Reisebericht: Rundreise Ägypten – Kairo, Nilkreuzfahrt und Baden am Roten Meer

20.09. – 03.10.2019, 14 Tage Städteerlebnis Kairo – Pyramiden – Tal der Könige – Nilkreuzfahrt von Luxor nach Assuan – Abu Simbel – Badeaufenthalt am Roten Meer


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Einmal das Weltwunder der Antike, die Pyramiden von Gizeh sehen, sich in der prickelnden Metropole Kairo dem orientalischen Leben hingeben und die Nil-Landschaft mit einem komfortablen Kreuzfahrtschiff erschließen und noch viel mehr!
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1.Tag Freitag 20.09.2019: Anreise

Heute morgen trifft sich fast die gesamte Gruppe auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld um von hier in eines der interessantesten Länder der Erde zu fliegen. Ein Land mit einer 6000 Jahre alten Geschichte, mit seiner Lebensader dem Nil. 2 der Reiseteilnehmer werden erst in Kairo zu uns stoßen, da sie ab Frankfurt fliegen. Der Flug verläuft ohne Zwischenfälle, das Essen ist gut und wir landen pünktlich in dieser Millionenstadt über deren Einwohnerzahl man je nach Quelle verschiedene Auskünfte bekommt. So irgendetwas zwischen 15 und 25 Millionen. Die genaue Zahl kennt wohl niemand so genau. Es ist schon dunkel als wir ankommen. Schon gleich vor der Passkontrolle treffen wir unseren zuständigen "Betreuer" Hossam, der uns unser Visum in den Pass klebt welches wir durch den Beamten nur noch stempeln lassen müssen - dann sind wir in Ägypten. Nur wo sind die Gäste aus Frankfurt? Die Maschine hat ein wenig Verspätung aber nur ein wenig. Nachdem unsere Koffer angekommen sind treffen wir auch diese Gäste und dann könnte die Reise fast beginnen. Unser "richtiger"  Reiseleiter alledings hat Verspätung, da er aus Luxor mit dem Flieger kommt und so fahren wir mit Hossams Begleitung in das Hotel. Das dauert eine Stunde und wir können ein wenig Tuchfühlung mit Kairo aufnehmen. Reklametafeln schauen uns entgegen. Arm und Reich durch eine Autobahn getrennt, wie uns Hossam erklärt. Wir sind über den verhältnismäßig moderaten Verkehr erstaunt, aber heute ist Freitag, der Sonntag der Muslime und so kommen wir denn auch zügig in unser Hotel welches direkt an den Pyramiden liegt. Die Zimmernummerierung ist eigenwillig aber wir schaffen es in unserem Zimmer anzukommen. Erst einmal müssen wir alle schlafen, denn morgen geht es früh los.

2.Tag Samstag 21.09.2019: Erlebnis Kairo

Schon früh am Morgen gibt es in unserem Hotel Frühstück und bei dem riesigen Buffet mangelt es an nichts. Heute morgen treffen wir unseren Reiseleiter Essam und nach einer kurzen Besprechung starten wir zu unserem Kairo-Abenteuer. Wir fahren in Richtung Innenstadt zum  Ägyptischen Museum. Auf dem Weg dorthin erzählt uns unser Reiseleiter ein wenig von den Ägyptern und ihren Eigenheiten. Wir erfahren das Geheimnis von IBM: in-shallah, bukra und malish und über das Verhältnis der Ägypter zur Zeit. Nun wir sind heute jedenfalls pünktlich vor dem Eingang des wohl berühmtesten Museums Kairos. Bald wird es durch das neue Museum in Gizeh ergänzt, denn es bricht aus allen Nähten. Außerdem ist der Bau, welcher aus der Kolonialzeit stammt, in die Jahre gekommen. Wir werden durchleuchtet, denn Sicherheit wird in Ägypten ganz groß geschrieben. Überall gibt es Sicherheitskräfte und Polizei. Wir müssen einen Moment warten. Das Museum öffnet seine Tore pünktlich um 09.00 Uhr. Nachdem alle Formalitäten wie Eintrittskarten und Fotografiererlaubnis erledigt sind beginnt Essam mit einer kleinen Führung durch die ersten Dynastien des Ägyptischen Reiches. Beeindruckend sind die Pharaonendarstellungen aus Stein und auch die diversen Hyroglyphen-Bildnisse. Eigentlich wissen wir gar nicht wohin wir zuerst schauen sollten. Sehr beeindruckend ist das ägyptische Totenbuch auf Papyrus, in dem die Welt etwas über den Totenkult der alten Ägypter erfuhr. Danach gehen wir in die erste Etage, in welcher der wohl größte Schatz des Museums liegt, die Artefakte aus dem Grab Tut-anch-Amuns. Howard Carter entdeckte dieses Grab 1922 unversehrt von Grabräubern. Die berühmte Totenmaske ist im Original unvergleichlich. Man könnte alleine einen ganzen Tag hier im Museum zubringen, aber der Besuch bringt so viele Eindrücke, sodass 2,5 Stunden wirklich genug sind. Von hier fahren wir weiter zur Zitadelle welche vom Sultan Saladin im 12.Jahrhundert erbaut wurde und ein Bollwerk gegen die Kreuzritter sein sollte. Hier innerhalb der Zitadelle besuchen wir die Muhammad Ali Moschee, auch Alabastermoschee genannt. Sie wurde von ihm zu Beginn des 19.Jahrhunderts im osmanischen Stil errichtet. Wir ziehen unserer Schuhe aus und betreten einen großen Raum mit beeindruckender Kuppel. Hoch ragt sie in den Himmel und wer schon in Istanbul war wird an die sog. "Neue Moschee" dort erinnert. Von der Zitadelle aus haben wir einen guten Blick über einen Teil der Stadt. Weiter geht es zu einer weiteren Moschee, zur Sultan Hassan Moschee aus dem 14.Jahrhundert. Diese Moschee integrierte gleichzeitig 4 Koranschulen, in denen 4 verschiedene rechtliche Auslegungen des Koran gelehrt wurden, entsprechend der 4 großen Gelehrten welche diese niederschrieben. Sie werden heute noch in den muslimischen Ländern jeweils bevorzugt gelehrt und angewendet und unterscheiden sich in der Strenge der Auslegung des Koran. Gegen ein kleines Trinkgeld bekommen wir eine Kostprobe von dem anwesenden Muezzin, dem Rufer zum Gebet, und schon erklingt seine Stimme extra für uns: "Kommet her zu Allah.....".Nun aber nach diesem beeindruckenden Erlebnis fahren wir weiter im größten Trubel, was wir auch am Verkehr merken: er wird dichter. Schließlich müssen wir noch dem größten Bazar des Orients, dem Khan-el-Khalili aus dem 14.Jahrhundert, einen Besuch abstatten, wenigstens einmal hineinschnuppern. Er hat gigantische Ausmaße und nimmt uns gleich freundlich auf. Ein Ägypter wird extra für unsere Sicherheit abgestellt, aber wirklich in Gefahr sind wir hier nicht. Höchstens in Gefahr etwas zu kaufen. Aber unsere Reise beginnt ja erst und deshalb sind alle zurückhaltend.Wir nehmen noch einen Tee oder einen Kaffee in dem bekannten Caféhaus Fishawy und unser Reiseleiter genehmigt sich eine Wasserpfeife, eine Nargileh, oder Shisha. Den Tabak gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Danach fahren wir voll der Eindrücke in unser Hotel zurück und genießen ein Abendessen im Freien, denn drinnen ist es uns zu kalt. Im Hotel wird die Klimatisierung automatisch geregelt und da es draußen warm ist ist es drinnen kalt. Allerdings uns zu kalt, wollen wir uns doch lieber akklimatisieren, was auch viel gesünder ist.

3.Tag Sonntag 22.09.2019: Sakkara, Memphis, Gizeh

Erwartungsvoll starten wir heute morgen, denn es geht zu den bekanntesten Pyramiden von Ägypten, die Stufenpyramide von Sakkara und die 3 Pyramiden aus dem "Alten Reich" sowie in die alte Residenzstadt Memphis. Über das Wetter jedenfalls müssen wir uns nicht sorgen, denn es wird zuverlässig warm sein. Nach einem wieder schmackhaften Frühstück starten wir unseren Tag sehr entspannt. Wir haben heute keine lange Strecken zurückzulegen und so fahren wir in ca. 1 Stunde zu dem Gelände der Stufenpyramide von Sakkara. Heute fängt in Cairo nach einer längeren Sommerpause die Schule an und der Verkehr ist denn auch ein wenig stärker als gestern. Wir fahren durch dicht besiedeltes Gebiet dessen Häuser alle unfertig aussehen. Wenn ein Dach auf das Haus kommt, müssen mehr Steuern bezahlt werden. Also bleiben die Häuser ohne Dächer. Manchmal gibt es noch einen terrassenförmigen Aufbau, der wie ein Ausguck aussieht mit teilweise bunten Dekorationen. Entlang des Bewässerungskanals fällt uns der Schmutz und die mangelnde Hygiene auf. Aber auch das pralle Leben welches sich an den Straßen tummelt. Viele Menschen wollen zu dieser etwas früheren Stunde zur Arbeit und der Weg dorthin ist für viele etwas weiter. Busse, Sammeltaxen und TukTuks bahnen sich ihren Weg durch das Gewühl. Wir erfahren viel über das Schulsystem und das Gesundheitssysten in Ägypten. In den Zeiten der Pharaonen war das Leben wohl ein anderes und in dieses wollen wir, mit der Nekropole von Sakkara beginnend, heute eintauchen.Nach dem Eingang durchqueren wir die Eingangs-Kollonade wo viele "Statisten" warten, gegen ein kleines Trinkgeld abgelichtet zu werden. Daran müssen wir uns gewöhnen. Jeder versucht, angesichts der schlechten Zeiten, etwas Geld zu verdienen, ist doch der Unterschied zwischen Arm und Reich im Land groß. Wir sind sehr früh und deshalb können wir in Ruhe die Stufenpyramide, welche das Werk des großen Architekten Imhotep war, in Ruhe besichtigen. Eigentlich sollte es eine Mastaba (ein flacher Grabbau) werden, wurde dann aber doch eine Pyramide was zur damaligen Zeit eine Neuerung darstellte. Diese Pyramide des Djoser stammt aus der 3.Dynastie des Alten Reiches (2700 - 2600 v.Chr.) und ist der erste Monumentalbau der Welt aus behauenen Steinen. Man glaubte, dass der Urgott im Wasser existierte und die Menschen aus seinen Tränen erschaffen waren. Ein schönes Bild in einem Wüstenland, in dem der Nil die Lebensader schlechthin bedeutet, bis in die heutige Zeit - ohne Wasser kein Leben. Danach besuchen wir die angrenzende Mastaba der Prinzessin Idut mit wunderschönen Wandreliefs und einer Geheimtür.Wir fahren nach Memphis und inzwischen ist es ganz schön heiss geworden. Hier in Memphis, der alten Hauptstadt des Alten Reichs, ist nicht mehr viel zu sehen. Im Museum können wir die Monumentalstatue von Ramses II. bewundern, ein Herrscher des Neuen Reichs (1550 1350 v.Chr.). Die Stadt hatte vor allem Bedeutung als Schnittstelle zwischen Ober- und Unterägypten.Nun aber brauchen wir alle eine Pause und die haben wir verbunden mit einem leckeren Mittagessen in einem schönen schattigen Restaurant. Am Eingang wird frisches Fladenbrot gebacken von dem es auch reichlich zu essen gibt. Köstliches Grillfleisch wird auf dem Tisch serviert und die Vorspeisen sind ebenfalls typisch ägyptisch. Wer kann das alles essen? Wir erfahren von Essam, dass die Reste keinesfalls weggeworfen werden sondern an arme Leute verteilt werden. Das beruhigt ein wenig unser schlechtes Gewissen, denn wir können nicht alles essen. Danach sind wir bereit für den schon erwarteten Höhepunkt des Tages, die Pyramiden von Gizeh. Wir passieren eine Sicherheitsschleuse, d.h. alle müssen den Bus verlassen und nach der Kontrolle dürfen wir wieder einsteigen. Sicherheit wird in Ägypten seit mehreren Attentaten groß geschrieben, soll sich doch der Reisegast mit einem sicheren Gefühl der "Alten Geschichte" widmen können und ein sicheres Gefühl haben wir alle, denn wir werden auf Schritt und Tritt bewacht. Wir haben die Pyramiden schon von Weitem gesehen aber jetzt sind sie ganz nah und doch haben sie einen ziemlichen Abstand voneinander. In Anbetracht der hohen Tempereraturen sind wir ganz froh, dass die längeren Strecken mit dem Bus zurückgelegt werden. Die bedeutendste der 3 Pyramiden ist die Cheops-Pyramide mit ihrer Höhe von anfänglich 147 m. Heute ist sie durch Erosion ein paar Meter niedriger. Ein Teilnehmer unserer Gruppe kauft einen Eintritt für das Innere. Es gibt im Zusammenhang viele Geschichten, einige davon sind wahr andere der Phantasie der Menschen entsprungen. Alle Pyramiden dürfen selbstverständlich heutzutage nicht mehr beklettert werden. Auch von Unten betrachtet hat man einen unvergesslichen Eindruck. Die Pyramiden des Chefren ist fast so groß wie die Pyramide seines Vaters. Hier gibt es an der Spitze noch einen Rest der Kalksteinverkleidung zu sehen. Den Abschluß der Besichtigungen heute bildet der berühmte Sphinx, der von den Soldaten der Mamelukken beschossen wurde. Ein Koloss aus rosa Granit von Assuan mit Löwenleib und Menschenkopf. Mit dieser Besichtigung beschließen wir den heutigen abwechslungsreichen Tag und fahren in unser Hotel, denn morgen wollen wir nach Luxor fliegen.

4.Tag Montag 23.09.2019: Flug nach Luxor – Einschiffung – Karnak– und Luxor–Tempel

Der heutige Tag beginnt zeitig, denn unser Flug nach Luxor wartet auf uns. Erst einmal müssen wir aber zum Flughafen kommen und das ist heute etwas anderes. Ganz Kairo scheint unterwegs zu sein. Mit gemischten Gefühlen fahren wir über die sog. Autobahn, alles fährt kreuz und quer - Regeln scheint es nicht zu geben. Die Schule fängt heute nach langer Sommerpause in Ägypten wieder an, die Menschen müssen zur Arbeit und wir zum Flughafen. Aber dank der Fahrkünste unseres Busfahrers Asmi kommen wir rechtzeitig am Flughafen an. Von einem Mitarbeiter der Agentur der uns schon eingecheckt hat werden wir zum Schalter gebracht und ein wenig später sitzen wir im Flugzeug nach Luxor. Die Landung erfolgt fast pünktlich und so sind wir schon bald auf "unserem" Schiff das "Steigenberger Legacy". Wir bekommen schnell unsere Kabine. Alle sind mit den Kabinen zufrieden und so können wir bald die erste "Schiffsmahlzeit" zu uns nehmen. Wir bekommen einen Tisch für uns und auch einen extra Kellner, der unsere Getränkewünsche erfüllt. 3 Personen insgesamt kümmern sich um unser Wohl. Die Speisen sind auf einem appetitlichen Buffet angerichtet und es finden sich sowohl ägyptische als auch europäische Gerichte dort. Wir lassen es uns schmecken. Das Programm wurde von unserer umsichtigen Reiseleitung so umgestellt, dass wir die meisten Besichtigungen immer am Morgen haben werden, denn tagsüber wird es so heiß, sodaß es beschwerlich wird. Heute allerdings haben wir noch vor, den Karnak- und den Luxor-Tempel zu besichtigen. Am Nachmittag fahren wir nicht lange, vorbei am Luxor Tempel bis zum Karnak-Tempel. Er war dem Gott Amun-Re geweiht. Dieser Gott verkörperte Ausdauer, Beständigkeit und Ewigkeit und besteht aus den Pylonen am Haupteingang, dem Säulenhof und dem Säulensaal gefolgt vom Vorsaal und dem Heiligtum. Wir haben auch noch genügend Zeit, allein mit den Göttern Zwiesprache zu halten. Mächtig sind die Säulen und beeindruckend die verbliebenen Reliefs und Malereien. Dank der Entzifferung der Hieroglyphen zu Beginn des 19.Jahrhunderts durch Herrn Champollion wissen wir heute sehr viel über das Leben der Ägypter, schrieben sie doch vieles genauesten nieder auch auf einem Stoff, der in der damaligen Zeit unser heutiges Papier ersetzte, dem Papyrus. Solch eine Papyrus-Werkstatt besuchen wir nach der Besichtigung. Hier gibt es schöne Malereien auf diesem interessanten Material. Man kann sich seinen Namen in Hieroglyphen zeichnen lassen. Dann aber beginnt die Dämmerung und wir fahren zum Luxor-Tempel. Inmitten dieses Tempels befindet sich die Moschee Abu el-Haggag, die ebenfalls angestrahlt ist und auch sofort als Moschee zu erkennen ist. Die Moschee ist dem gleichnamigen Scheich, der ein Nachkomme des Propheten Mohammed war, geweiht und eine der ältesten der Stadt. Wir begeben uns in den Tempel der am Ende des Tages eine besondere Atmosphäre hat. Dieser Tempel von Amenophis III. erbaut war durch eine Allee (Dromos) mit den Haupttempeln in Karnak verbunden. Geheimnisvoll wird die Geschichte lebendig. Es war eine sehr gute Idee zu dieser Tageszeit hierher zu kommen. So kehren wir satt von Erlebtem und den Eindrücken auf unser Schiff zurück zu unserem Abendessen.

5.Tag Dienstag 24.09.2019: Tal der Könige – Esna – Edfu

Heute wird wieder ein spannender Tag, denn wir fahren in das Tal der Könige. Das bekannteste der Gräber ist natürlich das Grab von Tut-ench-Amun, dieses Pharaos der jung starb aber der Nachwelt ein unvergleichliches Erbe hinterliess, welches wir schon im Ägyptischen Museum in Kairo bewundern durften. Alle anderen der 66 Gräber dieser Nekropole wurden von Grabräubern im Laufe der Jahrtausende und Jahrhunderte ausgeraubt. Wir besuchen hier sehr zeitig am Morgen in diesem Wüstental 3 Gräber, u.a. das Grab von Ramses III. Wir steigen hinab in die Unterwelt und betrachten die gute erhaltenen Malerein und Reliefs, die vom trockenen Wüstenklima gut konserviert wurden. In Stein gemeißelt und erhalten für die Nachwelt, für uns, die wir dieses tausende von Jahren danach bewundern dürfen. Welch Möglichkeit und Glück. Die heutigen Steinmetze müssen ihr Geld ein wenig profaner verdienen. Sie fertigen Kopien und schöne Arbeiten für uns Touristen. Mit allen Gewerken drumherum ist der Tourismus der größte
Arbeitgeber in Ägypten. Welches Pech für alle, wenn etwas in Ägypten geschieht, was die Touristen abhält herzukommen. Deshalb haben alle Angst vor der Zukunft. Wir bewundern die schönen Souvenirs, aber alles können wir nicht kaufen. Aber für den einen oder anderen sticht doch 0etwas ins Auge und schon ist der Kauf perfekt. Und wenn nicht? In-shallah morgen kommen andere und vielleicht gefällt denen etwas. Wir aber vom Tee gestärkt und ein wenig ausgeruht machen uns auf den Weg zu einem der wohl ästhetischsten Tempel Ägyptens, dem Tempel der Hatshepsut. Nichts kündet mehr von dem Attentat im Jahr 1997 außer vielleicht die Ambulanz. Auch gibt es starke Sicherheitskontrollen. Ein kleines Bähnchen fährt uns vor den Tempel. Wir bekommen von Essam alle wichtigen Informationen. Dieser Tempel, das Werk ihres Architekten und Günstlings Senenmut besticht durch seine Proportionen. Der Komplex bestand aus 3 Terrassen die über Rampem miteinander verbunden waren. Während der Erbauungszeit des Tempels gab es wichtige Handelsexpeditionen nach dem Land Punt, irgendwo ein Land in Afrika, denn es wurde Elfenbein, Holz und Weihrauch gehandelt. Die Wissenschaft ist sich heute noch nicht einig um welches Land es sich gehandelt haben könnte. Alles das ist in einem Relief im Tempel dargestellt. Wir haben Zeit um uns alles in Ruhe anzuschauen. Anschließend geht es mit dem Bähnchen zurück zum Ausgang und wir fahren weiter um die Memnon-Kolosse zu sehen. Sie symbolisieren die Vereinigung von Unter- und Oberägypten und einer davon erzeugte früher bei Sonnenaufgang einen geheimnisvollen Klang den man für den Gesang Memnons hielt. Seitdem Septimus Veränderungen an dem Koloss vornahm "singt" er nun nicht mehr. Die fliegenden Händler sorgen dafür, dass wir schnell wieder in den Bus flüchten. Wir müssen eh zum Schiff zurück, denn nach dem Mittagessen wird unser Schiff Luxor verlassen um in Richtung Esna und Edfu zu fahren. Pünktlich legt unser Schiff dann auch ab und wir gleiten ruhig vorbei an landwirtschaftliche geprägte Landschaft vorbei in Richtung Süden. Am Nachmittag während der Teezeit passieren wir die Schleuse von Esna. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass es heute an Bord eine sog. "Galabiya-Party" gibt, denn zahlreiche kleine Boote versuchen vom Boot aus dieses ägyptische Kleidungsstück an den Mann oder die Frau zu bringen. Prompt landet dann auch ein verpacktes Etwas auf dem Deck. Da die Verhandlungen aber aussichtslos sind, wird es auf dem gleichen Weg wieder in das Boot befördert. Erfinderisch sind sie unsere Brüder aus Ägypten. Vor dem Abendessen gibt es einen Cocktail-Empfang des Schiffes zur Begrüßung und anschließend endet der Tag bei einem Abendessen und bei besagter Party. Nun ja da sind die Meinungen wohl geteilt, was das betrifft! Am späten Abend legen wir in Edfu an.

6.Tag Mittwoch 25.09.2019: Edfu – Kom Ombo

Auch heute heisst es wieder früh aufstehen. Langsam gewöhnen wir uns daran, überwiegen die Vorteile des frühen Tagesbeginns doch eindeutig die Nachteile. Heute fahren wir mal mit einer Kutsche. Die Kutscher mit ihren Fahrzeugen warten schon an der Promenade. Eine Kutsche für 2 Personen und heia geht die Fahrt in Richtung Tempel. Sie dauert nicht lange und in 15 Minuten sind wir schon angekommen. Von Esna führte der Weg durch die Wüste zu den Goldminen. Hier entstanden von der vorgeschichtlichen bis zur Neuen Zeit religiöse Bauwerke und Ptolemäus III. lies den heute noch existierenden Tempel erstellen. Essam erklärt woran man das Griechische an dem Tempel erkennt. Ein schlauer Schachzug eines weisen Herrschers. Der Tempel und seine Reliefbilder sind gut erhalten, doch so mancher schert sich nicht um die Heiligkeit dieser Stätte. Die Spatzen nisten in den entstandenen Löchern der Wände. Wir aber bewundern die eingravierten Bildnisse und auch den Zugang zum Nilbrunnen aus dem das reine Wasser geschöpft wurde. Man brauchte es für die Priester und auch für die Herstellung der kultischen Salben und Parfums. Die heilige Statue wurde täglich gesalbt. Im Kultbildraum steht der Sockel der früher als Barkensockel diente. Die westliche Umfassungsmauer enthält den Horus-Mythos. Der Horus kämpft gegen den Gott Seth der als Nilpferd dargestellt wurde, besonders noch klar ist das gefesselte Nilpferd zu sehen. Das Ritual endete wohl mit dessen Tötung, denn Seth war ein Feind der Sonne. Gut und Bös - ein immerwährender Kampf. Wir sind mal wieder wie so oft schon beeindruckt und versuchen in dem kleinen Kutschenchaos unsere zu finden. Aber Essam hat alles im Griff und wir werden sicher wieder auf unser Schiff zurück gebracht. Wir haben nämlich heute noch einen wichtigen Termin: eine Besichtigung der Küche und der Brücke unseres Schiffes. Pünktlich startet der kleine Rundgang und wir lernen in der Küche die gesamte Mannschaft kennen, die sich für uns aufgereiht hat um sich vorzustellen. Der Schiffsmanager erzählt über die Hygienebedingungen und die Wassersituation auf dem Schiff. Alles überzeugt uns sehr und von jetzt an hat niemand von uns mehr Bedenken, beim Essen tüchtig zuzulangen. Wir sind beeindruckt. Dann aber zur Brücke und den Kapitän begrüßen. Ein Beruf der innerhalb einer Familie bleibt und der lange erlernt werden muss. Die Ausbildung beginnt als kleiner Matrose auf einem Nilschiff und führt dann weiter bis die Erfahrung erworben wurde ein Schiff über Sandbänke und durch Strömungen sicher über den Nil zu navigieren. Das Erkennungszeichen ist eine braune Galabiya. Wir stellen einige Fragen und sind nun auch von den Kenntnissen der Brückenmannschaft überzeugt die aus 3 Personen besteht. Nach dem Mittagessen legen wir in Kom Ombo an. Wir verabreden uns für später um einen kleinen Spaziergang in ein Kaffeehaus zu machen. Den Tempel von Kom Ombo werden wir auf der Rückfahrt am Morgen besichtigen und sind froh, dass es im Kaffeehaus ein schattiges Plätzchen gibt. Wir werden von der Firma Eberhardt auf ein Getränk eingeladen und die meisten von uns probieren den Schwarzen Tee mit Minze oder auch einen Malventee, der hier in Ägypten gerne getrunken wird. Der Teil des Kaffeehaus ist einem traditionellen Zelt nachempfunden und so sitzen wir auf niedrigen Bänken. Niemand außer Essam traut sich an eine Wasserpfeife heran, die hier in Ägypten weit verbreitet ist. Ihren Ursprung vermutet man in Indien oder auch in Persien und sie wurde während der Herrschaft der Osmanen seit dem 15.Jahrhundert sehr schnell in vielen Ländern der arabischen Welt verbreitet. Die dazugehörigen Geräusche wie das blubbern des Wassers vermitteln Gemütlichkeit und Entspannung auch wenn man es nicht selber raucht. Nach diesem entspannenden Aufenthalt sehen wir auf dem Schiff dem Ablegen und dem Abendessen entgegen.

7.Tag Donnerstag 26.09.2019: Assuan – Philae – Felukkenfahrt – Botanischer Garten

Heute fahren wir früh los (mal wieder) um erst eines der wichtigsten Bauwerke Ägyptens anzuschauen, den neuen Hochdamm von Assuan. Wir müssen dazu ein wenig mit dem Bus fahren. 7 km südlich von Assuan befindet sich die alte Staumauer welche zwischen 1898 und 1902 errichtet wurde. Sie sollte das Wasser des Nils so regulieren, dass eine ganzjährige Bewässerung der Felder gewährleistet war. Diese alte Staumauer konnte noch über Durchlässe vom fruchtbaren Nilschlamm passiert werden. Nur leider erwies sich dieses Bauwerk als zu klein und konnte nicht die Versorgung der Bevölkerung gewährleisten. Ein neuer Damm musste her und nach zahlreichen Verhandlungen und politischen Querelen wurde der Damm mit Hilfe der Sowjetunion im Jahr 1970 fertiggestellt. Ein Jahr später wurde er eröffnet. In dieser Zeit lieferte er fast 50 % des Energiebedarfs Ägyptens, heute sind es noch ca. 10%. Der Nasser-See ist mit 500 km Länge der drittgrößte Stausee der Erde und ist in den letzten Jahren wieder von Nil-Krokodilen belebt. Der Staudamm brachte neben großen Vorteilen, wie Regulierung der Wasserstände und Energieversorgung auch starke Nachteile mit sich, wie Fehlen des kostbaren fruchtbaren Nilschlamms und dadurch Versalzung der Nilufer durch Kunstdünger und einen reduzierten Fischbestand im Nil. Außerdem füllt sich der Nasser-See mit Nilschlamm auf und nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn die Staumauer irgendwann brechen würde.Wir fahren weiter zu einer Bootsanlegestelle. Von hier werden wir zur Insel Philea gebracht, dorthin wo der Isis-Tempel als Botschafter der Spätzeit und der Ptolemäer-Zeit steht. Hier wurde die Göttin Isis verehrt. Auch dieser Tempel wurde vor den Fluten des Stausees errettet und versetzt. Nach Rückeroberung Ägyptens von den Persern durch Alexander dem Großen verschhmolzen für 300 Jahre Ägyptische und Griechische Kultur, von dem dieser Tempel Zeugnis ablegt. Die Stadt Alexandria wurde zum wirtschaftlichen Zentrum Ägyptens. Die letzte Kaiserin dieser Linie, Kleopatra, wählte nach der verlorenen Schlacht gegen Kaiser Augustus denn auch als Ausweg den Tod, ein Thema welches vielfach in der Literatur und in Filmen thematisiert wurde. Ägypten wurde in das römische Weltreich integriert und die ägyptische Kultur wurde mit vielen neuen Strömungen, auch religiösen wie das Christentum konfrontiert. Wir fahren mit unserem Boot zurück und weiter mit dem Bus zu einem der Steinbrüche, welche den rosafarbenen Granit lieferten, der für besondere Monumente verwendet wurde. Hier liegt ein unvollendeter Obelisk, welcher der größte Obelisk der Antiken Welt gewesen wäre. Wahrscheinlich sind die Arbeiten eingestellt worden, da Risse im Material auftraten. Wir haben Gelegenheit uns diesen Obelisken von der Nähe anzuschauen. Eine kleine Kletterpartie bringt uns in die Nähe dieses Kolosses. Man findet Spuren der Bearbeitung und die Wissenschaftler gewinnen durch diesen Steinbruch mit seinen Spuren Erkentnisse in der Steinbearbeitung des alten Ägyptens.  Man arbeitete mit Dolerithämmern und man kann es direkt sehen wie gearbeitet wurde. Nach unserer Mittagspause auf dem Schiff werden wir am Nachmittag direkt von einer Felukke abgeholt. Wir steigen in das Boot und ab geht die Fahrt über den Nil in 20 Minuten zur Kitchener-Insel. Sanft gleitet das Boot über die Wellen, so kann man es aushalten. Das Angebot an Schmuck welcher von den Felukkenfahrern ausgebreitet wird, weckt bei einigen Damen unserer Gruppe Begehrlichkeiten. Schnell werden wir uns handelseinig und einige Ketten wechseln den Besitzer. Auf der Insel wohnte während der britischen Kolonialzeit der britische Feldmarschall Horatio Kitchener der die ägyptische Armee neu organisieren sollte. Er koordinierte von hier die Niederschlagung des Mahdi-Aufstandes im Sudan und pflanzte exotische Blumen und Bäume aus Asien und Afrika an. Heute wird das Gelände als botanischer Garten besucht. Wir spazieren durch das wunderbare Grün und rasten ein wenig im Kaffeehaus. Danach geht die Fahrt weiter mit einem überdachten Motorboot vorbei am Mausoleum des Aga Khan und weiter durch ein Naturschutzgebiet. Gräsern und Uferlandschaften säumen das Gewässer, die ein Vogelparadies sind. Manchmal lässt sich der eine oder andere gefiederte Geselle blicken. Unser Ziel ist am Ende eine Siedlung der Nubier, die ursprünglich ganz Oberägypten besiedelten und schon Ähnlichkeiten mit den Sudanesen aufweisen. Hier in den Dörfern führen sie ihr Leben, heute noch etwas abseits der Touristenströme obwohl wir schon Zeuge werden von Ausflügen durch europäische Reiseveranstalter, die manches Dorf als nubisches Dorf verkaufen, welches keines mehr ist. Wir aber haben durch die Vermittlung von Essam die Möglichkeit eines der natürlichen Dörfer zu besuchen. Nach einem etwas komplizierteren und wackeligem Ausstiegsmanöver mit zahlreichen helfenden Händen beginnen wir einen Rundgang. Von den anwesenden Frauen werden wir beobachtet und natürlich sollen wir auch denen etwas abkaufen. Sie sind gar nicht so scheu nur leider fehlt uns die gemeinsame Sprache. Reich sind die Dörfer nicht, was auch sichtbar ist. Essam erzählt uns, dass einige unserer Schiffsbesatzung zum Volk der Nubier gehören, oftmals an einer Tätowierung am Arm zu erkennen. Nach diesem interessanten Aufenthalt ist es Zeit an die Heimreise zu denken. Wir besteigen unser Boot und fahren auf anderem Weg in Richtung Heimatschiff, vorbei am Nilometer wo einst der Wasserstand des Nils abgelesen wurde. Auf unserer Rückfahrt können wir noch einen Blick auf das bekannte Old Katarakt Hotel werfen, wo einst Agatha Christie wohnte und Passagen von ihrem Roman "Tod auf dem Nil" schrieb. Auf einigen Schiffen unserer Bauart ist Partystimmung, denn man kann auf das Dach klettern, was einige auf den anderen Schiffen tun. Langsam senkt sich die Nacht auf den Nil und Lichter am Ufer zeigen wo Menschen wohnen. Wir grüßen noch einmal den Nil bevor wir "zuhause" in unseren Kabinen sind. Ein sehr interessanter und erlebnisreicher Tag liegt hinter uns. Außerdem müssen wir morgen sehr früh aufstehen, damit wir den Pharao Ramses II. und seine Frau Nefertari nicht erzürnen und wir die ersten an den Tempeln sind. 

8.Tag Freitag 27.09.2019: Abu Simbel

Mitten in der Nacht versammeln wir uns in der Lounge um einen frühen Kaffee oder Tee zu trinken. Noch im Halbsschlaf besteigen wir unseren Bus. Es ist 03.30 Uhr. Der Bus startet pünktlich, wollen wir doch den berühmtesten aller Tempel einen Besuch abstatten. Bei unserem Programm ist dieser Ausflug inklusive, andere zahlen viel Geld dafür. Wir bekommen ein Lunchpaket und dann geht es los. Wir fahren durch eine Wüstenlandschaft und nach einiger Zeit Wachens oder Schlafens geht am Horizont die Sonne auf - der Tag erwacht. Es geht ziemlich schnell mit der Sonne, sie lässt sich nicht viel Zeit. Die Fahrt vergeht eigentlich ziemlich schnell und nach 3 Stunden passieren wir den Kontrollpunkt für unser Ziel, die Grabstätten von Ramses II. und seiner Frau Nefertari. Beide Grabtempel wurden vor den Nilfluten gerettet um sie der Nachwelt zu erhalten. Das ist gut gelungen und deshalb sind wir hier. Wir sind tatsächlich die erste Gruppe und nach einem technischen Besuch bei den WC's machen wir uns auf den kurzen Weg. Dann stehen wir vor dem Gräbern. Beeindruckend sind diese Bauwerke. Wir bekommen Zeit um uns die Gräber ausgiebig von außen und von innen anzuschauen und verabreden eine Zeit mit Essam für die Erklärungen.Die vier Kolossalstatuen welche sich gegen Osten richten dominieren die 33 m hohe Fassade. Der König sitzt auf dem Thron und trägt die Doppelkrone von Ober- und Unterägypten Geheimnisvoll wird das Innerste des Ramses Tempels beleuchtet. Zweimal im Jahr zu bestimmten Terminen erleuchtet die Sonne nach Aufgang diese Figuren außer die linke äußere welche den Erdgott Ptah darstellt. Auch das musste man damals bei der Verlegung dieses monumentalen Bauwerks beachten, was eine erstaunliche Leistung darstellt. Wir bekommen von Essam noch einen kleinen Vortrag und Erläuterungen. Danach spazieren wir wieder zu unserem Bus zurück und nach einer 3-stündigen Fahrt sind wir wieder auf unserem Schiff. Wir ruhen uns am Nachmittag aus. Dann geht es zu Fuss in Richtung Markt, denn wir wollen Gewürze kaufen. Durch alte Handelsbeziehungen und aus der Tradition der alten Karawanenrouten heraus soll es hier in Assuan die besten Gewürze geben. In der Gewürzhandlung bekommen wir eine kleine Erklärung über die verschiedenen Gewürze und ihre Wirkstoffe. Gewürze wurden und werden immer noch auch als Heilmittel eingesetzt. Dem kommt in einer Gesellschaft, in der die Krankenversorgung abhängig vom eigenen Einkommen ist, eine besondere Bedeutung zu.Wir decken unseren Bedarf und laufen dann individuell zu unserem Schiff zurück. Vielleicht nimmt der eine oder andere noch einen kleinen türkischen Kaffee in einer der vielen Kaffeebars an den Straßen. Am Abend legen wir ab und sind wieder auf dem Weg in Richtung Norden.

9.Tag Samstag 28.09.2019: Kom Ombo

Heute beim Aufwachen grüßt Kom Ombo. Auch wieder früh gleich nach dem Frühstück besichtigen wir diesen Tempel, den wir ja schon während der Fahrt flußaufwärts von Weitem grüßen konnten. Er liegt auf einem Hügel und war lange Zeit vom Nilsand bedeckt. Er komplettiert unsere Eindrücke über die Tempel Ägyptens. Am beeindruckendsten sind die Gravuren mit medizinischen Instrumenten. Man kannte im alten Ägypten sogar Operationen am Schädel und die Instrumente sehen den heutigen sogar irgendwie ähnlich. Nach dem Tempelbesuch bekommen wir in einem Vortrag von Essam etwas über das Familienleben in Ägypten erzählt. Besonders die Stellung der Frau und viele weitere Aspekte, wie Scheidung, finanzieller Ausgleich und auch die religiösen Bezüge werden von ihm erklährt. Auch hier stellen wir fest, dass viele Dinge welche durch unsere Medien dargestellt werden sich vor Ort in einem anderen Licht zeigen. Ein kluger Mensch hat mal gesagt: "Reisen bedeutet die Phantasie mit der Realität auszutauschen" - wie recht er doch hatte.Der Rest des Tages vergeht in Ruhe und wir geniessen das "süße Nichtstun", eine Eigenschaft, die in unserer Gesellschaft langsam abhanden kommt.

10.Tag Sonntag 29.09.2019: Luxor – Ton– und Lichtshow Karnak–Tempel

Wir sind wieder in Luxor. Da das Angebot eine Kutschfahrt durch Luxor zu organisieren von niemandem in der Gruppe angenommen wurde, ist der Vormittag ohne Programm.Einige bereiten sich sicher schon auf die morgige Abreise vor. Heute haben wir als Abschluß die "Ton- und Lichtshow" auf dem Programm. Wir werden am Abend vor dem Abendessen abgeholt und wir stehen mit anderen Teilnehmern pünktlich vor dem Karnak-Tempel. Die Show findet an verschiedenen Punkten des Tempels statt und wir folgen zu Fuss durch den Tempel. Es wird die Geschichte Ägyptens erzählt und alles wird mit Musik und entsprechenden Lichtinszenierungen begleitet. Die Show endet am Heiligen See und wir verlassen dann über einen anderen Weg die Anlage. Wieder auf dem Schiff gibt es noch Abendessen, sie haben auf uns gewartet. Einige gehen noch zu einer kleinen Tanzvorführung in der Lounge auf dem Schiff. Eine ägyptische Bauchtänzerin gefolgt von einem jungen Mann der einen dem Derwischtanz ähnliche Darbietun mit bunten wirbelnden Röcken gibt. Er zeigt uns sogar sein beleuchtetes Inneres. Manches lässt sich schwer ausrücken und fotografieren. Wir begleichen unsere Rechnung und beenden damit einen schönen Aufenthalt auf dem Nil mit gutem Essen und einer äußerst freundlichen Mannschaft.

11.Tag Montag 30.09.2019: Ausschiffung und Fahrt nach Marsa Alam

Heute morgen nehmen wir entgültig Abschied vom Nil, denn ihn werden wir in den kommenden Tagen nicht mehr sehen. Heute abend werden wir die Sonne über der Wüste untergehen sehen.Erst einmal aber fahren wir entlang des erwachenden Ägyptens. Jeder nutzt die Kühle der frühen Morgenstunden. Auf den Feldern welche noch geraume Zeit an uns vorbeiziehen wird gearbeitet.So geht es eine Weile bis wir nach Osten abbiegen in Richtung Rotes Meer. Das Rote Meer, welches die Verlängerung des Zentralafrikanischen Grabens darstellt und eine geologisch hochaktive Zone darstellt trennt die afrikanische Platte von der arabischen Platte. Beide Platten drifften auseinander. Die meisten Menschen kommen jedoch zum Roten Meer um die phantastische Unterwasserwelt zu bewundern. Eine Wasserwelt die heutzutage durch die Erwärmung der Ozeane in Gefahr ist. Die meisten Riffe weltweit sind schon ausgeblichen und am Absterben. Nur hier hat sich diese geheimnisvolle Welt erhalten. Wir fahren durch Wüstenlandschaft und unsere Straße zieht sich zeitwelig schnurgerade durch die Wüste. Wir machen halt in einer Raststätte in der unserem Fahrer ein Frühstück serviert wird. Das muss schon sein, denn er hat einen langen Tag vor sich. Nachdem er uns in Marsa Alam abgeliefert hat, muss er wieder zurück nach Luxor fahren. Nachdem auch wir uns ein wenig erholt haben geht die lange Fahrt weiter: typische Wüstenzivilisation am Wegesrand. Dann auf einmal Berge aus Basalt, ein altes Vulkangestein welches die vulkanischen Aktivitäten vergangener Epochen bezeugt. Ein blauer Streifen am Horizont kündigt das Meer an. Unser Ort ist einer der Badeorte welcher in den letzten Jahren vor der sog. "Arabellion" begonnen wurde als Tauchziel auszubauen. Manche Illusionen der Ägypter über kommenden Wohlstand wurden durch dieses für die arabische Welt schwerwiegendes Ereignis zerstört. Seit einiger Zeit geht es langsam wieder aufwärts. Aber bis Ägypten den Stand im Tourismus vor 2011 wieder erreicht hat, wird es noch eine Weile dauern. Aber die Hoffnung ist da - ein Hoffnungsschimmer am Horizont, da die Toursmuszahlen seit 2019 wieder steigen. Ägypten war "das Reiseland" und die Reiseleiter gehörten zu den Gutverdienern. Solche und andere Gedanken gehen durch den Kopf wenn die äußeren Reize nachlassen. Wüste beruhigt oder macht verrückt - dazwischen gibt es wenig, langweilen tun sich wenige in ihr. Endlich sehen wir das Meer. Wir müssen noch eine ganze Weile wieder in Richtung Süden fahren, dann aber sind wir endlich angekommen. Gerade noch rechtzeitig zum Mittagessen. Während die Gruppe das Loch im Magen füllt organisieren Essam und Gina unsere Zimmer. Danach können alle einchecken und für diejenigen in der 3.Etage wird das Gepäck hochgebracht.Das Abendessen verbringen wir noch alle gemeinsam, denn in den nächsten Tagen kann jeder seinen eigenen Wünschen folgen, ohne Termine.

12.Tag – 13. Tag 01.10.2019–02.10.2019: Badeaufenthalt

13.Tag Mittwoch 02.10.2019:

Heute abend verabschieden wir uns von unserem ägyptischen Reiseleiter Essam, der ein liebenswürdiger, hochgebildeter Ägyptologe ist und uns sehr sensibel sein Heimatland Ägypten nahegebracht hat. Vielen Dank Essam und für Dich und Deine Familie alles Gute für die Zukunft. Möge Ägyptens Stern in Zukunft wieder hell erstrahlen.  Ma-as salama - in-shallah
Gina Reisebegleiterin

14.Tag Donnerstag 03.10.2019: Rückflug

Sehr früh am Morgen verlassen wir unser Hotel und werden versorgt mit unseren Lunchpaketen zum Flughafen gebracht. Pünktlich startet die Maschine und wir landen in Prag. Dort warten unsere Transferautos und bringen uns in die jeweiligen Wohnorte.Liebe Gäste,ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Kooperation in den vergangenen 14 Tagen und hoffe, daß Ihnen mein Reisebericht gefällt und die eine oder andere Episode wieder in Erinnerung gerufen wird. Viel Vergnügen beim Sortieren der Tempel. Wir haben viel gesehen und auch einige Dinge die zum Nachdenken anregen erfahren. Ich wünsche Ihnen alles Gute und noch viele schöne Reisen auf unserer wunderbaren Erde. Alles Gute und vielleicht bis irgendwann einmal in-shallah
Ihre Gina Egenolf

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine wirklich sehr tolle Reise. Sehr lehrreich und beeindruckend. Ausgewogenes Programm mit sehr gutem Reiseleiter / Reisebegleiterin. Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Gerne wieder.

Bernhard Nies
07.10.2019