Schweizer Nationalfeiertag mit Alpenblick und Brauchtum
Von Anette Rietz, 30.07.2025
Wenn in der Schweiz am 1. August die Höhenfeuer brennen, Alphörner erklingen und Feuerwerke den Himmel erleuchten, dann feiert das ganze Land seinen Nationalfeiertag – den Bundesfeiertag.
Es ist ein Tag voller Traditionen, Gemeinschaft und Stolz auf das, was die Schweiz ausmacht und worauf die Einheimischen mit Recht stolz sind. Die Schweiz-Expertin Annette Probst-Weise stellt unsere Reisen mit viel Nähe zum Schweizer Brauchtum zusammen, weshalb Eberhardt-Gäste sich in jeder Reisesaison wieder auf ganz besondere Schweiz-Erlebnisse freuen können.
Ein kurzer Blick zurück: Warum der 1. August?
Der Bundesfeiertag erinnert an den Bundesbrief von 1291, in dem sich die drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden zu einem ewigen Bündnis zusammenschlossen – ein historischer Grundstein der heutigen Schweiz. Dieses Bündnis war geprägt vom Wunsch nach Frieden, gegenseitigem Schutz und Unabhängigkeit insbesondere gegenüber den Habsburgern, die damals großen Einfluss ausübten. Über Jahrhunderte entstand daraus der moderne Schweizer Bundesstaat, bekannt für Neutralität, direkte Demokratie und föderalen Zusammenhalt.
Die Schweiz ist heute ein föderaler Bundesstaat mit 26 Kantonen – jeder mit einer großen Eigenständigkeit. Dieses kantonale System ist seit dem 13. Jahrhundert historisch gewachsen und bis heute prägend für das politische, kulturelle und gesellschaftliche Selbstverständnis des Landes. Diese Struktur hat das Land stabil, demokratisch und erstaunlich anpassungsfähig gemacht – auch im 21. Jahrhundert. Wer die Schweiz bereist, spürt oft schon nach wenigen Kilometern: Jeder Kanton hat seinen eigenen Charakter – und genau das macht das Land so spannend.

Die Rütliwiese und Wilhelm Tell
Der Akt des Bündnisses ist auch bekannt unter dem Namen Rütli-Schwur - eine der bekanntesten Gründungslegenden der Schweiz. Laut der Gründungslegende trafen sich die Vertreter der drei Urkantone heimlich auf der Rütliwiese oberhalb des Vierwaldstättersees. In einer feierlichen Nacht schworen sie sich dort:
„Wir wollen einig sein in allem, was uns angeht, und einander Beistand leisten gegen jedermann, der uns Unrecht oder Gewalt antut.“
Der Rütli-Schwur ist mehr als ein alter Eid – er ist ein Symbol für den Beginn einer der ältesten Demokratien Europas. Die Rütliwiese liegt idyllisch über dem Urnersee und ist nur zu Fuß oder mit dem Schiff erreichbar – ein geschichtsträchtiger Ort, der bis heute für viele Schweizer eine emotionale Bedeutung hat. Hier finden am 1. August jedes Jahr offizielle Bundesfeiern statt, oft mit einer Ansprache eines Bundesrats. Bekannt wurde die Szene auch durch Friedrich Schillers Drama „Wilhelm Tell“. Darin tritt der Schwur als dramatischer Höhepunkt auf und wurde im 19. Jahrhundert zur patriotischen Erzählung in der Schweiz – eine Geschichte von Mut, Freiheit und Zusammenhalt.

Ein Fest für alle Sinne
Wer am 1. August in der Schweiz unterwegs ist, erlebt die Vielfalt des Landes hautnah: Dorffeste mit regionalen Spezialitäten wie Rösti, Älplermagronen oder Bündner Nusstorte, Lampionumzüge, Fahnenschwinger und Volkstanzgruppen – authentischer lässt sich eine Kultur kaum entdecken.
Zahlreiche Gemeinden entzünden abends traditionelle Höhenfeuer, besonders eindrucksvoll auf Alpwiesen mit Blick auf schneebedeckte Gipfel oder glitzernde Seen. Das große Feuerwerk in Brunnen (Kanton Schwyz) über dem Vierwaldstättersee ist ein Highlight am 1. August, das Besucher und Einheimische gleichermaßen begeistert. Die Feuer werden ausschließlich auf fest eingerichteten Feuerstellen entzündet, um Waldbrände zu vermeiden. In Basel findet bereits am 31. Juli 2025 ab 17 Uhr die große Bundesfeier am Rhein statt. Das Feuerwerk startet dort um 23 Uhr und ist der Höhepunkt des Abends. Am 1. August folgt dann die offizielle Feier auf dem Bruderholz.
Die Schweiz – viele Highlights auf kleinem Raum
Wer in die Schweiz reist, sollte unbedingt viel Zeit mitbringen – denn dieses Land hat weit mehr zu bieten als Schokolade und Uhren:
Natur pur: Ob Wandern im Berner Oberland, Gletscherbesuche im Wallis oder eine Zugfahrt mit dem legendären Glacier Express – die Alpen zeigen sich im Sommer von ihrer schönsten Seite.
Städte mit Charme: Die historischen Altstädte von Genf, Zürich und Lausanne verbinden urbane Lebensfreude mit kulturellem Erbe. Kleine Cafés, moderne Museen und charmante Boutiquen machen jeden Spaziergang zum Erlebnis.
Vielfalt auf kleinem Raum: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch – in der Schweiz trifft man auf eine kulturelle und sprachliche Dichte, wie sie in Europa einzigartig ist.
Lebendige Traditionen: Viele Brauchtümer werden in den Kantonen der Schweiz im Laufe des Jahres von den Einheimischen mit viel Liebe zum eigenen Land zelebriert. Eberhardt TRAVEL hat einige davon im Programm.

Silvesterchläuse: Den Jahreswechsel mit lebendigem Brauchtum in der Schweiz erleben
Brauchtum hautnah zu erleben, ist bei Eberhardt TRAVEL ein fester Bestandteil der Reisen – so auch in der Schweiz. Reisemanagerin Annette Probst-Weise lässt ihre profunde Landeskenntnis in jede Schweiz-Reise einfließen. So können Eberhardt-Gäste beim Jahreswechsel am Fuße des Säntis (Reisecode CH-YYSAE) die Silvesterchläuse erleben, eine faszinierende, alte Schweizer Tradition, die vor allem im Kanton Appenzell Ausserrhoden (insbesondere in Urnäsch, Herisau, Hundwil, Schwellbrunn u. a.) gepflegt wird.
Die Chläuse gehören zu den auffälligsten Winterbräuchen der Schweiz – skurril, klangvoll und tief verwurzelt in der regionalen Kultur. Das Silvester-Hotel liegt im Appenzeller Land auf der Schwägalp in 1.283 Metern Höhe. In den Morgenstunden und am Tag ziehen die Silvesterchläuse in Gruppen meist zu viert oder zu sechst von Haus zu Haus, um das neue Jahr zu begrüßen. Sie tragen aufwendige, kunstvolle oder furchterregende Kostüme und große Glocken, die sie rhythmisch schwingen. Dabei singen sie den sogenannten Zäuerli, einen Naturjodel ohne Worte – melancholisch, langsam und eindringlich. Nach einem Schluck Weiß- oder Glühwein wünschen sie den Hausherren „E guets Neus!“, also auf Hochdeutsch „ein gutes Neues Jahr“ und ziehen weiter. Seit 2011 gehört der Brauch der Silvesterchläuse zum immateriellen Kulturerbe der Schweiz – eine offizielle Anerkennung für seine kulturelle Bedeutung und Pflege der Tradition.

Spektakulär: Silvester im Berner Oberland
Die Silvesterreise ins Berner Oberland ermöglicht einen Jahreswechsel mit Blick auf das einzigartige Höhenfeuerwerk in Interlaken vor der Kulisse der Jungfrau (Reisecode CH-YYINT). Während der 8-tägigen Reise besuchen Sie das Schilthorn, bekannt durch den James-Bond-Film „Im Auftrag Ihrer Majestät“. Sie fahren mit der im Jahr 2024 eröffneten steilsten Seilbahn der Welt und den 2025 eröffneten Seilbahnen von Mürren nach Birg. Von Birg erreichen Sie den Gipfel des Schilthorns in 2.970 Metern Höhe.
Doch Interlaken feiert am 2. Januar noch weiter: Mit der Harder-Potschete, ein spektakulärer, traditioneller Maskenumzug, erleben Sie einen mitreißenden Neujahrsbrauch mit alpenländischem Brauchtum und gruseligen Gestalten – ein echtes Erlebnis für Einheimische und Besucher. Der Umzug symbolisiert den Kampf zwischen den dunklen Wintermächten und der Rückkehr des Lichts. Der Name leitet sich vom Harder, dem Hausberg Interlakens, ab – dort sollen die finsteren Gestalten einst gewohnt haben. Das Herzstück des Umzugs ist der „Hardermannli“, eine legendäre Figur, die mit finsterer Miene aus dem Wald kommt, um das neue Jahr anzukündigen – begleitet von wilden Gestalten, den sogenannten Potschen.

Noch mehr Tradition: Basler Fasnacht im Februar
Die Basler Fasnacht ist keine gewöhnliche Karnevalsveranstaltung – sie ist ein einzigartiges, kulturell tief verankertes Spektakel, das Besucherinnen und Besucher aus aller Welt in seinen Bann zieht. Drei Tage lang verwandelt sich die Stadt Basel in ein Meer aus Masken, Musik, Laternenlicht und feiner Ironie. Reisemanagerin Annette Probst-Weise hat hierzu eine besondere Schweiz-Reise ausgearbeitet (Reisecode CH-BASFA), bei der Eberhardt-Gäste die authentische Tradition hautnah erleben. Der Fasnachtsbeginn ist ein magischer Moment: Punkt 4:00 Uhr am Montagmorgen gehen in der Innenstadt alle Lichter aus. In völliger Dunkelheit ziehen die Cliquen (Fasnachtsgruppen) mit kunstvoll bemalten Laternen durch die Gassen. Nur das leise Trommeln und das Flötenspiel der Pfeiferinnen und Pfeifer sind zu hören. Der Moment ist still, mystisch – und unvergesslich. Als Zuschauer ist man übrigens nicht kostümiert. Aber sicher werden Sie am Ende des Tages einige Räppeli, wie das Konfetti in Basel genannt wird, auf Ihrer Kleidung und in Ihren Taschen finden.
Ob Sie Ruhe in den Bergen suchen, kulturelle Highlights erleben wollen oder einfach ein Käsefondue mit Aussicht genießen möchten – die Schweiz empfängt mit Herz. Und das Beste: Jeder Tag fühlt sich hier ein bisschen wie ein Feiertag an.