Reisebericht: Rundreise Arabische Emirate – Dubai und Abu Dhabi RICHTIG erleben

11.11. – 20.11.2016, 10 Tage Vereinigte Arabische Emirate: Dubai – Sharjah – Al Ain – Abu Dhabi – Saadiyat Island – Yas Island – Louvre Abu Dhabi


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Bei unserer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate lernen wir vier der sieben Emirate, nämlich Dubai, Abu Dhabi, Sharjah und Fujairah näher kennen. Es ist eine entspannte Standortreise mit 6 Übernachtungen in Dubai und zwei in Abu Dhabi.
Viele attraktive Stationen wie die Auffahrt auf den Burj Khalifa, Mittagessen im Burj Al Arab, Tea Time im Emirates Palace, Besuch der Falkenklinik Abu Dhabi, Shaikh Zayed Moschee oder Wüstensafari haben wir im Programm. Erstmals widmen wir uns bei Eberhardt Travel mit einem zweitägigen Programm ausführlicher der Hauptstadt Abu Dhabi.
Folgen Sie mir, liebe Gäste, noch einmal unserer Reise in die Emirate.
Doch beginnen möchte ich schon ein paar Tage vorher.
Bevor es losgeht, wird der Garten winterfest gemacht und am Auto werden die Winterreifen aufgezogen, denn der Winter schickt schon seine ersten Vorboten. Also Zeit um nochmal Sonne zu tanken, bevor die Adventszeit beginnt. Mit Anja, unserer langjährigen Reiseleiterin in Dubai, führe ich einige Telefonate, denn das Programm muss noch abgestimmt werden und außerdem gibt es ja so ein paar begehrte Mitbringsel aus Deutschland, die man in Dubai vermisst. So fliegen Brot, Pulsnitzer Pfefferkuchen, ein kleiner Stollen und andere Leckereien mit nach Dubai. Der dann frei werdende Platz im Koffer wird bei der Rückreise sicherlich mit einigen Packungen Schokodatteln gefüllt werden
Ein Reisebericht von
Frank Nimschowski
Frank Nimschowski

1. Tag Flug nach Dubai

Unser Flug nach Dubai erfolgt erstmals bei Eberhardt Travel mit der niederländischen KLM über Amsterdam. Da dieses Jahr Dresden neu in das KLM-Streckennetz aufgenommen wurde, eine interessante Verbindung. Am 11.11. um 11.30 Uhr hebt unser Flieger in Dresden ab. Das Umsteigen in Amsterdam läuft entspannt, zu Recht gilt Amsterdam Schiphol als der Passagier-freundlichste Großflughafen Europas. In Amsterdam haben wir noch etwas Zeit, um an Geschäften mit holländischen Waren wie Tulpenzwiebeln vorbeizuschauen oder Proben von Käse oder den von mir so geliebten Stroopwaffels zu kosten.
Eine Boeing 777 bringt uns in 6 angenehmen Flugstunden ans Ziel. Nur sind wir etwas zu schnell und müssen noch eine halbe Stunden Schleifen über den Emiraten drehen. Mit drei Stunden Zeitverschiebung ist es Mitternacht, als wir den Flieger verlassen. Nochmal zwei Stunden brauchen wir für die Einreise. Warum man die Passkontrolle nicht besser organisieren kann, bleibt mir auch dieses Mal ein großes Rätsel. Sonst hat doch Dubai so viele gute Ideen...
Ismael, unser aus Islamabad stammender Fahrer, bringt uns gegen 2.00 Uhr zum Hotel, dem Arabian Courtyard. Hier ist erstmal Ausschlafen angesagt.

2. Tag: Stadtrundfahrt Modernes Dubai

Es ist Sommer!   Im Vergleich zu gestern erwarten uns 30 Grad mehr und täglich 10 Sonnenstunden. Wir legen Sommerkleidung an, stärken uns beim Frühstück mit Blick auf die Fahidi-Festung und beginnen am späten Vormittag mit unserer ersten Tour durch Dubai. Das Team mit Anja, Busfahrer Ismael und mir hat sich vorgenommen, aus dieser Reise ein unvergessliches Erlebnis zu gestalten, in scha´allah (so Allah will).
Wir nennen die heutige Tour "modernes Dubai". Es zeigt den unglaublichen Aufstieg der Stadt zur Weltmetropole mit ihren Superlativen, geprägt durch einen großen Visionär namens Shaikh Mohammad, dem Herrscher des Emirats Dubai. Unsere Rundfahrt führt uns zu:
- Jumairah Moschee, benannt nach dem gleichnamigen Stadtteil und bekannteste Moschee der Stadt.
- Überquerung des neuen Kanals, des Dubai Creek Canals. Der Kanal wurde erst vor wenigen Tagen eröffnet, verlängert den natürlichen Creek bis zum Jumairah beach und macht Dubai so zur Insel.
- Halt am Strand, dem Jumairah Beach mit Blick auf das Burj Al Arab, 1999 eröffnet und damals mit 321 Meter welthöchstes Hotel. Inzwischen hat sich bei diesem Rekord Dubai selbst schon wieder und mehrfach übertroffen. In der kommenden Woche werden die Meisten von uns das berühmte 7-Sterne Hotel Burj Al Arab während eines Mittagessens besuchen.
Vorbeifahrt am Wassererlebnispark am Jumairah Hotel (das blaue wellenförmige Hotel) weiter entlang Madinat Jumairah und an einem der Herrscherpaläste.
- Besuch der größten künstlichen Insel der Welt, der Palmeninsel „Palm Jumairah": Wir halten hier am Atlantis-Hotel, mit rund 1.500 Betten lange Zeit größtes Hotel Dubais. Während der Immobilien- und Finanzkrise 2010 wurde es an einen ausländischen Investor verkauft. In der Einkaufspassage des Hotels bekommen wir eine Vorstellung von der Inneneinrichtung, welche sich ganz an Meeresmotiven orientiert. Mit der Monorail, der inseleigenen Hochbahn, fahren wir vom Atlantis auf dem Palmenstamm zurück zum Festland. Von der Monorailstation am Atlantis haben wir Aussicht auf den Wassererlebnispark mit Wasserkanälen und vielen Rutschen. Und selbst hier auf Palm Jumairah kommen wir um den Namen Donald Trump nicht herum - einst wollte er auf dem Palmenstamm einen Trump-Tower als Inselwahrzeichen errichten. Jetzt findet man an dieser Stelle nur ein großes Loch. Das Projekt wurde ein Opfer der Immobilienkrise.
- Passage Dubai Pearl: beim Verlassen von Palm Jumairah kommen wir zu einem riesigen Kreisverkehr. Hier entsteht im Kreisverkehr ein ganzer Stadtteil, genannt " Dubai Pearl", entworfen von einem Hamburger Architekten.
- Dubai Marina: Ismael fährt uns kreuz und quer durch den neuen Stadtteil mit der künstlichen Lagune. Viele der Wolkenkratzer hier erreichen mehr als 300 Meter, das höchste Wohngebäude der Welt sogar 414 Meter. Zur Meerseite ist das neue Bauprojekt Bluewaters Island mit dem künftig größten Riesenrad der Welt zu sehen. Wir halten nahe der Lagune von Dubai Marina und können bei einem kleinen Spaziergang die Wolkenkratzer bestaunen.
- Mall oft the Emirate (MoE) und Skihalle: jedes große Einkaufszentrum hat eine Attraktion, hier ist es die Skihalle. In Deutschland leider oft mit negativen Schlagzeilen belegt wegen angeblich hohem Energieverbrauch. Dabei sollten wir uns vielleicht selbst fragen, wozu wir in Deutschland Skihallen angesichts hervorragender Wintersportbedingungen in den Gebirgen brauchen? Die Aluminiumhülle der Skihalle hier sorgt zusammen mit einer guten Dämmung und deutscher Technik jedenfalls dafür, dass sich der Energieverbrauch in Grenzen hält. Gönnen wir also den Einwohnern Dubais auch etwas Skivergnügen! Die Skihalle ist Teil der 2005 eröffneten Mall of the Emirates. Von der Mall aus kann man wie durch ein riesiges Schaufenster das Skivergnügen in nachgeahmter Alpenlandschaft aus der Nähe verfolgen. Neustes Angebot seit diesem Jahr: wem es draußen zu heiß ist, der kann in der Skihalle eine Übernachtung im Zelt bei minus vier Grad buchen!
An der MoE wechseln wir nochmal das Verkehrsmittel. Für 8 Dirham fahren wir mit der Dubai Metro parallel zur Shaikh Zayed Road, vorbei an Burj Khalifa und anderen Wolkenkratzern. Im alten Zentrum wird die Hochbahn dann zur Untergrundbahn. Nach einmal Umsteigen verlassen wir an der Fahidi-Station die Metro und laufen bis zum Hotel bzw. zum Dubai Museum. Anja hatte für uns schon die Eintrittskarten besorgt. Nach einer kurzen Einführung ins Museum kann jeder selbst entscheiden, wie lang er im Museum bleiben möchte - da zahlt sich die Lage unseres Hotels gleich nebenan aus. Mich selbst zieht es ans Wasser, den Dubai Creek, wo ich die tolle Stimmung der Abenddämmerung in einigen Bildern festhalte.

3. Tag: Altes Dubai – Burj Khalifa – Dubai Mall mit Aquarium

Da unser Hotel neben den Souks (souk = arabisch für Markt) der Altstadt liegt, können wir gleich zu Fuß zu den Märkten am Creek gelangen. Der Creek, englisch für Lagune, ist ein Meeresarm, welcher wie ein Fluss das alte Dubai in die Stadtviertel Bur Dubai (unsere Hotelseite) und Deira teilt. Arabische Märkte sind nach Waren sortiert. Zuerst durchqueren wir die Stoffabteilung mit Artikeln wie Pashmina Schals. Mit einem Wassertaxi, Abra genannt, fahren wir auf die andere Creekseite, zum Gewürzmarkt, jedoch machen wir einen großzügigen Umweg den Creek hinauf bis zur Bank of Dubai (Gebäude mit der gewölbten Fassade), in deren Fassade sich unsere Abra spiegelt. Der Gewürzmarkt besteht im Prinzip aus einer engen Gasse, welcher fest in der Hand iranischer Händler ist. Besonders begehrte Artikel sind Safran, Vanille und Kurkuma. Letzteres kommt bei uns als natürliche Medizin gegen alles Mögliche immer mehr in Mode.
Ein Stück weiter lädt der Goldmarkt zu einem Bummel entlang von über 100 Geschäften ein.
Mittag finden Ismael und wir dann irgendwie zusammen und fahren mit dem Bus ins moderne Dubai Down Town. Zentrum dieses neuen Stadtteils sind der 828 Meter hohe Burj Khalifa, Dubais größte Shopping Mall „Dubai Mall", einer Wasserlandschaft und der Markt Souk Bahar.In der Dubai Mall unternehmen wir zunächst einen Orientierungsrundgang (Dino, Regenschirmhalle, Eislauffläche, Wasserfall) und lernen so schon einige Attraktionen kennen. Die Hauptattraktion der Dubai Mall ist das weltgrößte, drei Etagen hohe Aquarium mit Tunnel und angeschlossenem Indoor Zoo. Der Zoo zeichnet sich durch außergewöhnliche Tierarten aus der Süß- und Salzwasserwelt aus, zeigt in einem abgedunkelten Bereich nachtaktive Wüstenbewohner und zwei australische Salzwasserkrokodile leben hier auch.
Zur Sonnenuntergangszeit fährt die Gruppe auf die Aussichtsplattform des Burj Khalifa in der 124. Etage (453m). Zu dieser Zeit treffe ich Anjas Familie und Tania von unserer Partneragentur in der Dubai Mall. Hier fassen wir den Entschluss, unser Abendessen am letzten Reisetag zur Dubai Mall zu verlegen. Wie sich am Sonnabend herausstellen wird, ein gute Idee
Kurz vor 18.00 Uhr versammeln wir uns zusammen mit hunderten von Besuchern am Fuße des Burj Khalifas, um die Dubai Fountain zu sehen. Es ist die allabendliche Unterhaltung von Wasserspielen, welche passend auf Musik aus Ost und West abgestimmt sind. Das Vorbild in Las Vegas übertrifft Dubai mit den welthöchsten Fontänen.
Es geht zurück zum Bus, durch dichtes Gedränge in der Mall und dichten Abendverkehr zu den Twin Towers. Bei einem orientalischen Buffet auf der Terrasse der Doppeltürme mit Blick auf den Creek geht dieser schöne Tag zu Ende.

4. Tag: Sharjah und Wüstensafari mit Barbecue

Am Vormittag fahren wir ins Nachbaremirat nach Sharjah. Nur wenige Minuten Fahrt und wir erreichen Sharjah-Stadt. Der Herrscher von Sharjah, Shaikh Dr. Al Quasimi, ist Kunstliebhaber und leidenschaftlicher Sammler. Er hat die neoarabische Architektur in seinem Emirat geprägt. Beispiele davon sehen wir am Koran-Kreisverkehr mit der Bibliothek, dem Kulturpalast, einer Moschee und einem Regierungsgebäude. Zusätzlich zu unserem Programm besuchen wir das Islamische Museum von Sharjah, welches zu den führenden seiner Art in der ganzen Golfregion zählt. Es ist im früheren Marktgebäude Souk Al Majarrah untergebracht und präsentiert bemerkenswerte Exponate aus der islamischen Welt. Darunter einen sogenannter sitara, ein mit Gold- und Silberfäden bestickter Vorhang, welcher einst die Tür der Kaaba im heiligen Mekka bedeckte. Auch die Abteilung zu Medizin, Astronomie, Bewässerung und Architektur ist sehr bemerkenswert.
Anschließend besuchen wir die zwei größten Märkte der Stadt: zunächst den Souk al Jubail, das erst dieses Jahr eröffnete moderne Marktgebäude für Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse. Am Eingang werden wir vom Marktleiter persönlich begrüßt und erhalten aus erster Hand nähere Informationen zum Markt, darunter den Aktionskreis für die Fischversteigerung. Am nächsten Tag lese ich in der Zeitung, dass kurz nach uns der Shaikh von Sharjah höchstpersönlich den Markt besuchte, was erklärt, weshalb der Marktleiter am Eingang wartete. Im Markt selbst beeindrucken die Sauberkeit und die große Vielfalt des Fischangebotes. Wie wir vom Chef erfahren, Fisch zu staatlich kontrollierten Preisen und nicht nur aus der Region, sondern auch aus Europa und Indien importiert.
Zuletzt halten wir noch am größten Markt von Sharjah , dem Zentralsouk, auch Blauer Souk genannt, die Dächer des Doppelgebäudes mit charakteristischen Windtürmen bebaut. Von hier aus sehen wir die von Saudi Arabien gesponserte King Faisal Moschee und den Unabhängigkeitsplatz mit Einheitsspringbrunnen.
Mittags pausieren wir im Hotel bis uns drei Jeeps in die Sandwüste ins Hinterland Dubais bringen. Unsere Fahrer sind Gastarbeiter aus Pakistan. Im Falle meines Fahrers, das Kind von pakistanischen Gastarbeitern, in Dubai groß geworden.
Alle Fahrer müssen eine spezielle Ausbildung vorweisen, welche es ihnen erlaubt, mit Gästen in die Wüste zu fahren......das beruhigt irgendwie. Hassans Jeep fährt mit einigen Gästen und mir aus bekannten Gründen eine andere Route zum Wüstencamp. Die anderen zwei Wagen schütteln ihre Gäste beim sogenannten Dune Bashing, also dem Auf und Ab über die Sanddünen, gut durch. Ich nenne diese kleine Wüste den großen Sandspielkasten Dubais, in dem besonders am Wochenende auch die Einheimischen ihren Spaß haben. Mit einigen Stopps im feinkörnigen rotbraunen Wüstensand fahren wir in den Sonnenuntergang. Für den optimalen Sonnenuntergangsblick wird eine passende Düne ausgesucht...und es lohnt sich zu erleben, wie der rote Feuerball am Horizont untergeht. Kurz darauf geht im Osten der Supermond auf, der Erde extrem nah wie die nächsten 36 Jahre nicht mehr. Ich würde sagen, einfach ein schöner Vollmond, der Rest ist etwas viel Medienrummel.
Anschließend geht´s zum Wüstencamp, welches im Stile eines Beduinenlagers in einem Dünental angelegt wurde. Zum Abendprogramm mit Barbecue gehören Hennamalerei, Schischa (Wasserpfeife), Derwisch- und Bauchtanz. Alles Traditionen, welche aus den östlichen Mittelmeerländern stammen und von arabischen Einwanderern in das multikulturelle Dubai gebracht wurden.

5. Tag: Ausflug an die Ostküste

Wir haben einen fröhlichen Start in den Tag, was wir u. a. auch dem „Schlipsbinder" zu verdanken haben. Unterwegs mit dem Bus in Dubai an einer Ampel wartend, amüsieren wir uns über den Autofahrer neben uns. Er versucht, die rote Ampelphase zu nutzen, um irgendwie seine Krawatte zu binden, braucht allerdings mehrere Anläufe und irgendwann merkt er dann, dass er beobachtet wird...
Nach der roten Ampel fahren wir Richtung Fujairah an der Ostküste. Unterwegs durchqueren wir die Wüste von Sharjah mit ihren rotbraunen Sanddünen bis bald darauf die Berge des Hajargebirges näher kommen. Bei Masafi halten wir am heutigen Dienstag am sogenannten Freitagsmarkt. Ein Straßenmarkt, welcher aus einem Wochenmarkt hervorgegangen ist. Für Touristen und die zahlreichen LKW-Fahrer, welche zwischen den beiden Küsten verkehren, bietet der Markt Obst, Gemüse, Teppiche, Stoffe, Pflanzen, Souvenirs u. a. m. Für uns ist der Markt eine gute Gelegenheit, sich die Beine zu vertreten und mal wieder eine Kokosnuss zu trinken.
Wir durchqueren die kahle Bergwelt des Hajar-Gebirges (Felsengebirge) mit seinem dunklen Gestein und dann erreichen wir keine zwei Stunden nach Dubai schließlich Fujairah-Stadt am Indischen Ozean. Bei einem Fotostopp an der neuen Freitagsmoschee und der Fahrt durch die Hauptgeschäftsstraße bekommen wir einen Eindruck von dieser Stadt. An der Küstenstraße können wir uns ganz aus der Nähe ein Bild davon machen, dass Fujairah, ohne selbst Erdölvorkommen zu haben, ganz erheblich am Ölgeschäft mitverdient. Denn hier sind eine ganze Reihe von gewaltigen Erdöltanks zu sehen, gefüllt mit Erdöl, welches aus Abu Dhabi durch eine Pipeline an der Ostküste gepumpt, gelagert und dann schließlich auf Tanker verladen wird. Auf diese Weise müssen die Tanker nicht durch das Nadelöhr "Straße von Hormuz" hinein in den Arabischen/Persischen Golf und sparen damit viel Zeit und Geld.
Entlang der Ostküstenstraße durchqueren wir Im Wechsel die Emirate Sharjah und Fujairah. Sie sind leicht zu unterscheiden, da sich Sharjah durch gepflegte Grünanlagen und seinem eigenen Baustil von Fujairah abhebt.
Am Küstenort Khor Fakkan sehen wir eine etwa 5 Kilometer lange Bucht mit schönem Strandpark, dem Oceanic Hotel sowie dem Containerhafen. Damit ist Sharjah das einzige Emirat, welches sowohl am Indischen Ozean als auch am Arabischen Golf einen Hafen betreibt. Und auch dem Herrscher von Sharjah gefällt diese Meeresbucht und so hat er sich auf einem Hügel einen kleinen Palast bauen lassen.
Etwas später tauchen auf einem Felsen zwei Wachtürme auf, die portugiesische Seefahrer im 16. Jahrhundert errichtet haben. An dieser Stelle besichtigen wir die kleinste Moschee der Emirate, welche mit einem Alter von über 550 Jahren auch gleichzeitig die älteste des Landes ist. Gegenüber befindet sich in Strandnähe eine Plantage mit abgestorbenen und umgeknickten Dattelpalmen - Folge einer verheerenden Naturkatastrophe im Jahre 2007, als der Zyklon Gonu an der Küste des Golfes von Oman wütete und große Schäden anrichtete.
Den Nachmittag verbringen wir im Sandy Beach Hotel und genießen seine Annehmlichkeiten. Der Golf von Oman als Teil des Indischen Ozeans lädt mit klarem Wasser und Wassertemperaturen von ca. 26 Grad zum Baden ein. Nur ist heute der Weg zum Wasser etwas weiter als sonst, denn „Supermond" heißt auch „super" Gezeiten, in unserem Fall extreme Ebbe in einem Maße wie es die Einheimischen auch kaum kennen.
Die Zeit am Strand vergeht wie im Fluge. Unsere Rückreise nach Dubai führt uns noch ein Stück entlang der Ostküste bis hoch nach Dibba, jenem Ort, der zwischen Sharjah, Fujairah und Oman aufgeteilt ist. Bei Dibba haben wir den besten Blick auf die mächtigen Berge der Halbinsel Mussandam (omanische Exklave).
Zum Sonnenuntergang erreichen wir wieder Dubai. Nach dem Abendessen unternehmen wir noch eine selbstorganisierte Lichterfahrt - einfach eine Abra am Creek anheuern und dann vom Wasser aus die beleuchteten Ufer an einem vorbeiziehen lassen...

6. Tag: Mittagessen im Burj Al Arab / Freizeit

Heute teilt sich unsere Gruppe. Einige haben einen freien Tag, an dem man zum Beispiel eine Schifffahrt entlang Dubais Küste unternehmen kann.
Die Meisten von uns haben ein arabisches Mittagsbuffet im berühmten Luxushotel Burj Al Arab gebucht. Ein Hotel, welches sich selbst zum weltweit einzigen 7-Sterne Hotel erklärt hat. 1999 wurde es eröffnet und machte Dubai auf einen Schlag weltbekannt. Das Gebäude hat die Form eines Segels und befindet sich neben dem wellenförmigen Schwesterhotel Jumairah Beach Hotel. Die größte Herausforderung beim Bau des Burj Al Arab bestand darin, dass es ins Meer gebaut wurde. „Auf Land bauen kann jeder" so hieß es damals.
Für das Luxushotel entsprechend schick gekleidet brechen wir auf und halten vor dem Essen noch am sogenannten Madinat Souk (Madinat Jumairah). Das Viertel wurde 2004 eröffnet und liegt in unmittelbarer Nähe des Burj Al Arab. Es ist im traditionellen „Windturmstil" errichtet und besteht aus Lagunen, Hotels, Restaurants und Geschäften. Von hier ergeben sich tolle Ausblicke auf das Burj Al Arab was uns zu vielen Fotos verleidet.
Dann fahren wir am Burj Al Arab vor. Den Weg bis zum Restaurant „Al Iwan" im ersten Obergeschoss ziehen wir bewusst in die Länge, denn schließlich vollen wir uns ja auch umsehen und Fotos machen. Der Restaurantname „Al Iwan" geht übrigens auf einen Begriff in der islamischen Architektur zurück und bezeichnet da das Eingangsportal einer Moschee. Aber das ist uns im Moment erstmal egal, wir inspizieren jetzt das Buffet und müssen erkennen, dass man hier Prioritäten setzen muss, alles durchprobieren wird hier nicht funktionieren...
Dürfen es vielleicht Meeresfrüchte wie Muscheln oder Hummer sein, exotische Salate wie zum Beispiel Moudardara, Mouhamara, verschiedene arabische oder indische Gerichte oder leckerer Nachtisch wie Halwa a la Marokko oder Kamelmilchpudding mit Rosenwasser?
Nach dem Essen sehen wir uns im Burj Al Arab noch etwas um, soweit dies möglich ist. Die Privatsphäre der Hotelgäste soll natürlich nicht gestört werden.
Die Rückfahrt zum Hotel führt uns am Kite Beach vorbei. An diesem Strandabschnitt Dubais wurden kürzlich zum „Flaggen Tag" über 4000 Nationalflaggen so aufgestellt, dass sie von oben betrachtet die Fläche der Vereinigten Arabischen Emirate darstellen.
Den Rest des Tages haben wir Freizeit. Einige gehen ins Altstadtviertel Bastakiya, um sich zum Beispiel eine Ausstellung (Kaffeemuseum) anzusehen.
Ich selbst bin bis zum Sonnenuntergang nochmal am Strand wo die Flaggen stehen. Wer in Dubai bis zum Abend am Strand bleibt, muss wissen, dass es schwierig ist, ein Taxi zu bekommen. Aus diesem Grunde halte ich mich mit Empfehlungen für einen Strandausflug zurück.

7. Tag: Fahrt nach Abu Dhabi mit Masdar City, Falkenklinik und Großer Moschee

Am Vormittag verlassen wir durch den „Hochhauscanyon" der Shaikh Zayed Road Dubai und fahren Richtung Abu Dhabi. Erstes Ziel ist die Ökostadt Masdar City. Als erste CO2-freie Stadt der Welt konzipiert, wollen wir uns selbst ein Bild von dem Projekt machen. Zunächst braucht es Zeit, bis der richtige Zugang gefunden ist, denn was gestern noch bei Anjas Besuch galt, ist heute schon wieder ganz anders und wird morgen wahrscheinlich wieder geändert, irgendwie typisch für Abu Dhabi. Nach dem Baubeginn 2008 sollte Masdar City ursprünglich 2016 fertig sein. An einem Modell erkennen wir, wie winzig die fertiggestellte Kernstadt (ich schätze so 300m mal 400m) im Verhältnis zur Gesamtstadt (sechs Quadratkilometer) ist. Obwohl die Kernstadt überschaubare Ausmaße hat, fällt aufgrund der verwinkelten Gassen, die Orientierung doch etwas schwer. Die engen Gassen schützen vor der heißen Sonne - eine nicht wirklich neue Erfindung. Und ein Windturm sorgt für Belüftung. Diese einfachen Mittel, Windturm und enge schattige Gassen erzeugen ein angenehmes Klima, wie wir selbst deutlich spüren können. Als CO2-freie Stadt ist Masdar natürlich autofrei. Den Personentransport sollen sogenannte PRT´s (Personal Rapid Transit) übernehmen. Diese 4-sitzigen Fahrzeuge werden nach dem Prinzip einer Magnetbahn betrieben. Da es für dieses Beförderungssystem schon eine Teststrecke gibt, können wir selbst diese etwas futuristisch aussehenden Fahrzeuge benutzen.
Unsere nächsten beiden Stationen gehören zu meinen großen Favoriten bei dieser Reise. Beginnen wir zunächst mit der Falkenklinik Abu Dhabi. Hier erfahren wir vieles über die drei geläufigen Falkenarten, über Fluggeschwindigkeiten, Reisepässe für Falken, die Gewöhnung an den Menschen u. a. m. In der weltgrößten Einrichtung dieser Art zeigen uns Mitarbeiter wie Schnäbel geschliffen und Krallen geschnitten werden. Jeder hat die Möglichkeit, mal einen Falken selbst auf dem Arm zu tragen. Wir sehen auch die vielen Auszeichnungen für Frau Dr. Müller, der Klinikleiterin. Und im Mauserkäfig erhalten wir weitere interessante Informationen.
Abwechslungsreicher kann der Tag nicht sein. Nach Ökostadt und Falkenklinik beenden wir das heutige Besichtigungsprogramm mit dem Besuch der Großen Shaikh Zayed Moschee, einer der weltgrößten Moscheen - hier haben etwa 40.000 Muslime Platz! Die Freitagsmoschee hat 82 Kuppeln in sieben verschiedenen Größen und strahlt im weißen Marmor, weshalb ich sie auch den „Taj Mahal Arabiens" nenne. Wir bleiben hier bis nach Sonnenuntergang. Gerade die Zeit der Abenddämmerung erzeugt eine ganz besondere Stimmung. Hinzu kommt noch der Ruf des Muezin zum Abendgebet. Nicht weit von der Moschee, gegenüber auf der Festlandseite, liegt unser Hotel, das Traders by Shangri La. Auf der Hotelterrasse wird für uns ein Tisch in toller Lage arrangiert, so dass wir uns bei milden Abendtemperaturen das Buffet schmecken lassen können

8. Tag: Abu Dhabi: Yas Island, Tea Time im Emirates Palace und Saadiyat Island

Entspannt beginnen wir mit einem Frühstück auf der schönen Hotelterrasse.
Auch heute wollen wir uns ganz der Hauptstadt der VAE widmen. Erstes Ziel ist die Insel Yas, welche sich mit der Formel 1 Strecke „Yas Marina Circuit" und der Ferrari Welt ganz dem Motorsport widmet. Wir haben das seltene Glück, dass wir direkt bis zum Yas-Hotel gelangen, so können wir sowohl einen Blick in das Luxushotel als auch auf die Formel 1 Strecke werfen. Am kommenden Wochenende wird hier das Rennen um den Großen Preis von Abu Dhabi ausgetragen, dann werden wahrscheinlich auch die Nichtmotorsportinteressierten aus unserer Gruppe vorm Fernseher sitzen.
Anschießend halten wir an der Ferrari Welt und besuchen den Bereich, welcher ohne Eintrittsgeld zugänglich ist.
Bis zur Teestunde im Emirates Palace lernen wir bei einer Stadtrundfahrt Abu Dhabi näher kennen (schiefer Turm, Villenviertel Bateen, Wellenbrecherinsel) und Anja berichtet dabei vom Leben in den Emiraten wie z. B. den unterschiedlichen Lebensbedingungen von Gastarbeitern und Einheimischen. In der Marina Mall auf der Wellenbrecherinsel legen wir und Ismael eine Pause ein und mit einem Skylift fahren wir zum Aussichtscafe.Für 14.00 Uhr haben wir eine Reservierung im Palasthotel Emirates Palace. Es ist Luxushotel, Tagungsstätte der Herrscher des Golfkooperationsrates und heute Gastgeber für unseren Nachmittagstee  Im luxuriösen Ambiente genießen wir reichlich Kaffee, Tee, Herzhaftes und Süßes. Auch nutzen wir die Zeit, um im Außenbereich zu fotografieren und einen Gruppenbild zu machen.
Wir kehren noch einmal auf die Wellenbrecherinsel zurück und halten am Heritage Village. Von hier aus bietet sich uns eine gute Aussicht auf die Skyline von Abu Dhabi und auf ein gerade stattfindendes Schnellbootrennen.Entlang an der mit Wolkenkratzern flankierten Corniche Abu Dhabis gelangen wir zur Nachbarinsel Saadiyat Island. Auf der "Insel der Glückseligkeit" soll mit den Ölmilliarden des Emirates Abu Dhabi eine große Kulturvisionen verwirklicht werden: Stararchitekten wie Frank Gerry, Jean Nouvel und Sir Norman Forster lassen ein neues Kulturzentrum von Weltrang entstehen. Die wichtigsten Projekte sind der Louvre Abu Dhabi, das Nationalmuseum in Form eines Falkennestes und ein Guggenheim Museum. In der Ausstellung „Manarat Saadiyat" besichtigen wir das vielleicht größte Kulturprojekt unserer Zeit.
Über die Ringstraße der Inselwelt kehren wir ins Traders Hotel zurück. Hier erwartet uns am Strand ein exzellentes Barbecue.

9. Tag: Ausflug nach Al Ain – Fahrt nach Dubai – Abschluss–Abendessen

Heute ist unser letzter Tag in den Emiraten. Den Vormitttag verbringen wir im Hotel. Mittags brechen wir in das Landesinnere zur Oasenstadt Al Ain auf. Die Wüstenautobahn ist von einem aufwendig bewässerten Grünstreifen gesäumt, manchmal kann man hindurchblicken auf rötlich schimmernde Sanddünen. Al Ain unterscheidet sich deutlich von den Großstädten an der Küste. So findet man hier keine Wolkenkratzer und anders als Dubai oder Abu Dhabi kann Al Ain auf eine mehrere tausend Jahre lange Geschichte zurückblicken sowie grüne Gärten voller Dattelpalmen vorweisen. Zweimal im Jahr müssen die Dattelbauern die Palme hochklettern, zunächst um sie zu bestäuben, dann um die Früchte zu ernten. Wie man mit einfachen Hilfsmitteln auf die Palme steigt, demonstriert uns ein pakistanischer Gastarbeiter. Vorher hatten wir neben dem Dattelpalmgarten bereits das Nationalmuseum besucht und uns über die Geschichte des Emirates Abu Dhabi informiert. Schließlich nutzen wir die Möglichkeit, den früheren Palast des Staatsgründers Shaikh Zayed zu besichtigen. Dieser wurde vor einigen Jahren zum Al Ain Palace Museum umgewidmet und gewährt so Einblicke in die früheren Lebensverhältnisse der Herrscherfamilie des Emirats Abu Dhabi.
Am Rande der Stadt liegt der größte Kamelmarkt des Landes. Früher waren Kamele wichtige Begleiter der Beduinen und sicherten ihnen das Überleben in der Wüste. Heute dienen sie als Rennkamele bei hochdotierten Rennen oder sie werden als Nutztier für die Milch- und Fleischgewinnung auf dem Kamelmarkt zum Verkauf angeboten. Auch Kamele aus Nachbarländern kann man hier finden: eine kleine Rasse stammt aus dem Oman, schwarze Kamele aus Saudi Arabien. Als wir den Kamelmarkt besuchen, werden gerade zwei Laster mit Kamelen entladen, was wir gut aus der Nähe verfolgen können.
Am Abend kommen wir zurück nach Dubai und treffen Anja in der Dubai Mall. Im Cafe Blanc haben wir unser letztes gemeinsames Abendessen. Es bleibt noch Zeit, um die Wasserspiele und die Lichtershow am Burj Khalifa anzuschauen. Dann sorgen wir im Supermarkt noch für einen sprunghaften Absatz von Schokodatteln. Ich bringe sie selbst gern als Geschenk mit nach Deutschland, schließlich steht ja Weihnachten vor der Tür
Bevor wir zum Flughafen fahren, halten wir noch am Arabian Courtyard Hotel. Das Hotel war so freundlich, uns die Duschen im Spa-Bereich zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig können wir bei dieser Gelegenheit noch die Koffer umpacken.
Damit ist es Zeit, sich von unseren Verlängerungsgästen sowie Anja zu verabschieden. Einen herzlichen Dank an Anja für die Unterstützung, alles Gute und bis zum nächsten Mal!

10. Tag: Heimreise

Gegen Mitternacht treffen wir am Dubaier Flughafen ein. Da Eberhardt uns bereits eingecheckt hat, bleibt uns eine längere Wartezeit am Schalter erspart.
Pünktlich erreichen wir am Morgen Amsterdam und am Vormittag unsere Heimat.
Mit uns bringen wir nicht nur Schokodatteln sondern viele schöne und unvergessliche Eindrücke mit nach Hause.Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinen Gästen für die schöne gemeinsame Zeit, für viele interessante Fragen und anregende Gespräche.
Ich wünsche Ihnen allen eine wunderschöne Weihnachtszeit und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, in scha´allah, es würde mich sehr freuen!
Alles Gute und Friede sei mit Ihnen!Frank

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