Reisebericht: Rundreise Namibia – Silvester unterm Kreuz des Südens

29.12. – 09.01.2018, 13 Tage Silvesterreise nach Namibia: Windhoek – Kalahari – Sossusvlei – Swakopmund – Spitzkoppe – Etosha–Nationalpark


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Nachdem die Weihnachtstage vorbei waren, wartete noch ein Highlight 2017 auf meine Reisegäste und mich: Unsere gemeinsame Reise nach Namibia über Silvester. Gemeinsam verabschieden wir das Neue Jahr mit spannenden Erlebnissen und unvergesslichen Momenten.
Ein Reisebericht von
Juliane Voigt

1./2. Tag: 29. und 30.12.17 – Willkommen in Namibia!

Unsere gemeinsame Reise beginnt zunächst etwas gesplittet, während die einen Gäste mit mir von Dresden bzw. Leipzig über München nach Johannesburg nur leicht verspätet ankommen, haben die anderen Gäste in Frankfurt leider so viel Verspätung, dass der Anschlussflug in Johannesburg nach Windhoek nicht erreicht werden kann. Die eine Hälfte kommt also wie geplant am 30.12.17, nach ...h Flug und ...Flugmeilen in der Hauptstadt Namibias an. Wir werden nach der Einreisekontrolle und Kofferannahme herzlich von Dagmar, unserer Reiseleiterin, und Nandee, unserem Chauffeur, in Empfang genommen. Nach dem Geldwechsel fahren wir dann ca. 45 Kilometer auf dem Highway und erreichen Windhoek. Da unsere andere Hälfte noch in Johannesburg ist, verschieben wir die Stadtrundfahrt komplett auf den letzten Tag und machen nur einen kleinen Abstecher zum weißen Elefanten. So wird die neue Residenz des ... genannt, die so überhaupt nicht in das afrikanische Bild passt. Danach gehen wir noch ein paar Snacks und Getränke für die nächsten Tage besorgen, sodass wir im Truck immer genug Vorräte haben. Schließlich fahren wir zu unserem Hotel im Stadtteil Eros. Gemeinsam mit Dagmar und Nandee fahre ich zurück zum Flughafen um die anderen Gäste anzuholen, denn unsere andere Hälfte wurde auf den Nachmittagflug umgebucht und sie erreichen Windhoek erst am frühen Abend. Nach der Begrüßung wird wieder erst Geld gewechselt und dann geht's nach Windhoek. Wir fahren auch diesmal wieder kurz beim weißen Elefanten vorbei und halten beim Supermarkt, bevor wir zum Hotel fahren. Hier angekommen machen wir uns flux fertig für's Abendessen und treffen uns dann, endlich alle zusammen, für einen Begrüßungsdrink auf der Terrasse des Hotels. Wir genießen einen tollen Ausblick über Windhoek. Nandee bringt uns dann hinunter in die Stadt zu Joe's Beerhouse, hier verbringen wir unseren ersten Abend in Namibia bei einem leckeren Abendessen und kühlen Getränk. Da es bereits ziemlich spät ist und wir alle noch die Reise in den Knochen spüren fahren wir recht bald zurück zum Hotel und freuen uns auf unseren wohlverdienten Schlaf.

3. Tag: 31.12.17 – Silvestertag – Windhoek bis Kalahari

Der letzte Tag des Jahres 2017 beginnt für uns mit einem guten gemeinsamen Frühstück. Nach einem kurzen Briefing und der Routenbeschreibung durch Dagmar, führt uns der Weg zunächst in den Süden. Wir fahren durch ein paar der Stadtgebiete von Windhoek, vorbei an Gefängnis und Universität bis zum Heldenacker ...
Während der Fahrt erklärt uns Dagmar noch ein paar Dinge über Windhoek bis wir das Kapitel der Apartheid und der Staatsangehörigkeiten „aufschlagen". Nach gut eineinhalb Stunden auf der Straße erreichen wir den kleinen Ort Rehobott und legen eine Pause ein. Von hier aus sind es dann nochmals ca. 100km bis Kalkrand und von da an fahren wir auf der Schotterpiste weiter. Unterwegs machen wir einen Fotostopp an einem Baum mit einem riesigen Webervogelnest. Auf dem Weg zur Lodge sehen wir bereits einige Springböcke, Gnus und Strauße. Gegen Mittag erreichen wir die Camelthorne Lodge in einem privaten Tierreservat, welches 10.000 Hektar groß ist. Der Besitzer des Reservates hat hier drei Lodges und passend zu Namibia auch die Tierwelt mit eingekauft. Im Reservat befinden sich u.a. Gnus, Springböcke, Oryx, Kudus und Giraffen. Doch dazu später mehr...
Da wir einige Snacks gestern eingekauft haben, bietet es sich an, dass wir auf dem Gelände ein kleines Picknick vorbereiten. Frisches Obst und Gemüse, Brötchen und Käse stehen auf dem Tisch bereit und werden dazu von einem kühlen Getränk von der Bar begleitet. Nach dem Mittagessen haben wir noch etwas Zeit für eine kleine Runde im Reservat, oder im Pool. Am Nachmittag gibt es dann noch Kaffee, Tee und Kuchen zur Stärkung für unsere Sundowner-Safari. Wir werden von einem Geländewagen abgeholt und fahren über die roten Dünen der Kalahariwüste. Während der Fahrt halten wir an geeigneten Stellen vor den verschiedenen Tieren an und unser Ranger erklärt uns die wichtigsten Fakten. Er weiß alles und wir sehen heute zum Glück auch alles: Gnus, Springböcke, Kudus, Oryx, Erdmännchen, Tokos, Gabelracken, Trappen und Strauße... Giraffen und sogar, in einem abgetrennten Gehege, eine Löwin. Zum Schluss, bevor es zurück zur Lodge geht, fahren wir auf eine der roten Sanddünen hinauf und genießen den Sonnenuntergang in der Wüste bei einem Glas Sekt und Snacks in der Hand. Mit diesen unvergesslichen Bildern im Gepäck verabschieden wir uns dann am Abend bei einem gemütlichen Lagerfeuer und guten Essen in der Bouma von 2017. Beim Zusammensitzen und guten Gesprächen vergeht die Zeit bis 24:00 Uhr wie im Fluge. Pünktlich um Mitternacht knallen die Sektkorken und wir stoßen gemeinsam auf das neue Jahr unterm sternenklaren Nachthimmel Namibias an. Mit guten Neujahreswünschen, den ersten Nachrichten nach Deutschland und dem letzten Glas Wein gehen wir in unsere Häuschen und holen wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf auf.

4. Tag: 01.01.2018 – Neujahr – Kalahari bis Namib

„Happy New Year"Gemeinsam mit Nandee und Dagmar genießen wir unser Neujahresfrühstück auf der Terrasse der Lodge. Ein neugieriger Toko leistet uns ebenfalls Gesellschaft. Unsere Reiseroute führt uns heute weiter in den Westen, von der Kalahari bis zu den Toren der Namib. Nach einem kleinen Abenteuer ganz nach dem Motto: „Sand gegen Truck" ziehen wir siegreich weiter, über Mariental bis nach Maltahöhe. Von der Kalahari im Osten, über die Nama-Karoo im Süden bis in die Namib im Westen. Unterwegs, nachdem wir die große Randstufe bei den Tsarisbergen überquert haben, halten wir an einem geeigneten Baum fürs Pickenick an. Wir bauen unseren Campingtisch und die Stühle dazu auf und lassen es uns im Busch gut gehen. Es warten noch ca. 100km Schotterpiste auf uns bevor wir am frühen Nachmittag unseren Wüstenpalast, das Hotel Le Mirage am Rand der Namib erreichen. Hier verbringen wir den Nachmittag ganz nach unserem Belieben, ob am Pool, bei einem Power Nap oder einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Kuchen. Zum Abendessen treffen wir uns im Hotelrestaurant wieder und genießen ein 5-Gänge-Menü und lassen den Abend gemütlich bei einem Glas Wein und spannenden Themen ausklingen.

5. Tag: 02.02.2018 Namibwüste

Noch vor dem Sonnenaufgang heißt es für uns heute raus aus dem Bett! Wir fahren sehr zeitig von unserem Wüstenpalast aus zum Eingang des Nationalparks. Hier erleben wir dann den Monduntergang und auf der anderen Seite den Sonnenaufgang. Der nächste Stopp ist an der Düne 45. Sie ist die wohl meistfotografierte Düne der Welt und ein paar von uns schaffen es sogar bis fast ganz nach oben. Ein paar Kilometer weiter erreichen wir dann eine Parkplatz und steigen in ein Allradfahrzeug um, welches uns zum Deadvlei bringt. Wir gehen über die Sanddünen hinweg und gelangen zu einer Ton-Pfanne. Diese entstand, als der Tsauchab, ein Trockenfluss, seinen Flusslauf veränderte. Die vertrockneten Akazien sind teilweise über 500 Jahre alt und verrotten nur sehr langsam. Dank eines Sandsturms aus dem Osten ist es heute besonders staubig. Teilweise sehen wir nicht mal mehr 5 Meter weit.
Nach unserem Spaziergang im Deadvlei fahren wir zum Sossusvlei, ebenfalls eine Tonpfanne, die in guten Regenzeiten allerdings noch Wasser führt, hier versickert der Tsauchab. Nach einem Fotostopp geht's zurück zu Nadee und unserem Truck. Wir fahren wieder aus dem Park hinaus für unsere Pause an einem Truckstopp und fahren wenig später zurück und zum Sesriem Canyon. Hier steigen wir hinab und schauen uns den Canyon genauer an. Dieser Canyon entstand innerhalb zwei Millionen Jahre und hat sich bis zu 30 Meter tief ins Sedimentgestein gegraben. Früher haben hier die Siedler sechs Riemen aneinander geknüpft um ans Wasser zu kommen - der Name Sesriem ist afrikaans, zu Deutsch Sechsriemen. Dank unseres Kavaliers sind wir flux wieder bei unserem Truck. Es ist mittlerweile nahezu unerträglich warm und wir fahren zurück zum Hotel. Hier genießen wir einen ruhigen Nachmittag am Pool oder bei der Massage. Am Abend treffen wir uns zum Sundower wieder und gehen dann gemeinsam zum Abendessen.

6. Tag: 03.02.2018 Swakopmund

Der Wecker klingelt wieder früh am Morgen. Wir stellen, wie immer, unsere Koffer vor die Tür und treffen uns zum gemeinsamen Frühstück im Restaurant. Nachdem alle Koffer verladen und Zimmer verlassen sind, reisen wir weiter. Es geht in den „kühlen" Norden nach Swakopmund an die Küste. Unser erster Stopp ist die kleine Stadt Solitaire. Besonders beliebt geworden ist sie durch den Schotten McGregor und seinen Apfelkuchen. Auch wir können dem Kuchen nicht widerstehen und nehmen uns etwas für unser Picknick mit. Weiter geht es zur nächsten Sehenswürdigkeit... dem Wendekreis des Steinbocks. Und wie könnte man den „Grenzübertritt" von den Subtropen zu den Tropen besser würdigen, als mit einer Runde Amarula on Ice?
Der Wendekreis des Steinbocks sagt uns, dass es von hier aus nur noch gute 2609km bis zum Äquator sind. Mit Musik, Tanz und weiteren Fotos im Gepäck fahren wir weiter. Um die Mittagszeit erreichen wir den Gaubpass von hier aus gelangen wir in das Gebiet des Kuiseb-Flusses. Auch hier entstand wieder vor vielen Jahrtausenden ein Canyon, der Kuiseb-Canyon. In dieser Gegend hat sich damals, nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, Henno Martin mit Hermann Korn versteckt und 2 Jahre lang in der Wildnis in einer Höhle gelebt. Wir fahren weiter in Richtung Küste. Der nächste Ort den wir erreichen ist Walvisbay. Hier werden wir morgen noch einmal vorbei kommen...
Die Straße nach Swakopmund trennt nun die weiß-gelben Sanddünen vom Meer, in Fahrtrichtung links brechen die Wellen an die Küste. Endlich haben wir unser Tagesziel erreicht. Wir begeben uns direkt hinunter zur Mole, einfach schön hier, eine frische Meeresbrise weht uns auch um die Nase. Dagmar ist in Swakopmund geboren und weiß dementsprechend natürlich alles, was unser Herz begehrt zu wissen, sogar ihren Kindergarten sehen wir. Heute Abend gehen wir mal wieder aus, das Restaurant „The Tug" erwartet uns. Nach einem kleinen Spaziergang über die alte Jetty nehmen wir an unserem Tisch Platz und genießen ein sehr ruhiges und gemütlich (un)organisiertes Essen ;-)...

7. Tag: 04.02.2018 Walvisbay bis Omaruru

Der Tag beginnt mit einer, ebenso wie das Essen am Vorabend sehr ruhigen und gemütlich (un)organisierten Bootstour in der Walvisbucht. Pünktlich, so wie man es von den deutschen Touristen gewohnt ist, sind wir am Treffpunkt. Doch weder die Crew, noch die Kapitänin sind in der Nähe... Mit ein wenig Verspätung und einem netten Kompliment zur Beschwichtigung geht es dann endlich an Board und Carol-Ann begrüßt uns an Deck. Wir versuchen zu Beginn die Sicherheitshinweise abzuarbeiten, aber da bekommen wir auch schon Besuch: Neckless und Lady Gaga. Nein, natürlich nicht die Sängerin, sondern eine wunderschöne Pelikandame leistet uns Gesellschaft. Sie ist das Ziehkind von Carol-Ann. Die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft und Lady Gaga freut sich über die Extraration Fisch. Neckless hingegen ist ein eher unangenehmer Zeitgenosse. Der 350kg schwere Seebär gilt als angriffslustig, ist aber zum Glück, wie Lady Gaga, verrückt nach Fisch und wir sind ihn schnell wieder los. Weiter geht die Fahrt entlang der Bucht, vorbei an den Austerfarmen und Frachtschiffen. Wendepunkt unserer Tour ist die Spitze der Sandbank auf der tausende Seebären in Kolonien zusammen leben. Während der Tour gibt es auch ein tolles Buffet an Bord: Austern, kleine Häppchen mit Aufstrich, Thunfisch und vieles mehr. Sobald wir den Hafen und die Jetty wieder im Blick haben, ist auch schon Lady Gaga mit ihren Freunden an Bord. Auch die kleinen Seebären Barbie und Rocky lassen nicht lange auf sich warten. Am Ende kommt auch Neckless wieder und jagt die Crew übers Deck. Ein aufregender Ausflug geht zu Ende und wir fahren, trotz anfänglicher Irritation mit einem Lächeln zurück nach Swakopmund. Hier wartet schon sehnsüchtig unsere Dagmar auf uns. Sie hat den Vormittag diverse Behördengänge erledigen und die Apotheke für uns aufsuchen müssen. Nach einer kleinen Pause fahren wir dann auch schon weiter. Unser nächstes Ziel ist die Spitzkoppe. Es handelt sich hierbei um einen Inselberg, der insgesamt 1728m hoch ist. Aufgrund der markanten Form wird die Spitzkoppe auch als das „Matterhorn" Namibias bezeichnet und gehört zu den meist fotografierten Bergen des Landes. Auch wir sind beeindruckt von diesem Anblick. Nach einer kleinen Klettereinheit zur Rock Arch fahren wir dann weiter über Usakos und Karibib nach Omaruru. Am frühen Abend erreichen wir die Kashana Lodge und werden bereits von Heinz erwartet. Wir beziehen unsere Zimmer/Häuser und treffen uns wenig später zum Abendessen wieder und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.

8. Tag: 05.02.2018 Fahrt zum Etosha Nationalpark

Nach dem Frühstück verlassen wir die Kashana Lodge um weiter in den Norden zu fahren. Wir halten zum „Frühshoppen" bei Tikoloshe Africa an. Der Inhaber, ein deutscher Holzschnitzer, fertigt hier mit seinem Team wunderschöne Figuren aus verschiedenen Hölzern. Nächster Stopp ist der kleine Ort Outjo. Hier kehren wir in eine kleine Bäckerei ein, genießen Kaffee und Kuchen. Nach ca. einer Stunde Fahrt erreichen wir dann die Etosha Safari Lodge. Sie thront hoch oben und bietet einen fantastischen Blick über die Umgebung. Der Eingang zum Nationalpark ist auch nicht weit weg und so fahren wir bereits kurz nach der Ankunft für unsere erste Pirsch in den Park. Im Campdorf Okaukuejo halten wir nochmal kurz für eine kleine Pause und dann geht es los: Giraffe, Zebra, Gnu, Springbock, Löwe und Nashorn... Unsere Erwartungen werden mehr als übertroffen. Schon nach wenigen Kilometern zeigen sich uns die ersten Tiere. An einem Wasserloch können wir einer Giraffe beim Trinken zusehen, ringsherum weiden Gnus, Springböcke und Zebras. Nach kurzer Zeit gesellen sich drei weitere Langhälse dazu und unsere Kameras knipsen um die Wette. An einer anderen Stelle wurden Löwen gesichtet und diese Gelegenheit wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Nandee, unser scharfäugiger Kavalier, erspähte einen der Löwen dann auch schon recht schnell. Eine Löwin machte es sich im Gras gemütlich und ließ sich die Sonne auf den Pelz scheinen. Wenig später, an einer eher unscheinbaren Kreuzung, hielten drei-vier weitere Löwen ihre Siesta. So langsam näherte sich die Sonne dem Horizont und die Tore des Parks werden bald geschlossen, also mussten wir wieder zurück in die Lodge. Und zum krönenden Abschluss lässt sich tatsächlich noch ein Nashorn blicken. Auf dem Weg aus den Park hinaus sehen wir noch einige der uns wohlbekannten Springböcke und Gnus, aber auch noch eine Zebrafamilie, dessen Jungtier noch fröhlich durch die Gegend springt.
Mit tollen Bildern im Kasten und im Kopf als Erinnerung fahren wir zurück. Ein leckeres Buffet im Camp der Lodge wartet noch auf uns. Und so endet der Tag gemütlich am Lagerfeuer mit Musik und einem kleinen Exkurs in die Sternenkunde.

9. Tag: 06.02.2018 Pirschfahrt im Etosha Nationalpark

Schon sehr früh lockt uns heute der Park... Doch bevor wir wieder Fährten lesen und uns auf die Pirsch begeben, feiern wir Geburtstag! Gut gestärkt und voller Vorfreude lassen wir Nandee den Motor starten. Schon auf dem Weg aus der Lodge hinaus begrüßt uns das Murmeltier... eh nein, die Giraffe. Und auch diesmal halten wir wieder im Campdorf an um uns auf die Pirsch vorzubereiten. Diesmal fahren wir in nordwestliche Richtung, entlang der großen Salz-Ton-Pfanne. Vielleicht kurz etwas zur Entstehung des Nationalparks: Das Gebiet des heutigen Nationalparks gehörte zu den Weide- und Jagdgebieten der ansässigen Stämmen - Ovambo, Herero und San. Erst 1851 waren der schwedische Forscher John Charles Andersson und der englische Wissenschaftler Francis Galton die ersten Europäer in diesem Gebiet. Die riesige Senke, Etosha genannt, die mit einer Salzkruste bedeckt ist und deren baumbestandener Rand sich deutlich abzeichnet, ist der Boden eines ehemaligen Sees. In Afrika heißen solche vergleichbaren Stellen häufig „Salzpfannen". Die Salzpfanne hat eine Fläche von etwa 4.760 Quadratkilometer und der gesamte Park hat eine Fläche von ca. 22.275 Quadratkilometer. Der Name „Etosha" stammt aus dem Oshivambo und bedeutet so viel wie „großer weißer Platz".
Leider können wir aufgrund vergangener Regenfälle nicht ganz an den Rand der Pfanne fahren, da es dort einfach zu rutschig und porös ist. Wir bekommen dennoch eine gute Vorstellung von der Größe der Pfanne, auch aus der Weite betrachtet.
Zurück in die Tierwelt... Von Impalas, Springböcken, Zebras und Gnus können wir mittlerweile jeweils ein separates Fotoalbum erstellen, was uns noch fehlt ist ein Elefant. Wir schicken unsere Botschaft hinaus ins Universum. Der Vormittag ist fast vorbei und die Sonne wird immer stärker. Wir beschließen den Rückweg anzutreten und fahren wieder in Richtung Okaukuejo. Und wer hätte es denn für möglich gehalten... ganz weit am Horizont sieht Nandee den erhofften Elefanten. Und da wir nicht unhöflich sein wollen, versuchen wir mit viel Mühe und Zoom etwas zu erkennen, aber das ist bei dieser Entfernung wirklich nicht leicht. Einen letzten Versuch wagen wir noch im Camp, denn auch hier gibt es eine Wasserstelle. Und wir haben heute wirklich Glück, wie bestellt steht der Dickhäuter im Wasser und wartet auf uns. Wir genießen den Anblick bis zum Schluss. Ein unvergesslicher Augenblick. Nun wollen wir aber wirklich zur Lodge zurück. Doch das Universum hat es anscheinend wirklich gut gemeint mit uns und auf dem Weg nach draußen stehen mehrere Elefanten mit ihren Jungtieren am Straßenrand. Einfach unbeschreiblich.
Zurück in der Lodge gönnen wir uns einen Mittagssnack und eine Pause. Am Nachmittag geht's noch ein letztes Mal hinaus auf die Pirsch. Abgesehen von unseren üblichen Wegbegleitern, den Impalas, Orxy, Springböcken und Zebras zeigt sich uns zum Abschluss wieder ein Nashorn. Mit den letzten Fotos der Tierwelt Namibias fahren wir am frühen Abend wieder zur Lodge zurück. Ein letzter Blick über den Nationalpark bietet die Aussicht vom Wasserturm aus in Okaukuejo. Zurück in der Lodge treffen wir uns zum Abendessen wieder und lassen den Abend mit einem Geburtstagsumtrunk ausklingen.

10. Tag: 07.02.2018 Fahrt nach Okahandja

Der Tag beginnt auch heute wieder mit einem Geburtstag. Gemeinsam beim Frühstück wird gesungen und gelacht. Auf dem Weg nach Outjo begegnen wir sogar noch einem Tier der kleinen Fünf. Die kleine Leopardenschildkröte versucht über die Straße zu laufen, Nandee hat sie zum Glück gesehen und wir fahren zurück. Dagmar holt sie kurz mit in den Truck und zeigt sie uns bevor sie die Schildkröte wieder im Busch aussetzt. Zwischen Outjo und Otjiwarongo sehen wir einen weiteren Vertreter der hässlichen Fünf: das Warzenschwein. In Otjiwarongo selbst halten wir am Bahnhof an und schauen uns die alte deutsche Dampflokomotive an. Wir halten noch kurz beim Supermarkt an und holen uns ein paar Snacks für die Fahrt. Es ist nun nicht mehr weit bis Okahandja. Die Stadt ist eng mit der Kultur der Hereros verbunden, denn hier wurde auch der große Herero-Chief Mahahero beigesetzt, der sein Volk nach der verheerenden Schlacht am Waterberg durch die dürre Omaheke führte. Es sind noch etwa 30km Schotterpiste bis zu unserem Farmhaus. Brave, ein Malteser, heißt uns herzlich willkommen und führt uns herum, bevor wir unsere Zimmer beziehen. Das Gelände ist sehr weitläufig und es gibt viel Platz für uns und den Strauß Sophia, den wir leider nicht sehen. Wir verabreden uns für Kaffee und Kuchen auf der Terrasse, lassen die Beine im kühlen Wasser des Pools baumeln und quatschen über Gott und die Welt. Ein sehr entspannter Tag neigt sich dem Ende und somit rückt der letzte gemeinsame Abend näher. Bei einem köstlichen Abschiedsessen lassen wir die Reise noch einmal Revue passieren. Doch noch ist nicht Zeit um „Auf Wiedersehen" zu sagen, im Gegenteil, wir sagen Danke.

11./12. Tag: 08. und 09.02.2018 Stadtrundfahrt Windhoek und Heimreise

Nach dem Frühstück brechen die letzten 100km an. Doch unser Truck möchte uns auf die letzten Stunden noch etwas auf Trapp halten, von irgendwo kommt ein seltsames Geräusch her, Nandee weiß, woher. Und schwubb stehen die Herren vor dem Truck und basteln was das Zeug hält. Gemeinsam schaffen sie es und wir können die letzten Kilometer in Angriff nehmen.
In Windhoek angekommen zeigt uns Dagmar als erstes den Bahnhof und den Tintenpalast. Seit einigen Jahren steht der alten Christuskirche der futuristische Bau des neuen Unabhängigkeitsmuseums gegenüber. Das Südwester-Reiterdenkmal aus dem Jahre 1912, welches an dieser Stelle stand, ist nun verschwunden. Doch dank der Aussichtsplattform des Museums sehen wir den Reiter im Hof der alten Feste stehen. Zum Schluss halten wir am Warehouse um hier entweder noch die letzten Souvenire zu erstehen oder aber einen Kaffee zu trinken. Es ist nun doch Zeit zum Flughafen zu fahren. Nandee bringt uns bis zum Check-In Schalter, dann heißt es Abschied nehmen. Gemeinsam mit Dagmar gehen wir durch die Pass- und Sicherheitskontrolle und warten auf unseren Flug nach Johannesburg. Bevor wir ins Flugzeug einsteigen verabschieden wir uns auch von denen, die in Johannesburg nach Frankfurt weiter fliegen. Pünktlich hebt die Maschine ab. In Johannesburg heißt es dann auch Abschiednehmen von Dagmar.
Wenig später, während der Sicherheitskontrolle stellen wir fest, dass beide Flieger nach Deutschland erst später starten werden, somit bleibt genug Zeit zum Wiederfinden, und nochmal Auf Wiedersehen sagen.
In München angekommen gehen die nächsten Flieger dann noch nach Leipzig und Dresden weiter.
An dieser Stelle möchte ich mich gern bei meinen Reisegästen bedanken. Es war mir eine große Freude euch auf dieser Reise begleitet zu haben. Ich wünsche euch und euren Familien alles Gute für das neue Jahr! Bleibt gesund und reiselustig. Liebe Grüße, eure Juliane

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Kommentare zum Reisebericht

Obwohl schon wieder geraume Zeit seit der Reise vergangen ist, bin ich immer noch begeistert. Wir waren eine ganz tolle Truppe und die Reiseleitung nebst Fahren haben nicht unwesentlich zum Erfolg der Reise beigetragen. Immer wieder schaue ich mir die Fotos an und komme ins Schwärmen. Ich habe mich auch bisher noch nie so erholt gefühlt, obwohl es nur ein paar Tage Urlaub waren und die Reise ja auch teils anstrengend war.Mein Entschluss steht fest: Südafrika wird das Ziel meiner nächsten Reise im Jahr 2019.
Allen noch einmal ganz herzliche Grüße und vielen Dank!
Bettina

Bettina
04.03.2018

Liebe Bettina,

vielen Dank für deine lieben Worte. Auch ich ertappe mich immer wieder noch dabei, dass ich von Namibia schwärme.
Ich wünsche dir alles Gute und freue mich, dass du bereits eine neue Reise bei uns gefunden hast.

Liebe Grüße,
Juliane

Juliane 05.03.2018