Reisebericht: Rundreise Frankreich – Südwest– und Zentralfrankreich

07.09. – 16.09.2018, 10 Tage Rundreise durch Frankreich von der Atlantikküste zu den Vulkanbergen der Auvergne mit Bordeaux – St. Emilion – Bergerac – Perigueux – Sarlat–la–Caneda – Lascaux – Rocamadour – Conques – Millau – Le Puy–en–Velay – Issoire – Clermont Ferrand – Para


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Von Bordeaux nach Burgund- bei dieser Reise durch Südwest- und Zentralfrankreich erlebten wir traumhaft schöne Landschaften, pittoreske Dörfer und kulinarische Leckerbissen vom Allerfeinsten. „La Douce France" in Reinform!
Ein Reisebericht von
Florian Härtl
Florian Härtl

07.09.2018 – Von Dresden nach Paris

Gut gelaunt starteten wir um kurz nach 6:00 vom Dresdener Flughafen. Nach Zustiegen in Nossen, Chemnitz, Teufelstal und Eisenach ging es dann durch Hessen und Rheinland-Pfalz nach Saarbrücken, wo schließlich die letzten beiden Gäste zu unserer Gruppe stießen. In Frankreich streiften wir die Regionen Lothringen, die Champagne sowie die Île de France und erfuhren allerlei Wissenswertes zu Land und Leuten. Gegen 20:30 kamen wir schließlich an unserem Hotel in Paris an, ließen uns das Lachsfilet zu Risotto Milanese schmecken und fielen danach müde, aber zufrieden in unsere Betten.

08.09.2018 – Von Paris nach Bordeaux

Nach einem guten Frühstück ging es zunächst zum Gare Montaparnasse und von dort aus mit dem französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV in knapp zwei Stunden nach Bordeaux. Dabei erreichte der Zug Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 318 km/h. Angekommen in Bordeaux stand erst einmal ein ordentliches Mittagessen an bevor wir unseren Stadtrundgang durch die wunderschöne klassizistisch geprägte Stadt an der Garonne begannen. Vorbei an den Kirchen St. Michel und St. André, herrlichen Bürgerpalästen, dem Börsenplatz und dem Großen Theater kamen wir nach über 3 Stunden an der Esplanade de Quinconces an, von wo aus uns die Straßenbahn fast direkt zum Hotel brachte. Kurz nach unserer Ankunft erreichte auch unser Busfahrer Ingo das Hotel- er war „leer" mit dem Bus von Paris nach Bordeaux gefahren. Zum Abendessen gab es heute Schweinegulasch mit Gemüsepolenta und als Nachspeise Tropézienne, die bekannte Spezialität St. Tropez'. Natürlich mundete der kräftige Bordeaux, schließlich sind wir ja in einer der bekanntesten Weinregionen der Welt.

09.09.2018 – Von Bordeaux über Saint–Émilion und Bergerac nach Périgueux

Erste Station des heutigen Tages war das Weinörtchen Saint-Émilion, wo wir durch unsere ausgezeichnete Führerin Morgane einen umfassenden Eindruck von der berühmten Felsenkirche und den Katakomben bekamen. Einige Gäste ließen es sich danach auch nicht nehmen, noch den örtlichen Wein zu verkosten. Anschließend ging es weiter nach Bergerac, wo sich zwar zahlreiche Statuen des bekannten Cyranos de Bergerac befinden, der aber mit der Stadt eigentlich gar nichts zu tun hatte. Nichtsdestotrotz überzeugte uns Bergerac durch seine wunderschöne Altstadt und die zahlreichen attraktiven Restaurants, die zu unserer Mittagspause gerade recht kamen. Am Nachmittag stand dann Périgueux, die Haupstadt des Périgords auf dem Programm. In zwei separaten Stadtrundgängen erkundeten wir zunächst den durch die Renaissance geprägten Teil der Altstadt („Puy St. Front") und anschließend den gallo-römischen Teil („Cité"). Mit vielen Eindrücken ging es dann am Abend ins Hotel, wo uns ganz regionaltypisch Confit de Canard (eine Entenspezialität aus Südwestfrankreich) und als Nachspeise Walnusstorte erwarteten.

10.09.2018 – Lascaux, Sarlat–la–Canéda, La Roque–Gageac

Nach dem Frühstück führte uns unsere Reise zunächst zu der weltberühmten Grotte von Lascaux. Wenn auch die Grotte selbst nicht mehr zu besichtigen ist, so doch eine originalgetreue Nachbildung, durch die uns unser örtlicher Guide Marie-Pia auf sehr unterhaltsame Weise führte. Eine äußerst interaktive und sehr spannende Erfahrung! Von dort aus ging es- nach einem kurzen Stopp im hübschen Dörfchen St.-Léon-sur-Vézère- nach Sarlat-la-Canéda, der Perle des Périgords. Die Stadt mit ihrem nahezu unveränderten Architekturensemble aus dem 13. bis 16. Jahrhundert ist ein Traum! Gern wären wir noch länger geblieben, aber wir hatten ja noch eine Bootsfahrt auf dem Programm. Auf einer traditionellen Gabarre ging es vom Dorf La-Roque-Gageac, dem Lieblingsdorf der Franzosen, entlang der Dordogne, vorbei an beeindruckenden Schlössern und herrlichen Landschaften. Natürlich blieb danach auch noch etwas Zeit für einen Stadtrundgang durch dieses bezaubernde Örtchen. Auch die Rückfahrt entlang der Dordogne und der Vézère, die durch einen regionaltypischen Walnuss-Apéritif eingeleitet wurde, bot noch einmal fantastische Aussichten auf den Fluss, pittoreske Dörfchen und die spektakulären Felsformationen, in denen sich mancherorts bedeutende prähistorische Stätten befinden. Zum Abendessen mundete das Rindergeschnetzelte heute besonders und bildete den krönenden Abschluss eines wirklich wunderschönen Tages!

11.09.2018 – Von Périgueux über Rocamadour und Conques nach Millau

Heute führte uns der weitere Verlauf der Reise ins Quercy, zunächst ins weltberühmte Pilgerstädtchen Rocamadour. Der aus drei Ebenen bestehende und spektakulär gelegene Ort ist seit dem Mittelalter eine der bekanntesten Wallfahrtsstätten entlang des Jakobsweges. Nach der Besichtigung der Kirchen, der Burg und der Unterstadt ging es weiter durchs Quercy ins kleine Dörfchen Rudelle, wo ein Spezialitäten-Picknick auf dem Programm stand. Verschiedene Käse- und Wurstsorten aus der Region, dazu Oliven, Trauben, Wein und Baguette- angenehmer und leckerer kann man eine Mittagspause kaum gestalten. Nächste Station unserer heutigen Reise war Conques, ein weiteres wunderschönes Pilgerörtchen mit einer beeindruckenden romanischen Kirche. Von dort aus ging es schließlich zu unserem zentral gelegenen und wirklich erstklassigen Hotel in Millau, wo wir uns am Abend das Hähnchenfilet in Champignonsauce schmecken ließen.

12.09.2018 – Gorges du Tarn und Viadukt von Millau

Die spektakuläre Tarnschlucht stand heute auf dem Programm. Nach dem Frühstück starteten wir Richtung Le Rozier, wo der Fluss Jonte auf den Tarn trifft. Mehrfach hielten wir an atemberaubenden Aussichtspunkten auf eine der beeindruckendsten Flusslandschaften Europas. Zum Mittag gab es heute erneut ein Picknick- mit allem, was gestern übrig geblieben war, dazu neuen Wein und frisches Baguette- lecker! Vom netten Örtchen Sainte-Enimie mit seinem mittelelaterlichen Dorfkern ging es zur Autobahn und direkt Richtung Viadukt von Mullau, einer der höchsten und spannendsten Brückenkonstruktionen überhaupt. Von einem spektakulären Aussichtspunkt bestaunten wir das Wunder der Technik, bevor wir uns dann zum Abendessen auf den Weg zurück ins Hotel begaben. Heute stand Aligot, ein Kartoffel-Käse-Püree aus der Region Aubrac, mit Würtschen auf der Speisekarte, was allen Gästen sehr gut schmeckte.

13.09.2018 – Von Millau über Le Puy–en–Velay und Issoire nach Clermont–Ferrand

Schon um acht Uhr ging es heute los nach Le Puy-en-Velay. Nach gut drei Stunden Fahrtzeit durch die herrlichen Landschaften der Cevennen und den Ausläufern des Ardèche-Gebirges kamen wir im sicherlich bedeutendsten Pilgerort Frankreichs an, der schon durch seine Lage und die drei markanten ehemaligen Vulkanschlote beeindruckt. Auf jedem dieser Kegel befindet sich eine der zentralen Pilgerstätten von Le Puy: die Kathedrale Notre-Dame-du-Puy, die Marienstatue Notre-Dame-de-France und die Kapelle St.Michel d'Aiguilhe. Der Aufstieg ist mühsam, aber der Blick auf die Stadt dafür absolut überwältigend! Die meisten Gästen konzentrierten sich auf die Kathedrale und die Marienstatue, nur ein Pärchen schaffte es, alle drei Monumente komplett zu besichtigen. Auch die Stadt an sich hat einiges zu bieten. Die mittelalterliche Architektur mit all den kleinen Plätzchen und engen Gassen lud zum Bummeln und Verweilen ein. Zudem fand gerade das Renaissance-Festival statt, viele Bewohner trugen Trachten und überall waren kleine Pavillons bzw. Höfe mit Leckereien und unterhaltsamer Musik verstreut. Einige probierten auch die Spezialität der Stadt: Linsen in allen möglichen Variationen. Danach ging es weiter nach Issoire, einem kleinen Städtchen kurz vor Clermont-Ferrand, dessen romanische Kirche und insbesondere der Innenraum uns alle nachhaltig beeindruckte. Von dort aus war es nicht mehr weit zu unserem Hotel in der Hauptstadt der Auvergne. Die Anfahrt gestaltete sich nicht ganz einfach, dafür schmeckte das Abendessen (Schweineragout in Zitronensoße mit Reis) umso besser.

14.09.2018 – Auvergne–Rundfahrt

Leider sah das Wetter heute nicht gut aus- ausgerechnet heute, wo der Aufstieg zum Puy-de-Dôme anstand. Nichtsdestotrotz machten wir uns auf den Weg zum Gipfel. Die moderne Zahnradbahn brachte uns auf 1456 m. Man konnte zumindest erahnen, was man alles sehen könnte, wenn die Wolken nicht da wären. Von einem kleinen Rundgang auf dem Gipfelplateau ließen wir uns trotzdem nicht abhalten. Danach ging es weiter ins kleine Örtchen Orcival und anschließend zum Mittagessen nach Le Mont Dore, den bedeutendsten Wintersporort des Zentralmassivs. Der Höhepunkt des Tages war jedoch für viele die Besichtigung der Käserei Lambres und damit verbunden die Verköstigung der bekannten Käsesorte St. Nectaire. Auch die frische Milch, die Molke und die daraus gewonnene Schlagsahne dufrten wir probieren- ein echtes Erlebnis! Nach einem kurzen Abstecher zur Kirche von St. Nectaire fuhren wir zurück nach Clermont-Ferrand, wo sich einige Gäste entschieden, noch ein bisschen die Stadt zu erkunden. Zum Abendessen stand heute Seehecht mit Kartoffelpüree auf dem Programm- sehr lecker!

15.09.2018 – Von Clermont–Ferrand über Paray–le–Monial und Chardonnay nach Beaune

Nach dem Frühstück starteten wir Richtung Burgund. Paray-le-Monial hieß die erste Station unseres heutigen Tages. Die beeindruckende Basilika Sacré-Coeur gilt als Cluny III (einst die größte Kirche der Christenheit) im Kleinformat und als Geburtsstätte der Herz-Jesu-Bewegung. Auch die Stadt überzeugte durch ihren gepflegte und angenehm ruhige Atmosphäre. Anschließend ging es weiter durch die Wälder und Weinberge Burgunds nach Chardonnay, wo wir gern einen Wein getrunken hätten, das örtliche Lokal aber leider nicht genug Wein auf Lager hatte. Die Mittagspause verbrachten wir dann stattdessen im pittoresken Städtchen Tournus, wo sich fast alle Gäste einen kleinen französischen Snack und dazu ein Glas Chardonnay genehmigten. Am Nachmittag führte uns unsere Reise dann nach Beaune, das nicht nur für seine edlen Burgunderweine bekannt ist, sondern auch für das grandios schöne und sehr sehenswerte alte Krankenhaus aus dem 15.Jahrhundert, das Hotel-Dieu. Nach der Besichtigung der alten Gemäuer ging es für knapp 20 Gäste hinunter in den Weinkeller und wir verkosteteten vier edle Weine aus der Gegend. Das Abendessen wartete dann im Hotel auf uns: Boeuf Bourguignon- sozusagen das letztes Festmahl der Reise, das heute nochmal ganz besonders gut schmeckte.

16.09.2018 – Von Beaune nach Dresden

Nach neun herrlichen Tagen stand heute die Heimreise an. Von Beaune aus ging es vorbei an Besançon, Belfort und Mulhouse über die Grenze nach Deutschland. Begleitet von französischer Musik und gut unterhalten durch ein Quiz über unsere Reise verging die Zeit fast wie im Flug. Nur bei Karlsruhe steckten wir leider in einem längeren Stau fest. Als der Verkehr wieder flüssig lief, wurde dann der Film „Willkommen bei den Sch'tis" eingelegt- ein Klassiker auf jeder Frankreich-Reise. Nachdem wir dann unsere gemeinsame Reise noch einmal Revue passieren lassen haben, stieg bei Jena die erste große Gruppe an Gästen aus. Danach lief es dann weitestgehend problemlos und gegen 23:30 kamen wir mit den letzten neun Gästen in Dresden an. Eine wunderschöne Reise ging damit zu Ende!
Allen meinen Gästen ein großes Dankeschön für die erlebnisreichen zehn Tage und hoffentlich auf ein baldiges Wiedersehen- vielleicht nächstes Jahr in Schottland...
Also, merci beaucoup und au revoir!
Herzlichst,
Ihr Florian Härtl
Dresden, 17. September 2018

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