Reisebericht: Rundreise Südafrika, eSwatini & mehr

08.04. – 26.04.2010, 17 Tage große Rundreise Südafrika: Kapstadt – Stellenbosch – Oudtshoorn – Knysna – Gartenroute – Durban – St. Lucia – eSwatini – Panoramaroute – Krüger–Nationalpark – Pretoria – Johannesburg ODER 19 Tage mit Victoria–Wasserfälle in Simbabwe


  Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Der Frühling lässt noch auf sich warten, es ist kalt und trüb, das Fernweh und die Sehnsucht nach Sonne sind groß. Also machen wir uns auf zum "Abenteuerurlaub" an das andere und vielleicht schönste Ende der Welt - Sawubona in Südafrika!
Ein Reisebericht von
Susann Kleinfeld

Reisebericht

Ende Februar lerne ich meine Reisegäste beim gemütlichen Information im Marché-Restaurant im Hauptbahnhof Dresden kennen, wir besprechen den Reiseablauf und klären Fragen zur Reiseapotheke, zum Geldumtausch usw.
08.04./09.04.2010
Ein paar Wochen später ist es kurz nach Ostern endlich so weit und unsere Reise nach Südafrika kann beginnen. Die Gäste treffen überpünktlich mit dem Haustür-Transfer-Service ein und wir können in aller Ruhe einchecken und unser Gepäck bei der Lufthansa aufgeben. Bei einem gemeinsamen Begrüßungsessen  im Flughafen-Restaurant Chili stärken wir uns für den bevorstehenden „Flugmarathon“ und sind alle sehr gespannt, auf die Erlebnisse, die uns erwarten. Der Flug nach Frankfurt a. Main verläuft problemlos, durch viele lange Gänge und Hallen erreichen wir unseren Flugsteig zur Weiterreise nach Johannesburg. Jetzt heißt es erstmal warten. Pünktlich um 20:45 Uhr hebt unsere Maschine der South African Airways in Richtung Süden ab. Nach einer etwas unruhigen Nacht kommen wir nach etwa 10,5 Stunden Flug um 07:15 Uhr in Johannesburg an. Bei der Einreisekontrolle bekommt jeder sein Visum in den Pass geklebt, danach holen wir unser Gepäck vom Band und gehen zum Abflugbereich der Inlandsflüge. Hier müssen wir unser Gepäck erneut wiegen lassen und einchecken. Aber alles kein Problem. Nachdem wir das hinter uns gebracht haben, suchen wir unser Gate zum Weiterflug nach Kapstadt. Auch das ist schnell gefunden und nun heißt es wieder Warten. Zur Mittagszeit landen wir schließlich in der „Mutterstadt“ - und was müssen unsere müden Augen hier erblicken?! Regen, in Strömen… oh nein. Doch unser örtlicher Reiseleiter Gerd, der bereits im Empfangsbereich auf uns wartet, macht uns Mut: „Die Sonne wird kommen, vertraut mir!“
Nach einer kurzen Erfrischungspause im Hotel treffen wir uns zur orientierenden Stadtrundfahrt durch Kapstadt. Eigentlich wollten wir ja auf den Tafelberg fahren, aber bei der Wolkendecke und dem Wind - leider unmöglich. Und so fahren wir auf den Signal Hill und genießen dort die etwas getrübte, aber auf ihre Weise doch unglaublich reizvolle Aussicht auf Kapstadt, den Tafelberg und das Meer mit der vorgelagerten Gefängnisinsel Robben Island. Weiter geht es durch das bunte Bo-Kaap-Viertel, vorbei am Parlament, dem Jüdischen Museum und dem Rathaus. Die Freizeit bis zum Abendessen vertreiben wir uns mit einem gemeinsamen Spaziergang vom Hotel zur Victoria & Alfred Waterfront. Das sehr reichliche und schmackhafte Abendessen im afrikanischen Restaurant „Nyoni’s Kraal“ verleiht uns den letzten Rest nötiger Bettschwere und so geht wenig später der erste Tag unserer Südafrika-Rundreise zu Ende.
10.04.2010
Juché - Gerd hatte Recht, die Sonne ist da. Erleichterung und Freude bei allen, denn nun können wir doch noch auf den Tafelberg fahren. Was wäre eine Reise nach Kapstadt bzw. Südafrika auch ohne diesen Programmpunkt? Wir haben Glück und müssen an der Seilbahn auch gar nicht lange anstehen, sondern können nach wenigen Augenblicken Wartezeit in die Gondeln steigen und nach oben „schweben“. Während der Fahrt dreht sich die Gondel einmal komplett um sich selbst sodass auch wirklich jeder Gast den atemberaubend schönen Blick auf die Stadt und das Meer genießen kann. Leider ist es oben doch sehr frisch (nur 8°C) und windig und wir können es gar nicht so lange aushalten, wie wir eigentlich gerne würden. Denn man kann sich einfach irgendwie nicht losreißen von der Aussicht.
Weiter geht es in das Weinland, zunächst nach Stellenbosch, wo wir in dem alten, viktorianischen Laden Oom Samie se Winkel nach originellen Souvenirs schauen. Anschließend machen wir in der belebten Universitäts- und zweitältesten Stadt Südafrikas eine kleine Stadtrundfahrt. Beim Bummel durch die Straßen mit ihren viktorianischen und gregorianischen Häusern wird einem schnell klar, warum Stellenbosch auch „The City of Oaks“ - „Die Stadt der Eichen“ genannt wird. Unzählige davon, teilweise über 200 Jahre alt, säumen die Straßen. Im idyllischen Weinort Franschhoek machen wir Mittagspause und fahren anschließend weiter zum Weingut „Neethlingshof“, wo wir an einer Weinprobe und Kellerführung teilnehmen. Einige von uns können nicht widerstehen und so wechseln ein paar der edlen Tropfen den Besitzer.
Das Abendessen am heutigen Tag erfolgt in Eigenregie. Ich schlage vor, an die Waterfront zu gehen bzw. zu fahren und bestelle einen Tisch in einem Restaurant und ein Taxi, welches uns zu diesem bringen und auch wieder abholen soll. Es klappt auch alles wunderbar und wir verbringen einen wundervollen Abend an der Victoria Wharf mit Blick auf die Waterfront und den majestätischen Tafelberg, der im Abendrot der Sonne leuchtet.
11.04.2010
Nach den noblen Kapstädter Vororte Clifton und Camps Bay und einem kurzen Stopp, um ein Foto der „Zwölf Apostel“ zu erhaschen, erreichen das Örtchen Hout Bay. Von hier aus starten wir einen fakultativen Bootsausflug zur „Seal Island“. Diese macht ihrem Namen wirklich alle Ehre, denn sie ist überbevölkert von Seelöwen. Der Ausflug ist allerdings nichts für Menschen mit schwachem Magen, denn es schaukelt in einer Tour und es ist gar nicht so leicht, ein unverwackeltes Foto zu Stande zu bringen.
Entlang der spektakulär hoch über dem Meer in die Felsen geschlagenen Küstenstraße Chapman’s Peak Drive fahren wir weiter in den Nationalpark Kap-Halbinsel, begegnen zahlreichen Pavianen (Achtung: bitte nicht füttern!) pausieren am berühmten Holzschild, um ein Gruppenfoto zu machen - was angesichts des Andrangs gar nicht so einfach ist ;-) - genießen den traumhaften Ausblick bei einem Schluck Sekt und kleinen Knabbereien und lassen uns den Wind des Atlantik um die Nase wehen. Weiter geht es zum Cape Point. Da die Standseilbahn derzeit erneuert wird, fahren Shuttlebusse hinauf auf den Berg. Die letzten Meter geht es über Treppenstufen zum 250 Meter über dem Meeresspiegel befindlichen Leuchtturm. Der Wind weht, aber der Himmel ist blau und die Sonne strahlt. Man möchte gar nicht wieder weg von diesem schönen Fleckchen Erde. Im hübschen Örtchen Simon’s Town machen wir Mittagspause, bevor wir die Pinguin-Kolonie in Boulders Beach besuchen. Anscheinend ist heute Ruhetag, denn so viele wie erhofft, bekommen wir leider nicht zu sehen. Über Fish Hoek, Kalk Bay und Muizenberg fahren wir zurück in die „Mutterstadt“. Den Abend lassen wir gemeinsam im Restaurant „Africa Café“ ausklingen, ganz auf afrikanische Art mit gesanglicher und tänzerischer Untermalung und typischen Speisen aus dem gesamten Kontinent.
12.04.2010
Heute heißt es „Auf Wiedersehen Kapstadt“ und unsere Reise führt uns nach Mossel Bay, dem inoffiziellen Beginn der Garden Route. Dies ist der Ort, an dem der erste Europäer, der Portugiese Bartolomeu Dias, in Südafrika landete. Im Museum besichtigen wir einen originalgetreuen Nachbau des Schiffes und den berühmten „Post Baum“. Weiter führt die Route in die Berge und über den Robinson Pass in die Kleine Karoo. Die Straße zu unserer heutigen Unterkunft mag kein Ende nehmen, noch eine Kurve und noch eine… doch dann taucht die „Swartberg Country Manor Lodge“ auf. Gelegen in himmlischer Ruhe und umrahmt von der massiven Kulisse der Swartberge verzaubert sie einen auf Anhieb.
13.04.2010
Im Rahmen einer Führung begehen wir am Vormittag einen Teil der Cango Caves. Dieses imposante Tropfsteinhöhlensystem ist zu großen Teilen noch unerforscht und nur ein kleiner Teil der Öffentlichkeit zugänglich.
Da das Gebiet um Oudtshoorn bekannt ist für die Straußenzucht, darf ein Besuch einer eben solchen Farm natürlich nicht fehlen. Bei einer Rundfahrtführung erfahren wir viel Neues und Interessantes über die Riesenvögel und besuchen die beiden ältesten Vögel der Farm - „Jack the Ripper“ und „Susi the Stripper“ ;-) Nach der Führung erwartet uns ein gedeckter Mittagstisch, natürlich gibt es auch ein frisches Straußensteak.
Über den Outeniqua-Pass gelangen wir wieder an die Küste, genauer gesagt nach George und Wilderness. Hier können wir nicht widerstehen und müssen einfach eine Pause machen, um unsere Füße einmal in den Indischen Ozean zu halten. Jetzt dauert es nicht mehr lange und wir erreichen Knysna und unser gemütliches Hotel, das Knysna Log Inn. Zum Abendessen spazieren wir gemeinsam an die Waterfront und essen frischen Fisch oder schlürfen Austern.
14.04.2010
Wir haben uns überlegt am Vormittag zusätzlich den Elephant Park Knysna zu besuchen (Eintritt 160 Rand pro Person). Man kann auch einen Eimer mit Obst zum Füttern für die Elefanten kaufen. Das Frühstück scheint recht mager ausgefallen zu sein, denn die Elefanten reißen uns die Leckereien regelrecht aus der Hand. Von Knysna fahren wir weiter entlang der Garden Route über Plettenberg Bay in den Tsitsikamma Nationalpark. Hier wandern wir durch einen Teil des direkt am Meer liegenden regenwaldartigen Reservates zur Stormsriver Mouth Hängebrücke. Zugegeben, der Weg ist etwas anstrengend, es geht bergauf und bergab, aber die Aussicht entschädigt ungemein. Am Nachmittag erreichen wir das Ende der Gardenroute in Port Elizabeth, unternehmen eine kurze Rundfahrt durch die Innenstadt und treffen uns später noch zum Spaziergang am Strand und entlang der Promenade. Beim gemeinsamen Abendessen lassen wir zusammen mit unserem örtlichen Reiseleiter Gerd den ersten Teil unserer Reise noch einmal Revue passieren.
15.04.2010
Heute fliegen wir weiter nach Durban, die "indische Metropole" in der Provinz KwaZulu Natal. Hier erwarten uns wieder Sonnenschein und 29°C. Unser neuer örtlicher Reiseleiter Thomas begrüßt uns freundlich, wir laden das Gepäck ein und starten zu unserer Rundfahrt, die uns zum Hafen, in die City und zum indischen Markt führt. Hier stoppen wir kurz, um nach Souvenirs Ausschau zu halten. Eigentlich wollen wir ja gerne noch mit dem Außenlift auf das neue, schneeweiße Fußballstadion fahren und von dort oben die Aussicht auf die Stadt genießen. Doch leider ist es zu windig und der Lift ist geschlossen. Aber Thomas kennt auch einen schönen Punkt oberhalb von Durban, von dem aus wir unseren Blick noch einmal auf die Silhoutte der Stadt und den Indischen Ozean schweifen lassen. Unsere Weiterreise geht nur schleppend voran, es herrscht viel Verkehr und Stau, da es Proteste wegen des gerade laufenden Streiks der Müllabfuhr gibt (jetzt wissen wir auch, warum es in Durban und Port Elizabeth teilweise sehr schmuddelig aussah und die manche Straßen regelrecht in Müllbergen versanken). Gegen 18:00 Uhr erreichen wir unser "Elephant Lake Hotel" in St. Lucia, einem der beliebtesten Ferienorte entlang dieser Küste.
16.04.2010
Warum fährt man nach Afrika? Natürlich... hauptsächlich um wilde Tiere zu beobachten. Deshalb nutzen wir alle am Vormittag die Möglichkeit einer fakultativen Safari. Die mehr als 3-stündige Wildbeobachtungsfahrt führt uns im offenen Jeep durch die Weite des Hluhluwe-Umfolozi-Nationalpark (Jacke mitnehmen wegen dem Fahrtwind!). Gleich zu Beginn begrüßt uns ein Zebra, Elefanten, Nashörner, Gnus, Giraffen und viele weitere folgen. Am Nachmittag erwartet uns eine Bootsfahrt auf dem See St. Lucia, bei der wir unzählige Flusspferde, einige in der Sonne badende Krokodile, Seeadler und Wasservögel beobachten. Zum Abendessen gehen wir gemeinsam in ein Restaurant gleich in der Nähe des Hotels.
17.04.2010
Jetzt wird es so richtig afrikanisch, denn unsere Reise führt uns weiter in das unabhängige Königreich Swaziland. Die Grenze überqueren wir zu Fuß, die Regelung der Formalitäten dauern eine Weile, aber letztlich läuft alles ohne Probleme. Am Nachmittag besuchen wir in Manzini einen farbenfrohen Swazi-Markt und sind fasziniert von der Vielfalt der hier angebotenen "Produkte". Die weitere Fahrt führt uns vorbei am Sitz der Königin Mutter und dem relativ unscheinbaren Parlamentsgebäude. Den Abend verbringen wir in gemütlichem Beisammensein auf der Restaurantterrasse der Mantenga Lodge mit Blick auf die umliegenden Berge.
18.04.2010
Da sich das Hotel in unmittelbarer Nähe zu den Mantenga-Wasserfällen befindet, beginnen wir den Tag mit dem Besuch eben dieser und machen einen kurzen Spaziergang durch das gleichnamige Naturreservat. Auf dem Rückweg zur Grenze halten wir an einer Kerzen- und an einer Glasfabrik, um nach besonderen Reiseandenken zu stöbern. An der Grenze folgen die bereits bekannten Prozeduren, auch dieses Mal dauert es recht lange. Die Uhren laufen eben etwas langsamer in Afrika... Direkt hinter der Grenze befindet sich das Matsamo Cultural Village, wo wir zunächst mittagessen und dann von Norma in ihrem typischen farbenfrohen Gewand durch das Dorf geführt werden. Wir erfahren allerlei Interessantes zum Leben der Swazis, deren Sitten und Gebräuche und sind sehr beeindruckt. Zum Abschluss erhalten wir eine Privatvorstellung des Chors mit mitreißenden Darbietungen traditioneller Tänze und Gesänge. Die Stimmen und das rhythmische Trommeln gehen durch Mark und Bein. Wer am Ende nicht mittanzt, ist selbst Schuld Ein Gewitter zieht heran, schnell fahren wir weiter vorbei an Sabie hinauf in die Berge zur Misty Mountain Lodge. 
19.04.2010
Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der atemberaubenden Landschaft der Region Mpumalanga und wir werden bald feststellen, dass die Panorama Route,  ihren Namen zu Recht trägt. Den ersten Halt machen wir im urigen Goldgräberstädtchen Pilgrim’s Rest, wo wir drei "Museumshäuser" besichtigen. Die alte Autowerkstatt mit den Oldtimern hat es besonders den männlichen Reiseteilnehmern angetan. Weiter geht es über Graskop zum Aussichtspunkt "God's Window", erster landschaftlicher Höhepunkt auf der Panorama Route. Leider ist es heute noch sehr bewölkt und wir können nur erahnen, wie „göttlich“ der Ausblick von diesen Klippen über das unter uns gelegene Lowveld bei klarer Sicht und Sonnenschein sein muss. Unumstrittenes Highlight des Tages und spektakulärster Abschnitt der Route ist der Blyde River Canyon. Bei einer kleinen Wanderung bestaunen wir „Bourke’s Luck Potholes“, die bizarren „Glücksstrudellöcher“ benannt nach Tom Bourke, der hier Gold gefunden haben soll, aus nächster Nähe. Ein weiterer fantastischer Aussichtspunkt bietet sich uns bei den „Three Rondavels“. Die drei aus dem Canyon ragenden Gesteinsformationen erinnern wirklich an afrikanische Rundhütten. Nun scheint auch die Sonne wieder und wir genießen dieses einmalige Panorama, das einem glatt die Sprache verschlägt. Am frühen Abend werden wir herzlich von Manfred und Nicole, den Inhabern der „Kubu Safari Lodge“ empfangen und lassen den Tag beim typisch südafrikanischen Grillessen - dem Braai - gemütlich ausklingen.
20.04.2010
Wer auf Safari geht, muss in der Regel sehr früh aufstehen. So wie wir heute - um 04:30 Uhr erfolgt der „Weckruf“ durch Manfreds Klopfen an unsere Türen. Die Fahrt zum Orpen Gate, eines der „Eingangstore“ in den Krüger-Nationalpark, dauert etwa 1 Stunde. Hier steigen wir in den offenen Jeep der „Rangerin“ Elli um (Jacke nicht vergessen! Man kann den Fahrtwind leicht unterschätzen). Sie lässt uns an ihrem umfangreichen Wissen über die Natur des Krüger-Nationalparks und die Wildtiere teilhaben und erzählt uns allerhand spannende und interessante Dinge. Zu Beginn begrüßt uns ein Schakal, der sich allerdings gleich im Gras davonmacht, sodass wir keinen genaueren Blick erhaschen können. Die Tüpfelhyäne ist da schon „zutraulicher“. Ganz gemütlich läuft sie die Straße entlang und lässt sich von uns überhaupt nicht stören. Im Lauf des Tages sehen wir noch viele weitere Tiere, wie z.B.  Meerkatzen, Paviane, Warzenschweine, Zebras, Nilpferde, Streifengnus, Kudus, Impalas, Wasserböcke, Büffel, eine riesige Elefanten-Herde, Giraffen, Mangusten, zahlreiche Vögel (Gaukler, einen Sattel- und einen Wollhalsstorch, Marabus, Nilgänse, Adler, Geier, Gelbschnabel- und Rotschnabeltokos sowie viele Glanzstare. Auf einmal klingelt Ellis Telefon. Von einem anderen Ranger erfährt sie, dass in der Nähe Löwen gesichtet wurden. Also schnell auf zum besagten Punkt. An der Schar der Autos, die plötzlich auf einem Fleck zu sehen ist, kann man schon von Weitem erahnen, dass dort etwas Interessantes zu sehen sein muss. Und tatsächlich, hier liegen sie - drei Löwen, direkt am Wegesrand unter ein paar Bäumen. Zum Mittag haben sie ein Streifengnu verspeist und liegen nun schwer atmend, mit vollen Mägen da und können sich kaum noch rühren.
Kurz nachdem wir den Krüger-Nationalpark wieder am Orpen-Gate verlassen, läuft uns auch noch eine Gepardenmama mit ihren drei „Kindern“ über den Weg. Was für ein erfolgreicher erster Safari-Tag! Das frühe Aufstehen hat sich doch mehr als gelohnt!
21.04.2010
Erneut erwatet uns ein spannender Safari-Tag, heute allerdings mit unserem eigenen kleinen Bus und nicht im Jeep. Wir fahren eine andere Route, etwas weiter nördlich. In dieser Region gibt es mehr Bäume und wir sehen nicht ganz so viele Tiere wie am Tag davor. Aber erneut haben wir das Glück Löwen zu beobachten, wie sie sich gerade von der „Jagd“ erholen. Das Zebra scheint ihnen doch etwas schwer im Magen zu liegen…
So eine Safari ist wirklich ein unglaubliches Erlebnis. So vielen Wildtieren einmal derart nahe zu kommen, hätte sich wohl keiner von uns träumen lassen. Zu sehen, wie die Tiere hier friedlich in der Natur, mehr oder weniger sich selbst überlassen und völlig unbeeindruckt von uns vorbeifahrenden Menschen leben, fasziniert uns enorm. Die Weite des Parks ist kaum fassbar und man kann sich gar nicht vorstellen, dass dieses Gelände wirklich eingezäunt sein soll.
22.04.2010
Heute steht uns eine lange Fahrt nach Pretoria bevor. Doch mit mehreren Stopps unterwegs, afrikanischer Musik und interessanten Erzählungen unseres Reiseleiters Thomas vergeht die Zeit doch recht schnell. Von der Ruhe und Abgeschiedenheit im Krüger-Nationalpark kommen wir nun wieder in den Trubel einer großen Metropole und der Hauptstadt Südafrikas. Zunächst fahren wir durch das Diplomatenviertel, spazieren durch einen Park und einen schönen „Garten“ hinauf zu den Union Buildings, der Residenz des Präsidenten und genießen von hier aus den tollen Blick auf die Stadt. Weiter geht es in die Innenstadt, vorbei an diversen Hochhäusern zum Church Square mit dem Denkmal von Paulus Kruger im Mittelpunkt und dem Parlament, dem Justizpalast und diversen alten Bankgebäuden drumherum. Anschließend besuchen wir das imposante Voortrekker-Monument und erfahren mehr über die Geschichte der Buren. Mit dem Fahrstuhl oder auch zu Fuß gelangen wir nach oben und lassen unseren Blick über Pretoria und das nahe gelegene Johannesburg schweifen. Wieder geht ein erlebnisreicher Tag zu Ende und wir fragen uns alle: warum nur vergeht die Zeit so schnell?
23.04.2010
Nach dem zeitigen Frühstück brechen wir auf zum Flughafen Johannesburg, wo wir uns von unserem Reiseleiter Thomas verabschieden. Da nur einige wenige Schalter besetzt sind, dauert das Einchecken ziemlich lange - nur gut, dass wir so früh losgefahren sind. Um 11:00 Uhr startet unser Flugzeug nach Livingstone in Sambia, wo wir etwa 1,5 Stunden später eintreffen. Da ich die Einreiseformulare schon für die Gäste vorausgefüllt hatte, geht das Prozedere an der Passkontrolle schnell vonstatten. Wir müssen nur noch die Gebühr von 50 US-Dollar pro Person bezahlen, dann dürfen wir einreisen und stehen keine zwei Schritte später schon am Gepäckband. Unser neuer örtlicher Reiseleiter David begrüßt uns sehr freundlich und bringt uns zu unserem Hotel, dem „Zambesi Sun Resort“. Ein Blick aus dem Busfenster in den dunklen Himmel verheißt nichts Gutes. Und kaum machen wir einen Rundgang über das Hotelgelände, fängt es an zu gewittern und zu regnen.
Zum Abendessen haben wir uns im Hotelrestaurant „The Falls“ verabredet. Die Preise sind auf der Speisekarte in sambischer Währung ausgeschrieben, auf der Endrechnung steht der Gesamtbetrag jedoch auch in US-Dollar. Generell kann man alles entweder bar oder mit Kreditkarte bezahlen oder auf das Zimmerkonto schreiben lassen und dann am Ende des Aufenthaltes alles zusammen begleichen.
24.04.2010
Mit unserem Reiseleiter David spazieren wir zu den Victoria-Wasserfällen, die sich in unmittelbarer Nähe des Hotels befinden und von da aus zugänglich sind. Bei den Einheimischen heißt der Wasserfall „Rauch, der donnert“. Wie wahr, denn die Wassermassen des Zambesi River, der hier mehr als 100m in die Tiefe stürzt sind einfach überwältigend. Teilweise sehen wir nichts außer Gischt. Mit Regenumhängen gewappnet wagen wir uns über eine Brücke auf die andere Seite der Fälle und nehmen dabei eine ordentliche Dusche J Denn trotz der Umhänge sind wir danach fast pitschnass. Aber was soll’s es ist ja schließlich nicht kalt…
Nachdem wir uns wieder getrocknet haben, machen wir einen Ausflug in ein sambisches Dorf (fakultativ). Bei einer Führung erfahren wir mehr über das Leben der Bewohner und dürfen auch einen Blick in ihre Hütten werfen. Große Kinderaugen schauen uns immer wieder neugierig und zugleich auch skeptisch an. In der Hoffnung etwas Gutes für das Dorf und seine Bewohner zu tun, kaufen wir den Händlern auf dem Souvenirmarkt einige ihrer handgefertigten Andenken ab.
Kurz nach der Rückkunft im Hotel treffen wir uns wieder und spazieren über die Grenze nach Simbabwe (keine Angst vor dem Grenzübergang! Man muss keinen Reisepass vorzeigen. Die Hotelkarte des Zambesi Sun Resort genügt). Nach etwa einer halben Stunde Fußweg gelangen wir zur Bungee-Brücke, von der aus wir die Victoria-Wasserfälle noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten können.
Zurück auf der Hotelanlage läuft uns eine Pavianfamilie über den Weg. Dem großen Männchen möchte man lieber nicht zu nahe kommen. Das Junge sieht hingegen richtig niedlich aus. Ach und wen haben wir denn hier noch - eine Zebrafamilie grast am Wegesrand und das mitten auf dem Hotelgelände. Tja, wir sind halt in Afrika...
Am Abend fahren wir mit einem Shuttlebus (kostenlos) zum Nachbarhotel „Royal Livingstone“. Auf der gemütlichen Terrasse, direkt am Zambesi River, schauen wir der Sonne zu wie sie am Horizont verschwindet und lassen unsere gemeinsame Reise noch einmal mit der ein oder anderen Anekdote Revue passieren.
25.04.2010/26.04.2010
Anscheinend hatten wir am Tag zuvor richtig Glück mit dem zwar recht schwül-warmen, aber auch sonnigen Wetter, denn heute regnet es wieder. Aber vielleicht fällt uns dann der Abschied leichter, denn heute heißt es Kofferpacken und „Bye bye“. Um 11:00 Uhr fahren mit dem Bus zum Flughafen. Das Einchecken dauert zwar wieder etwas länger, verläuft aber ohne Probleme. Unser Gepäck wird erfreulicherweise sogar bis nach Dresden durchgecheckt. Nächstes Etappenziel auf der Heimreise ist Johannesburg. Hier vertreiben wir uns die Wartezeit bis zum Weiterflug nach Frankfurt in den zahlreichen Geschäften, um unsere letzten Rand auszugeben oder um noch die ein oder andere Postkarte an die Daheimgebliebenen zu schreiben. Ja, es gibt hier auch einen Briefkasten, dem man eben diese noch anvertrauen kann, kurz bevor man abhebt.
Unser Flug nach Frankfurt verzögert sich ein wenig, aber ansonsten verläuft die lange Reise unproblematisch. Am Vormittag des 26.04. landen wir wieder in Dresden.
Am Ende der Reise bleibt bei mir der Eindruck: Südafrika ist ein Land, das man in seinem Leben unbedingt einmal gesehen haben muss. So vielfältig in der Natur und Kultur, so freundliche, herzliche und entspannte Menschen, so unglaublich beidruckende Naturschauspiele, so interessante, lebendige und multikulturelle Metropolen, so idyllische Weinregionen und ursprüngliche Nationalparks mit zahlreichen Wildtieren, die wir nur aus Zoos kennen - all das ist Südafrika, einfach faszinierend anders und wunderschön und mit Sicherheit mehr als nur eine Reise wert.

Kommentare zum Reisebericht