Reisebericht: Kreuzfahrt Rund um Westeuropa mit der Mein Schiff 1

17.08. – 30.08.2017, 14 Tage Kreuzfahrt mit der Mein Schiff 1 ab Hamburg – Southampton – Le Havre – Guernsey – Brest – La Coruna – Lissabon – Cadiz – Palma de Mallorca – an Bord mit Vicky Leandros


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Bei Kreuzfahrt denkt man an Entdeckung sehenswerter Städte und Landschaften sowie an Genuss einer Wohlfühlatmosphäre an Bord - genau das bot uns "Mein Schiff 1".
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
Hans-Joachim Trutz

1.Tag, 17.08.2017 – Anreise nach Hamburg und Einschiffung

Überpünklich noch vor 8.00 Uhr starteten wir gutgelaunt vom Dresdner Flughafen Richtung Leipzig, um die restlichen Reisegäste unserer Reisegruppe mit an Bord zu nehmen. Durch den von Eberhardt Travel angebotenen Haustürtransfer waren diese ebenfalls pünktlich am Treffpunkt und einer reibungslosen Fahrt nach Hamburg stand nichts im Wege.
Durch unseren Busfahrer Andreas wurden wir sicher zum Liegeplatz im Hamburger Hafen gebracht. Hier erwartete uns bereits die Mein Schiff 1, das erste Schiff der TUI Cruises Flotte.
Ohne große Wartezeiten erhielten wir am Check In unsere Bordkarten, welche Kabinenschlüssel, Kredikarte und Landgangskarte zugleich sind. Kurz sich in der Kabine eingerichtet, ertönte schon das Notsignal zur obligatorischen Seenotrettungsübung vor dem Auslaufen des Schiffes. So wurde jeder aufgefordert, sich zu seiner Musterstation zu begeben und das Verhalten im Notfall mit durchzuspielen.
Dann war es soweit. Zum ersten Mal erklang die Auslaufhymne "Große Freiheit" von Unheilig und
Mein Schiff1 legte ab. Mit einem Getränk in der Hand verfolgten wir auf dem Pooldeck das Auslaufen. Entlang der Landungsbrücken und Fischmarkthalle ging es hinaus auf das offene Meer.
Der Himmel über Hamburg weinte, weil zum 45. und letzten Mal das Schiff den Hamburger Hafen verließ. Im Dezember wird sie von der Reederei verkauft.
Langsam begann es dunkel zu werden und mit vielen Eindrücken zogen wir uns auf unsere Kabinen zurück.
Unsere Kreuzfahrt hatte begonnen...

2.Tag, 18.08.2017 – Seetag

Heute hieß es Ankommen, Entspannen und Ausschlafen. Der Tag begann leicht "beschwingt", denn die Mein Schiff schaukelte sich sanft durch die Nordsee hin zum Ärmelkanal.
Um 10:15 Uhr trafen sich alle Reisegäste in der "Himmel & Meer Lounge" auf Deck 12 zum exklusiven Schiffsrundgang.
Zunächst stießen wir mit einem Glas Sekt auf die kommenden wunderschönen Tage an. Im Anschluß zeigte uns Gastgeber Dennis auf charmante Art und Weise unser schwimmendes Hotel von Deck 12 bis Deck 5, vom Bug bis zum Heck.
Nach Beendigung der Besichtigung verabredeten wir uns schon mal für den Abend in der "Blaue Welt Bar" auf Deck 5, um dann gemeinsam das Abendessen einzunehmen.
Doch bis dahin blieb jede Menge Zeit, um die Annehmlichkeiten des Schiffes individuell kennenzulernen.
So gab es Informationen zu den nächsten anstehenden Landausflügen in St. Peter Port und Brest, Vorträge über das englische Königshaus bzw. einer gesünderen Lebensweise.
Oder einfach mal nur Entspannen bei einem Sauna-Aufguss mit Panoramablick auf das endlos vorbeiziehende Meer oder klangvoll mit Klaviermusik im Atrium auf Deck 5 oder...
Nach der abendlichen kulinarischen Stärkung im a-la-Carte Restaurant "Atlantik" begrüßte uns im Theater der Kapitän und stellte die leitenden Offiziere vor. Dann hieß es  "Vorhang auf" für das Theaterensemble der Mein Schiff 1 und die erste große Show "Ein bisschen Spaß muss sein".
Mit Musik in den Ohren ließen wir den Abend ausklingen, stellten unsere Uhren eine Stunde
zurück und konnten unsere ersten morgigen Ausflüge kaum erwarten.

3.Tag, 19.08.2017 – Southampton; Großbritannien

Unser erster Hafen war Southampton an Englands Südküste.
Vor dem Verlassen des Schiffes mussten unsere Ausweisdokumente durch Mitarbeiter des englischen Zolls überprüft werden. Die damit verbundenen Wartezeiten ertrugen wir geduldig - schließlich hatten wir ja Urlaub. Sie zeigten jedoch auch schon einmal, was Brexit auch bedeuten wird. 
Ebenso so geduldig wartete Elisabeth,unsere heutige Reiseleiterin, um uns die Hauptstadt Großbritanniens zu Land, zu Wasser und aus der Luft zu zeigen.
London liegt reichlich 2 Stunden Busfahrt von Southampton entfernt.
Mit 8,8 Millionen Einwohnern ist sie eine der bevölkerungsreichsten Städte in Europa und flächenmäßig doppelt so groß wie Berlin.
Auf der Fahrt in die englische Metropole gab es für uns zwei Überraschungen.
Zum Einen empfing uns die Hauptstadt mit Sonnenschein -nichts vom typischen englischen Nebel zu sehen- und Anderseits keine typischen Stau's auf der Fahrt in die Innenstadt.
Ja, so ist das, wenn Engel reisen...
London erreicht, steuerten wir direkt den ersten Höhepunkt des Ausfluges "London Eye" an.
Doch bevor es in die Luft ging, schauten wir uns die Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung wie Houses of Parlament und Westminster Abbey an und lauschten als einige der letzten dem Klang von "Big Ben".
Dann war es soweit und es hieß "Einsteigen" in eine Gondel von London Eye.
London Eye ist das 135 Meter hohe Riesenrad in der brititischen Hauptstadt, welches im Jahr 2000 anläßlich des Milleniums (es hieß auch bis 2011 "Millenium Wheel") eingeweiht wurde.
In einer der 42 Gondeln erlebten wir in ca. 40 Minuten die Sehenswürdigkeiten aus der Luft, welche wir vor wenigen Minuten noch zu Erden gesehen hatten.
Wieder festen Boden unter den Füßen, erwartete uns eine kleine Bootsfahrt auf der Themse, wo es weitere bedeutende Gebäude und Einrichtungen -dieses mal vom Wasser aus- zu bewundern gab. Wir durchfuhren acht der insgesamt 33 Brücken, welche die Themse überspannen, um an einem weiteren Highlight Londons - der "Tower Bridge" wieder von Bord zu gehen. Nach einer kleinen Panorama - Fahrt durch die Altstadt hieß es bereits Abschied zu nehmen von dieser imposanten Stadt.
Während wir den Ausflug nach London machten, nutzten andere Gäste unserer Reisegruppe die Möglichkeit, die rätselhaften Steinformationen von Stonehenge kennenzulernen.
Alle wieder gut an Bord zurückgekehrt, dauerte es nicht lange und es ertönte Unheilig mit seiner Auslaufhymne.
Southampton hinter uns lassend, erinnerten wir uns an die Titanic, die 1912 von diesem Hafen aus zu ihrer Jungfernfahrt Richtung New York aufbrach, jedoch nie ankam.

4.Tag, 20.08.2017 – Le Havre; Frankreich

Bonjour in Le Havre, der "Pforte zum Ozean", dem zweitgrößten Hafens Frankreich.
Wir hatten heute unseren ersten ganztägigen Eberhardt-Ausflug entlang der Blumenküste der Normandie.
Unser örtlicher Gästeführer Francois  sowie Busfahrer Regis nahmen uns im Hafen in Empfang und starteten sogleich in Richtung Westen. Das erste Highlight passierten wir wenig später mit der Überquerung der "Pont de Normandie", der mit 2141 Metern (=zweitlängsten der Welt) Schrägseilbrücke über die Seine, welche hier in den Ärmelkanal mündet.
Wir setzten unsere Fahrt fort nach Deauville, der Hauptstadt des Pferdesportes. Diese Stadt hat sich Mitte des 19. Jahrhunderts zum Seebad der feinen französischen Gesellschaft entwickelt. Mit ihren breiten weißen Sandstränden, den vielen Villen, der Pferderennbahn und Casino empfängt sie im Sommer die Stars und Sternchen. 
Wir hielten unsere Augen offen, jedoch kein bekanntes Gesicht lief uns über den Weg. 
Kein Wunder - denn heute fand die jährliche Versteigerung der besten jungen Rennpferde der Welt hier statt und da war man natürlich viel lieber dort...
So bummelten eben nur wir am Strand entlang, der durch die farbigen markanten Sonnenschirme ein tolles Fotomotiv darstellte, sowie durch die Innenstadt zurück zum Bus.
Weiter ging unsere Fahrt -ins wohl malerischste Hafenstädtchen der Normandie- nach Honfleur.
Kleine Gassen, pittoreske Fachwerkshäuser sowie das alte Hafenbecken verleihen dem Ort einen ganz besonderen Charme. Auch die aus Holz bestehende Kirche St. Catherine mit ihrem separaten Kirchturm ist einfach nur bezaubernd. Grund genug hier unsere Mittagspause einzulegen.
Gestärkt fuhren wir im Anschluß ostwärts nach Etretat.
Bekannt ist Etretat durch seine drei herrlichen Kreidefelsen, die ins Meer ragen. Viele Künstler, wie Boudin, Renoir oder Cezanne ließen sich von diesem grandiosem Anblick inspirieren und hielten die traumhafte Kulisse mit Farben und Pinsel fest.
Die Landschaft der Normandie weiter passierend sowie einer kleinen Calvadosprobe kehrten wir mit vielen phantastischen Eindrücke zurück an Deck.
Während die Mein Schiff auslief, genossen wir im Restaurant "Gosch-Sylt" Fisch und Meeresfrüchte, perfekten Service im Atlantik oder ein abwechslungsreiches Schlemmerbuffet im Restaurant Anckelmannsplatz.

5.Tag, 21.08.2017 – St.Peter Port; Guernsey

Ziel unserer heutigen Erkundungen war Guernsey, die zweitgrößte der fünf Kanalinseln, welche vor der französischen Normandieküste liegen. Sie gehören weder zu Frankreich noch zu Großbritannien, sondern sind im Besitz der britischen Krone. Auf der Insel leben ca. 60.000 Einwohner mit einer eigenen Währung.
Unser Wohlfühlschiff lag vor der Insel auf Reede und mit dem Kennwort "Portugal" brachte uns
ein Tenderboot in 20 Minuten nach St. Peter Port - Hauptstadt und Ausgangspunkt der Inselrundfahrt. Dort wartete bereits ein kleiner Bus mit einem "Driverguide", dessen Ausführungen von einer Mitarbeiterin der Mein Schiff übersetzt wurde.
Wir starteten mit der Gemeinde St. Martin und steuerten direkt "Little Chapel" an - die wahrscheinlich kleinste Kapelle der Welt. Im Jahre 1914 begann hier der französische Mönch Bruder Deodat mit ihrem Bau. Doch es sollte mehr als ein Jahrzehnt vergehen, bis die kleine Kirche im 3. Anlauf fertiggestellt wurde. Aus Liebe zur Sache verwendete er farbige Porzellanscherben sowie Muscheln = Grundlage der Namensfindung. Der Innenraum der Kirche umfasst nur wenige Quadratmeter. Genug jedoch, um darin stehen zu können.
Weiter ging es nach "Pleinmount Point" zu den Überresten der "Batterie Generaloberst Dollmann", einer deutschen Befestigung aus dem 2. Weltkrieg. Und hier hatten wir ihn den wettertypischen Nebel, welcher uns die Sicht auf die nähere Umgebung verwehrte.
Apropos Wetter -
Es ist auf den Kanalinseln sehr wechselhaft. Mit überwiegend milden und angenehmen Temperaturen. Fast nie null Grad wird das Klima besonders durch den Golfstrom begünstigt und ermöglicht daher ein vielfältiges Pflanzenwachstum. Wiederholt konnten wir uns von der umfangreichen Fauna und Flora selbst überzeugen.
Dann war die Zeit gekommen, einer schönen Tradition auf der Insel zu folgen - Tea Time.
In Guernsey-Pearl genossen wir den den bekannten Schwarzen Tee in Verbindung mit dem heimischen Rosinenkuchen.
Entlang der sagenhaften breiten Sandstrände von Cobo Bay und Pembroke im Norden der Insel, dabei nie die Höchstgeschwindigkeit von 35 Meilen pro Stunde überschreitend, kehrten wir nach St. Peter Port zurück.
Kurzweilig und schnell war die Zeit vergangen. Doch so viel blieb, um sich in einem der hübschesten Hafenstädtchen Europas noch selbst umzuschauen.
Am Abend erwartete alle noch ein besonderes Erelbnis.
Als exklusives Höhepunkt dieser Reise konnten wir live an Bord ein Konzert der deutsch-griechischen Sängerin Vicky Leandros erleben. Mit bekannten und neuen Liedern verzauberte sie die Gäste und ihre Ohrwürmer summten wir auf den Weg in die Kabinen.

6.Tag, 22.08.2017 – Brest; Frankreich

"Auf zu neuen Ufern" - den Mein Schiff legte zum ersten Mal in der französischen Hafenstadt Brest an. Die Stadt -ein wichtiger Marinestützpunkt- wurde im 2. Weltkrieg sehr zerstört und danach schnell und ohne Rücksicht auf ästhetische Gefühle wieder aufgebaut.
Brest ist fest eingebettet in die westlichste Region Frankreichs - der Bretagne, den faszinierenden Gegensätzen von Land und Meer.
Wie bei jedem Landgang hatte jeder wieder die Qual der Wahl, sich für einen Ausflug zu entscheiden. Die Mehrzahl unserer Gäste entschied sich für die "Mystische Atlantikküste".
Apropos Mystik -  
Sie wird hier auf Grund einer vieler Legenden und Geschichten stark bemüht. Diese wurden von  den im 5. Jahrhundert nach Christus eingewanderten englischen Missionaren in Umlauf gebracht, um die einheimische Bevölkerung zu bekehren.
Erstes Ziel unserer Reise entlang der bretonischen Atlantikküste war der "Pointe de Saint - Mathieu", einer der westlichsten Felsvorsprünge Europas. Einer Legende nach sollen bretonische Seeleute bei ihrer Rückkehr hier eine Reliquie des Heiligen Matthäus abgelegt haben. Zusammen mit dem imposanten Leuchturm bilden die schroffe Steilküste mit der starken Brandung des Atlantiks eine atemberaubende Kulisse.
Übrigens entlang der 2.700 Kilometer langen bretonischen Küste stehen heute noch 50 Leuchtürme.
Weiter ging die rasante Fahrt -drei Aber's (= Flussmündungen) überquerend- nach "Port de Portsall".
Leider keine Legende versank hier im März 1974 das Tankschiff "Amoc Cadiz" und verursachte eine der größten Umweltkatastrophen der jüngeren Geschichte. Fast zwanzig Jahre mußte der französische Staat auf Schadensersatz klagen, bis Recht gesprochen wurde.
Heute ist -gottseidank- nur noch ein großer Anker an der Stelle des Unglückes zu sehen und die Natur hat sich wieder ihren Weg gebahnt.
Letzter Stopp unserer kleinen Reise galt Lilia.
1100 Meter vom Festland auf einer kleinen Insel im 19. Jahrhundert erbaut, steht dort der mit 82,5 Meter höchste Leuchturm Europas.
Wenn man den heutigen Ausflug mit unserem gestrigen Ausflug auf Guernsey verglich, konnte man viele Gemeinsamkeiten bezüglich Klima, Vegetation und Landwirtschaft feststellen.
Woran das wohl lag...

7.Tag, 23.08.2017 – Seetag

Nach vier abwechslungsreichen, interessanten Ausflugstagen und vier wechselnden "Gezeiten -
einen Tag die Uhr eine Stunde zurückstellen, den nächsten Tag die Uhr wieder eine Stunde vorstellen, am nächsten Tag die Uhr wieder...
lag heute ein weiterer Seetag vor uns.
Wieder wurde viel geboten. Sei es mit Informationen zu den noch anstehenden Ausflügen in Lissabon, Cadiz sowie Palma, viel Interessantem zum Jacobsweg oder einer Buchlesung aus Epharim Kishon's "Der Seekranke Walfisch" zu lauschen. Währendessen wurde ein leckeres Austern & Meeresfrüchte Buffet auf dem Pooldeck aufgebaut. Schon der Anblick beeindruckte.
Am Nachmittag ging es informativ weiter mit Ausführungen zu La Coruna und dem eher unbekannten Galicien.
Die Sonne hatte nun auch mitbekommen, welch tolle Reise wir unternahmen und ward fortan unsere ständige Begleiterin. Sie strahlte und lud zum Verweilen auf den Außendecks ein.
Wer wollte, besserte seine Urlaubskasse im Casino auf. Oder versuchte es zumindest.
Langeweile gab's an diesem Tag nicht.
Am Abend konnte sich dann jeder schon einmal mit Unterstützung des Filmes "Ich bin dann mal weg" für unsere morgige "Wanderung auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela" einstimmen. 

8.Tag, 24.08.2017, La Coruna; Spanien

Bienvenido a Espana!
Wir erreichten La Coruna und somit das spanische Festland.
Als das Schiff freigegeben wurde, standen wir bereits in den Startlöchern für unseren zweiten gemeinsamen Ausflug nach Santiago de Compostela. Wir waren die ersten, welche von Bord gingen und am Hafenausgang wartete als erster Bus der mit unserem Busfahrer Jose.
Nach einer guten Stunde Fahrt durch das üppige Grün des Hinterlandes empfing uns in der Hauptstadt Galiciens Miriam - unsere heutige Reiseleiterin.
Nach nur wenigen Minuten Fußmarsch befanden wir uns schon vor der weltweit bekannten Kathedrale, dem Pilgerziel auf dem Jacobsweg. Trotz der Renovierungsarbeiten an der Hauptfassade -welche ständig zu scheinen sind-  war der Anblick überwältigend.
Übrigens ist die barocke Fassade der Kathedrale auch auf den spanischen Centmünzen (0,01 €
bis 0,05 €) abgebildet.
Für den weiteren Aufenthalt erhielten wir Kopfhörer, was das Zuhören und gleichzeitige Fotografieren deutlich vereinfachte. Mittels Vorbestellung gelangten wir ohne Anzustehen gleich in das Innere. Ein Rundgang führte uns unter anderem zum prächtigen Hauptaltar, der über dem Grab des Apostels Jakobus errichtet wurde. Der Legende nach wurde der Leichnam des Heiligen Jakobus nach Galicien gebracht und 813 die Gebeine angeblich in Santiago de Compostela entdeckt.
Um die Kathedrale drängt sich ein herrliches Ensemble enger Straßen, alter Plätze und historischer Granitbauten der sich seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Altstadt,
welche wir anschließend kennenlernten.
Nach einer kleinen Mittagspause kehrten wir nach La Coruna zurück, um noch eine wunderschöne Panoramafahrt in dieser malerischen Stadt zu unternehmen.
Entlang der 11 Kilometer langen Küstenpromenade vorbei an den entzückend verglasten Balkonen der Avenida de la  Marina fuhren wir hin zum Wahrzeichen La Corunas -dem ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchtturm der Welt- "Torre de Hercules".
Bei angenehmen abendlichen Temperaturen und schönem Sonnenuntergang legte dann die Mein Schff 1 ab in Richtung Portugal.

9.Tag, 25.08.2017 – Seetag

Unser heutiger Seetag hatte sogar 25 Stunden, denn die Borduhr wurde noch einmal eine Stunde zurückgestellt.
Langeweile gab es bekanntlich nicht an Bord. Für Unterhaltung und Bildung war wieder ausgiebig gesorgt.
Im Theater hielt die Lektorin einen Vortrag zu Lissabon, auf dem Pooldeck duellierten sich zwei Mitglieder der Crew im Eisskulpturenschnitzen und die Einkaufspassage "Neue Wall" lud zum Shoppen ein. Das Team der Gebr. Heinemann räumte seine Lager und so konnte beim Stöbern jeder sein ganz persönliches Schnäppchen finden. 
Mit der Schlagershow "Es ist nie zu spät" abends im Theater ging es dann nur um eins - um die größten Schlager und darum alle Songs mit zu singen und zwar lauthals...

10.Tag, 26.08.2017 – Lissabon; Portugal

Bem-vindo a Lisboa !
Am frühen Morgen erreichten wir die Stadt der sieben Hügel und gleichzeitig Hauptstadt Portugals - Lissabon.
Heute machten wir uns mit unserer Reisebegleitung individuell auf den Weg, um diese zu erobern.
Mit Hilfe eines Tagestickets fuhren wir zunächst mit der Straßenbahn (leider nicht mit der berühmten Linie 28) zum imposanten Hieronymuskloster mit dem Grab von Vasco de Gama. Danach überquerten den größten städtischen Platz Europas "Jardim da Praca do Imperio" und erreichten das monumentale Entdeckerdenkmal Heinrich des Seefahrers. Hier sind 33 frühe portugiesische Persönlichkeiten verewigt.
Entlang am Ufer des Tejo spazierend, gelangten wir zum eindrucksvollen 35 Meter hohen Turm "Torre de Belem" aus dem 15. Jahrhundert. In dessen Nähe machten wir eine kleine Pause und probierten eine Köstlichkeit Lissabons - "Pasteis da Nada". An dieses leckere Puddingtörtchen könnte man sich gewöhnen.
Kurz erholt und mit der Tram wieder in die Altstadt (Baixa) zurückgekehrt, liefen wir entlang des Brodways von Lissabon = Rua Augusta über den Rossio Platz weiter zum Elevador da Gloria. Dieser brachte uns hinauf zu einem wunderschönen Aussichtspunkt mit tollem Blick auf die Burg von Sao Jorge.
Nicht weit entfernt vom Aussichtspunkt befindet sich die "Igreja Sao Roque". Diese von außen schlicht anzusehende Kirche, ist im inneren mit reichen, prunkvollen Mosaiken geschmückt - natürlich für uns ein Muss..
Von soviel Glanz und Herrlichkeit verzaubert, erreichten wir den Elevador de Santa Justa -einen 1902 eingeweihten schmiedeeisernen Lift. Er ist das markanteste Wahrzeichen der Altstadt.
Ein letzter grandioser Blick auf die Stadt. Wir sind begeistert - rischtsch e bissl scheeen" würden wir Sachsen sagen. Aber auch etwas erschöpft vom Laufen sowie der Hitze und deshalb auch wieder froh an Bord unseres schwimmenden Hotels zu sein.
Das Auslaufen am Nachmittag wurde neben uns von vielen Passagieren live auf den Außendecks verfolgt.
Wir passierten die bekannte Brücke des 25. April -ein Hauch von San Fransisco war zu spüren- und auf der gegenüberliegenden Uferseite grüßte die Christus- Statue. Bei Kaiserwetter genossen wir eine der zehn schönsten Hafenein - und ausfahrten der Welt.

11.Tag, 27.08.2017 – Cadiz; Spanien

Obwohl wir diese Nacht wieder eine Stunde verloren hatten, gab es keine Spur von Müdigkeit.
Wir waren zurück in Spanien, genauer gesagt in Andalucia.
Cadiz wurde auf einer felsigen Halbinsel erbaut und ist eine der ältesten europäischen Städte.
Da wir direkt im Zentrum dieser romantischen Metropole angelegt hatten, nutzten einige Gäste die sich bietende Möglichkeit zu einem Bummel in die historische Altstadt.
Jedoch der überwiegende Teil der Gäste unserer Reisegruppe entschied sich für einen Ausflug nach Gibraltar.
Nach zweistündiger Busfahrt erreichten wir die Enklave, welche Europa von Afrika mit nur 22 Kilometern voneinander trennt. Namensgeber von Gibraltar war der arabische General Tarik, welche die Landzunge 711 besetzte. 1462 gelangte sie in spanischen Besitz. Im Ergebnis des Krieges zwischen Spanien und England erklärte sich Spanien im Vertrag von 1713 bereit, dieses Gebiet für ewig den Briten zu überlassen. Welch fatale Entscheidung. Noch heute sitzt dieser Stachel tief im Herzen des stolzen Spaniens.
Auf Gibraltar leben heute weniger als 30.000 Menschen auf einem nur 6,5 Quadratkilometer großem Territorium.
Noch zeigte sich der 426 Meter hohe bekannte Felsen von Gibraltar im Nebel verhüllt, doch für die Sonne mit Temperaturen von über 30 Grad sollte dies nur noch eine Frage der Zeit sein.
Aus unseren Busse ausgestiegen, überquerten wir zu Fuss die Grenze. Vorbei an freundlichen Grenzbeamten, unsere Ausweispapiere zeigend, stiegen wir auf der anderen Seite wieder in bereits wartende Minibusse ein.
Über das Rollfeld des kleinen Flughafens von Gibraltar fahrend, ging die Panoramafahrt weiter mit Stopp am Europa Point hinauf auf den berühmten Felsen. Dort besichtigten wir eine Tropfsteinhöhle und die hier sich aufhaltenden typischen Berberaffen hielten Ausschau nach leichtsinnigen Touristen. Diese fanden sie auch. Nicht nur Speisen sogar Tabak waren unter Affen beliebte Eroberungen.
Zurück in der Stadt blieb dann noch Zeit für individuelle Entdeckungen. Überall spürte man das britische Flair - sei es bei den freundlichen Bobbys , roten Telefonzellen, roten Briefkästen und...
Erstaunt waren wir über die Kraftstoffpreise. 1 Liter Super für 1 €uro.
Vielleicht doch noch einmal nach Gibraltar kommen?, mit dem Auto? und zollfrei noch einkaufen? Fragen über Fragen...
Aber in Einem waren wir uns einig. Der Ausflug hierher hatte sich mehr als nur gelohnt.
Nach einem erlebnisreichen Tag und ausgiebigen Abendessen lud die Crew zur Poolparty ein.
Die Offiziere mixten leckere Getränke, ein Buffet mit Schokofrüchten verführte zum gesunden Naschen. Die Bordband spielte beliebte Klassiker und aktuelle Hits und die Gäste tanzten unter dem Sternenhimmel in die Nacht, in welcher wir dann auch unser heutiges Ausflugsziel -die Straße von Gibraltar- passierten.

12.Tag, 28.08.2017 – Seetag

Heute erlebten wir unseren letzten See - und zugleich Bordtag zum Verwöhnen und Entspannen.
Am Vormittag beantwortete der Kapitän und die technischen Offiziere Fragen rund um die Brücke und den Maschinenraum.
Jeder genoss noch einmal die Wohlfühlatmosphäre von Mein Schiff 1 auf seine eigene persönliche Art.
Am Abend nach der Verlosung der originalen Seekarte von der Brücke und einer Showeinlage des Ensembles verabschiedete sich die Besatzung sehr eindrucksvoll. Auf der Bühne standen von den Offizieren sämtliche Mitarbeiter von Security, Restaurants, Bars, Küche, Rezeption, Guides, Spa & Sport, Entertainment sowie Housekeeping - ein schöner gelungener Abschied.

13. Tag, 29.08.2017 – Palma de Mallorca; Spanien

Am Morgen erreichte unser Schiff Palma und damit das Ziel unserer Kreuzfahrt.                       Auf dem Weg unserer Reise "Hamburg trifft Mallorca" hatte die Mein Schiff 1 circa. 2558 nautische Meilen zurückgelegt.
Die Kreuzfahrt ist leider zu Ende, jedoch unsere Reise noch nicht.
Deshalb gingen wir nicht zu traurig von Bord und wurden von Mallorca mit Wärme und Sonnenschein empfangen.
Die Koffer im Bus verstaut, zeigten uns heute Maria(Busfahrerin) und Magdalena (Reiseleiterin) noch eine der schönsten "Flecken" auf der Insel. 
Vorbei an der gewaltigen Kathedrale von Palma fuhren wir in das Tal der Familie von Mossa - Valldemossa.
Diese liebvolle Ortschaft wurde durch den Aufenthalt von Frederic Chopin und Georg Sand weltbekannt. Wir spazierten vorbei am Kartäuserkloster, bummelten durch das meist besuchte Städtchen auf Mallorca und verkosteten das traditionelle Gepäck von Valldemosa den "Coca Potata"(Kartoffelkuchen).
Die Küstenstraße folgend vorbei an dem kleinen Künstlerdorf Deia gelangten wir nach Port de Soller. Hier hieß es umsteigen in die historische Straßenbahn. Eigens für uns gechartert, begann nun die 4,8 Kilometer lange Fahrt nach Soller, welche wir gemütlich in 20 Minuten zurücklegten.
Angekommen nutzten wir hier die Mittagspause, um das Flair der Stadt auf uns wirken zu lassen. Sei es mit einer Besichtigung der bemerkenswerten Kirche St. Bartholomäus oder mit dem Genuss des" besten Eises auf Mallorca".
Die Sonne wollte sich heute  auch noch einmal von ihrer besten Seite zeigen und schickte deshalb besonders viel Wärme, für uns zu viel.
Deshalb hatten wir die Hoffnung bei der nun folgenden Weinverkostung im Weingut "TAUJANA" etwas Abkühlung zu finden. Doch selbst in dem Weinkeller, wo die Weine in den Eichenfässern reifen, war wenig davon zu spüren. Um wenigstens unseren Kehlen etwas Frisches anbieten zu können, kam uns deshalb die Weinprobe ganz gelegen. Wir probierten Rot -
und Rosewein und freuten uns über die handfesten Leckereien mit Wurst und Käse.
Einer schönen Tradition von Eberhardt Travel folgend, nutzen wir im Anschluss die Bodega für unser Gruppenfoto.
Danach brachte uns der Bus zu unserem Hotel "Java" an der Playa de Palma. Wir erholten uns ein wenig von dem heißen Tag, ließen uns das Abendessen munden und vertraten uns danach die Füße mit einem kleinen Spaziergang entlang des Strandes.
Wir blickten auf das Meer und erinnerten uns an die vergangen Tage.
Plötzlich hörten wir in der Ferne ein Signal - grüßte die Mein Schiff 1, welche mit neuen Gästen eine neue Route begann? Oder hatte uns nur die Müdigkeit einen Streich gespielt?...

14.Tag, 30.08.2017 – Heimreise

Nun war er da - der Tag, welchen fast jeder im Urlaub nicht mag.
Heute hieß es endgültig Abschied zu nehmen von unserer wunderbaren Reise, der traumhaften Insel Mallorca und untereinander.
Zeitig am Morgen klingelte der Wecker, ein warmes Getränk im Restaurant und schon brachte uns der Bus schnell zum Flughafen. Nach Erledigung aller notwendigen Formalitäten und noch einem "kleinem" Spaziergang zu unserem Abfluggate, hob das Flugzeug fast pünktlich ab und brachte uns zurück nach Deutschland.
Angekommen warteten schon die Transferfahrzeuge, um alle Gäste so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.
Erlebnisreiche Tage mit zahlreichen phantastischen Erinnerungen im Kopf sowie Fotos im Gepäck gingen leider viel zu schnell zu Ende.
Liebe Reisegäste, für die Zukunft wünsche ich Ihnen das Allerbeste. Bitte bleiben Sie gesund, damit Sie noch viele solche wunderschönen Reisen machen können.
PS: Am Besten natürlich mit Eberhardt Travel
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auf einer meiner nächsten Reisen wieder begleiten.
Ihr/euer Joachim Trutz

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht