Reisebericht: Rundreise Arabische Emirate – Dubai und Abu Dhabi

27.01. – 05.02.2012, 10 Tage Vereinigte Arabische Emirate: Dubai – Abu Dhabi – Sharjah – Al Ain


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Während unserer Reise von Ende Januar bis Anfang Februar lernten wir bei angenehmen 20-25 Grad Dubai, Abu Dhabi, Sharjah, Fujairah und bruchstückhaft Ras al-Khaimah sowie Ajman kennen.
Ein Reisebericht von
Alice Teipelke

Reisebericht

Ganze zehn Tage sind wir durch unsere Reise in die Vereinten Arabischen Emirate der wahrhaft eisigen Kälte Deutschlands entkommen. In Anbetracht der Nachrichten zum Thema Wetter daheim genossen wir die Sonnenstrahlen natürlich umso mehr.
 





Nach Ankunft stärkten wir uns beim Frühstück im Hotel und begaben uns dann auf eine Rundfahrt durch das Moderne Dubai. Bei mehreren Fotostopps lernten wir die sagenumwobene „Palm“ - Palmeninsel - kennen und bummelten etwas durchs Atlantis-Hotel. Vorbei an dem neuen Viertel der Dubai Marina ging es entlang der Sheikh Zayed Road zum Fotostopp ans Burj al Arab und für eine kurze Pause mit Freizeit zum Madinat Souk - einem modernen Souk im alten Stil mit wunderschönen zum Verweilen einladenden Plätzchen am Wasser. Im Anschluss folgte unser obligatorischer Mittagsstopp an der Emirates Mall, wo uns erstmals der Begriff „Shopping-Mall“ deutlich vor Augen geführt wurde. Schier unendlich scheinen sich die Läden aneinander zu reihen, sodass Vorsicht geboten ist, sich und die Orientierung nicht in einem der Seitengänge zu verlieren.
 



Am frühen Nachmittag erreichten wir schließlich unser Hotel, bezogen die Zimmer und entspannten bis zum Abend. Fürs Abendessen fuhren wir zu den Twin Towers auf der anderen Seite des Creek und genossen arabische Gerichte. Beim Feuerwerk auf dem Creek nicht weit entfernt von unserer Restaurantterrasse erhielten wir um halb neun einen gebührenden Empfang in der Stadt der Superlative. Ein schöner Abschied für den Tag!
 





Am nächsten Morgen stand zunächst das Alte Dubai auf dem Programm. Zuerst eine kleine Rundfahrt mit dem Bus zur Jumeirah-Moschee und zum Präsidenten-Palast, dann ein kurzer Fotostopp am Creek und wieder zurück zum Hotel. Von hier aus ging es dann zu Fuß los: Über den Tuch-Souk schlängelten wir uns zum Ableger für die Wassertaxis, den sogenannten Abras. Diese brachten uns auf die andere Seite des Creeks. Ein absolutes Muss für jeden Dubai-Aufenthalt und zudem eine zeitlich bessere Alternative zum Bus! Auf der anderen Seite angekommen feilschten wir zuerst auf dem Gewürz-Souk und bestaunten dann zusammen den größten Goldring der Welt auf dem Gold-Souk. Wer wollte konnte sich Schmuck kaufen - nicht wenige kamen mit mir in einen Tuchladen. Diesen Laden besuchen wir beinahe immer, da wir hier einigermaßen in Ruhe wählen und auch ganz gut handeln können. Immerhin, ich war nicht die einzige die diesen Shop mit einer Tüte in der Hand verließ.



Nach ausreichend Freizeit brachte uns der Bus zum Hotel zurück. Dort stärkten wir uns beim Lunch am Buffet und hatten bis zum Nachmittag Freizeit. Danach erwartete uns einer der Höhepunkte der Reise: die Jeep-Safari mit Barbecue im Wüstencamp. Schon vom Hotel wurden wir per Jeep abgeholt. Zunächst ging es zu einem Sammelpunkt am Wüstenrand, an dem wir auf die anderen Safari-Teilnehmer warteten und die Luft von den Reifen gelassen wurde. Wahrscheinlich werden wir alle, zumindest meine Jeep-Insassen den Namen unseres Fahrers nicht vergessen: Stalin (ob die Schreibweise stimmt wage ich zu bezweifeln, aber gesprochen wurde sein Name genau so!). Nun ja, seine Fahrweise war durchaus akzeptabel und nett war er auch. Nach mehreren aufregenden Dünen-Fahrkünsten und einem wunderschönen Stopp mit Sonnenuntergangskulisse kamen wir im Camp an. Wie immer gab es leckeres orientalisches Essen, Kaffee/ Tee, frische Datteln und Süßigkeiten sowie die Möglichkeit zum Kamelreiten, zur Henna-Malerei und zum fotografieren eines Falken.
 






In den folgenden Tagen verließen wir die Stadt und damit auch das Emirat Dubai. Unser erster Ausflug führte uns in das nördliche Emirat Sharjah. Definitiv ärmer, aber dennoch reizvoll, da es eindeutig weniger Tumult und Stress gibt! Zudem findet sich hier noch der klassische Obst- und Gemüse- sowie Fischmarkt ohne Klimaanlage und Shopping-Mall-Einrichtung. Eben ursprünglicher ist es in Sharjah und genau das ist es, was meiner Meinung nach in Dubai manchmal fehlt und den Aufenthalt in Sharjah so angenehm macht. Inkludiert waren kleinere (Foto-)Stopps am Hafen, an der King Faisal-Moschee sowie im Al-Asra-Souk. Nicht zu vergessen, dass wir bei der Rundfahrt durch Sharjah bis direkt an die (fließende) Grenze zum nächsten nördlichen Emirat Ajman kamen, welches ansonsten jedoch eher unspektakulär ist. Nach etwas Freizeit im Blue Souk fuhren wir direkt zur Dubai Mall und stürzten uns wieder ins Dubai-Getümmel. Wobei erwähnt werden muss, dass es erstaunlich ruhig war!



Zu aller Überraschung gab es (nur für uns natürlich) ein zusätzliches mittägliches Wasser-Fontänen-Spiel als kleinen Vorgeschmack auf die sogenannte Fountain-Show am Abend. In der Mall selbst hatten alle zunächst Freizeit, um einen Happen zu Mittag zu essen, bevor wir zusammen das Aquarium besuchten. Danach folgte die Auffahrt auf den höchsten Turm der Welt, den Burj Khalifa. Im Anschluss gab es erneut Zeit zur freien Verfügung. Durch die schnelle Abfolge der Wasserspiele an diesem Tag, konnten wir sogar 3-4 Stück bewundern. Viele meinten, dass Sie von dem Tag begeistert waren - verständlich bei so vielen neuen Eindrücken, welche es zuerst einmal zu verarbeiten gilt.
 





Ein weiteres Emirat, das es zu entdecken galt, war Abu Dhabi. Dabei habe ich bemerkt, dass sich Abu Dhabi seit etwa zwei Jahren in einem regelrechten Aufschwung befindet und eine schier rasende Entwicklung durchläuft. Als das reichste Emirat ist es sein großes Ziel eine kulturell vorherrschende Rolle einzunehmen. Ein kleiner Einblick in die Projekte der nahen Zukunft bieten die hervorragende Ausstellung im Emirates Palace Hotel, welche wir uns selbstverständlich angesehen haben. Doch immer der Reihe nach. Unsere etwa zweistündige Fahrt wurde mit dem Anblick der Großen Moschee, der sogenannten Sheikh Zayed-Moschee, belohnt. Nach kurzer Wartezeit waren wir an der Reihe und begaben uns auf den Weg zur Besichtigung. Wir Frauen zogen noch den obligatorischen Schleier und die Abaya über, alle steckten ihre Schuhe in eine Tüte und schon konnten wir die drittgrößte Moschee der arabischen Halbinsel betreten. Innenraum, Größe, Marmor, Dekor und der Teppich - einfach alles ist hier beeindruckend und einmalig. Ein Anblick der nicht so schnell vergessen wird. Im Anschluss fuhren wir zur aufgeschütteten Marina-Halbinsel, machten einen Mittagsstopp in der hiesigen Mall und besuchten dann das Heritage Village, eine Art Freiluft-Museum. Vom Heritage Village aus bietet sich ein toller Blick hinüber zur Skyline von Abu Dhabi. Schließlich folgte einer der Höhepunkte des Tages: unser Besuch im Emirates Palace zur Tea Time mit Kaffee/ Tee und Häppchen - unter anderem kleine süße Gebäckstücken mit Gold! Danach konnten alle noch ein wenig durchs Hotel bummeln und die vielen warmen Farben und das besondere Ambiente auf sich wirken lassen. Auf der Heimfahrt folgte noch ein kleiner Fotostopp auf Yas Island an den Anlagen von Ferrari World und Formel 1. Alles in allem ein Tag vollgepackt mit etlichen Highlights.
 
Natürlich sind dies nicht unsere ganzen zehn Tage gewesen, aber alle weiteren Unternehmungen waren fakultativ, das heißt, wer wollte konnte mit uns ins Burj Al Arab zum Mittagessen kommen und/ oder an Ganztagesausflügen zur Ostküste und nach Al Ain teilnehmen.
 





Ins 7-Sterne-Hotel Burj al Arab kamen beinahe alle Gäste mit. Kaum einer wollte sich das entgehen lassen! Schon der Weg über die Brücke hinauf zum Hotel ist beeindruckend. Vor uns das immer größer werdende Gebäude und hinter uns der Strand, das Jumeirah Beach Hotel und der Madinat Souk. Angekommen im Inneren wurde natürlich erst einmal gestaunt: das viele verschwenderische Gold, der hohe Innenraum, die netten Wasserspiele. Doch viel erlaubt ist uns einfachen Gästen nicht. Die Auffahrt mit dem Lift, welcher zunächst noch „geschlossen“ hatte wurde erst nach Diskussionen möglich. Ansonsten darf sich der „gemeine Gast“ im Foyer und auf dem WC frei bewegen. Gott sei Dank auch im gebuchten Restaurant! Hier erwartete uns ein herrliches Buffet mit ganz vielen kleinen Häppchen... wenn der Magen doch nur so groß wär wie der Wille zum Durchkosten... Nun gut, ich denke es hat allen gemundet, sodass der Aufenthalt ein unvergessliches Erlebnis war.
 





Mir persönlich gefällt der Ausflug an die Ostküste immer besonders gut. Die Landschaft, die sich einem hier eröffnet ist so völlig anders, als alles bisher Gesehene in den Emiraten. Das Hajar-Gebirge, bis zu 1900 Meter hoch, erstreckt sich vom Oman bis in den Süden des Emirates Abu Dhabi und überrascht mit einer Mischung aus karger Felslandschaft und fleckenhaft verteilten grünen Oasen. Auf dem Weg in den Osten durchquerten wir übrigens ganz kurz, aber immerhin, einen Teil des Emirates Ras al-Khaimah. Auf halber Strecke, beim Stopp auf dem Friday-Market, nutzten viele Gäste die Gelegenheit und kauften frisches, köstlich schmeckendes Obst. Leider meinte es das Wetter nicht ganz so gut mit uns, denn der kühle Wind und die Wolken ließen die Temperatur nicht so recht in die Höhe schnellen. Entgegen meiner Erwartungen gingen beinahe alle Gäste trotzdem ins Wasser und nutzten ihre Chance im Golf von Oman zu baden. Ich meinerseits zog es vor, das ganze von Trockenen aus zu beobachten, aber die Füße hatte ich immerhin kurz im Meer! Nach dem Mittagessen lernten wir dann noch ein wenig das Emirat Fujairah kennen. Entlang der Küste fuhren wir bis nach Fujairah Stadt. Wir sahen die großen Öltanks an der Küste und die komplett andere Bauweise der Städte und Ortschaften. Es ist so angenehm für den Betrachter, wenn die Hochhäuser nicht einmal halb so hoch sind wie in Dubai. Die augenscheinliche „Armut“ im Osten der Emirate wirkt nicht immer ärmlich, sondern durchaus authentisch. Als Besucher hatte ich bisher immer das Gefühl nur mit dem Besuch der Ostküste (und auch Al Ains) die Emirate richtig kennenlernen zu können - denn es ist eben nicht nur der Reichtum in Dubai und Abu Dhabi, der den Reiz dieser Länder ausmacht. Wir besichtigten in Fujairah die älteste Moschee der Emirate und noch das kleine Bithna-Fort mitten in den Bergen, idyllisch in einer Oase gelegen. Durch die Wüste ging es zurück nach Dubai.
 





Der letzte fakultative Ausflug unseres Programms sollte uns die Oasenstadt Al Ain im Süden des Emirates Abu Dhabi näher bringen. Nach zweistündiger Fahrt durch die Wüste, aber über Autobahn, machten wir unseren ersten Halt in den idyllischen Hili-Gärten. Die nahezu einzigen Ausgrabungen der Emirate sind hier die sogenannten Hili-Gräber/-Häuser. Danach besichtigten wir jenen Ort, an dem Sheikh Zayed zwischen 1937 und 1966 lebte: das Palast-Museum. Ein einzigartiger Ort, da er absolut authentisch ist und unvergleichliche Einblicke in das Leben des Vaters der Emirate beziehungsweise eines Herrscherhauses generell ermöglicht. Das anschließende Nationalmuseum ist ein Fundus für alle, die sich für alte Münzen, traditionelle Gewänder und Ausgrabungsgegenstände interessieren. Als Abwechslung zu den vielen Museen besuchten wir zwischenzeitlich die angrenzende Dattelpalmen-Oase, die übrigens gerade geflutet wurde! Mittagspause wurde wieder in einer Mall eingelegt und dann folgte der abschließende Besuch des Kamelmarktes. Für viele stellte dies den Höhepunkt des Tages dar... die Verkäufer waren diesmal wirklich sehr nett und gewährten sogar Zugang zu den „Kamelställen“. Ich hielt meinerseits wie immer gerne respektablen Abstand zu Tieren die zweimal so groß wie ich sind ;). Auf dem Rückweg nach Dubai glänzte die Wüste in herrlich orangenen Farbtönen und die Sonne verwöhnte uns mit letzten wärmenden Strahlen.
 



Nach einem letzten schön milden Abend in Dubai begaben wir uns am Morgen auf den Weg zum Flughafen. Bittere Kälte nahm uns in München in Empfang und machte uns unmissverständlich klar, dass wir zurück sind in Deutschland, wo der Winter Einzug gehalten hat. In diesem Sinne und in Gedanken an die Sonne in Dubai, hoffe ich, dass Ihnen unsere Reise gefallen hat und Sie ebenso gerne an die vielen schönen Momente zurückdenken.
 
Mit den besten Grüße
 
Ihre Alice Teipelke

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