Reisebericht: Rundreise Dubai – Abu Dhabi – Sultanat Oman

07.02. – 19.02.2015, 13 Tage Flugreise mit Dubai Mall – Burj Khalifa – Sharjah – Abu Dhabi – Emirates Palace – Sheik–Zayed–Moschee – Präsidentenpalast – Louvre – Al Ain – Jabreen – Bahla – Nizwa – Jebel Shams – Jebel Akhdar – Wahiba Sands – Wadi Bani Khalid – Muscat – Barka


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Uns erwartet eine Reise voller Kontraste: Wolkenkratzer in Dubai, Luxus im Emirates Palace von Abu Dhabi, im Oman Naturerlebnisse wie eine bizarre Bergwelt, grüne Wadis und Schildkrötenbeobachtung am Strand von Ras al Jins.
Wir sitzen auf einer Dhau, dem traditionellen arabischen Holzschiff. Es sind so etwa 30 Grad und eine leichte Brise macht die Hitze erträglich, heute am Aschermittwoch im Oman. Mit dieser Dhau, der „Star oft the Sea", gleiten wir an Maskats Küste entlang. Bei einem omanischen Kaffee mit Datteln sitzen wir unterm Schattendach, so lässt es sich aushalten. Datteln in den verschiedensten Formen waren ein ständiger Begleiter auf unserer Reise, welche nun zu Ende geht. Wir haben viel erlebt und nehmen tolle Eindrücke mit nach Hause. Noch ahnen wir nicht, dass ein Schneesturm unsere bevorstehende Heimreise erheblich durcheinander bringen wird. Aber beginnen wir der Reihe nach...
Ein Reisebericht von
Frank Nimschowski
Frank Nimschowski

1. und 2. Tag: Anreise und Stadtrundfahrt in Dubai

Unsere Reise auf die Arabische Halbinsel beginnt in Leipzig. Nach einem kleinen Sektempfang und Imbiss fliegen wir mit Turkish Airlines via Istanbul nach Dubai. Schnell verschwinden wir auf unsere Zimmer, um noch etwas zu schlafen.
Der Tag in Dubai empfängt uns mit Sonne und sommerlichen Temperaturen. Es sind rund 30 Grad mehr als gestern in Deutschland.
Mit Ayleen, unserer Begleiterin vor Ort und unserem Busfahrer Zayed aus Pakistan beginnen wir unsere Stadtrundfahrt ins moderne Dubai. Zunächst halten wir an der Jumairah Moschee und dem 7-Sterne Hotel Burj Al Arab am Strand von Jumairah.
In der Ferne kann man schon Palm Jumairah erkennen, die größte künstliche Insel der Welt. Mit der Hochbahn, Monorail genannt, fahren wir auf dem Palmenstamm auf das Atlantis-Hotel zu. Das Atlantishotel ist mit ca. 1.500 Betten das zweitgrößte Hotel Dubais. Von hier aus haben wir Aussicht auf den Wassererlebnispark mit seinen vielen Rutschen. Beim Verlassen von Palm Jumairah passieren wir einen riesigen Kreisverkehr. Hier entsteht Dubai Pearl, ein ganzer Stadtteil, entworfen von einem Hamburger Architekten.
Nächster Halt: Dubai Marina. Viele der Wolkenkratzer an dieser künstlichen Lagune erreichen mehr als 300 Meter, das höchste Wohngebäude der Welt ganze 414 Meter. Wenige Tage nach unserem Besuch werden die Medien von einem schweren Brand an einem der höchsten Wolkenkratzer hier in Dubai Marina berichten.
Nach den ersten Eindrücken haben wir uns eine Pause verdient. In der Mall oft the Emirates findet jeder etwas Passendes im Food Court zum Mittagessen. Die berühmte Skihalle Dubais ist Teil der Shopping Mall. Dank Ihrer Aluminiumhülle und einer guten Dämmung hält sich der Energieverbrauch in Grenzen. Wir sollten also Dubais Skihalle nicht voreilig als Energieverschwender verurteilen, zumal wir in Deutschland trotz hervorragender Wintersportbedingungen in den Gebirgen auch noch Skihallen haben.
Entlang des „Hochhauscanyon" der Shaikh Zayed Road, der uns angesichts der Höhe und Vielzahl der Wolkenkratzer ganz winzig erscheinen lässt, kehren wir zurück in das alte Stadtzentrum.
Im Fahidi Fort, dem heutigen Dubai Museum, welches sich direkt neben unserem Hotel befindet, verschaffen wir uns einen Überblick über die Geschichte Dubais. Was man dieser Festung von außen nicht ansieht, ist das moderne Museum im Untergeschoss.
Die Lagune Dubais, Creek genannt, ist ein etwa 11 Kilometer langer Meeresarm, welcher wie ein Fluss das alte Dubai in die Stadtviertel Bur Dubai (unsere Hotelseite) und Deira teilt. Hier liegen die alten Märkte, die Souks mit Gewürzen, Stoffen und Goldgeschäften. Abras nennt man hier die Wassertaxis. Nachdem wir den Gewürz- und Goldmarkt besichtigt haben, unternehmen mit einer Abra eine längere Fahrt auf dem Creek. In der Atmosphäre des Abendlichtes ist das ein wunderschöner Tagesabschluss. Etwas müde und mit vielen vielen Eindrücken fallen wir ins Bett...

3. Tag: Ausflug nach Abu Dhabi mit Falkenklinik und Tea Time im Emirates Palace

Innerhalb von knapp 2 Stunden erreichen wir am Vormittag Abu Dhabi. Frau Dr. Müller, die Chefin der Falkenklinik Abu Dhabi hat aufgrund des großen Interesses die Klinik für Besucher geöffnet. Ihre Mitarbeiter Hassan und Raji führen uns durch die weltgrößte Einrichtung dieser Art. Wir erleben wie Schnäbel geschliffen und Krallen geschnitten werden und erfahren mehr über Mauser, Jagd- und Brutsaison der Falken. Jeder von uns hat die Möglichkeit, einen Falken mal selbst auf dem Arm zu tragen.
Auf unserer Weiterfahrt Richtung Stadtzentrum kommt ein Sandsturm auf, was aber unser weiteres Programm nicht beeinträchtigt. Auf der Insel Yas sehen wir das Yas-Hotel und die Formel 1- Strecke. Unser Busfahrer Zayed kennt sich hier gut aus und so finden wir an der schwer zugänglichen Formel 1-Strecke einen geeigneten Aussichtspunkt bei der Marina.
Zusätzlich zu unserem Programm sehen wir uns in der Ausstellung „Manarat Saadiyat" auf der Insel Saadiyat das derzeit größte Kulturprojekt weltweit an: weltberühmte Architekten wie Jean Nouvel, Frank Gerry oder Sir Norman Forster lassen eine Kultur- und Museumsinsel von Weltrang entstehen. Die bedeutendsten Projekte sind das Nationalmuseum in Form eines Falkennestes, der Louvre Abu Dhabi und ein Guggenheim Museum.
Auf der Hauptinsel von Abu Dhabi fahren wir entlang an der mit Wolkenkratzern flankierten Corniche zum Palasthotel Emirates Palace, Luxushotel und gelegentlich Tagungsstätte der Herrscher des Golfkooperationsrates GCC und heute Gastgeber für unseren Nachmittagstee. Im luxuriösen Ambiente genießen wir Tee, Kaffee und süße Leckereien.
Ich nenne sie gern den „Taj Mahal Arabiens", die Shaikh Zayed Moschee von Abu Dhabi, der weltweit größten Moschee außerhalb der heiligen Stätten des Islam in Mekka und Medina. Hier haben ca. 40.000 Muslime Platz für das Gebet. Wir besichtigen diesen Prachtbau mit seinen 82 Kuppeln, bis die Abenddämmerung eine ganz besondere Stimmung hervorbringt und der Muezzin zum Abendgebet ruft. Für uns Zeit, die Rückfahrt nach Dubai anzutreten.

4. Tag: Sharjah – Burj Khalifa – Dubai Mall mit Aquarium und Dubai Fountain

Nachdem die ersten beiden Tage in den VAE bereits eine Vielzahl von Eindrücken bereithielt, werden auch heute unsere Sinne auf´s Neue stark beansprucht werden.
Heute Vormittag reisen wir ins Nachbaremirat Sharjah. Shaikh Dr. Al Quasimi, der Herrscher von Sharjah, ist Kunstliebhaber und leidenschaftlicher Sammler. Er prägte maßgeblich die neoarabische Architektur in seinem Emirat. Beispiele davon fotografieren wir am Koran-Kreisverkehr mit der Bibliothek, dem Kulturpalast und Regierungsgebäuden. Zusätzlich zu unserem Besichtigungsprogramm besuchen wir das Museum für Islamische Zivilisation, welches neben jenem in Doha zu den führenden seiner Art in der Golfregion zählt. Das Museum befindet sich in einem früheren Marktgebäude, dem Souk Al Majarrah und präsentiert bemerkenswerte Exponate aus der islamischen Welt. Darunter ein sogenannter sitara, ein mit Gold- und Silberfäden bestickter Vorhang, welcher einst die Tür der Kaaba im heiligen Mekka bedeckte. Auch die Abteilung zu Naturwissenschaften, Astronomie, Medizin und Architektur ist sehr bemerkenswert.
Anschließend bummeln wir durch die Märkte Sharjahs: den Obst- und Gemüsemarkt, den Fischmarkt, wo die Reiher auf dem Dach auf leichte Beute lauern sowie den sogenannten Blauen Souk (Zentralsouk) mit seinen charakteristischen Windtürmen. Von hier aus haben wir einen guten Blick auf die King Faisal Moschee und den Unabhängigkeitsplatz mit Springbrunnen.
Den Nachmittag verbringen wir in Dubai Down Town, in dessen Zentrum befinden sich der 828 Meter hohe Burj Khalifa, die riesengroße Shopping Mall „Dubai Mall" sowie einer künstlichen Wasserlandschaft. In der Dubai Mall, einst weltgrößte Mall verschaffen wir uns mit einem „Orientierungslauf" (Dinosaurier, Eislauffläche, Wasserfall) einen ersten Überblick.
Das drei Etagen hohe Aquarium mit Besichtigungstunnel ist die Attraktion der Dubai Mall und unser nächstes Ziel und im darüber liegenden Zoo ist „King Croc", das 5 Meter messende Salzwasserkrokodil aus Australien die neueste Sensation.
Von der (natürlich welthöchsten) Aussichtsplattform des Burj Khalifa in der 124. Etage (453m) genießen wir einen atemberaubenden Ausblick auf Dubai. Von hier sieht man auch am Fuße des Burj die riesige Springbrunnanlage, welche für die allabendliche Unterhaltung sorgt. Auch wir lassen uns am Abend in den Bann der Dubai Fountain ziehen, schauen uns das perfekt arrangierte Zusammenspiel von Wasserspielen und Musik aus Orient und Okzident an. Mit den welthöchsten Fontänen stellt Dubai das Vorbild in Las Vegas in den Schatten.

5. Tag: Weiterfahrt nach Al Ain

Heute verlassen wir die erste Station unserer Rundreise. Wolkenkratzer werden wir auf dieser Reise nicht mehr sehen. Dafür erwarten uns ganz andere Erlebnisse.
Am Rande Dubais führt unsere Fahrt vorbei am unter Naturschutz stehenden Mangrovengebiet. Hier verlandet der etwa 11 Kilometer lange Creek. Zwischen den Mangroven sind zahlreiche Flamingos heimisch. Ein paar Kilometer weiter halten wir an der Kamelrennstrecke Dubais und beobachten Kamele, teilweise mit elektronischen Jockeys auf dem Rücken, ganz aus der Nähe.
Auf der Wüstenautobahn geht es weiter entlang rötlich schimmernder Sanddünen bis nach Al Ain. Die Oasenstadt unterscheidet sich deutlich von den Metropolen an der Golfküste. So findet man hier auch keine Wolkenkratzer. Und anders als Dubai oder Abu Dhabi blickt Al Ain auf eine mehrere tausend Jahre lange Geschichte zurück. Im Nationalmuseum informieren wir uns über die Historie des Emirates Abu Dhabi und im Al Ain Palace Museum erhalten wir eine Vorstellung von den früheren Lebensverhältnissen des Staatsgründers Shaikh Zayed.
Nach unserer Mittagspause in der Bawadi-Mall, in der es angenehm ruhig zugeht, widmen wir uns dem Kamelmarkt von Al Ain. Einst waren Kamele die wichtigsten Begleiter der Beduinen und sicherten ihnen das Überleben in der Wüste. Hier auf dem größten Markt dieser Art im Land werden sie als Nutztier für die Milch- und Fleischgewinnung zum Verkauf angeboten. Auch aus anderen Ländern sind hier Kamele zu finden: eine kleine Rasse stammt aus dem Oman, schwarze Kamele aus Saudi Arabien und weiße aus dem Sudan.
Am Nachmittag beziehen wir unser „Berghotel" in etwa 900 Meter Höhe, gelegen auf dem zweithöchsten Berg der VAE, dem Jebel Hafeet und über eine gut ausgebaute Serpentinenstraße erreichbar. Zeit sich von unseren netten Begleitern, Ayleen und Zayed zu verabschieden. Herzlichen Dank für Eure Unterstützung! Morgen früh wird, in-scha-allah (so Allah will) eine omanische Busbesatzung vor dem Hotel stehen und uns in das Sultanat bringen.

6. Tag: Al Ain – Jabrin – Bahla – Nizwa

Oman - wir kommen! (... und leckeres Dessert wartet auf uns  )
Assad und Yahya sind unsere heutigen Begleiter. Yahya und Assad sind an der typischen Kopfbedeckung Kumma (eine runde Stoffkappe) bzw. am Massar (Turban) leicht als Omanis zu erkennen.
Zunächst gilt es, die Grenzformalitäten zu erledigen: für 35 Dirham Kopfgeld lässt man uns aus dem Emirat Abu Dhabi heraus und für 5 Omanische Rial hinein in das Sultanat Oman. Noch ein Blick der Grenzbeamten auf unser Gepäck und dann haben wir es geschafft.
Nach etwas längerer Fahrt erreichen wir die erste größere Stadt namens Ibri. Hier essen wir Mittag, heute mal nicht in einer Shopping Mall, sondern traditioneller in einem örtlichen Restaurant.
Am Nachmittag erreichen wir die Festung Jabrin. Hier werden wir gastfreundlich mit einem omanischen Kardamomkaffee und Datteln begrüßt. Von den Dachterrassen des Forts haben wir einen tollen Ausblick auf die mächtigen Berge des Felsengebirges (Hajar Gebirge).
In der naheliegenden Oase von Bahla befindet sich ein riesiges Lehmfort, das größte im Land und UNESCO-Weltkulturerbe. Fast 20 Jahre lang habe ich die Restaurierung dieser Wehranlage verfolgt und bin nun glücklich, mit meinen Gästen hier eintreten zu können. Es gilt als meisterhaftes Beispiel einer omanischen Verteidigungsanlage und bietet Einsichten in zahlreiche Räumlichkeiten sowie immer wieder neue Perspektiven auf die umgebende Oase und Bergwelt.
Wir übernachten im schicken Golden Tulip Hotel unterhalb der mächtige Berge des Jebel Al Akhdar Massivs. Bei milden Temperaturen genießen wir unser Abendessen neben dem Hotelswimmingpool unterm Sternhimmel. Den süßen Leckereien am Buffet kann man nicht so richtig widerstehen, besonders die kleinen Törtchen wollen vernascht werden . Als besonderen Service hat das Hotel jedem Gast eine Personenwaage auf´s Zimmer gestellt .
Morgen werden wir uns in der Region von Nizwa umsehen und unsere Törtchen bei einer kleinen Wanderung verdienen. Uns erwartet buntes Markttreiben in Nizwa´s Altstadt und eine grandiose Bergwelt mit malerischen Dörfern.

7. Tag: Nizwa – im Jeep durch die Wadis

Auf dem Wochenmarkt in Nizwa herrscht ein reges Treiben, denn es ist Freitagmorgen, das Wochenende steht vor der Tür. Es sind Bilder wie aus 1001 Nacht: auf einem von Dattelpalmen beschatteten Platz gleich neben der alten Stadtmauer werden Ziegen, Schafe und Rinder zum Kauf angeboten. Die Tiere werden in einem Rondell im Kreis herumgeführt. Dabei feilschen die Beteiligten um den Preis. Ein altertümliches Schauspiel wie es sich seit Jahrhunderten abspielt. Frauen tragen nach alter Beduinentradition eine Gesichtsmaske, die älteren Männer machen ein Schwätzchen im Schatten, Ziegen meckern, Händler rufen Zahlen... Es ist wie ein Film, der vor unseren Augen läuft und man könnte hier Stunden einfach nur zuschauen.
An diesem Vormittag ist die ganze Altstadt von Nizwa ein großer Markt mit Vieh, Obst, Gemüse, Gewürzen, Töpfer- und Silberwaren... und einer Besonderheit: an einem Stand werden Dattelblüten der männlichen Dattelpalme verkauft. Sie nutzt man zum Bestäuben der weiblichen Dattelpalmen.
Die mächtige Festung im Stadtzentrum bietet einen prächtigen Ausblick auf Nizwa und auf die umliegenden Berge. Mit ihrem großen Rundturm, einmalig im Oman, bietet sie ein beliebtes Fotomotiv. Wir wollen mit unseren Allradfahrzeugen weiter Richtung Berge. Dafür müssen wir uns zunächst aus dem Getümmel der Stadt befreien. Auch die Omanis wollen jetzt schnell los, denn Freitagmittag steht das wichtigste Gebet der Woche an.
Wir sind jetzt im Bergdorf Misfat Al Abreen angekommen. Mit seiner Hanglage, Terrassenfeldern, engen Gassen und den Aflaj (Wasserkanälen) übt es einen ganz besonderen Reiz aus und lädt zu Wanderungen ein. Teil unseres Rundganges ist das Laufen auf dem schmalen Rand des Falaj (Wasserkanal), was etwas Überwindung braucht, aber uns dafür mit schönen Eindrücken entschädigt. Nach einem kleinen Picknick mit Laban (Trinkjoghurt), Samosas, Datteln und Gebäck ist der Grand Canyon von Oman unser nächstes Ziel. Durch das Wadi Ghul (Fotostopp gegenüber dem Dorf Ghul) steigen wir mit unseren Jeeps auf das Hochplateau. Diese riesige Schlucht als „Grand Canyon" zu bezeichnen ist nicht übertrieben, denn fast 1000 Meter geht es hier senkrecht nach unten. Von hier aus kann man auch gut den Jebel Shams, mit 3009 Meter höchster Berg des Oman, erkennen.
Unser Tagesausflug endet am Nachmittag mit einem kleinen Spaziergang durch die Oase und die Gassen von Al Hamra („Die Rote"), ein malerisches Lehmdorf am Fuße der Berge.
Im Hotel lockt auch heue Abend wieder ein leckeres Buffet im Freien... und die die süßen Törtchen habe wir uns heute ja redlich verdient.

8. Tag: Birkat Al Mauz – Jebel Akhdar – Wahiba Sands

Der Tag steht unter dem Motto „Berge und Sandmeer".
Am Morgen fahren wir auf einer hervorragend ausgebauten Serpentinenstraße hoch auf ca. 1.800 Meter zu Dianas Viewpoint. Dieser Blick in die Ferne auf die „Grünen Berge" (= Jebel Al Akhdar) mit kleinen Dörfern und Terrassengärten ist einzigartig. Klar, dass es Lady Di hier gut gefallen hat. Wir unternehmen hier eine kleine Wanderung vom Dorf Al Aqur bis zum Ort Al Ain. Immer wieder stoßen wir dabei auf fossile Meerestiere, welche hier in fast 2.000 Meter Höhe im Gestein eingeschlossen sind. „Wanderung" klingt so harmlos. In diesem Fall bedeutet es teilweise auf einem schmalen Falaj (Wasserkanal) entlang zu balancieren. „Aber auch die Alten haben wir gut rübergebracht" (Zitat unserer fast 80-jährigen Mitreisenden) und das Erlebnis entschädigt für die Mühe.
Nach einer Pause im Sahab Berghotel kehren wir zurück in die Ebene. In der Oase Birkat Al Mauz bummeln wir, dieses Mal ohne Wasserkanal, durch den Palmengarten.
Weiter geht es über Ibra (Mittagspause) zur Sandwüste Wahiba Sands. Mit unseren Jeeps geht es hinein in das rotbraune Sandmeer. Fr die Fahrer ist es immer wieder Spaß und Herausforderung, die Dünen hoch und runter zu fahren. Im „Beduin House" werden wir von Beduinen traditionell mit Kaffee und Datteln willkommen geheißen.
Ein paar Dünen weiter geht unser Tag im Wüstencamp „Desert Nights Camp" mit einem romantischen Sonnenuntergang zu Ende.
Zum Abendessen sitzen wir gemütlich unterm klaren Sternhimmel und als „Gute-Nachtgeschichte" gibt es eine Geschichte aus dem Leben einer omanischen Prinzessin.

9. Tag: Wahiba Sands– Wadi Bani Khalid – Sur

Wir beginnen den Tag mit einem Frühstück in der Morgensonne auf der Terrasse unseres luxuriösen Wüstencamps. Das Morgenlicht lässt das rötlich schimmernde Sandmeer erstrahlen. Dann ziehen wir weiter, verlassen die Wahiba Sands und wenden uns den nah gelegenen Bergen zu. Bei einem Zwischenstopp unterhalte ich mich mit einem unserer Jeepfahrer. Dabei erfahre ich Erstaunliches: Hauptberuflich ist er im Diwan des Sultans angestellt, arbeitet im Gestüt und ist als Pferdejockey bei internationalen Rennen zum Beispiel in Europa dabei. Der Sultan ist ein großer Pferdeliebhaber und hat in Maskat und Salalah zwei große Gestüte.
Unser nächster Halt erfolgt unfreiwillig - Polizeikontrolle. Einer unserer Fahrer hat an verbotener Stelle überholt. Die Strafen für Verkehrsdelikte sind hier drastisch. Gutes Zureden und die richtigen Beziehungen lässt die Polizei noch mal gnädig sein. Normalerweise gibt es dafür eine Geldstrafe von ca. 180 Euro und zwei Tage Haft.
Weiter fahren wir entlang der grünen Kupferberge des Felsengebirges hinein in die Schlucht des Wadi Bani Khalid. Von einer Anhöhe werfen wir einen Blick ins enge Tal mit den blau schimmernden Wasserpools. Der Ort lädt für eine längere Rast über Mittag ein und jeder nutzt die Zeit für sich wie er es gern mag.
Am Nachmittag erreichen wir die Küstenstadt Sur. Von einem Aussichtspunkt haben wir einen weiten Blick über die Lagunenstadt am Indischen Ozean. Die Lagune bietet den Dhaus, den traditionellen Holzschiffen, einen perfekten natürlichen Hafen. In der kleinen Werft an der Lagune überzeugen wir uns, wie noch heute Dhaus gebaut werden. Es ist einer der wenigen Orte auf der Arabischen Halbinsel wo man dieses Handwerk noch ausübt.
Nach einer kleinen Ruhepause im Hotel folgt unser nächtlicher Ausflug zum geschützten Strand von Ras Al Jins. Werden wir das Glück haben, Meeresschildkröten bei der Eiablage zu sehen? Ja, es sieht gut aus, wir müssen nicht lange warten. Es sind 5 oder 6 Grüne Meeresschildkröten am Strand gesichtet wurden. Wir sehen mehrmals Meeresschildkröten bei der Eiablage. Dieser Moment ist die beste Gelegenheit, um sie ganz aus der Nähe zu beobachten, weil sie sich zu dieser Zeit in einer Art Trancezustand befinden und unsere Anwesenheit nicht wahrnehmen. Außerdem können wir beobachten, wie eine Schildkröte ihr Gelege mit Sand bedeckt. Auch ein in dieser Nacht geschlüpftes Jungtier bekommen wir zu Gesicht. Wenn es ein Männchen ist, wird es sein ganzes Leben im Meer verbringen und nie mehr an Land gehen. Ist es ein Weibchen und es überlebt all die Gefahren des Ozeans, wird es erstmals in etwa 35 Jahren wieder an diesen Ort zurückkommen, um für Nachwuchs zu sorgen. Mit diesen ganz besonderen Eindrücken kehren wir am späten Abend nach Sur zurück.

10. Tag: Qalhat – Wadi Tiwi – Sinkhole – Quriyat – Maskat

Am Morgen kaufen wir in Sur noch unser Picknick ein und folgen dann der Küstenstraße in Richtung Maskat. Wir passieren die Erdgasverflüssigungsanlage von Sur und die Ruinen des alten Qalhat. Das Wadi Tiwi ist ein tief in die Berge eingeschnittenes Seitental, durch welches sich ein grünes Band aus Dattelpalmen und Gärten zieht. Die perfekte Kulisse für unseren Spaziergang - ohne Balanceakte auf dem Wasserkanal. Ein paar Fahrminuten weiter halten wir am Wadi Shab, eine weitere grüne Schlucht mit einem Süßwassersee.
Unsere Weiterfahrt führt entlang des türkisblauen Wassers des Indischen Ozeans und die felsige Küste wird immer wieder unterbrochen durch weiß strahlende, menschenleere Strände.
Beim Ort Bamah befindet sich ein riesiges Loch. Hier befand sich einst eine Höhle, welche durch Wasser so lange ausgespült wurde, bis die Decke nachgab und einstürzte (Sinkhole, in Deutsch Einfalldoline).
Der letzte Küstenort auf unserer heutigen Route heißt Quriyat. Hier rasten wir an einem schattigen Plätzchen am Strand für unser Mittagspicknick. Die Weiterfahrt nach Maskat führt uns nochmals durch eine beeindruckende Bergwelt mit dunklen Felsgestein. Kurz vor Maskat öffnen sich die Berge und ermöglichen einen weiten Blick auf die omanische Hauptstadt.
In Maskats noblen Stadtteil Qurum, befindet sich unser Hotel, die letzte Station unserer Reise. Hier angekommen, verabschieden wir uns von unseren omanischen Jeepfahrern. Vielen Dank!
Für 18.00 Uhr habe ich den Sonnenuntergang am Strand bestellt. Bis dahin ist noch genügend Zeit um in Ruhe anzukommen und schon mal an den Strand zu gehen. Die jungen Omanis nutzen den Strand zum Fußballspielen. Außerdem ist es ein guter Ort, um Ausschau nach dem anderem Geschlecht zu halten. An der Corniche befinden sich zahlreichen Villen, auf einer weh die deutsche Fahne - ein schönes Fleckchen für die Residenz der Deutschen Botschaft.
Nach dem Sonnenuntergang klingt der Tag beim gemeinsamen Abendessen aus.
Morgen erwarten uns neue Erlebnisse und für die Männer heißt es: Kreditkarte einstecken .

11. Tag: Maskat – Barka – Nakhl

Gegen 8.00 Uhr am Morgen betreten wir die Große Sultan Qaboos Moschee. Die einzige Moschee des Landes, welche für Nichtmuslime zugänglich ist. Uns empfängt ein grüner blühender Garten mit Wasserbächen, der an das Paradies erinnern soll, welches den frommen Muslim erwartet. Die mächtige Moscheekuppel, Marmorböden und der indische Sandstein des Moscheekomplexes strahlen in der Morgensonne. Die Pracht der Hauptgebetshalle mit seinen Leuchtern aus Swarowskikristallen, dem Perserteppich und den azurblauen Fayencen der Gebetsnische können wir heute Morgen noch ganz für uns allein genießen. Weitere interessante Besichtigungspunkte sind die Bibliothek, die Frauengebetshalle und das Islaminformationszentrum. Hier werden wir überaus freundlich von Naima mit Kaffee und Datteln begrüßt und stolz berichtet sie von den Rechten der Frauen im Oman.
Als wir in der Küstenstadt Barka ankommen, findet auf dem Fischmarkt gerade eine Auktion statt. Hier und an vielen anderen Ständen unter dem Schattendach werden frisch gefangene Thunfische, Sardinen und Königsmakrelen verkauft. Anschließend verlassen wir die Küste und reisen zur Oase Nakhl im Hinterland. Die hiesige Festung erhebt sich auf einem ca. 60 Meter hohen Felsen über der Dattelpalmoase und bietet uns einen einmaligen Ausblick auf tausende von Palmen und die naheliegenden Berge. In dieser Oase befindet sich eine heiße Quelle, Ain Al Thowarah genannt. Ein idealer Platz für unser Picknick. Wer hier seine Füße in das Wasser hält, bekommt von den Fischen eine Pediküre gratis, nur kitzlich sollte man nicht sein .
Auf speziellen Wunsch nicht näher genannter Gäste  machen wir noch einen kleinen Umweg und halten an der Amouage Fabrik. Hier erhalten wir einen Einblick in die berühmten Düfte des Oman. In der weltweit einzigen Amouage Fabrik werden aus mehr als 100 natürlichen Ingredienzien die wohl teuersten Parfums hergestellt.
Nachmittags zurück im Hotel bleibt noch Zeit für einen Strandspaziergang. Auch heute ist der Sonnenuntergang wieder für 18.00 Uhr bestellt...

12. Tag: Modernes und altes Maskat

Heute ist Aschermittwoch und unser (vermeintlich) letzter Tag im Oman.
Am Morgen besichtigen wir das imposante Opernhaus. Das Royal Opera House Muscat, kurz ROHM, ist nicht irgendeine Oper, sondern das einzige Opernhaus in der ganzen Golfregion. Es ist ein Opernpalast, Prestigeobjekt des Sultans und Ausdruck seiner Liebe für klassische Musik.
Im Stadtteil Muttrah bummeln wir durch den überdachten Markt, den Souk. Hier duftet es nach Gewürzen und Weihrauch. Am Ende des Souks befinden sich Weihrauchstände, an denen dunkelhäutige Frauen aus Salalah (Südoman) ihre Duftharzmischungen verkaufen.
Der Marktbesuch ist auch eine gute Gelegenheit, um einen kleinen Bummel entlang der malerischen Corniche von Muttrah zu unternehmen.Im alten Maskat besuchen wir das Museum Bait Al Zubair und laufen zum Alam-Palast. Sultan Qaboos, mit 44 Dienstjahren der am längsten regierende Herrscher der arabischen Welt, lies in den 1970er Jahren den Alam-Palast bauen (alam = arab. für Zeichen). Von hier aus sollte ein Zeichen für den Aufbruch des Landes in die Moderne ausgehen. Eingerahmt von den früheren portugiesischen Festungen Jalali und Mirani bummeln wir durch den Palastbezirk mit dem einstigen Gouverneurspalast Bait Garaiza und der kleinen blauen Moschee Masjid Al Khor.
Wie eingangs beschrieben, fahren wir mit einer traditionellen Dhau entlang der Felsenküste von Maskat. Sehen so von der Seeseite bei gemütlicher Fahrt das alte Maskat, die Bucht von Muttrah und das Al Bustan Luxushotel. Als Überraschung und zum Abschluss unserer Reise habe ich für uns im Al Bustan eine Teestunde reserviert. Hier lassen wir den Tag in Ruhe ausklingen und denken noch gar nicht an unseren Heimflug in der kommenden Nacht.
23.30 Uhr klingelt der Weckruf, Mitternacht brechen wir auf zum Flughafen Maskat-Seeb.

13./14. Tag Rückflug mit Hindernissen

Am Flughafen verabschieden wir kurz nach Mitternacht unseren Begleiter Muhammad. An einem Monitor steht „Istanbul cancelled", was ich im ersten Moment nicht so richtig glaube. Aber schnell bekommen wir Gewissheit, dass unser Flug nach Leipzig über Istanbul an diesem Morgen nicht stattfinden wird. Ein heftiger Wintereinbruch führte zur Schließung des Istanbuler Flughafens auf unbestimmte Zeit. So etwas nennt man dann höhere Gewalt. Im Flughafenbüro von Turkish Airlines (TK) hat man keine Lösung für unser Problem, nur eine Telefonnummer verbunden mit dem Hinweis, sich telefonisch mit dem Stadtbüro von TK am Morgen ab 9.00 Uhr in Verbindung zu setzen. Als klar ist, dass diese Nacht hier nichts mehr geht, kehren wir mit Muhammads Hilfe und drei Taxen zurück in unser Hotel. Zum Glück waren unsere Zimmer für die gesamte Nacht gebucht, so dass wir diese sofort wieder beziehen können und auch das Frühstück für den Morgen ist damit gesichert. Am Morgen entscheide ich mich, nicht im TK-Büro anzurufen, sondern dort persönlich vorzusprechen. Im Nachhinein betrachtet die beste Entscheidung. Zwar kann TK mir auch jetzt keinen Flug nach Leipzig anbieten, doch ist TK bereit, uns auf den Mittagsflug von Oman Air nach Frankfurt umzubuchen. Glücklicherweise sind auf diesem Flug noch ausreichend Plätze frei und aus Kesselsdorf bekomme ich kurzfristig das Okay von Eberhardt, dass sie uns von Frankfurt abholen werden. Nach 1,5 Stunden halte ich die Tickets in der Hand und nun geht alles ganz schnell: die Gruppe über den neuen Stand telefonisch informiert, zurück mit dem Taxi ins Hotel, weitere Taxis bestellt und dann ab zum Flughafen.
Das letzte Geld wird im Duty Free Shop in Schokodatteln umgewandelt und dann verlassen wir mit einem halben Tag Verspätung den Oman. Nach einem angenehmen Nonstopflug von 7,5 Stunden erwarten uns am Abend zwei Grad in Frankfurt. 30 Grad weniger als noch heute Mittag. In der Nacht erreichen wir schließlich unsere Heimatorte.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinen Gästen für eine sehr schöne gemeinsame Zeit, für viele interessante Fragen und anregende Gespräche.
„Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen."
(Zitat von unserem Reisegast F. S.)
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch viele schöne Reisen und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, in-scha-allah. Es würde mich sehr freuen!
Alles Gute und Friede sei mit Ihnen!
Frank

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