Ägypten – die Wiege der Welt. Mit Kairo, Luxor, Nilkreuzfahrt, Assuan, Abu Simbel und Baden in Hurghada
Reisebericht: 14.03. – 27.03.2025
Ägypten, das Land der Pharaonen, fasziniert mit seiner jahrtausendealten Geschichte und atemberaubenden Architektur alle Besucher, so auch uns. Vom pulsierenden Kairo, über die majestätischen Tempel v
Ein Reisebericht von
Anette Rietz
Anreise in Kairo und Check–In im Hotel
Aus verschiedenen Flughäfen sind wir am Abend in Kario gelandet. Nachdem die Einreiseformalitäten erledigt und die Koffer abgeholt wurden, bringt uns unser Chauffeur zu unserem 5-Sterne-Hotel in Gizeh, dem Vorort in Kairo, in dem die Pyramiden stehen. Auf der Fahrt erhalten wir erste Informationen über Kairo. Wir sind in der Mitte des Fastenmonats Ramadan nach Kairo gekommen. Die Stadt wird jetzt am Abend lebendig, denn für die Moslems ist Fastenbrechen angesagt. Im Hotel angekommen steht Ausruhen auf dem Programm, denn morgen wollen wir Kairo erkunden. Da heißt es früh aufstehen, damit wir unter den Ersten im Ägyptischen Museum sind.
Stadtbesichtigung in Kairo mit Ägyptischem Museum – Moschee – Basar
Die Sonne strahlt schon am frühen Morgen. Nach einem herrlichen Frühstück mit Blick ins Grüne begrüßt uns unser örtlicher Reiseleiter Essam, ein Ägyptologe für Studienreisen, der die ganze Reise an unserer Seite sein wird. Unser Reisebus bringt uns zunächst zum Ägyptischen Museum. Das neu gebaute Gebäude wird erst im Juli offiziell eröffnet. Das wichtigste Exponat ist noch im alten Gebäude, das wir mit unserem Reiseleiter ausführlich besichtigen. Wir sind beeindruckt von den Ausstellungsstücken zu den verschiedenen Epochen der Geschichte Ägyptens und erlernen bereits erste Zeichen der Bildsprache. Eine Mumie mit Originalhaar ist noch im Museum verblieben, weitere 21 befinden sich jetzt in einem neuen Museum. Die Informationen zu den Ausgrabungen und zum Grabschatz des Tutanchamun sind sehr beeindruckend. Sein Grab wurde im Tal der Könige ungeöffnet gefunden. Die weltberühmte Goldmaske, unzählige Grabbeigaben in mehreren Sarkophagen erzählen vom Leben des jungen Pharao.
Im Anschluss besichtigen wir die Zitadelle, die riesige Festung, die majestätisch auf dem Saladin-Platz empor ragt. Sie beherbergt Moscheen, darunter die Muhammad Ali-Moschee, die wegen ihrer Auskleidung auch Alabstermoschee genannt wird. Wir ziehen die Schuhe aus, nehmen sie in die Hand und betreten auf Strümpfen das heilige Gebäude mit der atemberaubenden Architektur. Vom Vorplatz der Moschee hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt Kairo. Der Imam spricht gerade ein Gebet. Während in der Türkei die Gebete vom Tonband kommen, wird in Ägypten live gesprochen, erklärt Essam.
Wir besteigen den Bus und fahren um die Ecke zu einer weiteren Moschee der Zitadelle: Die Sultan-Hassan-Moschee. Am Eingang geben wir die Schuhe ab und besichtigen die Hallen der Moschee. Der Imam setzt für uns zum Gesang an. Mit dem Abendgebet um 19.30 enden die täglichen Gebete. In der Ramadan-Zeit herrscht in Kairo eine besondere Stimmung, erzählt unser Reiseleiter. Die Stadt ist mit vielen Lichtern geschmückt. Zur Ramadan-Dekoration gehören die Ramadan-Lampe, der Halbmond oder auch Kanonen, die früher verwendet wurden, als es noch keine Lautsprecher oder Telefone für die Erinnerungen an die Gebete gab. Nach der ersten Hälfte der Fastenzeit kommen viele Moslems aus anderen Ländern, um die Feste zum Fastenbrechen hier im quirligen Kairo zu verbringen, berichtet unser Reiseleiter Essam. Oft wird bis vier Uhr morgens gefeiert. Nach dem Sonnenaufgang führen gläubige Moslems bis zum Sonnenuntergang nichts in den Mund, auch kein Wasser. Essam erzählt uns, was hinter dem Glauben in Ägypten steckt und warum die Fastenzeit eine Freude für die Ägypter ist und kein Zwang.
Wir erholen uns bei einer Mittagspause in einem Lokal, das typisch ägyptische Speisen für Touristen bereithält, da in der Ramadanzeit fast alle Lokale tagsüber geschlossen sind und die Zeit für Renovierungen nutzen. Unsere Reisegruppe stärkt sich am köstlichen Büfett. Zum Abschluss der Stadtbesichtigung steht der Besuch auf dem Basar Khan-Al-Kalili auf dem Programm, er liegt direkt im alten Zentrum von Kairo, umgeben von großen Moscheen. Es herrscht eine schöne Atmosphäre in den engen Gassen des Marktes, wo vor allem Schmuck, Dekor aus vielen ägyptischen Figuren, Kleidung, arabische Lampen sowie Speisen und Getränke angeboten werden. Von links und rechts werden wir freundlich begrüßt und zum Kauf angeregt. Mit vielen Eindrücken kehren wir zurück ins Hotel. Auf dem Weg sehen wir schon die Pyramiden aus dem Sand herausragen, die wir morgen besichtigen werden.
Den Abend verbringen wir im Hotel bei einem gemeinsamen Abendessen.
Tagesausflug Memphis – Sakkara – Pyramiden von Gizeh und der Sphinx
Früh morgens fahren wir mit unserem Reiseleiter nach Sakkara, wo die Grabstätten der Herrscher und hohen Würdenträger der antiken Stadt Memphis liegen. Wir machen einen Umweg, um einen Blick auf das neue Ägyptische Museum GRAND EGYPTIAN MUSEUM (GEM) zu werfen, in dem schon viele Exponate untergebracht sind. Es befindet sich in der Nähe der Pyramiden, die bald auch mit der Metro erschlossen sein werden. Auf der Fahrt hören wir viel über Geschichte, Land und Leute. In Sakkara (Saqqara), einstmals die Nekropolis von Memphis, steht die älteste Stufenpyramide der Welt des Königs Djoser. Zunächst gehen wir in die Grabkammer der Prinzessin Seschseschet Idut und bestaunen die filigranen Zeichnungen im ganzen Raum. Sie war die Tochter von Pharao Unas, dem neunten und letzten Herrscher der 5. Dynastie. Unser örtlicher Reiseleiter erklärt uns die Inschriften einer "Scheintür", die symbolisch dafür sorgen sollten, dass der begrabene Herrscher oder die Herrscherin vor dem "Totengericht" gut über sich selbst berichten kann, wie ein Ablass im Mittelalter, da man glaubte, dass sie das Portal für den Zugang ins Jenseits für die Seele des Verstorbenen seien. Später wurden Papyrusrollen mit den Biographien der Verstorbenen ins Grab gelegt, daher ist die Scheintür ein bedeutendes historisches Element dieser Grabkammer.
Heute ist es sehr heiß, gut, dass wir früh aufgebrochen sind zu unserem Tagesausflug. Im Anschluss gehen wir bis zur Stufenpyramide, die älteste der Welt, aus der 3. Dynastie des Alten Reiches um 2700 v. Chr. . Pyramiden gelten als "Haus der Ewigkeit" und sind den wichtigen Herrschern Ägyptens zugeordnet. Mit dem Reisebus fahren wir weiter ins nahe Memphis. Die Überreste der Stadt, die Sakkara als Nekropolis nutzte, sind vor nicht allzu langer Zeit gefunden worden. Neben einem Sphinx, der Statue von Ramses II und einigen kleineren Ausgrabungsstücken begeistert uns vor allem die riesige, tonnenschwere, liegende Statue von Ramses II, die hier gefunden und wegen ihres Gewichts nicht versetzt wurde. Wir betrachten sie ganz genau von allen Seiten und versuchen, mit unserem bereits erworbenen Wissen, die Inschriften (Kartuschen) auf der eindrucksvollen Statue zu deuten. Informationsschilder erklären die Kartuschen und berichten vom Fund der Statue.
Zur Mittagspause besuchen wir eine ägyptische Restaurant-Anlage, die von Bauern geführt wird. Wir sehen wie zwei Frauen im Steinofen das für Ägypten typische Fladenbrot backen und genießen ein typisches Mittagessen mit Falafel, Tischgrill, Gemüse und Reis. Gut gestärkt fahren wir nun zu den Pyramiden in Gizeh. Die Sonne brennt vom Himmel, und zum Glück weht fast überall ein leichter Wind im Wüstengebiet. Die Szenerie der drei Pyramiden, um die viele Kamele zu sehen sind, ist einzigartig. Wir gehen einmal um die Cheops-Pyramide herum und bestaunen die riesigen Felsblöcke aus denen die Pyramide gebaut wurde. Sie wurden auf 0,2 geschlagen, gerade nur eine Rasierklinge passt dazwischen. Einzeln sollen sie 3 bis 6 Tonnen schwer sein. Überall ergeben sich neue Ausblicke. Anschließend fahren wir mit dem Bus zur Panoramastelle, von wo aus wir Fotos von allen drei Pyramiden machen können, die die Grabstätten von Cheops, Chephren und Mykerinos sind. Im Hintergrund liegt die Stadt Kairo. Unsere letzte Etappe gilt dem Sphinx. Wir erreichen ihn in wenigen Minuten mit unserem Reisebus. Unser Reiseleiter erklärt uns, dass die Griechen den Namen Sphinx vergeben haben, womit sie selbst eine Göttin bezeichnen. In Ägypten ist der Kopf des Mischwesens mit dem Körper eines Löwen allerdings männlich, ein Pharao, weshalb der korrekte Artikel DER Sphinx in Ägypten lautet. Sein Ausmaß ist faszinierend. Der Sphinx bewacht den Eingang zu den Grabstätten, zu denen eine Straße führte.
Mit vielen Eindrücken kehren wir zurück ins Hotel, wo wir auch das Abendessen einnehmen. Morgen fliegen wir nach Luxor, wo wir statt Pyramiden eindrucksvolle Felsengräber sehen werden. Unsere Nilkreuzfahrt wird das nächste Highlight unserer Reise.
Flug nach Luxor – Karnak Tempel – Tempel in Luxor
Heute fahren wir von Kairo weiter in den Süden Ägyptens. Am frühen Morgen begeben wir uns zum Flughafen, um nach Luxor zu fliegen. Nach einem kurzen Flug landen wir pünktlich in Luxor und checken auf unserem Kreuzfahrtschiff auf dem Nil ein. Wir genießen ein typisches Mittagessen an Bord und lernen die Besatzung kennen, bevor wir uns zu unserem ersten Ausflug zum nahen Karnak-Tempel, dem größten Tempel Ägyptens, begeben. Der Karnak-Tempel stammt aus der Zeit um 2055 v. Chr. bis etwa 100 n. Chr. und liegt bei Theben am östlichen Nilfufer. Er wurde als Kulttempel errichtet und ist den Göttern Amun, Mut und Khonsu gewidmet. Hier ist noch ein Heiliger See erhalten, der einzige, der vollständig gesäubert und geflutet wurde. Der Begriff Karnak bedeutet "befestigtes Dorf". Tatsächlich sieht man in der Tempelanlage eine Reihe von Tempeln, Kapellen und anderen Gebäuden, die den Eindruck eines Dorfes erwecken. Allein der Säulensaal hat 134 Säulen. Anschließend besichtigen wir in Luxor den riesigen Tempel im Zentrum der Stadt. Die Statuen und der Obelisk sind beeindruckend. Der Säulensaal ist überwältigend und wir hören von unserem Reiseleiter, was die Inschriften bedeuten. Essam erklärt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Tempelanlage. Langsam kommt die Abenddämmerung und der Tempel wird in ein schönes Licht eingetaucht. Das ist auch das Zeichen, dass die Moslems ihr Fasten brechen dürfen. Im Hintergrund hört man den Imam zum Gebet rufen. Wir haben noch Freizeit, um die riesige Tempelanlage von allen Seiten zu fotografieren, bevor wir wieder den kurzen Weg zu unserem Kreuzfahrtschiff zurückfahren, wo wir gemeinsam das Abendessen einnehmen. Anschließend sitzen einige von uns noch in der abendlichen Atmosphäre auf dem Deck des Schiffes im Hafen von Luxor und genießen die kühle Luft. Morgen heißt es früh aufzustehen, denn wir wollen das Heilige Tal in Ruhe und mit wenig Touristen genießen.
Luxor – Tal der Könige – Tempel der Pharaonin Hatschepsut – Memnonkolosse
Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Gleich nach dem Frühstück sind wir mit dem Reisebus zum UNESCO Weltkulturerbe Tal der Könige gefahren und waren der erste Bus auf dem Parkplatz. Das Morgenlicht entschädigt uns sofort für das frühe Aufstehen, denn das Tal liegt leer vor uns. Direkt nach der Öffnung des Tals begeben wir uns eilig bis ganz nach oben zur Grabstätte von Ramses III, die wir ganz für uns allein besichtigen können. Essam zeigt uns die Highlights des Tals des Todes und erklär die Bedeutung der Felsengräber, die nach der Pyramidenzeit verhindern sollten, dass die Gräber der Pharaonen ebenfalls geplündert werden. Die bunten Malereien, Hieroglyphen und Reliefs sind einzigartig und mit ihren Farben bis heute gut erhalten. Wir schauen uns drei Gräber an und sehen auch die Grabstätte von Tutanchamun, die erhalten blieb, weil sie unter einen weiteren Grab versteckt war.
Im Süden Ägyptens bei Luxor werden Vasen, Schalen und Dekorationsfiguren aus Alabaster hergestellt. Wir besuchen eine Fabrik, zwei aus unserer Gruppe dürfen sogar selbst Hand anlegen, bevor wir dann weiter zum Tempel der altägyptischen Pharaonin Hatschepsut auf der anderen Seite der Felsen des Tals der Könige fahren. Ihr Tempel liegt auf mehreren Terrassen und gräbt sich in den Felsen hinein. Eine imposante Treppe führt hinauf. Unser örtlicher Reiseleiter klärt uns über die Herrscherin und ihre Lebensgeschichte auf, bevor wir den Tempel im Alleingang besichtigen. Unsere letzte Etappe der Busfahrt sind die Memnonkolosse, bei denen es sich um zwei 18 Meter hohe sitzende Statuen handelt, die die Wächter des zerstörten Tempels von Amenophis III waren.
Am frühen Vormittag gehen wir in Luxor an Bord unseres Kreuzfahrtschiffes MS Nile Style auf dem Nil. Unsere Kreuzfahrt beginnt während wir das Mittagessen einnehmen, und wir sehen die Ufer des Nils aus dem Panoramafenster an uns vorbeigleiten. Das Wetter ist herrlich, und wir ruhen uns am Nachmittag in den Kabinen oder auf dem Sonnendeck aus, bevor wir uns zur täglichen Tea-Time treffen. Der breite Nil glänzt in der Sonne und wir sehen das Nilufer mit Palmen, verzeinzelten Wohnanlagen und badenden Kindern an uns vorbeigleiten. Am späten Nachmittag treffen wir an der Schleuse bei Esna ein und reisen dann weiter nach Edfu, wo wir gegen Mitternacht anlegen. Am ersten Tag unserer Nil-Kreuzfahrt werden wir vom Schiffsmanager zu einem Cocktail an Bord eingeladen, bevor das gemeinsame Abendessen beginnt.
Nilkreuzfahrt mit Horus–Tempel in Edfu, Stopp in Kom Ombo und Assuan
Heute heißt es wieder früh aufstehen, damit wir unter den Ersten sind, die in die Tempelanlage in Edfu gelangen. Vor dem Schiff warten bereits die Kutschen, mit denen wir zum imposanten Tempel gelangen. Mächtig erhebt sich der große Eingangspylon vor unseren Augen. Der ganze Vorhof ist mit großen Reliefs geschmückt. Durch den Säulensaal gelangen wir zum Haus Gottes, der Saal, der als Heiligtum gilt. Auch die Nebenräume sind mit bedeutungsvollen Hieroglyphen, den heiligen Schriftzeichen, geschmückt. Unser Reiseleiter erzählt uns die Geschichte des Tempels, der von den Griechen nach dem Einzug von Alexander dem Großen erbaut wurde. Die Griechen liessen im Auftrag die altägyptischen Tempel abreissen, um sich selbst dort als Herrscher zu erheben. Das Mittagessen nehmen wir auf dem Sonnendeck unseres Kreuzfahrtschiffes ein. Heute gibt es Barbecue mit Live Cooking. Wir genießen die Fahrt und freuen uns auf unser nächstes Ziel: Kom Ombo.
Wir fahren weiter Richtung Süden und gelangen am frühen Nachmittag nach Kom Ombo. Hier besichtigen wir die Kultstätte von Sobek und Horus - den Doppeltempel, der über dem Nil aufragt, ein beeindruckendes Bauwerk und wieder anders als alle anderen Tempel, die wir bisher gesehen haben. Dieser Tempel war ein Pilgerziel gegen Krankheiten, die Inschriften zeugen davon. Der Doppeltempel ist dem Krokodilgott Sobek gewidmet. Ein Museum zeigt Krokodilmumien. Das Abendessen ist heute Orientalisch. Die Crew trägt das lange traditionelle Gewand Galabeya und lädt uns zum Anschluss in die Lounge zum Galabeya-Abend ein. Es wird getanzt und gespielt mit allen Nationen, die auf dem Schiff anwesend ist. Zum Abschluss gibt es noch eine Tombola mit traditionellen Geschenken aus Ägypten. Heute Abend legen wir in Assuan an, wo wir die nächsten Tage bleiben.
Assuan – Philae Tempel – Steinbruch mit unfertigem Obelisk – Papyrus
Den heutigen Tag verbringen wir in Assuan und Umgebung - im Goldland. Hier leben die Nubier, ein Volk, das von Ramses II bezwungen wurde, um die Streitigkeiten mit den Ägyptern beizulegen. Mit dem Bus machen wir einen Ausflug zum Isis-Tempel, den wir per Boot auf der Insel Agilkia nach einer kurzen Fahrt erreichen. Nach der Besichtigung fahren wir mit dem Bus weiter zum Hochdamm am Nasser-See, ein Projekt, das die Wasservorräte für Ägypten sichern soll und in den 70er Jahren fertiggestellt wurde. Der alte Staudamm ist ebenfalls noch zu sehen. Unsere Fahrt führt uns weiter zum Steinbruch in Assuan. Von hier stammt der rote Granit, den wir schon in vielen Tempeln gesehen haben. Zu sehen ist ein unfertiger Obelisk, der in seiner Größe alle bereits existierenden übertroffen hätte. Er liegt noch in den Granitfelsen, aber seine Umrisse sind gut zu erkennen. Ein weiteres Produkt aus Assuan ist Papyrus. Viel unechtes Papyrus wurde uns von den Händlern auf den Basaren bereits angeboten. In einer Fabrik sehen wir die Herstellung von der Pflanze bis zum hellen und noch kostbareren dunklen Papyrus. Es gibt Gelegenheit, einige schöne Bilder aus der Galerie zu kaufen. Viele davon stellen Szenen da, die wir bereits in den Tempeln gesehen haben.
Heute hat sich das Wetter leicht geändert. Nach den sehr warmen Tagen steht Sandsturm ins Haus, weshalb wir unsere eigentlich geplante Felukkenfahrt auf dem Wasser für heute streichen und auf Samstag verschieben. Kein Problem, unser örtlicher Reiseleiter Essam hat sofort ein Ersatzprogramm parat. Wieder auf dem Schiff angekommen genießen wir zunächst das Mittagessen und begeben uns dann auf den Markt in Assuan. Wieder nehmen wir die Pferdekutschen und tauchen ein in das authentische Leben der Stadt. Sehr bekannt sind die Gewürze von Assuan. Wir besuchen ein Geschäft und lassen uns die vielen Farben und Gerüche präsentieren. Auch sehr gut riechende Teemischungen gibt es in dem historischen Geschäft. Wir decken uns mit Gewürzmischungen, Tee, Safran aus dem Iran, Vanillestangen und Datteln ein und fahren mit den Kutschen zurück zum Schiff. Vor dem Abendessen können wir uns noch ein bißchen entspannen und genießen dann den Abend an Bord.
Ausflug zu den zwei Tempeln in Abu Simbel
Auch heute sind wir schon früh unterwegs, um unter den Ersten zu sein, die die berühmten Tempel von Ramses II und seiner Frau Nefertari in Abu Simbel besichtigen - eines der Weltwunder. Wir starten mit unserem Reisebus in die Wüste, sehen den Sonnenaufgang und gelangen schon am frühen Morgen an unser heutiges Ziel. Wieder sind wir fast die Ersten auf dem Parkplatz. Nach einem kurzen Spaziergang umrunden wir den Hügel und sehen die imposanten Paläste mit den riesigen Statuen vor dem Eingang. Neben dem Tempel von Ramses steht der seiner Frau Nefertari, sie wurden im 13. Jahrhundert v. Chr. erbaut. Davor ist ein großer Platz, an den der Nasser-See grenzt. Auf der anderen Seite des Nasser-Sees liegt bereit der Sudan. Wir erleben heute einen weiteren Höhepunkt unserer Reise. Unser örtlicher Reiseleiter erklärt uns die Bedeutung der Tempel und deren Geschichte. Man kann fast nicht glauben, dass sie erst vor wenigen Jahrzehnten Stein für Stein versetzt werden mussten, damit sie nicht vom Wasser des neuen Staudamms überspült wurden. Die UNESCO selbst hat sich für die Umsetzung eingesetzt. Selbst der Lichteinfall der Sonne konnte fast originalgetreu wieder hergestellt werden. Wir besichtigen die Innenräume und die gut erhaltenen Malereien und Hieroglyphen sowie das Heiligtum, dem ein extra Raum gewidmet ist. Der strahlend blaue Himmel sorgt für einzigartige Bilder der Tempelanlage. Wir genießen den Aufenthalt und lassen das UNESCO-Bauwerk auf uns wirken. Am Nachmittag haben wir Freizeit und ruhen uns in der gemütlichen Kabine mit Panoramfenster oder auf dem Sonnendeck aus. Nach dem Abendessen steht eine Bauchtänzerin auf dem Programm, ein beeindruckender Derwisch-Tanz gehört auch dazu. Einige von uns gehen mit dem örtlichen Reiseleiter nochmals Richtung Markt, um die besondere Stimmung zur Ramadanzeit in Assuan zu erleben. Es herrscht ein buntes Treiben bis in die Nacht hinein. Wir trinken mit Einheimischen einen Tee in einem authentischen Teehaus, in dem die Männer Wasserpfeife rauchen und sehen den Einheimischen zu, die den Abend nach dem Fastenbrechen genießen.
Besuch eines echten Nubischen Dorfes – Felukkenfahrt – Nil–Kreuzfahrt zurück nach Luxor mit Stopp in Kom Ombo
Das Wetter ist heute herrlich und der Himmel strahlend blau. Wir starten an der Promenade von Assuan mit einer Felukke, ein kleines Motorboot, das nur für unsere Gruppe reserviert ist. Der Ausblick auf das Ufer des Nils ist herrlich. Begrüßt werden wir mit einem Willkommenslied der Boots-Belegschaft. Unser erster Stopp gilt dem Botanischen Garten auf der Lord-Kitchener-Insel. Der Engländer Lord Kitchener hat den Botanischen Garten einst mit exotischen Pflanzen und Bäumen aus Asien und Afrika angelegt. Die Schilder auf den Bäumen zeugen von der ursprünglichen Herkunft. Nach dem kurzen Spaziergang über die Insel steigen wir wieder auf unser Motorboot. Die Fahrt führt durch ein Naturschutzgebiet mit Schilf und Basaltfelsen. Wir sitzen unten oder oben auf dem Sonnendach und genießen die herrliche Aussicht, bis wir in einem nubischen Dorf angelangt sind. Wir sind die einzigen Besucher dort und machen einen Spaziergang durch die Gassen aus Sand bis zur Moschee des Dorfes. Natürlich sind einige Einwohner - und vor allem Kinder - interessiert an uns und kommen zum Hauptplatz vor der Moschee, wo sie ihr Handwerk anbieten. Dann steigen wir wieder auf unser Boot. Wir genießen die Rückfahrt in der Sonne, mit leichtem Wind. Auf der Fahrt kommen wir an dem Hotel vorbei, in dem Agatha Christie "Tod auf dem Nil" auf dem Balkon geschrieben. Das Mittagessen nehmen wir wieder an Bord unseres Nil-Kreuzfahrtschiffes ein, das am frühen Nachmittag Richtung Luxor ablegt.
Nachmittags halten wir wieder in Kom Ombo, da neu angekommene Gäste heute die Tempelanlage besuchen. Wir verabreden uns mit unserem Reiseleiter, um in ein Teezelt nahe der Promenade zu gehen. Da Ramadan ist, gehört die schöne Zeltanlage im ägyptischen Stil nur uns. Wir wählen die Teesorten aus Bockshornklee, Malve oder Anis genießen die Ruhe im Teezelt. Essam erzählt uns typische Geschichten aus Ägypten über die Gesellschaft, die uns zum Schmunzeln bringen. Vom Zelt aus haben wir nochmals einen Blick auf die Tempelanlage Kom Ombo. Anschließend gehen wir wieder an Bord unseres Schiffes. Zum gemeinsamen Abendessen treffen wir uns wieder.
Weiterfahrt bis nach Luxor und letzte Nacht auf dem Kreuzfahrtschiff
Nach dem Frühstück im Restaurant der MS Nile Style treffen wir uns mit unserem örtlichen Reiseleiter Essam in der Lounge-Bar. Heute wird er uns einen Vortrag über Land, Leute und die Stellung der Frau im Islam im modernen Ägypten halten und uns auch einige Traditionen erklären. Wir hören gespannt zu und können anschließend noch Fragen stellen. Wir erfahren, dass Moslems in Ägypten nicht mit Moslems in den umliegenden Ländern wie beispielsweise Syrien oder Saudi-Arabien zu vergleichen sind. Ägypter sind Kopten (Christen) oder Moslems. Die ägyptischen Moslems leben ihren Glauben nicht unter Zwang, sondern wie der Islam es im Koran empfiehlt. Kopftücher sind für Frauen keine staatliche Pflicht, außer in den heiligen Räumen der Moscheen. Daher ist auch der Ramadan eine Freude für sie, auch wenn die Entbehrung - gerade bei diesen heißen Temperaturen - nicht einfach ist. Der Islam basiert auf fünf Säulen, die Essam uns ausgiebig erklärt. So erhalten wir einen aktuellen Überblick über die Gesellschaft in Ägypten, in die wir in den letzten 10 Tagen einen Einblick gewinnen durften. Für den frühen Nachmittag verabreden wir uns, um die Kapitänszentrale unseres Schiffes zu besichtigen. Wir erfahren, wie die Tradition des Schiffsführers innerhalb der Familie vom Vater auf den Sohn vererbt wird, da für den Nil ein spezielles Wissen benötigt wird, das vor allem die einfachen Fischfänger haben. Am Nachmittag genießt der Großteil der Gruppe die herrliche Sonne und den fantastischen Ausblick auf das Nilufer vom Sonnendeck aus. Wir durchqueren gegen Mittag die Schleuse in Esna und fahren dann weiter nach Luxor, wo wir heute übernachten werden.
Während unseres gesamten Aufenthalts erleben wir die Ramadanzeit und das Fastenbrechen in der muslimischen Gemeinschaft. Sobald der Moment zum Fastenbrechen um ca. 18 Uhr (je nach Ort) vom Imam ausgerufen wird, teilen die Ägypter ihre Speisen und essen - wenn möglich - gemeinsam. Wir freuen uns über Essams Vorschlag, am Abend gemeinsam in das Zentrum von Luxor zu gehen, um das authentische Leben aus der Nähe zu sehen. Wir besuchen einen schönen Basar und haben die Möglichkeit, einen Tee in einem Café mit Essam zu trinken, der seine Shisha genießt. Heute heißt es Kofferpacken, denn morgen fahren wir mit dem Bus nach Hurghada. Wir werden das hervorragende Essen und die freundliche und humorvolle Crew des Schiffes sicher vermissen.
Ausschiffung und Busfahrt nach Hurghada durch die Wüste
Am frühen morgen verlassen wir nach dem Frühstück das Schiff und verabschieden uns von der freundlichen Crew. Mit dem Reisebus fahren wir einige Stunden durch die Wüste Sinai bis wir nach Hurghada gelangen. Unser schönes Hotel Jaz Makadi Star & Spa liegt außerhalb direkt am Sandstrand. Wir checken ein und gehen über die Poolanlage zu unseren Zimmern. Das Mittagessen genießen wir im Hotel. Im Anschluss ist Zeit zum Ausruchen am Pool oder am Strand. Mit unserem grünen Bändchen bewaffnet lassen wir uns an der Pool- oder Strandbar verwöhnen. Das Abendessen nehmen wir im Hotel ein. Die letzten Tage sind der Entspannungen gewidmet. Unser Reiseleiter Essam ist dabei und organisiert weitere fakultative Ausflüge für diejenigen, die noch wissenshungrig sind. An der Poolbar wird abends Programm geboten, auch Spiele stehen bereit.
Am Roten Meer: Enstpannung und Baden in Hurghada oder Stadtrundfahrt
Nach dem Frühstück ist der Großteil der Gruppe daran interessiert, die Stadt Hurghada zu besichtigen, wie Essam angeboten hat. Essam erzählt, wie die Stadt sich in den 1980er Jahren zum Touristenort entwickelt hat. Rund 40 Kilometer Strand ziehen jedes Jahr viele deutsche Gäste an. In Hurghada besichtigen wir Fisch- und Gemüsemärkte, eine koptische Kirche, die Marina (Hafen) und die große Moschee, aus der gerade der Imam zum Mittagsgebet ruft. Das Mittagessen nehmen wir im Hotel ein. Der Nachmittag steht allen Gästen frei zur Verfügung. Wir sehen uns am Strand oder am Pool und sortieren im Kopf die vielen Erlebnisse auf dieser Reise. Beim Abendessen wird Live Cooking geboten. Neben den ägyptischen Speisen werden internationale Gerichte angeboten, eine umwerfende Auswahl. Wer möchte, sitzt am Abend noch zusammen an der Pool-Bar, die jeden Abend ein besonderes Show-Programm auf der Bühne bietet.
Am Roten Meer: Entspannen im Hotel oder Ausflug nach Hurghada mit Bootstour
Nach dem Frühstück nehmen einige Gäste Essams Angebot wahr, an einer Bootsfahrt mit Glasfenstern teilzunehmen. Mit dem Bus fahren wir zum Hafen von Hurghada und steigen auf das Boot mit weiteren internationalen Gästen. Vom Bootsdeck aus haben wir einen herrlichen Blick auf die Küste von Hurghada. Nach einiger Zeit gehen wir nach unten und setzen uns vor die Panoramafenster um die Korallenriffs und die bunten Fische zu beobachten. Wer möchte, kann mit der Crew schnorcheln. Das Mittagessen nehmen wir wieder im Hotel ein und nutzen den Nachmittag für eine letzte Entspannung am Roten Meer oder am Pool, bevor es wieder Kofferpacken heißt, denn morgen treten wir die Rückreise an. Den Abend lassen wir in der Lounge Bar ausklingen, denn wir müssen uns langsam von unserem tollen Reiseleiter verabschieden.
Letzte Stunden in unserem Hotel in Hurghada und Rückflug nach Deutschland
Nach dem Frühstück haben wir noch Gelegenheit, die Hotelanlage für wenige Stunden zu nutzen. Die ersten Gäste brechen um die Mittagszeit zum Flughafen auf. Jetzt heißt es Abschied nehmen von der Reisegruppe und von unserem wunderbaren und hochkompetenten Reiseleiter Essam, der es geschafft hat, uns die jahrtausendealte Geschichte Ägyptens, die interessante Kultur und die Lebensart näherzubringen - und das mit viel Humor.