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Vom Ende der Welt bis zur Copacabana – Unsere unvergessliche Reise durch Argentinien & Brasilien

Reisebericht: 23.10. – 09.11.2025

Eine Reise voller Kontraste – von Patagonias Eisriesen bis zu Rios Stränden. Gemeinsam entdecken wir Naturwunder, Kultur und unvergessliche Momente in Argentinien und Brasilien.

Mariele Legler

Ein Reisebericht von
Mariele Legler


Aufbruch nach Südamerika

Schon am Flughafen spüren wir die Aufregung in der Gruppe – heute beginnt unser gemeinsames Abenteuer ans andere Ende der Welt. Wir verabschieden uns von herbstlichem Mitteleuropa und steigen in den Flieger, der uns zunächst nach Frankfurt bringt. Beim Weiterflug Richtung Buenos Aires lassen wir nach und nach den Alltag hinter uns und tauschen To-do-Listen gegen Vorfreude auf Tango, Gletscher und Regenwald. Während wir über den Atlantik gleiten, wird uns bewusst, wie groß dieser Kontinent ist, den wir in den nächsten zwei Wochen erkunden dürfen. In der Nacht, irgendwo über den Wolken, sinken wir schließlich in einen leichten Schlaf – im Kopf schon Bilder von bunten Häusern, schneebedeckten Bergen und donnernden Wasserfällen.

Ankunft in Buenos Aires & Tango–Nacht

Am Morgen landen wir in Buenos Aires und tauchen ein in die pulsierende Hauptstadt Argentiniens, die mit ihrer Metropolregion rund 15 Millionen Menschen zählt und oft als „Paris Südamerikas“ bezeichnet wird.
Nach dem Check-in im Hotel machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum Plaza de Mayo – politisches Herz der Stadt, umgeben von der Casa Rosada, dem Cabildo und der beeindruckenden Kathedrale. Wir stehen in der Kathedrale Metropolitana, in der einst Papst Franziskus als Erzbischof wirkte, und lassen den Kontrast aus kolonialer Architektur und dichtem Stadtleben auf uns wirken. Leider haben wir mit dem Wetter nicht allzu viel Glück, es regnet durchgehend, aber immerhin bei 18 Grad. Beim Mittagessen probieren viele von uns das erste argentinische Steak – zart, saftig, begleitet von einem Glas Malbec. Am Abend tauchen wir dann in die Welt des Tangos ein: In einem stimmungsvollen Lokal erleben wir Tänzer, die mit jeder Bewegung Leidenschaft erzählen. Die Musik, das gedämpfte Licht und das leise Klirren der Weingläser lassen uns vergessen, dass wir heute erst angekommen sind – wir fühlen uns, als wären wir schon mittendrin in dieser Stadt, die niemals wirklich zur Ruhe kommt.

Buenos Aires: Vom bunten La Boca bis Puerto Madero

Gut gestärkt am Frühstücksbuffet starten wir zur großen Stadtrundfahrt. Unser Weg führt uns zu den verschiedenen Gesichtern von Buenos Aires: elegante Boulevards, historische Plätze und lebendige Viertel. In La Boca spazieren wir durch das berühmte Caminito mit seinen bunt bemalten Blechhäusern, einst Arbeiterquartier der italienischen Einwanderer – heute ein Freilichtmuseum aus Farbe, Kunst und Straßenmusik. In San Telmo, einem der ältesten Stadtteile, begegnen wir Kopfsteinpflaster, Antiquitätenläden und der lässigen Boheme-Seele der Stadt. Hier gibt es eine Runde Empandas für uns zum kosten - sie sind köstlich!
An den Parks von Recoleta und der berühmten Friedhofsanlage mit ihren prunkvollen Mausoleen hören wir Geschichten über Eva Perón und alte Aristokratenfamilien. Immer wieder staunen wir, wie europäisch diese Stadt in ihrer Architektur wirkt und doch unverkennbar lateinamerikanisch im Temperament ist. Am Abend sitzen wir gemeinsam in einem Restaurant am Wasser im modernen Stadtteil Puerto Madero, lassen den Tag Revue passieren und spüren, wie aus einer Gruppe von Fremden langsam eine Reisegemeinschaft wird.

Flug ans „Ende der Welt“: Ushuaia & Beagle–Kanal

Heute verlassen wir die Metropole und fliegen hinunter nach Patagonien – nach Ushuaia, die sich selbst als südlichste Stadt der Welt bezeichnet und malerisch am Beagle-Kanal liegt.
Als wir aus dem Flugzeug steigen, empfängt uns klare, frische Luft und ein Panorama aus schneebedeckten Gipfeln, tiefblauen Buchten und bunten Häusern. Nach einer kurzen Pause im Hotel geht es zum Hafen, wo bereits unser Katamaran auf uns wartet. Wir fahren hinaus auf den legendären Beagle-Kanal, benannt nach dem Schiff „Beagle“, mit dem einst u.a. Charles Darwin diese Region erforschte. Entlang kleiner Inseln sehen wir Kolonien von Seelöwen, die sich auf den Felsen sonnen, und Kormorane, die wie Pinguine wirken, wenn sie dicht gedrängt auf den Felsen stehen. Der Leuchtturm „Les Eclaireurs“ – oft fälschlich als „Leuchtturm am Ende der Welt“ bezeichnet – wird zu einem unserer ersten großen Fotomotive dieser Reise. Das Licht am späten Nachmittag taucht die Berge in zarte Töne, während wir langsam zurück nach Ushuaia gleiten. Beim Abendessen mit frischem Fisch und Meeresfrüchten, insbesondere Königskrabbe, lassen wir die einzigartige Stimmung dieser Fjordlandschaft nachklingen und sind dankbar, dass wir diese abgelegene Ecke der Welt sehen dürfen.

Nationalpark Feuerland & Natur pur

Unser Tag beginnt mit Sonnenschein über Ushuaia – perfektes Wetter für den Nationalpark Tierra del Fuego, den südlichsten Nationalpark Argentiniens. Das Schutzgebiet umfasst rund 630 km² und reicht von der Küste des Beagle-Kanals bis hinauf zu den Bergen und dem Lago Fagnano. Wir fahren entlang dichter Südbuchenwälder, in denen die Bäume vom patagonischen Wind geformt sind und Moose und Flechten wie ein grüner Teppich über den Ästen hängen. An einer malerischen Bucht unternehmen wir einen Spaziergang: Der Pfad führt über weiche Waldböden, vorbei an kleinen Bächen und weiten Ausblicken auf das Wasser, in dem sich die Berge spiegeln. Immer wieder halten wir inne und genießen die Stille – nur das Rauschen des Windes und das Rufen der Vögel begleiten uns. Später besuchen wir verschiedene Aussichtspunkte und lernen, wie die Gletscher der letzten Eiszeiten diese Landschaft mit ihren Fjorden, Tälern und Moränen geformt haben. Wer mag, nutzt am Nachmittag die Gelegenheit, noch tiefer in die Natur einzutauchen – etwa auf einer Wanderung zur Laguna Esmeralda, einem smaragdgrünen Bergsee, der seinem Namen alle Ehre macht. Dass die Wanderung sich als echtes Schlamm-Abenteuer entwickeln würde, war zu Beginn niemanden bewusst. Lohnenswert war die Mühe aber allemal, denn die Landschaft in Feuerland ist atemberaubend. Am Abend sitzen wir im Hotel zusammen, teilen Fotos und staunen, wie vielfältig Patagonien schon auf den ersten Blick ist.

Von Ushuaia nach El Calafate – Auf dem Weg ins Gletscherland

Heute heißt es Abschied nehmen vom Ende der Welt – doch das nächste Highlight wartet schon. Wir fliegen nach El Calafate, dem Tor zum Nationalpark Los Glaciares in der Provinz Santa Cruz. Die Region ist geprägt vom Südlichen Patagonischen Eisfeld, dem größten zusammenhängenden Eisfeld der Südhalbkugel außerhalb der Polarregionen, aus dem insgesamt 48 Gletscher wie riesige Eisströme abfließen.
Beim Anflug auf El Calafate sehen wir den türkisfarbenen Lago Argentino unter uns glitzern, Argentiniens größten See. Im Ort selbst empfangen uns niedrige Häuser mit viel Holz, gemütliche Cafés und die berühmten Calafate-Sträucher, deren Beeren der Gegend ihren Namen gegeben haben. Am Abend stimmen wir uns beim gemeinsamen Essen auf den gigantischen Eisriesen, dem wir morgen begegnen werden, ein.

Perito–Moreno–Gletscher: Ein Tag im Reich des Eises

Heute steht einer der spektakulärsten Gletscher der Welt auf dem Programm: der Perito-Moreno-Gletscher. Der Eisgigant ist etwa 30 Kilometer lang, bis zu 170 Meter mächtig und bedeckt rund 250 km² – eine Fläche größer als viele Großstädte.
Im Nationalpark Los Glaciares angekommen, blicken wir zum ersten Mal auf die gewaltige, bis zu 60 Meter hohe Eiswand, die in den Lago Argentino kalbt. Auf einem Boot fahren wir nahe an diese Wand heran und bestaunen die tiefblauen Spalten und die bizarre Struktur des Eises. Wenn ein Stück der Front abbricht und mit Donnerkrachen ins Wasser stürzt, geht ein Raunen durch unsere Gruppe – wir spüren, wie lebendig ein Gletscher sein kann. Anschließend erkunden wir die hervorragend ausgebauten Stege und Aussichtsterrassen gegenüber der Abbruchkante und erleben den Gletscher aus verschiedenen Perspektiven. Unsere Reiseleiterin Mariana erklärt, dass der Perito Moreno – anders als viele andere Gletscher – lange Zeit als relativ stabil galt und erst in jüngster Zeit deutlichere Rückzüge zeigt...seit nun 6 Jahren schmilzt der Gletscher.
Zwischen den Fotostopps gönnen wir uns Kaffee, lassen einfach nur den Blick schweifen und versuchen, die Dimensionen dieses Naturwunders zu begreifen. Am Abend kehren wir erfüllt und etwas ehrfürchtig nach El Calafate zurück – dieser Tag wird sicher noch lange in unserer Erinnerung nachhallen.

Todo Glaciares: Unterwegs zwischen Eisbergen und Fjorden

Ein weiterer Tag auf dem Wasser wartet auf uns, diesmal auf dem Lago Argentino. Mit einem Ausflugsschiff fahren wir in die abgelegenen Arme des Sees hinein, vorbei an schwimmenden Eisbergen, die in allen Blautönen schillern – von milchig-türkis bis tiefkobaltblau. Je weiter wir in die Fjordlandschaft vordringen, desto mächtiger werden die Gletschermassen an den Berghängen. Wir sehen aus der Ferne den Uppsala-Gletscher, einst einer der größten Gletscher Patagoniens, und den Spegazzini-Gletscher mit seinen beeindruckend hohen Eiswänden. Auf den Außendecks spüren wir den Wind im Gesicht und lauschen dem leisen Knacken des Eises, das um uns herum auf dem Wasser treibt. In einer geschützten Bucht gehen wir an Land und haben Zeit für einen Spaziergang über Holzstege und Aussichtspunkte, von denen aus sich die Gletscherfronten noch einmal ganz anders präsentieren. In einer modernen Cafeteria mitten in dieser wilden Landschaft stoßen wir mit heißer Schokolade oder einem Kaffee auf das Erlebte an. Der Rückweg am Nachmittag zeigt uns Patagonien in goldenem Licht – eine stille, majestätische Welt aus Wasser, Fels und Eis, die uns tief berührt.

Von Patagonien in den Norden: Reisetag nach Salta

Heute wechseln wir die Klimazone und damit auch die Kulisse komplett. Wir verlassen El Calafate, fliegen zurück nach Buenos Aires und weiter nach Salta im Nordwesten Argentiniens. Bereits beim Landeanflug sehen wir ein völlig anderes Bild: sanfte Hügel und die Ausläufer der Anden. Salta, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt auf etwa 1.187 Metern Höhe im Valle de Lerma und ist bekannt für ihre gut erhaltene spanische Kolonialarchitektur.
Nach der Ankunft geht es ins Hotel, wo wir erstmals die warmen Abendtemperaturen und das ganz andere Flair spüren. Aufgrund einer Flugverspätung fallen wir danach zügig in unsere Betten und schlafen mit der Vorfreude auf den nächsten Tag ein – denn morgen wartet ein echter Klassiker auf uns: der legendäre „Zug in die Wolken“.

Zug in die Wolken & Salzwüste Salinas Grandes

Früh am Morgen brechen wir in Richtung Anden-Hochland auf. Unser Ziel ist der Tren a las Nubes, der „Zug in die Wolken“, ein touristischer Zug, der auf einem Teil der Bahnstrecke Salta–Antofagasta verkehrt und bis auf über 4.220 Meter Höhe steigt – eine der höchstgelegenen Eisenbahnlinien der Welt.
Die Fahrt führt über Brücken, durch Tunnel und entlang karger Berghänge, immer begleitet von der Weite der Puna. Herzstück der Strecke ist das Viadukt La Polvorilla, das sich kühn über ein Tal spannt und uns einen atemberaubenden Blick in die Tiefe ermöglicht. Wieder zurück auf der Straße setzen wir unsere Reise mit dem Bus fort und erreichen nach einer 3-stündigen Fahrt auf einer sehr holprigen Straße schließlich die Salinas Grandes – eine endlos erscheinende Salzfläche auf etwa 3.450 Metern Höhe, die rund 212 km² umfasst.
Der Horizont verschwimmt, Himmel und Erde scheinen ineinander überzugehen, und wir machen die obligatorischen Perspektiv-Fotos, bei denen Menschen scheinbar geschrumpft oder riesig geworden sind. Auf der Rückfahrt genießen wir ein letztes Mal die Hochlandlandschaft, bevor wir wieder in tiefer gelegene Regionen hinabfahren. Abends im Hotel sind wir zwar sehr müde, aber begeistert von diesem intensiven Andentag.

Purmamarca, Hügel der Sieben Farben & Quebrada de Humahuaca

Heute geht es in Richtung Jujuy und in die berühmte Quebrada de Humahuaca, ein Tal, das aufgrund seiner kulturellen und landschaftlichen Bedeutung von der UNESCO als Welterbe ausgezeichnet wurde.
In Purmamarca erwartet uns die wohl bekannteste Postkarte Nordargentiniens: der Cerro de los Siete Colores, der „Hügel der sieben Farben“. Die geologischen Schichten dieses Berges, bestehend aus Ablagerungen unterschiedlicher Epochen, leuchten in Rosa, Ocker, Grün, Gelb und Violett und erzählen von Millionen Jahren Erdgeschichte.
Auf einem Spaziergang, den einen Teil der Gruppe am Morgen rund um den Hügel unternimmt, sieht man das Farbenspiel aus immer neuen Blickwinkeln. Weiter geht es durch die Quebrada de Humahuaca, in der sich indigene Traditionen, Kolonialgeschichte und spektakuläre Natur zu einem einzigartigen Ganzen verbinden. Wir besuchen eine ehemalige Inka-Siedlung und lernen, wie wichtig diese Route schon vor Jahrtausenden als Handelsweg war. Später halten wir bei einer kleinen Handwerksmanufaktur, wo wir Alpaka- und Lama-Wolle kaufen und die Tiere aus nächster Nähe erleben können. Am Abend kehren wir nach Salta zurück – erfüllt von Eindrücken aus einer Region, in der die Andenkultur bis heute lebendig ist.

Quebrada de las Conchas & Weinland Cafayate

Unser heutiger Ausflug führt uns durch die Quebrada de las Conchas, eine etwa 75 Kilometer lange, enge Schlucht, durch die der Río de las Conchas fließt.
Entlang der Ruta Nacional 68 reihen sich spektakuläre Felsformationen aneinander, deren rote Sand- und Tonsteine von Wind und Wasser über Jahrmillionen modelliert wurden. Namen wie „Garganta del Diablo“ und „Amphitheater“ sind hier Programm – in der gewaltigen Felsarena des Amphitheaters testet so mancher die Akustik. An Fotostopps fällt es schwer, rechtzeitig wieder in den Bus zu steigen, so faszinierend ist dieses Spiel der Farben und Formen. Gegen Mittag erreichen wir Cafayate, eine charmante Kleinstadt in den Valles Calchaquíes, die als eine der wichtigsten Weinregionen Argentiniens gilt.
Bei einer Führung durch ein Weingut erfahren wir so einiges über die Weinherstellung und können uns bei der anschließenden Verkostung auch von der Qualität überzeugen.
Auf einem kurzen Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen entdecken wir den Hauptplatz von Cafayate und spüren das entspannte Tempo dieses Weinortes. Die Rückfahrt durch die Muschelschlucht im Abendlicht bringt uns noch einmal die ganze Schönheit Nordargentiniens vor Augen. An einer kleinen Raststätte begegnen wir sogar noch ein paar Axolotl (im Aquarium) und lernen allerhand neue Dinge :-)

Koloniales Salta & Flug in den Regenwald von Iguazú

Am Morgen unternehmen wir einen kleinen Stadtrundgang durch Salta, die wegen ihrer gut erhaltenen Altstadt auch „Salta la linda“ – „die Schöne“ – genannt wird. Wir besuchen die Kathedrale am zentralen Platz, sehen koloniale Arkaden, Balkone und farbenfrohe Fassaden, die uns direkt in die Zeit der spanischen Kolonialherrschaft versetzen. Nachmittags brechen wir zum Flughafen auf, denn unser nächstes Ziel liegt weit im Nordosten: die subtropische Region um die Iguazú-Wasserfälle. Der Flug bringt uns in kurzer Zeit von trockener Berglandschaft in üppig grünen Regenwald. Als wir in Iguazú ankommen und zu unserer Lodge im selva, im Dschungel, fahren, hören wir bereits die Geräuschkulisse des Waldes: Zikaden, Vogelrufe, das Rascheln der Blätter. Auf Holzstegen und zwischen hohen Bäumen erreichen wir unsere Zimmer – ein wenig rustikal, dafür mitten in der Natur. Beim Abendessen unter freiem Himmel spüren wir, wie sehr sich Klima und Stimmung im Vergleich zu Patagonien und den Anden verändert haben: jetzt beginnt das tropische Kapitel unserer Reise.

Iguazú: Teufelsschlucht, Stege & Bootstour (argentinische Seite)

Heute erleben wir eines der größten Naturwunder Südamerikas aus nächster Nähe: die Iguazú-Wasserfälle. Das System besteht aus rund 275 Einzelfällen, die sich über knapp 2,7 Kilometer verteilen und bis zu 82 Meter in die Tiefe stürzen – damit gelten sie als größtes Wasserfallsystem der Welt.
Mit der Parkbahn fahren wir durch den üppigen Regenwald zur Station, von der aus ein Steg über den Fluss zur berühmten Teufelsschlucht, der Garganta del Diablo, führt. Bereits auf dem Weg dorthin steigt die Gischt in die Luft und kündigt an, was uns erwartet: eine gewaltige, hufeisenförmige Kaskade, in die Wassermassen donnernd hinabstürzen. Auf der Plattform stehen wir im Sprühnebel, hören das mächtige Dröhnen und spüren die Vibration im Körper – eine Naturgewalt, die schwer in Worte zu fassen ist. Nach diesem Höhepunkt erkunden wir die Rundwege an den anderen Fällen, mal von oben, mal von unten, immer begleitet von Regenbögen in der Gischt. Am Nachmittag wartet für einige von uns das nächste Abenteuer: eine Speedbootfahrt, bei der wir mit Schwimmwesten ausgerüstet direkt in die Nähe der Wasserfälle fahren – und mindestens einmal mitten durch den Wassernebel hindurch. Klitschnass, aber mit strahlenden Gesichtern kehren wir an Land zurück. Der Name „Iguazú“ stammt übrigens aus der Sprache der Guaraní und bedeutet „großes Wasser“ – treffender könnte er kaum sein.

Panorama in Brasilien & Weiterreise nach Rio de Janeiro

Heute wechseln wir die Perspektive – und das Land. Über die Grenze geht es hinüber nach Brasilien, wo wir die Wasserfälle von der gegenüberliegenden Seite aus betrachten. Der brasilianische Nationalpark bietet vor allem Panorama-Blicke: Von einem gut ausgebauten Weg entlang der Kante des Canyons sehen wir das gesamte Ausmaß der Fälle vor uns, inklusive der mächtigen Teufelsschlucht. Die Gischt steigt als feiner Schleier in den Himmel, und bei Sonnenschein tanzen Regenbögen über den Abgründen. Wir haben genügend Zeit, den Weg in Ruhe zu gehen und an verschiedenen Plattformen innezuhalten. Ein leckeres Açaí-Eis mit Blick auf die Fälle rundet diesen Vormittag ab. Am Nachmittag fahren wir zum Flughafen und fliegen weiter nach Rio de Janeiro – allein der Name löst bei vielen von uns Bilder von Stränden, Samba und Karneval aus. Am Abend erreichen wir unser Hotel an der berühmten Copacabana, deren vier Kilometer langer Sandstrand zwischen Atlantik und dramatischen Granitfelsen liegt.

Rio de Janeiro: Zuckerhut, Innenstadt & Copacabana

Nach einem reichhaltigen Frühstück brechen wir zu unserer Stadtrundfahrt in Rio de Janeiro auf. Zuerst geht es mit zwei Seilbahnen auf den Pão de Açúcar, den weltberühmten Zuckerhut – einen 396 Meter hohen Granitfelsen, der neben dem Corcovado als Wahrzeichen der Stadt gilt.
Von oben bietet sich ein nahezu perfekter Rundumblick: die Bucht von Guanabara, die Strände von Copacabana und Ipanema, die grünen Hügel mit ihren Vierteln und der tiefblaue Atlantik. Wieder unten tauchen wir in die Innenstadt ein, sehen die moderne, pyramidenförmige Kathedrale, historische Gebäude und Straßenszenen, die zeigen, wie vielfältig Rio ist. Ein Fotostopp an der prachtvollen Oper sorgt jedoch auch für einen Adrenalinstoß, gut, dass wir alle aufeinander aufpassen. Zurück an der Copacabana bleibt Zeit für einen Spaziergang am Strand. Am Abend treffen wir uns auf der Dachterrasse des Hotels zu Caipirinhas und lassen den Tag auf uns wirken.

Christusstatue, Ipanema & Rückreise

An unserem letzten Reisetag steht noch einmal ein echtes Weltwunder auf dem Programm: die Christusstatue Cristo Redentor auf dem Corcovado. Die 30 Meter hohe Art-Déco-Statue, 1931 eingeweiht, gilt als eines der bekanntesten Wahrzeichen der Welt und wurde 2007 in die Liste der „Neuen Sieben Weltwunder“ aufgenommen.
Mit der Zahnradbahn fahren wir durch dichten Tropenwald hinauf, vorbei an Lianen, Palmen und Ausblicken auf die Stadt. Oben, zu Füßen der Statue, breitet sich Rio de Janeiro wie ein riesiges, lebendiges Panorama unter uns aus – Buchten, Strände, Berge und Hochhausmeer in einem Bild. Leider spielt das Wetter nur kurz mit und gescheucht von Regen und Sturm treten wir den Abstieg an. Wieder unten machen wir noch einen Abstecher zum Strand von Ipanema, der gemeinsam mit der Copacabana zu den berühmtesten Stadtstränden der Welt zählt. Wir besichtigen die bunte Escadaria Selarón, eine mit tausenden Fliesen aus aller Welt verzierte Treppe, und halten am Sambódromo, wo jedes Jahr die spektakulären Karnevals-Paraden stattfinden. Am Mittag geht es schließlich zum Flughafen; beim Warten am Gate blicken wir noch einmal auf die Fotos der vergangenen Tage und können kaum glauben, wie viel wir erlebt haben. Der Nachtflug bringt uns zurück nach Frankfurt, wo wir am nächsten Morgen ankommen und uns voneinander verabschieden. Wir nehmen nicht nur Koffer und Souvenirs mit nach Hause, sondern eine Fülle an Erinnerungen: an Steaks und Tango in Buenos Aires, an Patagoniens Eisriesen, an die Farben der Anden, den Donner der Iguazú-Fälle und die Magie von Rio. Diese Reise hat uns als Gruppe zusammengeschweißt – und wird uns sicher noch lange ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn wir daran denken.

Es gibt Reisen, die uns verändern, weil sie uns aus dem Gewohnten herausreißen und eine Welt eröffnen, die größer, wilder und facettenreicher ist, als wir sie uns vorstellen konnten. Gemeinsam erkundeten wir pulsierende Metropolen, endlose Steppen, schneebedeckte Andengipfel, tosende Wasserfälle und tropische Regenwälder. Wir standen vor Eiswänden, die höher waren als die meisten Gebäude in unserer Heimat, ließen uns von der Gischt gigantischer Wasserfälle durchnässen, streiften durch farbenprächtige Andendörfer und blickten vom Zuckerhut über die schimmernden Buchten von Rio.


Ob Meep-Bird oder Axolotl, ob sehr gutes oder nur gutes Steak, bei Wind, Wetter und Verfolgungsjagden - es war ein einmaliges Abenteuer, dass nur durch jeden einzelnen so ein Erlebnis geworden ist. Jederzeit wieder, MEINE LIEBEN!

Bleibt gesund und hoffentlich bis bald mal wieder!

Alles Liebe, eure Mariele


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