Reisebericht: Rundreise Südstaaten der USA

18.09. – 29.09.2017, 12 Tage Südstaaten–Rundreise mit Houston – New Orleans – Memphis – Nashville – Great Smoky Mountains – Atlanta in einer kleinen Reisegruppe


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Der Begriff Südstaaaten - woran erinnert er uns? Whisky? Schöne Herrenhäuser, Eichenplantagen, Sklaverei? Musik, Elvis,Rock`n`Roll? Genau das und vieles mehr steht eng mit den Südstaaten verbunden. Gemeinsam mit 11 Reisegästen mache ich mich auf.....
....um einmal das andere Amerika zu erleben.
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

1. Tag, Montag 28.09.17: Anreise nach Houston


Heute ist der Beginn einer wunderschönen Reise. 10 Eberhardt-Gäste freuen sich darauf, die südlichen Staaten der USA zu bereisen und zu entdecken. Dafür müssen wir schon sehr zeitig aufstehen. Um 04:45 Uhr treffe ich mich mit der Hälfte meiner Reisegruppe am Flughafen Dresden. Nach dem Checkin und der Sicherheitskonotrolle frühstücken wir erst einmal im Flughafenbistro Cassis. Danach gehen wir an Bord einer vollbesetzen Lufthansa-Maschine, die uns nach Frankfurt bringt. Dort ist es sehr neblig und die Landung etwas „ruppig". In Frankfurt selber müssen wir noch einmal durch die Passkontrolle bevor wir schließlich unser Abfluggate nach Houston erreichen. Hier treffen wir auf drei weitere Gäste unserer Gruppe, die selbstständig nach Frankfurt angereist sind. Leider verpassen meine zwei Gäste aus Leipzig den Flug nach Houston, da die Lufthansa zum wiederholten Male an diesen Tagen und ohne Begründung einfach Flüge streicht und auch der nächste Flug nach Frankfurt mit Verspätung startet. Am Abfluggate wurden sie dann leider nicht mehr auf den Flieger gelassen, obwohl dieser mit Verspätung startet. Glücklicherweise geht vier Stunden später noch ein Flug nach Houston mit United Airlines, auf den sich meine zwei Gäste umbuchen konnten. Nach rund zehn Stunden Flugzeit erreichen meine Gruppe und ich die Großstadt Houston. Nach einer langwierigen Einreiseprozedur holen wir schließlich unsere Koffer ab und Marguerite, unsere örtliche Reiseleiterin, erwartet uns bereits. Die Wiedersehensfreude ist groß denn ich war mit einigen Teilnehmern meiner Gruppe vor drei Jahren bereits im Westen der USA unterwegs und da war Marguerite ebenfalls unsere Reiseleiterin. Unser sehr guter Fahrer Leo, sehr ausgeglichen und ein sehr ruhiger Fahrer, bringt uns im Tropenregen über die Interstate und einigen Nebenstraßen zu unserem Hotel „Crowne Plaza Houston River Oaks". Wir beziehen unsere Zimmer und treffen uns zum gemeinsamen Kennenlernen und Abendessen im Hotelrestaurant. Da wir a-la-carte auswählen dürfen, fällt die mehrheitliche Entscheidung auf Steaks. Gegen 20:00 Uhr Ortszeit treffen schließlich auch meine zwei Gäste aus Leipzig ein.
Auch sie kommen noch schnell zum Abendessen und schließlich fallen wir alle müde und erschöpft ins Bett.

2. Tag, 19.09.17: Houston – New Orleans


Nach einer Mütze Schlaf treffen wir uns erholt zum Frühstück wieder. Nun kann es beginnen, unsere Reise mit dem „American Way of Life". Leo erwartet uns bereits um die Koffer zu verladen. Er bringt uns von Midtown nach Downtown Houston, das vor allem durch zahlreiche Wolkenkratzer mit Büros gekennzeichnet ist. Damit die Einwohner in dieser Hitze nicht ständig ins Schwitzen geraten, sind die meisten Gebäude mit ober- und unterirdischen Gängen mit einander verbunden. Am Rathaus steigen wir aus und laufen ein wenig durch die Straßen von Downtown Houston. Wir spazieren durch einen kleinen Park von dem man auch das schöne Rockefeller-Gebäude sehen kann. In die Bank of America gehen wir auch hinein. Die Empfangshalle ist mit einer wunderschönen Uhr und zahlreichen Fahnen gestaltet. Etwas hinuntegekühlt begeben wir uns auf der anderen Seite wieder aus dem Gebäude und fotografiren dort das Gebäude der hiesigen Philharmonie. Es ist auch sehr beeindruckend, wie sich die Gebäude in den Glasfronten anderer Gebäude widerspiegeln. Vereinzelt schaut mal ein kleines Häuschen zwischen den Hochhäusern hervor, die sich dann ebenfalls in den Verkleidungen der Wolkenkratzer spiegeln. Zum Schluss gehen wir noch hinein in das Rathaus, wo uns Marguerite den Bürgermeister der Stadt Houston „vorstellt". Zurück im Bus fahren wir erneut über die Interestate und erreichen schließlich das Johnson Houston Space Center, welches nach Hurrikan Harvey bereits wieder wieder eröffnet hat. Mit einer kleinen Bimmelbahn unternehmen wir eine rund anderthalbstündige Rundfahrt über das Gelände der NASA. Vorbei am Doppeljet rattern wir zu einem Gebäude, in dem die Control Station untergebracht ist. Wir steigen die Treppen hinauf in das historische ControlCenter. Historisch deshalb, da es zwar noch das originale ist aber heute nicht mehr genutzt wird. Daher wurde es als Museum hergerichtet. Hier drin hängt noch die originale Fahne, die Amstrong bei der Begehung des Mondes gehisst hat. Das neue, aktuelle ControlCenter befindet sich heutzutage eine Etage drunter. Weiter fahren wir mit dem Zug über das Gelände und erreichen schließlich das Gebäude, in dem die Astronauten den zahlreichen Tests und Übungen unterziehen, bevor Sie eine Rakete betreten können. Nach einem kleinen Einführungsfilm besuchen wir die Halle, die mehr als zwei Fußballfelder groß ist. Hinter den großen Fensterschreiben können wir beobachten, wie einige NASA-Mitarbeiter ihrer Arbeit nachgehen. Es alles wirklich höchst interessant. Die letzte Station auf unserer Reise mit dem Bimmelzug ist eine Halle in der eine alte amerikanische Rakete in Originalgröße ausgestellt ist. Die Größe ist so beeindruckend. Auf der einen Seite der Wände sind die Apollo-Piloten und Commander mit Namen und Foto vorgestellt, was auch sehr interessant ist. Zurück im Museum haben wir nun ein wenig individuelle Freizeit, um uns umzuschauen. Ausführlich und eindrucksvoll ist die Raumfahrt hier dargestellt. Ein Höhepunkt ist die NASA 905, eine doppelgeschossige Boing, die hier ausgestellt ist. Es ist übrigens die einzige, die man sich auch von innen anschauen darf. Zurück an Bord des Busses haben wir nun die längste Fahrt der Reise vor uns. Unser Ziel ist die Stadt New Orleans. Auf unserer Reiseroute verlassen wir den Bundesstaat Texas und fahren in Lousiana weiter. Vorbei an der Hauptstadt Baton Rouge erreichen wir am Abend schließlich die Großstadt New Orleans. Unser Abend klingt beim gemeinsamen Abendessen in einem lokalen Restaurant auf der Bourbon Street aus. Mit einige Gästen aus der Reisegruppe versacke ich schlussendlich noch in einem Innenhof, wo wir der Jazz-Musik lauschen.

3. Tag, Mittwoch, 20.09.2017: New Orleans – Jazz und Südstaatenflair


Am Morgen begrüßt uns unsere Stadtführerin Ina jeden einzeln im Bus. Sie kommt aus dem Frankenland, studierte in Hamburg und lebt bereits seit über 30 Jahren hier in den Vereinigten Staaten. Die Führung findet zunächst im Bus statt. Leo und Ina bringen uns auf die Canal Street und dort zeigen sie uns das berühmte Theater der Stadt, welches von Hurrikan Kathrina vor 12 Jahren zerstört wurde und erst seit drei Jahren wieder seine Türen öffnet. Weiter geht es entlang der wohl breitesten Geschäftsstraße der Welt, vorbei am Maison blanche, heute ein Hotel, bis hinunter zum Casino der Stadt. Gaming ist hier in diesem Bundesstaat nämlich nicht verboten. Danach biegen wir ins French Quarter ab und kommen am Schiffsanleger des Mississippi-Dampfers Natchez sowie der Kathedrale vorbei. Vor dem French Market steht die Statue von Jeanne D'Arc, einst ein Geschenk eines französischen Staatspräsidenten. Über die Champs de Elysee fahren wir in Richtung Autobahn. Zudem erzählt uns Ina, das hier innerhalb von 3 Blocks mehr als 40 Musikclubs ihr Zuhause gefunden haben und hier vorrangig auch die Einwohner New Orleans zu finden sind. Vorbei am „Geisterstadt-Krankenhaus", am Mercedes-Superdome und dem hiesigen Basketball-Stadion und am Museum des Zweiten Weltkrieges erreichen wir durch ein Viertel, in dem vorrangig Iren leben, den Garden District. Hier steigen wir aus und verabschieden uns von Leo, den wir heute nicht mehr wiedersehen. Nun geht es zu Fuß weiter und Ina zeigt uns ein schönes herrschaftliches Haus nach dem anderen. Zu ganz vielen dieser Häuser gibt es eine Geschichte zu erzählen, sei es, dass es einem Schauspieler gehört, es einen ganz speziellen Zaun hat oder es eine ganz spezielle Rolle gespielt hat im Bürgerkrieg. Zu unserem Rundgang zählt auch der Besuch des Friedhofes, denn hier sind auch viele deutsche Bürger begraben. Nach einer kleinen Pause fahren wir mit der Straßenbahn zurück in die Innenstadt von New Orleans. An der Canal Street steigen wir aus und laufen in die Bourbon Street, DIE Straße im French Quarter. Sie zeigt uns das Hotel Monteleone, dass zum einen deshalb markant ist, weil sich auf dem Dach des Hotels ein weiteres Haus befindet, in dem die Familie Monteleone, einst zum Schutz vor der Mafia, auch heute noch lebt. Zum anderen gibt es hier eine Lounge, deren Bar aus einem alten Karussell besteht. Alle Gäste, die direkt an der Bar Platz nehmen, drehen sich innerhalb von 15 Minuten eine ganze Runde. In einem kleinen Geschäft erzählt Ina uns noch was es mit den schönen alten Lampen überall in der Stadt auf sich hat bevor die wirklich mehr als interessante Stadtführung im Restaurant Court of 2 Sisters endet. Leider können wir nicht im wunderschönen Innenhof sitzen, da dieser für Filmaufnahmen gesperrt ist aber trotzdem stärken wir uns am Buffet mit louisanischen Spezialitäten und lauschen den Jazz-Melodien des Trios, das hier für uns spielt. Während unseres Spazierganges zum Hafen kommen wir an dem Haus vorbei, welches so typisch für das French Quarter ist: ein mehrgeschossiges Gebäude mit ganz vielen Grünpflanzen und einer wunderschönen Galerie. Wir kommen an einen Platz, an dem junge Musiker ihre Musik vorspielen und damit das umher stehende Publikum begeistern. Wir schauen uns noch die Kathedrale von innen an und laufen dann weiter zum Anleger, den unser nächster Programmpunkt ist eine Schifffahrt auf dem Schaufelraddampfer Natchez. Während wir anstehen um auf das Boot zu gelangen, ereilt uns ein wahrer tropischer Platzregen, der selbst mit Regenschirm schwer entgegen zu treten ist. Nun unternehmen wir eine fast zweistündige Rundfahrt auf dem Mississippi. Wir sehen noch ein paar Zerstörungen von Kathrina, kommen an einer Zuckerfabrik vorbei und sehen noch eine sehr große Werksanlage. Wir dürfen auch den Maschinenraum des Schiffes betreten und anschauen. Zurück an Land haben wir Freizeit und jeder Reisegast kann sich seinen restlichen Nachmittag so gestalten wir er möchte. Mit einigen Gästen ziehe ich in das nahegelegene Outlet los aber leider ist dieses ein nicht so schönes und so gehen wir mit fast leeren Taschen wieder heraus. So beschließen wir, unser Geld in Cocktails an der Karussel-Bar im Hotel Monteleone zu investieren. Gesagt, getan und so trinken wir Pina Colada und Wein im stillvollen Ambiente. Danach zieht es uns nochmal in das Hafengebiet bevor wir durch das French Quarter zurück zu unserem Hotel spazieren. Heute sind wir im wahrsten Sinne des Wortes pflastermüde.

4. Tag, Donnerstag, 21.09.2017: Sumpftour – Oak Alley Plantage – Natchez


Ein weiteres Highlight erwartet uns heute. Aber leider heißt es erst einmal Abschied nehmen von New Orleans, eine Stadt, die uns sehr beeindruckt hat. Unser Weg führt uns durch die Abgeschiedenheit Louisanas zu Roland, der hier lebt und ein großes Stück Land besitzt. Er begrüßt uns ganz freudig und schon dürfen wir es uns auf seinem großen, zumindest für uns kleine Gruppe, gemütlich machen. Sicher lenkt er das Boot rückwärts aus dem Hafen hinaus und langsam gleiten wir entlang des Wasserkanals. Dabei sehen wir als allerstes einen Reiher. Aber auch die vielen Bäume mit dem spanischen Moos, das Schilf und all die endemischen Pflanzen lassen unsere Fotoapparate nicht ruhen. Nach einiger Zeit kommt der erste Alligator auf unser Boot zu. Roland versucht es mit Marshmallows anzufüttern aber wahrscheinlich hat es schon gefrühstückt, denn es bleibt ziemlich unbeeindruckt. Roland erzählt uns von seiner Kindheit hier im Sumpfgebiet und das er auch heute noch mit seinem Sohn und Enkelsohn Alligatoren jagen geht. Irgendwann bittet er uns, ein wenig leise zu sein, damit wir den Geräuschen der Natur lauschen können. Vorher allerdings kommt ein großer Alligator auf uns zu, der auch wieder mit Marshmallows angefüttert wird - und diesmal funktioniert auch der Trick den wir bekommen sehr gute Motive weil der Alligator ganz nah an unser Boot ran kommt. Wir bestaunen noch ein wenig die schöne Natur und lassen den Blick über das Wasser schweifen. Nach rund einer Stunde Fahrt legen wir wieder an und gehen an Bord des Busses. Leo fährt ein Stück zurück des Weges, den wir gekommen sind und schließlich biegen wir ab in Richtung Oak Alley Plantage, dem wunderschönen Herrschaftshaus, das von einer wunderschönen Eichenallee gesäumt ist. Ich persönlich dachte immer, das hier einst die Serie „Fackeln im Sturm" gedreht wurde aber das ist nicht richtig - dafür ist dieser Ort der Drehort für „Vom Winde verweht" gewesen - auch nicht schlecht, oder? Da wir bis zum Mittagessen, welches wir hier auf der Plantage einnehmen, Zeit haben, gehen wir mit Marguerite zu den ehemaligen Sklavenhäusern und sie erzählt und übersetzt uns das tragische Leben der Sklaven. Zum Mittagessen bedienen wir uns vom Buffet, welches wiederum mit Spezialitäten aus Louisana bestückt ist. Danach spazieren wir unter den Eichen entlang, wo wir bereits zu einer Privattour durch das Herrenhaus erwartet werden. In amerikanisches Mädchen mit einen sehr schönen Kleid führt uns durch den Salon, den Speisesaal und das Obergeschoss des Hauses und erzählt uns vom früheren Leben hier. Vier Dinge sind sogar noch Original. Vom Balkon aus, der im ersten Stock um das ganze Haus hin um führt sehen wir dann die bekannte Eichenallee - wunderhübsch. Nach der Führung laufen wir natürlich noch entlang der Allee, um wohl eines der bekanntesten Fotomotive hier auf der Plantage selbst zu schießen. Eine wirklich schöne Zeit hier geht zu Ende. Zurück am Bus erwartet uns eine längere Fahrt, die uns nach Natchez, unserem nächsten Übernachtungsort, führt. Nach einer kleinen Orientierungsfahrt checken wir um Hotel ein, das auf einem Hügel liegt und von wo aus wir einen tollen Blick auf den Mississippi haben. Am Abend treffen wir uns im Hotelrestaurant um noch ein paar Steaks und Biere zu bestellen. Unser ganz besonderer Drink-Tipp in diesem Haus: Wasser to go;-). An der Bar ist heute Abend Livemusik und wir sind ein wenig erstaunt, dass um zehn die Musiker schon ihre Instrumente abbauen und die Bar schließt aber so ist das hier leider bei den Amerikanern.

5. Tag, Freitag, 22.09.2017: Natchez–Trace – Memphis


Wir verlassen das Hotel auf dem Hügel und fahren hinunter in die Stadt. Hier unternehmen wir noch einen kleinen Rundgang über die Washington Street und schauen uns die schönen Villen der Stadt an. Das besondere hier in der Stadt ist ein Rundgang, wo einmal im Jahr die Hausbesitzer ihre Türen öffnen und fremde Leute hineinbitten. Wir haben auch das Glück, dass ich von einem Mann auf der Straße angesprochen werde. Er lädt uns ein, seine Kirche von Innen zu besichtigen. Die Einladung nehmen wir sehr gern an und im Inneren sehen wir eine schlichte Kirche mit wunderschönen verglasten Fenstern. Alles wirkt sehr harmonisch. Nachdem das letzte Foto geschossen wurde, steigen wir wieder ein in den Bus und fahren nun ein Stück entlang des Nachtez-Trace, einer historischen Straße, die durch die Wälder von Mississippi führt. Es ist sehr grün hier und erinnert stellenweise an die schönen Wälder bei uns in Deutschland. Jedoch wirkt hier alles irgendwie verlassen, kein Haus außer in den vereinzelten Städten. Irgendwann vor Jacksonville biegen wir wieder auf die Interstate ab und machen eine kleine notwendige Rast. Gegen vier am Nachmittag erreichen wir schließlich die Stadt des Rock'n'Rolls, Memphis. Da wir doch etwas zeitig da sind, unternehmen Marguerite und Leo mit uns eine kleine Rundfahrt vorbei am Basketballstadium und der Beale Street, DER Straße hier in Memphis wo es zahlreiche Bars und Kneipen gibt bis hin zu dem Motel, wo einst Martin Luther King erschossen wurde. Wir steigen aus und Marguerite zeigt uns zum einen die Stelle, an der der Mörder stand. Ein riesiges Blumenbouquet markiert das Zimmer und die Stelle, wo Martin Luther King zusammenbrach und starb. Etwas bewegt geht es zurück in Richtung Zentrum und dort wartet das nächste Highlight auf uns: wir besuchen das legendären SUN Record Studio von Sam Philipps. Nachdem wir uns ein wenig im Souvenirshop umgeschaut haben, werden wir von einem lustigen brasilianischen Mädchen begrüßt. Wir gehen in die erste Etage, einer nach dem anderen, den hier sind die Räume winzig. Wir gelangen in einen Raum, in dem die Geschichte der SUN-Record-Studios mittels Ausstellungsstücken sehr gut dargestellt ist. Natürlich erzählt uns das Mädchen auch alles Wichtige dazu, z.B. wie ehemalige Gefangene hierher gebracht und wurden und hier einen Megahit aufnahmen, so dass sie im Nachgang sogar begnadigt wurden. Daneben wir die Geschichte von Elvis erzählt, der hier in Memphis einst aufschlug um von Sam Philipps entdeckt zu werden. Nur leider war dieser an diesem Tag nicht im Büro. Aber Elvis machte die Bekanntschaft von Philipps Sekretärin, die sofort begeistert war von Elvis seinem Talent. Sie musste Sam Philipps ein Jahr lang überreden, bevor dieser Elvis sein Studio für Aufnahmen einlud. Der Rest ist legendäre Geschichte.....Auch hier ausgestellt ist die Original-Radiostation, über die die Musik damals in das weite Amerika ausgestrahlt wurde. Eine Etage tiefer stehen wir dann in dem Studio schlechthin, wo gejammt und aufgenommen wurde, wo sich Größen wie Roy Orbison und Johnny Cash die Klinke in die Hand gaben. Hier wurde auch das legendäre 4 Millionen-Dollar-Foto mit Johnny Cash, Elvis Presley und Sam Philipps aufgenommen. Wir dürfen sogar die hier ausgestellten Musikinstrumente anfassen bevor unser Guide ein Original-Mikrofon aus den damaligen Jahren hervor holt und wir damit für ein Foto rocken dürfen. Am Abend spazieren wir dann von unserem Hotel in der Main Street zum Blues Cafe auf der bekannten Beale Street. Hier geht echt die Post ab und wir kommen uns vor wie in einem amerikanischen Film. Überall laut schnatternde Amerikaner, eine Band die spielt und eine Theke, die voll besetzt ist. Unsere Getränke, egal ob Bier oder Wein bekommen wir in Pappbechern serviert und auch die Speisen an sich werden mit Plastegeschirr serviert. ABER es schmeckt, da kann man nicht meckern. Als wir fertig sind, wird der Abfall, egal ob noch Flüssigkeit im Becher und Speisereste auf dem Teller, in einer große Tonne entsorgt. Mit einigen Gästen aus unserer Gruppe spaziere ich dann noch über die Beale Street, wo überall Polizisten für Ordnung stehen und aus jeder Kneipe andere Musik ertönt. Es ist wahrlich interessant, sich das einmal anzuschauen.

6. Tag, Samstag, 23.09.2017: Memphis – Auf den Spuren von Elvis


Heute gibt es zum ersten Mal Frühstück von Plastegeschirr und ehrlich gesagt, kommt es mal vor aber nicht so oft, wie ich oder wir es eigentlich erwartet haben. Leo holt den Bus und wir fahren nach Graceland, dem einstigen Wohnsitz von Elvis Presley. Wir sind noch eine der ersten Gruppen am Morgen und somit ist wenig los aber schon als wir das Areal erreichen, bemerken wir, dass hier großes Geld gemacht wird. Allein die Halle, in der Tickets verkauft werden, ist riesig. Dahinter sind weitere Hallen, wo man sich (gegen Zusatzkosten) noch Elvis seine Auszeichnungen, Klamotten, Flugzeuge und Autos anschauen kann. Als erstes werden wir in einen Raum geführt, wo ein kleiner Film über Elvis vorgeführt wird, ein Schnelldurchlauf seines Lebens. Danach erhalten wir Kopfhörer mit ipads mit denen wir eine Audioguideführung durch die Villa des King of Rock'n'Roll machen. Alles ist hier gut durchorganisiert. Mit einer kleinen Bahn werden wir ins gegenüberliegende Grundstück gefahren, auf dem sich die Villa befindet. Die obere Etage des Hauses ist für Besucher gesperrt aber im Erd- und Untergeschoss können wir jede einzelne Station mittels der deutschsprachigen Audioguideführung ganz entspannt genießen. Im Haus selber dürfen wir das Wohn- und Esszimmer als auch das Schlafzimmer von Elvis seinen Eltern sehen. Ebenso die Küchen, die zu damaliger Zeit und eigentlich auch für heutige Zeiten noch sehr modern eingerichtet ist. Gleich dahinter schließt sich der Jungle room an, indem Elvis auch Gäste empfangen hat. Das Untergeschoss ist eher für die Unterhaltung da gewesen. Ein Fernsehraum mit Bar sowie ein Billiardraum haben keine Langeweile aufkommen lassen. Als wir aus der Villa austreten, erreichen wir über den Carport, wo Elvis einst seine vielen Autos parkte, einen kleinen Bungalow, der als Büro für seine Angestellten diente. Hier sind auch noch viele Fan-Geschenke wie Portraits ausgestellt. Im Hintergrund läuft ein Film mit einem Interview mit Elvis, in dem er betont, wie glücklich er hier auf Graceland mit seiner Familie war...sehr interessant. Danach errreichen wir einen Bungalow mit sehr persönlichen Sachen der Familie Elvis. Es wird der Stammbaum dargestellt und ganz viele private Fotos ausgestellt. Auch private Videos werden gezeigt wie beispielsweise die ca. zweijährige Tochter von Elvis mit dem Weihnachtsmann spricht und von einer privaten Party. Es ist auch das Hochzeitskleid von Priscilla und der Smoking von Elvis als auch das Kinderbettchen von Lisa-Marie ausgestellt. Über den Haustürschlüssel wie Geschosse sind wirklich viele private einzigartige Dinge ausgestellt. Dieser Rundgang hier endet wiederum am Pool, an dem Elvis schöne Stunden verlebt hat und bevor wir an den Grabstellen der Familie Presley (Elvis seine Eltern, sein Grab selber als auch das seiner Großmutter, die alle überlebte) kommen, spazieren wir in den letzten Bungalow, indem Elvis seine letzte Stunden hier auf der Erde mit Squash und Klavierspielen verbrachte. Es ist wirklich sehr emotional hier und sehr beeindruckend. Unsere Mittagspause verleben wir hier auch noch auf dem riesigen Gelände, können was essen oder in den Souvenirläden Andenken shoppen. Nachdem unser Bus von der staatlichen Behörde fertig kontrolliert ist und Leo seinen Aufkleber auf den Bus erhalten hat, fahren wir zurück in die Innenstadt von Memphis wo uns Leo an einer Schwebebahn heraus lässt. Wir betreten diese und fahren innerhalb von zwei Minuten hinüber auf Mud-Island, ein Museum über den Mississippi-Fluss und seine Geschichte. Nach einem Raum voller Theorie wird das Museum interaktiv mit einem nachgebauten Mississippi-Dampfer und Uniformen aus der damaligen Zeit. Auch ein kleiner Film wird darüber gezeigt. Zum Schluss gibt es noch eine kleine Ausstellung zur hiesigen Musik, die hier überall gespielt wird. In der Außenanlage angekommen kann man in der Parkanlage dem Flussverlauf von der Quelle mit allen Zuflüssen und Städten folgen. Am Nachmittag sind wir zurück in unserem Stadthotel. Jeder kann seinen Freizeit nun verbringen, wie er möchte. Ich biete meinen Gäste an, und einige nehmen dieses Angebot auch an, mit ihnen gemeinsam zum Peabody-Hotel zu laufen. Hier gibt es eine alltägliche Tradition, die wirklich viele Touristen anzieht: jeden Tag um 17 Uhr spazieren die Enten des Hotels, die in einem Bansin in der Lobby schwimmen, über einen roten Teppich zum Lift. Der Lift schließt sich und die Enten fahren hinaus in ihr Entenhaus - total amerikanischer Kitsch aber irgendwie auch niedlich. Am Abend nehmen wir unser Abendessen in einem italienischen Restaurant ein, wo das Essen wirklich sehr gut schmeckt. Wer möchte, schließt sich unserem Vorschlag an, noch einen Drink in einer Rooftop-Bar einzunehmen. Von hier oben haben wir einen schönen Blick über die beleuchtete Innenstadt und genießen eine ruhige Zeit hier oben.

7. Tag, Sonntag, 24.09.2017: Nashville – Country Musik


Wir verlassen Memphis in Richtung Nashville, der Hauptstadt des Bundesstaates Tennesee. Am Mittag erreichen wir die Hauptstadt der Countrymusik und sehen schon von weiten die Hochhäuser der Stadt. Wohltuend dabei ist, dass der Himmel blau ist und die Sonne sich strahlend vom Himmel zeigt. Leo und Marguerite fahren mit uns in die Innenstadt und dabei sehen wir schon das Gebäude der amerikanischen Telefongesellschaft ATM, welches aussieht wie das Batman-Gebäude. Wir kommend dabei auch am riesigen Football-Stadion vorbei, welches rund 69.000 Besucher fasst und an der bekannten Kneipenmeile Broadway. Unsere Mittagspause verbringen wir an der bekannten Country Music Hall of Fame, wo es im Inneren kleinere Restaurants gibt. Wer möchte, kann auch auf den Broadway spazieren gehen, was auch einige Gäste der Reisegruppe tun. Aus jeder Kneipe klingt andere, coole Country-Musik heraus und es ist auch zur Mittagszeit schon einige Leute zum Tanzen aufgelegt. Die Stimmung ist gut und aufgeheitert. Nach unserer Pause unternehmen wir mittels deutschsprachige Audioguides auf in die Geschichte der Country Musik, die hier auf 3 Etagen ausgestellt ist. Viele Kleidungsstücke amerikanischer Countrystars sind hier ausgestellt und der Erzähler nimmt uns mit auf eine Zeitreise in die amerikanische Musik. Für viele meiner Reisegäste in diese Reise auch eine Reise in ihre Jugend. Sie kennen viele der hier dargestellten Musiker, die mir beispielsweise nicht viel sagen. Am Ende des Rundganges kommen wir noch in die Country Music Hall of Fame, wo die amerikanischen Superstars mittels eines Gesichtspotraits ausgestellt und damit geehrt sind.
Wieder draußen im Bus setzen Marguerite und Leo unsere Stadtrundfahrt fort. Sie zeigen uns einen Tempel, der hier in der Stadt aufgestellt ist und halten in dem Viertel, indem zahlreiche Musiklabels ihre Tonstudios haben. Wir steigen hier auch aus und haben Zeit, das ein oder andere Gebäude zu fotografieren. Natürlich fahren wir danach auch nochmal durch die Stadt, kommen am Citycenter, nochmals am Stadion und am Fort vorbei, an dem die Geschichte von Nashville ihren Anfang genommen hat. Zum Schluss halten wir noch am Kapitol, welches wir uns jedoch irgendwie größer vorgestellt haben. Marguierte gibt uns im Anschluss Freizeit, um ins den Schuhgeschäften umzusehen, ein Bierchen zu trinken oder einfach nur die Stadt genießen. Es ist viel los hier auf den Straßen und doch ist es schön, es hier einfach mitzuerleben, da wir uns alle die Stadt irgendwie anders vorgestellt haben, nicht so schön, wie sie tatsächlich ist. Nach rund anderthalb Stunden treffen wir uns wieder und gehen gemeinsam in eine Kneipe, um ein Bierchen mit guter Countrymusik zu genießen. Eine sehr gute Idee von unserer Reisleiterin. Wichtig ist immer, nehmt die ID mit, sonst gibt es kein Bier. Die Musik ist so gut, dass sogar ein Ehepaar unserer Reisegruppe ein, zwei Tänzchen wagt und sich dabei verliebt in die Augen blickt. Unser Abendessen haben wir im oberen Stockwerk eines kleinen gemütlichen und vor allem ruhigen Restaurant. So ruhig, wie wir es in den letzten Tagen nicht erlebt haben. Danach bringt uns Leo zu unserem Hotel, welches doch außerhalb der Stadt liegt. Deshalb war die heutige Tagesplanung von Marguerite und Leo, so lange wie möglich in der Stadt zu bleiben, sensationell.

8. Tag, Montag, 25.09.2017: Jack–Daniels–Destillerie – Chattanooga

Leider ist heute der Luxus der letzten Tage vorbei und unser heutiger Startpunkt ist wieder 08:00 Uhr. Unser Weg führt uns in Richtung Lynchburg. Auf unserem Weg dahin sehen wir schon die ersten Ausläufer der Appalachen. Wir fahren nicht ganz zwei Stunden als wir unser Ziel, die Jack-Daniels-Destilliere. Da wir noch ein wenig Zeit bis zur Führung haben, schauen wir uns in der Eingangshalle um. Kurz nach 10 Uhr beginnt unsere Führung. Marguerite übersetzt für uns. Zunächst fahren wir mit dem Bus aus dem Gelände hinaus, ein Stück durch Lynchburg und steigen an einer andere Stelle des Firmengeländes wieder aus. Unser Guide erklärt uns, wie hier die Holzkohle hergestellt wird, sie zeigt uns die Wasserhöhle, aus der Herr Daniels das Wasser für die Whiskyproduktion und anschließend steht uns seine Statue für ein kleines Fotoshooting zur Verfügung. Nachdem uns der Guide noch sein Büro und den verhängnisvollen Tresor gezeigt hat, steigen wir wieder in den Bus ein. Nächster Stopp ist die Destillations-Halle, in der wir uns nur kurz aufhalten. Ein kleiner Film zeigt uns die Herstellung der Whisky-Fässer. Danach zeigt sie uns, wie die Flaschen etikettiert und verpackt werden. Zum Abschluss der Führung kommen wir noch in die große Lagerhalle. Die Führung endet im Werksverkauf, wo die Möglichkeit besteht, Whiskyflaschen käuflich zu erwerben. Wir machen noch ein kleines Fotoshooting auf einem überdimensionalen Schaukelstuhl und verbringen unsere Mittagspause in der Stadt Lynchburg. Diese ist aufgebaut wie eine kleine Westernstadt. Hier kann man zahlreiche Souvenirs, sei es verbunden mit der Jack-Daniels-Destillerie oder den Südstaaten, kaufen oder in den kleinen Cafés etwas essen oder trinken. Unser weiterer Weg führt uns nach Chattanooga. Kurz vor der Stadt müssen wir unsere Uhr um eine Stunde nach vorn stellen. Leo biegt auf den Parkplatz des Lookout Mountains ein und wir begeben uns zur Zugstation. Wir fahren mit der steilsten Zug, der Incline-Railway ca. 1,6 Kilometer hinauf. Steil deswegen weil die Steigung teilweise bis zu ca. 73% beträgt. Ziemlich steil und uns wird auch etwas mulmig, wenn wir nach hoch bzw. unten schauen. Oben angekommen, genießen wir einen Ausblick auf die weitläufige Landschaft und auf die Stadt Chattanooga. Natürlich nehmen wir den gleichen Weg hinab wie hinauf, also haben wir noch einmal ein tolles Zugerlebnis. Bevor wir in die Stadt zu unserem Hotel fahren, besuchen wir die mysteriösen Ruby-Wasserfälle. Mit einem Lift fahren wir in die Grotte hinab und spazieren rund 700 Fuß durch die Grotten und bestaunen dabei die angestrahlten Formationen. Einige erinnern an einen Elefantenfuß, Kartoffeln mit Steak, Kartoffelchips und auch Bacon. Wir kommen entlang der Hall of Dreams. Am Ende erreichen wir die legendären Ruby-Falls, ein Wasserfall in der Höhle mit einer enormen Höhe, auch der höchste Wasserfall in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Musik ertönt und der Wasserfall wird in bunten Farben angestrahlt. Ein schöner und seltener Anblick - da hat sich der Spaziergang untertage doch wirklich gelohnt. Zurück übertage wartet Leo bereits auf uns und bringt uns in die Stadt Chatanooga, in der wir heute in einem besonderen Hotel übernachten: in einem umgebauten Bahnhof. Nachdem wir unsere Zimmer im alten Bahnhofsgelände bezogen haben, nutzen wir noch die Zeit, um ein paar Fotos im Schwimmbad und von den ausgestellten Zugwagons zu schießen. Selbst in den Wagons sind Hotelzimmer untergebracht. Das alte Bahnhofshauptgebäude ist umgebaut und beherbergt neben der Rezeption auch das Restaurant „Frothy Monkey". Das erste Mal auf der gesamten Reise dürfen wir draußen sitzen. Natürlich nehmen wir das Angebot an, entziehen uns der typisch-amerikanischen Klimaanlage und genießen die laue Sommernacht in Chatanooga. Wir dürfen a-la-carte bestellen und werden nicht enttäuscht: das servierte Essen ist eines der besten auf der gesamten Rundreise.

9. Tag, Dienstag, 26.09.2017: Great Smoky Mountains – Helen

Auch das Frühstück im „„Frothy Monkey" ist sensationell und das Beste während unseres Aufenthaltes in den Südstaaten der USA. Danach besetzen wir wieder unsere Sitzplätze im Bus, der sich in Richtung Great Smoky Mountains in Bewegung setzt. Wir stoppen noch kurz an einem Supermarkt, indem wir für uns Mittagspicknick einkaufen. Leo bringt uns in Richtung Chereokee und wir passieren einen Ort nahe Dollywood (ein Vergnügungspark von Country Star Dolly Parton), der vor Kitsch nur so strotzt: Affen, Achterbahn, Weihnachtshäuser, eine nachgebaute Titanic und ein umgekipptes Haus sind nur einige Beispiele von Kuriositäten, die hier aufwarten. Endlich erreichen wir den Naturpark Great Smoky Mountains. Wir fahren hinauf und hinter jeder Biegung sind neue Naturbilder, die sich in unser Hirn abspeichern. Nach ein einem Fotostopp halten wir an einem Picknickarenal, wo wir unsere Mittagspause verbringen. Total romantisch an einem Fluss - hier kann man und frau es aushalten. Gut gestärkt fahren wir weiter und halten immer mal für Fotostopps. Schließlich halten wir am Informationszentrum der Great Smoky Mountains. Einige Reisegäste spazieren mit mir ein kleines Stück, andere gehen mit Marguerite in das Informationszentrum hinein. Die ganzen Eindrücke, die wir heute über den Tag erlebt haben, kann man eigentlich gar nicht in Worten wiedergeben. Über Chereokee, einem alten Indianerort, erreichen wir am Abend schließlich unseren Übernachtungsort Helen. Und welch Überraschung: Helen entpuppt sich als Nachbau einer bayrischen Stadt - überall Balkons und typisch bayrische Bauweise. Damit erklärt sich auch, warum wir heute Abend in einem deutschen Restaurant speisen - es gibt gar nichts anderes;-). Aber auch hier wartet eine Überraschung auf: es wird auf getafelt, im wahrsten Sinne des Wortes mit Spätzle, Rot- und Sauerkraut, Brat- und Weißwurst, Schnitzel, Rouladen, Kassler und Rinderbraten. Meine Reisegäste stürzen sich mit Begeisterung darauf. Auch die Speisekarte, die wir vorab betrachten, wartet mit zahlreichen deutschen Gerichten auf. Für die Verdauung werden noch einige Kräuter bestellt und voller Begeisterung spazieren wir anschließend zum Hotel zurück.

10. Tag, Mittwoch, 27.09.2017: Atlanta und CNN–Studios

Leider ist heute unser letzer vollständiger Tag in den Südstaaten der USA angebrochen. Leo bringt uns in rund anderthalb Stunden Fahrt nach Atlanta. Schon von weitem sehen wir die Hochhäuser von Downtown Atlanta. Auf dem Highway kommen wir auch an der Statue des olympischen Feuers vorbei. Vorbei am Coca-Cola-Museum erreichen wir das Hauptgebäude von CNN. In der Eingangshalle gibt es zahlreiche Verkaufsstände für Nahrungsmittel sowie Souvenirläden. Von Marguerite erhalten wir ein mehrseitiges Formular mit der deutschen Erklärung zur Führung, die wir gleich erhalten werden, da eine Übersetzung leider nicht möglich ist. Nach einer sehr strengen Personenkontrolle fahren wir mit einer steilen Rolltreppe nach oben und kommen in einem Raum hinein, wo uns der Guide die verschiedenen CNN-Beschilderung (regional und international) erklärt als auch die Aufgabe des Aufnahmeleiters, der aus mehreren Bildern entscheiden muss, wann welches Bild auf Sendung geht. Der nächste Stopp ist in einem Studio, wo unser Guide den Teleprompter erklärt, warum die Nachrichtensprecher trotz Ablesens der Nachrichten zusätzlich die Blätter umblättern als auch die „green wall". Lustig wird es als ein Freiwilliger vor der grünen Wand einen blauen Umhang bekommt. Plötzlich sehen wir im Fernseher nur noch seinen Kopf. Unser nächster Halt ist der Newsroom, in dem wir von oben in das Großraumbüro hineinschauen können. Wir haben noch einige andere Stopps von Untersender von CNN und mittels unser Übersetzung auf Papier erhalten wir sogar noch mehr Informationen, als der englischsprachige Guide an die anderen Teilnehmer weitergibt. Danach gehen wir weiter zum Bus und kommen sowohl am Basketball- und Football-Station vorbei. Leider hat Atlanta nicht viel zu bieten und daher fahren wir weiter zum Kapital. Maguerite schlägt vor, unsere Pässe mitzunehmen, damit wir versuchen, ins Innere des Kapitols zu kommen. Und wir haben auch Glück und dürfen hinein. Nach Pass- und Personenkontrolle erklärt sich ein netter Mann sogar dazu bereit, eine kleine Führung mit uns zu unternehmen. Er erklärt uns einige Bilder, die Bildung des Houses of Parliament und wir dürfen sogar in einen Sitzungssaal hinein. Die Möbel sind alle noch original aus dem 19. Jahrhundert. Er erklärt uns die Vorgehensweise hier und wir dürfen alle Fragen stellen, die uns einfallen. Wir sind beeindruckt. Nachdem sich der nette Mann verabschiedet hat, schauen wir uns noch die Ausstellung in der dritten Etage an. Unser nächster Programmpunt ist Martin Luther King. Wir halten an der Kirche, in der er seine Reden gehalten hat. Diese werden mittels eines Lautsprechers eingespielt und erzeugen bei uns Gänsehaut. Vorbei an seinem Grab führt uns Marguerite im Anschluss zu seinem Geburtshaus. Über die bekannten Shotgun-Häuser erreichen wir das Martin-Luther-King-Museum für die Bürgerrechtsbewegung. Zahlreiche Videos zu seinem Leben und seiner Beerdigung eingespielt und viele Plakate zu seiner Mission sind zu sehen. Nach einem Stopp an einem Hotel mit besonderer Architektur (das Hotel hat mehr als 47 Etagen die schief nach oben gebaut sind), checken wir in unserem Hotel ein. Leider müssen wir uns nun von Leo verabschieden, der zurück nach New Orleans fahren muss. Da wir bis zum Abendessen noch ein wenig Zeit haben, fahren Marguerite und ich auf Gästewünsch mit einigen Reiseteilnehmern zu einer Mall, um noch ein wenig zu shoppen. Unser Abschiedsabendessen nehmen wir im „Vom-Winde-verweht"-Restaurant Pittypat´s Porch ein. Und hier bekommen meine lieben Gäste auch, auf Wunsch, endlich ihre langersehnten Steaks;-)

11./12. Tag, Donnerstag/Freitag, 28./29.09.2017: freier Vormittag – Heimreise

Bevor wir heute Mittag zum Flughafen müssen, gehe ich mit einigen Reiseteilnehmern noch auf die Peachstreet um letzte Einkäufe zu erledigen. Wir inspezieren das hiesige Hardrock-Café und vertreten uns noch ein wenig die Beine vor dem Langstreckenflug. Andere Gäste wollen es heute Morgen langsamer angehen und schlafen aus. Am Mittag fahren wir zum internationalen Flughafen von Atlanta und verabschieden uns von Marguerite. Das Einchecken und die Sicherheitskontrolle verlaufen ohne Probleme. Pünktlich hebt der Flieger in Richtung Europa ab und auch unsere Weiterflüge verlaufen ohne Probleme. Eine schöne Zeit mit vielen unterschiedlichen Eindrücken geht leider zu Ende.
Bei meiner lieben Reisegruppe möchte ich mich bedanke. Es war mir eine Freude, euch durch die Südstaaten der USA begleiten zu dürfen. Diese Staaten sind so ganz anders als beispielsweise der Westen oder Osten der USA und ich bin überzeugt, dass diese Reise uns alle noch lange in bester Erinnerung bleiben wird. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich vielleicht den ein oder den anderen auf einer anderen Reise oder auch nur mal so wiedersehen würde. Bis dahin wünsche ich Euch alles Gute und bleibt vor allem gesund.
Liebe Grüße
Eure Sylvia

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