Reisebericht: Rundreise Ecuador und Galapagos–Inseln

29.03. – 18.04.2011, 20 Tage Südamerika–Rundreise Ecuador: Quito – Coca – Amazonas – Otavalo – Cotopaxi–Nationalpark – Banos – Chimborazo–Nationalpark – Ingapirca – Cuenca – Cajas Nationalpark – Galapagos–Archipel mit den Inseln Bartolome – Mosquera – Nord Seymour – Genovesa


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Eine Reise zum „Ende der Welt“, dies war nicht nur mein langgehegter Reisetraum sondern auch der meiner 12 Reisegäste…eine der höchstgelegenen Städte der Welt, den Dschungel intensiv sowie Seelöwen, Echsen und Blaufußtöpel in unberührter
- wo gibt es schon so was wie in Ecuador und auf den Galapagos-Inseln?
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

29.03.2011: Flug nach Quito

Unsere Traumreise soll nun endlich wahr werden. Pünktlich viertel drei in der Nacht werde ich von einem organisierten Taxitransfer abgeholt und zum Dresdner Flughafen gebracht. Hier steige ich in einen Kleinbus von zumflug.de um und darf meine ersten Gäste, Johanna und Jürgen sowie Gisela und Solvang, begrüßen. Auch sie wurden frühzeitig von zu Hause abgeholt, denn bei Eberhardt TRAVEL bucht man die Haustür-Abholung gleich inklusive mit. Zu fünft plus Fahrerin begeben wir uns nun in Richtung Berlin-Tegel. Unterwegs machen wir noch eine kleine Pause und treffen auf der Raststätte drei weitere Ehepaare aus unserer Reisegruppe. In zwei Kleinbussen erreichen wir kurz nach dreiviertel fünf den Flughafen Berlin-.Tegel. Nun heißt es warten bis halb sechs, denn da sollen unsere letzten zwei Reiseteilnehmer zu uns kommen. Pünktlich halb sechs sind nun auch Arndt und Margot da und wir gehen gemeinsam zum Check-In-Schalter der Iberia, um unser Gepäck aufzugeben. Die Bordkarten habe ich bereits am Vortag von meiner Kollegin Peggy erhalten, die uns online eingecheckt hat. So ist der „Papierkram" schnell erledigt und wir können nun zum gemütlichen Teil gehen. Ich lade meine 12 Gäste zum Frühstück im „Leyseffier" ein....bei frischem Baguette und köstlich heißem Getränk kann man sich schließlich am besten auf einen langen Flug einstimmen. Nachdem wir durch die Sicherheitskontrolle gegangen sind, erfahren wir, dass sich unser Abflug um mindestens dreißig Minuten wegen eines technischen Defekts verschiebt. „Das fängt ja schon gut an", denke ich mir. Mit einer halben Stunde Verspätung landen wir in Madrid, haben aber noch ausreichend Zeit, zum Abfluggate im anderen Terminal zu gehen. Als wir ankommen, beginnt gerade das Boarding. Nach rund elf Stunden Flug erreichen wir 16:25 Uhr Quito, die Hauptstadt Ecuadors. Zu unser aller Verwunderung befindet sich der Flughafen inmitten der Stadt und bei der Landung denkt man, die Tragflächen reißen die Dächer der nebenstehenden Häuser ab. Nachdem wir nach diversen Einfuhrkontrollen unser Gepäck (es ist tatsächlich alles unversehrt mitgekommen!) haben, empfangen uns unser örtlicher Reiseleiter Alvaro und unser Bus-Chauffeur Julio und bringen uns zum 5-Sterne-Hotel „Grand Hotel Mercure Alemada Quito". Den langen Anreisetag lassen wir dann gemeinsam in einer nahegelegenen Karaoke-Bar ausklingen. Wir freuen uns auf die Erlebnisse der nächsten Tage.

30.03.2011: Äquatordenkmal und Stadtrundfahrt Quito

Wir haben unsere erste Nacht in Ecuador verbracht und stärken uns nun an einem abwechslungsreichen Frühstück. Gleich holt uns Alvaro ab. Unser erster Programmpunkt am heutigen Tag ist der Besuch des Äquatordenkmals, rund eine Stunde außerhalb von Quito. Hier erwartet uns bereits ein örtlicher Reiseleiter, der uns einige interessante Dinge zum Äquator erzählt (beispielsweise wie die Sonnenuhr gelesen wird) und mit uns Experimente durchführt. Ganz erstaunt schauen wir dem Wasserstrudel zu, der sich auf einer Halbkugel nach rechts dreht und auf der anderen nach links. Leider erfahren wir später, dass dort doch Trickserei im Spiel war. Zum Ende des kleinen Rundgangs haben wir die Möglichkeit, mit beiden Beinen gleichzeitig auf beiden Erdhalbkugeln zu stehen aber so wirklich anders fühlt sich das auch nicht an;-). Jetzt geht es weiter zum offiziellen Äquatordenkmal...das erste Gruppenbild ist fällig. Hier im Gelände ist auch eine Mini-Modellierung der Stadt Quito aufgebaut, bei dem sich ähnlich wie bei dem Panometer in Dresden und Leipzig die Tageszeiten ändern und plötzlich ist es Nacht. Wir sind beeindruckt von soviel Technik und Modellierungsfeinheiten...
Anschließend geht es zurück nach Quito.
An einer Kathedrale entlässt uns Julio aus dem Bus und wir spazieren eine Geschäftsstraße entlang, bis wir den Platz der Unabhängigkeit erreichen. Hier stehen Präsidentenpalast, Rathaus, Kirche und Bischofspalast sehr nah beieinander. In der Mitte ein Denkmal um welches das ecuadorianische Leben pulsiert. Ältere Leute genießen hier ihre freie Zeit, Schüler machen einen Ausflug und Eltern spielen mit ihren Kleinkindern. Wir essen im exklusiven Restaurant „Mea Culpa" zu Mittag und lernen uns alle endlich richtig kennen. Im Anschluss besuchen wir noch das Konvent von San Fransisco bevor wir auf den Hausberg fahren und einen fantastischen Ausblick auf Quito erleben. Den Abend lassen wir bei einem kleinen Snack im Hotelrestaurant ausklingen.

31.03.2011: Otavalo

Auch der heutige Tag beginnt früh...unser Wecker klingelt 06:30 Uhr.
Auf dem heutigen Programm steht unser Ausflug nach Otavalo, der für seinen farbenprächtigen Markt weltweit bekannt ist. Die Fahrt bis in diese Stadt nördlich von Quito dauert insgesamt ca. drei Stunden...natürlich haben wir zwischendurch noch Fotostopps gemacht, damit wir auch was von der wunderbaren Natur haben. Die Fahrt ist schon sehr lustig, da sich alle Gruppenmitglieder untereinander super verstehen...als würden sie nicht das erste Mal miteinander verreisen. Kurz vor Mittag erreichen wir endlich Otavalo. Alvaro führt uns zunächst über den Obstmarkt und erklärt uns die unbekannten Obst- und Fruchtsorten. Weiter geht es zum bekannten Händlermarkt.
Nach einem kurzen gemeinsamen Rundgang haben wir nun Freizeit, um erste Souvenirs zu ersteigern. Wichtigstes Gebot dabei: Handeln ist ausdrücklich erwünscht! Und tatsächlich erhalten wir auf die verschiedensten Kleider und Tücher Preisnachlässe. Mit vollen Tüten und wenig in der Geldbörse treffen wir uns nach rund einer Stunde wieder am Bus und fahren weiter zum Cuicocha-See. Nach einem kurzen aber steilen Aufgang in der prallen Sonne erreichen wir den Kratersee. Wunderschön zeigt er sich uns in der Mittagssonne. In der Mitte sind noch zwei kleine Krater, die vulkanisch noch aktiv sind. Weiter geht es in den nächsten Ort zum Mittagessen. Wir bekommen hier die Gelegenheit von Alvaro, die Lederwarengeschäfte zu besuchen...die Gegend um Otavalo ist bekannt für Lederwaren. Allerdings treffen die Waren nicht so auf unseren Geschmack und so fahren wir ohne neue Einkaufstüten zurück über Otavalo nach Quito. Auch der heutige Abend klingt in geselliger Runde in der Karaokebar vom ersten Abend aus.

01.04.2011: Flug nach Lago Agrio

Unser nächstes Abenteuer beginnt. Alvaro bringt uns zum nationalen Flughafen in Quito und checkt uns für den Flug nach Lago Agrio ein. Kurz vor der Sicherheitskontrolle lernen wir dann unseren nächsten Guide, Kurt - ein Deutsch-Ecuadorianer, kennen. Wir nehmen für die nächsten drei Tage Abschied von Alvaro. Nachdem sich unser Flug um eine Stunde nach hinten verschoben hat, landen wir kurz vor Mittag in Lago Agrio, eine kleine Stadt im Amazonas-Dschungel. Ein Privatbus erwartet uns bereits und fährt uns zwei Stunden bis zum Eingang in den Naturpark „Cuyabeno-Reservat". Hier steigen wir nun in ein Kanu um. Unser Gepäck und die Lebensmittel werden in separate Kanus verladen und starten schon vor uns. Nun setzen wir uns in die Kanus und beginnen unsere „Intensivtour" durch den Regenwald. Wir begegnen schon jetzt den ersten Tieren - Tukane, Zikaden, Morphos, Anis und Totenkopfäffchen begleiten uns auf unserem zweistündigen Weg zur Tapir Lodge. Kurt, dem man seine Begeisterung für die Natur von der ersten Minute an anmerkt, kann uns alle Fragen beantworten, die uns auf der Zunge brennen. Gegen 17:00 Uhr erreichen wir schließlich die Tapir Lodge und beziehen unsere Zimmer in einem der zwei Wohntürme. Nach unserem gemeinsamen Abendessen, mit dem übrigens allerbesten Essen während der ganzen Reise (der Koch wollte leider nicht mit nach Deutschland kommen;-)), unternehmen wir mit Kurt noch eine kleine Nachtwanderung. Bewaffnet mit Taschenlampen suchen wir uns einen Weg durch den Dschungel und bestaunen die verschiedensten Spinnenarten (unter anderem eine Tarantel), Zikaden (wie sie von einer Spinne eingewickelt wird), einen Frosch und eine Kröte.

02.04.11 Naturreservat Cuyabeno

Nach unserer ersten Nacht im Cuyabeno-Reservat (der ein oder andere wird sie noch lange in Erinnerung behalten;-)) werden wir zu einem köstlichen Frühstück mit frischem Obst und frischem Obstsaft erwartet. Danach startet unsere Expedition. Zunächst müssen wir Gummistiefel anprobieren, die uns Kurt für die nächsten Tage zur Verfügung stellt.
Und dann geht es los...wir steigen in das Kanu und fahren hoch zum See. An einer geeigneten Stelle steigen wir aus und wir wandern rund drei Stunden durch den Amazonas-Regenwald - Natur pur!!! Wir sehen die beeindruckende Pflanzenvielfalt, oben hell und nach unten immer dunkler werdend, und Bromelien. Und dann passiert, was im Regenwald eigentlich zu vermuten ist, ein Regenguss überrascht uns. Wir, zumindest die die ihn mithaben, werfen sich den Regenponcho über aber auch er hält nur bedingt durch, denn der Guss dauert so seine 60 Minuten an. Als der Regen dann endlich nachlässt, begeben wir uns durch die nassen Blätter auf die Suche nach einem kleinen roten Pfeilgiftfrosch, der sehr giftig ist und wir finden sogar zwei. Nachdem die Paparazzilichter ausgehen, waten wir durch ein Stückchen Moor und müssen uns gegenseitig helfen, damit wir nicht steckenbleiben aber Freunde helfen sich ja untereinander. Nach rund drei Stunden, die heiße Mittagssonne hat unsere Sachen notdürftig getrocknet, erreichen wir schließlich unseren Ausgangspunkt, wo bereits das Kanu auf uns wartet und zurück zur Tapir Lodge bringt. Eine Stärkung zum Mittag ist jetzt dringend notwendig. Am späten Nachmittag begeben wir uns auf unseren zweiten Ausflug an diesem Tag.
Nun nehmen alle ihre Regenponchos mit;-). Mit dem Kanu fahren wir auf den Cuyabenosee und sehen die verschiedensten Orchideen. Es ist kurz vor sechs Uhr und die Sonne schickt sich an, unter zu gehen. Nun wird es sehr leise auf dem See und wir lassen uns nur noch gleiten. Die Sonne taucht in den verschiedensten Rottönen und in wahnsinnig schneller Zeit (sie braucht vielleicht zehn Minuten) im See unter. Einen schöneren Sonnenuntergang habe ich persönlich noch nicht gesehen. Zufrieden und versöhnt mit dem Regenguss vom Vormittag begeben wir uns nun zurück zur Tapir Lodge. Auf dem Weg dahin haben wir sogar noch das Glück, eine weiße Baumschlange zu sehen...schöner kann dieser Tag gar nicht zu Ende gehen.

03.04.11 Naturreservat Cuyabeno

Und wieder geht eine Nacht auf unserer Reise zu Ende. Nach dem Frühstück steigen wir wieder in unser Kanu und fahren ca. zweieinhalb Stunden, vorbei an der Siona-Kommune, zu einem Schamanen. Er erwartet uns bereits in seinem traditionellen Gewand und mit einem Pfeil durch die Nase. Nachdem wir alle in seinem Haus Platz genommen haben, erzählt er uns von seinem Leben - wie er sich entschieden hat, Schamane zu werden, von der Lehre und natürlich seinem Leben als Schamane. Zum Ende führt er uns noch ein Ritual vor, bei dem Arndt mutig als Proband fungiert. Beeindruckt kaufen wir noch ein paar Souvenirs und verabschieden uns vom Schamanen und seiner Frau. Wir steigen wieder ins Kanu und lassen uns in eine kleine Lagune treiben. Hier packt Kurt für jeden einen Tupperteller aus - es ist Zeit fürs Mittagessen - sehr romantisch. Weiter geht es und wir klettern an einem Baumstumpf hoch ans Land und wir schauen uns zwei riesengroße „Kapokbäume" mit Brettwurzeln an. Diese können bis zu 40 Meter groß werden...sehr imposant.
Am Nachmittag machen wir einen Stopp an der Kommune und besuchen die Sionas. Eine kleine Einwohnerin zeigt uns zunächst, wie man Maniok anbaut und anschließend erntet. Schon das alleine in der prallen Sonne ist sehr anstrengend. Mit den gezogenen Manioks begeben wir uns zum Haus ihrer Familie.
Nun soll der Maniok verarbeitet werden - eine sehr sehr anstrengende Angelegenheit. Die Manioks werden erst gewaschen, dann auf einer Reibe mit Jürgens Hilfe klein gemacht und anschließend wird die Manjok entwässert und schließlich durch ein Sieb gegeben. Es entsteht eine feine Pulvermasse, die nun zu einem Fladen à la Crepe verarbeitet wird. Alles in allem dauert der Verarbeitungsprozess ca. eine Stunde. Natürlich kosten wir noch von der exotischen Speise, bestrichen mit Salz - köstlich. Wir schauen auf die Uhr und stellen erschrocken fest, dass die Zeit schon sehr weit fortgeschritten ist...wir begeben uns im Kanu nun langsam zurück in Richtung Tapir Lodge. Auf unserem Heimweg sehen wir den seltenen prähistorischen Fisch und schließlich die langersehnten rosa Flussdelfine...zwei an der Zahl. Jedoch sind dies keine Jungen mehr, denn sie haben ihre rosa Farbe bereits abgelegt. Sie spielen miteinander und treiben mit uns Schabernack....immer vermuten wir sie in der genau anderen Richtung als sie tatsächlich sind...sie schwimmen an uns vorbei, ohne dass wir es direkt bemerken. Aber gönnen wir ihnen den Spaß, schließlich haben wir so die Gelegenheit, sie zu beobachten. Ein weiterer schöner Tag neigt sich dem Ende zu.

04.04.11 Rückkehr aufs Festland

Seit dem Morgen regnet es ununterbrochen und unsere frühzeitige Entdeckungstour vor dem Frühstück muss leider ausfallen. Stattdessen können wir noch mal ausschlafen (das letzte Mal für längere Zeit;-)) und nutzen die Vormittagsstunden mit dem verrückten Kurt, um uns nochmals über die gesehene Tier und über die Kommune zu unterhalten. Gegen Mittag verabschieden wir uns von der Crew und treten unsere Rückreise zum Festland an. Zunächst fahren wir wieder mit dem Boot zur Brücke und anschließend geht es mit dem Bus weiter bis zum Flughafen von Lago Agrio. Am Abend schließlich starten wir in einer 32-Sitzer-Propellermaschine in Richtung Quito zurück Hier müssen wir uns schließlich auch von Kurt verabschieden. Julio und Alvaro erwarten uns bereits und bringen uns zurück zum 5-Sterne-„Mercure Hotel Alemada". Durch einen Stromausfall in Quito verlängert sich die Fahrt allerdings, da auch alle Ampeln ausgefallen sind und auf den Straßen das totale Verkehrschaos herrscht. Aber schließlich erreichen wir unser Hotel und wir alle freuen uns auf eine schöne, heiße Dusche, denn nach dreieinhalb Tagen im Dschungel wird es wieder Zeit, sich in das „Stadtoutfit" zu werfen.

05.04.11: Nationalpark Cotopaxi

Wir werden nicht geschont und pünktlich halb sieben läutet der Weckruf. Nach dem letzten Frühstück in Quito begeben wir uns auf der Straße der Vulkane in Richtung Süden. Unser heutiges Ziel ist der Nationalpark Cotopaxi. Nach rund zweieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir schließlich den Eingang und was passiert? Es fängt wieder an zu regnen. Zunächst besuchen wir das Nationalhausmuseum des Parks, wo uns Alvaro Einblicke zum Park und dessen Leben gibt. Weiter geht es zum Limpiopungo-See. Aufgrund der Wettersituation können wir allerdings nur einen verkürzten Rundgang um den See nehmen. Der gespiegelte und sogar der tatsächliche Blick auf den Cotopaxi bleiben uns allerdings verwehrt...er ist wolkenverhangen. Wir sind schon traurig über die Situation, hoffen aber, dass es der Wettergott ab Morgen wieder besser mit uns meint. Gegen Mittag „entführt" uns Alvaro zur Hacienda „La Cienaga", ein wunderschönes Hotel, in dem bereits Alexander von Humboldt übernachtete. Von den riesigen Glasfenstern des Restaurants aus haben wir einen schönen Blick über den prachtvoll angelegten Park der Hacienda, Kolibris schwirren in der Luft und das Essen schmeckt. Was für ein wunderbares Fleckchen Erde. Weiter fährt uns Julio auf der Straße der Vulkane nach Banos und zum Wassefall „Manto de la Novia". Hier unternehmen wir eine Seilbahnfahrt über das Tal direkt zum Wasserfall. Abenteuerlustig steigen wir in die Gondel und lassen uns mit viel Schwung und Tempo über das unter uns liegende Tal auf die andere Seite schicken, um den Wasserfall zu fotografieren. Dann geht es mit der gleichen Geschwindigkeit zurück zum Ausgangspunkt. Nach rund fünf Minuten ist alles schon wieder vorbei und die nächste Gruppe ist dran. Am zeitigen Abend erreichen wir uns Hotel für die kommende Nacht, das „Sangay Spa" am Fuße des aktiven Vulkans Tungurahua (letzter Ausbruch im November 2010). Viele nutzen gleich die Möglichkeit, im Schwimmbad ein paar Runden zu ziehen oder es sich im Whirlpool gemütlich zu machen. Auch der heutige Tag klingt mit einem köstlichen Abendessen (diesmal sogar als 4-Gang-Menü) ab.

06.04.11: Chimborazo–Nationalpark – Riobamba

Ein weiterer Morgen, ein weiterer Tag in Richtung Süden auf der Straße der Panamericana.
Pünktlich um neun fahren wir ab in Richtung Chimborazo-Nationalpark. Leider ist uns der Wettergott auch heute nicht gut gewillt und so regnet es mal wieder seit der vergangenen Nacht. Nach zweieinhalb Stunden Busfahrt erreichen wir endlich den Eingang des Nationalparks. Jetzt nur noch wenige Kilometer bis zum geplanten Endpunkt, wo unsere Wanderung beginnt, ja, das denken wir. Aber es kommt anders als wir denken. Schon nach wenigen Fahrtminuten versperren uns Schnee und Glatteis auf der Straße den Weg. Unser ecuadorianischer Bus ist auf solche Witterungsverhältnisse leider nicht eingerichtet und im Nachgang erfahren wir von Julio und Alvaro, dass sie noch nie so weit unten Schnee und Eis gesehen haben. Aber es nützt ja alles nichts. Wir wollen nicht unsere Gesundheit riskieren und beschließen, hier an Ort und Stelle auszusteigen und von hier aus, den Weg zur ersten (auf 4.800 Metern) und vielleicht zweiten Berghütte (5.000 Meter) zu erklimmen. Einziges Manko: wir haben überhaupt keine Ahnung, auf wie viel Höhenmetern wir uns befinden. Die Sonne scheint zwar nicht sichtbar aber die Strahlung ist dennoch sehr stark und der Weg ist ohne Sonnenbrille nicht zu bewältigen. Auf 4.800 Metern angekommen, gibt es für die Gruppe einen Stempel in den Pass (ist wirklich wahr!) und Tee zum Aufwärmen. Anschließend geht es zurück zum Bus. So im Anschluss betrachtet, gehen wir davon aus, dass der Bus ab 4.500 Metern nicht mehr vorankam und wir somit einen Höhenunterschied von 300 Metern bewältigen mussten. Respekt vor dieser Leistung, meine liebe Gruppe! Mit einiger Verzögerung erreichen wir nach ca. dreißig Fahrtminuten die Stadt Riobamba. Julio und Alvaro unternehmen mit uns eine kleine Stadtrundfahrt, die eigentlich in unserem Programm nicht vorgesehen ist - aber so bekommen wir auch einen Einblick in die Schönheit und Vielfältigkeit von Riobamba. Wir erreichen schließlich die Hacienda „Abraspungo", unser Quartier für die kommende Nacht. Die Zimmer sind sehr großzügig und verfügen als Highlight über einen Kamin. Wer also auf Romantik bedacht ist, kommt hier in der Hacienda voll auf seine Kosten. Die Männer unserer Reisegruppe verraten dem Wirt das Rezept und den deutschen Namen für Grog (Rum, heißes Wasser und Zucker) und so können sie sich (innerlich) daran erwärmen. Das gemeinsame Abendessen im Hotelrestaurant mit Kaminfeuer rundet unser heutiges Programm erfolgreich ab.

07.04.11: Teufelsnase – Inka–Ruinen – Cuenca

Heute ist der einzige Tag auf dieser wunderbaren Reise, an dem der Wecker wirklich zeitig klingelt: 04:30 Uhr. Noch halb verschlafen treffen wir uns zum Frühstück und pünktlich halb sechs setzt sich unser Bus in Richtung Alausi in Bewegung. Das kleine Städtchen mit einer riesigen Petrusfigur erreichen wir nach gut zwei Stunden Fahrt. Hier startet nun unser nächstes Highlight...wir fahren mit einem historischen Zug von Alausi zur Teufelsnase. Wir bekommen eine kleine, hübsche Zugbegleiterin zur Seite gestellt, die uns alles Wissenswerte über unsere Fahrtstrecke erzählt. Nach einiger Zeit erreichen wir das ehemalige Kreuz Cuenca - Guayaquil, wo wir einen kleinen Stopp einlegen. Von hier hat man den besten Blick auf die Teufelsnase. Wir nutzen die Gelegenheit auch gleich für ein zweites Gruppenfoto, welches von Eberhardt TRAVEL
entwickelt wird. Jeder Gast erhält dieses nach Beendigung der Reise als kleine Erinnerung. Wir fahren wieder ein kurzes Stück zurück und legen einen anderthalbstündigen Stopp an einer Art „Dorf" ein. Hier begrüßen uns schon Einheimische mit traditionellen Tänzen und kleinen Souvenirständen. Im Bahnhofsrestaurant (gut gepflegt) erhalten wir ein Sandwich und Kaffee, wahlweise Tee. Dieser kleine Imbiss ist in der Zugfahrt natürlich schon inkludiert und ist bei unserem heutigen zeitigen Aufbruch als zweites Frühstück eine sehr gute Idee. Anschließend besuchen wir noch ein kleines Museum über die Teufelsnase bevor es zurück nach Alausi geht. Hier am Bahnhof begrüßt uns schon Alvaro. Nach einem kleinen Aufenthalt zum Einkauf von Getränken geht es weiter zu den Canari- und  Inka-Ruinen von Ingapirca. Auch diese können wir mal wieder nur im Regen besichtigen. Daher ist unser Aufenthalt hier nicht von längster Dauer....allerdings erklärt uns Alvaro alles, was wir zur Entstehung der jetzigen Ruinen und dem Leben der Inkas wissen müssen. Am Abend erreichen wir Cuenca, ein wunderbares Örtchen südöstlich von Guayaquil gelegen. Der Regenguss erreicht bei unser Ankunft seinen Höhepunkt und so arrangieren Alvaro und ich, dass wir unser Abendessen nicht in einem Restaurant in der Stadt zu uns nehmen sondern wir bleiben im Hotel und sparen uns somit die Suche nach Regenponchos und -schirmen für diesen Tag.

08.04.11: Cuenca – Guayaquil

Heute dürfen wir wieder etwas länger schlafen, der Wecker klingelt erst um sieben. Erster Programmpunkt für heute ist unser Besuch in der Hutfabrik in Cuenca, wo die weltberühmten Panamahüte hergestellt werden. Alvaro erklärt uns die Entstehungsgeschichte zu diesem Hut und zeigt dies eindrucksvoll an den Materialen, die vorhanden sind. Natürlich gibt es am Ende des Museums auch einen kleinen Laden, wo wir Hüte und Souvenirs erstehen können und da wir bisher noch kaum Geld ausgegeben haben, stürzen wir uns in einen kleinen Kaufrausch, Der erste „Souvenirhunger“ ist gestillt. Und dann überrascht uns Alvaro: Gemeinsam begeben wir uns in das Heimatmuseum von Cuenca und begeben uns auf eine ethnische Reise durch die Geschichte von Ecuador. Eindrucksvoll erklärt uns Alvaro die Entwicklung und die Rituale der verschiedenen Stämme. Anschaulich werden diese durch Nachbauten im Museum dargestellt. Ein wahrer Geheimtipp und schöne Bereicherung für unsere Reise. Nun geht es weiter in die Altstadt von Cuenca.
Julio lässt uns am Hauptplatz des Ortes aussteigen, der um die Mittagszeit sehr gut besucht ist. Überall sehen wir Schüler, die ihre Pause genießen, ältere Männer beim Schwätzen und Familien, die einen Ausflug machen. Zusammen gehen wir in die Kathedrale von Cuenca. Deren Innenraum ist komplett mit italienischem Marmor überzogen - Glanz und prunkvoll wo man hinschaut. Als wir wieder herauskommen, treffen wir auf eine kleine Musikergruppe, die unter anderem auf Panflöten schön melodisch ihre Lieder vorspielen. Endlich bekommen wir die Gelegenheit, traditionelle Musik zu kaufen. Leider hat unser Bus kein Abspielgerät - das wäre schön gewesen. Gleich gegenüber finden wir uns auf den Blumenmarkt wieder - ein quirliger Markt, wo es eine Vielfalt von Blumen gibt - sogar lila Rosen. Ein wahrer Farbenbogen der Herrlichkeit...Anschließend haben wir noch etwas Freizeit in Cuenca bevor wir weiterfahren zum Mittagessen. Über einen Nationalpark und mit Überquerung von drei  Vegetationszonen erreichen wir am späten Nachmittag schließlich Guayaquil, die größte Stadt Ecuadors. Nach dem Hotel-Check-In treffen wir uns alle wieder und spazieren zum nahegelegenen Restaurant "Peppar", wo wir gemeinsam zu Abend essen - es gab Rindfleisch, medium oder well done- lecker!!!

09. – 15.04.2011: Besuch des Galapagos–Archipels

Nun haben wir die Hälfte unserer Reise längst hinter uns und das Highlight unserer Reise nach Südamerika steht vor der Tür. Am Morgen fliegen wir mit unserer neuen Reiseleiterin Lorena von Guayaquil auf die Galapagos-Inseln, genauer nach Baltra. Schon der Check-In am Flughafen ist etwas langwierig, denn man möchte nicht, dass fremde Tiere eingeführt werden, die die Flora und Fauna dort nicht vertragen. Nach unserer Landung in Baltra lernen wir noch unseren Nationalpark-Führer Williams kennen. Nachdem alles Gepäck verladen ist, fahren wir mit einem öffentlichen Bus in Richtung Wasser und setzen mit einer Fähre nach Santa Cruz über. Hier erwartet uns ein Privatbus. Dann fahren wir weiter zur Primicias-Ranch. Da wir nun mal in der Regenzeit in Ecuador sind, macht dessen Name sich auch wieder bemerkbar und es schüttet bei unserer Ankunft wie aus Kübeln. Es nützt nichts, wir müssen uns wieder in fremde Gummistiefel wagen. Und dann sehen wir sie, die erste Schildkröte auf Galapagos. Allein liegt sie mitten vor uns auf einem kleinen Weg und vertilgt gemütlich grünes Gras. Obwohl es im April nicht ganz so viele Exemplare ihrer Art gibt, können wir fünf Riedenschildkröten entdecken. Weiter geht es im Bus nach Puerto Ayora. Hier liegt die Jacht „Galapagos Voyager“ vor Anker und erwartet unsere Ankunft. Sie ist unser Zuhause für die nächsten sieben Nächte. Von zwei Schlauchbooten werden wir am Hafen abgeholt und zur Voyager gefahren. Hier stärken wir uns erst einmal bei einem Mittagessen, bevor wir unsere Kabinen beziehen.
Am späten Nachmittag setzen wir noch einmal mit den Schlauchbooten nach Puerto Ayora über und fahren mit insgesamt vier Pick-Ups zur Charles-Darwin-Forschungsstation. Eindrucksvoll führen uns Lorena und Williams durch das Gelände, wo wir verschiedene Schildkröten, die auf den ganzen Inseln leben, und Landechsen bewundern können. Anschließend spazieren wir von der Forschungsstation ins Stadtzentrum zurück und nutzen noch einmal die Gelegenheit, Postkarten und Souvenirs zu ersteigern. Am Abend, noch vor dem Essen, erfahren wir den Ablauf für den nächsten Tag und dann begrüßt uns unsere Schiffscrew, bestehend aus 9 Mitgliedern unter der Leitung von Kapitän Max mit einem Willkommenscocktail. Ein anstrengender Tag geht zu Ende. Die folgenden Inseln stehen in den nächsten Tagen auf unserem Programm: Isla Plaza, Santa Fe, Punta Suarez, Bay Gardner, San Cristobal, Bacha, Seymour, Prince Philipps Steps, Darwin Bay, Santiago sowie Bartolomé.
Isla Plaza - Santa Fe
Wir treffen uns, wie jetzt fast jeden Morgen auf unserer Kreuzfahrt, um sieben Uhr zum gemeinsamen Frühstück. Anschließend heißt es "Rettungswesten an!" und wir fahren in unseren beiden Schlauchbooten auf die Isla Plaza. Schon als wir anlegen begrüßen uns die Seerobben und Galapagoskrabben. Gemeinsam wandern wir in der heißen Sonne entlang des Wassers zum Endpunkt der Insel. Unterwegs treffen wir auf Meeres- und Landechsen sowie viele Seerobben. Für die ersten Tage eine wahre und unvorstellbare Pracht an Tieren. Am Endpunkt schleichen sogar die Landleguane durch unsere Beine...wie schön. Auf unserem Rückweg in Richtung Anlegestelle treffen wir auch auf die ersten Blaufußtölpel und wir sind begeistert!
Nun geht es wieder zurück zu unserer "Voyager" wo wir von Francisco bereits mit einem kühlenden Getränk zur Erfrischung erwartet werden. Unser Mittagessen folgt natürlich. Nach einer Siesta geht es wieder in die Schlauchboote. Von hier aus können wir ins azurblaue Wasser springen und tanzen und schnorcheln. Die farbenfrohe Unterwasserwelt erwartet uns...Arndt hat sogar das Glück, mit einer Seerobbe "zu spielen". Nach rund anderthalb Stunden ist unser erster Schnorchelgang vorbei und wir setzen über nach Santa Fe - eine nasse Landung. Am Strand begrüßt uns eine Kolonie an Seerobben -große und kleine, alleine oder in Paaren...wir kommen gar nicht hinterher mit Fotografieren. Auf unserem steinigen Weg durch die grüne Vielfalt der Insel sehen wir die Galapagos-Taube, Landechsen und Blaufußtölpel.
Punta Suarez - Bay Gardner (Espanola)
Nach einer sehr wackeligen Nacht an Bord des Schiffes begeben wir uns nach Punta Suarez. Eine schroffe Steinküste erwartet uns. Mit unserem festen Schuhwerk begeben wir uns auf einen anderthalbstündigen Rundgang übers Steingeröll. Besonderes Highlight dieser Insel ist natürlich der Galapagosbussard - leider sehen wir ihn auch nur zweimal auf dieser Reise aber besser als gar nicht Am Nachmittag erreichen wir die Bay Gardner. Auch hier ist wieder Baden und Schnorcheln angesagt. Das kosten wir natürlich aus, denn wo sonst bekommen wir die Gelegenheit, verschiedenste Tierarten zu entdecken?
San Cristobal
Da es auch in der letzten Nacht starken Wellengang gab, musste Max die Geschwindigkeit drosseln. Dementsprechend etwas später erreichen wir den "Kicker-Rock", den wir zweimal umrunden. Anschließend geht es weiter zur bekannten Insel San Cristobal. Auch hier begrüßen uns die Seerobben am Ufer der Stadt. Mit dem Bus fahren wir zum Interpretationszentrum. Williams und Lorena zeigen uns hier die Galapagos-Baumwolle. Im Zentrum selber erklären uns Lorena und Williams die Entstehung der Galapagos-Inseln sowie die humanitäre Entwicklung hier. Im Nachgang haben wir Freizeit in der Stadt.
Nachdem wir erfolgreich Geld abgehoben haben, entscheiden wir uns dafür, etwas Kühles zu uns zu nehmen - denn heute ist es besonders heiß. Einige kaufen noch T-Shirts und schon geht es zurück zum Mittagessen auf die "Voyager". Nach der heutigen Siesta fahren wir mit den Schlauchbooten zurück ans Ufer von San Cristobal. Von hier geht es mit dem öffentlichen Bus zum Strand von San Loberia. Nach einem kurzen Fußmarsch kommen wir am Strand an und schnorcheln wieder:-). Leider ist es hier etwas steinig aber dafür bekommen wir unsere erste Schildkröte unter Wasser zu sehen. Wir sind ganz aufgeregt und freuen uns riesig. Den Abend lassen wir wieder beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Bacha (Santa Cruz) - Seymour (Nord)
Nach einer weiteren seegangsreichen Nacht erreichen wir am Morgen Bacha und unternehmen unter heißer Sonne einen Spaziergang entlang des Strandes. Nach einer kurzen Abbiegung bestaunen wir den einzigen Flamingo, den es auf Bacha zu geben scheint. Leise Stimmen munkeln ja, ich hätte ihn selber hingestellt, damit wir überhaupt ein Prachtexemplar zu Gesicht bekommen;-). Nach rund 30 Minuten sind wir zurück am Strand. Wir nutzen mal wieder die Gelegenheit um zu schnorcheln. Leider bekommen wir heute nicht so eine Farbenpracht zu sehen wie in den vergangenen Tagen. Daher ist unsere "Wasserzeit" etwas kürzer und wir begeben uns zurück zum Schiff. Dann geht es weiter nach Santa Cruz, wo unsere  "Voyager" einen Tankstopp einlegen muss. Auch Lebensmittel müssen nachgekauft werden. In dieser Zeit dürfen wir nicht aus dem Gemeinschaftsraum und so nutzen wir die Zeit zum Mittagessen. Dann fahren wir weiter nach Seymour. Mit und auf unseren Schlauchbooten unternehmen wir eine Rundtour durch die Wassergefilde. Mit etwas Ruhe beobachten wir Haie, Rochen und Schildkröten, die sich entlang der Mangroven ihren Lebensraum bewahrt haben. Nach rund zwei Stunden fängt es an zu regnen und wir begeben uns zurück zum Schiff. Ein weiterer aufregender Tag geht zu Ende.
Prince Philipps Steps und Darwin Bay (Genovesa)
Nach dem Frühstück besteigen wir mal wieder die Schlauchboote und fahren entlang der Steinfelsen. Endlich bekommen wir die Gelegenheit auch Seebären zu sehen und wir erkennen nun auch den Unterschied zu den Seerobben. Wenn man beide Tierarten so nebeneinander sieht, ist der Unterschied ja auch unverkennbar. Dann heißt es "Aussteigen" und wir besteigen die Prince Philipps Steps. Oben angekommen, bleiben wir vor Erstaunen stehen: Rotfußtölpel, Blaufußtölpel, Maskentölpel und die einprägsamen sowie wunderbaren Fregattvögel
- überall wohin man sieht. Wir können uns kaum satt sehen und  Williams hat so seine Mühen, uns von dort los zu bekommen. Während unserer Wanderung sehen wir ein Heer an Rotfußtölpeln und natürlich bekommen wir auch viele Jungtiere zu sehen. Von unserer Raststelle aus können wir sogar zwei Eulen beobachten - zwar nur durch das Fernglas aber es ist trotzdem ein wunderschöner Anblick. Leider ist auch heute die Zeit viel zu schnell um und wir müssen zurück aufs Schiff. Nach dem Mittagessen und einer Siesta setzen wir schließlich zur Darwin Bay über. Wir unternehmen einen kleinen Rundgang und sehen auch hier sehr sehr viele Fregattvögel. Leider ist uns der Wettergott aber heut nicht wohlgesonnen und es fängt sehr stark an zu regnen. So fällt das anschließende Schnorcheln im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Die beiden Bootsmänner holen uns vom Ufer ab und wir fahren zurück zur "Voyager", wo sich der Großteil meiner Gruppe auf dem Sonnendeck trifft und gemeinsam die Natur und den inzwischen eintretenden Sonnenschein genießt.
Santiago - Bartolomé
Auch der erste Ausflug am heutigen Morgen startet wieder zeitig. Wir steigen nun schon routiniert in die Schlauchboote und fahren an die gegenüberliegenden Steilberge der Insel Bartolomé. Hier leben die Galapagos-Pinguine. Zunächst sind wir doch etwas enttäuscht als wir keine sehen aber dann, plötzlich, stehen zwei der schönen Exemplare vor uns. Wir freuen uns wie Bolle und die Fotoapparate nehmen ihren Dienst auf. Nach einigen Minuten geht es weiter und wir umrunden den Felsen und schon stehen die nächsten zwei Prachttiere vor uns - eine wahre Wohltat für das Auge - vor allem, wenn man die schönen Tiere sonst nur aus dem Zoo kennt. Wir knipsen und freuen uns. Dann springt ein Pinguin ins Wasser und wir sind entzückt, dass Pinguine so schwimmen wie die Enten,  nur viel schneller. Das hat noch keiner von uns so gesehen. Leider geht die Zeit viel zu schnell vorbei und wir fahren zurück zum Schiff um zu frühstücken. Und dann geht es gleich weiter. Wir besuchen die Insel Santiago mit ihren schroffen Vulkangestein. Ein etwa einstündiger Rundgang mit Williams und Lorena in voller Sonne bringt uns die Entstehung und Geschichte dieser Galapagos-Insel näher. Auf der einen Seite tiefschwarz, auf der anderen rotgepudert - ein Gegensatz, der seinesgleichen sucht. Abgerundet wird dieser Aufenthalt mit Zeit zum Schnorcheln und Schwimmen. Dann geht es zurück zur "Voyager". Wir haben kurz Zeit uns umzuziehen und schon setzen wir auf die Insel Bartolomé über. Die Parkgebühren, die wir bei unserer Einreise nach Galapagos abgeben mussten, zahlen sich hier aus. Ein Holzweg der anschließend in rund 340 Treppen mündet, wurde u. a. durch diese Gelder fertiggestellt. Langsam steigen wir hinauf, denn die Sonne scheint heiß und es ist kein Schatten zu finden.
Aber der Aufstieg soll sich für uns lohnen. Am Ende angekommen haben wir einen fantastischen Ausblick auf die Doppelbucht von Bartolomé...ein wunderbares Ereignis, dass wir sofort mit einem Gruppenfoto festhalten - und ein wunderbarer Abschlussbesuch nach einer Woche Schifffahrt durch das Galapagos-Archipel. Am späten Mittag sind wir zurück auf dem Schiff und nehmen Kurs auf Santa Cruz. Wir nutzen den freien Nachmittag, um noch einmal auf den Sonnenliegen Platz zu nehmen und ein paar wunderschöne Bilder zu knipsen. Nach unserer Ankunft in Puerto Ayero verabschiedet sich die Crew von uns mit einem Abschiedscocktail und schon beginnt die letzte Nacht an Bord, die ruhigste während der gesamten Schifffahrt;-)

16.04.11: Baltra – Guayaquil

Eine Woche ist nun wie im Flug vergangen und wir reisen zurück auf das ecuadorianische Festland. Unsere Koffer werden in ein Schlauchboot verladen und zurück zum Bus gebracht. Anschließend setzen auch wir über. Nach einem kurzen Zwischenstopp an Los Gemelos, den Zwillingskratern, setzen wir mit der Fähre von Santa Cruz nach Baltra über und nehmen für das letzte Stückchen Weg zum Flughafen den öffentlichen Bus. Gemeinsam mit Lorena checken wir ein und verabschieden uns von ihr. Sie nimmt eine Maschine eher, da sie nach Quito fliegt und nicht wie wir nach Guayaquil. Auch von Williams verabschieden wir uns, der hier am Flughafen seine neue Gruppe in Empfang nimmt. Gegen Mittag startet schließlich unsere Maschine und nach rund 1,5 Stunden Flug landen wir am Nachmittag (die Uhr muss ja schließlich auch wieder eine Stunde vorgestellt werden) in Guayaquil. Hier erwartet uns bereits Marcus, unser örtlicher Guide für die nächsten beiden Tage. Er organisiert, dass unser Gepäck ins Hotel kommt und wir beginnen in einem Kleinbus die Stadtrundfahrt durch die Stadt. Zunächst fahren wir zum imposanten Rathaus der Stadt und dem davor liegenden Platz der Unabhängigkeit. Von hier aus spazieren wir zum Park der Leguane, die hier wirklich frei leben. Aber zu unserem Erstaunen sind diese komplett anders als wir sie auf Galapagos kennen gelernt haben - ein Unterschied in  Farbe und Form. Sehr zutraulich sind diese Tierchen und lassen sich sehr gern von der einheimischen Bevölkerung füttern. Nach der
Innenbesichtigung der Kathedrale führt uns unser Rundgang zum Malecon 2000 - die Uferpromenade, die erst vor wenigen Jahren gestaltet wurde. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt des sozialen Lebens. Hier gibt es Spielplätze, Restaurants, La Rondea und ein Kino zu finden. Ein Kinderzug bahnt sich seinen Weg durch die Menschen. Auch der Botanische Garten der Stadt ist hier angelegt. Wir sind sehr erstaunt über das, was hier geschaffen wurde und freuen uns natürlich, dass es von der Bevölkerung so gut angenommen wird. Am Ende unseres Rundganges führt uns Marcus noch ins Kolonialviertel der Stadt. Hier schlendern wir durch die Gassen, bewundern die schönen Häuser und besuchen eine kleine Galerie. Ein wunderbarer Ausklang für diese Stadterkundung. Am späten Nachmittag beziehen wir endlich unsere Zimmer im Hotel und treffen uns schnell wieder, um gemeinsam zurück zum Malecon zu laufen. Hier hat uns Marcus einen Restauranttipp gegeben und dieser war wirklich super!!! Wir hatten unseren Spaß, die Kellner hatten ihren Spaß und schlussendlich war es der perfekte Ausklang für eine wunderbare Reise.

17./18.04.11: Guyaquil – Heimreise über Madrid nach Deutschland

Unser letzter Tag in Ecuador hat angefangen. Da unser Rückflug erst heute Abend geht, entführt uns Marcus für einen halben Tag in den "Parco Historico" - eine Art Freilichtmuseum. Auf unserem ersten Teil des Rundgangs bestaunen wir nocheinmal eine wahnsinnig tolle Tierwelt, angefangen von Papageien über Affen, Waschbären, Caimane, Krokodilen bis hin zu Tapiren bekommen wir eine Tiervielfalt zu sehen, wie sonst nirgendwo in  Deutschland. Der tierische Rundgang endet an den Kolonialbauten, die auf der anderen Seite des Parkes aufgestellt sind. Historisch wertvolle Häuser, die einst in der Stadt standen, wurden ab- und hier wieder aufgebaut.
Schauspieler in historischen Kostümen untermalen diesen herrlichen Eindruck mit einer Gesangs- und Klavierdarbietung. Am Ende des Parkes angekommen, nehmen wir noch an einer Vorführshow teil - Gisela und Johanna tanzen sogar mit dem Cowboy. Die Schauspieler erkennen, dass wir aus Deutschland kommen und haben ihre Freude daran, uns in ihre Witze mit einzubeziehen. Der Besuch des historischen Parkes ist ein krönender Abschluss dieser einmaligen Reise. Nach einem Mittagessen im gleichen Restaurant am Malecon machen wir uns noch einmal im Hotel frisch bevor unser Rückflug nach Deutschland beginnt.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Reise nach Ecuador und Galapagos eine der schönsten Reisen war, die ich bisher begleiten durfte, angefangen von der fabelhaften Tier- und Pflanzenwelt bis hin zur hervorragenden Organisation. Aber all das wäre nichts, wenn man nicht eine fantastische Reisegruppe begleiten darf - ich möchte mich ganz herzlich bei euch für drei wunderbare Wochen bedanken und freue mich sehr auf ein Wiedersehen.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Wir waren selbst dabei und sind begeistert vom 1. Teil des Berichtes.

Böttcher, Elke
26.04.2011