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Südliches Afrika im Frühling

Reisebericht: 01.09. – 20.09.2025

"Die Welt in einem Land"- ein Slogan, den man sehr oft ließt und hört.
Afrikas aufregendstes Land, plus Eswatini und Simbabwe erwarteten uns.

Heike Heinen

Ein Reisebericht von
Heike Heinen


Flug nach Kapstadt

Endlich war es soweit. Unsere Reise an den südlichen Zipfel des afrikanischen Kontinents begann, und das mit einem Direktflug nach Kapstadt. Die Vorfreude war groß, wir hatten Reportagen gesehen, Reiseführer gewälzt, und all das wollten wir nun live erleben.
Fast pünktlich startete der "Kranich" in den Nachthimmel von Frankfurt.
Wir hatten es uns, so gut es eben ging, in unseren Sitzen bequem gemacht, uns mit dem Sitznachbarn arrangiert und hofften das die angegebenen 11 Flugstunden schnell vergingen.
Unterwegs überraschte uns kurz nach Überqueren der Alpen ein kräftiges Gewitter, was aber glücklicherweise der Pilot umflogen hatte. Grelle Blitze, ja ganze Blitzkanäle erleuchteten gespenstisch den Nachthimmel.

Ankunft Kapstadt und Tafelberg, 19 km

Nach 9358 Kilometern kamen wir mit einer fast 50minütigen Verspätung in Kapstadt an. Schon aus der Vogelperspektive erkannte man deutlich den Tafelberg. Das Wetter war gut, laut Ansage des Kapitäns "leichter Wind und 12 Grad". Die Temperatur sollte sich aber noch im Laufe des Tages steigern. Man bedenke dass wir uns auf der südlichen Erdkugel und damit im Übergang vom Winter in den Frühling befanden.
Aufgrund des tollen Wetters und der damit verbundenen guten Sicht, beschlossen wir spontan mit unserer örtlichen Gästeführerin Marion, welche uns herzlich am Flughafen begrüßte, eine der Hauptattraktionen in Kapstadt anzusteuern, den Tafelberg.
Die ca. 25 Minuten Fahrzeit vom "Cape Town International Airport" bis zur Talstation der Gondel am Tafelberg fuhr unser Chauffeur Kashief souverän. Ohne Anstehen, was sonst immer der Fall ist, waren wir auch schon nach dem Ticketkauf in der Gondel. Diese drehte sich, so dass alle Besucher einen wunderbaren Rundumblick genießen konnten.
Auf fast 1100 m Höhe angekommen, erklärte uns Marion das Wichtigste, was man in alle 4 Himmelrichtungen erblicken konnte.
Vom Hafengebiet in Kapstadt schweifte der Blick in die Berge Richtung Nachbarland Namibia, weiter Richtung Robben Island, auf der Nelson Mandela 27 Jahre eingekerkert war, ferner über den Devils Peak zum Signal Hill und zum Stadion, in dem u.a. während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 das Halbfinale stattfand. Unwillkürlich erinnerten wir uns an Shakira's WM-Song "This time for Africa/ Waka Waka"
In unserer Freizeit auf dem Gipfel konnten wir immer wieder die wunderbare Aussicht genießen und auf dem Rundwanderweg die ersten tollen Fotos machen. Unterwegs begrüßten uns die trolligen Klippschliefer und viele Kolibris, die, so konnte man glauben, uns ein Willkommenslied trällerten. Willkommen in Kapstadt! Willkommen in Südafrika!
Danach fuhren wir direkt zum Hotel "City Lodge V&A Waterfront", was unser zu Hause für die kommenden 4 Nächte sein sollte.
Bis zum ersten gemeinsamen Abendessen war noch etwas Zeit. Manch einer holte etwas Schlaf nach, einige unternahmen einen ersten Spaziergang.
Am Abend trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen, und fortan waren wir zu Zwölft, denn 2 Gäste stießen zur Gruppe, welche bereits einige Urlaubstage in Kapstadt verbracht hatten.
Bei Wild und Fisch und einem guten südafrikanischen Wein im Restaurant "Den Anker" an der Waterfront lernten wir uns etwas näher kennen. Zurück im Hotel, waren wir froh, uns in das Reich der Träume zu bewegen und freuten uns auf das Kommende.

Kap der guten Hoffnung, 139 km

Immer den Tafelberg, den man im Jahr 2012 zu den sieben neuen Weltwundern der Natur benannt hat, im Blick, führte uns der Ausflug an die südwestlichste Spitze von Südafrika.
Auf dem Weg dorthin, durch Bantry Bay und Clifdon fahrend, gab es von Marion die ersten Informationen über die Immobilienpreise. Aber warum sollte es in Kapstadt anders sein als im Rest der Welt: super Lage mit wunderschönem Blick bedeutet überall horrende Grundstücks-und Häuserpreise. Übrigens wurde gerade Clifdon zur teuersten Wohnlage ganz Afrikas auserkoren.
Der Atlantik versprühte noch einen zarten Morgennebel, als wir unseren ersten Fotostopp an Maidens Cove einlegten, bevor die Fahrt Richtung Hout Bay führte. Fakultativ nahmen wir an einer Bootstour zu Seal Island/ Duiker Island teil. Hunderte von Robben tummeln sich auf dem relativ kleinen Eiland, was Schutzgebiet ist. Noch den etwas strengen Geruch in der Nase, ging es zur anderen Seite zum Chapmans Peak Drive. Diese Küstenstraße wurde im Mai 1922 eröffnet und führt von der Hout Bay nach Noordhoek. König Albert war der erste, der diese Straße befahren durfte. Heute ist Chapmans Peak Drive mautpflichtig und kostet für einen Bus 668 ZAR, was etwa 32 € entspricht. Herrliche Ausblicke, begleitet von Sonnenschein und einer einzigartigen Farbpalette von Meer, Felsen und Vegetation entlockte uns immer wieder ein "wow" oder "oh".
Um die Mittagszeit waren wir direkt im "Nationalpark Kap der Guten Hoffnung" angekommen. Nach Bezahlen des Eintrittsgeldes, dieses Mal waren es ca. 22 € pro Person, fuhren wir sogleich zum berühmten Schild, vor dem sich jeder fotografieren lassen muss, der beweisen will, auch wirklich am Kap der Guten Hoffnung gewesen zu sein. Glücklicherweise war die Wartezeit auf das eigene Foto nicht allzu lang, so dass wir uns schon 15 Minuten später zur Kapspitze mit dem Leuchtturm begeben konnten. Es war eine Fahrt hinauf und ein Spaziergang herunter vorgesehen, aber die Technik der Standseilbahn machte uns einen Strich durch die Rechnung.
Aufgrund eines Schadens konnte sie nicht fahren. Einige erklommen so die Kapspitze zu Fuß, andere blieben in der Nähe des Parkplatzes und genossen ebenfalls den schönen Blick auf den Atlantik. Als Ausgleich für die entfallene Bahnfahrt gab es am Abend ein Freigetränk zum Abendessen.
Bevor wir zum Hotel zurückfuhren, gab es noch einen Abstecher nach Boulders in der False Bay. Dort ist eine Kolonie der afrikanischen Pinguine, exakt der Brillenpinguine, beheimatet. Es soll nur 4 Kolonien dieser Tiere in Südafrika geben, 2 davon in der False Bay.
Über einen Holzsteg gelangt man zum Strand, an dem man die Tiere in einer geschützten Umgebung beobachten kann. Auf den dortigen Infotafeln konnte man nachlesen, dass man 1982 2 Pärchen ausgesetzt hatte, diese sich anscheinend sehr wohl fühlten, denn heute soll es über 2500 Pinguine dort geben.
Es war ein schöner Ausflugstag mit wunderbaren Eindrücken, dessen waren wir uns einig, als wir wieder das Hotel erreichten.
Ein Abendessen der besonderen Art wurde uns im Restaurant "Gold" serviert: typische Speisen aus verschiedenen afrikanischen Ländern, begleitet von Musik und Tanz.

Kapstadt, 41 km

Heute sollten wir Kapstadt etwas näher kennenlernen. Mit unserem Bus ging es zum Parlamentsgebäude, vor dem die Statue Königin Victorias zu finden ist, weiter durch Companys Garden, einer Oase der Stille. Nur der Laubfeger machte gehörig Lärm :-)
1652, so die Info von Marion, wurde der Park von der VOC, der Niederländischen Ostindien-Kompanie als Obst-und Gemüsegarten angelegt, um damit Schiffsmannschaften zu versorgen. Heute präsentiert sich uns nur noch ein kleiner Teil als Gemüse-, und Kräutergarten, der andere Teil lädt zum Spazieren zwischen Ficusbäumen, Clivia-Beeten, Strelitzien-Büschen, Wildbananen und Magnolienbäumen ein. Hin und wieder begrüßt uns eine Nilgansfamilie, deren Mama durch permanentes Rufen ihre Jungen um sich haben möchte, und wir machten Bekanntschaft mit Cecil Rhodes. In seine Biografie hineinzuschauen, ist recht interessant, hat er doch die Geschichte in Südafrika entscheidend mit geprägt. Aufgrund eines Tuberkuloseleidens kam er von England nach Südafrika auf eine Farm zu seinem Bruder, um dieses auszukurieren. Das Farmleben gefiel ihm nicht, stattdessen vielmehr glitzernde Steinchen, die Diamanten und der damit verbundene Verkauf. Sowohl in England, als auch in Südafrika hatte er gute Kontakte zu wichtigen Personen, und er war politisch sehr aktiv. Sein ehrgeiziges Ziel: er wollte ganz Afrika der britischen Krone unterstellen. Cecil Rhodes wurde Premierminister der Kapkolonie, betrieb seine Expansionspolitik weiter, bis er schließlich Rhodesien, das heutige Simbabwe, gründete. Mit seiner ausgestreckten linken Hand hoch oben auf dem Sockel in Companys Garden zeigt er Richtung Norden.
Sein ganz großes Ziel konnte er nicht erreichen, er starb 1902 in Kapstadt.
Nach dem gemütlichen Morgenspaziergang ging es ins lebhafte Bo Kaap mit seinen typischen bunten Häusern, heute eine weitere Sehenswürdigkeit Kapstadts. Es gilt als eines der ältesten Viertel der Stadt und wird bewohnt von einer muslimischen Gemeinde. Im Viertel besuchten wir einen Gewürzladen, der uns zum Kauf von manch günstigen Produkten verführte. Auch ein kleines Häuschen um die Ecke zog unsere Aufmerksamkeit an sich: die Besitzer recyceln viele Materialien und fertigen verschiedenste Gegenstände, von kleinen Würmern, über Fahrräder und Tiere bis hin zu einem "Foto" von Kapstadt .
Den Abschluss des Halbtagesausfluges bildete ein Mittagessen im Bo Kaap mit kapmalayischer Küche.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Für die meisten von uns bedeutete dies ein Bummel durch Waterfront.

Das Weinland, 192 km

Gute Weine hatten wir schon in den vergangenen Tagen getrunken, heute hieß es die Gegend zu erkunden, in der die Trauben reifen und letztlich der Wein lagert.
Wir fuhren zunächst nach Franschhoek. "Franzosenecke" deshalb, weil Hugenotten, welche aus Frankreich geflohen sind, sich dort ansiedelten. Man brachte automatisch ein "bonjour" über die Lippen. Ein Spaziergang in diesem hübschen und sehr sauberen kleinen Städtchen gehörte natürlich dazu, bevor wir weiter durch das ausgedehnte Weinanbaugebiet fuhren.
Der Simonsberg/Simons Mountain, der wie ein liegender Mann aussieht, spielte dabei ein Rolle, sind wir doch 1x komplett um diesen herumgefahren. Er ist fast 1400 m hoch und liegt zwischen Franschhoek und Stellenbosch.
Da wo die Reblaus ggf. zum Bankrott oder Verkauf des Weingutes sorgte, weil sie wirklich gnadenlos wütete, orientierte man sich um, so dass es heute z.B. auch Lavendelfelder, Obstplantagen oder Olivenhaine gibt. Einige Weingüter sind in Privatbesitz, andere liefern ihre Trauben in einer Genossenschaft ab. Die Weinlese ist in Südafrika in den Monaten Januar bis März, also im Hochsommer auf der südlichen Erdhalbkugel.
Wir besuchten selbstverständlich ein Weingut, das "Jordan" außerhalb von Stellenbosch, die Stadt, die wir vor dem Weingut besichtigt hatten.
"Jordan" befindet sich seit 4 Jahrzehnten in Privatbesitz und hat eine Größe von 164 ha. Davon sind 100 ha mit Weinstöcken bepflanzt, auf den restlichen befinden sich verschiedene Gebäude. Sie produzieren mehr Weiß- als Rotweine.
Wir bekamen bei der Weinprobe 2 Weiß-, 1 Rose- und 2 Rotweine zur Verkostung. Dazu wurde eine leckere gemischte kalte Platte gereicht, plus nochmals 1 Flasche Wein für 2 Personen. Die Sonne lachte, die Umgebung war wunderschön, der Fernblick einmalig. Kurz: ein rundum gelungener Aufenthalt. So fiel der Abschied schon etwas schwer, gern wären wir noch länger geblieben.
Eine gute Stunde später hatten wir wieder das Hotel in Kapstadt erreicht.
Es wurde später noch ein gemeinsames Abendessen angeboten. Die meisten hatten jedoch so gut im Weingut gespeist, dass nur 3 Personen das Angebot annahmen.
Es war unsere letzte Nacht in Kapstadt, morgen früh hieß es, diesmal mit Koffern, Weiterfahrt Richtung Swartberg.

Kapstadt–Swartberg, 428 km

Früh begann unsere Tagesetappe. Wir sagten Kapstadt "Good bye" , auch der Tafelberg zeigte sich noch einmal im Sonnenlicht von seiner schönsten Seite. Wir hatten wunderbare Eindrücke gewinnen dürfen.
Marion sagte am Vortag, dass wir ca. 530 km zurücklegen würden.
So führte uns die Fahrt wieder zur False Bay, die wir schon beim Kap-Ausflug kennengelernt hatten. Auf diese hatten wir aber erst wieder den ganzen Blick, als wir sie schon fast verlassen hatten. Wir erklommen nämlich den Sir Lowrys Pass mit seinen etwa 450 Höhenmetern, auf der N2, der wichtigen Verbindung zwischen Kapstadt und der Garten Route. Die Khoi, die einheimische Bevölkerung Südafrikas, sollen diesen Übergang bereits genutzt haben. Hinter dem Pass gab es viele Wasserreservoire, die zur Energiegewinnung genutzt werden.
Wer auf die linke Fahrseite schaute, erblickte im schnellen Vorbeifahren ein Schild mit der Aufschrift "längste Zipline der Welt". Tatsächlich hat diese mit über 3 km die bisherige längste Zipline in den VAE abgelöst. Wer also den Nervenkitzel brauch, bitte sehr. Man müsste nur mal schnell nach Südafrika :-)
Daran konnte ich mich noch gut erinnern, weil im deutschen TV eine Reportage darüber kam.
Vor und nach Grabouw begleiteten uns ausgedehnte Rapsfelder, die ihren schönen durchgehenden gelben Teppich über der Landschaft ausbreiteten. Auch konnte man immer wieder Paviane, Strauße, Rinder-und Schafsherden sehen.
Marion wiess ganz bewusst auf einen Abzweig hin: in 91 km würde man den südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents erreichen, Kap Agulhas, wo der Atlantische und der Indische Ozean aufeinander treffen. Letzterer begleitete uns Richtung Mosselbay. Bevor wir aber die "Muschelbucht" erreichten, gab es einen Stopp auf einer Aloe-Farm. Gegründet 1986, bietet sie verschiedene Produkte der Aloe ferox Pflanze an. Ob Gels, Puder, Kristalle, Lotions oder eine Creme, man konnte alles für den Körper finden. Sogar ein Gel, welches in 10 Minuten wirken soll und uns 20 Jahre jünger machen würde. Wir konnten es aber nicht vor Ort testen, dann wären wir nämlich nicht mehr mit unseren "alten" Passfotos durch die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen gekommen :-)
Am Nachmittag hatten wir dann Mosselbay erreicht, wo wir uns auf den Spuren des Seefahrers Bartolomeu Dias' bewegten. Der Portugiese umsegelte die Kapbucht, weiter Richtung Osten, er wollte nach Indien, und man brauchte Frischwasser. Die vorhandene Frischwasserquelle wurde aber von den Khoi beschützt, so dass es zu einem Kampf kam. Dias und seinen Mannen gewannen, und er bezeichnete die Bucht und Wasserstelle "Aguada de Sao Bras" (Wasserstelle des Heiligen Blasius). Später wurde es dann die "Muschelbucht". In dem ihm gewidmeten Museum, in dem es wegen Bauarbeiten kräftig staubte, ist eine Nachbildung seiner Karavelle zu sehen. Dias und seiner Mannschaft war der weitere Weg nach Indien nicht gegönnt, sie drehten ab und kehrten nach Portugal zurück. Vasco da Gama erreichte 2 Jahre vor dem Tod Bartolomeu Dias schließlich Indien.
Bei Mosselbay drehten auch wir mit unserem Bus ab und fuhren in das Landesinnere über Oudtshoorn zum "Swartberg Country Manor".
Riaan, der Besitzer der Lodge, begrüßte uns mit einem Gläschen Sekt und erklärte das Wichtigste. Für uns war erst einmal das Kennenlernen und Fotografieren der Anlage mit den kleinen Cottages und den vielen Straußen wichtiger, als der Zimmerbezug. Riaan ist seit 11 Jahren Manager dieser Anlage. Umgebaut zu einem Hotel wurde es vor 21 Jahren. Einst war es eine Farm.
Zum Abendessen wurden wir wahlweise mit Straußen-oder Rinderfilet oder Lammhaxe verwöhnt. Es war lecker !
Von den von Marion angekündigten 530 km waren es tatsächlich 100 km weniger. Das war uns auch recht.

Höhle & Straußenfarm, 131 km

Als morgentlicher Besichtigungspunkt stand der Besuch der Cango Höhle auf dem Programm. Mit der fröhlich gelaunten Liane ging es insgesamt 1,2 km durch die Höhle, welche in einen Berg führt, und nicht, wie viele andere, weit unter die Erde.
Vor etwa 80000 Jahren sollen sich Buschmänner am Höhleneingang aufgehalten haben. In das Höhleninnere sind sie nicht vorgedrungen.
Sie erzählte uns weiter , dass die Höhle schließlich 1780 von Jakobus van Zyl entdeckt wurde. Wir genießen heute das Innere mit vollständiger Beleuchtung, Treppen und Handläufen und fühlten uns sicher. Wie musste sich dieser Mann aber ohne all dies gefühlt haben? In ein vollständiges dunkles Loch zu kriechen, ja ins Ungewisse, vielleicht nur mit einer Öllampe in der Hand. Diese Vorstellung lässt uns etwas erschaudern. Somit zollen wir ihm heute für seine Entdeckung den aller höchsten Respekt.
Verschiedene Stalaktiten , Stalagmiten und auch Stalagnate konnten wir bewundern, und mit Fantasie jeder Formation auch einen Namen geben.
Stalaktiten wachsen nur 1 cm in 100 Jahren, wer hätte das gedacht?
Liane verabschiedete sich von uns mit einem "Ave Maria" im letzten Saal. Und wir dankten ihr für die Führung und die Gesangseinlagen mit großem Applaus.
Danach besuchten wir eine Straußenfarm. Die Tiere hatten wir in den vergangenen Tagen schon sehr oft gesehen. Auf der Farm "Highgate" , welche eine Fläche von 3000 ha hat, tummeln sich 200 dieser flugunfähigen Vögel. Das die Tiere zwischen 70 und 80 Jahre alt werden können, erklärte uns Geraldine. Nicht nur wir standen neben ihr und hörten gespannt und interessiert ihren Worten zu, sondern auch annähernd 30 Strauße. Man meinte sie stimmten allen Worten von Geraldine zu. Ob es weibliche oder männliche Tiere waren, konnte man nicht sagen, noch nicht. Erst nach 18 Monaten kann man das Geschlecht des Tieres bestimmen.
Ein männliches Tier schafft es auf eine stolze Höhe von 3m mit etwa 160 kg Gewicht.
Zu nahe sollten wir den Tieren jedoch nicht kommen. Da sie hervorragend sehen, könnte es passieren, das man auf einmal keine Brille oder Halskette mehr trägt. Alles was irgendwie glänzt und funkelt, interessiert diese Tiere besonders, und sie möchten es haben. So erklärte uns Geraldine, dass man in Mägen toter Tiere z.B. mehrere Kilogramm Steinchen, 1 kleines Spielzeug-Auto, Auto-Zündkerzen und Münzgeld fand.
Ein kleines Küken in der Hand zu halten, machte besonders viel Vergnügen. Am kommenden Tag sollten die Küken im zarten Alter von 4 Tagen nämlich verkauft werden. Der Jungtierverkauf bringt dem Besitzer 2000 ZAR pro Stück.
Es war ein sehr interessanter Rundgang, der abgeschlossen wurde mit dem Besuch des Verkaufsraumes. Ein Staubwedel oder sogar eine Handtasche aus Straußenleder wechselte so den Besitzer.
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Wilderness und Knysna, wo sich unser Hotel befand. Am herrlichen Strand von Wilderness gab es von Eberhardt Travel für alle südafrikanisches Biltong, Trockenfleisch vom Rind und Amarula, sowie etwas Knabbergebäck.

Knysna–Port Elisabeth, 279 km

Da Marion die Information hatte, dass wegen umfangreicher Bauarbeiten im Tsitsikamma Nationalpark einige Teile gesperrt und damit für uns nicht sichtbar sein würden, bot sie zusätzlich ein Whale Watching an. Dies sollte von der schönen Plettenberg Bay starten. Fast alle hatten sich dafür entschieden, hofften wir doch die großen Meeresbewohner sehen zu können.
Das Wetter spielte mit, in einem offenen Boot mit Schwimmweste und nach Sicherheitseinführungen konnte es losgehen. Zunächst steuerte der Kapitän die Westküste der Bucht an, und dort sahen wir zu Hunderten Robben, faul auf dem Felsen liegend oder vergnügt im Wasser spielend. Man meinte sie freuten sich uns zu sehen und schwammen immer dem Boot hinterher. Die Sonne schickte ihr bestes Licht auf Felsen und Meer, welches türkis funkelte. Wenn die Robben doch auch noch kurz inne gehalten hätten, gäbe es sicher die schönsten Fotos.
Die anschließende Fahrt war dann schon nicht mehr so prickelnd, einige hatten mit Wellen und dem eigenen Magen zu kämpfen, einige wurden nass. Es dauerte recht lange, bis ein Buckelwal gesichtet werden konnte. Jeder versuchte natürlich DEN Schnappschuss zu machen. Was daraus geworden ist, ergab später die Fotosortierung. Ich hatte -zig Fotos von Wellen und Wasser-ohne Wal. Was soll's, das ist Natur.
Wir trennten uns um die Mittagszeit erst einmal vom Meer und fuhren weiter Richtung Osten. Unterwegs passierten wir die Bloukrans Bridge, von welcher Bungee Sprünge angeboten werden. Für umgerechnet etwa 85 € darf der "Adrenalinjunkee" sich 216 m in die Tiefe stürzen. Schon beim Hinschauen überkam uns ein "oh nein" oder "Hilfe". Aber wer das Besondere sucht, soll es auch bekommen und den Bungee Sprung genießen.
Weiter ging es in den Tsitsikamma-Nationalpark, in dem wir wieder am Meer waren. Er gehört zur Garten Route, die sich offiziell zwischen Mosselbay und Port Elisabeth erstreckt. Im Nationalpark gibt es verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten und gekennzeichnete Wanderwege, von kurz und leicht bis über mehrere Tage dauernd. Immer wieder gibt es atemberaubende Blicke auf das Meer, das sich bei unserem Aufenthalt wild und stürmisch präsentierte.
Gegen 18.00 Uhr hatten wir unser Hotel in Port Elisabeth erreicht. Der Himmel führte ein Grau, unterwegs hatte es das erste Mal in 7 Tagen geregnet. Mit diesem Aufenthalt ging der 1. Teil der bisher eindrucksvollen Südafrika-Reise zu Ende. Beim sehr guten Abendessen mit entsprechender Weinbegleitung zu jedem Gang, wurden wieder Eindrücke ausgetauscht, und wir verabschiedeten uns auf das Herzlichste von Marion & Kashief. Sie würden uns am nächsten Morgen verlassen und ihren Rückweg nach Kapstadt antreten. Wir hingegen würden unsere Reise mit einem Flug nach Durban fortsetzen .

Durban–San Lucia, 14 km bis Flughafen

Viel zu früh klingelte der Wecker. Aber wir wollten weiterhin viele Eindrücke des farbenfrohen Afrika sammeln, so ging es bereits 6.30 Uhr zum Flughafen. Nochmals gab es eine herzliche Verabschiedung von Marion & Kashief, der uns auf 1243 km einen wunderschönen Teil Südafrikas näher gebracht hat.
Voller Neugierde warteten wir auf die Flugansage, aber nichts kam.
20 Minuten später die Nachricht: "wegen eines technischen Problems kommt es zum späteren Abflug". Das sich dieser allerdings bis in den frühen Abend verschieben würde, daran wollte einfach keiner glauben. Aber genau so war es leider.
Der Flug war Gott sei Dank problemlos, Durban war nach 1,10 h erreicht. Dort begrüßte uns Sonet, Gästeführerin für unseren "2.Teil Afrika". Schnell ging es mit ihr und dem Chauffeur Elon nach St. Lucia. Von der Landschaft hatten wir nichts gesehen, es war natürlich dunkel.
Ein schnelles Abendessen, das erste Mal ein Braai, und dann ging jeder schnell zu Bett.
Sonet wollte mit uns am kommenden Morgen die Bootsfahrt des Vortages auf dem St. Lucia See nachholen.

St. Lucia– Hluhluwe Nationalpark

Der St. Lucia See, heute Teil des iSimagaliso Wetland Parks und zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt, ist der größte Binnensee Südafrikas mit vielen Flusspferden, Krokodilen-so heißt es. Aber würden wir "Hippos" auch wirklich sehen können? Nach der 1stündigen Bootsfahrt konnten wir stolz die Fotos austauschen. Mindestens 2 Hippo-Familien waren träge etwas über der Wasserfläche zu sehen.
Erst in der Nacht verlassen sie ihre feuchtes Refugium und fressen an Land als Vegetarier bis zu 40 kg. Kaum vorstellbar, dass diese Tiere dem Menschen sehr gefährlich werden können, weil sie bis zu 30 km/h schnell sind. Also lieber aus der Ferne genießen. Auch 2 Krokodile erspähten wir. Eines davon sogar relativ nahe von parkenden Autos. Da ist Vorsicht geboten.
Tiere sollten auch am Nachmittag eine Rolle spielen. Wir fuhren in den Hluhluwe/Imfolosi Nationalpark. Er bedeckt eine Fläche von 960 qkm. Am Memorial Gate stiegen wir auf 2 Jeeps um, und mit Simo und Mthokozisi ging es auf auf eine Safari. Wir hatten gleich kurz nach dem Nationalpark-Tor richtig viel Glück: Nashörner kreuzten unseren Weg. Von jeder Seite konnten viele Fotos gemacht werden. Je weiter wir in den Park hineinkamen, desto dichter wurden allerdings Rauch und Feuer. Angestellte des Nationalparks hatten im Auftrag der Verwaltung Feuer zum Abbrennen des Buschlandes legen sollen. Aber durch starken Wind breitete sich das Feuer nun unkontrolliert dort aus, wo es nicht erwünscht war. An eine Weiterfahrt oder gar einer Sichtung von Tieren war nicht mehr zu denken. So entschlossen wir uns, zum Eingangstor auf der Hauptroute zurückzukehren. Einige Impalas und Warzenschweine kreuzten noch unseren Weg.
Entlang ausgedehnter Zuckerrohr - und Ananasplantagen ging zur nächsten Lodge: der Hluhluwe River Lodge. Herrlich gelegen, existiert diese Lodge seit 1996. Nur das Trinkwasser sollte man in ihr nicht zu sich nehmen, ist es doch sehr salzig.
Mit dem Manager der Lodge ging es zwischen dem Eingangsportal, wo unser Bus aufgrund seiner Größe parken musste, per Pickup durch kurvenreiches Gelände zum Haupthaus, von dem man nochmals einen Teil des St. Lucia Sees sehen konnte. Impalas kamen extra, um uns zu begrüßen und die Affen sorgten aufgrund ihrer Spielchen für unsere Erheiterung. Ein gutes Abendessen mit z.B. Kudu-Fleisch rundete den Abend ab, bevor sich jeder in sein Häuschen zurückzog.

Hluhluwe – Eswatini

Gleiches Prozedere wie am Vortag, d.h. mit seinem Pickup fuhr uns der Manager zum Bus.
Durch das Phongola Naturschutzgebiet ging es für uns zur Grenze nach Eswatini. Plötzlich tauchten 3 Giraffen auf, die auch unser Chauffeur Elon gesehen hatte. Einige Meter ging es zurück, und jeder konnte fotografieren.
Eswatini, früher das Swasiland, ist ein sehr kleines Land mit nur etwa 17000 qkm. Es handelt sich um ein Königreich mit dem derzeitigen König Mswati III. Im Süden bei Golela sind wir nach der Passkontrolle in das Land eingefahren, im Norden verließen wir es am Folgetag. Überall waren Müll, ärmliche Behausungen, provisorische Straßen-Verkaufsstände zu sehen. Die Swasi zählen zu den ärmsten Völkern Afrikas. Doch dies konnte man bei einer Gesangs-und Tanzveranstaltung im Mantenga Cultural Village überhaupt nicht erkennen. Voller Stolz, in ihren Trachten, sehr bunt, lautstark und immer lächelnd präsentierten sie uns und einer Schülergruppe, die noch zusätzlich für den entsprechenden Geräuschpegel sorgte, was in ihnen steckt.
Außerhalb klärte uns "Gift" über die Lehmhüten und ihre Bewohner auf. In der Mitte wohnt die Mutter des ältesten Sohnes , umgeben von den Hütten der 2 Ehefrauen desselben. Die Frauen dürfen tagsüber sich nur in einem bestimmten Terrain an der Feuerstelle aufhalten, weil sie für das Kochen zuständig sind. Auch die Männer halten sich separat auf. Der König Mwasti III. war bei der Eröffnung zugegen und bezeichnete das Dorf "Der Stolz des Swasi-Volkes".
Noch 1 h Fahrzeit, dann hatten wir "Forester Arms" erreicht. Nahe des Eingangs zur Rezeption verrichteten Webervögel gerade ihre Nestbauten.
Liebevoll legt man in diesem Hotel Wert auf Kleinigkeiten : ein "Welcome" am Parkplatz, Kinderzeichnungen an der Wand, frische Blumen im Eingangsbereich, Plüsch und Kerzen im Restaurant. Wir haben uns rundherum wohl gefühlt.

Eswatini– Mpumalanga

8.30 Uhr hieß es das "Foresters Arms" zu verlassen und das nach einem guten, fast schon typischen englischen Frühstück. Es fehlten nur noch baked beans/gebackene Bohnen und black pudding/warme Blutwurst.
Als schon einen liebgewonnenen morgentlichen Begleiter gab es für einige wieder einen Rooibos Tee. Er wirkt als Stärkungsmittel, ist tagsüber ein guter Durstlöscher und abends ein Entspannungs-und Schlafmittel. Vor allem in Südafrikas Kapprovinz wächst der "rote Busch" am besten. Der geschnittene Rooibos ist nach etwa 1,5 Jahren zum 1. Mal erntebereit, wird geschnitten, zusammengebunden, gemahlen, zerquetscht, um den Gärungsprozess auszulösen, der letztendlich die typische Farbe und den Geschmack zur Folge hat.
Rooibos wird dann in dünnen Lagen in der heißen Sonne getrocknet. Aufgesaugt und nochmals gereinigt, befindet er sich so langsam auf dem Weg zu den Verpackungsmaschinen. Danach heißt es für uns, den Konsumenten: "wohl bekomm's".

Im "Forester's Arms" waren die dort angestellten Swasi-Frauen wieder äußerst hilfsbereit beim Koffertransport, ja selbst beim einladen in unseren Bus (während andere nur zuschauten und nicht den kleinsten Finger rührten...) und sie verabschiedeten sich mit einem Lächeln und Winken von uns.
Im Norden Eswatinis verließen wir wieder das Königreich. Vorher gab es aber noch einen Kurzaufenthalt in einer Glasbläserei. Müssten wir nicht permanent auf das vorgeschriebene Koffergewicht bei den verschiedenen Airlines achten, hätten wir sicher das ein oder andere gekauft.
Zurück in Südafrika, begrüßte uns die Provinz Mpumalanga, früher Transvaal genannt. Viele Orts-und Straßennamen wurden in den letzten Jahren verändert. Als Marion, wir erinnern uns, den neuen Namen von Port Elisabeth sagte, hatte sogar sie Schwierigkeiten, ihn auszusprechen. Port Elisabeth nennt sich heute Gqeberha (mit 2 Klicklauten)-bitte nachsprechen!
Im ehemaligen Nelspruit, heute Mbombela, gab es einen Einkaufs-Zwischenstopp, bevor wir das moderne, 2023 erbaute "Angels View" Hotel nahe der kleinen einstigen Goldgräberstadt Graskop erreichten. Da die Hotelankunft nicht so spät und es noch nicht dunkel war, konnten wir schnell erkennen, warum man dem Hotel den Namen "Engelsblick" gegeben hatte. Einige nutzten sogleich die SPA-Anwendungen, andere freuten sich einfach über einen gemütlichen Spätnachmittag.

Graskop– Panoramaroute

Sonet kündigte die "Panoramaroute" an. Eine gleichen Namens haben wir schon südlich Kapstadt's genießen dürfen und das war fantastisch. So freuten wir uns auf diese im Mpumalanga Gebiet, exakt im Blyde River Canyon Nature Resort.
Vier Besichtigungspunkte gab es an diesem Tag: Pilgrim's Rest, Three Rondavels und den Canyon , Bourke's Luck Potholes und God's Window.
Den ersten Besuch statteten wir einem verschlafenen Goldgräberstädtchen ab. Pilgrim's Rest sein Name, wobei bis heute keiner genau sagen kann, woher der Name stammt. Bekannt ist jedoch, dass es einst einen Goldgräber namens Alec "Wheelbarrow" ("Schubkarre") Patterson gegeben hat, der von Goldvorkommen nahe der Stadt Sabie hörte. Dort, so glaubte er, gäbe es schon zu viele Goldsucher, und er ging mit seiner Schubkarre nach Pilgrim's Rest. Er fand tatsächlich Gold, behielt das Wissen aber zunächst für sich. Andere Goldgräber waren nicht so verschwiegen, und so wurde Pilgrim's Rest 1873 offiziell zur Fundstelle erklärt. Die Goldsucher hausten zunächst in Zelten, später in Häusern. Der Ort wurde größer, es entstanden eine Post, eine Garage, anfangs für die Kutschen, später für die Karosserien, eine Münzprägestätte, eine Destillerie, Pubs, Hotels, usw.
1971 schloss die letzte Mine in Pilgrim's Rest.
Geblieben ist ein Hauch von Nostalgie, den man hoffentlich bewahren kann und wird. Ein Anfang ist getan, hat man nämlich den kleinen Ort zum "Nationalen Monument" erklärt. Somit ist der Staat für die Restaurierung und den Erhalt zuständig. Aber auch die Bewohner, da es sich um ein lebendes Museum handelt, sind zur Mithilfe aufgerufen. Vielleicht wird der kleine Nashville mal Museumsleiter, wer weiß...??

Der Fluss Blyde hat in vielen Millionen Jahren sein Bett etwa 800 m tief in die Gesteinsformationen geschaffen, so dass er heute als 3.größter Canyon der Welt gilt.
Drei besonders markante umliegende Berge erinnern an die runden Lehmhütten der Bewohner und werden deshalb die "3 Rundhütten" bezeichnet. Man sah sie zwar gut, aber ein leichter Dunst sorgte für die leider nicht ganz klaren fotografischen Aufnahmen.
Dort wo sich die Flüsse Blyde und Treur kreuzen, kam es zu Auswaschungen und Strudellöchern, die den Namen des Goldsuchers Thomas Bourke tragen, Bourke's Luck Potholes. Auf einem Rundweg, der über 2 Holzbrücken führt, hatte man viele Möglichkeiten, die kleinen Naturwunder zu bestaunen.
Den Abschluss der Panoramatour bildete ein Blick durch "Gottes Fenster", ein Aussichtspunkt über Schlucht und Wälder, die endlos erschienen. Ein wunderschöner Abschluss !
Für den Spätnachmittag hatten wir noch die Option, eine weitere Schlucht bei Graskop kennenzulernen. Aber ein wenig Entspannung tat allen gut, und wir haben sie auch intensiv und ganz individuell genutzt. Unser tolles Hotel bot ja schließlich alle Möglichkeiten dazu.

Graskop–Hoedspruit

Ausschlafen und lange frühstücken-herrlich. An diesem Sonntag sollte es genau so sein.
Unsere Tagestour per Bus war nicht lang, somit konnten wir uns die späte Abfahrt erlauben.
Hoedspruit war schon am frühen Nachmittag erreicht, unsere Zimmer waren noch vor der offiziellen Check-In-Zeit alle bezugsbereit.
Das Radisson Safari Hotel Hoedspruit war für 2 Nächte für uns reserviert. Wieder handelt es sich um ein sehr junges Hotel, erbaut 2023.
In dem wunderschön angelegten Außenbereich begrüßten uns die Mittagsblumen in den kräftigsten Farben. Ein großer Pool lädt zum Abkühlen ein. Auch Massagen wurden zur Entspannung wieder gereicht. Vielleicht würde man auf eine Rücken-und Nackenmassage am kommenden Tag zurückgreifen, da für uns eine mehrstündige Safari in einem Jeep vorgesehen war, und man mit diesem natürlich nicht immer auf den besten Wegen nach Tieren Ausschau hält.
Am Nachmittag war es dann soweit. Sollten wir vielleicht schon heute, also noch vor der Kruger Nationalpark-Safari die "Big Five" sehen ? Alle Akkus waren geladen und los ging es. Mit 2 Jeeps und den beiden Safari-Guides Aurela und Siya fuhren wir in das private Prideland Tier Resort. .
Eine schöne 3stündige Tour mit vielen Tiersichtungen und einem Getränk bei herrlichen Sonnenuntergang ging viel zu schnell zu Ende.

Safari im Kruger Nationalpark

Sehr früh klingelten die Wecker. Die Abfahrt war auf 5.30 Uhr festgelegt, getreu dem Motto "Der frühe Vogel.....................sieht viele Tiere"
Nach 45minütiger Fahrzeit mit unserem Bus erfolgte der Umstieg auf 2 Jeeps. Mit den beiden Safari Guides Ishmael und Lawrence ging es nach notwendiger Registrierung und Bezahlung los.
Schon am Orpen Gate, einem der insgesamt 11 Tore, die in den Kruger Park führen, konnte man den Namen Hans Hoheisen lesen. Er, der deutsche Wurzeln hatte, war genauso wie Johannes Paulus Kruger, Natur-und Tierschützer.
Nach Hans Hoheisen wurde das sich am Orpen Gate befindende Wildtierforschungszentrum benannt, nachdem er dafür sein privates Land verschenkt hatte.
Der Bure Johannes Paulus Kruger, übrigens auch mit deutschen Wurzeln, wurde 1825 in der Kapregion geboren. Die Buren lieferten sich mit den Engländern 2 Kriege, aus denen die Engländer siegreich hervorgingen. Kruger selbst konnte nie den Sieg akzeptieren. Er ging ins Exil bei Montreux in der Schweiz, wo er 1904 starb. Sein Leichnam wurde nach Pretoria überführt.
Schon kurz hinter dem Orpen Gate konnten wir 1 Löwen und kurze Zeit später 3 Löwinnen erkennen, sogar eine weiße Löwin. Welch toller Auftakt !
Ein ganzes Stück auf der asphaltierten Hauptstraße fahrend, sorgte der noch kühle Fahrtwind für den ein oder anderen Schauer. Gut das alle zusätzliche Jacken mitgenommen hatten. Natürlich stieg die Temperatur recht schnell, zur Mittagszeit, im Satara Resort, hatten wir wohlige 31 Grad. Die Tiersichtungen waren bis dahin sehr gut, Elefanten, Zebras, Gnus, Antilopen und Wasserböcke kreuzten unsere Wege und Straßen. Selbst eine beeindruckende Büffelwanderung konnten wir verfolgen.
Mit vielen unvergesslichen Eindrücken und Fotos kehrten wir am Spätnachmittag nach Hoedspruit zurück.

Hoedspruit–Pretoria

Ob man es glauben wollte oder nicht, wir befanden uns schon im letzten Tagesprogramm im farbenfrohen Südafrika.
Wir verließen Hoedspruit und die Tierreservate, die uns so schöne Momente beschert haben. Etwas Wehmut spielte mit.
Wir fuhren Richtung Westen, unser Tagesziel hieß Pretoria.
Unterwegs begleiteten uns kilometerlange Zitrus-und Mangoplantagen. Die Ernte der saftigen Früchte erfolgt im Januar und Februar.
Zur Mittagszeit gab es einen Stopp an der Autobahn. Nicht schlecht staunten wir, das sich viele Tiere, Elan-Antilopen, Nashörner, Zebras, Büffel und Hippos, extra für uns ( ! ) noch einmal zusammen gefunden haben, um uns zu verabschieden. Das Thermometer zeigte stolze 32 Grad an.
Etwa 1,5 Stunden später hatten wir die Stadtgrenze von Pretoria erreicht, das administrative Zentrum der Republik Südafrika.
Das nach dem Voortrekker Andries Pretorius benannte Pretoria nennt sich heute Tshwane.
An die Voortrekker erinnert auch das hoch auf einem Hügel gelegene Denkmal, das am 16.12.1949 eröffnet wurde. Genau an diesem Tag fällt jedes Jahr ein Lichtstrahl durch eine Dachöffnung auf ein Leergrab. Der das Denkmal im Inneren umgebende Fries, welcher die Taten der Trekker darstellt, soll der größte der Welt sein.
Auch ein Bure war der uns bereits bekannte Paul Kruger. An seinem einstigen Wohnhaus, welches heute Museum ist, fuhren wir vorbei.
Auf dem nur wenige Meter entfernten Kirchplatz steht eine große Statue ihm zu Ehren.
Eine andere Statue, 9 m hoch und aus Bronze, zeigt den einstigen Apartheidgegner und späteren Präsidenten Nelson Mandela. Seine Arme sind ausgestreckt, als Umarmung der Menschen soll man dies verstanden wissen. Mögen sich seine Gedanken und Wünsche für ein friedliches Miteinander in den Köpfen ALLER doch endlich verankern !

Unser letztes Hotel in Südafrika, in Pretoria, war ein umgebautes Herrenhaus. Very old british-war der erste Gedanke. Sir Ernest Chappell, rechte Hand von Lord Alfred Milner, der Governeur der Transvaal Companie nach Paul Kruger war, ließ 1904 dieses Gebäude im victorianischen Stil errichten. Chappell war bis zu seiner Abreise 1929 auch Mitherausgeber der "Neuen Zeitung" in Pretoria. 1929 wurde die Villa für 5000 Pfund von Claudius de Vries, einem Börsenmakler, gekauft. 1994 wurde die Villa zum Hotel umgebaut und Nebengebäude entstanden. Wohl gefühlt haben wir uns sehr.
Da es das letzte gemeinsame Abendessen mit Sonet war, nutzten wir die Möglichkeit, uns bei ihr für die Reiseleitung der vergangenen Tag herzlich zu bedanken.

Pretoria–Johannesburg–Victoria Falls

Um 8.00 Uhr saßen alle wieder pünktlich im Bus. An dieser Stelle ein großes "Dankeschön" für eure Pünktlichkeit !
Die ca. 60 km zwischen Pretoria und Johannesburg konnten ohne Verkehrsprobleme schnell zurückgelegt werden.
"O.R. Tambo", so der Name des internationalen Flughafens, steht für den Apartheidgegner Oliver Reginald Tambo. Mittlerweile ist der Johannesburger Flughafen der größte des afrikanischen Kontinents.
Nochmals gab es eine herzliche Verabschiedung von Sonet, auch Elon bekam unseren Dank. Er hatte uns lt. seiner Aussage 3107 km chauffiert. Gingen bei ihm die Meinungen über Freundlichkeit und Benehmen sowie Fahrweise in der Gruppe auseinander, so honorierten wir diese Gesamtkilometer.

Diesmal klappte alles mit dem Flugzeug. Pünktlich waren Start in Johannesburg/Südafrika und Landung in Victoria Falls/Simbabwe.
Weitere 20 Minuten waren wir unterwegs, und alsbald wurden wir in der Pioneers Lodge, unser zu Hause für die nächsten und leider auch letzten 2 Nächte im südlichen Afrika, begrüßt. Einige allgemeine Informationen gab es und schon trennten sich unsere Wege. Einige fuhren mit dem Taxi in die City, andere genossen bei einer Temperatur von 36 Grad Ruhe und Entspannung an den 2 vorhandenen Pools.
Zum gemeinsamen Abendessen traf man sich wieder. Bei Krokodil, Chomolia, Strauß u.a. ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.
Morgen warteten tolle Erlebnisse auf uns: die berühmten Victoria Wasserfälle und eine Bootsfahrt auf dem Sambesi Fluss zur Abenddämmerung.
Auf dem Weg zu unseren Zimmern wurden wir mit viel Lärm begleitet: gefühlte hundert Frösche gaben ihr bestes Konzert. Schaute man aber genau mit der Taschenlampe hin, waren nur 7 zu erkennen.

Victoria Wasserfälle und Sambesi Bootstour

Mit unseren Driver/Guide Abia wurde auf 9.00 Uhr die Abfahrt von der Lodge festgelegt.
Ich bat ihn, auf dem Weg zu den Wasserfällen einen kurzen Stopp am berühmten Victoria Falls Hotel einzulegen. Mit etwas Überredungskunst beim Sicherheitsdienst des Hotels gelang es uns schließlich, einmal kurz durch die Räume des altehrwürdigen, 1904 erbauten First Class Hotels zu gehen, um aus dessen Gartenanlagen einen Blick auf die Eisenbahnbrücke zu genießen. Es war zu diesig, um diese zu fotografieren, aber wir hatten ja noch eine weitere Möglichkeit während unseres sich anschließenden Spazierganges entlang der Wasserfälle.
Nach Entrichten der Nationalparkgebühr begann unser "Staunen". Die Victoria Wasserfälle, nach der britischen Königin benannt durch ihren Entdecker David Livingstone, unterteilt man in den Devil's Cataract, die Main Falls, Rainforest Falls, den Horseshoe Fall und die Rainbow Falls.
Den Abschluss des 3,2 km langen Rundwanderwegs bildet ein Blick auf die geschichtsträchtige Victoria Falls Bridge. Fertiggestellt wurde sie 1905 nach 14monatiger Bauzeit in England. Richtig, die Brückenteile kamen per Schiff und Landtransport zu ihrem Bestimmungsort. Cecil Rhodes, wir erinnern uns, wollte eine Verbindung von Kapstadt nach Kairo schaffen und die Eisenbahn sollte ein Teil dessen werden.
Sie überspannt die Sambesi- Schlucht auf einer Höhe von 128 m und ist insgesamt 198 m lang.
Zudem bildet sie die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia.
Nach dem schweißtreibenden Rundgang, das Thermometer zeigte beachtliche 36 Grad, traf man sich auf ein kühles Getränk, wofür allerdings nicht allzu viel Zeit blieb.
Einige hatten sich für einen Hubschrauberrundflug über die Victoria Fälle entschieden. Ein unvergessliches Erlebnis!
16.00 Uhr trafen sich alle wieder zum letzten Programmpunkt unserer Reise. Es wurde uns deutlich bewusst, das diese eindrucksvolle Reise tatsächlich zu Ende ging. Seitens der Eberhardt-Produktmanagerin A. Müller, die hiermit ein großes "Dankeschön" von allen erhält, wurde eine Bootstour auf dem Sambesi zum Sonnenuntergang arrangiert. Entschleunigt und jeder ein wenig in seinen eigenen Gedanken versunken, konnten wir Getränke und einen liebevoll zubereiteten Imbiss genießen. Hippos, Elefanten, 1 Giraffe und 1 Krokodil schienen sich von uns verabschieden zu wollen. Dazu die untergehende Sonne in den schönsten Farbtönen. Besser hätte man Afrika nicht "Good bye" sagen können.
Im Hotel konnten wir nochmals unsere Eindrücke austauschen, das Abendessen genießen und uns über einen verloren geglaubten Koffer freuen, der den Weg zu seinem Besitzer auf wundersame Weise wieder gefunden hatte.

Vic Falls – Flug nach Windhoek

Wir konnten etwas länger schlafen, ganz entspannt das Frühstück einnehmen, Punkt 11.00 Uhr verabschiedeten wir uns von der "Pioneers Lodge" und fuhren zum Flughafen. 2 Gäste hatten uns schon 1 Stunde früher verlassen.
Einheimische vor dem Flughafen gaben Musik und Tanz zum Besten.
Der Flug nach Windhoek in Namibia startete überpünktlich. Es war die selbe Maschine, mit der wir weiter nach Frankfurt fliegen sollten. Dennoch musste man den Flieger in Windhoek verlassen, durch eine Sicherheitskontrolle und dann hieß es über 2 Stunden nochmals warten.
Schließlich ging es 19.30 Uhr los-in die Heimat. Hatten wir in den vergangenen 3 Wochen wunderbare Erlebnisse , so freuten wir uns doch auf unser privates Umfeld.

Frankfurt

Nach 8101 Flugkilometern und fast 10 Stunden Flugdauer hatten wir es geschafft. In den frühen Morgenstunden landeten wir in Frankfurt.
Unsere Wege trennten sich. Noch einmal eine herzliche Umarmung, verbunden mit den besten Wünschen, dann ging es zum Anschlussflug nach Leipzig oder zum Gepäckband. Alles klappte, kein Koffer fehlte!


Ihr Lieben, 3 Länder im südlichen Teil Afrikas haben uns über fast 3 Wochen mit atemberaubender Natur und Küstenlinie am Atlantischen und Indischen Ozean, mit einer faszinierenden Tierwelt, mit reichem Kulturerbe, mit hervorragenden Weinen und mit bezaubernden und freundlichen Menschen in den Bann gezogen. Überall wurden wir herzlich und mit offenen Armen willkommen geheißen. Wir danken für diese Gastfreundschaft.
Das Erlebte bleibt nicht nur in unseren Gedanken, auch in unseren Herzen.
Ich danke euch für das nette Miteinander! Bleibt vor allem gesund!
Herzlichst, Heike


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