12–Tage–Rundreise Tansania
Reisebericht: 04.10. – 15.10.2025
Mit einer Reisegruppe von acht Personen entdechten wir in Tansania die Nationalparks Areusha, Tarangire, Lake Manyara, Ngorongorokrater und die Serengeti. Dabei unternahmen wir spannende Safaris.
Ein Reisebericht von
Anna Jeske
1.Tag: Anreise
Ursprünglich waren im Rahmen unserer Reise nach Tansania die Flüge mit dem KLM-Flug von Amsterdam nach Kilimanscharo mit den passenden Zubringerflügen von Deutschland geplant gewesen. Aufgrund von Flugstreichungen in Berlin und München, mussten diese Flugpläne allerdings über Bord geworfen werden und zwei Drittel der Gruppe flogen jetzt 9 Stunden später, als ursprünglich geplant, von Frankfurt nach Kilimanscharo mit der discover Airlines. Wir waren aber sehr froh und dankbar, dass vom Eberhardt-TRAVEL-Bereitschaftsdienst und der Flugabteilung so schnell eine Lösung gefunden konnte, die uns unter den aktuellen Bedingungen schnellstmöglich zum Ziel brachte und unser geplantes Programm kaum in Verzug brachte.
2.Tag: Kaffee–Farm & Spaziergang im Regenwald
Am frühen Morgen gab es mit der discover Airlines in Mumbasa (Kenia) am frühen Morgen noch einen Zwischenstopp, bei dem die Crew wechselte und das Flugzeug frisch betankt wurde. Aufgrund eines technischen Problems, gab es auch hier wieder eine Verzögerung. Letztendlich kamen wir jedoch wohlbehalten gegen 08.20 Uhr in Kilimandscharo an. Nach der Passkontrolle und dem Vorzeigen unserer Visaformulare, wurden wir bereits von unserem Transferfahrer Emanuelle erwartet, der uns in ca. anderthalb Stunden zur Karama Lodge brachte. In der Lodge angekommen, stießen wir endlich auch auf den Rest der Reisegruppe. Nach dem Bezug unserer Lodges und einer kleinen Stärkung stand auch endlich unser erster Programmpunkt an: der Besuch unserer Kaffeefarm. Unsere Guides heute waren Babuu und Andrew. An der Kaffeeplantage angekommen erzählte uns Babuu viel über die heimischen Pflanzen. So wirken die gekochten Blätter des Quinine-Baumes sehr gut gegen Malaria. Die Kaffeeernte erfolgt zwischen Anfang August bis zum Februar. Anfangs sind die Kaffeebohnen sehr wachsig und müssen erst drei Tage in Wasser eingelegt, fermentiert und getrocknet werden, damit sie ihre wachsige Schicht verlieren. Mit den getrockneten hellen Kaffeebohnen sind wir mit Babuu und Andrew einmal den kompletten Vorgang der Kaffeegewinnung durchlaufen. Die getrockneten Kaffeebohnen werden zunächst mit einem Mörser zerstoßen, damit sie sich von der Schale lösen. Wenn nur noch die Kerne übrigbleiben, werden diese unter ständigem Rühren geröstet, bei dem der Kaffee seine bekannte dunkelbraune Farbe erhält und sein Aroma entfaltet. Die Kaffeebohnen werden dann mit dem Mörser fein gemahlen. Dabei sangen Babuu und Andrew den in Tansania allseits bekannten „Jambo Song“. Jetzt endlich lag uns das Kaffeepulver vor und wir konnten eine Tasse frisch gekochten Kaffee genießen. Beim Kaffeetrinken erzählte uns Andrew von dem Projekt „The Small Things“. Die Organisation gibt Waisenkindern ein zu hause. Der Gebäudekomplex befindet sich direkt neben der Kaffeeplantage. Andrew ist hier selbst aufgewachsen und ihm liegt es am Herzen, dass die Kinder glücklich sind und einen Ort haben, an dem sie sich wohlfühlen.
Auf dem Gelände hatten wir auch sehr gut und landestypisch zu Mittag gegessen.
So ging es mit neuen Kräften weiter zu einer Töpferei. Hier brachte uns der Töpfermeister Mdekirwa Kitomary sein Handwerk näher. Er zeigte uns, wie er aus Tonblöcken eine geschmeidige Masse gewinnt. Auf einer Drehscheibe kann man geübten Handgriffen schon nach kurzer Zeit ein Tongefäß formen. Dieses wird im Anschluss gebrannt und geschliffen. Tongefäße eignen sich bestens zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, da sie die Produkte kühl und trocken lagern. In der Region rund um den Mount Merou findet jeden Mittwoch und Samstag der große Wochenmarkt statt. Auf diesem werden die Tongefäße, aber auch Obst und Gemüse aus heimischen Anbau verkauft. So fuhren wir vorbei an einigen Bananenplantagen und einem riesigen Markt, an dem nur Möhren verkauft wurden.
Neben seiner Töpferei hielt Mdekirwa Kitomary auch europäische Milchkühe. Mit 10 Litern Milch gewinnen diese 10 Mal so viel Milch, wie die einheimischen Kühe.
Die Menschen in Tansania sind sehr gläubig und gehen mehrmals die Woche zur Kirche. 60 % der Bevölkerung sind Christen. Eine Messe dauert gerne mal drei Stunden und währenddessen wird viel gemeinsam gesungen und getanzt.
Bereits an diesem ersten Tag haben wir einiges über das Leben in Tansania erfahren. Bei einem schmackhaften 3-Gang-Menü in der Lodge ließen wir den Abend ausklingen und blickten bereits mit Erwartung dem ersten Safaritag entgegen.
3. Tag: Arusha Nationalpark
Nach dem Frühstück in unserer Lodge, standen unsere zwei Jeeps mit Eberhardt-Branding bereit und wir brachen in Richtung des Arusha-Nationalparks auf. Vorher hatten wir von unserem Driverguide bereits ein kurzes Briefing erhalten, wie man sich auf den Safaris zu verhalten hat und wie unser Programm für die kommenden Tage aussieht. Unser zweiter Driverguide ist Brian.
Der Arusha-Nationalpark gehört mit 300 km² zu den kleineren Nationalparks in Tansania. Westlich vom Nationalpark, erhebt sich der Mount Meru. Der Mount Meru ist mit 4562,13 Metern Höhe der zweithöchste Berg in Tansania hinter dem Kilimandscharo. Gleich nach Einfahrt in den Nationalpark, eröffnete sich uns ein großartiger Blick auf Giraffen, Warzenschweine und Zebras. Generell kamen uns die Giraffen den ganzen Tag sehr nah und wir könnten diese beim Sitzen, Fressen und in der Gruppe beobachten. Während der Pirschfahrt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Tiere. So haben Giraffen nur 7 Halswirbel, von diesen ist einer jedoch größer, als die Längsseite eines A-5-Blattes.
Giraffen sind sehr friedliche Tiere. Die Tansanier fühlen sich mit dieser Einstellung sehr verbunden und haben die Giraffe deswegen zum Nationaltier ernannt. Wenn Giraffen kämpfen, handelt es sich um Streits unter Jungtieren oder um die Partnerin. Dann wird der Streit mit Hilfe der langen Hälse ausgetragen.
Männliche und weibliche Giraffen sind an ihren Hörnern zwischen den Ohren zu unterscheiden: die Hörner der Weibchen sehen wie kleine Pilze aus, während die Hörner der Männer an Hammer erinnern.
Durch die Bäume huschten auch immer wieder einige Paviane. Einmal entdeckten wir sogar eine größere Familie. Hier musste sich das Junge bei seiner Mutter der Behandlung des Entlausens unterziehen.
Kurz vor unserer Mittagspause erreichten wir den Rand des Ngurdoto-Kraters. In den 400 Meter tiefen Krater darf man jedoch nicht reinfahren.
Die Mittagspause verbrachten wir mit Blick auf den wunderschönen großen Momella-See. Für unterwegs wurden uns am Morgen Lunchboxen mit Obst, Salat, Brot, Hähnchenspießen, einem Muffin und vielem mehr mitgegeben.
Der große Momella-See ist ein Süßwassersee und somit ein Paradies für Flamingos. Ihre rosane Farbe erhalten sie durch Farbpartikeln, die in den Algen und kleinen Krebsen ihrer täglichen Nahrung enthalten sind. Diese Farbstoffe lagern sich in den Federn und der Haut der Flamingos ab, wodurch ihr normalerweise weißes oder graues Gefieder die charakteristische rosa bis pinke Färbung annimmt.
Später erreicht wir den kleinen Momella-See, der wiederum ein Salzwassersee ist.
Auf dem Rückweg begegneten uns mehrere Mantelaffen. Diese sind besonders gut an ihrem schwarzen Fell und dem markanten weißen Schwanz und weißem Fell an den Armen zu erkennen.
Am Nachmittag erreichten wir wieder unsere Lodge „Karama“ und hatten bis zum Abendessen noch ein wenig Zeit und zu erholen oder tolle Tierfotos an die Familie zu schicken.
4. Tag: Tarangire – Nationalpark
Heute hieß es für uns nach dem Frühstück Abschied von der Karama Lodge in Arusha zu nehmen. Unser Ziel für heute ist der Tarangire Park. Unterwegs machten wir noch Halt an einem Souvenirgeschäft und einem Supermarkt, um bereits erste Mitbringsel für zu Hause zu organisieren.
Um die Mittagszeit erreichten wir dann das East-Gate des Tarangire-Nationalparks. Dieser ist 2600 m² groß, ein Paradies für Elefanten und gerade auch bei den Tansaniern einer der beliebtesten Nationalparks.
Vor dem East-Gate sammelten sich bereits eine Vielzahl von Jeeps. Die Formalitäten konnten aber schnell geklärt werden und so legten wir gleich nach Einfahrt in den Nationalpark unsere Mittagspause ein. Die Lunchboxen hierfür hatten wir wieder in Arusha erhalten. Zu unserer Mittagspause gesellten sich unter anderem ein Äffchen und ein Sterling-Vogel. Nachdem wir gestern die Zebras nur aus der Entfernung erblickt haben, kamen sie uns diesmal in kleinen Grüppchen ganz nah. Das nächste Highlicht war eine Gruppe von Elefanten. Während unseres heutigen Safaritages trafen wir immer wieder auf mehrere Elefantengruppen. Unter ihnen waren auch immer einige Jungtiere.
Am Tarangire-Fluss erblickten wir auch Büffel und sichteten aus der Entfernung und mit Hilfe eines Fernglases sogar die ersten Löwen. Unser Driverguide Brian erzählte uns, dass sich der Name Tarangiere aus den beiden Worten „Tara“ und „Ngiri“ zusammensetzt. „Tara“ heißt übersetzt „Fluss“ und „Ngiri“ „Warzenschwein“.
Auf der Fahrt Richtung unserer Lodge für die kommenden zwei Nächte, herrschte unter den Driverguides auf einmal helle Aufregung und über die Funkverbindung des Jeeps wurden immer mehr Informationen ausgetauscht. Auf einmal standen wir mit dem Jeep vor einer Gruppe von Löwinnen, die ihre Jungen beschützten und schon langsam vor sich hindösten. Somit hatten wir bereits 2 der sogenannten Big Five gesehen. Neben
Elefant und Löwe gehören zu diesen das Nashorn, der Büffel und er Leopard. Die Big 5 sind die aggressivsten und dominantesten Tiere weltweit.
Zudem erblickten wir am Nachmittag noch einige Gnus, Impalas und einen Strauß.
Der Tarangire-Nationalpark ist zudem bekannt für seine riesigen Affenbrotbäume (Baobabs), die an ihren breiten Stämmen und breiten, verwurzelten Ästen gut zu erkennen sind. Diese uralten Bäume speichern Wasser, bieten Unterschlupf und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Elefanten und andere Tiere. Aus diesem Grund werden sie oft auch als „Baum des Lebens“ bezeichnet.
Ein von innen hohler Baobab-Baum bot ein besonders schönes Fotomotiv.
Nach diesem Baum ist auch unsere Unterkunft - die Baobab Tented Lodge – benannt. Begrüßt wurden wir passenderweise gleich mit einem Glas Baobab-Saft.
Da sich die Lodge direkt im Nationalpark befindet, ist es nach Eintreten der Dunkelheit nicht mehr erlaubt die Lodge ohne einen Ranger zu betreten oder zu verlassen. Mit Hilfe eines Walkie-Talkies, dass sie in jedem Zelt befindet, kann man den Ranger entsprechend zu seinem Zelt rufen.
Zudem werden die Lodges komplett mit Solarenergie betrieben. Eine Benutzung von Hochleistungsgeräten, wie einem Haartrockner ist deswegen nicht gestattet. Das Laden von Handys und elektronischen Geräten ist jedoch kein Problem.
Aufgrund einer Überbuchung der Baobab Tented Lodge musste ich als Reisebegleiterin in der ca. einen Kilometer entfernten Lodge „Greenland Retreat“ untergebracht werden. Wir hielten uns jedoch mit Nachrichten und Fotos gegenseitig auf dem Laufenden. Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang ging der heutige wunderschöne Tag langsam zu Ende.
5. Tag: Tarangire – Nationalpark
Nach einem stärkenden Frühstück, begannen wir unsere Pirschfahrt heute schon um 07.30 Uhr. Zu Beginn liefen uns nur einige Zebras über den Weg. Furah sagte hierzu immer scherzhaft „Zebrastreifen“. Zudem fiel uns auf, dass sich die Gnus besonders gerne in der Nähe der Zebras aufhielten. Dies hängt damit zusammen, dass Gnus sehr vergesslich sind und keinen guten Orientierungssinn haben. Zebras dagegen sind sehr intelligente Tiere und können sich bestens in der Natur zurechtfinden. Somit benutzen die Gnus die Zebras gerne als „GPS“. In dem Sinne sind Furah und Brian als unsere Driverguides ebenfalls Zebras und die Touristen die Gnus, die Unterstützung brauchen, um sich im Nationalpark zurechtzufinden.
Während unserer Pirschfahrt entdeckten wir auch ein paar schöne Vögel, wie den Kaffeehornraben, den Rot und Gelb Bartvogel und Rotschnäbel. Bei den Rotschnäbeln und den Kaffeehornraben hat nur das Männchen einen roten Raben. Bei den Vögeln kann man schon sagen, dass die männlichen Vertreter etwas stattlicher und farbenfroher, als die Weibchen sind. Mit diesem Aussehen haben es die Männchen leichter die Weibchen zu bezirzen.
Bit dem Fernglas konnten wir auch bereits den ersten Leoparden erkennen. Etwas später kam aber ein Tipp über Funk, dass eine Leopardin soeben ein Impala erlegt hätte und jetzt auf einem Baum ausruht. Und tatsächlich: hoch oben auf einem Baum fand sich die Leopardin mit ihrem wunderschönen markanten Fell und fiel nach ihrem
Mittagsschmaus langsam in den Schlaf. Den Kadaver des Impalas fanden wir ebenfalls einige Meter entfernt.
Somit waren wir Zeugen des normalen Naturkreislaufes geworden.
Gerade Impalas waren uns an diesem Tag aber auch einige begegnet. Die Streifen an ihrem Hinterteilen erinnern an das geschwungene M der Fastfoodkette „Mc Donalds“ – weswegen Furah sie oft scherzhaft so nannte.
Wir entdeckten auch einen Riedbock-Junges, das mit seinen großen runden Augen neugierig seine Umgebung erkundete.
Unterwegs mussten wir uns auch immer wieder vor den CC-Fliegen in Acht nehmen. Diese stechen sogar durch die Kleidung. An Stellen, wo diese Fliegen besonders aggressiv waren, hielten wir jedoch einfach die Fenster im Jeep geschlossen. Die meiste Zeit unserer Pirschfahrt konnten wir jedoch ungehindert auch das Oberdeck der Jeeps nutzen und so freie Sicht auf die Tiere haben. Generell empfehlen sich für eine Safari helle Farben und Erdtöne. Schwarz und Blau würden die Fliegen zu sehr anlocken.
Im Inneren des Nationalparks packten wir um die Mittagszeit unsere Lunchboxen aus der Lodge aus. Wir wurden heute mit verschiedenen Salaten, Obst und Beilagen verpflegt. Zum Abschluss der Mittagspause brüht uns Furah immer Kaffee mit heißem Wasser aus der Thermoskanne auf.
Am Nachmittag traten wir wieder die Rückfahrt in unsere Lodge an. Ein wunderschöner Tag mit tollen und spannenden Tierbeobachtungen war wieder zu Ende gegangen.
6. Tag: Lake Manyara–Nationalpark – Ngorongoro–Berge
Am heutigen Tag hieß es bereits Abschied nehmen vom Taragire-Nationalpark. Bei der Ausfahrt begegneten und noch einige Gnus, Zebras und Elefanten. Darunter sahen wir auch ein Elefanten-Junges, dass Brian auf über ein Jahr schätzte. Grund dafür war, dass es von der Größe nicht mehr unter dem Bauch der Mutter laufen konnte, um deren Milch zu trinken. Die größeren Jungen fangen bereits an ihren Rüssel zu trainieren. Bei ihnen sind nur 700 Muskeln im Rüssel vorhanden, während ein ausgewachsener Elefant eine Million Muskeln im Rüssel hat.
Unsere Fahrt führte uns heute zum Nationalpark „Lake Manyara“. Der Nationalpark war im Vergleich zu den bei den letzten Nationalparks viel grüner und bestach wiederum durch seine karge Landschaft im Umkreis des Sees. Der Nationalpark hat eine Gesamtfläche vom 323 km² - davon nimmt allein 223 km² der See „Lake Manyara“ ein.
Da wir uns um die Mittagszeit und bei hohen Temperaturen im Nationalpark unterwegs waren, zeigten sich nur wenige Tiere zu Gesicht. In den grünen Bereichen des Nationalparks fanden sich viele Gruppen von Pavianen und einige Vervet-Affen. Auch entdeckten wir einen Buschbock – eine afrikanische Antilopenart.
In dem Bereich des Sees konnten wir auch die Schuppen eines Barans entdecken – dieser zog sich jedoch schnell zurück. Der Lake Manyara ist ein natronhaltiger Süßwasser-See und war einst ein Paradies für Flamingos. Das Natron hat den See über die Jahre in einen Salzwasser See verwandelt und greift die Pflanzen und Bäume an. Deswegen ragen aus dem See auch die abgestorbenen Bäume und die Szenerie hat etwas karges und futuristisches. Den angrenzenden Bäumen und Pflanzen wird die Flüssigkeit komplett entzogen und alles, was sich im Inneren des Sees befindet, wird durch das
Natron versteinert und konserviert. Es ist abzusehen, dass sich dieser Prozess in den kommenden Jahren fortsetzen wird.
Am Nachmittag erreichten wir unsere nächste Unterkunft - die Pembeni Rothia Lodge. Die nächstgrößere Stadt von hier ist Karatu. In der Lodge sind wir in Zelten untergebracht und können bereits aus der Ferne einen Blich auf den Ngro-Ngro-Krater werfen.
Am Abend wurde uns ein schmackhaftes Barbecue Dinner serviert und wir ließen den Tag entspannt und mit guten Gesprächen ausklingen.
7. Tag: Ngorongoro–Krater – die Arche Noah Afrikas
Beim Frühstück in der Lodge konnten wir uns auch gleich unsere Lunchboxen für den Tag zusammenstellen lassen. Dies ist eine gute Variante, um nur auszuwählen, was man auch wirklich essen möchte. Unser heutiges Ziel für heute war der Ngorongoro-Krater. Nirgendwo sonst in Afrika leben so viele Tiere auf so engem wie im Krater des erloschenen Ngrorongoro-Vulkans – dem größten Riesenkrater am östlichen Rand der Serengeti. Fährt man in das Gebiet ein, befindet man sich zunächst in ca. 1100 Metern Höhe und fährt durch immergrüne Wälder. Hier fühlen sich die Paviane besonders wohl und springen in kleinen Grüppchen über die Straße oder durch die Bäume. In der Nähe des Kraterrands findet sich das Grab von Michael und Bernhard Grzimek. Im Jahr 1959 waren Vater und Sohn im Serengeti-Park unterwegs, zu dem damals auch das Gelände des Ngrongoro-Kraters gehörte. Bernhard Grzimek war Zoodirektor des Frankfurter Zoos und hatte den Auftrag die Tiere in der Serengeti zu zählen. Die beiden waren mit einem Hubschreiber, der mit Zebrastreifen bemalt war, unterwegs und konnten auf diese Art und Weise im Tiefflug die Tiere zählen. Ihre Erlebnissen filmten sie und aus den Filmaufnahmen entstand der oscarprämierte Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“. Als die Dreharbeiten bereits abgeschlossen haben, kam Michael Grzimek mit nur 25 Jahren mit dem Hubschrauber ums Leben. Bernhard Grzimek starb im Jahr 1987 an einem Schlaganfall. Seine Asche wurde zu seinem Sohn am Ngrongoro-Krater überführt. Am Kraterrand bot sich bereits ein toller Ausblick auf den Krater. Nach einigen Fotos traten wir die Fahrt bergab in den Krater hinein ein. In dem Riesenkrater könnte ganz Berlin untergebracht sein. Das ganze Ngorongoro-Gebiet umfasst eine Gesamtfläche von 8300 m² . Ngorongoro ist ein einzigartiger Zusammenschluss verschiedener Ökosysteme. So erblickten wir in den wüstenartigen Savannen Löwen mit mächtigen Mähnen, die einfach an einer Gruppe von Zebras vorbeispazierten oder sich zwischen den Jeeps versteckten. Die uns schon bekannten Zebra- und Gnuherden begegneten uns bei der Fahrt durch den Krater ebenfalls immer wieder.
In Seen und Sümpfen fanden sich mächtige Nilpferde oder wunderschöne Vögel, wie Pelikane, Kronenkraniche und Marabus.
Den spannenden Tag ließen wir heute bei einem schönen Abendessen in der Lodge unter anderem mit Gemüse-Cremesuppe und Beef-Gulasch ausklingen.
8. Tag: Serengeti – Besuch Olduvai – Maasai Dorf
Heute hieß es am Morgen wieder Koffer packen, weil es nun weiter in Richtung Serengeti-Nationalpark gehen sollte. Auf dem Weg passierten wir jedoch wieder den Ngrongoro-Krater
Zunächst machten wir Halt in einem Massai-Dorf. Die Massai sind ein nomadisches Hiertenvolk, das heute noch so lebt, wie vor Jahrhunderten. Zunächst wurden wir mit einem Begrüßungstanz in Empfang genommen und konnten den imposanten Perlenschmuck der Frauen selbst einmal anlegen. Später wurde uns gezeigt, wie die Massai mit einfachen Hilfsmitteln Feuer entfachen und wir konnten einen Blick in die engen kleinen Hütten werfen, in denen die Familien unter einfachsten Bedingungen leben. Zum Schluss besuchten wir noch die Schulklasse im Massaidorf, wo die Kinder gerade das Alphabet lernten. Unser nächster Programmpunkt für heute war die Olduvai-Schlucht. Die Schlucht ist 100 Meter tief und 50 Kilometer breite Schlucht. Hier forschten zunächst Geologen und seit 1931 das Archäologen-Ehepaar Louis und Mary Leakey. In dem Museum werden die Pfunde ausgestellt und in 5 Räumen jeweils fünf Stufen der menschlichen Evolution dargestellt. Der berühmteste Fund ist der 1,8 Mio. Jahre alte, affenähnliche Schädel des Australopithecus boisei – wegen seines massiven Unterkiefers wird er auch „Nussknackermensch“ genannt. Dieser Schädel wurden von Mary Leakey im Jahr 1959 entdeckt.
In dem Museum sind allerding keine Originalfunde, sondern nur Gipsimitate ausgestellt.
Der Picknickplatz mit Blick auf die beeindruckende Olduvai-Schlucht, bot sich auch gleich für unsere Mittagspause mit den Lunchboxen aus der Lodge an.
Frisch gestärkt setzen wir unsere Fahrt fort und überquerten am Nachmittag die Grenze zum Serengeti-Nationalpark. Auf der Fahrt erwartete uns gleich ein echtes Highlicht: direkt an der Straße unter einem Baum begegneten uns vier Geparden, die vor sich hingedöst hatten und langsam wieder aufwachten und die Umgebung erkundeten. Auf einem großen Felsen entdeckten wir auf der Fahrt zudem noch zwei schlafende Löwen.
Am Abend erreichten wir unsere nächste Lodge für die kommenden drei Nächte – die Serengeti Central Lodge. Mit den geräumigen Zimmern, der guten Ausstattung und dem großen Pool mit einem wunderschönen Ausblick war unsere ganze Gruppe sehr zufrieden. Am Abend konnten wir aus vielen Wahlmöglichkeiten selbst unser Menü zusammenstellen.
Wir waren bereits gespannt auf die anstehenden Pirschfahrten durch die Serengeti.
9. Tag: Serengeti–Nationalpark
Nach einem vielseitigen und stärkenden Frühstück in der Serengeti Central Lodge, begannen wir unsere erste richtige Pirschfahrt durch einen der bekanntesten Nationalparks Afrikas. Auf einer Fläche, die größenmäßig mit Schleswig-Holstein zu vergleich ist, leben alleine 3 Millionen Gnus und Zebras. Währen der Pirschfahrt erfuren wir von Furah wieder allerlei Interessantes über die Tiere: Zum Beispiel hat ein Zebra-Männchen 3-4 Frauen. Bei einem Konkurrenzkampf um ein Weibchen kann es auch schonmal kommen, dass sich die Zebra-Männer versuchen gegenseitig umzubringen.
Während der Fahrt entdeckten wir auch zahlreiche Lebewesen, die uns während der Reise bisher noch nicht begegnet waren: Die Agama-Eidechse hat aufgrund ihres roten Kopfes und dem blauen Körper auch den Spitznamen „Spider Man“. Zudem entdeckten wir den Greifvogel „Sekretär“. Dieser fiel besonders durch seine markanten und abstehenden Federn im Kopfbereich auf.
Echtes Highlight für heute war eine Gruppe von acht Löwinnen und Junglöwen, die es sich unter einem Baum gemütlich gemacht hatten und vor sich hindösten. Einer der Junglöwen erwachte langsam aus seinem Schlaf – ließ dich dabei von den um ihn herumstehenden Jeeps aber gar nicht beeindrucken. Furah erzählte uns, dass die Löwen im Rudel Jagen und danach 4-5 Tage ohne Jagen und viel Essen auskommen.
Neben vielen Impalas und einigen Dikdiks, erblickten wir heute auch einen Wasserbock. Bei diesem handelt es sich ebenfalls um eine Antilopenart und er bevorzugt Lebensräume in der Nähe von Wasserquellen wie Flüssen, Seen und Feuchtgebieten.
Um die Mittagszeit erreichten wir wieder unsere Lodge und konnten zum ersten Mal ein Mittagessen als 4-Gang-Menü und mit traumhaften Ausblick auf die Serengeti genießen.
Aufgrund der schönen Lage und Ausstattung der Lodge wollte der Großteil der Gruppe den Nachmittag zum Entspannen nutzen und den tollen Außenpool ausprobieren.
So machten wir uns nur zu dritt und mit einem Jeep auf den Weg zur Nachmittagspirschfahrt. Hier erwarteten uns nochmal ein paar richtige Tiersichtungen: Wir passierten einen Hippo-Pool mit mehr als 30 Nilpferden, die kräftig im Pool plantschten und sich sogar zu Gesicht zeigten. Direkt an der Straße fand sich ein ausgewachsener Löwe mit einer richtigen Mähne. Von der langen Schlange Jeeps, die sich am Straßenrand bildete, ließ er sich jedoch nicht beeindrucken.
Am Abend erreichten wir wieder unsere Serengeti Central Lodge und berichteten den Verbliebenen beim Abendessen von unseren Erlebnissen.
10. Tag: Serengeti–Nationalpark
Für zwei aus unserer Gruppe hieß es bereits am frühen Morgen aufzustehen: Optional hatte man die Möglichkeit eine Ballonfahrt über die Serengeti zu buchen. Ein Transfer holte unsere beiden Kunden bereits kurz vor 05.00 Uhr von unserer Lodge ab. Die verbliebene Gruppe frühstückte ganz entspannt in der Lodge und holte gegen 10.00 Uhr die Ballonfahrer von dem Ballonbüro ab. Wieder komplett unternahmen wie eine Vormittagspirschfahrt. Heute sahen wir einige Hippopools mit riesigen Nilpferden, die auch sehr aktiv waren und immer wieder ihren Kopf aus dem Wasser steckten oder ihr riesiges Maul aufrissen. Aus der Entfernung und wenn die Nilpferde unter Wasser getaucht sind, sehen sie aus wie Steine. Nilpferde wirken auf den ersten Blick sehr behebig und faul. Sie können aber sehr aggressiv werden und haben die meisten Menschenopfer zu verbuchen, weil ihre Geschwindigkeit und Kraft oftmals sehr falsch eingeschätzt wird.
Auf unserer Nachmittagspirschfahrt fand sich sogar ein Hippopool neben einem Rastplatz, an dem man aus dem Jeep aussteigen durfte. Auf diese Art und Weise kamen wir den Nilpferden sehr nah und konnten wieder ein paar tolle Fotos machen.
Am Abend erwartete uns in der Lodge ein Lagerfeuer nach Tradition der Massai. Der Massai erlebte uns, dass ein der Kultur der Massai zu besonderen Festen und Anlässen ein Lagerfeuer angezündet wird. Im Schein des Feuers erzählt er uns ein afrikanisches Märchen über einen Löwen einen Jackal und eine Hyäne. Die Erzählung wurde zum Ende hin auch sehr gruselig und die Moral der Geschichte – die man angehenden Schulkindern mitgibt – ist, dass man einer Hyäne nicht trauen darf.
Dies war nochmal ein schönes und stimmungsvolles Ende unserer ereignisreichen Reise.
11. Tag, 14.10.2025: Heimreise
Am Morgen frühstückten wir noch alle gemeinsam in der Lodge und wurden von Brian und Furah mit den Jeeps zum 17 Kilometer entfernten Flughafen Seronea gebracht. Hier verabschiedeten wir uns zunächst von unseren beiden Guides Brian und Furah. Die beiden hatten uns während der Reise viel Wissen über die Tiere, die uns unterwegs begegnet sind, vermittelt und waren immer fröhlich und gut gelaunt. In Seronea hieß es auch bereits sich von der Hälfte der Gruppe zu verabschieden: vier Gäste flogen weiter nach Sansibar und sollten die kommenden drei Tage tolle Sandstrände und alle Annehmlichkeiten des 5-Sterne-Hotels Bayview Beach Resort genießen.
Für die andere Hälfte der Gruppe ging es zunächst mit einer kleinen Maschine mit neun Sitzplätzen von Seronea nach Arusha. Hier stiegen wir in den Flieger nach Dar Es Salaam um, der auch nochmal auf Sansibar zwischenlandete. Sansibar und Dar Es Salaam liegen aber beide am Meer und sind mit dem Flugzeug nur 20 Minuten voneinander entfernt. Dar es Salaam gehört mit 4,5 Millionen Einwohner zu den größten Städten Tansanias. Aufgrund der Flugverzögerung brachte uns under Guide in Dar es Salaam – Moussa – gleich zum Restaurant des Sleepway Restaurants. Dieses befindet sich direkt an der Promenade und ist bei jungen Menschen ein beliebter Treffpunkt. Hier aßen wir sehr gut zu Abend und wurden im Anschluss wieder zurück zum Flughafen gebracht. Mit der KLM ging es für uns über Amsterdam zurück nach Deutschland.
12. Tag: Heimreise
Wir erreichten Amsterdam, verabschiedeten uns hier und flogen weiter zu unseren jeweiligen Zielflughäfen. Diese spannende Reise wird uns mit ihren eindrucksvollen Bildern noch lange in Erinnerung bleiben.
Ich hoffe sehr, dass ihr diese wunderschöne Reise mit den tollen Tiersichtungen und den schönen Erlebnissen noch lange in Erinnerung behalten werdet. Ich wünsche auch Alles Gute und noch viele weitere erlebnisreiche Reisen.
Viele Grüße
Anna.