Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf Rhone & Saone mit A–ROSA STELLA

15.09. – 24.09.2017, 10 Tage Flusskreuzfahrt in Frankreich: Straßburg – Lyon – Avignon – Arles – Viviers – Lyon – Chalon–sur–Saone – Macon – Lyon – Straßburg


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Traumhaft sind die Landschaften und Städte des Weingebietes Burgund und der Provence. Auf ganz entspannte Art reisten wir entlang der Rhone und Saone.
Ein Reisebericht von
Anne-Katrin Müller
Anne-Katrin Müller

1.Tag : Anreise nach Straßburg

Mit 25 Gästen starten wir am Freitagmorgen 6 Uhr zu unserer Flusskreuzfahrt nach Frankreich auf die Rhone und Saone. Das heißt, die erste Etappe führt uns nach Straßburg und die 25 Gäste steigen an den gebuchten Abfahrtstellen zu, was zügig und problemlos verläuft und den Gästen auch ein Staunen über die gute logistische Leistung abringt.
Auf der langen Busfahrt erfahren wir schon Einiges über Frankreich, wie die Franzosen arbeiten, leben und essen. Letzteres interessiert uns natürlich sehr, denn auch auf der AROSA wartet die gute französische Küche auf uns. Aber auch das Leben der Franzosen ist so ganz anders als in Deutschland und weckt unser Interesse auf dieses Land.
Ohne Stau geht's am Freitag nicht, wir kommen daher verspätet im Hotel an und nach zügigem Check-in und dem gemeinsamen Abendessen im Novotel City Centre Hall unternehmen wir noch einen Abendspaziergang durch das erleuchtete Straßburg. Wieder einmal bewahrheitet sich, man muss eben dem Leben die positive Seite abringen. Der Spaziergang am Abend gefällt allen, denn die Gebäude sind wunderschön beleuchtet, die Aubette (Hauptwache) am Place Kleber und dann stehen wir vor der erleuchteten und gewaltigen Fassade des Münster und sind überwältigt.

2.Tag: Weiterreise nach Lyon

Um 8 Uhr verlassen wir Straßburg und weiter geht es nach Lyon. Die Fahrt geht durch Elsass und Burgund, vorbei an landschaftlich reizvollen Gebieten, Weinhängen und kleinen Städtchen. Nun bekommen wir auch erste Informationen zu unserem "schwimmenden Hotel" für die nächsten Tage und zu unserem Ausflugsprogramm. Die Eberhardt-Gruppe wird sich später als eine ausgesprochen kulturinteressierte und aufgeschlossen Gruppe erweisen, was die rege Teilnahme an den Ausflügen belegt, aber schließlich sind wir ja auch deswegen nach Frankreich gekommen, nicht bloß wegen der französischen Küche?
Unsere beiden Fahrer vom Unternehmen Puschmann-Reisen leisten hervorragende Arbeit und meistern die schwierige Hafeneinfahrt zur AROSA (wer rechts gesessen hat, weiß wovon ich rede-besser Augen zu) und wir erreichen pünktlich15 Uhr unser neues „zu Hause". Freundlich werden wir von der Cruisemanagerin Monika mit einer Rose begrüßt und können schon bald unsere gebuchten Kabinen beziehen. Die „Rose" zieht sich durch das ganze Schiff, ob es die Teppiche in den Kabinen sind, Bilder an den Wänden, alles ist hübsch und gemütlich und hier können wir es eine Woche gut aushalten.
Am Nachmittag machen wir uns mit dem Schiff vertraut, es folgt eine kurze Sicherheitsschulung in der Bar Lounge und später präsentiert Monika das Ausflugsprogramm für den südlichen Teil unserer Tour. Sail away heißt es 21 Uhr, wir verlassen Lyon und lassen den Abend in der Bar Lounge ausklingen.

3.Tag: Avignon

Gleich ein Höhepunkt zu Beginn der Reise - die Stadt Avignon einmal kennen zu lernen, ist ein Wunsch vieler Reisegäste. Doch bis wir diese erreicht haben, liegt noch ein Stück Fahrt vor uns.
Von Lyon bis ans Mittelmeer erstreckt sich das Rhonetal, dessen Landschaften wir zu beiden Seiten bewundern können, immer markanter wird die Landschaft und die Architektur je mehr wir uns der Provence nähern. Kleine beschauliche Dörfer mit den typischen Steinhäusern sind zu sehen, viele thronen auf einem Hügel. Ein besonderes Erlebnis ist auch die Ein- und Ausfahrt in den zahlreichen Schleusen. 2 der größten Schleusen unserer Tour liegen auf diesem Streckenabschnitt und so passieren wir kurz vor Vivier die Schleuse Chateauneuf mit 18 Höhenmetern und wenig später die Schleuse Bollene mit 23 Höhenmetern. Dann beginnt auch der erste Ausflug am Nachmittag in die Stadt Orange. Es gibt einen kurzen Stop in Chateneuf du Pape, damit die Gäste in ihre Ausflugsbusse einsteigen können. Vorbei am großen Weinanbaugebiet Chateneuf du Pape erfahren wir über den Weinanbau, dessen Reben hier vor allem auf steinigem Boden wachsen. Orange ist das Eingangstor zur Provence, ein Ort mit 30.000 Einwohnern und berühmt für seinen 2000 Jahre alten Triumphbogen und sein antikes Amphitheater, welches wir besichtigen. Die Besonderheit dieses Amphitheater ist, das selbst die imposante riesige Bühnenwand noch steht und eine herrliche Kulisse für Aufführungen bietet.
Um 18.30 erreichen wir endlich Avignon und haben Zeit bis zum nächsten Tag Mittag, die Stadt zu genießen. Gleich nach dem Abendessen startet ein erster Ausflug durch das erleuchtete Avignon, vorbei am Papstpalast bis zur vielberühmten Brücke Pont d'Avignon. Unsere fröhliche Reiseleiterin steckt alle an und so tanzen wir zum späten Abend noch vor der Brücke.

4.Tag: Avignon/ Arles

Bei so viel angebotenen Ausflügen an einem Tag ist die Auswahl schwer, Arles oder Camargue? Am morgen startet erst einmal der Stadtrundgang Avignon mit dem Papstpalast. Avignon, die Stadt der Päpste, aber auch bekannt durch ein französisches Kinderlied ist komplett von einer 4km langen Stadtmauer umgeben. Beeindruckend durch den imposanten Papstpalast, der zwischen 1335 und 1430 die Residenz verschiedener Päpste und Gegenpäpste war. Avignon trägt auch den Beinamen „Stadt der Winde", da hier oft der starke „Mistral" weht.
Ein weiterer Ausflug führ durch die Provence in das kleine Örtchen Uzes und zur Pont du Gard. Hier erfahren wir viel über die typische Landschaft in der Provence, die vielen Zypressen und Platanen. Napoleon war es, der die ersten Platanen pflanzte, damit seine Soldaten im Schatten marschieren konnten. Uzes, die kleine mittelalterliche Stadt mit ihren großzügigen Plätzen und den vielen Platanen begeistert uns alle. Später erfahren wir zu Pont du Gard, ein Aquädukt, vor über 2000 Jahren von den Römern gebaut, um Wasser in die weiten Landstriche zu transportieren.
Pünktlich zurück zum Mittagessen legt auch das Schiff in Avignon ab und die beeindruckende Stadt gibt noch einmal schöne Fotomotive frei. Am Nachmittag legen wir in Arles an. Wir haben nun den südlichsten Hafen unserer Reise erreicht. Die etwas aktiveren Gäste erkunden die Camargue per Jeep und eine große Gruppe nimmt am Busausflug in die Camargue teil. Ein tolles Erlebnis. Wir fahren durch die spiegelglatte Landschaft der Camargue, vorbei an den Bauernhöfen und haben auch die Möglichkeit Camargue Stiere und Pferde zu fotografieren, ebenso die Flamingos, die sich in dem Feuchtgebiet hier wohlfühlen. Die Stiere werden eigens für die Stierkämpfe gezüchtet, aber die Latte für die Auswahl ist hoch angesetzt, nur einer von 100 schafft es in die engere Auswahl.
Später im kleinen Wallfahrtsort St. Marie la Mer erleben wir das Flair eines idyllischen Küstenortes, endlich sind wir am Mittelmeer, schlendern über den bunten Markt und kaufen... Stiersalami!
Den Abend lassen wir gemütlich in der Bar Lounge mit DJ Andy ausklingen.

5.Tag: Vieviers

Jetzt geht es wieder stromaufwärts, unser Schiff legt 7 Uhr in Viviers an. An diesem Tag wartet ein besonders schöner Ausflug auf uns, der Ausflug an die Ardeche, für viele vielleicht der Schönste Ort der Reise. Viel ist darüber erzählt worden, auch Monika hat den Ausflug in Bildern präsentiert. Die Gruppe ist fast geschlossen dabei und wir fahren mit Reiseleiterin Barbara erst einmal durch die charakteristische Landschaft der Ardeche mit ihren vielen Steineichen, erfahren von den vielen Wildschweinen, aber auch von Jägern, die ab und an mal daneben schießen.
Das Wetter war uns nicht so hold auf der Reise, aber hier, wie auf Bestellung reist der Himmel auf und bei Sonnenschein machen wir die tollsten Fotos an der weitgezogenen Schlucht. Die Ardeche ist ein Eldorado für Kanufahrer, 3000 Kanufahrer sind hier im Sommer unterwegs. Bei unserem nächsten Stop hat die Natur ein herrliches Steintor über dem Fluss geformt, es ist Natur pur und jeder neue Ausblick fasziniert. Anschließend besuchen wir die Madeleine Grotte und lassen uns auch den Kastaniuk (Kastanienlikör) gut schmecken.
Da das Schiff mittags nach Lyon ablegt, ist Zeit an Deck, für Schiffsbesichtigungen, Wellness aber auch Zeit, um gemütlich an Deck zu sitzen und die Landschaft zu genießen. Schließlich gibt es auch viele kulinarische Genüsse an Bord und die Crew verwöhnt die Gäste, wo sie kann.
Die Küche an Bord ist ausgezeichnet, sie bietet Speise aus allen französischen Regionen, einfach ein Genuss.
Der Abend klingt wieder in der Bar Lounge aus, diesmal mit Musik der 70'er Jahre.

6.Tag: Lyon

Nun endlich können wir Lyon in seiner ganzen Schönheit kennen lernen und begeben uns auf eine Stadtrundfahrt Lyon. Wir besichtigen die Kathedrale Notre Dame auf dem Hügel Fouvier, die hoch über der Stadt thront, später sind wir zu Besuch in einer Seidenweberei und dann geht es in das Altstadtviertel Vieux Lyon mit seinen herrlichen alten Geschäften und den Trabouliers (Hausdurchgänge), die die Seidenweber nutzten, um ihre Ballen trocken zu transportieren. Eigenartig, je nördlicher wir reisen, desto besser wird das Wetter. Die Sonne ist uns hold und wir genießen den Tag bei individuellem Landgang oder an Bord. Nun traut sich auch der Erste ins 26 Grad warme Poolwasser!
18 Uhr legt unser Schiff in Lyon zur Weiterfahrt nach Chalon Sur Saon ab. Wir genießen einen Cocktail an Deck und fahren durch die unzähligen sehr niedrigen Brücken in Lyon, vorbei an den herrlichen Gebäuden der Stadt.
Den Abend verbringen wir in der Bar Lounge, diesmal mit einem Musikrätsel der 70'er Jahre, was sehr viel Spaß macht.

7.Tag: Choalon sur Saone

Es soll noch besser kommen mit dem Wetter. Nun ist die Säule auf 21 Grad und die Sonne lacht mit uns um die Wette. Wir haben es verdient, denn es stand schließlich mit im Programm.
Chalon sur Saone ist der nördlichste Hafen unserer Reise. Von hier aus starten die Ausflüge nach Beaune oder nach Dijon. Aber auch das Örtchen Chalon sur Saon mit seinen hübschen Fachwerkhäusern um den Platz St. Vincent kann sich sehen lassen. Am Vormittag ist Zeit zum Bummeln im Ort. In Beaune besichtigen wir das mittelalterliche Krankenhaus „Hotel Dieu". Dessen Gründer Niclas Rolin hat dieses beispielhafte Krankenhaus im 14. Jahrhundert als "Palast für die Armen" errichten lassen. 500 Jahre fungierte es zu diesem Zweck, erst seit 1977 ist es ein Museum. Überwältigend ist die Architektur des Hauses, die Dächer sind mit farbig glasierten Ziegeln gedeckt.
In Dijon beeindruckt vor allem der Palast der Herzöge aus dem 14. Jahrhundert.
15 Uhr verlassen wir den Hafen und weiter geht es nach Macon.
Abends entführt uns "Schlagerstar Harry Hossa" auf eine Zeitreise in die 70'er Jahre.

8. Tag Macon

Um Mitternacht hat das Schiff in Macon angelegt. Auch am letzten Tag warten 2 tolle Ausflüge auf uns. Am Vormittag kann das Kloster Cluny besichtigt werden. Cluny bildete vor rund 1000 Jahren das geistliche Zentrum Europas. Wer Lust hat bummelt durch die hübsche Altstadt Macons oder lässt es sich auf dem Sonnendeck gut gehen. Auch die Entscheidung für den Ausflug am Nachmittag ins Beaujolaise-Museum ist ein Volltreffer. Originell wird hier in Bildern
und kleinen Filmsequenzen die Weinherstellung erklärt. Über das Gebiet der Beaujolais fliegen wir dann gar selbst...Kurve links, Kurve rechts - es macht wirklich Spaß.
Der Tag beschert uns noch eine positive Überraschung. Im Ort Tournus, können wir an Land gehen und auch diesen einzigartigen Ort mit schmalen Gassen besuchen.

9. Tag: Rückreise nach Straßburg


Wir sind uns sicher, die Woche war zu kurz und das Erlebte gewaltig. Dennoch müssen wir die Heimreise antreten, die wir in Straßburg erst noch einmal unterbrechen. Ein letzter wehmütiger Blick auf das Schiff und auf Lyon, dann starten wir. Der Zeitplan läuft phantastisch, so dass wir in Straßburg noch Freizeit haben. Natürlich nutzen viele diese, um den Münster zu besuchen. Aber auch eine gemeinsame Bootsfahrt auf der Ill ist geplant. Diese ersetzt förmlich die normalerweise stattfindende Stadtrundfahrt mit dem Bus. Die verschiedensten Stadtviertel einschließlich dem "Petit France" wurden gezeigt und erklärt, nur manchmal war die Tonbandstimme ein bisschen vorneweg und wir haben vergebens nach den Gebäuden Ausschau gehalten. Zum Glück ging es den meisten so.
Noch ein gemeinsames Abendessen im Hotel und dann waren wir auch alle geschafft, denn Straßburg ist voller Menschen an so einem herrlichen Sommertag. 

10.Tag Rückreise nach Dresden

Zügig ging die Heimreise von Straßburg nach Dresden vonstatten. 
Eine tolle Reise mit vielen Erlebnissen ging zu Ende. Sie hat uns Frankreich ein Stück näher gebracht, aber auch uns Menschen untereinander, die diese Erlebnisse teilen und Freude miteinander hatten.
Ich freue mich, dass ich mit so interessierten und lustigen Menschen reisen durfte.
Herzliche Grüße an alle und ganz besonders an den 6-er Tisch (Sie warten ja schon darauf) :-)
Ihre Anne-Katrin Müller





Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Nochmals vielen Dank an Frau Müller. Der Reisebericht ist erste Klasse. Frau Müller hat uns sehr viel über Land und Leute berichtet. Wir hatten dadurch schon gute Vorinformationen zu unseren Ausflügen.
Die tolle Reise war viel zu kurz und wir freuen uns schon auf die nächsten Reisen mit dem Eberhardt-Team.
Liebe Grüße vom 6-er Tisch.

Naumann Ursula und Günter
06.10.2017

Wir als Neulingen bei Eberhardt fanden die Fluss-Schiffsreise mit den vielen Ausflügen sehr interessant und informativ. Alles war sehr gut organisiert. Macht lust auf mehr!
Auch viele Grüße vom 6-er Tisch

Nina und Wolfgang Röll
19.10.2017