Reisebericht: Rundreise Dubai – Abu Dhabi – Sultanat Oman

14.02. – 26.02.2012, 13 Tage Flugreise mit Dubai Mall – Burj Khalifa – Sharjah – Abu Dhabi – Emirates Palace – Sheik–Zayed–Moschee – Präsidentenpalast – Louvre – Al Ain – Jabreen – Bahla – Nizwa – Jebel Shams – Jebel Akhdar – Wahiba Sands – Wadi Bani Khalid – Muscat – Barka


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„Jedes Mal wenn ich aus dem Dubai International Airport ins Freie trete, empfängt mich eine feucht-schwüle Hitzewalze. Gleichzeitig blicke ich in eine Menschenmenge, die vor Energie vibriert. Es ist ein farbenfrohes Völkergemisch, das wuselt, gestikuliert, schimpft - den Menschen nach zu urteilen ist Dubai ein Mix aus Mumbai, Peschawar, Kairo und Manila…. Die wenigsten sind hier, um im Palmenhain einer Fünf-Sterne-Anlage am orientalischen Luxus zu nippen…“ (Michael Backfisch: Die Scheich AG). Wir gehören zu den Glücklichen, welche die angenehmen Seiten Dubais kennenlernen.
Ein Reisebericht von
Frank Nimschowski
Frank Nimschowski

Reisebericht

Dubai
Am Creek, dem Meeresarm, welcher wie ein Fluß das alte Dubai teilt, beginnen wir Dubai zu entdecken: das Dubai Museum im Fahidi-Fort, die Souks mit Gewürzen, Stoffen und Goldgeschäften, traditionelle Bauten mit Windtürmen. Hier am Creek liegen Dubais Anfänge, wo man lange vor der Entdeckung des Erdöls durch Perlenhandel und Goldschmuggel zu bescheidenem Reichtum kam.
In den letzten Jahren zauberte Dubai Visionen in den Sand und ins Meer: Wir sehen das Luxushotel Burj Al Arab, fahren mit der Hochbahn, Monorail genannt, auf dem Palmenstamm von Palm Jumairah zu Dubais größtem Hotel, dem Atlantis. Wir erfahren mehr über die Wolkenkratzer der Dubai Marina und die Skihalle - ja Dubais Einwohner möchten auch mal Skifahren können!
 


Der neue Stadtteil Dubai Down Town mit der weltgrößten Shopping Mall „Dubai Mall“, dem 828 Meter hohen Burj Khalifa, Wasserlandschaft und dem Markt Souk Bahar bilden ein gelungenes Gesamtwerk und den Höhepunkt einer jeden Dubai-Reise. Ein Muss sind das riesige, 3 Etagen hohe Aquarium, der Besuch der Aussichtsplattform in der 124. Etage (ca. 450m hoch) des Burj Khalifa sowie der faszinierenden Dubai Fountain - der abendlichen Aufführung von Wasserspielen mit Musik. Und typisch Dubai, die Fontänen sind zu Füßen des höchsten Gebäudes der Welt natürlich auch selbst mit 150m die höchsten.
 
 
An unserem freien Tag haben wir die Qual der Wahl: Strand, Wüste, Shopping Mall, Bootsfahrt oder Dubai Fountain sind die beliebtesten Ausflüge. 
 

Abu Dhabi darf bei einem Besuch der VAE nicht fehlen. In der Shaikh Zayed Moschee, der weltweit größten Moschee außerhalb Saudi Arabiens, machen wir uns mit dem Islam und seinen Bräuchen vertraut. 40.000 Muslime haben hier Platz. Die im weißen Marmor schimmernde Moschee mit seinen 82 Kuppeln nenne ich auch den „Taj Mahal Arabiens“.
Vorbei an Herrscherpalästen und dem Emirates Palace erreichen wir die von Wolkenkratzern gesäumte Corniche Abu Dhabis. Auf der Insel der Glückseeligkeit, Saadiyat Island, besuchen wir die Saadiyat Island Ausstellung. Hier werden die großen Visionen Abu Dhabis vorgestellt: renommierte Architekten wie Frank Gerry, Sir Norman Forster oder Zaha Hadid lassen eine Kultur- und Museumsinsel von Weltrang entstehen. Dazu gehören das Nationalmuseum in Form eines Falkennestes, der Louvre Abu Dhabi, ein neues Guggenheim Museum, Konzerthalle und Meeresmuseum. Auf der Nachbarinsel „Yas“ sind schon Visionen verwirklicht: wir sehen das Yas-Hotel an der Formel 1- Strecke und den Vergnügungspark Ferrari World. 
 




 

Musandam
Diese omanische Exklave ist bekannt für ihre Fjorde, weshalb man sie auch das „Norwegen Arabiens“ nennt. Mit einer Dhau, dem traditionellen omanischem Handelsschiff aus Holz, unternehmen wir eine Erkundungsfahrt durch den Fjord vor Khasab. Delphine sind zeitweise unsere Begleiter. 
 
 
 
 
 
Muscat und Umgebung
Am Strand von Bahla beobachten wir das Markttreiben. Hier werden fangfrisch Sardinen, Thunfisch, Königsmakrelen und vieles mehr verkauft.
Von der auf einem Fels thronenden Festung von Nakhl haben wir einen schönen Ausblick auf die Oase und die Berge des Hajargebirges. Weiter geht es zu der Quelle Ain Thowarah und nach Rustaq. Zum Tagesabschluss erhalten wir einen Einblick in berühmte Düfte des Oman. In der Amouage Fabrik wird aus mehr als 100 wertvollen Ingredienzien eines der weltweit teuersten Parfums hergestellt.
In Muscat besuchen wir den Fischmarkt im Stadtteil Muttrah. Von hier aus hat man einen beeindruckenden Blick auf die Bucht von Muttrah mit der schiitischen Moschee.
Der Sultan von Oman, Sultan Qaboos, mit 42 Dienstjahren der älteste arabische Herrscher, lies in den 70er Jahren den Alam Palast bauen (alam = arab. für Licht, Zeichen). Von hier aus sollte ein Zeichen für die Modernisierung des Oman ausgehen. Zu Füßen der früheren portugiesischen Festungen Mirani und Jalali spazieren wir zum Palast und durch das Palastviertel mit dem einstigen Gouverneurspalast Bait Garaiza, dem Museum Bait Zubair und der kleinen blauen Moschee Masjid al Khor.
 


Orientalisches Flair erwartet uns im Muttrah-Souk, dem überdachten Markt Muscats. Es duftet nach Weihrauch und Gewürzen. Eine Besonderheit sind die Weihrauchstände. Hier verkaufen die dunkelhäutigen Frauen aus Salalah (Südoman) ihre Duftharzmischungen.
Bei Kaffee und Kuchen im luxuriösen Palasthotel Al Bustan lassen wir diesen schönen Tag in Muscat ausklingen. 
 
 
 
 
Jeepsafari
3 Tage lang entdecken wir mit komfortablen Jeeps tolle Landschaften im nördlichen Oman.
Entlang der Küste über Quriyat nach Sur ergeben sich immer wieder faszinierende Ausblicke auf Berge und Meer. Beim Picknick im grünen Wadi Shab begegnen wir Studentinnen aus Sur. Sie feiern den Abschluss ihrer Ausbildung als Krankenschwester und wir werden sehr herzlich zu Tee und Süßigkeiten eingeladen. Die Stellung der Frau ist auf unserer Reise immer wieder ein Gesprächsthema. Vielleicht trug ja diese Begegnung dazu bei, dass die ein oder andere Meinung über das Leben der Frauen relativiert wurde. Bei Reisen in den Orient sollte man westliche Maßstäbe und Klischees besser zu Hause zu lassen, sonst wird man die Rolle der Frau und das Demokratieverständnis einer Nation, deren Wurzeln in der Beduinengesellschaft liegen, nicht begreifen.
Auf unserem Weg nach Sur sehen wir die Doline Bamah Sinkhole und eines der schönsten Wadis im Oman, das Wadi Tiwi.
In Sur werden in einer kleinen Werft noch die traditionellen Dhaus gefertigt. Die einstigen Handelsschiffe werden heute gern als Ausflugsboote genutzt.
Nicht weit von Sur, am Kap Ras al Jins, befindet sich das größte Brutgebiet der Grünen Meeresschildkröte am Indischen Ozean. Mit etwas Glück kann man hier die Eiablage der Meeresbewohner beobachten. In unserem Fall zogen es die Schildkröten allerdings vor, im Meer zu bleiben.
Auf dem Weg von Sur nach Nizwa gibt es ein Kontrastprogramm: Wasser und Wüste. Das Wadi Bani Khalid führt ständig Wasser und seine natürlichen Wasserbecken laden zum Schwimmen ein. In der Sandwüste Wahiba Sands unternehmen wir eine kleine Wüstensafari und besuchen Beduinen. Oft führen diese ein Doppellleben - pendeln zwischen modernen Steinhaus im nächsten Ort und traditionellem Zelt.
 

Ein Besuch Nizwas gehört zum Höhepunkt einer jeden Omanreise. Besonders freitags kann man hier das Leben der Omanis beobachten. Auf dem Viehmarkt neben der alten Stadtmauer wechseln, Ziegen, Schafe und Rinder den Besitzer. Ein archaisch anmutendes Schauspiel wie es so schon seit Jahrhunderten stattfindet. In der Altstadt Nizwas herrscht ein buntes Marttreiben vor historischer Kulisse. Es hat etwas von diesem Flair wie man sich den Orient wohl vorstellt.
Im Gewürzsouk besuche ich Ibrahim, er hatte kürzlich prominenten Besuch aus Deutschland - Eheleute Wulff weilten während ihrer Omanreise im Dezember auch in Nizwa.
Im Zentrum Nizwas thront die mächtige Festung mit seinem großen Rundturm. Er bietet einen prächtigen Ausblick auf die Stadt und das Gebirgsmassiv Jebel Al Akhdar. Zu Füßen der Berge liegen weitere sehenswerte Oasen. Wir besuchen Jabrin und Bahla mit ihren Forts und spazieren durch den Dattelpalmengarten von Al Hamra. Wir beobachten, wie eine weibliche Dattelpalme befruchtet wird - Palme hochklettern, männliche Blütenstängel zwischen die weiblichen Blüten binden - fertig. Ein halbes Jahr später kann geerntet werden. 








Noch mal in Muscat


An unserem letzten Tag im Oman besuchen wir die Große Moschee Sultan Qaboos. Indischer Sandstein ziert die prächtige Freitagsmoschee. 5 hoch aufragende Minarette stehen als Sinnbild für die 5 Säulen des Islam. In der Hauptgebetshalle bewundern wir die kunstvolle Ausstattung, darunter den 8 Tonnen schweren Kronleuchter aus Swarowskikristallen, 8 Meter breit und 14 Meter hoch. 6.500 Muslime finden hier unter der riesigen Kuppel Platz zum Gebet.
 
 
 
 
Wir fahren entlang der Straße der Botschaften zum Royal Opera House Muscat. Mit diesem Opernpalast hat Sultan Qaboos eine einzigartige Spielstätte geschaffen. Sie steht für die Vorliebe des Sultans für klassische Musik.
Wir nehmen Abschied vom Oman, meinem Lieblingsland in der arabischen Welt. Oman hat noch viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt. Es ist ein sicheres Reiseland mit freundlichen, zurückhaltenden Menschen. Es bietet tolle Sehenswürdigkeiten und eine abwechslungsreiche Natur.
Enden möchte ich mit den Worten des Arabienereisenden Wilfried Thesiger (1910-2003; Die Brunnen der Wüste):
" Ich kam gerade noch rechtzeitig nach Südarabien. Andere werden dorthin gehen, um Vögel, Pflanzen und Tiere, ja die Araber selber zu studieren. Aber sie werden mit Automobilen reisen und durch Funkgeräte mit der Außenwelt verbunden sein. Sie werden weit interessantere Ergebnisse als ich nach Hause bringen…. Seit ich Arabien verließ, bin ich durch Karakorum und Hindukusch, durch die berge Kurdistans und die Sümpfe des Irak gereist. Immer hat es mich in abgelegene Gegenden gezogen, die für Automobile nicht zugänglich sind, und wo sich das Alte noch mehr oder weniger erhalten hat. Ich habe einige der großartigsten und fast unbekannten Stämmen gelebt, aber keine dieser Gegenden hat mich jemals so angerührt wie die Wüste Arabiens." 
         
Alles Gute und Friede sei mit Ihnen
Ihr Omanfreund Frank Nimschowski

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