Reisebericht: Rundreise Südamerika – die Vielfalt Lateinamerikas

02.10. – 22.10.2022, 21 Tage Rundreise durch 6 Länder Südamerikas: Peru – Bolivien – Chile – Argentinien – Uruguay – Brasilien


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In nur drei Wochen hatten wir Gelegenheit, in die vielfältige Landschaft und Kultur der Länder Perú, Bolivien, Chile, Argentinien, Uruguay und Brasilien einzutauchen. Viele unterschiedliche Welterbestätten der Menschheit haben wir hautnah erlebt und uns dabei fast zu richtigen Inka-Experten entwickelt. Eins wurde uns auf dieser Reise mal wieder klar: Die ganze Welt ist einfach wunderbar! Wiederkommen erlaubt.


Ein Reisebericht von
Anette Rietz
Anette Rietz

Auf nach Lima!

Frühmorgens trafen wir uns am Flughafen in Berlin mit einem Teil der Gäste, der Rest der Mitreisenden stieß nach unserem Zwischenstopp in Amsterdam und vor Ort direkt in Lima zur Gruppe hinzu. Ein langer Flug lag vor uns, den wir uns mit Filmen, Bordservice und einem ersten Kennenlernen der Mitreisenden vertreiben konnten. In Lima galt es, die Uhr sieben Stunden zurückzustellen, denn wir hatten in Deutschland noch Sommerzeit. Am frühen Abend landeten wir in der Hauptstadt des Andenstaates Perú und fuhren mit unserer lokalen Reiseleiterin direkt ins Hotel im Viertel Miraflores, wo wir auf die anderen Gäste trafen. Gespeist hatten wir schon im Flugzeug, also konnten wir uns direkt in unseren Zimmern ausruhen und auf den ersten gemeinsamen Tag in Perú freuen.

Unterwegs in der "Stadt der Könige"

Das gute Frühstück im Hotel hat uns gestärkt für unseren ersten Tag in Lima, die Stadt der Könige! Mit unserer Reiseleiterin und schon gewechseltem Taschengeld machen wir uns im Bus auf den Weg zur Stadtrundfahrt. Wir starten im Viertel Miraflores, einem der 43 Stadtteile von Lima, das für seine prächtigen Parks bekannt ist. Hier an der Steilküste am Meer liegt auch der Parque del Amor, umrahmt von farbenfrohen Mosaikmauern. Die riesige Skulptur eines Paares in enger Umarmung steht für das Thema "Liebe" und ist gleichzeitig ein schönes Fotomotiv. Vorbei an der siebenstufigen Lehmziegelpyramide Huaca Pucllana erreichen wir die Altstadt Limas, die seit 1991 zum Weltkulturerbe der Menschheit gehört. Wir steigen an der "Plaza Mayor" oder offiziell "Plaza de Armas" aus. Zum ersten Mal auf unserer Reise hören wir vom spanischen Eroberer Francisco Pizarro, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert seine Eroberungszüge im Inka-Reich machte, Städte eroberte und den Großteil der Bauten der Hochkultur der Inkas zerstörte. Wir machen einen Spaziergang durch die von den Spaniern schachbrettartig angelegten Straßen und bewundern die prächtigen Bauten mit Holzbalkonen, das barocke Regierungsgebäude, heute Wohnsitz des peruanischen Präsidenten. Wir besuchen das Kloster Santo Domingo, in dem die drei wichtigsten peruanischen Heiligen ruhen. In der Markthalle Surquillo bekommen wir einen ersten Eindruck von der Vielfalt der landwirtschaftlichen Produkte Perús. Unzählige Kartoffelsorten und herrliches Obst werden wir voraussichtlich in den nächsten Wochen probieren dürfen! Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, was wir für erste Einkäufe von Souvenirs und einen Snack mit Kaffeepause in Miraflores nutzen. Am Abend steht das typische Huhn "Pollo a la brasa" im Stadtviertel San Isidro auf dem Speisezettel.


Das Heilige Tal und die Inka–Kultur

Am frühen Morgen begeben wir uns zum Flughafen zum Weiterflug nach Cusco - das Tor nach Machu Picchu. Die 3.400 Meter hohe Lage der Stadt bereitet uns schon auf unseren Besuch in Machu Picchu vor. Unser Reiseleiter empfängt uns am Flughafen und wir fahren weiter in das Heilige Tal der Inkas, um am nächsten Tag direkt eines der Highlights unserer Reise zu erleben: Machu Picchu. Nach Cusco kehren wir später zurück. Auf der Fahrt ins Heilige Tal erfahren wir viel über die Geschichte der Hochkultur der Inkas. Noch immer gibt es Anlagen, die bisher nicht zugänglich sind für Touristen, die es auf nächsten Reisen hoffentlich zu entdecken gilt. Durch das Heilige Tal fließt der Fluss "Rio Urubamba". Im Ort Urubamba machen wir eine Mittagspause in einem typischen Restaurant in einem herrlichen Gebäude aus der Kolonialzeit. Anschließend erreichen wir die noch gut erhaltene Inka-Festung in Ollantaytambo, ein erstes wichtiges Ziel auf dem Weg nach Machu Picchu. Wir besuchen den bunten Souvenirmarkt und spazieren durch den Ort mit einem aus der Inkazeit erhaltenen Grundriss und Resten von Inka-Mauern. Heute übernachten wir im Urubamba-Tal und tauschen uns bei einem guten Abendessen im Hotel über die spannenden Eindrücke über die Inka-Kultur aus.


Ja, wir sind tatsächlich hier: Machu Picchu!

Unser Bus bringt uns nach dem Frühstück vom Hotel zum Bahnhof in Ollantaytambo. Heute fahren wir mit dem modernen Panoramazug von hier durch den Amazonas-Urwald nach Aguas Calientes. Wir packen Tagesgepäck, denn wir werden nur eine Nacht nach unserem Ausflug zur Inka-Anlage Machu Picchu im "Dorf" verbringen. Unser Gepäck reist derweil schon zurück nach Cusco. Ein atemberaubender Tag liegt vor uns, die Sonne strahlt und der Himmel ist wolkenlos blau. Mit zwei Reiseleitern und dem Shuttle-Bus fahren wir von Aguas Calientes direkt hoch Richtung Machu Picchu ("Alter Berg"), wo die berühmte terrassenförmige Stadt der Inkas auf 2430 Metern Höhe liegt. Erste Panoramen tun sich auf. Unfassbar, dass wir tatsächlich hier sind! Drei Stunden spazieren wir mit unseren Guides über die vielen Pfade und Stufen durch die Welterbe-Stätte. Jedes Panorama scheint noch schöner als das vorherige zu sein. Auch Alpacas grasen auf den grünen Wiesen über dem Urubamba-Tal, das der Eroberer Pizarro wegen der hohen Lage nicht entdeckt hat. Mit dem Bus fahren nach diesem Erlebnis wieder zurück ins Dorf. Den Abend verbringen wir in Aguas Calientes. Im Hotel essen wir zu Abend und tauschen Fotos und Eindrücke eines unvergesslichen Tages aus.


Rückfahrt nach Cusco – die ehemalige Hauptstadt des Inka–Imperiums

Einige Gäste nutzen den Vormittag für einen zweiten Besuch der Inka-Anlage Machu Picchu, um die Stätte auf eigene Faust zu erkunden oder den zuckerhutförmigen Berg Huayna Picchu zu besteigen. Wer den zweiten Eintritt nicht gebucht hat, bleibt im Ort und hat Zeit für Shopping in den charakteristischen Gassen oder einen Besuch der vielen kleinen Cafés und Restaurants. Das Wetter ist auch heute wieder herrlich. Auf der Rückfahrt mit dem Panoramazug nach Ollantaytambo begleitet uns ein peruanischer Flötenspieler. Wir werden vom Service-Personal mit einer Modenschau und einem folkloristischen Tanz im Kostüm unterhalten, bis wir nach anderthalb Stunden am frühen Nachmittag wieder in Ollanta einfahren. Unser Busfahrer erwartet uns bereits, um uns nach Cusco zu bringen. Wir übernachten heute direkt in der malerischen Altstadt von Cusco. Nach einem kurzen Spaziergang durch die lebendige Altstadt zu unserem Restaurant haben wir bereits einen guten Eindruck, was uns morgen bei der Stadtbesichtigung mit unserem Reiseleiter Jorge erwartet.


Cusco – eine Reise zurück in die Blütezeit der andinen Kultur

Heute besichtigen wir mit unserem Reiseleiter Jorge die ehemalige Hauptstadt der Inka: Cusco. Mit dem Bus fahren wir zunächst zur oberhalb der Stadt gelegenen Ruine der Inka-Festung Saqsaywayman, eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit aus der Inkazeit. Die Anlage wurde mit teils riesigen Felsblöcken erbaut, die bis zu 113 Tonnen schwer sind. Auf der Wiese grasen Alpacas, die wir ganz aus der Nähe betrachten können. Auf unserem Spaziergang entlang der Festung bietet sich uns ein herrliches Panorama auf die malerische Stadt Cusco. Ein Foto-Stopp an der riesigen Christus-Statue darf im Anschluss nicht fehlen. Anschließend erreichen wir das Stadtzentrum und die Plaza de Armas mit ihren imposanten Bauwerken. Wir besuchen die prächtige Kathedrale und spazieren auf den gepflasterten Strassen der malerischen Altstadt, wo es zahlreiche Zeugnisse von Bauten aus der Inka-Zeit zu entdecken gilt. Den Nachmittag haben wir bei bestem Wetter zur freien Verfügung. Unser Reiseleiter gibt uns Tipps für den Besuch des Viertels San Blas, typische Märkte, interessante Museen und Kirchen, bis wir uns wieder zum Abendessen treffen.



Von Cusco an den Titicaca–See nach Puno

Morgens nach dem Frühstück verlassen wir die schöne Stadt Cusco, um mit unserem Reiseleiter und zwei Busfahrern die rund 10-stündige Fahrt nach Puno an den Titicaca-See anzutreten. Dort werden wir morgen die Grenze nach Bolivien übertreten. Auf der Fahrt sind verschiedene Stopps geplant. Wir werden das Land Perú über die Hochebene der Anden, genannt "Altiplano", durchqueren. Auf der Fahrt erfahren wir von Jorge viel Wissenswertes über das Schulsystem, die indigenen Sprachen Quechua und Aymara oder auch über die kulinarischen Spezialitäten der einzelnen Dörfer, die wir durchfahren. Die ganze Fahrt über gibt es interessante Ausblicke auf das alltägliche Leben der Menschen in Perú. Wir besuchen die Kapelle in Andahuaylillas auf der Barockstraße der Anden-Kirchen und machen später noch Halt bei den eindrucksvollen Lagerstätten der Inka in Raqchi. Schließlich befinden wir uns oberhalb der Baumgrenze der Anden auf über 4300 Metern. Am späten Nachmittag endet unsere interessante Busfahrt in Puno, wo wir unsere peruanischen Begleiter schweren Herzens verabschieden müssen. Vor dem Abendessen werden wir mit einem letzten Pisco Sour im Hotel willkommen geheißen, den wir mit Blick auf den Titicaca-See genießen. Morgen heißt es, Abschied nehmen von Perú.


Der Titicaca–See – ein Ozean zwischen den Bergen

Die Sonne scheint schon morgens am rund 3810 Meter hohen Titicaca-See, dem Meer der Anden, und höchstgelegenen schiffbaren Gewässer der Welt. Hier soll die Hochkultur der Anden entstanden sein. Den See teilen sich Perú und Bolivien. Unser neuer Reiseleiter holt uns im Hotel ab, um uns zur Grenze nach Bolivien zu bringen, wo wir noch einen weiteren Tag am Titicaca-See verbringen werden. Mit seiner herzlichen Art erzählt er uns auf der zweieinhalbstündigen Fahrt herrliche Geschichten über die Lebensart der indigenen Aymaras, die hier oben in den Anden leben. Wir fahren vorbei an Vieh- und Lebensmittelmärkten, auf denen noch Tauschhandel betrieben wird. Heizung gibt es hier nicht, nicht nur daher erklärt sich die Vielzahl der Röcke, die die Frauen zu ihren Melonen-Hüten tragen. Mehr Details kann ich an dieser Stelle nicht verraten, man muss die spannenden Geschichten von unserem Reiseleiter einfach selbst gehört haben. Nach der kurzweiligen Fahrt überqueren wir die Grenze zu Fuß. Ein bolivianischer Reiseleiter empfängt uns in den Wallfahrtsort Copacabana am Ufer des Sees. Sofort sind wir übermannt von den bunten Farben, Traditionen und der lebendigen Stimmung. Wir besuchen einen Markt und probieren einige typische Produkte. Viele Arten Quinoa, unzählige Kartoffelsorten, Mais und Saubohnen stammen aus den Anden. Nach der kurzen Besichtigung der Kathedrale, in der gerade eine Messe stattfindet, begeben wir uns zum Tragflügelboot, das uns über den See zur Sonnen- und Mondinsel bringt. Der Wellengang ist trotz Sonnenschein heute sehr hoch, weshalb wir den Besuch der schwimmenden Insel der Uru auf den nächsten Tag verschieben. Wir fahren mit dem Boot direkt nach Huatajata. Nach dem Check-In können wir das Eco-Dorf um unser Hotel besuchen. Das Museum hält Informationen über die indigenen Kulturen und eine Ausstellung bereit. Wir sehen einen Film über die Heiler aus Huatajata und dürfen anschließend bei einer Zeremonie mit dem Schamanen des Ortes Fragen an das Orakel stellen. Den erlebnisreichen Tag schließen wir mit einem Abendessen im Hotel ab.


Von der schwimmenden Insel in die bolivianische Metropole La Paz

Am Morgen brechen die Gäste mit dem Tragflügelboot auf, die die indigenen Uru auf den schwimmenden Schilf-Inseln besuchen möchten. Der Tag ist wieder herrlich sonnig. Eine traditionell gekleidete Uros-Familie erwartet uns auf der Insel mit ihrem Häuptling und begrüßt uns herzlich. Sie sprechen eine eigene Sprache, aber auch Spanisch, weshalb wir durch unseren Reiseleiter viel über die Geschichte der Ureinwohner erfahren. Sie singen uns ein Abschiedslied und wir bedanken uns für die Herzlichkeit, mit der wir empfangen wurden. Auf der Bootsfahrt zurück nach Huatajata sehen wir das leuchtende Panorama der noch weißen Gipfel der langen Andenkette am Horizont. Zurück im Hotel fahren wir mit dem Bus nach La Paz. In El Alto befinden wir uns noch immer auf 3500 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Mit der Seilbahn durchqueren wir die Stadt von oben nach unten und genießen herrliche Ausblicke auf das dicht besiedelte Tal und das Stadtzentrum mit seinen Hochhäusern. Nachdem wir uns mit Empanadas gestärkt haben, erreichen wir mit dem Bus das spektakuläre "Mond-Tal", eine der Hauptsehenswürdigkeiten von La Paz. Wir machen einen Spaziergang durch die faszinierende Landschaft mit den zerklüfteten Felsformationen. Den Nachmittag verbringen wir in La Paz und schauen uns die verschiedenen Märkte an. Besonders interessant ist der Hexenmarkt, in dem Heiler ihre Utensilien kaufen können. In den Einkaufsstraßen haben wir Gelegenheit, Souvenirs aus der Region zu kaufen. Morgen erreichen wir nämlich schon ein neues Land: Chile.



Chile – Zwischen Tradition und Moderne

Nach einem Zwischenstopp in Santa Cruz erreichen wir am Nachmittag den neuen Internationalen Flughafen von Santiago de Chile, wo uns unsere neue Reiseleiterin schon erwartet. Auf der Busfahrt ins Hotel erfahren wir viel Wissenswertes über die Stadt und das Land. Wir sind zurück in der Moderne. Heute Nachmittag haben wir Freizeit und können auf eigene Faust das hotelnahe Stadtzentrum besichtigen oder uns im Hotel ausruhen. Das Abendessen nehmen wir gemeinsam in einem Restaurant im Künstlerviertel Lastarria ein.

Santiago de Chile – reiches Kulturerbe und modernes Finanzzentrum

Heute steht eine Stadtrundfahrt in Santiago de Chile auf dem Programm. Wir besuchen den Stadtteil Santiago. Hier liegen die meisten architektonischen Sehenswürdigkeiten sowie das Wirtschafts- und Finanzzentrum der Stadt. Die Plaza de Armas beeindruckt durch ihre prächtigen Bauten und gilt auch als Herz und Seele der Stadt. Auch Santiago ist schachbrettartig angelegt, was eine leichte Orientierung ermöglicht. Wir besuchen die reich geschmückte Kathedrale und die historische Zentralbank Banco de Chile. Anschließend fahren wir zur Seilbahn, um die Stadt von oben zu bewundern. Mit der Bahn "Funicular" fahren wir anschließend hinunter in das trendy Bohème-Viertel Bellavista, in dem sich Galerien, Bars, Clubs und Restaurants befinden. Zum Mittagessen besuchen wir die zentrale Markthalle, um uns für unseren freien Nachmittag zu stärken. Den Abend verbringen wir gemeinsam in einem typischen Lokal. Wer von den vielen Erlebnissen nicht zu müde ist, genießt gemeinsam den Klavier-Abend mit Lied-Wünschen in unserer Hotel-Lobby.


Ausflug an die Pazifikküste

Heute ist ein Ausflug ans Meer geplant. Mit dem Bus fahren wir zunächst nach Isla Nega, um eines der Wohnhäuser des Poeten Pablo Neruda zu besuchen. Diese Gegend war bei vielen Dichtern begehrt und trägt daher den Namen "Litoral de los Poetas". Hier soll es auch die besten Wellen der Welt geben, was viele Surfer anzieht. Die Sonne scheint auch heute wieder, und wir machen erste Fotos am Strand. Unser nächster Halt nach dem Museum ist der Küstenort Vina del Mar. Wir machen einen kurzen Spaziergang zum Steg, um den langen weißen Strand mit seiner städtischen Promenade zu fotografieren. Anschließend verbringen wir den Nachmittag in der bunten Stadt Valparaíso. Der obere Teil der Stadt lässt sich auch mit Aufzügen erreichen. Wir machen verschiedene Stopps für Panoramafotos und spazieren durch die bunten Gassen. Jede Ecke scheint eine Geschichte zu erzählen. Hinunter fahren wir später mit dem Fahrstuhl, um uns mit dem Bus zurück nach Santiago zu begeben, denn heute erwartet uns ein Abendessen im Hotel.


Auf nach Argentinien!

Wir verlassen heute Chile und fliegen nach Buenos Aires. Nach anderthalb Stunden Flug erreichen wir die Hauptstadt Argentiniens. Unsere neue Reiseleiterin beginnt die Stadtführung bereits auf der kurzen Fahrt vom Flughafen zum Hotel. Nachdem wir das Hotel bezogen haben, können wir nachmittags die Stadt eigenständig zu Fuß erkunden. Einige besuchen die Fußgängerzone und die nahen Sehenswürdigkeiten, andere den modernen Stadthafen Puerto Madero oder die Altstadt San Telmo mit ihren kleinen Geschäften, Bars und der bunten Markthalle. Abends genießen wir ein gemeinsames Abendessen in einem eleganten Steakrestaurant in Puerto Madero.


Tango und Großstadtflair

Unsere Reiseleiterin erwartet uns nach dem Frühstück zur Stadtrundfahrt. Da unser Hotel sehr zentral liegt, gehen wir die erste Strecke zu den Hauptsehenswürdigkeiten zunächst zu Fuß. Wir treffen auf die Garde, die vom Palast des Präsidenten "Casa Rosada" zur Kathedrale marschiert. Den Hauptplatz Plaza de Mayo besuchen wir zu Fuß, um später mit dem Bus einige weitere Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires zu besuchen. Vorbei am Stadion des Fußballteams "Boca Juniors" gelangen wir in das charakteristische Viertel "La Boca", das wegen seiner bunt bemalten Fassaden berühmt geworden ist. Die Fußballegende Diego Maradona ist auf Abbildungen an den Wänden allgegenwärtig. Ein Spaziergang durch die bunten Gassen von "El Caminito" lässt Zeit für den Kauf von Souvenirs. Unser nächster Halt ist San Telmo, das Künstlerviertel von Buenos Aires, in dem sich auch viele Tango-Lokale befinden. Eines davon werden wir am Abend zu einer Show besuchen. Unsere Bustour führt uns anschließend durch Villenviertel, Parks und mondäne Wohngegenden. Nach einem Spaziergang durch den Rosengarten erreichen wir das Hotel. Heute regnet es leider, weshalb sich in unserer Freizeit wenig Ausflugsmöglichkeiten unter freiem Himmel anbieten. Deshalb freuen wir uns schon auf die Tango-Show, die heute Abend auf dem Programm steht. Wir genießen das Abendessen vor der Show und erleben die Tänzer in dem eleganten Ambiente des Theaters ganz aus der Nähe. Wir sind begeistert von der Lebensart und Ausstrahlung der Argentinier und manche von uns sogar zu Tränen gerührt.


Ein kurzer Besuch in Uruguay

Recht früh brechen wir heute zu unserem Tagesausflug nach Uruguay auf, das zweitkleinste Land Südamerikas. Wegen einer Verspätung der Fähre erreichen wir Colonia del Sacramento am späten Vormittag. Grüne Alleen, breite Sandstrände und ein beschauliches Städtchen erwarten uns. "Hier gibt es nie Schnee," berichtet unsere heutige Reiseleiterin. In der Tat, alles wirkt sehr idyllisch. Nach der Rundfahrt nehmen wir unser Mittagessen in einem schönen Kolonialhaus ein. Der Stadtkern von Colonia gehört zum Welterbe der UNESCO und ist von gepflasterten Gassen, grünen Bäumen und bunten Häusern im Kolonialstil geprägt. Am Nachmittag nehmen wir die Fähre zurück nach Buenos Aires und sind um zwei Stempel reicher in unserem Reisepass. Den Abend verbringen wir in einem Restaurant in der Nähe des Hotels oder ruhen uns im Hotel aus. Heute Abend heißt es, Koffer packen, da uns morgen ein Naturwunder erwartet: die Wasserfälle!



Naturspektakel der Superlative

Mittags landen wir in Foz do Iguazu auf der argentinischen Seite der Wasserfälle, wo wir auch übernachten. Heute besuchen wir aber zunächst die brasilianische Seite, denn hier ist der größte Panoramablick auf die Wasserfälle ("Cataratas") möglich. Dies erfordert etwas Geduld und freie Seiten im Reisepass, denn um die Wasserfälle von beiden Seiten erleben zu können, müssen wir in diesen Tagen mehrfach die Grenze überqueren. Aber es lohnt sich ungemein! Unsere neue Reiseleiterin übernimmt an den Grenzen die Formalitäten für uns. Alle sind gespannt auf den Anblick der imposanten Wassermengen, die sich die Schluchten auf rund 2,7 Kilometern hinunterstürzen. Einige Tage vor unserer Reise hat es viel geregnet, das Wasser im Fluss hat Hochstand und tost noch lauter als üblich die teilweise bis zu 82 Meter hohen Fälle herab. Wir spazieren die Pfade hinunter bis zum Steg und gelangen ganz nah unter die Gischt. Die Mutigen aus unserer Gruppe gehen bis ans Ende auf den Steg hinaus, werden ziemlich nass und haben dafür aber spektakuläre Fotos zur Erinnerung an dieses eindrucksvolle Naturerlebnis in der Tasche. Durch den Nationalpark fahren wir mit unserem Bus ins Hotel auf der argentinischen Seite, wo wir mit Caipirinha empfangen werden und anschließend die Zimmer beziehen.


Wasser, Wasser, Wasser!

Den heutigen Tag verbringen wir an den Wasserfällen in Argentinien. Unsere Reiseleiterin erzählt uns auf der Busfahrt zum Naturpark vom Alltag im Dreiländer-Eck Argentinien, Brasilien, Paraguay. Gemeinsam mit ihr entdecken wir die zahlreichen Routen durch den Naturpark, der spektakuläre Ausblicke auf die Fälle bietet, die wegen des Hochwassers zehnmal mehr Wasser führen als sonst. Es tost und prasselt. Der Hauptwasserfall "Garganta del Diablo" (Teufelsschlund) liegt auf der argentinischen Seite. Das Hochwasser hat einige Wege unzugänglich gemacht für die nächsten Monate, was aber unser Erlebnis nicht beeinträchtigt. Unterwegs sehen wir immer wieder neue Panoramen auf den verschiedenen Aussichtsplattformen. Einige Gäste nehmen an der am Vortag gebuchten Bootstour teil, die direkt unter die Wasserfälle führt. Auf der Hin- und Rückfahrt zum Boot fahren wir mit einem offenen Bus durch den Dschungel und erfahren viel Wissenswertes über die Artenvielfalt im Regenwald. Die Bootsfahrt ist ein unvergessliches Erlebnis, von dem wir allerdings klitschnass zurückkommen. Kein Problem, denn wir sind vorbereitet und haben Kleidung zum Wechseln dabei.Den Abend verbringen wir gemeinsam in einem Restaurant kurz hinter der Grenze, das uns neben einem hervorragenden Abendessen eine herausragende Show über die Vielfalt der Landeskulturen in Südamerika bietet.


Rio – die wunderbare Stadt

Heute verlassen wir die atemberaubende Landschaft der Wasserfälle und fliegen nach Rio de Janeiro. Die letzte Station unserer abwechslungsreichen Reise steht bevor, aber auch ein absolutes Traumziel, das zu den schönsten Städten der Welt gehört. Rio liegt eingebettet zwischen Bergen und Meer und strahlt einzigartiges Flair und absolute Lebenslust aus. Karneval, Samba und die berühmten Strände von Copacabana und Ipanema sind jedem ein Begriff. Unser Reiseleiter in Rio holt uns vom Flughafen ab, und wir beginnen sofort mit der Stadtrundfahrt. Heute ist die Stadt im Fußballfieber, denn die eigene Mannschaft spielt im Stadion von Maracaná gegen Sáo Paolo beim Cup "Copa do Brasil". Es empfiehlt sich daher, die Gegend vom Stadion weitläufig zu umfahren und morgen wiederzukommen. Wir stoppen stattdessen am Sambodrom, wo sich im Februar die besten Sambaschulen Rios beim berühmten Karneval präsentieren. Wir halten im Viertel Lapa und werfen einen Blick in die gigantische Kathedrale. Wir haben auch Zeit für Fotos auf der berühmten Selaron-Treppe. Mit der Seilbahn fahren wir anschließend auf den Zuckerhut, das Wahrzeichen von Rio. Ein atemberaubender Blick auf die Guanabara-Bucht, die Brücke zur Stadt Niterói und die berühmten Strände tut sich auf, leider bei grauem Himmel. Nachdem wir unser Hotel an der Copacabana bezogen haben, ist noch Zeit für einen Spaziergang am Meer. Das gemeinsame Abendessen genießen wir in einer typischen Churrascaria.



Rio in Feierlaune

Heute ist der Himmel wieder wolkenlos und strahlend blau. Hinzu kommt, dass die Mannschaft Flamengo Rio de Janeiro das gestrige Fußballspiel gewonnen hat. Die Einwohner sind bester Laune. Unsere heutigeTour führt uns zum rund 700 Meter hohen Berg Corcovado, auf dem seit 1931 die berühmte Christus-Statue thront, ein weiteres berühmtes Welterbe auf unserer Reise. Mit der neuen Panorama-Bahn und einem Fahrstuhl gelangen wir zur Aussichtsplattform. Der Ausblick ist atemberaubend. Wir haben einen Rundumblick auf die faszinierende Stadt Rio de Janeiro mit ihrer weltberühmten Umgebung. Es ist eindeutig, warum Rio zu den schönsten Städten der Welt zählt. Im Anschluss besuchen wir mit unserem Reiseleiter die Innenstadt, sehen die historische Bibliothek und verbringen das Mittagessen in der berühmten Confeitaria Colombo, einem traditionsreichen und eleganten Café aus dem Jahr 1894. Nun sind wir gestärkt für den freien Nachmittag. Einige Gäste begeben sich auf eine Bootsfahrt in der Guanabara-Bucht vor dem Zuckerhut. An Möglichkeiten für Ausflüge mangelt es in Rio nicht. Der letzte Abend unserer Reise steht bevor, deshalb treffen wir uns zu einem gemeinsamen Aperitif auf der Dachterrasse. Von hier aus sehen die Bars am Strand von Copacabana sehr einladend aus. Überhaupt reiht sich an der Copacabana ein Lokal an das andere, so steht einem schönen letzten Abend in Rio nichts im Wege.


Ob Strand, Shopping oder Samba – wir müssen Abschied nehmen von Südamerika

Den Vormittag haben wir in Rio zur freien Verfügung, die Koffer sind gepackt, denn am Abend steht die Abreise an. Ein ganzer Tag in Rio liegt aber noch vor uns, den einige von uns am Nachmittag mit einem Besuch in einer der besten Samba-Schulen verbringen. Hier wird sich das ganze Jahr über auf die Parade beim Karneval vorbereitet. Wie groß der Aufwand für dieses Spektakel ist, erfahren wir bei einem geführten Rundgang. Auch die Geschichte des Sambas wird uns verdeutlicht. Wir dürfen Kostüme ausprobieren und an einem kleinen Samba-Kurs teilnehmen. Unglaublich, wie viel Arbeit in der Vorbereitung der eigenen Performance einer Samba-Schule steckt, an der - pro Schule - rund 3000 Menschen teilnehmen! Bevor wir abreisen, genießen wir die letzten Stunden auf der Dachterrasse unseres Hotels mit Blick auf die Copacabana. Nun heißt es, langsam Abschied nehmen von Südamerika und Rio de Janeiro, denn in einigen Stunden startet unser Rückflug nach Europa.


Rückkehr nach Deutschland

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Amsterdam erreichen wir unsere jeweiligen Heimatstädte. Wir sind um ganz besondere Erfahrungen und Erlebnisse reicher und werden wahrscheinlich Wochen brauchen, um unsere vielen Fotos zu sortieren.

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