Reisebericht: Rundreise Argentinien & Brasilien in kleiner Reisegruppe

29.12. – 16.01.2023, 18 Tage Rundreise in Südamerika: Buenos Aires – Ushuaia – Beagle–Kanal – Feuerland – Patagonien – Perito Moreno–Gletscher – Salta – Zug in die Wolken – Purmamarca – Cafayate – Iguazu–Wasserfälle – Rio de Janeiro


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Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pause dürfen wir nun endlich über die letzten Tage des Jahres auch wieder fernReisen und das möchten sieben Reisegäste gern mit Eberhardt TRAVEL tun. Unser Ziel sind die abwechslungsreichen südamerikanischen Länder Argentinien und Brasilien. Gern nehme ich Sie ein Stück auf unserer Reise mit....
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

Flug nach Argentinien – Stadtrundfahrt in Buenos Aires

Das Jahr 2022 neigt sich mit großen Schritten seinem Ende zu und meine Reisegruppe startet zu einem letzten großen Ereignis in diesem Jahr. Mit drei Gästen fliege ich vom Flughafen Dresden zum internationalen Flughafen in Frankfurt am Main, wo wir auf vier weitere Eberhardt-Gäste treffen. Gemeinsam besteigen wir am späten Abend den Lufthansa-Flieger mit Ziel Buenos Aires, wo wir auch die Silvesternacht verbringen werden. Die ersten Stunden des Fluges sind sehr unruhig und turbulent aber irgendwann wird es ruhiger und wir überfliegen den Atlantischen Ozean nach Südamerika.

Ankunft in Argentinien – Stadtrundfahrt in Buenos Aires

Am nächsten Morgen landen wir in der argentinischen Hauptstadt. Nach dem Einreiseprozedere holen wir unsere Koffer ab und werden am Ausgang von unserer örtlichen Reiseleiterin Mariel begrüßt. Über die Autobahn fahren wir in Richtung Buenos Aires Zentrum. Nach dem Passieren der Stadtgrenze erreichen wir ziemlich schnell die weltweit größte Straße Avenue de 9 Julio. Wir erblicken zugleich das übergroße Konterfei von Evita. Zunächst steuern wir unser Hotel Two an, um die Koffer zu verstauen. Gesagt, getan. Nun brechen wir auf zu unserer orientierenden Stadtrundfahrt. Nach wenigen Minuten Fahrt erreichen wir den Plaza de Mayo mit dem alten Rathaus, der Kathedrale und natürlich der Casa Rosada, dem Regierungspalast, auf dem einst Evita und ihr Mann zu ihrem Volk sprachen. Wir spazieren über den Platz und bummeln in Richtung Kathedrale. Auf einmal wird es sehr laut durch wahnsinnig viele Sirenen. Es ist der Streik der hiesigen Feuerwehr, die mit mehreren Autos den Plaza de Mayo befahren und lautstark die Sirenen laufen lassen. Wir betreten die Kathedrale und bestaunen sowohl das Mausoleum des Volkshelden als auch die vielen Mosaiken. Als wir die Kathedrale verlassen wollen, kommen einige Offiziere zur Wachablösung des Sarges. Natürlich gehen wir noch einmal kurz hinein und schauen uns das Ereignis an. Wir setzen unsere Stadtrundfahrt fort und fahren durch den Stadtteil San Telmo zum Stadtteil La Boca, wo wir das Stadion des Fußballclubs Boca Juniors aus dem Bus heraus erblicken. Wir steigen aus und tauschen erst einmal Geld. Laut offiziellem Kurs bekommt man für einen Euro rund 180 argentinische Pesos. Da die Inflation zurzeit aber so hoch ist, hat sich „nebenbei“ der sogenannten Blue-Kurs entwickelt und wir tauschen zum guten Kurs von 1 Euro zu 330 Pesos um. Nachdem dieser wichtige Teil der Reise abgearbeitet ist, verbleibt uns nun ein wenig individuelle Zeit, um durch den bunten Stadtteil zu schlendern, Souvenirs anzuschauen, der Tango-Musik zu lauschen als auch den Tango-Tänzern bei ihren Tänzen zuzuschauen. Wer mag, kann es selber einmal probieren. Aber auch die vielen kleinen Hinterhöfe üben eine magische Anziehungskraft aus. Wir nehmen wieder im Bus Platz und verlassen den Stadtteil La Boca um erneut durch San Telmo zu fahren mit dem Ziel Puerto Madero. Hier im neuentstandenen Viertel direkt am Wasser werden wir in einem Restaurant zum Mittagessen erwartet. Als Vorspeise probieren wir verschiedene Spezialitäten wie Empanadas oder Blutwurst. Zum Hauptgang wird uns natürlich Steak serviert. Wir sind schon alle gesättigt aber das Dessert, Brownie mit etwas Eis, müssen wir zumindest probieren. Gut gestärkt setzen wir unsere Stadtrundfahrt fort, die uns nun in den Nordteil von Buenos Aires führt. Vorbei am Fährhafen, wo die Schiffe nach Uruguay ablegen, fahren wir weiter vorbei an der Privatbank Santander und dem ehemaligen Prestigehotel Four Seasons. Am Uhrenturm, dem argentinischen Big Ben, fährt unser Bus-Chauffeur langsam vorbei, damit wir auch hier die Chance haben, ein Foto zu knipsen. An der juristischen Universität fahren wir ebenfalls langsam vorbei, da sich hier im angrenzenden Park eine überdimensionale Blumenblüte befindet, bei der sich, sofern sie funktionieren, die Blütenblätter nachts schließen und morgens mechanisch wieder öffnen. Durch das Botschaftsviertel erreichen wir schließen den Stadtteil La Recoleta, in dem sich einst König Willem-Alexander und Königin Maxima der Niederlande heimlich trafen und Evita auf dem großen Friedhof begraben liegt. Wir besuchen hier eine kleine Kirche und merken schließlich, wie durch die lange Anreise unsere Kräfte etwas nachlassen. Vorbei am Teatro Colon bringen uns Miguel und Mariel zum Hotel, wie wir schließlich einchecken und uns ausruhen können. Mit fünf meiner Gäste treffe ich mich am Abend und wir schlendern zu einem Café, wo wir das erste argentinische Fassbier auf dieser Reise probieren.


Freizeit in Buenos Aires & Tango–Show

Der letzte Tag des Jahres steht uns frei zur eigenen Programmgestaltung. Nachdem wir innerlich noch nach deutscher Uhrzeit leben, sehen wir uns nicht allzuspät am Frühstückstisch wieder. Wir besprechen unsere Pläne für den heutigen Tag. Zwei meiner Reisegäste möchten noch einmal zurück zum Friedhof, der als einer der schönsten in Südamerika gilt. Die anderen Gäste und ich beschließen, mit dem Hop-on-hop-off-Bus noch einmal durch Buenos Aires zu fahren. Wir spazieren zum ältesten Café der Stadt, dem Café Tortoni , da sich hier eine Zustiegsstation befindet. Wir kaufen im Ticketshop unsere Bordkarten für den Bus und erfahren ganz nebenbei, dass diese Station aufgrund eines Marathons heute gar nicht angefahren wird. Somit laufen wir schnellen Fußes zum Kongreßgebäude, da sich hier die nächste offizielle Busstation befindet. Wir warten dort rund 20 Minuten bis zum Eintreffen des ersten Busses und was passiert? Der Bus ist komplett voll und wir sechs Personen werden nicht reingelassen. Na das fängt ja schon einmal gut an. Nach rund weiteren zehn Minuten des Wartens kommt der nächste Bus um die Ecke, der uns dann zum Glück mitnehmen kann. Wir fahren nun erneut durch La Boca, San Telmo und steigen in Puerto Madero, allerdings auf der anderen Wasserseite, aus. Wir bummeln zur Promande und bemerken unseren starken Durst. In einem Restaurant nehmen wir daher Platz und bestellen Bier und Empanadas. Witzigerweise kommen zufällig auch die anderen beiden Gäste am Restaurant vorbei und gesellen sich auf ein Bier zu uns. Anschließend setzen wir unsere Stadtrundfahrt mit dem Bus durch die verschiedensten Teile der Stadt fort und befahren dabei noch mehr Stadtteile als am Vortag. Da heute Silvester ist, stellt die Busfirma ihren Betrieb auch eher ein und ab dem Teatro Colon laufen wir ca. 1,5 Kilometer zurück zu unserem Hotel, wo wir uns auf den letzten Abend des Jahres vorbereiten. Kurz vor 20 Uhr werden wir von einem Sammeltransfer abgeholt und zum Tango-Etablissement “La Ventana” gefahren. Hier ist für uns ein Tisch reserviert. Kurz vor 21 Uhr kommen die Musiker auf die Bühne und stimmen die Tango-Musik an. In der kommenden Stunde werden uns die vielfältigsten Tango-Tänze vorgeführt, abgewechselt mit Liedbeiträgen von ausgebildeten Sängerinnen und Sänger. Besonders beeindruckend ist die Vorstellung von zwei Künstlern, die mit Schnurren akrobatische Einlagen vorführen. Das die beiden sich nicht selber verletzen, grenzt an ein Wunder. Relativ sehr spät am Abend bekommen wir dann unsere ausgewählten Vor- und Hauptspeisen serviert und wir lassen es uns schmecken. Kurz vor Mitternacht werden lustige Hüte und blinkende Hasenohren ausgeteilt und wir zählen den Countdown zum Neuen Jahr unter…drei, zwei, eins…feliz ano nuevo. Nachdem wir uns zum neuen Jahr die besten Wünsche ausgesprochen haben, setzt die Musik zum Tanzen ein. Zunächst wird ein buntes Portfolio von Liedern aus der Disko-Zeit abgespielt, später dann auch neuere Songs wie Madonna oder Sia. Nach einem kleineren Kampf erhalten wir dann gegen halb eins auch jeder noch ein Dessert sowie Glas Sekt zum Anstoßen…ein Prosit auf das neue Jahr. Wir tanzen noch ein wenig weiter und kurz nach eins beschließen wir, den rund zehnminütigen Weg zum Hotel zu Fuß zurück zu legen, da wir auf den Transfer der langen Schlange nach zu urteilen, mindestens eine halbe Stunde warten müssten.


Flug nach Ushuaia im Süden Argentiniens – Feuerland

Der heutige Tag verspricht nicht allzu viele Ereignisse. Wir treffen uns halb zehn mit Mariel und sie begleitet uns erneut zum internationalen Flughafen von Buenos Aires, wo unser Flug nach Feuerland, genauer nach Ushuaia, startet. Nach dem checkin verabschieden wir uns von Mariel und gehen gemeinsam durch die Sicherheitskontrolle. Überpünktlich startet unser Flug mit Aerolineas Argentina in Richtung Süden. Beim Landeanflug auf Ushuaia bekommen wir bei dem Blick aus dem Fenster schon spektakuläre Aussichten auf die Landschaft, die Lust auf die kommenden anderthalb Tage machen. Nadia, unser Guide für die nächsten beiden Tage steht bereits am Flughafen bereit und bringt uns zum Hotel Fuengino, welches nur eine Block oberhalb der Hauptstraße St. Martin gelegen ist. Wir beziehen unsere Zimmer und haben nun natürlich großen Hunger. Gemeinsam spazieren wir zunächst zur empfohlenen Wechselstube, um uns noch ein wenig mit argentinischen Pesos zu versorgen. Aber leider ist diese geschlossen. Das liegt wohl am Neujahrsfeiertag. Also spazieren wir weiter die Straße runter Richtung Beagle-Kanal. Bei Sonnenschein präsentiert uns sich dieser in seiner schönsten Pracht und sogar einen Regenbogen können wir erblicken. Wir nehmen Kurs auf das bereits geöffnete Restaurant Isabela, welches wohl King Crabs, also Königskrabbe, anbieten soll. Dachten wir....aber nichts. Da die anderen Restaurants allerdings alle erst 19 Uhr öffnen und wir nach dem Frühstück eine Leere im Magen verspüren, bleiben wir trotzdem hier und verspeisen Meeresfrüchten, Steak bwz. Sorrentinos, argentinische Nudeltaschen, ähnlich der bekannten Ravioli. Nachdem wir den letzten Schluck aus unserem Bierglas getrunken haben, trennt sich die Gruppe, um eigenen kleineren Spaziergänge zu unternehmen und anschließend zurück zum Hotel zu kehren. Dort treffen wir fast zeitgleich ein und nehmen noch einen kleinen Absacker an der Bar.


Ausflug in den Feuerland–Nationalpark

Endlich in Patagonien angekommen, erwartet uns heute ein Tag voller Natureindrücke. Bereits acht Uhr treffen wir uns zu unserem Ausflug in den Feuerland-Nationalpark. Wir nehmen im Bus Platz und verlassen mit Nadia die Stadt Ushuaia. Nach einer rund zwanzig minütigen Fahrt halten wir an der letzten Zugstation „El tren del fin del mundo“ für einen Fotostopp. Beim Aufenthalt im Bahnhofsgebäude bekommen die ersten Gäste meiner Gruppe Lust, eine Fahrt mit diesem Zug zu unternehmen. Nach und nach schließen sich alle Gäste der Gruppe an und wir reservieren für den Nachmittag acht Plätze. Nachdem dies geklärt ist, fahren wir weiter hinein in den Nationalpark. Am offiziellen Eingang holt Nadia die Eintrittskarten ab und wir fahren zur Bucht, wo sich die letzte Poststation der Welt befindet. Es fängt zwar etwas an zu nieseln aber das tut weder dem Vorhaben noch der Stimmung einen Abbruch. Hier unternehmen wir einen kleinen Spaziergang und Nadia erklärt uns die Bäume sowie Sträucher, die wir hier vorfinden. Als die Poststation öffnet, lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, auch hinein zu gehen. Man kann sich hier einen Stempel in seinen Pass geben lassen oder einfach eine Postkarte abschicken mit dem entsprechenden Stempel. Ich bin sicher, die Postkarten werden auch (irgendwann) ankommen. Unser nächster Fotostopp ist am Roca-See mit einer Größe von sechs Quadratkilometer. Da es nun doch etwas nasser und schlammiger wird, freuen wir uns, als wir wieder im wärmenden Bus einsteigen können. Nach einer sehr kurzen Fahrt erreichen wir den Parkplatz des hiesigen Heimatmuseums. Zunächst machen wir hier eine kleine Kaffeepause und der erste Mate-Tee wird probiert. Im Foyer des Museums schließlich packt Nadia ihre verschiedenen Landkarten aus und erzählt uns einiges zur territorialen Verteilung Argentiniens früher und heute sowie zur Gebietsabgrenzung von Feuerland zwischen Argentinien und Chile, denn die Grenze zum Nachbarland ist gar nicht soooo weit entfernt, zumindest was die Anden betrifft. Nach unserem gemeinsamen Besuch durch die Ausstellung, geht es weiter mit dem Bus und wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch ein Gebiet, wo Bieber sehr aktiv sind. Da Bieber nachtaktiven Tiere sind, haben wir leider keine Chance, die Nager zu sehen aber dafür bekommen wir eine wunderschöne gelbe Orchidee zu Gesicht. Unser letzter Stopp im Feuerland-Nationalpark ist in der Lapataia-Bucht, wo sowohl die Nationalstraße 3, von Buenos Aires kommend, endet, als auch die Panamericana, die von Alaska nach Feuerland führt.
Zurück in Ushuaia bringt uns der Chauffeur zu einem Restaurant, wo wir zum Mittagessen erwartet werden. Danach geht es zurück mit dem Bus zur Zugstation, wo uns Nadia noch behilflich ist beim Kauf der Zugkarten. Sie fährt nun mit dem Bus zurück in die Stadt und wir nehmen in den kleinen Abteilen des Zuges Platz, der einst als Gefangenexpress genutzt wurde. Nach einer kurzen Fahrt von ca fünfzehn Minuten halten wir an einem weiteren Bahnhof, wo wir aussteigen können, um die Fotos zu kaufen, die am Eingang mit den Gefangenen gemacht wurden und um ein wenig durch die Gegend zu laufen. Anschließend setzen wir unsere Fahrt im Zug fort und lauschen den deutschsprachigen Ausführungen zu den früheren Geschichten, wie es im Gefängnis zuging und was die Arbeiten der Gefangenen war bzw. wozu der Zug auch genutzt wurde. An der Endstation rangiert die Lok und setzt sich um, um den gleichen Weg wieder zurück zu nehmen. Auf der Rückfahrt hören wir uns die Informationen zur Flora und Fauna hier in der Region an, welche wir zum Teil am Vormittag bereits von Nadia erfahren haben. Zurück am Bahnhof warten bereits zwei Taxen auf uns, die uns zurück zu unserem Hotel Fuengino bringen. Am Abend spazieren wir dann gemeinsam zu einem Restaurant, wo wir endlich von der Königskrabbe in verschieden Ausführungen wie King Crab mit Reis, King Crab überbacken oder sogar als „vollständiges“ Tier probieren.


Bootsfahrt im Beagle–Kanal – Flug nach El Calafate in Patagonien

Bevor wir Feuerland am heutigen Tag wieder verlassen, unternehmen wir am Vormittag noch eine Bootsfahrt auf dem Beagle-Kanal. Nachdem wir unsere Karten bekommen haben, steigen wir auf dem eingesetzten Katamaran ein. Nach dem Ablegen dürfen wir nach rund fünf Minuten Fahrt bereits in den Außenbereich zum Fotografieren. Als erstes steuern wir eine kleine Insel an, wo Kormorane leben. Nach rund 30 Minuten Fahrt mit dem Katamaran legen wir an einer Insel an, um dort auszusteigen, wer mag, was natürlich alle machen. Hier gibt es einen Aussichtspunkt, von wo aus man ein wunderbares Motiv auf die Anden-Berge und den Beagle-Kanal hat. Da wir auch noch herrlichstes Sonnenwetter haben, bekommen wir wunderschöne Fotos als Erinnerungsandenken. Wir setzen die Fahrt fort und steuern nun eine Insel an, wo Seelöwen ihr Zuhause gefunden haben. Genau gegenüber befindet sich das bekannte Feuerland-Fotomotiv mit dem Leuchtturm, der in keiner Fotosammlung fehlen darf. Auch hier haben wir so ein großes Glück mit dem Wetter, so dass die Bilder aussehen wir gemalt. Die Rückfahrt in Richtung Ushuaia wird etwas stürmischer, so dass die Wellen den Katamaran in Trab halten. Später erzählt uns Nadia, dass durch den zunehmenden Wind alle Bootsfahrten für den Nachmittag abgesagt wurden. Da hatten wir ja noch einmal Glück gehabt. Zurück an Land haben wir noch rund eine Stunde freie Zeit, bevor unser Transfer in Richtung Flughafen einsetzt. Nachdem wir am Flughafen das Gepäck eingecheckt und ich das Übergepäck bezahlt habe, verabschieden wir uns von Nadia. Unser nächstes Ziel ist El Calafate. Nach rund einer Stunde Flugzeit erreichen wir die Stadt vor den Toren des Nationalparks Los Glaciares. Gerardo holt uns am Flughafen ab und begleitet uns zum Hotel Los Canelos, unserem Zuhause für die kommenden drei Nächte. Das ist nun schon etwas entspannter als bei anderen Rundreisen, wo man fast jede Nacht in einem anderen Hotel verbringt. Für das Abendessen entscheiden wir uns, der Restaurant-Empfehlung von Gerardo zu folgen und werden absolut nicht enttäuscht. Es ist einfach eine Top-Adresse. Als Vorspeise probieren die meisten von uns geräuchertes Guanaco, eine Lama-Art, die vorrangig im Nationalpark Torres del Paine zu finden ist. Als Hauptspeise wählen wir zwischen Guancao als Gulasch- bzw. Steakvariante, Pasta mit Gemüse oder aber auch Pasta mit King Crab. Die Gerichte sind so reichhaltig und lecker, dass wir fast enttäuscht sind, dass wir keinen Hunger mehr auf Nachttisch haben. Aber dennoch bekommen wir einen kleinen Nachtischgruß aus der Küche und bevor wir das Restaurant verlassen, lädt uns der Chef des Restaurants noch auf einen Grappa ein. Wohl bekommt es.


Ausflug zum Gletscher Perito Moreno – Besuch der Lagune Nimez

Ein weiterer Tag voller Natur liegt vor uns. Wir verabreden wir uns wieder früh zum Start unseres Ausfluges. Acht Uhr holt uns Gerardo ab und wir fahren die rund 75 Kilometer zum Perito-Moreno-Gletscher. Unterwegs halten wir für einen Fotostopp und probieren, wer mag, von der Calafate-Frucht. Am Nationalpark-Eingang bezahlt der Guide die Eintrittskarten und wir befahren die Straße des Nationalparks. Da es aktuell ein wenig nieselt haben wir abermals Glück und ein schöner, voller Regenbogen erstreckt sich oberhalb des Gletschers. Wir stoppen an einem Parkplatz für Fotos und halten das seltene Naturspektakel mit der Kamera fest. Dann fahren wir weiter hinunter zum Hafen, wo wir unsere rund einstündige Bootsfahrt antreten, die uns nah an die Abbruchkante des Perito-Moreno-Gletschers bringt. Davor hält das Boot an und rotiert, damit jeder die Chance bekommt, Fotos von dem blau-schimmernden Eismassen zu bekommen....herrlich!!!! Zurück an Land fahren wir noch wenige Minuten mit dem Bus, bis wir einen großen Parkplatz erreichen von dem aus wir unseren Spaziergang entlang des Perito-Moreno-Gletschers starten. Parallel zur 5 Kilometer langen Abbruchkante hat der Nationalpark verschiedene Rundwege errichtet, die man alle entlang spazieren kann. Natürlich hält man immer wieder an, um den Gletscher auf sich wirken zu lassen, zu entspannen und die Aufnahmen mit den Augen in sich zu speichern. An verschiedenen Punkten halten wir, um auch nichts zu verpassen und vielleicht doch ein Stück kalbenden Gletscher zu erblicken. Unser Rundgang endet an einer anderen Stelle, als wir begonnen haben. Nach einem kurzen technischem Stopp holt uns der Bus-Chauffeur hier am anderen Parkplatz ab und wir fahren zurück in Richtung El Calafate. Aber das soll es noch nicht gewesen sein mit dem heutigen Programm. In El Calafate befindet sich die Laguna Nimez, wo verschiedene Vogarten nisten, Enten sowie Flamingos leben. Auf einem ausgeschilderten Rundweg bummeln wir durch dieses Naturschutzgebiet und bestaunen, auch durch die Ferngläser, die rosanen Flamingos, Goldhalsibise und Chimangos. Unser heutiges Abendessen ist inkludiert und wir lassen es uns im Hotelrestaurant schmecken.


Optionaler Ausflug: Navigation Todo Glaciares

Wer möchte, kann heute einen Tag Auszeit nehmen oder im Vorfeld der Reise einen Ausflug zum Uppsala-Gletscher buchen, an dem tatsächlich alle Gäste der Reisegruppe teilnehmen. Unser örtlicher Guide holt uns zeitig am Morgen ab und nach rund 30 Minuten Fahrt erreichen wir den Hafen. Erst wundern wir uns, warum wir so zeitig vom Hotel abfahren mussten aber bei den vielen Bussen, die nach uns den Hafen erreichen, sind wir Gerardo doch dankbar, dass wir nicht ganz hinten in der Schlange stehen. Wir nehmen auf dem oberen Deck des Katamarans Platz und mit etwas Verspätung legt er schließlich ab. Wir passieren den Lago Argentino, den größten See Argentiniens, und passieren das Höllentor. Auf der linken Seite, auf einer Insel, erblicken wir zwei kleine Häuser, die früher von den Rangern genutzt wurden, nun aber leer stehen. Auf unserer weiteren Fahrt sehen wir die ersten Eisschollen und Eisberge. Vor einem riesigen Eisblock kommt der Katamaran schließlich zum Stehen und von hier aus haben wir nun den Blick auf den Uppsala-Gletscher. Weiter ran fahren darf der Kapitän nicht aber auch von der Entfernung aus fasziniert uns die Mischung aus Wasser und Eis, welche sich in spektakulären Blautönen präsentieren. Weiter bringt uns der Kapitän in einen Seitenarm des Lagos und wir sehen den Gletscher Seco und kleinere Wasserfälle. Der nächste Halt ist vor dem Gletscher Spegazzini. Auch hier bekommen wir an Bord ausreichend Zeit, den Gletscher zu fotografieren, bevor wie in der gegenüberliegenden Bucht für die Mittagspause anlegen. Ein rund 150 Meter langer Weg führt uns geradezu zu einem neu errichteten Komplex, wo man sich mit Mittagssnacks, Getränken sowie Souvenirs eindecken kann. Auf dem Weg dahin gibt es auch eine Art kleinen Balkon, wo es Sitzgelegenheit gibt mit direktem Blick auf den Spegazzini-Gletscher. Da die Sonne scheint und uns das Wetter gut gewillt ist, fotografieren wir sämtliche Bilder mit unseren Augen. Nach mehr als einer Stunde Aufenthalt geht es zurück an Bord und der Kapitän nimmt den gleichen Kurs auf zurück zum Hafen, von dem wir gestartet sind. Unser Guide erwartet uns bereits dort und bringt uns mit dem Bus zurück zum Hotel in El Calafate. Heute bleibt uns ein wenig Zeit zum Ausruhen. Da das Abendessen heute wieder nicht inkludiert ist, treffen sich die Gäste, die wollen mit mir an der Rezeption und gemeinsam spazieren wir zum nahgelegenen Steakhaus, wo uns Lachs oder Steak, je nach Wunsch, serviert werden.


Flug nach Salta

Heute steht nichts weiter auf dem Programm außer fliegen. Wir werden am Morgen von unserem lokalen Guide abgeholt, der uns die halbe Stunde zum Flughafen begleitet und beim Checkin behilflich ist. Nach der Verabschiedung begeben wir uns in den Sicherheitsbereich und fliegen über die argentinische Stadt Cordoba bis hoch in den Norden Argentiniens, nach Salta. Auf dem kleinen Flughafen von Salta gelandet, erwartet uns bereits Grit, unsere Reiseleiterin bis Dienstag, mit unserem Bus-Chauffeur Juan. Die Koffer werden verladen und Juan nimmt Kurs auf die Innenstadt von Salta. Auf der Fahrt bekommen wir schon erste Eindrücke von der ehemaligen Kolonialstadt. Wir checken im Hotel ein und da wir Hunger verspüren, besuchen wir am Abend ein Restaurant mit einem kleinen Hintergarten, in dem wir Platz nehmen. Auch Grit kommt dazu und so lernen wir uns bei Bier und einheimischen Gerichten schon etwas näher kennen.

Zugfahrt in den Anden – Salinas Grandes – Purmamarca

Ein weiteres Highlight unserer Reise liegt heute vor uns: die Fahrt mit dem Zug in die Wolken. Früh zeitig, genauer um sieben, stehen Grit und Juan bereit, um uns nach San Antonio de los Cobres zu bringen. Nachdem wir die Stadt verlassen haben, durchqueren wir kleiner Dörfer und stoppen immer wieder für Fotos wie z.B. an einer Alten Eisenbahn oder einem Viadukt. Auch landschaftlich verändert sich einiges und wir erblicken mehr und mehr Kakteen. In einem kleinen Örtchen besuchen wir das Heimatmuseum und Grit erklärt uns alte Relikte. Einige Meter hinter dem Ort befindet sich eine alte Ruinen-Stätten, die wir auch besuchen und uns erklären lassen. Unser Ziel ist aber weiterhin San Antonio, ein Städtchen, welches wir zur Mittagszeit erreichen. Ich teile die Tickets aus, die auf jeden Namen mit einem bestimmten Sitzplatz reserviert sind und wir nehmen Platz. Endlich setzt sich der Zug in Bewegung und nimmt stetig an Höhe auf. Wir beobachten aus dem Fenster Esel und Pferde und hängen immer wieder unsere Köpfe raus um die Fahrt mit dem Zug zu filmen. Nach rund 50 Minuten Fahrt halten wir an einer Bahnstation und die Lokomotive wird umgesetzt. Ab jetzt schiebt sie den Zug von hinten hinauf. Die Spannung steigt und wir nähern uns dem bekannten Viadukt, welches wir bereits aus dem Fernsehen und Dokumentationen kennen. Ganz langsam bewegt sich der Zug über die Gleise, die sich auf mehr als 4.000 Meter Höhe befinden. Es ist ein irres Gefühl, das man nicht beschreiben kann, man kann es nur fühlen. Am einem Ende des Viaduktes angekommen, werden die Sitzplätze getauscht, so dass auch die Menschen auf der anderen Seite die Möglichkeit bekommen, aus dem Zug dem Viadukt hinunter zu schauen. Wieder auf der anderen Seite angelegt, stoppt der Zug und wer will, kann bei den Händlern aussteigen, um Souvenirs, Pullover oder etwas zu essen zu kaufen. Standesgemäß wir die argentinische Flagge gehisst. Nun geht es zurück zum Bahnhof von San Antonio, wo wir leicht verspätet ankommen. Grit holt uns am Bahnhof ab und begleitet uns zum Bus, denn es liegt noch eine sehr lange Fahrtstrecke vor uns. Der nächste Teil unserer Fahrt führt uns rund drei Stunden über eine Schotterpiste. Das Ziel sind die Salinas grandes, der große Salzsee. Und der ist wirklich beeindruckend. Schauen Sie sich die Bilder an, diese sprechen für sich! Unser Tag ist aber noch lange nicht zu Ende. Unsere Übernachtung befindet sich in Purmamarca. Die Ortschaft erreichen wir über eine Passstraße, die uns erst auf eine Höhe von fast 4.200 Metern über den Meeresspiegel führt und anschließend wieder hinunter auf rund 2.500 Meter. Kurz vor halb neun am Abend erreichen wir endlich unser Ziel.


Purmamarca – Humahuaca – Salta

Etwas später als am vorherigen Morgen verabreden wir uns zur Weiterfahrt. Unser erster Stopp ist im Zentrum von Purmamarca, wo wir gemeinsam mit Grit einen kleinen Rundgang unternehmen. Wir besichtigen die hiesige Kirche und bummeln über den Markt. Von der Kirche aus haben wir schon einen beeindruckenden Blick auf die umherliegenden Hügel, die durch das einfallende Sonnenlicht in bunte Farben getaucht sind. Viele Händler haben bereits ihre Stände aufgebaut und bieten ihre Waren an. Wir können es uns nicht entgehen lassen, dort zuzuschlagen und decken uns mit dem ein oder anderen Mitbringsel ein. Im Bus reisen wir weiter in Richtung Humahuaca und stoppen unterwegs unter anderem am südlichen Wendekreis des Steinbocks. Aber auch so halten wir immer wieder für Fotostopps, denn auch auf dem Weg nach Humahuaca faszinieren die Berge mit einem bunten Farbenspektakel. In der Ruinenstatt Puarca de Tilcara unternehmen wir einen Rundgang mit Grit und sie erzählt uns zum Aufbau der ehemaligen Stadt und zum damaligen Leben. Gegen Mittag schließlich erreichen wir Humahuaca, wo wir in einem kleinen Lokal zum Mittagessen erwartet werden. Wir probieren heute einmal Lama, serviert mit Andenkartoffeln. Anschließend spazieren wir auch hier zum Marktplatz, wo wir die Kirche von außen besichtigen. Eigentlich wollen wir noch die Markthalle besichtigen aber leider kommen wir zu spät, da die Händler ihre Stände bereits abbauen. Also leitet uns Grit zurück zum Bus und wir fahren wieder in Richtung Salta. Unterwegs halten wir noch an einer kleine Kirche in Tilcara, wo neun wertvolle Gemälde aufgehängt sind, die bewaffnete Engel zeigen. Am späteren Nachmittag schließlich erreichen wir wieder unser Hotel in Salta und wir bedanken uns für einen schönen Tag bei Grit und Juan. Am Abend besuchen wir ein Restaurant in der Balcerca-Straße, wo wir zu Abend essen und uns typische Folklore-Tänze vorgeführt werden. Im Anschluss spielt eine Band argentinische Musik.


Cafayate & Quebrada de las Conchas

Auch heute heißt es wieder zeitig aufstehen. Unser Ausflug führt uns durch die Quebrada de las Conchas, der Muschelschlucht, nach Cafayate. Zunächst passieren wir das Lerma-Tal, wo viel Rinderzucht betrieben wird, und passieren diverse Städte und Dörfer, bis sich die Landschaft langsam ändert. Die Häuser werden weniger und es grünt etwas mehr. Kurz vor dem Eingang zur Muschelschlucht halten wir noch für eine technische Pause. Danach fährt Juan hinein in die Quebreda de las Conchas und die Landschaft ändert sich abermals. Begleitet werden wir nun vom Muschelfluss und um uns herum erheben sich Berge, die sich teilweise in tiefes rot gefärbt haben. Immer wieder halten wir für Fotostopps, um die Gesteinsformationen für die Erinnerung bildlich festzuhalten. Eine etwas größere Pause legen wir an der sogenannten Teufelsschlucht ein. Wir gehen einen kurzen Pfad entlang und befinden uns dann vor einer riesigen Gesteinswand. Es gibt einige nicht so schlaue Menschen, die trotz Verbotsschild die Steine hinaufklettern, um bessere Fotos zu machen aber deren Problem ist schließlich, wie sie wieder herunterkommen. Es gibt einige, die lange Gesichter machen und schon einige Minuten überlegen wie sie wieder hinunterkommen. Ein wenig Schadenfreude überkommt uns. Letztlich rutschen sie die Steine ab und machen sich ihre Hosen kaputt. Naja….
Der Weg zurück zum Bus dauert doch ein wenig länger, da mittlerweile Händler ihre Waren ausgepackt haben und wir uns mit Onxyanhänger und –ohrringe eindecken. Unser nächster Stopp ist im benachbarten Amphitheater, eine Art Höhle mit offener Decke. Ganz hinten in der Ecke sitzt ein Musiker,der auf seiner Flöte tolle Klänge in unsere Ohren zaubert. Durch das Echo in der Schlucht klingt es noch faszinierender. Ein kleines Glücksgefühl überkommt uns. Gegen Mittag erreichen wir eine Bodega im Ort Cafayate, wo wir auf der Terrasse des Hotels zu Mittag essen. Es gibt Grillgut. Unser nächster Programmpunkt ist eine Weinverkostung auf dem Gut Piatelli. Ein Mitarbeiter des Hauses zeigt uns erst das imposante Areal, was mittlerweile neben den Weinreben auch ein Restaurant und verschiedene Castelets beherbergt. Danach geht es in den Keller, wo uns die Produktion, die Lagerung sowie die Gärung erklärt werden. Ein Besuch eines Weingutes darf natürlich nicht ohne Verkostung ablaufen und die hat es sich. Wir probieren von 2 Weiß-, 1 Rosé und 4 verschiedenen Rotweinen. Meiner Gruppe schmeckt es. Der Rückweg nach Salta verläuft erst nach Plan aber dann tun sich erste Probleme auf. Durch den eingesetzten Regen, vor allem im Gebirge, wird die Straße überflutet und wir kommen durch die Wassermassen nicht weiter. Also heißt es erst einmal warten, warten, warten. Vor uns steht ein großer Linienbus und irgendwann besprechen sich der Linienfahrer und unserer Bus-Chauffeur Juan, dass sie es probieren werden, durchzufahren. Der große Bus fährt vor. Und es funktioniert tatsächlich, denn Juan kann seinen Bus gut einschätzen. Nach der ersten Hürde, die wir angstvoll genommen haben, werden die weiteren überfluteten Stellen fast zum Kinderspiel. Aber es kommen noch einige. Nach einigen Stunden Fahrt verlassen wir schließlich die Schlucht ohne Schaden genommen zu haben und wir erreichen mit fast dreistündiger Verspätung wieder unser Hotel in Salta.


Stadtführung in Salta – Flug über Buenos Aires in das Dreiländereck Brasilien, Paraguay und Argentinien

Bevor wir den Nordwesten Argentiniens verlassen, möchten wir doch noch etwas die Kolonialstadt Salta anschauen, in der wir die letzten Nächte verbracht haben aber von der wir noch nicht wirklich viel gesehen haben. Nachdem die Koffer im Bus verstaut sind, fahren wir zur nahegelegenen, quadratisch angelegten Plaza 9 de Julio, an deren vier Seiten viele Kolonialbauten entstanden sind. Nachdem uns Grit die einzelnen Gebäude erkärt hat, fahren wir vorbei an der roten Sankt-Franziskus-Basilika aus dem 19. Jahrhundert zum Karmelitenkonvent Convento de San Bernardo, wo wir noch einen Ausstieg haben. Vorbei an der Talstation der Gondelbahn bringt uns Juan anschließend im Bus hinauf auf den Hausberg, dem San Bernardo Hügel, von wo aus wir einen fantastischen Blick über die gesamte Stadt Salta haben. Natürlich haben wir die freie Sicht auch dem tollen Wetter und der herauskommenden Sonne zu verdanken aber beeindruckt sind wir schon. Einen letzten Fotostopp legen wir am wuchtigen, ca. 25 Meter hohen Denkmal des Gauchos Martin Miguel de Guemes ein, der eine sehr starke Bedeutung für alle Argentinier hat. Anschließend bringen uns Grit und Juan zum Flughafen von Salta, wo wir vier Tage zuvor angekommen sind. Von hier aus fliegen wir über den nationalen Flughafen von Buenos Aires weiter nach Iguazu. Unser neuer Reiseleiter Max erwartet uns bereits am argentinischen Flughafen von Iguazu und begrüßt uns freudig mit seinem schwäbischen Dialekt. Er begleitet uns zu unserem zentral gelegenen Hotel in der Stadt Puerto Iguazu, ebenfalls in Argentinien befindlich. Zur Begrüßung im Hotel stoßen wir typisch mit Caipirinha an. Am Abend wollen wir einmal fleischlos speisen und kehren im hippen Lokal Holly ein, wo wir eine reichliche Auswahl in der Speisekarte vorfinden.


Ausflug zu den argentinischen Iguazu–Wasserfällen

Die Besichtigung der Iguazu-Wasserfälle auf der argentinischen Seite steht heute auf unserem Programm. Auf rund drei Kilometer Länge befinden sich in Argentinien 275 Wasserfälle, teilweise bis zu 70 Meter hoch. Wir fahren rund eine halbe Stunde bis zum Eingang des Nationalparks und schon auf dem Weg dahin erzählt uns Max lustige Geschichten von Gästen und seinem Deutschland-Aufenthalt. Nachdem unser Guide die Eintrittskarten geholt und an uns ausgeteilt hat, betreten wir den Nationalpark und an einer großen Karte erklärt er uns das Programm für den heutigen Vormittag. Die bekannte Teufelsschlucht ist aktuell leider gesperrt, da die Brücke aufgrund von Überschwemmungen zerstört wurde, und somit zeigt uns Max die Alternative des blauen und des roten Rundgangs auf, die wir in den kommenden Stunden belaufen werden. Zunächst spazieren wir durch ein Wald-Areal und lauschen den Lauten diverser Vögel und dem Zirpen der Zikaden, die wir auch als Raupen und später auch als ausgewachsene Zikade selber sehen werden. Dann endlich sehen wir die ersten Wasserfälle - sehr eindrucksvoll. Wir können uns gar nicht satt sehen an den Wassermassen und hören stetig das Rauschen der imposanten Wassermassen, die sich ihren Weg bahnen. Schauen Sie sich die Bilder an, diese sprechen für sich! Nachdem wir den blauen Rundgang belaufen haben, legen wir an einem Restaurant eine Mittagspause ein. Im Anschluss daran spazieren wir entlang des roten Rundgangs, vorbei an den "Zwei Schwestern" zu einem weiteren Aussichtspunkt, von dem wir aus einen spektakulären Blick auf die Wasserfälle, auch auf der brasilianischen Seite, genießen. Am Nachmittag steht ein weiteres Highligt für uns auf der Liste. Auf diese Idee ist ein Gast meiner Gruppe gekommen und sie ist wirklich mega: wir unternehmen eine Bootsfahrt auf dem Fluss Iguazu hin zu den Wasserfällen. Mit einer Rettungsweste ausgestattet, nehmen wir auf dem Boot Platz und der Kapitän nimmt seinen Weg flussaufwärts. Die Wellen und die Strömung der Wassermassen sind unsere Begleiter und gestalten die Fahrt zu den Wasserfällen abenteuerlich und aufregend. Vor den Wasserfällen hält der Kapitän sein Boot an, damit wir auch aus diesem Blickwinkel Fotos von den Fällen machen können. Danach verpacken wir unsere Sachen wasserdicht und der Nervenkitzel steigt. Der Kapitän und sein Team steuern direkt auf die Wasserfälle zu und wir bekommen mehrfach die Dusche unseres Lebens verpasst. Es ist ein Mordsgaudi, für den gar keine Worte zu finden sind...man muss es einfach erleben. Der Spaßfaktor ist sehr sehr hoch und die Investions des Geldes lohnt sich auf jeden Fall. Das Adreanalin strömt auch dann noch durch unsere Körper, als wir wieder zurück an Land sind und die vielen Stufen hinauf gehen, die uns zurück zum Transfer führen. Am Abend genießen wir im Restaurant "Aqua" neben einer Vor- und Nachspeise den lokalen Fisch Surubi, der sehr gut schmeckt.


Ausflug zu den brasilianischen Iguazu–Wasserfällen – Flug nach Rio de Janeiro in Brasilien

Es heißt wieder Kofferpacken. Unser Abenteuer Argentinien geht zu Ende. Gemeinsam mit Max fahren wir zur nahegelegenen argentinisch-brasilianischen Grenze und Max übernimmt die Formalitäten für uns. In Brasilien angekommen, fahren wir zum Heliport, da die Mehrheit meiner Gäste die Wasserfälle auch aus der Luft heraus sehen möchten. Natürlich können Max und ich diesen Wunsch nicht abschlagen. Wir sind als einer der ersten da und so ersparen wir uns die lange Warteschlange. In zwei Durchgängen nehmen wir im Hubschrauber Platz und der Flugkapitän bringt sein Gefährt in die Luft. Er dreht von jeder Seite her zwei Schleifen, damit wir alle die Möglichkeit haben, die Wasserfällen zu sehen, Videos zu filmen und die Bilder in unseren Köpfen zu speichern. Zurück am Boden besuchen wir nun die brasilianische Seite der Fälle, die einen ganz anderen Blick auf das Wasser versprechen. Diesmal sehen wir die Iguazu-Wasserfälle nicht von oben nach unten sondern in Panorama-Ansicht in voller Breite. Wir haben ausreichend Zeit, den Wanderweg langsam und in voller Genießerzeit entlang zu laufen. Das Ende ist an einer Plattform, bei der man den Wasserfällen sehr nah kommen und gegebenenfalls nass werden kann. Es ist ein anderer Genuß als am Vortag aber mindestens ebenso eindrucksvoll. Ein schöner Ausflug geht zu Ende und er endet am Flughafen von Foz de Iguazu, also der brasilianischen Seite. Hier besteigen wir das Flugzeug, welches uns zur letzten Station unserer Reise bringt, nach Rio de Janeiro. Nach rund zwei Stunden landen wir in einer der wohl bekanntesten Metropolen der Welt. Heidi ist unsere Gästeführerin der nächsten Tage. Gemeinsam mit ihr fahren wir vom Flughafen los, über die Rio-Niteroi-Brücke und erreichen die ersten Stadtteile Rios. Heidi gibt uns schon wahnsinnig viele Infos zur Stadt. Unser Ziel ist der Stadtteil Copacabana, wo sich unser Hotel Windsor California in der ersten Reihe befindet. Wir checken ein und treffen uns rund zwei Stunden später zum Abendessen wieder. In der Zwischenzeit können wir schon einmal zum Strand gehen oder von der hoteleigenen Dachterrasse aus den fantastischen Ausblick in uns aufnehmen. Zum Abendessen spazieren wir zu einer nahegelegenen Churrascaria, wo wir an einem typischen Rodizio teilnehmen. Es gibt ein großes Buffet an Salaten, Gemüse und Pasta, an dem wir uns nach all-you-can-eat-Manier bedienen dürfen. Die Kellner der Churrascaria kommen immer wieder mit diversen Fleischspießen an unseren Tisch und wir können davon nehmen, wie wir mögen....und dazu noch ein typischer Caipi....sehr, sehr lecker.


Ausflug zur Christus–Statue auf dem Corcovado – Fahrt entlang der Strände von Rio

Zu einem Besuch in Rio de Janeiro gehört definitiv der Besuch der Christus Statue und die besuchen wir heute als erstes. Da wir als Gruppe schon vorangemeldet sind, können wir an der langen, wartenden Schlange vorbei laufen, während Heidi die Tickets am Schalter abholt. Kurz darauf sitzen wir schon im roten Zug und nehmen auf der rechten Seite in Fahrtrichtung Platz, damit wir vom Zug aus auch einen schönen Blick auf Rio de Janeiro haben. Noch kurz müssen wir nach dem Zug einen Lift nehmen und schon stehen wir vor der beeindruckenden Christus-Statue. Heidi nimmt uns noch zur Seite und erklärt uns einiges zur Statue und zur Kapelle aber natürlich auch zu den Sehenswürdigkeiten und Stadtteilen, die wir von hier oben erblicken können. Plötzlich geht Heidi vor uns auf den Boden;-) damit wir ein tolles Bild von uns mit dem Christus bekommen. Danach haben wir Zeit, auf dem Aussichtsplateau entlang zu spazieren, die Ausblicke auf uns wirken zu lassen und um die vielen Menschen herum zu laufen, die für ihre Influencer-Bilder posieren. Wir nehmen in Anschluss den gleichen Weg zurück, um zu unseren Bus zu gelangen und weiter die Metropole Rio zu entdecken. Wir fahren erst einmal durch den Stadtteil Ipanema vorbei, weiter am Hippodrom und passieren einen Tunnel. Auf der anderen Seite des Tunnels erblicken wir bei der Ausfahrt die größte Favela der Stadt auf der Südseite. Kurz darauf machen wir eine kurze Pause am Weststrand, um uns mit der Milch einer Kokosnuss zu erfrischen. Danach geht es für uns weiter mit unserer Panoramarundfahrt entlang der Strände von Rio de Janeiro. Besonders interessant ist die Kombination aus einem 5-Sterne-Hotel, welches direkt von einer der zahlreichen Favelas eröffnet wurde. Wir halten noch einmal am Strand von Leblon um aus den Bus zu steigen und das Flair Rio`s in uns aufzunehmen. Bevor unsere Stadtführung für den heutigen Tag endet, bummelt Heidi mit uns über den Markt von Ipanema, wo man Blumen, Obst, Fisch, Fleisch, frisch gepressten Orangensaft und und und käuflich erwerben kann. Heidi erklärt uns auch die heimischen Produkte, antwortet auf unsere Fragen und von der ein oder anderen Frucht dürfen wir auch eine Kostprobe nehmen.
Am Nachmittag genießen wir unsere Zeit am Strand, im abkühlenden Wasser oder an einer der zahlreichen Strandbars, bevor wir uns am Abend wieder treffen und gemeinsam im italienischen Restaurant "Don Camilo" zu Abend essen.


Stadtbesichtigung von Rio de Janeiro – Zuckerhut und Altstadt – Ausflug nach Niteroi

Nicht nur die Christus-Statue sondern auch der berühmte Zuckerhut gehören zu unserem Rio-Programm hinzu und so besuchen wir diesen am heutigen Morgen. Wir fahren mit einer Gondelbahn hinauf auf die erste Bergstation. Auf dem Hügel angekommen, laufen wir entlang eines Weges, wo Orchideen gedeihen und kommen alsbald an eine weitere Station, deren Gondel uns hinauf bringt auf den bekannten Zuckerhut. Noch sind wenig Leute da und wir haben einwandfreie Sicht auf Rio - diesmal sind es andere Blicke als am Vortag vom Corcovado aus und so erblicken wir die lange Brücke, die wir bereits zwei Tage vorab befahren sind als wir vom Flughafen in Richtung Copacabana gefahren sind als auch die Stadt Niteroi oder Teile von Copacabana. Bereits jetzt sind es über 35 Grad und es ist noch nicht einmal Mittag. Also nehmen wir wieder in unserem Bus Platz, wo wir uns auf die Klimaanlage freuen. Gemeinsam mit Heidi fahren wir nun in die Altstadt von Rio de Janeiro und sie zeigt uns deren Schönheiten. Wir kommen unter anderem am Finanz- und Arbeitsamt vorbei als auch an der Kirche Santa Lucia und dem alten Hafen. Da Rio de Janeiro schnell und ungeplant gewachsen ist, findet man Altes neben Moderne und das spiegelt sich auch im Stadtbild der Altstadt wieder. Wir halten erneut für einen Fotostopp, um uns das Stadttheater, die Nationalbibliothek und das Rathaus von Heidi erklären zu lassen. Unser nächster Halt ist an der weltberühmten Escadaria Selaron. Das sind Stufen inmitten der Stadt, an denen über 2.000 Fliesen aus über 60 Ländern angebracht sind. Der letzte Stopp während unserer Altstadttour ist an der Kathedrale, die im Stil des Modernismus entworfen wurde. Unsere hungrigen Bäuche füllen wir in der historischen Confeitaria Colombo. Aber damit ist das Programm für uns noch nicht beendet. Auf Wunsch eines Reisegastes, der uns alle von seiner Idee überzeugen konnte, statten wir am Nachmittag der Nachbarstadt Rio's einen Besuch ab, nämlich Niteroi. Die Stadt ist die einzige in Brasilien, die durch einen Indio gegründet wurde. Wir halten am Teatro Popular Oscar Niemeyer, dessen Areal wir besichtigen. Unser Hauptziel ist jedoch das MAC, ein futuristischer Bau der ebenfalls vom Architekten Oscar Niemeyer entwurden wurde. Wir besuchen das Museum auch von innen. Aber das Highlight unseres zusätzliches Ausflugs wartet noch auf uns: wir fahren hinauf zum Stadtpark. Und die Aussicht von hier ist atemberaubend schön. Es sind wenig Leute hier und wir genießen den freien Panoramablick auf das gegenüberliegende Rio de Janeiro sowie auf die Guanabara-Bucht, an die sich Niteroi schmiegt. Es fühlt sich an, als sitzen wir in einer Lodge und der Blick ist nur für uns bestimmt. Ein wahrlich schöner Abschluss einer eindrucksvollen Natur- und Städtereise.


Freizeit in Rio de Janeiro – Rückflug nach Deutschland

Der letzte Tag der Reise steht uns frei zur individuellen Gestaltung und unser Zimmer können wir bis zum Mittag bewohnen. Einige meiner Gäste gehen noch einmal baden oder besuchen eines der zahlreichen Museen der Stadt. Oder aber sie besuchen den Hippiemarkt im Stadtteil Ipanema, der sich weniger als Hippie denn mehr als Schmuck-,Taschen- und Klamottenmarkt herausstellt aber sei es drum. Am Abend fahren wir gemeinsam mit Heidi zum Flughafen und nach dem Checkin verabschieden wir uns von ihr. Unser Flieger hebt mit fast einer Stunde Verspätung in Richtung Europa ab aber immerhin ist der Flug weitestgehend ruhig.

Ankunft in München

Mit einer halben Stunde Verspätung landen wir am zeitigen Nachmittag in München und die Gruppe verabschiedet sich voneinander. Wir Dresdner haben nun noch rund sieben Stunden Wartezeit vor uns, bevor unser Flieger in die sächsische Landeshauptstadt abhebt. Ziemlich müde landen wir spätabends in Dresden und freuen uns nun auf unser Zuhause.

Schlusswort

Meine liebe Reisegäste. Ich hoffe, dass ihr mit diesem Bericht noch einmal die Reise Revue passieren lasst während Ihr Euch Euren tollen Fotos widmet und dabei vielleicht ein Fotobuch erstellt. Bleibt gesund.
Eure Sylvia

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