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Rundreise Ägypten – Kairo, Nilkreuzfahrt und Baden am Roten Meer

Reisebericht: 15.11. – 28.11.2024

Die Megastadt Kairo und die Pyramiden von Gizeh – das letzte erhaltene Weltwunder der Antike als Einstieg in unsere Reise
und später die Höhepunkte des alten Ägypten zwischen Assuan, Abu Simbel und Luxor, aber auch versteckte kleine Schätze, gleiten auf unserer Schiffsreise auf dem Nil vorbei.

Anne-Katrin Müller

Ein Reisebericht von
Anne-Katrin Müller


Anreise

Von verschiedenen Flughäfen starten wir in kleinen Gruppen nach Kairo, werden nach Flugverspätung alle von dem Mitarbeiter der ägyptischen Agentur herzlich mit Blumen begrüßt und tauchen ein in das bunte quirlige Kairo. Zumindest bei Nacht scheint es bunt, lebendig voller Menschen und Verkehr ist es immer.
Ich erzähle auf der 1-stündigen Fahrt schon Einiges über unser Rundreiseprogramm, dann checken wir ein im Hotel „Hilton Pyramids Golf“. Man kann tatsächlich von dort aus die Pyramiden sehen.
Uns ist allerdings mehr nach Schlaf, denn es wird eine kurze Nacht.:)

Kairo: Ägyptisches Museum, Sultan–Hassan Moschee und Alabastermoschee, Khan Al Khalili –Basar

unser Reiseleiter Essam kommt aus Kairo. Er hat Germanistik studiert, kennt Deutschland gut und besitzt jahrelange Erfahrung als Reiseleiter. Mit viel Ruhe und Witz, aber dem nötigen Schritttempo wird er uns in den nächsten Tagen durch Ägypten führen.
Wir starten früh, um die Ersten am Ägyptischen Museum zu sein, was uns eine Führung ohne Menschenmassen ermöglicht.
Das Ägyptische Museum liegt am Tahrir-Platz, dem Platz der Revolution von 2011. Noch ist der Umzug in das neue Museum nicht vollzogen, einige Exponate wurden allerdings schon verlegt. Das Ägyptische Museum beherbergt die weltweit größte Sammlung ägyptischer archäologischer Fundstücke, darunter viele aus dem Alten Reich, 2000-2700 vor Christi, wie die Sitzstatue des Rahotep und der Nofret. Am bedeutendsten aber ist der Schatz aus der Grabkammer des jungen Pharao Tutanchamun, die weltberühmte Goldmaske und der Goldsarg. Unentdeckt von Grabräubern machte der Archäologe Howard Carter 1922 die sensationelle Entdeckung unter einem anderen Grab im Tal der Könige. Das macht auch die Bedeutung der Schätze aus.
Wir erfahren, woher der Begriff kommt “mit dem linken Fuß aufgestanden“ , schon im alten ägyptischen Reich bedeutete der linke Fuß nach vorn den Eintritt ins Totenreich.
Unsere Fahrt geht nun zur Alabastermoschee auf dem Saladin-Hügel. Sie wurde zwischen 1830 und 1857 von Sultan Muhammad Ali errichtet. Der Innenraum hat 11m hohe Wände aus Alabaster. Die riesige Gebetshalle der Moschee besticht durch ihre Verzierung mit Edelsteinen und Mosaiken. Weiter geht es zur Sultan-Hassan-Moschee, einem bedeutenden Bauwerk der islamischen Kunst. Eindrucksvoll und einzigartig ist, dass hier der Muezzin selbst 5mal am Tag das Gebet ausruft, das Gebet nicht von Band über Lautsprecher kommt. Natürlich gibt es eine Extravorstellung für uns:)
Essam erklärt uns das Ritual des Gebets der Muslime, über die große und kleine Waschung am Tag und die Unreinheit der Frau. Vieles ist so fremd und nicht nachvollziehbar für uns Europäer.
Zu Mittag stärken wir uns in einem hübschen Touristenlokal, welches Essam ausgesucht hat. In Kairo gibt es spezielle Lokale für Touristen, einfach so essen gehen wie bei uns in Deutschland kann man nicht.
Wir fahren vorbei an der Totenstadt, die einem wirklich den Atem stocken läßt. Hier leben unzählige Menschen auf Gräbern in spärlich errichteten Unterkünften , sozusagen mit den Toten.
Die Totenstadt ist ein riesiger Friedhofsbezirk mit ca. 300.000 Einwohnern. In berühmten historischen Grabanlagen aus mehreren Jahrhunderten, vor allem aus der Mamelukenzeit haben Menschen hier illegal in den Grabanlagen ihre Wohnungen errichtet. Illegal, aber doch vom Staat toleriert, ist es eine Möglichkeit in der 22 Millionen –Stadt, irgendwo einen Platz zu finden.
Es gibt keine Geburtenkontrolle, aller 2 Minuten wird in Ägypten ein Kind geboren.
Es wird noch einmal spannend auf der Fahrt zum Basar. Der Verkehr amüsiert uns sehr, jeder fährt wie er denkt, kreuzt vorm Bus. Fußgänger laufen furchtlos über 6-spurige Straßen. Ampeln sind Dekoration, wie wir bald erfahren. Kaum zu fassen, es kracht einfach nicht. Die Mentalität ist so anders, jeder hat Vorfahrt, aber keiner erzwingt sie…das ist das Geheimnis?.
Bald tauchen wir ein in den“ Khan Al Kalili Basar“, den ältesten Basar Afrikas aus dem 14. Jahrhundert. Auch wer kein Basarmensch ist, die alten Gemäuer, Weihrauch- und Gewürzduft und bunte Farben versprühen einfach eine Atmosphäre aus 1001 Nacht. Wenn nur die Händler nicht wären…ein scheuer Blick auf die Ware und wir sind Mode.….“wie ville Stick gaufen?“ „gost nur 1 Eiro“. Feilschen sollte ein Unterrichtsfach werden !
Zurück im Hotel lassen wir den Abend beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.

Sakkara, Memphis und Pyramiden von Gizah

Heute lernen wir das wichtigste Wort für Ägypten. INSHALAH !
Man kann es praktisch an jeden Satz hängen. zu deutsch : „wird schon“ oder „bring die Ruhe rein“:)
Sehr zeitig am Morgen fahren wir los, auch wenn die Nachtruhe kurz ist, Essam erweist sich ausgesprochenes Organisationstalent und weiß, dass wir in Ruhe ohne Menschenmassen, die Sehenswürdigkeiten viel besser genießen können. Es sind viele Touristen in Ägypten.
Unsere Fahrt geht auf die Westseite des Nils, Kairo hingegen liegt auf der Ostseite. Das Leben der armen Bauern zieht sich an den Kanälen entlang, ärmliche Häuser, Tiere, aber auch viel Müll prägen hier das Stadtbild.
Wir fahren als erstes zur Stufenpyramide Sakkara, der Totenstätte der einstigen Residenzstadt Memphis. Die Stufenpyramide ist die 1. Pyramide der Welt, 2700 v. Christi gebaut. Sie ist die Grabstätte des Königs Djoser aus der 3. Dynastie des alten Reiches. Sie besteht aus 6 übereinander gebauten sogenannten Mastabas, die bis zum Himmel reichen sollen. Auch das dazu gehörige Mastaba Grab von 2223 v. Christi besichtigen wir. Es sind die besterhaltendsten Wandreliefs Ägyptens, die Essam uns erläutert. Schwer nachzuvollziehen, dass sie so wenig geschützt sind. Wir fahren weiter nach Memphis der 1. Hauptstadt Ägyptens, die 300 v. Christi gegründet wurde. Einer der bedeutendsten Propheten des alten Testaments, Jeremia, hat den Untergang von Memphis vorausgesagt, was auch eintrat. Heute ist Memphis bedeutungslos, ein kleines Dorf. Von alten Zeiten zeugen die Sphinx und die 13m lange Figur von Ramses dem II. Ramses hatte 100 Kinder und nun wissen wir auch endlich, was „Ramses machen“ heißt. Tatsächlich, es gibt "die" und "der" Sphinx, je nachdem ob sie ein weibliches oder männliches Gesicht haben.
In einem urigen ländlichen Restaurant hat Essam für uns Mittagessen bestellt. Unter freiem Himmel lassen wir uns frisches Fladenbrot, Falafel, Lammfleisch, gegrilltes Gemüse und andere Köstlichkeiten schmecken.
Nach Hause kommen ohne die Pyramiden von Gizeh gesehen zu haben, ist tatsächlich Sünde. Für Viele ist es auch der Höhepunkt der Reise. 4000 Jahre Geschichte zum Anfassen, zum Bestaunen. Mitten zwischen Wohnhäusern, Schwarzbauten wie Essam erzählt, tauchen plötzlich die Umrisse der historischen Bauwerke auf. Cheops, Chefren und Mykerinos liegen vor uns. Immerhin 19 Gäste wollen das Innere der Pyramide sehen. Nein, es ist kein Spaziergang; über Leitern, Schrägen, im Entengang geht es bis zur Grabkammer. welch ein Gefühl, im Innersten der Pyramide zu stehen bei gefühlten 45 Grad.:)
Wir fahren noch zur Sphinx und am Abend essen wir gemeinsam im Hotel. Es heißt schon Abschied nehmen von Kairo.

Luxor: Karnak –Tempel und Einschiffung

Der 1-stündige Flug am Vormittag bringt uns von Kairo nach Luxor. Auch hier gibt es Flugverspätung, so dass wir nach dem Mittagessen auf dem Schiff erst den Karnak Tempel besuchen und anschließend einchecken.
Auch der Karnak Tempel, die bedeutendste und größte Tempelanlage Ägyptens ist für viele ein Highlight der Reise. Karnak ist das einstige religiöse Zentrum der Pharaonen. Beindruckend ist der riesige Eingangspylon. Der Bau des Tempels begann im mittleren Reich als Amun Re zum Reichsgott ernannt wurde und zog sich über 1700 Jahre bis ins Neue Reich hin, wo er als Tempelkomplex erweitert wurde. Auch Amuns Gattin, der Göttin Muth und ihrem Sohn Chon wurde mit dem Tempelbau gehuldigt, denn diese bildeten die Triade von Theben.
Luxor präsentiert sich viel lieblicher als Kairo, hier spielt das wahre Leben der Ägypter. Ein komplett anderes Stadtbild empfängt uns. Luxor ist ländlich, links und rechts des Nils ist viel Landwirtschaft. Herrliche Palmen, Bananenplantagen und Blumen an den Straßen prägen das Stadtbild. In Luxor findet man die größten Anbauflächen von Zuckerrohr, der auf Eselskarren transportiert wird, vielmals von Kindern gelenkt.Wir sehen bereits Teile der neu eingeweihten Sphinxallee, die sich vom Luxor Tempel bis zum Karnak Tempel erstreckt. 2021 eingeweiht war sie ein Riesenspektakel für die Ägypter.
Nun endlich geht es aufs Schiff. Die „MS Nile Stile“ wird unser Zuhause für 1 Woche sein.
Allerdings, höre ich da nicht von jemandem das Lied "über 7 Schiffe mußt Du gehn" ?

Tal der Könige, Hatschepsut Tempel

Gut gestärkt geht auch heute bereits 5 Uhr die Fahrt nach Theben West ins Tal der Könige los.
Wir erreichen das Tal noch im Dunkeln, menschenleer und schreiten bei Sonnenaufgang als 1.Gruppe durch das Tal. Die Sonne läßt einen Teil der Berge leuchten und wir fühlen uns wirklich ganz zurück versetzt in die Zeit der Pharaonen und Götter.
Naheliegend dass dieses Tal als Kulisse für viele Filme genutzt wird.
Insgesamt wurden 76 Gräber im Tal der Könige entdeckt, viele davon schon in der Pharaonenzeit geplündert. Das Tal der Könige war eine Arbeiterstadt, 1400 v.Christi gab es hier den 1.Streik der Welt. Die wohl bedeutendste Grabstätte ist das Grab des Pharao Tutanchamun, nicht wegen der Bedeutung des Pharao, sondern das Grab wurde erst Anfang des 19.Jahrhunderts unter anderen Gräbern verborgen gefunden, voller Goldschätze.
Wir besichtigen 3 Gräber (Ramses III, Siptah,Tausret) mit sehr gut erhaltenen Reliefs und Farben und Essam gibt uns die Erklärungen dazu.
Zurück zum "Tal der Busse", fahren wir weiter zum naheliegenden Hatschepsut Tempel, gewidmet der Göttin Hatschepsut.
Der Besuch einer Alabasterfabrik gehört in Ägypten einfach dazu und wir können die Kunstwerke aus Alabaster bestaunen und auch kaufen.
Zurück zum Schiff stärken wir uns beim Mittagessen und bald danach legt das Schiff endlich Richtung Edfu ab, mit uns natürlich eine ganze Kolonne Schiffe. Es gibt nichts Schöneres als links und rechts dem Treiben am Nil zuzuschauen. Die Schiffe fahren sehr nah am Ufer, so dass man die pastellfarbenen Häuschen, Menschen und Tiere ganz nah in ihrem Tun erleben kann. Auf kleinen Insel weiden die Tiere, wer hier kein Fotomotiv findet…
Endlich ungestört von Händlern können wir fotografieren….so meinten wir siegessicher:)
Da kommen schon die ersten Handtücher der fliegenden Händler geflogen, 5m hoch, treffsicher, sie haben ja den ganzen Tag Zeit zum Üben. Sie schreien und feilschen, ein Spaß ist das schon. Weniger lustig scheint uns die Tatsache dass sie mit ihren Booten in die Schleuse fahren, was lebensmüde ist. Keiner vertreibt sie, es ist der Kampf ums Überleben, um die Existenz, den alle führen.
In diesen Momenten fällt es uns schwer, uns auf das Land einzulassen, wo die Menschen mit Risiken leben, die wir nicht kennen.
Spät am Abend passieren wir die Schleuse von Esna und am Abend gibt es einen Willkommenscocktail auf dem Schiff, schöne Geste, leider mit hohem Lärmpegel.

Edfu–Horustempel und Doppeltempel Komombo

In Edfu steht für uns die Besichtigung des Horustempel auf dem Plan, einer der besterhaltenen Tempel aus der griechisch-römischen Zeit. Da der Tempel etwas ausserhalb liegt, findet die Fahrt mit Kutschen statt. Wenn auch Vieles in Ägypten dem Zufall überlassen wird, diese Tour haben die Kutscher fest im Griff. Laut schreiend kämpfen sie um ihre einzige Einnahmequelle. In der Frühdämmerung wirkt die Stadt noch düsterer und schmutziger als sie eigentlich schon ist. Man fragt zu Recht, wovon die Leute leben. Alle Kutschen erreichen ihr Ziel und wir laufen zum Tempel. Der Horustempel wurde 237-57 v. Chr. erbaut, erst 1883 wurde er komplett aus dem Nilschlamm freigelegt. Er ist dem Falkengott Horus geweiht, sowie seiner Gattin Hathor von Dendera und ihrem Sohn. In einer Kammer ist die heilige Barke zu sehen, in der Horus einmal im Jahr in das nördlich von Luxor gelegene Dendera fuhr, um seine Gemahlin Hathor zu besuchen. Eindrucksvoll ist der gewaltige Eingangspylon des Tempels, herausragend die fast vollständig erhaltene Überdachung.
Reiseleiter Essam erklärt uns sehr eindrucksvoll die Wandreliefs. So haben die Griechen sich den Glauben der Götter zunutze gemacht, indem sie diese Reliefs erhielten und die Götter nicht ausradierten. Ein kluger Gedanke, der den Griechen 300 Jahre Herrschaft sicherte. Interessant, Essams Bezug zum Irak-Krieg.
Am Nachmittag erreichen wir Komombo und besichtigen hier den eindrucksvollen Doppeltempel von Komombo. Das heißt, es ist der einzige Tempel, der 2 Gottheiten zugleich gewidmet ist, dem Krokodilsgott Sobek und dem Himmels- und Lichtgott Haoeris. Praktisch wurden alle Ausführungen im Bau der Tempalanlage symmetrisch verdoppelt. Essam erklärt und den islamischen und gregorianischen Kalender. Beeindruckend ist auch das Nilometer, mit dem ursprünglich der Nilstand gemessen wurde. Er diente der Prognose der Nilschwemme und der Steuereinnahmen.
Wir schaffen es zur Teatime auf dem Sonnendeck und lassen den Nachmittag bei der Weiterfahrt nach Assuan ausklingen, während wir den Sonnenuntergang genießen.

Isis–Tempel, Hochstaudamm

Gleich noch mal vorweg: auch wenn das Krodil immer noch ein Wahrzeichen in Ägypten ist, es gibt keine Krokodile mehr im Nil, ein paar wenige noch im Nassersee ! Das beruhigt uns ungemein:)
Assuan ganz im Süden des Nils, besticht noch einmal mit einem ganz besonderen Flair. Hier fahren viele Feluken auf dem Nil, die vor allem in der Abendsonne prächtige Fotomotive bieten. Assuan ist eine Großstadt mit viel Grün und die Hälfte der 1-Millionen Einwohner sind Nubier, die traditionell noch ihre eigene Sprache haben. Die Nubier leben im Süden Ägyptens und im Nordsudan. Nubien war in der Antike bekannt für seine reichen Goldvorkommen und war auch das Tor für Luxusprodukte wie Elfenbein und Weihrauch Richtung Mittelmeer.
Mit einem 1. Platz im Kurzstreckensprint und kurzer Bootsfahrt erreichen wir die Insel Philae.
Ein weiterer interessanter Tempel steht auf dem Plan, der Isis Tempel. Infolge des Anstauen des Nils, versank auch dieser im Wasser und musste aufwendig versetzt werden. Mit welcher Leichtfertigkeit man diesen Tempel unter Präsident Nasser geopfert hätte, löst bei uns nur Kopfschütteln aus. Dem Aufschrei der UNESCO ist es zu verdanken, dass sowohl der Isis Tempel als auch der Tempel von Abu Simbel vor den Fluten gerettet wurden.
Weiter fahren wir zum Hochstaudamm. Der Damm wurde 1960 gebaut, von Deutschland geplant und von Russland wurde der Bau ausgeführt. Er ist 1930m lang und wird von 12 Turbinen (von Siemens) betrieben. Wesentliche Ziele, die mit dem Bau erreicht wurden, sind Hochwasserschutz und Gewinnung von Elektrizität, immerhin 70% der gesamten Energie Ägyptens werden hier erzeugt.
Entscheidender Nachteil ist, dass der wichtige Nilschlamm zur Befruchtung der

Abu Simbel

Noch einmal geht es sehr früh los. Um 4 Uhr starten wir in das 3-stündige entfernt liegende Abu Simbel, weit im Süden an der Grenze zum Sudan. Auch hier gewinnt man an Ruhe und Zeit beim Betrachten, wenn man sehr früh da ist. Es ist nun mal Overtourismus an den bedeutendsten Kunstschätzen und um diese Uhrzeit wird man außerdem noch mit einem herrlichen Sonnenaufgang in der Wüste belohnt !
Abu Simbel liegt in Nubien und wurde vor 320 Jahren errichtet, wo Nubien Teil Ägyptens war. Die 2 Felsentempel mit den 20m hohen Figuren wurden von Ramses II errichtet und wie ein Felsengrab in das Gestein gehauen. Spektakulär, wie man den Tempel von Abu Simbel der drohenden Überflutung durch den Nassersee im Jahre 1960 gerettet hat. In einer beispiellosen Rettungsaktion der UNESCO wurden die beiden Tempel durch Zerlegen in Blöcke 64m höher versetzt.
Auf dem Rückweg werden wir Zeuge einer Fatah Morgana. Ein sehr seltenes Naturschauspiel, was man nur in der Wüste sieht, wenn die Luftspiegelung auf Grund großer Hitze zwischen Sonne und Sand komplette Seen erscheinen lässt. Wunderschön:)
In Assuan gibt es die besten Gewürze Ägyptens ! Essam begleitet uns zum Gewürzbasar, wo wir in angenehmer Runde beim außerordentlich talentierten Verkäufer unseren Gewürzbedarf für die nächsten Jahre decken.

Nubisches Dorf und Teezelt in Komombo

Mit dem Boot fahren wir in ein nubisches Dorf, welches sehr authentisch ist. Einige Häuser sind pastellfarbig und stehen im Kontrast zum sonst ärmlichen Dorf mit ein paar Tieren und viel Müll.
Die Bewohner haben uns erspäht und wir werden hier unsere Süßigkeiten und Kulis reißend los, aber auch immer wieder Euro. Das Betteln ist nicht nur für das nubische Dorf typisch, überall in Ägypten wird gebettelt. Das Land ist arm, die Revolution 2011 hat den Menschen keine Verbesserung gebracht, eher Verschlechterung. Das Pfund ist stark abgewertet, die Lebensmittelpreise sind explodiert und vor allem Ägypter, die arbeiten können die Existenz ihrer Familie nicht mehr sichern.
Gegen Mittag fahren wir von Assuan wieder zurück auf dem Nil und werden am späten Nachmittag noch einmal in Komombo aussteigen. Eberhardt Travel lädt zu einer gemütlichen Runde in ein typisches Teezelt ein, wo Malventee, Anistee und der berühmten Boxhornkleetee zelebriert wird..

Erholung auf dem Schiff und Luxortempel

Unser Ausflugsprogramm ist nun zu Ende und wir haben Zeit zum Relaxen. Essam lädt am Vormittag zu einem Vortrag „Land und Leute“ ein. Von den Rechten der Frau bis hin zur Heirat gehen die Ausführungen und wir haben Fragen über Fragen. Interessant ist, dass die Gleichberechtigung der Frau im Koran festgeschrieben ist, jedoch jahrtausendalte Traditionen schwer zu überwinden sind und den Frauen immer noch nicht die gebührende Rolle zukommt. Auch die Geburt eines Kindes ist im Koran als Himmelsgeschenk festgeschrieben, egal ob Junge oder Mädchen. In der Praxis ???
Und wir erfahren; Ägypter sind keine Araber ! Vom Blut und von der Rasse her sind sie keine Araber, nur von der Sprache her. Sie wollen auch nicht als solche bezeichnet werden.
Tausend Dank an Essam, dass er diesen Vortrag für uns gemacht hat, immer mit dem Schalk im Nacken.
Essam ermöglicht uns noch den Besuch beim Kapitän.
Am Abend steht noch der Luxortempel auf dem Programm. Man muss ihn am Abend besuchen, denn erleuchtet entfalten die riesigen Statuen ihre ganze Pracht. Er liegt mitten in der Stadt am Nil. Im Jahr 2021 wurde die hier beginnende Sphinxallee, die auf 3 Kilometer Länge zum Karnak Tempel führt, eingeweiht. Den Bildern nach zu urteilen war bei diesem Reisenspektakel ganz Ägypten auf den Beinen.

Fahrt von Luxor zur Makadi Bay

Wir verlassen unser Schiff und auf 5-stündiger Fahrt geht es an die Makadi Bay (bei Hurghada), wo wir unseren Badeurlaub antreten. Die Fahrt geht noch einmal durchs lebendige Luxor mit seinen traumhaften Fotomotiven an den Kanälen des Nil. In der Stadt Quena nach 1-stündiger Fahrt biegen wir endlich ein in die Wüste und setzten die Fahrt fort. Ich erzähle noch Einiges über die Badeorte in Ägypten und unser Hotel.
Wir checken mittags ein im “Jaz Makadi Star“, einem kleineren Hotel mit gutem Service und einem wunderschönen flachen Sandstrand in der Makadi Bay. Natürlich wird sofort der Strand inspiziert, denn der Aufenthalt am Meer soll unsere Reise abrunden.

Relaxen an der Makadi Bay

.....Die Makadi Bay ist ein abgeschlossenes kleines Resort mit hochwertigen Hotels und gehört zu den neueren Baderegionen.
Nun ist Zeit für Erholung, am Pool oder Strand. Einige genießen diese ruhigen Tage ohne Programm nur zum Relaxen. Andere nehmen am
nächsten Tag an der angebotenen Stadtrundfahrt Hurghada teil oder fahren mit dem Glasbodenboot.
Wer weiß, ob man noch einmal wieder kommt, nach Ägypten. Die Welt ist so groß und bunt.

Der Tag , wo sich die Gruppe untereinander und von Essam verabschiedet ist gekommen. Wir treffen uns abends in der Lounge BAR. Ein großes Dankeschön geht an Essam unseren Reiseleiter, der uns souverän mit großem Wissen, viel Erfahrung und Witz durch die Reise geführt hat. Mit Geduld hat er jede Frage geantwortet und nichts beschönt was nicht ist.
Inshalah !


Dank an meine nette Reisegruppe, die mit Freude und Begeisterung dabei war, sich tatsächlich auf das Land eingelassen hat (auch wenn es nicht immer leicht ist)
Viele werden mir bestätigen, dass die Ägypter herzlich und aufgeschlossen sind. Woher sie auch ihre Lebensfreude und ihren Humor angesichts der großen sozialen Probleme nehmen ? Ach ja, sie haben die Sonne:)
Unser eigenes Leben relativiert sich angesichts der Armut in der Welt. Unser größtes Geschenk für die Ägypter ist, dass wir ihr Land besuchen.

Eure Anne und vielleicht bis bald


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