Reisebericht: Rundreise Botswana und Simbabwe – Afrikas Wildnis

15.05. – 28.05.2017, Rundreise Botswana & Simbabwe mit Chobe–Nationalpark – Okavango–Delta – Maun – Nata – Hwange–Nationalpark – Victoria–Wasserfälle


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Sehnsucht nach Afrika - diese erfasst jeden, der schon einmal da war… Wir erleben eine Reise voller Höhepunkte: Flusspferde und Krokodile im Chobe Nationalpark, Elefanten in der Mabane Konzession, Imaplas im Moremi Reservat, Löwen hautnah im Hwange NP
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

15.05./16.05.17 – Anreise nach Botswana

Wir, unsere kleine Reisegruppe aus nur 9 Personen und mir als Reisebegleiterin bestehend, stürzen uns heute wieder in das Abenteuer Afrika. Zunächst steht uns eine lange Anreise bevor. Von Dresden und Leipzig kommend, treffen wir uns alle gut gelaunt in Frankfurt. Mit South African Airways fliegen wir weiter nach Johannesburg. Die etwas längere Wartezeit vertreiben wir uns mit angeregten Gesprächen über die bevorstehende Reise und einem Bummel durch die Läden im Flughafen. Man kann ja schon mal schauen, was man als Last Minute Mitbringsel eventuell auf dem Rückflug mitnehmen kann ??. Gut gekühlt - das Terminal war auf gefühlte Kühlschranktemperatur klimatisiert - besteigen wir den Flieger nach Simbabwe. Nach 1,5 Stunden Flug landen wir gut iauf dem Internationalen Flughafen Vic Falls in Simbabwe. Ja jetzt sind wir wirklich in Afrika angekommen. Wir merken es an der Temperatur, als wir aus dem Flugzeug kommen und an der langen Schlage an der Einreise. In Afrika ticken die Uhren nun mal langsamer und daran sollen wir uns schon mal gewöhnen. Wir lassen uns unsere Gute Laune aber nicht verderben und dank eines netten Beamten werden wir dann doch noch an einen separaten Schalter gebeten. Hier erhalten wir unsere Visa, wohlgemerkt jedes einzelne per Hand geschrieben. Ah deshalb dauert es so lange. Am Ausgang erwarten uns Dagmar, unsere Reiseleiterin, und Jonas, unser Chauffeur, mit dem großen Safari-Truck. Endlich - wir sind angekommen! Nun begeben wir uns Richtung Grenze, denn wir reisen ja bereits wieder aus Simbabwe aus und nach Botswana ein. Nachdem wir die Grenzformalitäten erledigt haben, fahren wir nun nach Kasane. Auf der Fahrt gibt uns Dagmar bereits erste Informationen für unsere Reise. In Kasane, einer kleinen Stadt legen wir noch einen Stopp ein, um Geld zu tauschen und erste kleine Einkäufe im Supermarkt zu erledigen. Dann erreichen wir unsre schöne Lodge direkt am Chobe-River gelegen. Am Abend bedienen wir uns am reichhaltigen Buffet bevor wir alle müde in unsre Betten fallen, denn wir haben doch eine sehr lange Reise hinter uns.

17.05.17 – Pirschfahrt im Chobe–Nationalpark und Bootsfahrt auf dem Chobe–River

Heute heißt es früh aufstehen, denn wir wollen auf Pirschfahrt gehen. Uns erwarten bereits die Ranger mit den Safari-Fahrzeugen. Noch im Dunkeln fahren wir in den Chobe-Nationalpark. Unsere Ranger wissen natürlich, wo wir Tiere sehen können. Wir fahren zunächst am Ufer des Chobe-River entlang. Hier sehen wir Flusspferde, Perlhühner und andere Vögel und auch ein Krokodil. Faszinierend ist das Licht des Morgens. Wir genießen den Sonnenaufgang und die einmalige Stimmung. Anschließend sehen wir auch noch Giraffen und Elefanten. Nach einem erlebnisreichen Morgen bedienen wir uns wieder am reichhaltigen Frühstücksbuffet. Anschließend haben wir Zeit zum Entspannen am Pool oder einen Bummel nach Kasane. In Kasane sehen wir das alte Gefängnis. Es bestand nur aus einer Zelle in einem uralten Baobab-Baum. Heute gibt es ein neues modernes Gefängnis direkt daneben erbaut. Aber da es in Botswana die Todesstrafe gibt, lässt sich niemand etwas zu Schulden kommen. Das neue Gefängnis steht leer, weil es keine Gefangenen gibt.
Am Nachmittag unternehmen wir eine wunderschöne Bootsfahrt auf dem Chobe-River. Wir fahren direkt in den Chobe-Nationalpark. Vom Boot aus haben wir nun einen ganz anderen Blick auf die Tiere. Wir sehen die Flusspferde ganz nah im Wasser vor uns. Eine Frage konnte uns aber niemand beantworten: Warum haben Flusspferde so große Mäuler und riesige Zähne, wenn sie doch nur Pflanzen fressen? Wir beobachten Elefanten mit ihren Jungen am Ufer und auch im Wasser, wir sehen Impalas, Kudus, Büffel und eine Wasseragame. Die frechen Paviane toben am Ufer. Natürlich entdeckten wir auch einige Krokodile. Eines hat sich so richtig für uns zum Fotografieren in Position gelegt. Langsam geht die Sonne unter und wir erleben einen traumhaften Sonnenuntergang - so typisch für Afrika. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

18.05.17 – Fahrt durch den Chobe–Nationalpark und durch das Savutigebiet zur Kwhai–Konzession

Auch heute heißt es wieder früh aufstehen. Wir verlassen Kasane. Uns erwarten zwei Ranger aus Maun mit offenen Jeeps auf die unsere Koffer geladen werden. Unsere Reise führt uns wieder durch den Chobe-Nationalpark zur Ngoma Brücke. Zunächst geht es einige Zeit auf der Asphaltstraße durch den Park und weiter Richtung Savuti bis Kachikau. Hier sehen wir bereits erste Giraffen und Elefanten. Faszinierend sind die riesigen Baobab-Bäume, die wir immer wieder entdecken und die zum Teil bis zu 800 Jahre alt sind. Uns bläst der Fahrtwind heftig um die Ohren. Wir sind froh, als wir die Straße endlich in Kachikau verlassen und in das Innere des Parks einfahren. Nun geht es nur noch über Sandwege und entsprechend langsam kommen wir voran und werden auch tüchtig durchgeschüttelt. Aber wir sehen unterwegs viele Tiere. Mittags legen wir unweit eines Wasserloches, wo wir Giraffen, Gnus und viele Vögel entdecken, unsere Pause mit Picknick ein. Anschließend führt uns die Fahrt weiter durch die abwechslungsreiche Landschaft. Von hohen Mopane-Wäldern wechselt die Vegetation zu Eisenholzbäumen, Ahnenbäume und wieder niedrigen Wäldern aus Mopane und Silberbäumen bis hin zur Grassavanne. Wir sehen Giraffen, Gnus, Zebras, Büffel und viele andere Tiere während der interessanten Fahrt. Wir benötigten für 250 km rund 11 Stunden - ja in Afrika gibt es andere Straßen und eine Geschwindigkeit von 20 - 40 km/h ist normal. Am Abend erreichen wir unsere Lodge mitten in der Mababe Konzession im Busch. Wir werden zu unseren Zelten begleitet und auch wieder zu den Zelten gebracht. Die Lodge liegt am Khwai-River in einem Konzessionsgebiet am Rand des Moremi-Park und verfügt nicht über Zäune. Wilde Tiere sind hier hautnah zu erleben. Wir lassen den Abend gemütlich am Lagerfeuer ausklingen und sind gespannt auf die Nacht - ein Gefühl wie in „Out of Afrika".

19.05.17 – Buschwalk und Pirschfahrt

Wir treffen uns wieder früh am Morgen zu Kaffee und Tee und berichten erstmal von unseren Erlebnissen der letzten Nacht. Wir haben ganz nah ein grunzendes Flusspferd gehört, ein Elefant spazierte an einigen Zelten vorbei und auch der Atem eines Leoparden war in einigen Zelten zu hören. Nun erhalten wir eine kurze Einweisung durch die Ranger zu unserem bevorstehenden Spaziergang durch den Busch. Diese sollten wir auch brauchen. Robby und Kilo, unsere Ranger führen uns in den Wald direkt an der Lodge entlang des Khwai Rivers. Plötzlich hören wir ein lautes Schnaupen und Prusten aus dem Wasser. Wir haben ein Flusspferd aus Versehen aus seinem Dössschlaf geweckt und erschreckt ?. Es schaute sehr aggressiv zu uns und wir zogen uns lieber etwas zurück. Es taucht ab und schwimmt, nein läuft etwas weiter im Fluss. Die Ranger erklären uns viel über die Pflanzen und Tiere, über Bräuche und Traditionen der afrikanischen Kultur. Ein interessanter Exkurs in eine für uns nicht so bekannte Welt. Nun treten wir langsam den Rückweg an. Plötzlich bleibt Robby stehen und bedeutet uns ganz leise zu sein. Direkt vor uns steht ein Elefant. Robby prüft die Windrichtung und weißt uns dann den Weg. Ein weiterer Elefant steht uns auch da gegenüber. Dieser hat uns entdeckt und schaut neugierig zu uns. Seine aufgestellten Ohren zeigen uns, dass er sich bedroht fühlt. Eine nicht ganz ungefährliche Situation, denn der Elefant könnte jeden Moment losrennen. Dann hätten wir keine Chance ?. Also ziehen wir uns, geführt von Robby, zügig zurück. Wir sind froh, den „Elefanten-Slalom" gut überstanden zu haben. Uns wird wieder klar, wir befinden uns mitten im Busch unter wilden Tieren.
Nun genießen wir das Frühstück in der Lodge und verbringen den restlichen Vormittag und Mittag in der Lodge. Wir entspannen auf der schönen Terrasse direkt am Fluss. Auch hier sehen wir Elefanten, Kudus und andere Tiere. Am späten Nachmittag fahren wir nochmals mit unseren Jeeps ins Gelände. Wiederum sehen wir Elefanten, Impalas und viele Vögel. Wir erreichen rechtzeitig zum beginnenden Sonnenuntergang das Ufer des Khwaiflusses. Hier erwarten uns bereits die netten Mitarbeiter der Lodge mit Getränken und kleinen Knabbereien. Wir genießen den fantastischen Sonnenuntergang bei einem Glas Wein. Das faszinierende Farbenspiel von gelb über rot bis hin zum zarten Violett der untergehenden Sonne über dem Fluss zieht uns in seinen Bann. Wir sind einfach nur begeistert und glücklich, dies erleben zu dürfen! Im Dunkeln fahren wir zurück zu unserer Lodge. Hier erwartet uns bereits wieder die Crew mit dem leckeren Abendessen.

20.05.17 Pirschfahrt im Moremi–Reservat und Fahrt nach Maun

Bereits früh am Morgen treffen wir uns wieder zum Frühstück und es werden erst einmal die Erlebnisse der Nacht ausgetauscht. Wie erwartet, verlief auch diese wieder spannend. Eine große Gruppe Elefanten zog durch die Lodge, Flusspferde besuchten uns auch, Hyänen und Leoparden waren zu hören und ein Elefant schlief wohl auch direkt neben einem Zelt. Das war wirklich Afrika hautnah! Nun nehmen wir Abschied von der Lodge im Mababe-Gebiet, unser Gepäck ist wieder sicher verstaut auf den Jeeps und wir fahren gen Süden zunächst nochmals durch den Chobe Nationalpark und die Khwai-Konzession. Wir überqueren den Khwai-Fluss über eine abenteuerliche Holzbrücke. Unterwegs sehen wir wieder Elefanten, Giraffen, Impalas und ein Flusspferd. Gegen Mittag erreichen wir das Nord-Gate des Moremi-Reservates, ein privates Tierschutzgebiet. Unsere Ranger haben ein tolles Picknick, welches keine Wünsche offen lässt, dabei. Wir stärkten uns erstmal. Nun gehen wir auf Pirschfahrt im Moremi-Reservat. Wir suchen zunächst nach den Löwen. Aber das Glück ist uns nicht hold. Wir entdecken Elefanten, Giraffen, verschiedene Vögel und die Moorantilopen. Nach fast zwei Stunden fahren wir weiter Richtung Süden. Dabei sehen wir noch eine große Elefantenherde mit Muttertieren und Jungtieren, die an einem Schlammloch baden und spielen. Am Nachmittag erreichen wir das Süd-Gate und verlassen das Reservat. Unser Weg führt uns weiter über Sandwege bis kurz vor Maun an den Thamalakane River. In der gleichnamigen Lodge werden wir bereits erwartet und beziehen unsere gemütlichen, direkt am Fluss gelegenen Chalets im afrikanischen Stil. Am Abend bedienen wir uns am reichhaltigen Buffet. Auch hier hören wir wieder die Tiere in der Nacht, denn die Chalets sind teilweise offen, nur mit Gazefestern versehen.

21.05.17 – Okavango–Delta – Fahrt mit Mokoros und Panorama–Flug über das Delta

Auch heute heißt es wieder früh aufstehen. Nach dem Frühstück fahren wir mit Speedbooten auf dem Thamalakane und dem Boreo in das Okavango-Delta. Diese riesige Wasserfläche wird vom Kuwango aus Angola gespeist und das Wasser benötigt 6 Monate, bis es im Delta ankommt. Da das Gebiet fast das ganze Jahr feucht ist, ist es sehr fruchtbar und bietet vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Wir sehen den afrikanischen Fischadler, Eisvögel, Nilenten, Weissgesichtenten und viele weitere Vögle. An einem kleinen Dorf steigen wir in Einbäume - die Mokoros um. Immer zwei Personen sitzen in einem Einbaum und ein Poller stakt das Mokoro durch die einmalige Sumpflandschaft. Wir genießen diese Fahrt. Es geht durch dichte grasartige Pflanzen und Seerosen-Teppiche. Nur das Plätschern des Wassers ist zu hören, ansonsten herrscht eine friedliche Stille. Einfach nur herrlich beruhigend. An einer kleinen Insel steigen wir aus. Während einer kurzen Wanderung erfahren wir, wie die Fächerpalmen durch die Elefanten vermehrt werden, wozu die Früchte der Pflanze verwendet werden und wie das Wasser ins Delta kommt. Wir beobachten wiederum verschiedene Vögel. Nach einer Mittagspause geht es mit den Mokoros und den Schnellbooten zurück zur Lodge. Jonas unser Truckfahrer erwartet uns bereits und er bringt uns nach Maun zum Flughafen. Wir erleben am Nachmittag das Delta von oben. Mit zwei Kleinflugzeugen fliegen wir über das Delta. Jetzt erfassen wir die Schönheit der Landschaft nochmals ganz anders. Wir bestaunen die Farbenpracht und die vielen verzweigten Flussläufe. Wir sehen Flusspferde, Elefantenherden, Giraffen und Impalas. Nach dem Flug sind wir uns einig: Wir durften wieder einen einmaligen Tag in einer einzigarteigen Landschaft erleben! Diesen lassen wir bei einem guten Abendessen und einem Gin Tonic an der Bar ausklingen.

22.05.17 – Fahrt nach Nata – Besuch der Salzpfannen

Heute heißt es, wie eigentlich jeden Tag auf unserer Reise, zeitig aufstehen. Ach ja, was nun auch mal endlich erwähnt werden sollte: wir sind in Afrika und wir dachten es ist warm ??. Weitgefehlt, der Winter beginnt in Afrika und sobald die Sonne weg ist und nachts wird es empfindlich kalt teileweise sogar am Morgen unter 10°C. Unsere warmen Sachen kommen also zurecht zum Einsatz. Nach dem Frühstück geht es mit unserem Truck weiter. In Maun der nahegelegenen Safarihauptstadt mit immerhin 30.000 Einwohnern legen wir einen kurzen Einkaufstopp am Supermarkt ein, um uns einen kleinen Mittagsimbiss zu besorgen. Anschließend führt uns unsere Reise durch die Baumsavanne Richtung Nata. Unterwegs sehen wir vereinzelt Elefanten, Geier, Marabu-Störche und Ibise. Auch auf dieser Strecke sind die Folgen des starken Regenwetters von Anfang des Jahres nicht zu übersehen. Viele Gebiete sind noch überschwemmt. Am Mittag legen wir eine Pause in der wunderschönen Planet Baobab Lodge ein. Bereits während der Anfahrt zur Lodge sehen wir riesige Baobab-Bäume. Teilweise haben deren Stämme einen Durchmesser von bis zu 5 Metern und sind über tausend Jahre alt. Wir sind beeindruckt. Nach einen Drink an der gemütlichen Bar stärken wir uns bei unserem Picknick. Bei unserer Weiterfahrt gönnen uns Dagmar und Jonas noch eine afrikanische Massage. Das heißt, wir können auf Grund der Überschwemmungen nicht auf der Asphaltstraße weiterfahren, sondern müssen 8 Kilometer über eine Sandstraße fahren und werden ordentlich durchgeschüttelt. Am Nachmittag erreichen wir die komfortable Nata Lodge in der Nähe der Salzpfannen gelegen. Wir beziehen unsere komfortablen Holzchalets, die keine Wünsche offen lassen. Zum Sonnenuntergang fahren wir mit zwei Jeeps zur Sowa-Salzpfanne. In der Pfanne sehen wir große Herden von Gnus. Diese leben hier völlig unbehelligt, da sie keine natürlichen Feinde, wie Löwen oder Leoparden haben. Auch Pelikane und viele andere Vögel finden in dieser Landschaft einen idealen Lebensraum. Die Hauptpfanne ist ebenfalls mit Wasser gefüllt, was nicht natürlich ist, sondern Folge der ausgiebigen Regenfälle von Januar bis März. Unser Ranger erklärt uns, dass im Moment auch Flusspferde hier leben und das Wasser eine Tiefe von 1,5 Metern hat. Damit ist es aber zu tief für die Flamingos, die sonst auch hier leben. Es wird etwa 2 Jahre dauern, bis die Pfannen wieder trocken sind. Wir erleben wieder einen wunderschönen Sonnenuntergang am Rand der Pfanne. Der Tag endet mit einem schmackhaften Abendessen in der Lodge.

23.05.17 – Fahrt nach Hwange in Simbabwe

Auch heute geht es wieder zeitig los, denn vor uns liegt eine Strecke von 420 Kilometern. Wir fahren durch die Baumsavanne mit vielen Mopane-Bäumen Richtung Norden. Unterwegs begegnen uns wieder Elefanten und viele Vögel. Heute verlassen wir Botswana und reisen weiter nach Simbawe. In Pandamatenga legen wir noch einen kurzen Stopp ein, damit wir unsere letzten Pula in Botswana ausgeben können. Nun folgt der Grenzübertritt mit den üblichen, wieder etwas langwierigen Formalitäten: Ausreiseformular Botswana ausfüllen und Stempel holen, Einreiseformular Simbabwe ausfüllen und auch hier den Stempel abholen. Besonders die Grenzbeamten von Simbabwe hatten ganz viel Zeit ?? und so wurden alle Papiere für unseren Truck doppelt und dreifach kontrolliert. Wahrscheinlich sind wir heute die Einzigen, die über diesen Grenzübergang mitten im Gelände einreisen. Wir müssen also Geduld haben. Dann führt uns die Route entlang des Hwange Nationalparks weiter über eine Sandpiste. Nach gut 2 Stunden erreichen wir die Hauptstraße Richtung Hwange. An der Mautstation müssen wir ebenfalls warten, bis alle Formalitäten erledigt sind. Auf der Asphaltstraße geht es vorbei an vielen kleinen Dörfern, die zwar auch teilweise aus Lehmhütten oder einfachen Ziegelbauten bestehen wie in Botswana, aber einen wesentlich besseren Eindruck machen. Immer wieder begegnen uns Schulkinder in ihren verschiedensten Schuluniformen auf dem Heimweg. Nach 11 Stunden Fahrt erreichen wir die Hwange Safari Lodge. Wir werden herzlich begrüßt und sehen am Wasserloch direkt an der Lodge bereits Elefanten und Kudus. Den anstrengenden Tag beenden wir voller Erwartungen auf den nächsten Tag an der gemütlichen Kaminbar bei einem Gin-Tonic.

24.05.17 – Pirsch im Hwange Nationalpark – Löwen hautnah

Früh geht es mit den Rangern in zwei Jeeps auf Pirschfahrt. Wir wollen heute endlich Löwen sehen. Bereits auf der Fahrt zum Park kreuzen Elefanten unseren Weg. Ein junger Bulle ist ganz neugierig und überquert die Straße direkt vor unsrem Jeep. Keine drei Meter trennen uns von ihm. So nah haben wir alle noch nie einen Elefanten in freier Wildbahn gesehen. Wir fahren in den Park und halten Ausschau nach den Katzen, wie unser Ranger meinte. Zunächst entdecken wir einen Schakal, Warzenschweine, Zebras und Gnus, die friedlich in der Morgensonne grasen. An einem der künstlich angelegten Wasserlöcher wollen wir eine Kaffeepause einlegen. Wir sehen die Flusspferde, die hier leben. Plötzlich erhalten unsere Ranger durch ein anderes Pirschfahrzeug die Information, dass Löwen gesichtet worden. Nun ist uns der Kaffee natürlich völlig egal. Wir fahren in die beschriebene Richtung und wirklich, wie entdecken zwei Löwinnen mit drei Jungtieren. Sie kommen aus dem Gras und spielen und tollen direkt vor uns auf der Straße. Eine Löwin und zwei Jungtiere sind noch blutverschmiert. Unsre Ranger erklärt uns, dass sie wahrscheinlich gerade eine Antilope gerissen haben. Wir beobachten die Gruppe minutenlang. Bei unserer Weiterfahrt läuft uns noch eine Löwin mit fünf Jungtieren über den Weg. Diese spielen und toben auch ganz nah an unseren Autos. Auf dem Rückweg begegnen wir der ersten Gruppe nochmals. Die Löwinnen und die drei Kleinen spazieren ganz entspannt direkt an unserem Jeep in nur 2 Meter Entfernung vorbei. Wir sind einfach nur fasziniert und überwältigt von diesem einmaligen Erlebnis. Keiner von uns hat so etwas schon erlebt. Die Gruppe beobachten wir noch eine Weile bei ihrem recht flotten Marsch. Der Ranger erklärt uns, dass die Löwinnen ihre Jungtiere nun zu dem Platz führen, wo sie wahrscheinlich ein Kudu gerissen hatten. Völlig begeistert verlassen wir den Park und kehren in die Lodge zurück. Wir werden mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet bereits erwartet. Danach fahren wir zum Wildhundcenter Painted Dog Conversation. Das ist eine Auffangstation für die stark gefährdeten Wildhunde. Bei einer Führung erfahren wir viel über das Leben der Wildhunde und die Geschichte des Wildhundes Eyspot, der in dieser Region lebte. Wir sehen auch zwei alte Wildhunde, die bereits lange in der Station leben. Ziel der Organisation ist es, die Tiere zu schützen und zu erforschen, durch Fallen verletzte Tiere zu retten und zu behandeln und wieder in die Wildnis zu entlassen. Außerdem soll die Bevölkerung aufgeklärt werden, dass das illegale Fallenstellen großen Schaden anrichtet und die Tiere schwer verletzt. Durch ein Buschcamp für Schulklassen wird damit bereits bei den Kindern begonnen. Es war ein sehr interessanter Einblick für uns. Nach einer Mittagspause in der Lodge geht es am Nachmittag nochmals auf Pirschfahrt im Hwange Nationalpark. Wir entdecken wieder die Löwen und sehen sie jetzt dick gefressen, wie sie zum Wasserloch gehen, um zu trinken. Aus der Ferne können wir in etwa die Stelle erahnen, wo sie gefressen haben, denn im Baum darüber warten bereits die Geyer. Nun fahren wir noch eine Runde durch den Park und sehen Giraffen, Zebras, Gnus, ein Steinbock und wieder viele Vögel aus nächster Nähe. Am großen Wasserloch liegen Krokodile und Flusspferde in der Abendsonne. Mit einem Gin Tonic stoßen wir auf den tollen Tag an. Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang verlassen wir den Park. In der Lodge erwartet uns ein Abendessen im Garten mit Buffet und Fleisch vom Grill. In gemütlicher Runde sitzen wir beisammen und beobachten die Elefanten am Wasserloch. Plötzlich sehen wir die Elefanten, eine Gruppe von etwa 10 - 15 Muttertieren mit ihren Jungtieren, direkt im Garten ca. 150 Meter von uns entfernt. Sie fressen und balgen sich und geben teilweise bedrohliche Rufe von sich. Auf unsere besorgte Nachfrage beim Hotelpersonal, ob es gefährlich wird, erhalten wir zur Antwort: Die Elefanten kommen jeden Abend und sind friedlich. Als diese sich dann aber immer mehr in unsere Richtung bewegen, ziehen wir es doch vor, uns in Richtung Gebäude zu begeben. Nun stehen sie nur etwa 20 Meter von uns entfernt. Ein einmaliges Erlebnis für uns alle! Wir sind uns einig, dieser Tag war bisher der absolute Höhepunkt unsrer Reise!

25.05.17 – Fahrt zu den Victoria Fällen

Am Morgen sehen wir bei Tageslicht, wie nah die Elefanten an den Zimmern waren. Während des Frühstücks können wir noch eine große Gruppe Bären-Paviane und Impalas am Wasserloch beobachten. Anschließend setzen wir unsere Reise Richtung Norden fort. Jonas chauffiert uns sicher bis in den kleinen Ort Vic Falls. Unterwegs passieren wir zwei „Straßensperren" von Bären-Pavianen, die es sich auf der Straße gemütlich machen. Aber vor unserem großen Truck haben sie doch Respekt und geben die Straße ganz schnell frei. Gegen Mittag erreichen wir Vic Falls. Wir spazieren zunächst über den Markt und kaufen bei den Holzschnitzern noch das eine oder andere Souvenir. Nun erreichen wir unser Hotel, die a´zambezi river Lodge direkt am Sambesi gelegen. Den Nachmittag verbringen wir in der weitläufigen, modernen Anlage. Einige Gäste haben einen Helikopterflug über die Viktoria Wasserfälle gebucht. Sie genießen die Sicht von oben auf die Fälle und sind begeistert.

26.05.17 – Besichtigung der Victoria Wasserfälle

Heute können wir etwas länger schlafen, denn unser Programm beginnt etwas später. Wir stärken uns für den Tag am reichhaltigen Frühstücksbuffet, während zwei junge Warzenschweine ihre Kräfte auf der Wiese vor dem Restaurant messen. Dann bringt uns Jonas zum Eingang der Victoria Fälle. Nach einer kurzen Einweisung durch einen örtlichen Guide haben wir, ausgestattet mit Regenmänteln, genügend Zeit, das imposante Naturschauspiel zu bewundern. Die Wasserfälle wurden 1855 von David Livingston für die westliche Welt entdeckt und bekannt gemacht. Die Einheimischen nannten die Wasserfälle auch donnernder Rauch. Von weitem wirkt die Gischt wirklich wie Rauch. Auf einer Breite von 1.700 Metern stürzen sich in der Regenzeit 5.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in eine Tiefe von 108 Metern. Wir spazieren entlang der Hauptfälle und spüren die Gischt und das sprühende Wasser ganz direkt. Dabei sehen wir die Insel, auf der sich Livingston über den Abgrund gebeugt hat und in die Tiefe geschaut hat. Immer wieder bleiben wir stehen und beobachten die in die Tiefe stürzenden Wassermassen. An zwei Stellen können wir wunderschöne Regenbögen bestaunen. Wir sehen die Eisenbahnbrücke, die Simbabwe und Sambia verbindet. Leicht geduscht kehren wir zu unserem Truck zurück. Nun sind wir durstig und Jonas bringt uns in das altehrwürdige Victoria Falls Hotel. Ursprünglich als Unterkunft für die Ingenieure des Eisenbahnbaus erbaut, wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem sehr guten Hotel umgebaut. Wir genießen auf der herrlichen Terrasse einen Drink und lassen unsere Blick zur Eisenbahnbrücke und dem tiefsten Punt der Wasserfälle schweifen. Nach der Rückkehr in unser Hotel bleibt uns Zeit zum Entspannen. Am Nachmittag unternehmen wir eine Bootsfahrt auf dem Sambesi. Bei Wein, Gin Tonic und einem kleinen Snack gleiten wir gemütlich über den Fluss. Dabei sehen wir nochmals Flusspferde, Elefanten und Nilgänse. Wir genießen ein letztes Mal bei dieser Reise den fantastischen afrikanischen Sonnenuntergang. Wir sind uns einig: das warme Licht am Nachmittag und diese tollen Sonnenuntergänge erlebt man nur in Afrika! Anschließend fahren wir in den kleinen Ort Vic Falls und gehen zum Abendessen in das typische afrikanische Restaurant Mama Afrika. Bei Live-Musik und einheimischen Gerichten verbringen wir einen netten Abend. Zurück im Hotel nehmen wir noch einen Drink an der Bar, denn es ist unser letzter Abend in Afrika.

27./28.05.17 – Abschied von Afrika – Heimreise

Nachdem wir alle etwas länger geschlafen haben, nehmen wir nochmals ein ausgiebiges Frühstück ein. Am späten Vormittag fahren wir zum Flughafen Vic Falls und unsere Rückreise beginnt. Mit etwas Verspätung starten wir in Vic Falls und erreichen Johannesburg. Nach einem Aufenthalt geht der Flug nach Frankfurt pünktlich und am nächsten Morgen erreichen wir bei schönstem Wetter wieder Deutschland. Nun heißt es Abschied nehmen, denn hier teilt sich unsere kleine Gruppe. Wir fliegen nach Dresden und Leipzig. Gegen Mittag sind wir dann alle zu Hause.
Wir alle sind uns einig: Eine traumhafte Reise durch Botswana und Simbabwe geht für uns zu Ende. Dagmar, Jonas und all die tollen Ranger haben uns einmalige Erlebnisse geboten, die wir ganz sicher nicht so schnell vergessen werden. Die Sehnsucht nach Afrika ist fürs erste gestillt, aber sie beginnt bereits wieder. Wir werden sicher wieder kommen und träumen schon mal von einer erneuten gemeinsame Reise.
Bei Euch, meinen lieben Reisegästen, möchte ich mich nochmals ganz herzlich bedanken. Wir waren eine prima Gruppe und es hat mir riesigen Spaß gemacht, mit Euch unterwegs sein zu dürfen! Ganz nach unserem Motto: Diese wunderbare Reise ist färdsch! Aber es gibt schon wieder neue Reisepläne - auch nach Afrika. Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute und hoffe, wir sehen uns bald wieder. Eure Annette

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Kommentare zum Reisebericht

Das war eine wundervolle Reise. Voller Erlebnisse und bleibender Eindrücke. Diese Tierwelt und die herrlichen Sonnenuntergänge! Wir waren eingute Reisegruppe und hatten tolle Reisebegleiter, wie Annette, Dagmer und unser Fahrer Jonas. Danke für die Mühe.
Herzlichen Gruß
Karla Pohl

Karla Pohl
16.06.2017

Das war eine wunderschöne Reise mit tollen Landschaften, Tieren und Menschen. Ein ganz großen Dankeschön an Annette, Dagmar und Jonas unsere 3 guten Geister. Das war ganz sicher nicht meine letzte Reise nach Afrika. Ich freue mich auf 2019.
Liebe Grüße auch an die restlichen Teilnehmer.
Anja Mühlhans

Anja Mühlhans
26.06.2017