. Mit dem Bus fahren wir zunächst zu unserem 4-Sterne-Hotel "La Galerias". Wir verstauen unser Gepäck auf den Zimmern und machen uns auf, die Hauptstadt zu entdecken. Mit dem Bus fahren wir hinauf auf den Hausberg und geniessen bei bestem Wetter einen fantastischen Ausblick auf ie chilenische Hauptstadt. Da die Zeit ein wenig drängt, fahren wir uns nach einer halben Stunde mit dem Funiculor zurueck in die Stadt und unser Busfahrer bringt uns zum Mercado Central, wo wir in einem Fischrestaurant zu Mittag zu essen. Natürlich stoßen wir standesgemäß mit einem Pisco Sour auf eine schöne Reise an. Serviert werden dann verschiedene Fischarten, die frisch vom Markt eingekauft wurden. Gestärkt startet im Anschluss unser Rundgang, der uns zunächst durch den Mercado führt. Frischer Fisch ist hier en mas zu kaufen. Mittelpunkt des Mercados sind zahlreiche Restaurants im Innern des Gebäudes, wo zahlreiche Kellner uns zum Essen einladen wollen. Wieder draußen auf der Straße flanieren wir über eine Einkaufsstraße, die uns zum Plaza de Armas mit der Kathedrale führt. Im Inneren unternimmt Bhavito eine kleine Führung mit uns. Vorbei am Gerichtsgebäude gehen wir dann noch zum geschichtsträchtigen Präsidentenpalast, wo uns Bhavito die Geschichte des Putsches erzählt. Nun sind wir nach dem langen Flug und den vielen Eindrücken platt und so treten wir die Rückzug zum Hotel an. Auf der Terrasse des Hotelrestaurants geniessen wir noch einen Absacker und staerken uns noch zu Abend.

10.11.2015: Vina del Mar – Valparaiso

Endlich ausgeschlafen begeben wir uns nach dem Frühstück auf die Autobahn in Richtung Westen zur Küste. Bis wir die Autobahn erreichen, fahren wir noch durch Santiago durch und sehen dabei unter anderem noch den aktuellen Hauptbahnhof als auch die ein oder andere Kolonialfassade. Auf der Autobahn selber passieren wir durch zwei Tunnel zwei verschiedene Täler. Eins reichhaltig an Advocados und mit einer der letzten Kupferminen versehen, das andere das Weintal,welches wir am nächsten Tag noch näher kennen lernen sollen. Vor Valparaiso biegen wir in Richtung Vina del Mar ab, den ¨Vorort von Valparaiso¨. Bhavito und Tetio halten für uns an einem Straßenrand an, damit wir die Möglichkeit zum Fotomotiv auf Valparaiso erhalten. Danach geht es rein in die Stadt, die voller Menschen ist. Durch den botanischen Garten der Stadt unternehmen wir einen kleinen Spaziergang und Bhavito zeigt uns die chilenische Palme. Frischer Blumenduft steigt uns in die Nase und erweckt unsere Sehensucht nach dem Frühling. Angrenzend zum Garten besuchen wir noch ein modernes Amphitheater, in dem große Künstler auftreten und am Ausgang des Parks erblicken wir ein Monument, für den chilenischen Nationaldichter Pablo Neruda errichtet. Im neuen Teil der Stadt halten wir noch kurz am Rathaus, da hier ein Rapa Nui von der legendären Osterinsel seine neue Heimat gefunden hat. Dann geht es weiter in Richtung Valpo. Durch eine Demonstration staut sich der Verkehr arg und wir kommen nicht so schnell vorwärts wie erhofft. Nachdem wir kurz die Koffer in unserem Hotel abgegeben haben, speisen wir in einem lokalen Restaurant köstlichen Lachs. Die chilenische Küche verwöhnt uns sehr. Gestärkt machen wir uns zu Fuß auf, die bunte Stadt zu entdecken. Von einer alten Kinostelle aus gehen wir zu einem wunderschön erhaltenen Fachwerkhaus, heute ein Museum, und erblicken den Hafen vor uns. Zu diesem laufen wir dann auch hinunter, vorbei an bunten Grafittis, dem alten Ministerium und dem Ministerium der Admiralität bis hin zum Hafen. Hier schauen wir dem bunten Treiben zu und ersteigern erste Souvenirs und Postkarten. Dann geht es weiter Richtung Hotel, also nach oben und womit? Mit einem der zahlreichen und bekannten Seilbahnaufzügen. Nachdem wir den einstigen einzigen Uhrenturm fotografiert haben, laufen wir noch vorbei an der lutherischen Kirche und einer Kirche ohne Glockenturm bis wir schließlich unser Hotel wieder erreichen. Zum Abend treffen wir uns auf der Hotelterrasse von der aus wir einen sagenhaften Blick auf die Stadt vor uns haben und stoßen mit einem Pisco Sour an.

11.11.2015: Isla Negra – Weingut Matetic

Unser heutiger Ausflug führ uns zunächst nach Isla Negra. Nein, das ist kein Ort sondern so nannte Pablo Neruda sein Grundstück. Nach rund anderthalb Stunden Fahrt erreichen wir das Gelände und wir erhalten am Eingang unsere Audioguides in deutscher Sprache. Nun erwartet uns ein Rundgang durch das einstige Haus des chilenischen Dichters,welches sich direkt am Meer befindet. Einige Räume des Hauses sind einem Schiff nachgeahmt, der zweite Teil soll einem Eisenbahnwagon gleichen. Viele Sammlerstücke sind hier ausgestellt, die alle nach einem bestimmten Sinn (wie beispielsweise zig Gallionsfiguren) angebracht sind. Aus jedem Raum hat mein einen fantastischen Blick durch das Panoramafenster auf das Meer. Besonders sein Schlafzimmer beeindruckt. Nerudas Bett ist schräg im Raum aufgestellt, so das er jeden Morgen mit Blick auf das Meer erwachte. Mich persönlich beeindruckt das Haus sehr. Es ist voller Inspirationen. Der Rundgang endet schließlich am Grab Nerudas, der in seinem eigenen Garten begraben liegt. Nach einem Kaffee im Museumsrestaurant gehen wir zurück zum Bus und fahren nun rund dreißig Minuten zum Restaurant des Weingut Matetic. In einem wunderschön angelegten Restaurant, umgeben von einem Rosengarten mit Teich sind wir zum Mittagessen eingeladen. Zunächst einmal gibt es Wein, wahlweise rot oder weiß. Und dazu wird uns ein Wahl-3-Gang-Menü gereicht, das uns schon vom blossen Anschauen das Wasser im Mund wässrig macht. Alle drei Gänge schmecken fantastisch und ständig wird, wem möchte, Wein nachgefüllt. Besser kann es und doch nicht gehen, oder? Anschließend besuchen wir das Weingut Matetic. Bei einer Führung erfahren wir, wie sie das Weingut bearbeiten, wie die Trauben gelesen und der Wein gelagert wird. Auch hier probieren wir im Anschluss von zwei Weinen. Am Abend sind wir zurück in Valparaiso und gehen mit Bhavito in ein lokales Restaurant, unten in der Stadt. Unter den Einheimischen fühlen wir uns auch recht schnell wohl und stoßen mit einem peruanischen Pisco Sour an.

12.11.2015: Flug nach Calama – Mars– und Mondtal

Ausgeruht treffen wir uns nach dem Frühstück an der Rezeption um zum Flughafen zu fahren. Wir nehmen die Ausfahrt aus Valparaiso und fahren über die Autobahn zurück nach Santiago. Am Flughafen verabschieden wir uns von unserem Fahrer Tetio. Die Agentur hat uns bereits eingecheckt und so müssen wir nur noch unser Gepäck aufgeben. Nachdem wir ein paarmal das Gate gewechselt haben, erfahren wir,das sich unser Flug um eine Stunde nach hinten verschiebt. Nun heißt es warten und ich möchte mich sehr bei meiner Gruppe bedanken, dass sie das alles so stressfrei mitgemacht hat. Wir fliegen nach Calama, in der Atacamawüste gelegen. Am Flughafen begrüßt uns unser neuer Fahrer David, der uns schnellstmöglich nach San Pedro de Atacama bringt. Ein kurzer Fotostopp ist allerdings drin, bei dem uns Bhavito die vor uns befindliche Bergwelt erklärt.Wir checken in unserem Hotel "Casa de Don Tomaso" ein und treffen uns wenig später zu unserem Ausflug ins Mondtal. An den drei Marien machen wir Fotos und Bhavito erklärt uns die Geologie dieses Ortes. Danach erklimmen wir eine Düne - und das lohnt sich wirklich. Wir haben einen einmaligen Blick auf das Mondtal. Die Sonne erhellt den Wüstensand und es ergibt ein einzigartiges Bild. Den heutigen Sonnenuntergang bestaunen wir im Marstal. Wir sehen den gelben Sonnenball am Horizont verschwinden. Langsam wird es kühler und die hinter uns befindlichen Anden färben sich in eine lila Farbe. Zurück am Bus erwarten uns Bhavito und David zu kleinen Snacks und Pisco Sour. Und wieder einmal stoßen wir auf eine schnöne Reise an. Zurück in San Pedro sind wir doch ziemlich geschafft und sind glücklich, in unsere Betten zu kommen.

13.11.2015: Hochlandlagunen und Salar de Atacama

Nach dem Frühstück beginnt unser heutiger Ausflug, der uns zunächst in das kleine Örtchen Toconao führt. Mit Bhavito schlendern wir durch die Straßen der Stadt und er erklärt uns die heimischen Bäume und Pflanzen. Auch die örtliche Kirche besuchen wir, deren Glockenturm sich nicht auf der Kirche befindet, sondern direkt gegenüber im neu angelegten Park. Weiter geht es in Richtung Hochlandlagunen und der Bus kämpft sich auf über 4.200 Meter hoch. Endlich angekommen, eröffnet sich uns ein wunderbarer Naturanblick. Malerisch liegt der blaue See zwischen den Vulkanen Miscanti und Miniques. Dazu noch ein azurblauer, wolkenloser Himmel und schönes Wetter - was wollen wir mehr? An der zweiten Lagune bereiten uns David und Bhavito ein sehr köstliches Mittagspicknick. Mit selbst gekochtem Rindfleisch sowie Kartoffeln, Salat und Getränke verwöhnen die beiden uns. Nachdem das Essen verspeist, die Getränke getrunken und alle Utensilien wieder im Bus verstaut sind, bringt uns David zur Salar de Atacama, dem drittgrößten Salzsee der Erde. Bhavito macht eine kleine Einweisung und dann haben wir Zeit, die Seen und die darin lebenden rosa Flamingos bei einem individuellen Rundgang zu beobachten. Nach unserer Rückkehr nach San Pedro unterbreite ich meiner Gruppe den Vorschlag, gemeinsam in einem Restaurant zu Abend zu essen. Ich freue mich sehr, dass alle gleich zustimmen und so lassen wir den Abend in einem der besten Restaurants der Stadt ausklingen.

14.11.2015: El Tatio Geysire – Thermalquellen

Heute müssen wir ganz tapfer sein, denn unser Ausflug beginnt schon fünf Uhr am frühen Morgen. Nach einer kurzen Fahrt von ca. 10 Minuten steigen wir kurz aus, um uns von Bhavito den Sternenhimmel erklären zu lassen. Sogar das bekannte "Kreuz des Südens" können wir erkennen. Zurück im Bus geht die lange Fahrt weiter zum El Tatio Geysire. Schließlich erreichen wir die dampfenden Felder und können dabei die aufgehende Sonne beobachten. Auch hier unternehmen wir mit Bhavito einen kleinen Rundgang und erfreuen uns wie kleine Kinder an den sprühenden Fontänen und den blubbernden Wassermengen. Zwischenzeitlich baut David für uns ein leckeres Frühstücksbuffet auf, zu dem gekochte Eier aus einem der Geysire-Felder gereicht werden. Gemeinsam mit heißem Tee bzw. Kaffee erweckt dies nun unsere Lebensgeister. Nun unternehmen wir eine Rundfahrt und halten immer mal wieder an, um Tiere wie Vikunas oder Visgachas zu fotografieren. Gegen Mittag erreichen wir schließlich die Puritama-Thermalquellen. In insgesamt sieben Bädern lassen es sich meine Gäste gut gehen und genießen ein warmes Bad unter schönstem Sonnenschein. Zwischenzeitlich bauen Bhavito, David und ich das Mittagsbuffet auf. Heute auf der Tageskarte neben Salat und Wein: Gemüselasagne. Auch heute schmeckt das Essen wieder sehr gut. Da wir nun satt und geschafft sind, brechen auf zurück nach San Pedro. Nach einem gemeisamen Kaffee in der Hotelrezeption betreibt meine Gruppe, wie Peter so schön sagt, Augenpflege. Am Abend treffen wir uns wieder um gemeinsam ins Dorf zu Bummeln. Wir treffen uns mit Bhavito und besuchen den Hauptplatz des Dorfes,wo gerade ein klassisches Konzert gespielt wird. Beim gemeinsamen Abendessen im Restaurant Adobe lassen wir Bhavito hochleben und bedanken uns für 6 erlebnisreiche und wunderbare Tage im Norden Chiles.

15.11.2015: Weiterreise nach Patagonien

Heute steht uns ein langer Flugtag bevor. Nach dem Frühstück fahren wir mit David ab zum Flughafen in Calama. Pünktlich hebt unser Flieger der LAN in Richtung Santiago de Chile ab. Gelandet in der chilenischen Hauptstadt müssen wir leider von Bhavito, unserem lieben Holländer, Abschied nehmen. Eine letzte Umarmung, ein letztes Auf Wiedersehen und schon entschwindet er der Tür und wir begeben uns zu unserem nächsten Abfluggate. Nach einem Zwischenstopp in Puerto Montt, wo die Mitarbeiter der LAN erstmal das zählen üben müssen und der Umstieg der Fluggäste sehr chaotisch abläuft, landen wir pünktlich auf dem Flughafen von Punta Arenas, Patagonien. Herzlich fällt meinWiedersehen mit unserer Reiseleiterin Tatiana aus und auch José, unser Busfahrer begrüßt uns alle mit einem herzlichen Ola. Schnell die Koffer verstaut in dem Van und schon fahren wir in das rund zwanzig Minuten entfernte Zentrum von Punta Arenas. Unser Hotel ¨Capos de Hornos¨ befindet sich direkt an der Plaza. Wir beziehen unsere Zimmer des 4-Sterne-Hotels und treffen uns alsbald wieder, da wir doch sehr großen Hunger verspüren. Tatiana entführt uns in das Restaurant La Luna, wo es neben Fisch natürlich auch Fleisch gibt. Ein weiteres Gruppenfoto muss her, unser erstes mit Tatiana, welches ein Kellner von uns macht. Unsere Gerichte schmecken uns super und die Stimmung ist wie die gesamte Zeit schon über harmonisch und lustig. Da wir nach dem langen Sitzen im Flieger noch etwas Bewegungsdrang verspüren, machen wir noch eine kleine Runde rund um den Plaza de Armas mit seinen vielen schönen Gebäuden, bevor wir ins Hotel zurück kehren.

16.11.2015: Punta Arena – Nationalpark Torres del Paine

Ein neuer Tag bricht an und wir stärken uns am Frühstücksbuffet. Danach geht es auf Entdeckungstour durch  Punta Arenas. Gegenüber von unserem Hotel befindet sich das Denkmal des großen Entdeckers Magellan. Natürlich darf auch hier kein Gruppenfoto fehlen. Wir streicheln über dessen Fuß, den dies bedeutet, man kommt einmal wieder nach Punta Arenas. Und ich kann dies bei meinem dritten Aufenthalt in Punta Arenas bestätigen Tatiana erklärt uns die prunkvollen Häuser, die sich rund um die Plaza säumen wie beispielsweise die kroatische Kirche, das Rathaus und das Haus von Sarah Braun. Wir spazieren weiter zum Hafen und knipsen Erinnerungsfotos der Magellan-Straße. Am Hafen steigen wir wieder in den Bus ein und unser Chauffeur José bringt uns zum bekannten Friedhof der Stadt. Die großen Mausoleen der Familien Menendez und Braun sind wirklich von beeindruckender Größe. Auch die Gräber der "Normalsterblichen" sind gut gepflegt.  Nachdem wir uns im Supermarkt mit Pisco Sour für Zuhause eingedeckt haben, geht es weiter in Richtung Puerto Natales. Auf dem Weg begleitet uns die patagonische Pampa und wie die ganze Zeit schon über, die Sonne. Kurz vor Puerto Natales halten wir im kleinen Ort Rubens, der eigentlich nur aus dem Hotel Rubens besteht. Hier machen wir eine Mittagspause und gönnen uns Hamburger mit selbstgemachten Brot. Auch dieses Gericht schmeckt uns wieder vorzüglich. In Puerto Natales selber, übrigens von einem Deutschen namens Eberhard gegründet, genießen wir ein Sonnenbad im Hafen, während José unseren Bus betankt. In einer Höhle ganz in der Nähe wurde einst das größte Mylodon (Faultier) gefunden und diesem statten wir nun einen Besuch ab. Die Höhle ist für ihre Verhältnisse recht gut ausgestellt und gestattet uns sogar einen kleinen Rundgang.
José bringt uns weiter über Schotterpiste in Richtung Nationalpark Torres del Paine. Nach rund einer Stunde Fahrt hält er an einem Aussichtspunkt an und wir haben einen fantastischen Ausblick auf das Tal und das sich dort befindliche Hotel Rio Serrano, in welche wir die kommenden zwei Tage übernachten werden.  Wir beziehen unsere Zimmer und haben tatsächlich alles das große Glück, Superior-Zimmer mit Blick auf die Türme zu haben. Wir können uns von dem Blick gar nicht los reißen - dabei spielt das Wetter auch wieder so gut mit. Nach einem Welcome-Drink an der Bar, wie fast immer das chilenische Natinalgetränk Pisco Sour, stürmen wir das Buffet in der ersten Etage. Auch hier bekommen wir einen Tisch direkt am großen Panoramafenster mit Blick auf die Türme.

17.11.2015: Nationalpark Torres del Paine

Nach dem Frühstück sollen wir heute ein weiteres Highlight auf unserer Reise erleben: wir besuchen den Nationalpark Torre del Paine. Kurz nachdem wir in den Park eingefahren sind, fällt uns ein Bus Touristen auf, der an der Seite steht. Wir erkundigen uns nach dem Grund und erfahren, dass sich auf der anderen Seite ein Heumul (ein Andenhirsch) befindet. Natürlich steigen wir auch gleich aus, um das seltene Tier zu sehen und auch wir haben das Glück, dieses nun zu sehen. Danach halten wir an einem Restaurant am Lago Pehoé für einen weiteren Fotostopp, diesmal mit den Türmen, die Dank des hervorragenden Wetters auch heute wieder zu sehen sind. An einem kleinen Parkplatz steigen wir aus, um eine Wanderung zum zum Lago Nordenskjöld zu unternehmen. Zunächst kommen wir an einen Wasserfall, der letztendlich im Lago Pehoé mündet. Die Wanderung führt uns über Stock und Stein rund eine Stunde weiter zum Lago Nordenskjöld. Unterwegs begegnen wir neben viele bunten Pflanzen und Blumen auch Condoren, die hoch über unseren Köpfen kreisen. Die Bewegung tut uns nach dem vielen Sitzen der letzten Tage tut sichtlich gut und schließlich erreichen wir auch unser Ziel. Der See glitzert wunderbar blau und mit der vorherrschenden Ruhe ergibt sich für uns ein harmonisches Bild. Plötzlich ein lautes Geräusch: wir schauen auf die gegenüberliegende Seite und sehen im letzten Moment noch, wie der Gletscher kalbt. Unser Filmer Horst hat natürlich seine Kamera im richtigen Moment auf die richtige Stelle gerichtet und hat alles aufnehmen können. Es geht den gleichen Weg zurück zum Bus. Nach einem kleinen Kommunikationsmissverständnis und einem kleinen zusätzlichen Spaziergang für José finden wir alle am Bus wieder zusammen. Nächster Stopp: die nahegelegene Cafeteria. Hier im Garten bereiten Tatiana und ich das Picknick mit Käse, Lachs, Oliven, Brot und Wein vor. Leider ist es etwas kalt aber es schmeckt uns trotzem. Um uns etwas zu wärmen, trinken wir in der Cafeteria noch heißen Kakao (Regina, denk an Deinen Satz mit den Augen). Gut gestärkt fahren wir noch ein Stück weiter zum Lago Grey, von wo wir aus eine kleine Wanderung unternehmen. Über eine wacklige Hängebrücke und einem kleinen Waldstück erreichen wir den Strand. Auf der Wasseroberfläche haben sich Eisschollen gebildet, die Sonne glitzert darauf - ein wirklich einmaliger, wunderschöner Anblick. Die Wanderung führt uns einen kleinen Weg entlang, der uns zu einem weiteren Aussichtspunkt führt. Von hieraus sehen wir den Grey-Gletscher ganz deutlich. Mit den davor treibenden Eisschollen ein weiteres schönes Fotomotiv. Die Hörner des Torre del Paine haben sich nun völlig aus den Wolken freigekämpft und präsentieren sich uns in ihrer vollen Pracht. Langsam müssen wir uns auf den Rückweg machen - wir fahren zunächst die gleiche Strecke zurück und biegen dann ab zum Hotel Rio Serrano. In unseren Zimmern haben wir noch Zeit zum frischmachen. Draußen auf dem Grill wird später extra für unsere Gruppe ein Lamm auf den Grill getan und ich gebe dazu Wein aus. Die anderen Gäste aus dem Hotel sind ziemlich neidisch auf unser Abendessen, welches Eberhardt TRAVEL extra für uns organisiert hat. Den Abend lassen wir dann am Kamin in der Nähe der Bar mit einem Pisco Sour ausklingen.

18.11.2015: Auf Wiedersehen Chile – Herzlich Willkommen in Argentinien

Leider sind unsere schönen Tage in Chile schon wieder vorbei. Mit gepackten Koffern verlassen wir das Rio Serrano - aber nicht, ohne noch einmal durch den Park zu fahren und ein paar letzte Bilder von den Türmen und Hörnern zu fotografieren. Wie uns unsere liebe Tatiana schon versprochen hat, ist heute der Tag der Guanakos. Eins ums andere läuft bzw. grast uns vor der Linse und wir halten auch immer wieder gern an. Nach einem kurzen Zwischenstopp an einem weiteren Wasserfall verlassen wir schließlich den Park. Nocheinmal blicken wir auf das Massiv des Paines und sehen Condore hoch oben in der Luft kreisen bevor wir unseren Weg in Richtung chilenische Grenze fortsetzen. Diese erreichen wir schließlich auch nach rund einer Stunde Fahrt. Wir machen Pause an einem kleinen Souvenirladen, um die letzten chilenischen Peso auszugeben und uns zum Mittag zu stärken. Auf der Karte entdecken wir eine weitere verheißungsvolle Köstlichkeit: Rhabarber Sour. Natürlich können wir Chile nicht verlassen ohne diesen probiert zu haben. Nach der Aus- und Einreiseprozedure in Chile und Argentinien, was diesmal wirklich schnell ging, fahren wir weiter über Schotterpiste bis wir schließlich geteerte Straße erreichen und wir in Esperanza eine kurze Pause einlegen. Eigentlich sollte diese auch gleich mit zum Tanken genutzt werden. Da aber der Pächter beschlossen hat, heute keinen Kraftstoff auszugeben, fahren wir halt ohne Tanken weiter. Geht ja nicht anders. Kurz vor El Calafate wird unser Bus langsamer und schließlich hält José an und steigt mit Tatiana zusammen aus. Wir wundern uns. Schließlich kehren beide ins Auto zurück und klären uns auf: José fährt schon seit mehreren Kilometer mit Tanknadel auf 0 und den armen Kerl geht es überhaupt nicht gut dabei. Sie sind ausgestiegen und haben einen leeren Van angehalten, der von jetzt an die letzten Kilometer hinter uns herfährt....einfach für den Fall der Fälle und uns ggf. umladen kann. Schließlich erreichen wir El Calafate und biegen mit den letzten Tropfen Sprit in die Tankstelle ein. José wischt sich erstmal den Schweiß von der Stirn und bekommt von uns großen Applaus. Im Hotel angekommen, müssen wir uns dann leider auch von ihm schon verabschieden, den er darf als chilenischer Bürger nicht in Argentinien Touristen fahren. Herzlich fällt dieser Abschied aus und schon sitzt er wieder hinter seinem Steuer um noch an dem gleichen Tag bis nach Puerto Natales zurück zu fahren. Währenddessen beziehen wir unsere schönen Zimmer im 4-Sterne-Hotel "Patagonia Queen" und lassen unseren Abend bei saftigen Steaks in einem der besten Restaurants der Stadt ausklingen.

19.11.2015: Ausflug zum Perito–Moreno–Gletscher

Endlich dürfen wir heute mal ein wenig länger schlafen. Unser Ausflug beginnt erst halb zehn. Das bedeutet für uns erstmal in Ruhe und gemütlich frühstücken. Püntklich holen uns der neue Fahrer als auch unser Guide für heute, Klaus oder besser Gringo, ab und gemeinsam mit Tatiana (die in Argentinien nicht führen darf) besteigen wir den Kleinbus und treten unsere rund anderthalbstündige Fahrt in Richtung Perito-Moreno-Gletscher an. Unterwegs erzählt uns Gringo sehr viel zu den Gletschern und zur Vegetation hier in Calafate. Unterwegs stoppen wir auch für einen Fotostopp als auch zum Fotografieren der heimischen Vegetation. Nachdem Gringo den Eintritt im Nationalpark bezahlt und uns Kartenprospekte ausgeteilt hat, fahren wir weiter zum Gletscher. Auf einer Anhöhe halten wir und bekommen die erste Chance, diesen beeindruckenden Gletscher zu fotografieren. Es gibt so manchmal Momente, da bleibt einem die Luft weg - ein ebensolcher war es, als wir den Perito-Moreno-Gletscher in seiner Größe erstmals sehen dürfen....natürlich klicken hier erst einmal die Fotoapperate. Ein Stück weiter hinten gehen wir an Bord eines Ausflugsschiffes und fahren damit bis an den Gletscher heran. Vom Oberdeck des Schiffes aus bekommen wir ein herrliches Motiv für unsere Kamera. Zurück im warmen Unterdeck stoßen wir mit schottischen Whisky on the rocks (natürlich vom Gletscher) an....uns geht es wirklich richtig gut. Zurück an Land fahren wir mit dem Bus zu einem Pavillon, wo wir unsere Mittagspause verbringen. Hier ist ganz schön viel los. Daher spazieren wir gleich nach unserem Mittagssnack los und begeben uns auf Entdeckungstour entlang des Gletschers. Die Wege hier sind sehr gut ausgebaut und von den verschiedenen Balkonen aus haben wir immer wieder einen super Ausblick auf das Eis. Immer wieder zischt und kracht es und dann, Anita hat Recht, kalbt eine großes Stück Eis ab...wutsch....und Horst, unser Super-Filmer, hält im richtigen Moment drauf. Wir können hier Stunden verbringen, so schön ist es hier. Aber leider drängt auch etwas die Zeit und nach rund zweistündigem Aufenthalt begeben wir uns dann wieder Richtung Bus, der uns zurück zu unserem Hotel in Calafate bringt. Den letzten gemeinsamen Abend mit Tatiana verbringen wir in einem sehr schönen Restaurant weiter oben in der Stadt. Von hier aus haben wir einen schönen Blick auf den See und die untergehende Sonne. Noch einmal genießt meine Gruppe Lamm, diesmal argentinisch zubereitet. Und der Mehrzahl schmeckt dieses sogar noch ein wenig besser als das chilenisch zubereitete

20.11.2015: Flug nach Buenos Aires

Nachdem wir unsere liebe Tatiana verabschiedet haben (sie reist heute nach Chile zurück), haben wir noch freie Zeit, bevor wir zum Flughafen fahren. Diese verbringen wir, indem wir die Einkaufsstraße von Calafate entlang bummeln, noch die ein oder andere Calafate-Marmelade erwerben und einen köstlichen Cappuccino italiano trinken. Gegen Mittag holt uns Sissi ab, die uns zum Flughafen bringt. Eine wirklich sehr sympathische Frau, mit der die Strecke zum Flughafen sehr kurzweilig ist. Am Nachmittag hebt unser Flieger zum rund dreistündigen Flug in die argentinische Hauptstadt ab. Wir landen am City-Airport mitten in der Stadt. Ricardo, unser Reiseleiter, erwartet uns bereits. Er bringt uns durch die Nachmittagsverkehr entlang der Avenue des 9. Julis und vorbei am imposanten Opernhaus bis zu unserem modernen Hotel "Two". Während meine Gruppe sich umzieht für den bevorstehenden Tangoabend, regel ich noch die letzten Dinge zum Checkin für den nächsten Tag. Auch dann habe ich Zeit, um mich frisch zu machen. Das moderne Zimmer irriertiert erstmal mit seinen vielen Spiegeln aber es ist schön sauber und auch sehr angenehm für unseren Aufenthalt hier. Nachdem wir einige kleinere Probleme mit unserem Transferfahrer gelöst haben, erreichen wir schlussendlich das Restaurant "el viejo almacen". Aus einer Speisekarten können wir aus verschiedenen Vor-, Haupt- und Nachspeisen wählen. Getränke sind inklusive. Natürlich entscheiden wir uns in Argentinien für das argentinische Steak - sehr lecker. Der Pförtner der Tangoshow im gegenüberliegenden Haus öffnet die Türen und platziert uns im oberen Teil des Raumes mit direktem Blick auf die Bühne. Wir freuen uns, das auch hier wieder die Getränke inklusive sind. Acht Tänzer, eine Sängerin und fünf Musiker entführen uns in die Welt des Tangos. Es ist schon ziemlich beeindruckend, wie die Damen und Herren ihre Beine gekonnt hin- und her schwingen, ohne sich gegenseitig zu verletzen. Möchte jemand Tangotanzen probieren????

21.11./22.11.2015: Buenos Aires – Rückreise nach Deutschland

Nach unserem letzten Frühstück auf dieser Reise holt uns Ricardo zur Stadtrundfahrt durch die argentinische Hauptstadt ab. Entlang der Avenue des 9. Julis bringt uns Ricardo entlang des Hafens zunächst in den Norden der Stadt. Durch den Stadtteil Palermo fahrend, gelangen wir zur Juristischen Fakultät, wo sich die große metallende Blume öffnet. Hier halten wir natürlich für einen Fotostopp. Zahlreiche Parks, Sportareale und joggende Menschen begleiten uns auf unserer weiteren Fahrt. Wieder in Richtung Süden fahrend, halten wir gegenüber dem Platz der Deutschen, am Denkmal für Evita Peron. Ein weiteres Highlight der Stadt erwartet uns im Anschluss: der Recoleta-Friedhof. Wie so typisch für die Friedhöfe in Südamerika sind die Gräber prachtvoll, ja mausoleenartig gestaltet. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Gemeinsam mit Ricardo unternehmen wir einen kleinen Friedhof bis hin zum wohl bekanntesten Grabmal, dem von Evita Péron. Am Präsidentenpalast der Stadt und an der Zentralbank, am Plaza de Mayo halten wir für länger und Ricardo gibt uns Zeit, auf dem Platz zu verweilen und uns in aller Ruhe alles anzuschauen. Es geht weiter zum italienische Stadteil La Boca. Schon von Weitem begrüßt uns das hiesige Fußballstadion und bald steigen wir an einer Kreuzung aus, um durch den bunten Stadtteil zu spazieren. Hier heißt es leben und leben lassen. In bunten Häusern bieten Händler ihre Souvenirs feil, zahlreiche Restaurants laden zum Speisen ein und überall begegnen uns Tänzer, die uns den Tango vorführen. Über den neu angelegten Teil der Stadt, der wohl auch der teuerste fahren wir zurück Richtung Hotel. Natürlich nicht, ohne einen kleinen Fotostopp im neu errichteten Stadtteil einzulegen. Zurück im Hotel verabschieden wir uns von Ricardo und spazieren hinüber zum Hotel Interkontinental. Leider heißt es jetzt Abschied nehmen - bei unserem letzten gemeinsamen Mittagessen schwelgen wir in Erinnerungen an eine tolle gemeinsame Zeit und verabreden uns gleich für ein Wiedersehen auf der Chemnitzer Messe.
Wir verabschieden uns vom lieben Hans, der eigenständig zurück reist nach Deutschland, und fahren zum Flughafen. Über Paris fliegen wir nach Berlin zurück. Unser Transferfahrer erwartet uns bereits und bringt uns zurück ins winterliche Sachsen.
Meine liebe Reisegruppe: ich möchte mich noch einmal herzlich bei euch bedanken. Es hat mir wirklich sehr viel Spaß gemacht mit euch und wir haben so viel gelacht. Ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen in Chemnitz und würde mich auch sehr über eine erneute, gemeinsame Reise freuen.
Ich wünsche euch eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit.
Eure Sylvia

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