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Kulinarisches

Ungarns Weine und Spezialitäten für Genießer

Von Kristin Weigel, 20.11.2025
Tokajer Wein in Ungarn – © rh2010 - stock.adobe.com

Zur Kultur eines Landes gehört beim Reisen immer auch die Kulinarik. Was gibt es Schöneres, als in einer urigen Csárdá zu verweilen und die ausgezeichneten Weine und deftigen Fleischgerichte Ungarns zu probieren? Im Herbst lohnt sich ein Besuch der bunten Weinfeste und in Budapest können Sie von Fine Dining bis zu trendigen Ruinen-Kneipen durch das Nachtleben schwofen.

Die Vielfalt der ungarischen Weinkultur

Die ungarische Weinkultur verwöhnt Genießerinnen und Genießer mit ganz besonderen Geschmackserlebnissen und blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück, die bis in die Römerzeit reicht. Eines der herausragenden Merkmale des ungarischen Weins ist seine außergewöhnliche Vielfalt – sowohl in Bezug auf die Rebsorten als auch auf die regionalen Charaktere der Weine. In den abwechslungsreichen Landschaften des Landes, von den vulkanischen Hügeln im Norden bis zu den sonnenverwöhnten Ebenen im Süden, treffen unterschiedliche klimatische Bedingungen und Bodenbeschaffenheiten aufeinander, die den Trauben ihren einzigartigen Ausdruck verleihen. So entsteht eine faszinierende Bandbreite an Weinen, die von leicht und spritzig bis hin zu vollmundig und komplex reicht. Diese Vielfalt ist das Ergebnis einer Jahrhunderte alten Weinkultur, die sich im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt hat, ohne dabei ihre traditionellen Wurzeln zu verlieren.

Winzer und Weinprobe in Ungarn – © Jacob Lund/Kadmy - stock.adobe.com
Winzer und Weinprobe in Ungarn – © Jacob Lund/Kadmy - stock.adobe.com

Ungarn ist nicht nur die Heimat des weltberühmten süßen Tokajers, der schon im 17. Jahrhundert als „Wein der Könige und König der Weine“ bekannt war, sondern auch zahlreicher anderer Spitzenweine, die internationale Anerkennung finden. In Regionen wie Eger, Villány, Sopron oder Badacsony entstehen Weine von besonderem Charakter – geprägt durch das Zusammenspiel aus Tradition, Handwerkskunst und moderner Kellertechnik.
Neben dem Tokajer sind vor allem die leichten, fruchtigen und zugleich ausdrucksstarken Weißweinsorten wie der Welschriesling (Olaszrizling) beliebt, der an den Ufern des Balaton besonders gut gedeiht. Ebenso geschätzt sind die eleganten Rotweine aus der Rebsorte Kadarka, die mit ihrer feinen Säure und ihrem harmonischen Aroma überzeugen, sowie der Cabernet Franc, der in Ungarn unter optimalen Bedingungen hervorragend reift und kraftvolle, tiefgründige Weine hervorbringt.
Heute erlebt der ungarische Weinbau eine wahre Renaissance: Junge, engagierte Winzerinnen und Winzer setzen zunehmend auf Qualität, Nachhaltigkeit und regionale Authentizität. Viele Weingüter öffnen ihre Tore für Besucher, bieten Verkostungen, Kellerführungen und stimmungsvolle Weinabende mit regionalen Spezialitäten an. So wird der Weingenuss in Ungarn zu einem ganzheitlichen Erlebnis, das weit über das bloße Probieren hinausgeht – eine Entdeckungsreise durch ein Land, das seine Weinkultur mit Leidenschaft pflegt und stolz auf seine reiche Vielfalt ist.

Weindörfer in Ungarn – © Bernadett - stock.adobe.com
Weindörfer in Ungarn – © Bernadett - stock.adobe.com

Weinregion Villány

Die Weinregion Villány im Süden Ungarns gilt als eine der renommiertesten Rotweinregionen des Landes. Diese Region besuchen wir bei unseren Ungarn-Rundreisen. Das warme, mediterran geprägte Klima und die mineralreichen Böden bieten ideale Bedingungen für kraftvolle, tief aromatische Weine – allen voran Cabernet Franc, der hier als „Villányi Franc“ besonderen Ruhm genießt. Die Region ist überschaubar, aber äußerst charmant: sanfte Hügel, kleine Dörfer, traditionelle Winzerhöfe und eine lebendige Weinkultur prägen das Bild. Besucher können entlang der berühmten Villányer Weinstraße von Keller zu Keller schlendern, regionale Küche genießen und direkt mit Winzerinnen und Winzern ins Gespräch kommen.

Weinfeste am Balaton – © Eberhardt TRAVEl / Bernadett - stock.adobe.com
Weinfeste am Balaton – © Eberhardt TRAVEl / Bernadett - stock.adobe.com

Weinfeste im Herbst am Balaton

Wenn der Sommer sich verabschiedet und die Herbstsonne die Landschaft in warmes Licht taucht, beginnt am Balaton eine besondere Jahreszeit: Überall rund um den See wird im Oktober die Weinlese gefeiert. Zahlreiche Orte verwandeln ihre Uferpromenaden und Plätze in Treffpunkte für Weinliebhaber, die die lange Weinbautradition der Region hochleben lassen.
In Balatonfüred bildet das herbstliche Weinlesefest den stimmungsvollen Höhepunkt dieser Zeit. Entlang der bekannten Tagore-Promenade öffnen Winzer aus der Umgebung kleine, liebevoll dekorierte Stände, an denen Gäste die typischen Weine der Gegend kosten können. Dazu gesellt sich ein Markt mit regionalem Kunsthandwerk, während Volksmusik, Tanz und kreative Straßenkünstler wie Stelzenläufer für ein lebhaftes Ambiente sorgen. Besonders beeindruckend ist der feierliche Festzug mit Weinbruderschaften, Fahnenträgern, Reitern und historischen Gruppen, der traditionell in die Segnung der Traubenglocke mündet – ein alter Brauch, der Glück und eine gute Ernte symbolisiert.
Was die Weinfeste im Oktober so reizvoll macht, ist ihre entspannte Atmosphäre: Hier trifft man auf echtes lokales Flair, ohne den Trubel der Hauptsaison, und kann Wein, Kultur und herbstliche Stimmung in aller Ruhe genießen. Bei unserer 6-tägigen Rundreise nach Budapest und Balatonfüred können Sie das Weinlesefest einmal selbst erleben.

Ungarisches Gulasch und Langos – © Yingko/FomaA - stock.adobe.com
Ungarisches Gulasch und Langos – © Yingko/FomaA - stock.adobe.com

Mehr als Gulasch, Lángos und Letscho

Kreative Rezepte, verfeinert mit hochwertigen Zutaten und serviert mit herzlicher Gastfreundschaft, machen die ungarische Küche heute zu einer lebendigen Mischung aus alten Traditionen und moderner Kochkunst. Was einst als deftig-rustikale Landesküche bekannt war, hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren kulinarischen Erfolgsgeschichte entwickelt. Die neue Generation ungarischer Köche verbindet gekonnt regionale Produkte und überlieferte Familienrezepte mit internationalen Trends und raffinierten Techniken der Haute Cuisine. Sterneköche greifen dabei auf die reichen Schätze der heimischen Landwirtschaft zurück – aromatisches Paprikapulver, frisches Gemüse aus der Tiefebene, zartes Fleisch von regionalen Bauern und erlesene Weine aus den traditionsreichen Anbaugebieten rund um den Balaton oder in Eger. Diese Zutaten bilden die Basis für kreative Neuinterpretationen klassischer Gerichte wie Gulasch, Pörkölt oder Halászlé, die durch innovative Zubereitungen und überraschende Aromen neue Dimensionen gewinnen.

Czarda und ungarische Folklore – © Kerstin Hugel - Eberhardt TRAVEL
Czarda und ungarische Folklore – © Kerstin Hugel - Eberhardt TRAVEL

Urige Csárdás mit ungarischer Folklore

Doch nicht nur in der Spitzengastronomie weht ein frischer Wind: Auch in den Städten und auf dem Land hat sich eine vielfältige und dynamische Lokalszene etabliert. Neben den traditionellen Csárdás – den urigen ungarischen Wirtshäusern, in denen oft noch Musik und Tanz dazugehören – laden heute zahlreiche moderne Bistros, trendige Weinbars und kreative Street-Food-Stände zum Schlemmen ein. Hier treffen traditionelle Gerichte auf internationale Einflüsse, und selbst Klassiker wie Lángos oder Letscho erscheinen in völlig neuem Gewand – leichter, bunter und überraschend raffiniert.

Ruinen-Kneipe in Budapest – © Alessandro Calzolaro - stock.adobe.com
Ruinen-Kneipe in Budapest – © Alessandro Calzolaro - stock.adobe.com

Fine Dining & Ruinen-Kneipen in Budapest

Allen voran begeistert Budapest mit seiner kulinarischen Vielfalt: Die Hauptstadt bietet eine beeindruckende Auswahl an Restaurants mit Michelin-Sternen, eleganten Fine-Dining-Lokalen, historischen Kaffeehäusern und den legendären „Ruinen-Kneipen".
Ruinen-Kneipen – auf Ungarisch „romkocsmák“ – sind eine der außergewöhnlichsten Attraktionen Budapests. Entstanden im jüdischen Viertel der Innenstadt, haben kreative Betreiber verlassene, halb verfallene Gebäude und Innenhöfe in lebendige Bars verwandelt. Altes Mobiliar, Flohmarktfunde, bunte Lichterketten und Street Art schaffen eine charmant-chaotische Atmosphäre, die zugleich gemütlich und ein bisschen surreal wirkt. Hier trifft man Studierende, Künstlerinnen, Reisende und Einheimische, die gemeinsam inmitten bröckelnder Wände feiern, trinken und tanzen. Ein Besuch in einer Ruinen-Kneipe ist mehr als ein Kneipenabend – es ist ein kleiner Einblick in Budapests kreative Seele und ihren unverwechselbaren Sinn für urbanen Charme.

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