Reisebericht: Rundreise Afrika – Tansania & Sansibar

02.10. – 14.10.2017, 14 Tage Kilimanjaro – Arusha–Nationalpark – Tarangire–Nationalpark – Lake Manyara–Nationalpark – Ngorongoro–Krater – Serengeti – Gewürzinsel Sansibar


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Unsere Studienreise führt uns nach Tansania und auf die Gewürzinsel Sansibar, zu fantastischen Tierbeobachtungen und wunderschönen Landschaften.
Ein Reisebericht von
Wiebke Christ

Tag 1, Montag, 02. Oktober 2017

Es ist sehr früh am Tag, als sich die meisten von uns am Berliner Flughafen Tegel treffen. Dennoch freuen wir uns, denn es geht los nach Afrika! Nach dem schnellen Check-In genießen wir noch ein kleines Frühstück, bevor wir uns auf den Weg nach Amsterdam machen. Dort angekommen treffen wir die letzten drei Mitgliedern unserer Reise, die aus München zu uns stoßen. Kurz darauf checken wir schon in den großen Flieger nach Tansania ein. Das Ziel heißt verheißungsvoll "Kilimanjaro Airport Arusha". Nach gut acht Stunden landen wir und werden direkt von einem Kollegen von unserer Partner Agentur erwartet, der uns bei der Einreise behilflich ist. Nach der kurzen letzten Nacht sind wir sehr dankbar für die Hilfe und freuen uns, nach der Einreise in den Bus zu unserer Lodge einzusteigen. Nach etwa 40 Minuten Fahrt kommen wir an unserem Zuhause für die nächsten Tage an, der Arumeru River Lodge. Gleich bei der Einfahrt zum Hauptgebäude sehen wir kleine Dikdiks, ein erster Vorgeschmack auf die kommenden Tiersichtungen.

Tag 2, Dienstag, 03. Oktober 2017

Die erste Nacht in Afrika haben wir sehr gut geschlafen und treffen uns ausgeruht zum leckeren Frühstück auf der Veranda. In kurzen Hosen genießen wir das warme Wetter und bereiten uns auf die kommenden Tage vor.
Später starten wir zusammen mit Daniel, unserem ersten lokalen Führer, auf eine kleine Wanderung durch den nahegelegenen Regenwald. Daniel ist ein Massai, der vom Ngorogoro Krater stammt; ein Ziel, welches wir später auf der Reise besuchen werden. Wir wandern zu den Ausläufern des Arusha National Parks und auf dem Weg bekommen wir einen ersten Eindruck von der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Kaffeesträucher, Würgefeigen, verschiedene Webervögel und Marabus sehen wir bereits auf dem Wege. Im Waldgebiet um den Mount Meru hoffen wir auf eine Sichtung der Colobus-Affen, oder auch Guarezza genannt. Und wir haben Glück: wir sehen sie nicht nur, sie bewerfen uns zielgerichtet mit den kleinen Früchten der Würgefeigen. Auch einen Hornvogel, Meerkatzen und einen Kappengeier auf dem Nest sehen wir, genauso wie die vielfältige Botanik des Waldes.
Zurück an der Lodge gibt es Mittagessen und Mittagsruhe, bevor wir später am Tag zur Kaffeefarm aufbrechen. Samuel, der eigentlich Somi Pallangyo heißt, führt uns zu der Kaffeefarm seiner Familie und erklärt uns viel - nicht nur über Kaffee, sondern auch über das Alltagsleben seines Volkes, der Meru. Auf der Kaffeefarm sehen wir den Anbau von der kleinen Pflanze bis zur gepflückten Bohne selber und bekommen die verschiedenen (Güte-)Klassen der Kaffeebohnen gezeigt. In der kleinen Fabrik schließlich lernen wir die verschiedenen Arten des Röstens kennen und dürfen uns durchprobieren. Lecker!

Tag 3, Mittwoch, 04. Oktober 2017

Heute steht unsere erste Pirschfahrt an und so starten wir nach dem Frühstück in Richtung des noch nebel-verhangenen Mount Merus. Ab heute begleiten uns unsere beiden festen Fahrer für die nächten Tage: "Jeep 1" wird vom Fahrer MacDonald, kurz Donald, geführt und "Jeep 2" von Kurassa. Bereits kurz hinter dem Gate haben wir unsere ersten Sichtungen: ein Zebra und einen Kaffernbüffel. Doch zunächst zieht es uns noch einmal zu den Affen, denn hier gibt es bereits drei Affenarten: die Colobus bzw. Guarezzas, die Paviane und die Weißbartmeerkatze. Der Nebel über dem Ngurdoto Krater hat sich bereits verzogen, und so können wir dort als erste Autos hochfahren. Wir werden auch belohnt und können große Gruppen der Guarezzas und Mitismeerkatzen hier lange Zeit beobachten. Der Blick vom Kraterrand hinunter in den restlichen Nationalpark ist zudem sehr beeindruckend und wir genießen es aus vollen Zügen. Die Paviane kreuzen an diesem Tag mehrfach unseren Weg und bekommen bald den Spitznamen "afrikanische Straßensperre".
Der Weg führt uns weiter in Richtung der Momella Seen, wo wir unser Picknick Lunch genießen. Im Kleinen Momellasee hinter uns beobachten wir während des Essens eine kleine Flußpferdfamilie, Kronenkraniche, Schwarzmilane und Hagedaschibisse. So gestärkt fahren wir langsam entlang der Seen weiter und sehen große Mengen an Rosa- und Zwergflamingos, aber auch Wasserböcke, Frankoline und Warzenschweine. Die Flamingos bilden fast ein Halstuch entlang des Großen Momellasees, ein toller Anblick!
Bei der weiteren Fahrt beobachten wir Giraffen, wie sie an den Akazien stehen zum Fressen, aber auch eine große Herde Kaffernbüffel. Den ersten der "Big Five" - Löwe, Kaffernbüffel, Elefant, (Spitzmaul-)Nashorn und Leopard - haben wir bereits gesehen!
Den Nachmittag lassen wir bei Vogelbeobachtungen an der Lodge und am Pool ausklingen, bis einige von uns eine Dikdik-Geburt beobachten können und uns informieren. Ein ganz besonderer Moment für uns alle.

Tag 4, Donnerstag, 05. Oktober 2017

Wir verlassen heute unsere schöne Lodge und fahren weiter zum nächsten Teil unserer Reise, in den Tarangire National Park. Auf dem Weg kommen wir durch die belebte Großstadt Arusha durch, eine stätig wachsende Stadt. Von hier aus führt uns der Weg durch die Massai Steppe nach Tarangire. Unterwegs kommen wir an unzähligen Herden der Massai vorbei, gemischte Herden von Schafen, Ziegen, Eseln und vor allem Rindern. Während wir über die Herden noch staunen hat unser "Jeep 2" leider einen Getriebetotalschaden, so dass wir uns aus Arusha einen neuen Jeep beordern müssen. "Jeep 1" fährt weiter zur Lodge nach Tarangire, wo wir uns später wieder treffen wollen. Die Massai, die unsere Panne bemerkt haben, kommen neugierig näher, und auch wir sind gespannt. So wird unser Fahrer Kurassa kurzfristig zum Dolmetscher erkoren. Gerade die jungen künftigen Krieger sind für uns sehr interessant, was auf Gegenseitigkeit beruht. Unser jüngster Mitreisender ist genauso alt wie sie, und so wird sich gegenseitig bestaunt.
Nach einiger Zeit fahren jedoch in beide Richtungen keine Autos mehr auf der vorher so befahrenen Straße. Über Funk erfahren wir, dass die Vizepräsidentin auf der Durchreise ist - sie hat in Oldovai, einem unserer späteren Ziele, heute das neue Museum eröffnet und alle Straßen sperren lassen. Als die Sperren wieder aufgehoben sind kommt auch bald unser neuer Jeep. Schnell laden wir um und fahren weiter Richtung Tarangire, wo wir alle sofort mit der Pirschfahrt beginnen.
Tarangire zeichnet sich auch durch seine wunderschönen Baobab-Bäume aus, die aussehen, als hätte man den Baum verkehrtherum aufgestellt. Weiterhin ist der Nationalpark berühmt für seine Elefanten, und bald nach der Einfahrt sehen wir auch die ersten "grauen Riesen". Beeindruckt beobachten wir sie. Nach einer Weile fahren wir langsam weiter und sehen Giraffen, Impalas, Zebramangusten, Tokkos, Dreifarbige Glanzstare, Strauße und Gnus. Die Landschaft ist ein wahrgewordener Traum Afrikas! Über Funk erreicht uns eine neue Meldung: auf einmal fährt Kurassa sehr schnell los und zeigt auf einen großen Baobab: ein Leopard sitzt auf einem großen Ast und hat einen frischen "Kill", sein Abendbrot, dabei - ein Impala. Wir können unser Glück kaum fassen und halten den Anblick schnell mit der Kamara fest.
Im Licht der nun schnell untergehenden Sonne fahren wir langsam durch den National Park Richtung Lodge und werden mit einem großartigen Sonnenunter- und Mondaufgang belohnt. Angekommen in unserer Tarangire Sopa Lodge sprudeln die beiden Gruppenteile nur so über vor Berichten. Als I-Tüpfelchen stehen Abends vor unseren Zimmern noch Elefanten fast zum greifen nahe! Es war ein langer Tag, aber unglaublich schön!

Tag 5, Freitag, 06. Oktober 2017

Früh am Morgen geht es auf zur Pirschfahrt aus dem Tarangire Park heraus. Elefanten in der Morgensonne, große Zebra- und Gnuherden, Antilopen und Gazellen sehen wir auf dem Wege. Wir können auch verschiedene Geier beobachten, die sich an Aas gütlich tun. Langsam verlassen wir diesen unglaublich schönen Park und fahren weiter in Richtung von Manyara, unsererm heutigen Ziel.
Doch zunächst halten wir an schönen, kleinen Souvenirständen und kaufen uns ein paar kleine Erinnerungen und Mitbringsel.
Wir fahren durch Farmland immer dichter auf den Afrikanischen Grabenbruch zu. Der Weg führt uns über Staubstraßen, und selbst unsere erfahrenen Fahrer müssen zwischendurch nach dem Weg fragen, da sie über zwei Jahre diese konkrete Strecke nicht genommen haben. Unser Ziel ist das weniger besuchte und um so spannendere Süd-Gate Manyaras. Dieser weniger bekannte Weg führt uns an den Dörfern der sesshaften Massai vorbei. Hier können wir sehen, wie sie die Ziegel für ihre Häuser brennen und ihren Ackerbau betreiben. Ein ganz anderer An- und Einblick als wir ihn in der Massai Steppe erhalten haben.
Angekommen am Manyara National Park lassen wir die heißeste Mittagshitze vorüberziehen und genießen unser Picknick-Lunch. Als wir dann aufbrechen richten sich alle Blicke auf die Bäume, insbesondere auf die Astgabeln, denn wir würden nur zu gerne die hier ansässigen Baumlöwen sehen. Lake Manyara erwartet uns mit unzähligen Wasservögeln, Flamingos, Ibissen, Pelikanen und viel mehr. Dieser alkalische See bietet die perfekte Voraussetzung für viele Tier- und Pflanzenarten. Ein Zwischenstopp führt uns zu den heißen Quellen, ein direkter Beweis für die Plattenaktivitäten hier am Graben. Hier sind auch Archaebakterien beheimatet, die mit extremen Habitaten sehr gut umgehen können.
Auf unserem weiteren Weg sehen wir eine kleine Elefantenfamilie mit einem neugeborenen Jungtier. Der Kleine ist noch ganz wackelig auf den Beinen, aber fest entschlossen auf selbigen stehen zu bleiben. Wir beobachten die Gruppe eine Weile, bevor wir weiter zum Hippo Pool fahren und hier inmitten unzähliger Wasservögel eine kleine Pause einlegen.
Langsam neigt sich der Tag dem Ende entgegen, und so fahren wir in Richtung unserer Lodge, der Karatu Simba Lodge, weiter. Die Lodge ist fantastisch gelegen mit einem herrlichen Blick auf die hügelige Landschaft. Am abendlichen Feuer sitzend genießen wir einen Sundowner mit Blick auf die untergehende Sonne - ein unvergesslicher Anblick!

Tag 6, Samstag, 07. Oktober 2017

Ein Zoologe, so sagt man, hat den Wunsch bestimmte Orte auf der Welt einmal im Leben zu sehen, und dazu gehört unser heutiges Ziel: der Ngorogoro Krater, oder aber auch der "Größte Zoo der Welt" mit 26.400 Hektar.
Früh am Morgen starten wir, damit wir möglichst viel Zeit im Krater verbringen können. Entlang des Kraterrandes auf 2.300 Metern fahren wir durch den dichten Nebel, der sich immer mehr legt. An einem Stopp am Grabe der Grzimeks ist ein absolutes Muss - ohne diese beiden wäre unser heutiges Ziel vermutlich nicht als Nationalpark etabliert. Der erste Ausblick auf den Krater ist bereits fantastisch - und die Morgensonne tut ihr Übriges.
Der steile Abstieg in die Kaldera auf 1.700 Meter lohnt sich. Begleitet von Perlhühnern treffen wir gleich zu Beginn auf große Herden von Gnus, Kuhantilopen, Strauße bei der Balz, Hyänen und viele weitere Tiere. Etwas weiter stehen viele Jeeps zusammen und die Insassen starren wie gebannt auf einen Vorsprung im Felsen. Auch wir wollen das von Nahem sehen und entdecken dort ein Rudel Löwen, die sich die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Wir fahren mit den Jeeps auf den Hang hinter den Löwen und finden hier den Grund für die müden Löwen: die Überreste eines Kaffernbüffel, an dem sich gerade ein Schakal zu schaffen macht. Immer wieder schaut der Schakal in alle Richtungen, damit er nicht selbst von den Löwen überrascht wird.
Unser Weg führt uns weiter durch den Krater. Unglaublich schöne Landschaften werden von uns bestaunt, genauso wie die Tiere, die wir in einer unglaublichen Fülle vorfinden: Thomsengazellen, Impalas, Zebras, Sekretäre, Riesentrappen und eine ganz neue Art: das Mini-Nashorn, ein lustig-dastehendes Warzenschwein.
Als wir an unserem Picknickplatz ankommen haben wir leider einen weiteren Schaden an "Jeep 2", die Radantriebswelle ist defekt. Davon lassen wir uns nicht entmutigen und besteigen nach der Mittagspause alle gemeinsam "Jeep 1" und fahren ein Stück weiter. Unser Ziel: der hiesige "Hippo Pool". Hier erwarten uns nicht nur jede Menge Flußpferde, sondern vor allem Hyänen, die an einem Flußpferdekarkass fressen. Ein höchst seltener Anblick. Wir beobachten das Schauspiel und die Flußpferde, die Störche und Ibisse, die Schakale und Hyänen an diesem Pool eine Zeit, bevor wir uns auf den Weg zurück zu "Jeep 2" machen und umsteigen.
Morgen erwartet uns dann die "große Weite", die Serengeti.

Tag 7, Sonntag, 08. Oktober 2017

Unser Weg zur Serengeti, dem großen Ziel für heute, führt uns noch einmal entlang des Kraterrandes. Wir haben uns einige Etappenziele für heute vorgenommen, und so halten wir das erste Mal kurz hinter dem Krater an einem Massaidorf. Im Vorbeifahren haben wir oft auf die so klein scheinenenden Hütten geschaut, und nun haben wir die Möglichkeit, sie von Nahem zu sehen. Begrüßt werden wir durch traditionelle Tänze, bevor wir in das Dorf eingeladen werden. Hier werden wir von Michael herum geführt, und dürfen alles ansehen. Der erste Halt gilt der kleinen Grundschule, wo uns die Schüler herzlich mit einem Ständchen empfangen. Hier werden jedoch nur die Kleinsten unterrichtet: die großen Schüler gehen in die Primary and Secondary School, die Grund- und weiterführende Schule, der Umgebung. Hierfür müssen die Schüler 12 Kilometer zur Schule hin und auch wieder zurück laufen. Wir sind sehr beeindruckt! Auch die Häuser dürfen wir uns von innen anschauen und lernen hier viel über das Alltagsleben der Massai.
Nachdem wir uns verabschiedet haben fahren wir ein Stückchen querfeldein zu unserem nächsten Ziel, der Oldovai-Schlucht. Hier finden seit dem frühen 20. Jahrhundert fast durchgehend Ausgrabungen statt und es wurden höchstinteressante Funde unter anderem zu Vormenschenarten gemacht. Wir sehen uns das neu eröffnete Museum an und lernen viel über die menschliche Evolution.
Die Namensgeber der Serengeti haben, so finden wir, den Nagel auf den Kopf getroffen: es ist wirklich die "große Weite", die wir nun in den nächsten Tagen uns zu eigen machen werden. Stück für Stück erkunden wir diesen riesigen Nationalpark. Wir halten an einem Wasserloch, an dem eine große Herde Kaffernbüffel saufen möchte. Doch die Tiere sind nervös und schauen immer wieder auf eine Uferseite. Dorthin müssen wir natürlich auch und entdecken zwei junge Löwen an einem frischen Zebra-Kill. Die Löwen lassen sich von uns oder auch den Büffeln nicht im Ansatz stören, ihr Zebra möchten sie sich aber auch nicht streitig machen lassen. Und so legt sich der junge Löwe auf das Zebra, damit es ihm im Schlaf nicht abgenommen wird.
Wir erreichen kurze Zeit später unsere Serengeti Sopa Lodge. Auf den Balkonen unserer Zimmer erwarten und schon neugierige Meerkatzen, die auch zu gerne in unsere Zimmer kommen würden. Wir jedoch machen uns ein wenig ausgehfein, denn heute Abend haben wir unser Buschdinner direkt in der Serengeti. Es ist ein wunderschöner Abend und wir genießen ihn sehr!

Tag 8, Montag, 09. Oktober 2017

Der Tag startet heute ein wenig zwei geteilt - der Großteil unserer Gruppe muss heute sehr früh aufstehen, denn es erwatet sie eine wunderschöne Ballonfahrt über die Serengeti! Nach einer Sicherheitseinweisung startet der Ballon und es eröffnen sich tolle Ausblicke auf die frühmorgentliche Savanne sowie deren Tierwelt. Nach der Landung genießen die morgendlichen Frühaufsteher noch ihr Sektfrühstück. Wir anderen fahren nach dem Frühstück mit den Jeeps auf eine Pirschfahrt, bei der wir uns langsam den Ballonfahrern nähern. Wir sind natürlich sehr neugierig und bestaunen die Luftaufnahmen der Serengeti.
Im Anschluss fahren wir weiter auf unserer Pirschfahrt und haben großes Glück: Wir können einen Geparden bei der Jagd auf eine Thomsongazelle beobachten. Mit einem scharfen Haken kann diese sich jedoch in Sicherheit bringen, und der Gepard legt sich unter die nächste Akazie schlafen.
Wir fahren langsam weiter und stehen in Mitten einer riesigen Zebraherde, als wir die Löwen entdecken. Im Gegensatz zu uns haben die Zebras die Löwinnen noch nicht gesehen, und so entfaltet sich das Schauspiel direkt vor unserer Nase. Einer der Löwinnen scheint es nicht schnell genug zu gehen und sie startet eine Attacke vor den anderen, womit sie natürlich keinen Erfolg haben konnte. Diese Szenerie beobachten wir noch eine ganze Weile, bevor wir langsam weiter fahren.
Immer wieder beeindruckt von der Landschaft beobachten wir die unterschiedlichsten Tiere - verschiedene Gazellen- und Antilopenarten, einen Wiedehopf, Servalkatzen, einige Greifvögel, Zebras, Gnus und so viele mehr.
Kurz nach unserem Picknicklunch erkrankt eine Mitreisende auf "Jeep 2", so dass dieser Jeep natürlich die Pirschfahrt abbricht und zurück zur Lodge fährt. Der andere Jeep fährt weiter und hat das große Glück gleich zwei Leoparden zu sehen!
Am Abend heißt es die Koffer zu packen, denn morgen geht es schon auf die Gewürzinsel Sansibar.

Tag 9, Dienstag, 10. Oktober 2017

Unserer erkrankten Mitreisenden geht es zum Glück wieder so gut, dass sie heute mit uns mitreisen kann. Und so verlassen wir nach einem sehr leckeren Frühstück die Serengeti Sopa Lodge und fahren mit einer Pirschfahrt Richtung Seronera Airstrip, dem kleinen Flughafen der Serengeti. Unterwegs halten wir neben einem dösenden Löwenpärchen an und freuen uns, ein derart schönes Löwenmännchen zum Abschluss des tansanischen Festlandes zu sehen. Es kommt jedoch noch besser als es zur Paarung der beiden kommt!
Vorbei an einem kleinen Wasserloch und seinem Krokodil geht es weiter zum Flughafen, wo wir uns von unserern Fahrern MacDonald und Kurassa verabschieden. Hier gehen wir an Board einer kleinen Propellermaschine, die uns direkt aus der Serengeti nach Sansibar bringt. Unser jüngster Mitreisender wird sogar zum Co-Piloten.
Der Flug über die Nationalparks und Ziele der letzten Tage ist wunderschön, und bei bestem Wetter machen wir noch einige Fotos mehr. Der Landeanflug auf Sansibar mit seinenen vorgelagerten Korallenriffen, kleinen (oft unbewohnten) Inseln und den leuchtenden weißen Stränden ist atemberaubend. In Sansibar Stadt gelandet werden wir auch direkt erwartet und mit einem Bus zu unserem Golden Tulip Hotel in Stone City gebracht. Auf der Fahrt wird uns bereits einiges zur Insel und ihrer Geschichte erzählt. In unserem Hotel angekommen verabreden wir uns für einen ersten Stadtbummel untereinander und genießen zunächst ein wenig Freizeit.
Als wir gemeinsam vom Hotel aufbrechen ist unser erstes Ziel der große Markt. Hier scheint es wirklich alle zu geben, und wir erhaschen einen ersten Eindruck. Eine erste frisch aufgeschlagene Kokosnuss darf hier natürlich nicht fehlen. Im Anschluss bummeln wir Richtung Strandpromenade und kommen genau pünktlich zum perfekten Sonnenuntergang am Indischen Ozean. Ein wunderbarer erster Eindruck von der Gewürzinsel Sansibar.

Tag 10, Mittwoch, 11. Oktober 2017

"Exotisch wie eine Prise Indien, erdig wie ein Löffel Afrika und sinnlich wie ein Hauch Arabien" - so wird Sansibar oft beschrieben. Heute möchten wir uns die Insel genauer anschauen und starten nach dem Frühstück mit einem Stadtrundgang durch Stone Town. Sansibars Geschichte begleitet uns auf Schritt und Tritt - so gleich zu Beginn an der Anglikanischen Kirche Stone Towns, die auf dem alten Sklavenmarkt errichtet wurde. Die beengten und niedrigen Keller, in denen die Sklaven eingepfercht wurden, zeigt uns unser Guide Mohammed auch. Der Kontrast ist stets gegeben, und so besuchen wir im Anschluss den großen Markt mit seiner Fisch-, Fleisch-, Obst-, Gemüse- und Gewürzabteilung. Beeindruckt von den ganzen Mengen, der Auwahl und den Gerüchen geht es langsam weiter durch die vielen kleinen und engen Gassen. Mohammed erklärt uns viel zur bewegten Vergangenheit der Insel, die zu über 95% muslimisch geprägt ist. Sansibar war viele Jahre der Regierungssitz des Sultanats Oman, und so besuchen wir auch den alten Sultanspalast direkt an der Promenade. Auch das Haus der Wunder, das erste Haus Ostafrikas mit Strom und einem Aufzug, liegt direkt hier an der Promenade. Aber auch die alte Festung Stone Towns darf bei unserem Rundgang nicht fehlen, genauso wenig wie das Wohnhaus Tippu Tips, einem der berüchtigsten Sklavenhändler Sansibars, aber auch Ausrüster von vielen europäischen Expeditionen auf den afrikanischen Kontinent. Stone Town ist auch der Geburtsort von Freddie Mercury, und so darf ein Besuch bei seinem Elternhaus natürlich nicht fehlen.
Stone Town hat uns sehr gut gefallen, doch sind wir gespannt auf die Gewürze, die diese Insel zu bieten hat, und so brechen wir auf zur Gewürzfarm ins Landesinnere. Die 9 Hektar große Farm erwartet uns, die von drei Familien gemeinsam bewirtschaftet wird. Wir erkunden gemeinsam mit Mohammed die Farm und lernen viel über die verschiedenen Gewürzpflanzen, aber auch über viele Obstsorten oder auch den medizinischen Nutzen einiger Pflanzen. Eine Verkostung der herrlich-reifen Früchte darf natürlich nicht fehlen, genauso wenig wie der ausgiebige Einkaufsbummel für frische Gewürze.
Nun geht es jedoch zu unserem letzten Hotel, dem Bluebay Beach Resort. Bei schöner Livemusik lassen wir den Abend ausklingen.

Tag 11, Donnerstag, 12. Oktober 2017

Der Tag heute steht ganz im Zeichen der Entspannung. Nach einem leckeren Frühstück zieht es uns alle früher oder später an den Strand, ob zum schwimmen, schnorcheln, surfen, sonnen oder zum lesen. Der Ausblick auf das türkisblaue, fast grüne Meer mit dem weißen Strand ist sehr entspannend.
Am Nachmittag möchten einige von uns die Chance nutzen, die seltenen roten Colobusaffen zu sehen, und so fahren wir mit dem Bus zum Jozani National Park weiter im Süden der Insel. Nach einer knappen Stunde Fahrt kommen wir an und werden direkt von unserem netten Ranger Jome empfangen. Zunächst schauen wir uns gemeinsam die Vegetation des Küstenregenwaldes an und haben hier bereits die Chance, einige Krabben zu sehen. Bevor wir die Colobusaffen sehen können hören wir sie bereits, eine große Gruppe mit vielen Jungtieren! Sie sind genauso neugierig wie wir und kommen immer näher. Insbesondere der Gruppenchefund die etwas größeren Jungtiere kommen auf kürzeste Distanz an uns heran. Dicht an dicht sitzen die Colobusaffen mit Meerkatzen, ein tolles Schauspiel! Zum Abschluss schauen wir uns im Jozani National Park die Mangrovenwälder an und haben auch hier auf Grund der mittlerweile späteren Stunde erstaunliches Glück und sehen ein Pärchen Buschbabies. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere sind sehr scheu.
Unseren letzten Abend auf Sansibar lassen wir ganz gemütlich ausklingen, bevor es morgen auf den Weg nach Deutschland geht.

Tag 12, Freitag, 13. Oktober 2017

Der Tag der Heimreise ist gekommen. Nach einem späten Frühstück haben wir noch viel Freizeit an unserem Bluebay Beach Resort, die wir nochmal am Strand verbringen. Am frühen Nachmittag holt uns ein Bus zum Flughafen ab, und die lange Heimreise beginnt. Zunächst fliegen wir von Sansibar nach Daressalaam, und von hier mit dem Nachtflug nach Amsterdam. Am frühen Morgen kommen wir in Amsterdam an, wo sich drei von uns auf den Weg nach München machen. Der Rest von uns fliegt noch gemeinsam bis nach Berlin, wo auch alle anderen dann vom Eberhardt Shuttle abgeholt und sicher nach Hause gebracht werden.
Ich danke euch ganz herzlich für die tolle Reise! Eure Wiebke Lücker

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