Reisebericht: Rundreise Ägypten – Kairo, Nilkreuzfahrt und Baden am Roten Meer

24.11. – 07.12.2023, 14 Tage Städteerlebnis Kairo – Pyramiden – Tal der Könige – Nilkreuzfahrt von Luxor nach Assuan – Abu Simbel – Badeaufenthalt am Roten Meer


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Schon seit Jahrhunderten zieht das Land der Pharaonen Menschen aus aller Welt fast magisch an. Früher waren es Schatzsucher, Abenteurer und Glücksritter, heute sind es neugierige Reisende und Pauschaltouristen auf der Suche nach Sonne in den kalten europäischen Wintermonaten – wir sind ein bisschen von beidem und verbinden auf dieser Reise Städtereise, Flusskreuzfahrt und Sonne tanken am Roten Meer. Was mehr kann man sich wünschen, während in Deutschland der erste Schnee fällt?
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

24.11.2023 Anreise nach Kairo

Für den größten Teil unserer Reisegruppe beginnt das Abenteuer Ägypten am Flughafen Berlin-Brandenburg. Mit der nationalen Fluggesellschaft Egypt Air soll es direkt nach Kairo gehen. Schnell haben sich alle zusammengefunden und sind bereit für den Check In. Hier erfahren wir, dass unser Flug verspätet sein soll, also lassen wir uns ein bisschen mehr Zeit für Sicherheitskontrolle, Mittagsverpflegung und Passkontrolle. Schlussendlich starten wir dann mit etwa eineinhalb Stunden Verspätung, aber immer noch gut gelaunt in Richtung Südosten.
Nicht ganz so gut gelaunt sind einige Zeit später die restlichen Mitglieder unserer Reisegruppe, die mehr oder weniger pünktlich in der ägyptischen Hauptstadt gelandet sind und nun ein wenig länger als geplant auf die Berliner warten mussten.
Dank tatkräftiger Unterstützung unserer ägyptischen Partneragentur geht zumindest die Einreise zügig und wir sind sehr erleichtert, als wir feststellen, dass auch alle Gepäckstücke angekommen sind. Nun fehlt nur noch der Zoll und dann kann es endlich losgehen in Richtung Hotel.
Zum Glück sind die Straßen am späten Freitagabend relativ leer und unser Fahrer Mehmet kann uns zügig durch das Straßengewirr der Megacity Kairo-Giza manövrieren. Wir können sogar schon einen ersten kurzen, wenn auch undeutlichen, Blick auf die Pyramiden werfen, bevor wir dann das Hilton Pyramids Golf Hotel kurz vor Mitternacht erreichen. Schnell erledigen wir den Check In und ziehen uns auf unsere Zimmer zurück, denn nach einer kurzen Nacht erwartet uns das Erlebnis Kairo.

25.11.2023 Erlebnis Kairo

Nach einem spektakulären Frühstücksbuffet treffen wir uns vor dem Hotel und lernen dort unseren örtlichen Reiseleiter Essam, der uns auf der ganzen Reise durch sein Heimatland begleiten wird. Bei dem studierten Ägyptologen und Germanisten sind wir in den besten Händen, das merken wir ganz schnell. Mit dem Bus geht es für uns dann auch schon los, auf mitten ins Zentrum von Kairo. Heute ist Samstag, und daher nicht ganz so viel los auf den Straßen wie an anderen Tagen, nichtsdestotrotz sind wir fasziniert vom ägyptischen Verkehr, der doch so ganz anders funktioniert wie in Mitteleuropa. Wir müssen noch eine Menge lernen. Essam erklärt uns die Bedeutung von IBM, wenn man diese verinnerlicht hat, ist es schon ein bisschen leichter in Ägypten zurecht zu kommen. In Schaa Allah, Bokram und Malish – „Wenn Gott will“, „Morgen (ist auch noch ein Tag)“ und „Tut mir Leid“. Darauf folgt das vielleicht aller wichtigste: Habibi. Was eigentlich so viel wie Liebling bedeutet, wird für uns in den folgenden Wochen eine Menge heißen, aber vor allem „Zuhören“, „Schneller laufen“, „Aufpassen“ und „Noch schneller laufen“. Wir werden uns daran gewöhnen.
Überpünktlich erreichen wir als erste Gruppe den Eingang des Alten Ägyptischen Museums, der prunkvolle und riesengroße Neubau des Großen Ägyptischen Museums in Gizeh ist zwar fertiggestellt und eingeweiht, aber das Datum der offiziellen Eröffnung für die Öffentlichkeit wird immer wieder verschoben und steht noch in den Sternen. Wir können froh sein, dass die wichtigsten Objekte immer noch an ihrem alten Platz im Kolonialbau aus dem 19. Jahrhundert zu finden sind. Essam trimmt uns darauf, sofort nach der Öffnung des Außentors so schnell wie möglich zum Eingang zu gehen und dort so viel Platz wie möglich einzunehmen, um andere Besucher hinter uns zu halten. Während unser Reiseleiter die Audiogeräte für die Besichtigung abholt, tun wir wie uns gesagt wurde und bilden einen Halbkreis vor dem großen Holztor. Wir kommen uns ein wenig vor wie die römischen Legionäre in Asterix und Obelix in Ägypten wenn sie sich zur Schildkröte formieren. Wir sind aber durchaus erfolgreich mit unserer Taktik. Eine weitere Lektion lernen wir auch gleich am ersten Tag, Vitamin B oder auch Bakschisch, öffnet Tür und Tor. Tatsächlich sind wir kurz nach 9 Uhr die ersten Besucher des Museums und im Stechschritt marschieren wir zu den wichtigsten Exponaten. Wir machen eine kleine Zeitreise durch die verschiedenen Epochen des Alten Ägyptens und sich fasziniert von den vielen Details, auf die uns unser Reiseleiter hinweist. Wir haben auch die Möglichkeit die Fundstücke aus dem Grab Tutanchamuns zu besichtigen. Essam erklärt uns dass der sehr jung verstorbene Pharao eigentlich ein recht unwichtiger König gewesen ist, dessen Bekanntheit eigentlich allein daher rührt, dass sein Grab das einzige im Tal der Könige gewesen ist, das nie von Grabräubern gefunden worden ist. Als wir uns die zahlreichen Grabbeigaben und die kunstvollen geschaffenen Sarkophage ansehen, können wir uns kaum ausmalen wie reich die Beigaben in den Gräbern der wirklich bedeutungsvollen Pharaonen wie Ramses II. gewesen sein müssen. Wir sind sehr gespannt darauf, uns die echten Grabkammern in den nächsten Tagen ansehen zu können.
Nachdem wir genügend Zeit hatten, uns in Ruhe noch einmal alleine im Museum umzusehen, geht es für uns dann weiter in einen anderen Stadtteil Kairos. Wir fahren vorbei an der sogenannten Totenstadt, dem größten Friedhof Ägyptens, der immer weiter wächst und wächst, denn nach islamischer Tradition werden Gräber niemals aufgegeben. Die Toten werden jedoch nicht in Särgen beigesetzt, sondern nur in ein weißes Tuch gehüllt und innerhalb 24 Stunden mit Blick in Richtung Mekka bestattet.
Wenig später erreichen wir die sogenannte Zitadelle, die im 12. Jahrhundert unter Sultan Saladin als Bollwerk gegen die Kreuzritter erbaut wurde. Wir besuchen die Muhammad Ali Moschee, auch Alabaster-Moschee genannt, die im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild der Hagia Sofia errichtet wurde. Heute ist die Moschee ein Museum, so können wir ungehindert die beeindruckende Architektur bestaunen.
Von der Außenterrasse haben wir einen tollen Blick über Kairo. Leider ist es ein wenig diesig, daher können wir die ungefähr 30 Kilometer weit entfernten Pyramiden heute nicht sehen. Dafür sehen wir eine große Uhr, die ein Geschenk vom französischen König Louis Philippe an Mohamed Ali Pascha gewesen ist – was das Geschenk von Ägypten an Frankreich gewesen ist, beziehungsweise wo dieses fehlt, das werden wir in den nächsten Tagen noch sehen.
Das nächste Ziel ist die Sultan Hassan Moschee aus dem 14. Jahrhundert. Diese beheimatete gleichzeitig vier Koranschulen. In diesen Schulen wurden die bis heute bestehenden vier verschiedenen Glaubensrichtungen des Islams unterrichtet, die sich sehr stark in der Auslegung des heiligen Buchs unterscheiden und in den verschiedenen muslimischen geprägten Ländern unterschiedlich stark vertreten sind. Wir haben eine ganze Menge fragen über den Islam und freuen uns, dass Essam diese bereitwillig beantwortet.
Nun wird es aber Zeit für eine Mittagspause. Wir kehren ein in einem Buffetrestaurant, wo wir die verschiedensten ägyptischen Spezialitäten probieren können und sind begeistert – alles schmeckt wirklich hervorragend.
Frisch gestärkt geht es nun zum berühmtesten Bazar Kairos, dem Khan-el-Khalili aus dem 14. Jahrhundert. Die engen Gassen sind voll mit Ständen und Händlern, die ihre Waren anpreisen und natürlich auch verkaufen möchten. Da heißt es entweder standhaft bleiben oder gut handeln. Einige aus unserer Gruppe machen schon die ersten Erfahrungen, während der Rest einfach nur fasziniert ist von dem geschäftigen Treiben.
Der erste Tag voller Eindrücke geht nun langsam zu Ende und durch die langsam immer voller werdenden Straßen geht es für uns Stück für Stück zurück in Richtung unseres Hotels. Hier im Stau zu stehen ist jedoch alles andere als langweilig, denn es gibt so viel zu sehen.
Angekommen in der Ruhe unseres Domizils müssen wir erst einmal alles sacken lassen und treffen uns dann später zum ersten Erfahrungsaustausch beim Abendessen.

26.11.2023 Sakkara, Memphis und die Pyramiden von Gizeh

Auch heute beginnt der Tag wieder früh und wir ergeben uns dem Schicksal, dass dies wohl die ganze Reise mehr oder weniger so bleiben wird. Wir haben ja gestern schon erlebt, dass es sich durchaus lohnt. Heute begeben wir uns jedoch nicht in das Großstadtgewirr von Kairo, sondern fahren zunächst einmal aus der Stadt heraus und dann entlang des westlichen Nil-Ufers nach Süden. Auf dem Programm steht heute als erstes das älteste Steingebäude der Welt und damit auch die erste Pyramide: die Stufenpyramide von Sakkara.
Bevor wir uns jedoch die monumentale Begräbnisstätte des Pharaos Djoser aus der 3. Dynastie des alten Reiches ansehen, schauen wir uns an, wie man sich zuvor in königlichen Kreisen beisetzen ließ. Als allererstes dürfen wir die Mastaba, einen flachen Grabbau, der Prinzessin Idut ansehen. Unsere kleine Gruppe drängt sich in den ersten Raum und lauscht den Erklärungen unseres Reiseleiters, der uns die verschiedenen Hieroglyphen, die Figuren und die Geschichten dahinter erläutert. Es ist wirklich spannend so nah an der alten Geschichte zu sein und gedanklich in eine Zeit im 3. Jahrtausend vor Christus zu reisen.
Im Anschluss geht es für uns dann weiter und näher an die Pyramide des Djoser heran. Auf dem Weg werden wir natürlich von einigen Händlern abgefangen, die versuchen uns ihre Schals und Tücher zu verkaufen und damit den ein oder anderen schnellen Euro zu verdienen. Dieses Mal ist jedoch keiner von ihnen erfolgreich.
Ursprünglich sollte die Begräbnisstätte von Djoser ebenfalls eine Mastaba werden, der Plan wurde jedoch geändert und die mächtige Stufenpyramide entstand – wie eine Treppe in den Himmel – und wurde für viele weitere Könige zum Vorbild.
Für uns geht es nun weiter an den Ort der ersten Hauptstadt Altägyptens, nach Memphis. Den Überlieferungen nach wurde sie um 3000 vor Christus von König Menes gegründet und war bis zum Untergang des Alten Reiches das wirtschaftliche und administrative Zentrum Ägyptens. Die Römer zerstörten schließlich die Überreste der verlassenen Stadt und machten so die biblische Prophezeiung war. Wir können hier also nur noch ein paar Überreste der einst prunkvollen Metropole besichtigen. Am beeindruckendsten sind die sogenannte Alabaster-Sphinx sowie eine kolossale Statue von König Ramses II. - die erste von vielen, die wir auf der Reise noch zu sehen bekommen werden.
Bevor wir unser Kulturprogramm weiterführen, haben wir eine Pause rätlich verdient. Wir fahren wieder entlang des Nils und erreichen nach kurzer Fahrt ein schönes Gartenlokal, wo wir mit lauter traditioneller Musik empfangen werden. Es ist noch früh und wir sind wahrscheinlich die ersten Gäste heute. Gleich am Eingang treffen wir auf zwei Damen, die uns demonstrieren, wie Fladenbrot im Holzofen gebacken wird – wir dürfen es auch sofort und noch warm verkosten. Lecker!
Bei Tisch gibt es dann zunächst eine riesige Auswahl an Vorspeisen, von denen eine schmackhafter als die nächste ist, dazu gibt es natürlich das frischgebackene Brot. Eigentlich sind wir jetzt schon alle satt, aber es folgt natürlich noch der Hauptgang: auf dem Tisch gegrilltes Fleisch, gebackenes Gemüse und Reis. Auch das schmeckt hervorragend. Nachdem wir auch noch einen Nachtisch verdrückt haben, sind wir alle pappsatt und eigentlich bereit für ein Mittagsschläfchen – aber das muss warten, schließlich steht heute noch ein Highlight der Reise auf dem Programm: die Pyramiden von Gizeh.
Nach einer guten halben Stunde fahrt, liegen sie dann direkt vor uns: die Cheops, Chefren und Mykerinos Pyramiden, das letzte verbleibende der Sieben Weltwunder der Antike. Viele von uns haben schon von Kindheit an davon geträumt, diese mächtigen Bauwerke einmal in Echt zu sehen. Wir passieren die Sicherheitskontrolle und erreichen nach einigen von Essams schnellen Schritten die Cheops-Pyramide. So von ganz Nahem sieht das 147 Meter hohe Grabmal noch beeindruckender aus. Von der klaustrophobischen Möglichkeit in die Grabkammer hineinzugehen sehen wir alle ab und wandern stattdessen einmal um die Pyramide herum. Ungefähr 2,3 Millionen Sandsteinblöcke wurden hier verbaut und es gibt zahlreiche Theorien, wie dies vor ungefähr 4.500 Jahren überhaupt möglich gewesen sein kann. Auch Essam vertritt die Theorie, dass mit Rampen gearbeitet wurde über die die riesigen Blöcke auf Schlitten hinauf auf die schon bestehende Ebene des Baus gezogen wurden. Kaum vorstellbar für uns.
Nachdem wir die größte der Pyramiden von allen Seiten betrachtet haben, geht es vorbei an der zweiten Pyramide, die Chefren, der Sohn des Cheops, für sich errichten ließ. An ihrer Spitze ist immer noch ein Teil der vermutlich originalen Marmorverkleidung erhalten, sodass man sich zumindest ein wenig vorstellen kann, wie der Anblick zur Zeit des Alten Reichs gewesen sein muss. Komplett weiß und im Sonnenlicht müssten die gewaltigen Bauwerke schon aus zig Kilometern strahlend mitten in der Wüste zu sehen gewesen sein.
Wenige Minuten später erreichen wir einen Panoramapunkt, von wo aus wir alle drei Pyramiden wie im Bilderbuch sehen können. Selbstverständlich versuchen die Kameltreiber hier ganz besonders vehement ihre Tiere in Szene zu setzen und so den ein oder anderen Euro verdienen – es ist aber auch wirklich ein tolles Motiv, das hier zu einem kleinen Fotoshooting einlädt.
Eigentlich sind wir ja schon glücklich und zufrieden, aber eines fehlt dann doch noch: der – nicht die! - Sphinx. Essam hat uns schon vormittags in Memphis erklärt, dass dem Wächter der Chefren-Pyramide von den Griechen das falsche Geschlecht zugewiesen wurde. Diese kamen nach Ägypten, sahen die Mischwesen aus Mensch und Löwe und nahmen an, es würde sich um ihre eigene mythologische Figur handeln, aber weit gefehlt. In Ägypten kann ein(e) Sphinx männlich oder weiblich sein, je nachdem welchen Kopf sie trägt. Im berühmtesten Fall eben den des Pharaos Chefren, also auch der Sphinx. Eigentlich ganz logisch. Wir lernen, dass die 20 Meter lange Figur höchstwahrscheinlich beim Bau des Taltempels der Chefren-Pyramide entstanden ist, da man nicht wusste, was man mit dem verbliebenen Felsen machen sollte – also schuf man einen überdimensionalen Wächter. An der Verunstaltung seines Gesichts ist natürlich nicht Obelix schuld, sondern die Mameluken, die das ketzerische Konterfei des Pharaos als Ziel für ihre Schießübungen verwendeten.
Nachdem jeder seine Fotos geschossen hat geht es dann für uns zurück in die Oase unseres Hotels, eine kleine Ruhepause haben wir uns verdient. Am Abend dürfen wir dann noch einmal die Köstlichkeiten des Buffets genießen und dann heißt es früh ins Bett gehen, denn schon bald wird uns unsere gemeinsame Reise an den nächsten Ort bringen.

27.11.2023 Weiterreise nach Luxor, Karnak–Tempel und Einschiffung

Schnell ist heute die Nacht zu Ende, denn auf dem Programm steht heute die Weiterreise nach Oberägypten. Nach einem schnellen Kaffee in der Hotellobby geht es für uns mit dem Bus wieder zum Flughafen von Kairo. Am frühen Morgen geht die Fahrt wieder relativ zügig voran und pünktlich erreichen wir Terminal 3, wo die Inlandflüge starten. Nach der ersten Sicherheitskontrolle treffen wir auch auf Essam und es kann losgehen in die alte Hauptstadt Oberägyptens zur Zeit des Neuen Reichs. Nach einer Stunde Flug landen wir pünktlich in Luxor und sind positiv überrascht, wie schnell wir den Flughafen mit unserem Gepäck verlassen können.
Gleich machen wir uns auf den Weg zur ersten Besichtigung im antiken Theben. Der Weg führt uns zum Karnak-Tempel, der etwas außerhalb der modernen Stadt liegt. Die größte Tempelanlage Ägyptens wurde zur Zeit des Neuen Reichs errichtet und besteht eigentlich aus mehreren Heiligtümern, das wichtigste und älteste davon ist dem Gott Amun-Re geweiht.
Wir betreten das Gelände über eine Brücke, die gesäumt ist von Mischwesen, die häufig auch als Sphingen bezeichnet werden. Mit Löwenleib und Widderkopf verkörpern sie den Gott Amun-Re, der auch in Form eines Widders auftritt.
Wir lernen, dass ein Tempel immer aus den gleichen Bauteilen bestanden hat: den Pylonen, einem Säulenhof, einer Säulenhalle, dem Heiligtum, diversen Goldkammern und einer Mauer, die das ganze Gelände umschloss und es vor den Augen der Öffentlichkeit verbarg.
Besonders beeindruckend sind für uns die riesigen Papyrussäulen der Säulenhalle, die über 20 Meter in die Höhe ragen und einst ein hölzernes Dach getragen haben. Der Säulenwald aus ursprünglich 134 Säulen ist zum Teil so gut erhalten, dass man zum Teil noch die originalen Farben der Reliefs bewundern kann.
Über Jahrhunderte haben sich die Herrscher Ägyptens immer wieder gegenseitig zu übertrumpfen versucht und haben mitunter auch versucht das Andenken an ihre Vorgänger zu trüben. So zum Beispiel auch Thutmosis, der das Gedenken an seine Tante Hatschepsut für sich beanspruchte, ihren Namen überall entfernen lies und stattdessen seinen eigenen einfügte. Den mächtigen 32 Meter hohen Obelisken im Herzen des Amun-Tempels konnte er nicht entfernen lassen, so ließ er ihn kurzerhand einmauern. Wahrscheinlich ist das der Grund warum das Kunstwerk aus rosa Granit bis heute so gut erhalten geblieben ist.
Uns bleibt noch Zeit, auf eigene Faust durch die riesige Anlage zu streifen und Fotos zu machen, allerdings merkt man, dass es hier doch einige Grad wärmer ist als in der Hauptstadt und langsam macht sich auch ein wenig Müdigkeit bemerkbar.
Am späten Vormittag fahren wir zum Schiffsanleger direkt vor dem Luxor-Tempel und checken auf unserem Flusskreuzfahrtschiff ein. Unser Domizil für die nächste Woche ist die Steigenberger Legacy. Nach einem kühlen Begrüßungsgetränk dürfen wir dann auch unsere schönen Kabinen mit Nil-Blick beziehen und schon bald wird es dann Zeit für die erste Mahlzeit an Bord.
Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung und wir haben so die Gelegenheit uns ein wenig vom frühen Aufstehen der letzten Tage zu erholen. Die Tee-Stunde am Nachmittag wird abgelöst vom Abendessen und dann zieht es uns auch schon früh in die Betten, denn auch morgen ist wieder der frühe Vogel gefragt...

28.11.2023 Das Tal der Könige, Hatschepsut–Tempel und Beginn der Kreuzfahrt auf dem Nil

Wir haben die erste Nacht in unserem schwimmenden Hotel gut verbracht, müssen aber, wieder einmal, früh aufstehen – auf uns wartet das sagenumwobene Tal der Könige. Pharao Ramses II. hatte genug davon anzusehen, wie die Grabmäler seiner Vorgänger schon kurze Zeit nach deren Beisetzung schatzsuchenden Grabräubern zum Opfer fielen und ersann für sich selbst eine andere, weniger auffällige Lösung. Pyramiden waren einfach zu auffällig. Er ließ nach einem geeigneten Tal suchen, wo man eine Grabkammer in den Felsen schlagen und diese nach der Beisetzung verschließen und zuschütten konnte, sodass niemand sie wiederfinden und seine Ruhe stören konnte. Über Jahrhunderte ging dieses Konzept auf und viele Nachfolger übernahmen die Idee des großen Pharaos – so wurde das Tal nahe der Hauptstadt Luxor zum Tal der Könige. Der Felsengrab-Bau wurde zu einer großen Industrie, die hunderte von versierten Handwerkern beschäftigte. Im Schnitt dauerte es ungefähr zwanzig Jahre ein Felsengrab zu erschaffen – je nach dem wie lange der jeweilige König lebte waren die Grabkammern dann mehr oder weniger fertiggestellt.
Mittlerweile hat man 66 Königsgräber gefunden, das berühmteste ist das von Tutanchamun, der schon mit 19 Jahren starb und dessen Grabbeigaben wir im Museum in Kairo gesehen haben.
Das Opfer des frühen Aufstehens lohnt sich heute wieder sichtlich. Als die Sonne aufgeht und zahlreiche Heißluftballons am Himmel über uns zu bewundern sind, sind wir schon so gut wie am Ziel. Als erster fährt unser Bus auf den Parkplatz – nun heißt es wieder „Yallah, schnelle Schritte“ und wir eilen Essam hinterher zum Eingang. Von hier geht es ein Stückchen mit dem Elektromobil weiter und dann betreten wir das heilige Gelände. Im Stechschritt geht es weiter, zu den weit entferntesten Gräbern – denn die meisten Kollegen seien zu faul zu laufen, laut unserem Reiseleiter. Sein Plan geht auf. Wir besichtigen die Gräber von Siptah, Tausret und Sethos II. ganz alleine und haben die möglich in aller Ruhe die kunstvollen Reliefs und Malereien zu bestaunen. Ein wunderbares Erlebnis, das wir ungefähr eine Stunde später noch mehr zu würdigen wissen. Als wir mit unserer Besichtigung fertig sind, beginnt Essam zu erklären, mit welcher Technik es vor über 3000.Jahren überhaupt möglich gewesen ist, hunderte Meter von Schächten und Kammern in den harten Stein zu hauen. Wir sind fasziniert. Und offensichtlich nicht nur wir... klammheimlich versuchen auch einige Gäste aus anderen Reisegruppen sich unter uns zu mischen. Es scheint als wären die Ausführungen unseres Reiseleiters interessanter als die seiner Kollegen.

Von den antiken Steinmetz-Arbeiten geht es weiter zu den aktuellen. In der Nähe von Luxor befinden sich heute noch die größten Alabastersteinbrüche Ägyptens und das durchscheinende Gestein ist bis heute sehr beliebt. Wir besuchen eine Werkstadt, wo uns zunächst eindrucksvoll demonstriert wird, wie man den Stein traditionell mit der Hand bearbeitet – dann sehen wir den Unterschied zu einem maschinell gefertigten Werkstück. Ein riesengroßer Unterschied. Im Geschäft ist dann Zeit sich umzusehen und die vielen Vasen, und Lampen zu bestaunen und, wenn man möchte, eines der hochwertigen Andenken zu erwerben. Mit Tee und Kaffee können wir uns ein wenig erfrischen, bevor es dann weitergeht zur nächsten Besichtigung.

Der Totentempel der Hatschepsut aus der Zeit der 18. Dynastie ist eines der berühmtesten und ungewöhnlichsten Bauwerke im ehemaligen West-Theben, denn der Komplex besteht aus drei Terrassen die über Rampen miteinander verbunden sind. In mühsamer Restaurierungsarbeit hat man ihn beinahe vollständig rekonstruieren können.
Die Pharaonin ließ den Tempel über etwa 15 Jahre erbauen, vor allem um ihre Herrschaft zu legitimieren, die immerhin über 20 Jahre anhielt und wirtschaftlich und diplomatisch sehr erfolgreich gewesen zu sein scheint. Einige der Wandreliefs zeigen die Handelsbeziehungen mit dem Land Phunt, das man in der Region des heutigen Somalia verortet. Auch hier sehen wir noch einmal, dass sich die Pharaoninnen mit ihren männlichen Vorgängern gleichstellten, indem sie sich in männlicher Gestalt und mit Pharaonen-Bart darstellen ließen.

Unseren letzten Stopp machen wir bei den Kolossen von Memnon, zwei monumentale Steinstatuen des Pharaos Amenhotep III. der im 14. Jahrhundert vor Christus regierte. Die Verkäufer auf dem Parkplatz sind hier besonders hartnäckig, sodass wir uns mit einem kurzen Fotostopp begnügen.

Nun geht es zurück in Richtung Luxor. Wir überqueren den Nil wieder in Richtung Osten und müssen dann gar nicht mehr weit fahren, denn praktischer Weise ist uns unser Schiff schon ein Stück entgegen gekommen. Zurück an Bord haben wir uns unser Mittagessen heute wirklich verdient. Die vielen Eindrücke müssen erst einmal verarbeitet werden. Den Nachmittag verbringen wir heute auf dem Sonnendeck, denn unsere Nil-Kreuzfahrt geht nun endlich los und wir können die herrlich grüne Landschaft an uns vorbeiziehen lassen. Überrascht werden wir einmal mehr von der Findigkeit der Händler. Mit ihren Booten warten sie darauf, dass ein Kreuzfahrtschiff vorbeikommt und werfen dann ihre Enterhaken aus wie moderne Piraten. Während sie sich nun mitziehen lassen, versuchen sie die Gäste an Bord zum Kauf ihrer Waren zu überzeugen – mit genug Durchhaltevermögen funktioniert das auch erstaunlich gut. Vor Sonnenuntergang erreichen wir Esna. Hier müssen wir warten, denn nilaufwärts geht es nur durch eine Schleuse weiter. Dass nun zahlreiche Schiffe auf Warteposition liegen machen sich natürlich wieder die schwimmenden Händler zu Nutze und gehen einigen mit ihren penetranten Rufen doch gewaltig auf die Nerven. Wie gut, dass das der Cocktailabend in der Lounge Bar wartet und man sich mit dem passenden Getränk in der Hand doch ganz gut ablenken lassen kann.
Später wartet dann wieder ein großartiges Abendbuffet auf uns – die Köche hier sind wahre Künstler und wir lassen den ereignisreichen Tag gemeinsam ausklingen.

29.11.2023 Edfu und Kom Ombo

Irgendwann in den frühen Morgenstunden erreichen wir Edfu, unseren nächsten Hafen. Zur Abwechslung dürfen wir heute jedoch bis um 6 Uhr ausschlafen – wir sollen aber bald merken zu welchem Preis.
Nach dem Frühstück verlassen wir das Schiff wieder einmal über mehrere Nachbarschiffe und erreichen schließlich die Promenade, wo sich eine Pferdekutsche an die nächste reiht. Auch für uns wird dies das nötige Verkehrsmittel sein, um zu unserer heutigen Besichtigung zu gelangen. Immer zu zweit oder zu dritt steigen wir auf ein Gefährt, das uns in einigen Minuten zum Horus-Tempel bringt. Das imposante Bauwerk aus dem 3. Jahrhundert vor Christus ist das besterhaltene Beispiel eines altägyptischen Tempels und lässt einen so noch viel besser verstehen, wie in alten Zeiten alle Tempelanlagen ausgesehen haben. Horus wurde im Neuen Reich zum Hauptgott der Region Assuan und um den langwierigen Krieg mit Nubien zu beenden, wählten die Griechen schließlich eine neue Strategie: an der Stelle des alten Heiligtums ließen sie einen neuen, größeren und noch viel prächtigeren Tempel bauen, der den griechischen Herrscher als Pharao und Sohn des Gottes Horus darstellt und damit legitimiert. Die Strategie war erfolgreich und so wurde sie im gesamten Oberägypten angewandt – wir werden von nun also nur noch Tempel aus der Zeit der griechischen Herrschaft sehen. Besonders gut lassen diese sich an den raffinierteren Palm- und Kompositkapitellen erkennen, erklärt uns Essam. Wir sind beeindruckt von der Wirkung dieses so gut erhaltenen Bauwerks, jedoch auch erschlagen von den Massen an Menschen, die sich durch die engen und dunklen Räume schieben. Jetzt sind wir unserem Reiseleiter noch ein wenig dankbarer, dass er uns wo es möglich ist, früher aus den Betten jagt und wir alles in Ruhe auf uns wirken lassen können.
Nach einem zügigen Rundgang mit Erklärungen und anschließender Freizeit, um alles noch ein wenig sacken zu lassen, müssen wir dann jedoch zurück zu den Kutschen und weiter zum Anleger, denn bald schon soll unsere Kreuzfahrt weitergehen.
Am frühen Vormittag legen wir dann ab Richtung Kom Ombo und können die Landschaft entlang des Nils genießen. Unseren nächsten Halt erreichen wir am späten Nachmittag, Essam hat uns jedoch schon darauf vorbereitet, dass wir den Tempel erst auf der Rückreise ansehen werden, um den Massen zu entfliehen. Wir sind damit nach den Erlebnissen der Morgenstunden sehr einverstanden und freuen uns über den Vorschlag, stattdessen in einem traditionellen nubischen Teehaus einzukehren. Hier bietet sich nun auch die Gelegenheit selbst auszuprobieren, wie es ist Wasserpfeife zu rauchen, denn einige hatten unseren Reiseleiter dabei schon in den letzten Tagen neugierig beobachtet. Wir plaudern ein wenig und bekommen auch eine erste kleine Vorstellung nubischer Folklore-Musik, bevor wir am beleuchteten Tempel vorbei wieder auf unser Schiff zurückkehren.
Über Nacht geht es nun für uns weiter nach Assuan, wo wir sehr früh morgens ankommen sollen.

30.11.2023 Assuan mit Philae–Tempel, Staudamm und Bootfahrt

Mittlerweile sind wir ja schon fast routiniert darin früh aufzustehen und haben schon längst eingesehen, dass es zu unserem besten ist. Daher verlassen wir das Schiff auch heute pünktlich und fahren mit dem Bus zunächst durch die noch sehr ruhige Stadt Assuan. Das erste Ziel des Tages liegt ein wenig außerhalb, südlich der Stadt. Der Tempel von Philae liegt auf einer Insel im Nil und währe beinahe den Fluten zum Opfer gefallen, denn nach dem Bau des Assuan-Staudamms wurde die Insel, auf der der Tempel ursprünglich stand überflutet, sodass nur er nur noch teilweise aus dem Wasser ragte. 1972 wurde, im Zusammenhang einer Rettungsaktion für Nubiens Kulturdenkmäler, der Tempel abgetragen und an einer höher gelegenen Stelle auf der Insel Agilkia wiederaufgebaut. Der Umzug des Philae-Tempels dauerte ganze drei Jahre und war erst 1980 beendet.
Wieder einmal als Erste besteigen wir das Boot, das uns zu der kleinen Insel hinüber bringt und haben die Anlage dann ungefähr für 20 Minuten ganz für uns alleine – ein wahrlich magisches Erlebnis. Wir besuchen zunächst das Heiligtum, das der Göttin Isis geweiht war. Auch dieser Tempel ist ein Zeugnis der Herrschaft Alexander des Großen in Ägypten und wir finden wieder einmal zahlreiche Darstellungen, die ihn als rechtmäßigen Pharao legitimieren. Mit der verlorenen Schlacht Kleopatras gegen den römischen Kaiser Augustus endete die Linie der griechisch-ägyptischen Pharaonen und Ägypten wurde in das Weltreich integriert. So kamen viele neue Einflüsse in das Land am Nil, unter anderem auch das Christentum. Wir finden zahlreiche Kreuzreliefs an den Wänden des Tempels. Nach der gemeinsamen Besichtigung haben wir noch ein wenig Zeit, die Morgenstimmung zu genießen, dann geht es mit dem Boot zurück ans Festland.
Mit dem Bus überfahren wir wenig später die alte Staumauer, die zwischen 1898 und 1902 errichtet wurde und die die ganzjährige Bewässerung der Felder im Niltal gewährleisten sollte. Die alte Mauer verfügte noch über Durchlässe, die den fruchtbaren Nilschlamm passieren ließen. Jedoch erwies sich dieses erste Bauwerk als zu klein, um seiner Bestimmung gerecht zu werden. Ein neuer Staudamm sollte nun das Problem lösen und wurde von der Regierung als „Barriere gegen den Hunger“ beworben. Nach zahlreichen diplomatischen Auseinandersetzungen wurde der Assuan-Hochdamm mit Hilfe der Sowjetunion im Jahr 1970 fertiggestellt. Der neue Staudamm sorgt für die Regulierung der Wasserstände und versorgt fast ganz Ägypten mit Strom, jedoch fehlt die Versorgung der Felder mit dem so wichtigen fruchtbaren Nilschlamm, Kunstdünger muss eingesetzt werden und führt zur Versalzung der Felder und zum Rückgang des Fischreichtums im unteren Nil. Auf der anderen Seite des Damms ist der etwa 500 Kilometer lange Nasser-See entstanden, der drittgrößte Stausee der Erde.
Nachdem wir den Assuan-Hochdamm besichtig haben, fahren wir zurück in die Stadt. Essam möchte uns in einer Papyrusgalerie zeigen, wie schon die alten Ägypter ihr „Papier“ hergestellt haben. Der Stängel einer Papyrus-Pflanze wird in dünne Streifen geschnitten und eingeweicht. Je nach Dauer dieses Arbeitsschritts ändert sich die Farbe des Materials von hellem Gelb zu einem dunkleren Braunton. Dann werden die einzelnen Steifen quer übereinander geschichtet und gepresst. Bei der Trocknung verkleben die einzelnen Streifen zu einem sehr haltbaren Werkstoff. Hier in der Galerie verschiedenste handgemalte Kunstwerke ausgestellt und zum Kauf angeboten. Ein schönes und sehr haltbares Andenken.
Der letzte Programmpunkt heute Vormittag ist die Besichtigung des Steinbruchs von Assuan. Hier wurde der berühmte rosafarbene Granit abgebaut, aus dem fast alle Obelisken in ganz Ägypten hergestellt wurden. Ein unvollendeter Obelisk liegt heute noch immer hier. Wahrscheinlich wurde er wegen eines Risses aufgegeben, sonst wäre er mit über 30 Metern Höhe und 1162 Tonnen der größte Obelisk der antiken Welt geworden. Man vermutet, dass er ursprünglich an Stelle des Hatschepsut-Obelisken in Karnak stehen sollte.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause auf dem Schiff gehen wir zum gemütlichen Teil des Tagesprogrammes über. Direkt neben der Steigenberger Legacy steigen wir auf eine Felukke, ein traditionelles Segelboot. Eine gute halbe Stunde gleiten wir ruhig über den Nil, dann steigen wir auf ein etwas schnelleres Motorboot um, denn wir wollen noch weiter in das Naturschutzgebiet Richtung Süden fahren. Wir genießen die herrliche Natur und können unterwegs auch einige Wasservögel aus nächster Nähe beobachten. Nach etwa einer Stunde legen wir an, und werden auch schon freundlich begrüßt. Essam möchte uns ein echtes nubisches Dorf, keine künstlich erschaffene Touristenattraktion, zeigen. Lulu, als Vertreter seiner Gemeinde, führt uns vom Ufer hinein in den Ortskern. Unterwegs werden wir mit Trommeln und Gesang begrüßt. Die Nubier leben in ihrem angestammten Land in Oberägypten immer noch sehr traditionell in Großfamilien und bleiben gerne unter sich. Auch wenn sie ein sehr einfaches Leben bevorzugen, erklärt uns Essam, besitzen sie doch alle Annehmlichkeiten eines modernen Lebens. Ihre bescheidenen kleinen Häuser haben Strom und fließendes Wasser, Kühlschränke, Satellitenfernsehen und natürlich auch Mobiltelefone. Jedes Dorf hat einen Kindergarten und eine Schule. Für die Kinder im Dorf sind wir eine absolute Attraktion und viele von ihnen begleiten uns recht schüchtern auf unserem Spaziergang. Wir fühlen uns geehrt, so freundlich empfangen worden zu sein und kehren mit vielen Gedanken über die Bedeutung von Luxusgütern zurück zu unserem Boot.
Noch ein wenig in Gedanken brechen wir auf zur Rückfahrt. Unterwegs führt uns Essam dann ein wenig in das Thema ägyptische Musik ein und wir sehen das berühmte Old Cataract Hotel, auf dessen Terrasse Agatha Christie 1937 ihren Roman „Tod auf dem Nil“ geschrieben hat.
Vor dem Abendessen treffen wir uns in der Lounge Bar unseres Kreuzfahrtschiffs, denn ein Mitglied unserer Reisegruppe feiert heute Geburtstag und hat uns alle eingeladen. Wir überbringen Glückwünsche und Geschenke und plaudern ein wenig in geselliger Runde, bevor wir dann zum Abendessen übergehen.

01.12.2023 Abu Simbel

Nach einer kurzen Nacht heißt es gegen 3 Uhr schon wieder aufstehen. Wer möchte kann seine Lebensgeister durch eine Tasse Kaffee oder Tee erwecken lassen, das Frühstück gibt es heute in Form eines großzügigen Lunchpakets. Dann geht es zum Bus, der schon auf uns wartet und auf zu einem der großen Highlights der Reise: Abu Simbel. Die berühmte Tempelanlage Ramses II. liegt etwa 280 Kilometer entfernt von Assuan, unweit der heutigen Grenze zum Sudan. Vor uns liegt also eine lange Fahrt durch die nubische Wüste. Während es draußen noch dunkel ist, fallen den meisten doch recht schnell die Augen wieder zu, und es wird noch ein wenig Schlaf nachgeholt, dann geht langsam die Sonne auf und taucht die endlosen Sandwehen in ein herrliches Licht. Nach knapp vier Stunden erreichen wir dann Abu Simbel.
Es heißt nun wieder „schnelle Schritte“ und wir hechten Essam hinterher in Richtung der Tempel, die sich uns abgewandt im Berg verstecken. Nach einigen Minuten im Stechschritt öffnet sich dann der erste Blick auf die imposante Fassade des großen Felsentempels. Auch hier ließ sich Ramses II. äußerst beeindruckend darstellen: uns begrüßen vier 20 Meter hohe Sitzfiguren des Pharaos. Man kann sich nur annähernd vorstellen, welchen Eindruck dieses Bauwerk im 2. Jahrtausend vor Christus auf die hier lebenden Nubier gemacht haben muss – und genau das war das Ziel. Nicht umsonst ließ der Pharao ein solches Großprojekt so weit von seiner Hauptstadt errichten. Er wollte sich und seiner Gemahlin Nefertari ein Denkmal setzen lassen, das seine göttliche Herrschaft über Nubien ein für alle mal legitimieren sollte. Neben Ramses selbst werden im Heiligtum auch die Götter Amun-Re, Ra-Hrachte und Ptah verehrt. Zwei Mal im Jahr ereignet sich das sogenannte Sonnenwunder: die drei ersten Skulpturen werden bei Sonnenaufgang durch den Eingang des Tempels direkt von der Sonne beschienen, Ptah, als Gott der Unterwelt bleibt jedoch im Dunkeln.
Essam hält seine Erklärungen zunächst kurz, denn im Moment sind noch recht wenig Leute hier und wir haben die Chance, die beiden Tempel, den großen und den kleineren für Nefertari, in Ruhe anzuschauen.
Zurück im Bus sprechen wir dann über die Wiederentdeckung der vom Wüstensand verborgenen Tempel im 18. Jahrhundert – und über die zweite technische Meisterleistung über 3.000 Jahre nach der Erschaffung der Tempel: deren Rettung vor den Fluten des Nasser-Sees nach dem Bau des Assuan-Hochdamms. In einer beispiellosen Aktion, initiiert durch die UNESCO und mit einem internationalen Team von Archäologen, Ingenieuren und Bauarbeiten wurden die beiden Tempel ab 1964 abgetragen und etwa 64 Meter höher und 180 Meter vom ursprünglichen Standort entfernt wieder aufgebaut. Man kann sich kaum vorstellen, was für ein kultureller Verlust es gewesen wäre, wenn man diese wunderbaren Bauwerke nicht hätte retten können.
Nun geht es für uns auf gleicher Strecke wie früh morgens wieder zurück in Richtung Assuan. Am späten Vormittag brennt die Sonne nun auf den Sand der nubischen Wüste und wir können hie und da eine Fata Morgana, eine Luftspiegelung sehen.
Zurück an Bord bekommen wir ein spätes Mittagessen, dann ist Zeit sich ein wenig von dem frühen frühen Aufstehen zu erholen und die Eindrücke des Vormittags zu verarbeiten.
Am frühen Abend machen wir dann mit Essam noch einen Spaziergang zum Souk von Assuan. Hier kaufen nicht nur Touristen, sondern vor allem auch Einheimische ein. Als wichtiges Zentrum des Karawanenhandels war Assuan schon im Altertum bekannt für seine hochwertigen Gewürze, die in Ägypten bis heute nicht nur in der Küche, sondern auch als Heilmittel Einsatz finden. Unser Reiseleiter führt uns durch das Straßengewirr zielgerichtet zum Gewürzhandel seines Vertrauens. Hier werden wir auf sehr unterhaltsame Art mit den verschiedenen Wirkstoffen der einzelnen Pflanzen vertraut gemacht, dürfen schnuppern und probieren – und decken uns im Anschluss mit Mehrjahresvorräten ein. Wir lernen: Ägyptische Haushalte haben einen deutlich höheren Verbrauch an Gewürzen als Deutsche und hier wird nicht nach Gram, sondern nach Kilogramm eingekauft. Ein ordentlicher Kulturschock für einige von uns.
Mit vollen Taschen machen wir uns auf zurück in Richtung Schiff, wo auch schon bald das Abendessen auf uns wartet.

02.12.2023 Kom Ombo–Tempel und Rückfahrt nach Luxor

In den sehr frühen Morgenstunden hat unser Schiff Assuan verlassen und sich auf den Weg zurück nach Norden gemacht. Der erste Halt ist nun, noch einmal Kom Ombo. Nach dem Frühstück verlassen wir die Steigenberger Legacy und machen und auf den Weg zum Tempel, der nur wenige Gehminuten entfernt liegt. Im Gegensatz zum Mittwoch ist es heute sehr ruhig und nur wenige andere Schiffe liegen am Anleger.
In Ruhe können wir uns nun Zeit nehmen, den sogenannten Doppeltempel zu besichtigen. Im Gegensatz zu allen anderen Tempeln werden hier zwei Götter gleichzeitig verehrt, der krokodilköpfige Sobek, Gott des Wassers und der Fruchtbarkeit, so wie der falkenköpfige Horus. Es gibt einen gemeinsamen Pylon mit Säulenhof und dahinter zwei getrennte Säulenhallen und zwei Heiligtümer. Essam zeigt uns hier zum einen die Darstellung chirurgischer Instrumente, die auf die medizinische Entwicklung der Zeit schließen lassen, sowie den altägyptischen Kalender, der nur drei Jahreszeiten kennt: Überflutung, Aussaat und Ernte.
Unter dem Tempel hat man 22 mumifizierte Nil-Krokodile gefunden, die wohl Teil der Sobek-Verehrung waren. Diese kann man sich im angeschlossenen Krokodilmuseum ansehen.
Pünktlich um 9 Uhr sind alle wieder an Bord und wir legen ab, weiter in Richtung Luxor. Wie versprochen nimmt sich Essam heute Vormittag Zeit, uns noch ganz ausführlich von Land und Leuten zu erzählen und wir haben die Gelegenheit alle Fragen loszuwerden, die uns noch auf der Seele brennen.
Nach dem Mittagessen legen wir ein zweites Mal in Edfu an, doch niemand hat so recht das Bedürfnis, die laute Stadt mit ihren vielen Händlern und Kutschern ein zweites Mal zu besuchen, so vertreiben wir uns die Zeit lieber gemütlich auf dem Sonnendeck.
Kurz vor dem Abendessen, leider ist es schon dunkel, erreichen wir wieder die Schleuse von Esna. Wieder ist unser Schiff Ziel der schwimmenden Händler, die mit lauten Rufen versuchen, die Aufmerksamkeit der Passagiere zu erhaschen. Glücklicherweise ist die Wartezeit heute nicht besonders lang und es geht schon bald in die Schleuse hinein – das erste Mal auf der Schiffsreise schaukelt unser schwimmendes Hotel ein bisschen. Während wir unser Essen genießen, werden wir den Nil hinab geschleust und dann ist es auch schon nicht mehr weit bis nach Luxor.
Kurz vor Mitternacht erreichen wir unsere Ausgangsposition direkt vor dem Luxor-Tempel.

03.12.2023 Freizeit in Luxor und Luxor–Tempel

Unser Tag beginnt heute zur Abwechslung einmal sehr gemütlich. Ganz in Ruhe können wir heute erst gegen 8 Uhr frühstücken – was für ein Luxus! Unser Schiff hat schon in der Nacht die Anlegestelle in Luxor erreicht und wer möchte kann auf eigene Faust ein wenig die Stadt erkunden – oder es sich auf dem Sonnendeck unseres schwimmenden Hotels gemütlich machen.
Wir treffen uns erst am Nachmittag, um gemeinsam einen Spaziergang durch den Basar zu machen und dort im Kaffeehaus Om Koulthum einen Tee oder Kaffee zu trinken.
Als die Sonne dann langsam untergeht, spazieren wir zurück zum Luxor-Tempel, der letzte Tempel auf unserer Besichtigungs-Agenda.
Der Tempel mitten in der Stadt war über eine drei Kilometer lange Prachtstraße mit dem Tempel in
Karnak verbunden, welchen wir uns am Montag schon angesehen haben. Gesäumt wurde die mit Sandstein gepflasterte Straße von über 1050 Sphingen gesäumt, die wie im Karnak-Tempel selbst, halb Widder, halb Löwe sind. Bei den weitläufigen Ausgrabungsarbeiten der letzten Jahre hat man schon über 300 gut erhaltene Exemplare wiedergefunden und die Arbeiten dauern weiter an.
Auch diesem Tempel aus der Zeit des Neuen Reichs hat vor allem Ramses II. seinen Stempel aufgedrückt. Vor dem Pylon sind alle sechs Monumentalfiguren wunderbar erhalten. Auch einer der ehemals zwei beeindruckenden Obelisken aus rosa Granit steht noch an seinem ursprünglichen Platz. Sein Zwilling allerdings steht seit 1836 auf der Place de la Concorde in Paris – dorthin gekommen ist er als freundschaftliches Tauschobjekt – Kairo bekam im Gegenzug die hochmoderne Uhr, die wir von der Zitadelle gesehen haben und die schon lange ihren Dienst quittiert hat. Offensichtlich kein besonders guter Tausch für Ägypten.
Während es langsam dunkel wird, führt uns Essam durch den Pylon in den ersten Säulenhof. Ungewöhnlich ist, dass man im östlichen Teil des Hofes eine Moschee findet, die etwa fünf Meter über dem eigentlichen Tempelniveau steht. So weit war der Tempel verschüttet als die christlichen Kopten im Jahr 395 hier eine Kirche bauten, welche dann knapp 300 Jahre später zur Abu-Haddschadsch Moschee umgebaut wurde. Somit ist der Luxor-Tempel nach rund 3400 Jahren ununterbrochener Nutzung, das älteste Gebäude, das noch immer – zumindest teilweise – für einen eigentlichen Zweck genutzt wird.
Am Ende der Säulenhalle erreichen wir das Heiligtum, wo wir auch wieder die „Überarbeitung“ der Wandreliefs unter Alexander dem Großen vorfinden. So langsam füllt sich der Tempel und wir sind froh, in Ruhe noch ein wenig auf eigene Faust die magische Atmosphäre der beleuchteten Gemäuer bewundern können.
Zurück an Bord genießen wir unser letztes Abendessen und einige treffen dann später in der Lounge Bar ein, um sich die angekündigte Showeinlage anzusehen. Unter treibender Musik in ordentlicher Lautstärke trifft zunächst ein Derwisch ein, der uns mit seiner Vorführung beeindruckt. Allerdings auch ein wenig schwindelig macht. Anschließend trifft eine Bauchtänzerin ein, die laut Essams Einschätzung eher kein „Mercedes“ ist, es aber trotzdem schafft, eine bereitwillige Partnerin zum „Bauchschütteln“ in unseren Reihen zu finden.

04.12.2023 Fahrt nach Makadi Bay am Roten Meer

Nach einer Woche an Bord der Steigenberger Legacy wird es heute Zeit Abschied zu nehmen. Gerade weil in den letzten Tagen nur noch so wenige Gäste an Bord gewesen sind, hat es sich doch sehr familiär angefühlt und wir sind ein wenig traurig das Schiff nun zu verlassen. Unser Lieblingskellner Eido verabschiedet sich nach dem Frühstück mit den Worten „Auf Wiedersehen – In Schaa Allah“ - und wer weiß? Einige aus unserer Reisegruppe waren ja auch nicht zum ersten Mal auf dem Nil unterwegs.
Mit dem Bus geht es nun aus Luxor hinaus und eine ganze Weile durch das landwirtschaftliche Gebiet entlang der Bewässerungskanäle des Nils. Zuckerrohr säumt rechts und links die Straße und wir kommen durch etliche kleine Dörfer, wo wir das lebendige Treiben des morgendlichen Alltags beobachten können. Unser Busfahrer manövriert sein Gefährt routiniert kreuz und quer vorbei an Esel-Karren, Sammeltaxis und vollbeladenen Motorrädern und Tuktuks. Langweilig ist diese Fahrt in der Tat nicht.
Etwa auf halber Strecke legen wir einen Stopp ein. Eine Raststätte mitten im nirgendwo zu bauen, muss vermutlich eine wahre Geldgrube sein, zumal sämtliche Busse, die Tagesausflüge von Hurghada nach Luxor machen, auch hier anhalten – aber sei es drum, wir freuen uns über die Möglichkeit, uns ein wenig die Beine zu vertreten und eine saubere Toilette in Anspruch nehmen zu können. Mittlerweile ist es doch ganz schön warm geworden und wir sind froh, dass wir unser Kulturprogramm bei recht angenehmen Temperaturen absolvieren konnten.
Jetzt erwarten uns noch ungefähr eineinhalb Stunden Fahrt durch die Wüste und die Ausläufer des Sinai Gebirges. Hier gibt es zwar nicht mehr so viele Alltagsszenen zu sehen, dafür aber recht interessante Landschaft.
Gegen Mittag erreichen wir das Rote Meer und wenig später auch unseren Urlaubsort Makadi Bay, ungefähr 40 Kilometer südlich von Hurghada. Unser Hotel Jaz Makadi Star ist ungefähr fünf Gehminuten von Strand entfernt und macht auf den ersten Blick schon einen sehr guten Eindruck. Wir werden sehr freundlich empfangen, absolvieren das Check In-Prozedere und dürfen dann unsere Zimmer beziehen. Gleich darauf wird auch schon Mittagessen angeboten – auch hier eine tolle Mischung aus ägyptischen und internationalen Gerichten.
Den Rest des Tages können wir heute damit verbringen die Anlage, den Strand und die Ortschaft zu erkunden oder auch einfach mal die Seele baumeln zu lassen.
Vor dem Abendessen treffen wir uns noch einmal, um mit Essam zu besprechen wer an den von ihm angebotenen fakultativen Ausflügen teilnehmen möchte. Danach lassen wir den Abend gemeinsam gemütlich ausklingen.

05.12.2023 Freizeit am Roten Meer oder fakultativer Ausflug nach Hurghada

Während der Großteil der Gruppe sich entschieden hat, den Tag heute ganz gemütlich anzugehen und einfach nur zu entspannen, kommen ein paar wenige Essams Angebot nach, und wollen sich das Leben in Hurghada Stadt anschauen. Was vor etwa 40 Jahren mit einem einzigen Hotel am Roten Meer begonnen hat, ist heute eine Großstadt mit etwa 800.000 Einwohnern geworden und längst leben nicht mehr alle hier vom Tourismus. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir mit dem Kleinbus das Zentrum von Hurghada. Essam möchte uns zunächst die Hauptkirche der Koptischen Gemeinde zeigen. Immerhin sind etwa 12% der ägyptischen Gesellschaft Christen und hier in der Stadt leben besonders viele von ihnen. Wir sehen uns die große, aber schlichte Kirche von Innen an und treffen hier Abdel, der uns bereitwillig seine Tätowierung des koptischen Kreuzes zeigt, ein Zeichen, das schon die kleinsten Kinder bekommen. Er scheint sich über unseren Besuch und Essams ökumenische Anspreche zu freuen, denn egal ob Moslem oder Christ, ist man doch vor allem stolz darauf Ägypter, Masri, zu sein. Im Untergeschoss treffen wir dann noch einen Mönch, auch eh scheint sich über den Besuch einiger interessierter Touristen zu freuen und reicht jedem persönlich zum Gruß die Hand. Wir fühlen uns sehr willkommen.
Anschließend folgt dass Kontrastprogramm: von der stillen und besinnlichen Kirche geht es weiter auf den Markt. Zunächst sehen wir uns den alten Straßenmarkt an, wo von lebendigen Hühnern und Tauben über Fisch und Gemüse alles angeboten wird. Es herrscht reges Treiben, Autos und Motorräder fahren ganz selbstverständlich bis vor den gewünschten Stand vor. In der neu erbauten Markthalle geht alles schon ein wenig geordneter zu. Essam kauft Bananen für uns und erklärt uns, dass man in Ägypten nichts auf dem Markt unter einer Menge von einem Kilo kauft – das haben wir schon beim Gewürzhandel festgestellt.
Es geht weiter Richtung Marina. Auf dem Weg legen wir einen Stopp ein mit herrlicher Aussicht auf die Stadt und das türkisblaue Meer – einfach herrlich. An der Marina angekommen machen wir einen kleinen Spaziergang an der Promenade, wo es zwar vormittags noch recht ruhig zugeht, man sich aber das bunte Treiben am Abend sehr gut vorstellen kann.
Auch hier machen wir noch einmal einen kleinen Bummel durch die neue Fischmarkt-Halle und bewundern die vielen bunten Fische, die direkt aus dem Roten Meer hier her kommen.
Gleich nebenan befindet sich die gerade erst fertiggestellte neue Hauptmoschee, ein beeindruckendes Gebäude.
Zum Abschluss gibt es dann noch einen Kaffee in einem lokalen Kaffeehaus bevor wir zurückfahren nach Makadi Bay.
Nach dem interessanten Vormittags-Programm gesellen wir uns beim Mittagessen wieder zum Rest der Reisegruppe und lassen danach den restlichen Tag auch sehr gemütlich angehen.

06.12.2023 Freizeit am Roten Meer oder fakultative Bootsfahrt

Uns erwartet ein zweiter gemütlicher Tag in Makadi Bay. Ein Teil der Gruppe hat sich entschlossen, heute einen Ausflug aufs Rote Meer hinaus zu machen.
Am späten Vormittag geht es daher mit dem Minibus zur Marina von Hurghada, von wo aus wir mit einem gelben Ausflugsboot in See stechen. Im Unterdeck gibt es große Glasfenster, durch die wir die Unterwasserwelt des Roten Meeres aus nächster Nähe betrachten können. Einige sind sehr beeindruckt von der bunten Vielfalt, andere haben solch einen Ausflug vor vielen Jahren schon einmal gemacht und müssen ernächtert feststellen, dass gerade die vielen verschiedenen Korallen besorgniserregend weniger geworden sind. Auch vor Ägypten macht der Klimawandel wohl nicht Halt...
Nichtsdestotrotz sind alle froh ein wenig Abwechslung bekommen zu haben, als sie sich nach dem Mittagessen wieder dem süßen Nichtstun widmen.
Am Abend heißt es dann Abschied nehmen, denn unser Reiseleiter Essam muss am nächsten Morgen schon einen frühen Flug zurück nach Kairo nehmen. Wir lassen die gemeinsamen Erlebnisse noch einmal zusammen Revue passieren und danken Essam für eine wunderbare und sehr gelungene Reise – und wer weiß, man sieht sich ja doch immer zwei Mal im Leben. In Schaa Allah.

07.12.2023 Heimreise nach Deutschland

Einen letzten gemütlichen Morgen und Vormittag dürfen wir in unserer Ferienanlage noch verbringen und sogar ein letztes Mittagessen hat Essam für uns rausschlagen können – dann heißt es ein aller letztes Mal Abschied nehmen von Hurghada, von Ägypten und auch von einem Teil unserer Reisegruppe, denn ein paar von uns bleiben noch bis Sonntag hier. Es wird sich noch mal gedrückt und alles Gute gewünscht und dann brechen wir auf zum Flughafen von Hurghada. Dort angekommen trennen sich dann die Wege noch einmal nach verschiedenen Terminals auf.
Eine ereignisreiche Reise mit vielen verschiedenen Eindrücken geht nun zu Ende. In Deutschland erwartet uns der Winter, aber so ein bisschen kommt nun bei dem Gedanken doch die so lange verdrängte Weihnachtsstimmung auf. Doch auch im Trubel der nächsten Wochen werden wir sicherlich noch die ein oder andere Minute finden und an unsere gemeinsame Reise nach Ägypten zurückdenken.

Schlusswort

Habibi
- ich möchte mich ganz herzlich bei Euch für eine angenehme und unterhaltsame Reise bedanken. Zusammen haben wir gestaunt, viele neue Eindrücke gesammelt und den ein oder anderen Kulturschock erlebt. Mit tollem Teamgeist und ein wenig Disziplin, habt ihr es mir, und vor allem auch Essam leicht gemacht, das Beste aus dieser Reise herauszuholen - wir wissen, dass das (so) frühe Aufstehen nicht zur perfekten Vorstellung eines Urlaubs gehört, aber ihr habt schnell festgestellt - es war zu Eurem Besten :)
Ich würde mich sehr freuen, Euch wieder einmal auf einer anderen Reise wiederzusehen, in Schaa Allah.

Bleibt gesund und reisefreudig,
Eure Sinah

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