Reisebericht: Wanderreise Argentinien und Chile – Patagonien und Feuerland

20.11. – 06.12.2018, 17 Tage Wanderreise Buenos Aires – Nationalparks Los Glaciares und Torres del Paine – Feuerland – Ushuaia (75 Wanderkilometer)


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Eine einmalige 17 Tage Wanderreise durch Patagonien und Feuerland. Über 100 Km sind wir durch den Nationalpark Los Glaciares und Torres del Paine gewandert. Für uns alle war diese Reise ein Traum. Unterwegs mit Benjamin R.
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

1./2. Tag – 20.11. / 21.11.2018: Flug nach Argentinien – Stadtrundfahrt in Buenos Aires

Der Tag unserer wundervollen Reise ist gekommen. 5 liebe Gäste kommen zum Flughafen Dresden und der Rest, insgesamt 8 Personen, treffen wir am Flughafen in Frankfurt am Main an. Wir, inklusive meiner Person, Benjamin - Ihrer Reisebegleitung, fliegen mit der Traummaschine Jumbo 747-800 von Lufthansa über 13 Stunden nach Buenos Aires. Es ist ein Nachtflug und wir können alle gut schlafen, damit wir am nächsten Tag fit für Buenos Aires sind. Wir erreichen um 8 Uhr am Morgen die Hauptstadt Argentiniens am Rio de la Plata. Bei der Landung kann man schon diese riesige Stadt mit über 14 Millionen Einwohnern bestaunen, sowie den Fluss Rio de la Plata.
Am Flughafen wartet auf uns schon unsere örtliche Reiseleiterin für Buenos Aires, Gabriela. Wir fahren gemeinsam ins Hotel, wo wir uns umziehen und sogar heute noch zum 2 Mal frühstücken können. Warum umziehen? Gestern hat es in Deutschland geschneit und heute erwarten wir hier über 30 Grad. Mit kurzer Hose und voller Begeisterung beginnt unser Erlebnis Südamerika mit einer Rundfahrt und einem Rundgang durch die Altstadt und die beiden malerischen Stadtviertel San Telmo und La Boca. In San Telmo besichtigen wir die alte Markthalle und spazieren in La Boca über die berühmte Caminito Straße. Es duftet herrlich nach Tango und nach Frühling. Die tollen Jacaranda Bäume blühen überall auf den Straßen herrlich violette. Wir wollen alle eine Pause machen und sitzen gemütlich am Fluss mit Essen und Trinken. Weiter geht es ins Recoleta Viertel, wo sich der Friedhof befindet. Hier wurde Evita Peron gemeinsam mit Ihrer Familie begraben. Im Viertel Palermo bestaunen wir die schönen Villen und Botschaften aus der ganze Welt. Letzter Stopp ist heute die Plaza de Mayo, bevor es zurück zum Hotel geht. Hier sehen wir das ehemalige Cabildo oder Rathaus, das im kolonialen Stil gebaut wurde, an,  sowie die Kathedrale, wo Papst Franziskus Bischof war bevor er in Roma zum Papst gewählt wurde. Die berühmte Casa Rosada, der Regierungspalast, ist gesperrt da es heute, wie fast jeden Tag, eine kleine Demonstration gibt. Trotzdem haben wir einen sehr guten Blick auf den Palast und können tolle Bilder machen.
Wir beziehen unsere Hotelzimmer in Buenos Aires für nur eine Nacht, bevor wir morgen nach Patagonien weiterreisen, wo der aktive Teil unserer Wanderreise beginnt. Wir treffen uns nach einer Stunde wieder an der Rezeption und gehen ins La Estancia Restaurant zum Abendessen. Dort verkosten wir ein leckeres Rind-Steak, diverse Vorspeisen mit Salat und Pommes als Beilage und zum Schluss einen köstlichen Nachtisch. Einfach lecker. Dazu stoßen wir mit einem leckeren Malbec Rotwein auf die vor uns liegende Reise mit einer tollen Reisegruppe an. Zurück im Hotel machen wir eine kleine Runde zum Verdauen und spazieren um den Obelisk, um ihn von der Nähe zu betrachten. Wir sind langsam müde und freuen uns sehr aufs Bett. Es war ein langer, aber schöner erster Tag.

3. Tag – 22.11.18: Flug nach El Calafate – El Chalten – Wanderung zum Aussichtspunkt Las Aguilas

Um kurz vor 5 Uhr klingelte heute der Wecker. Wir fliegen mit Latam um 8 Uhr nach El Calafate in Patagonien und von dort reisen wir über 2 Stunden weiter in die Wander- und Trekkinghauptstadt El Chalten. Heute früh konnten wir im Hotel in Buenos Aires noch was Kleines frühstücken und während des Fliegens schlafen einige von uns, um fit für die tolle Fahrt bis El Chalten und die tolle erste Wanderung zu sein. Auf dem Weg bis El Chalten machen wir verschiedene Fotostopps. Wir haben Glück und man sieht das Fitz Roy-Massiv heute sehr gut, das wollen wir gut ausnutzen. Um ca. 14 Uhr erreichen wir El Chalten. Die kleine nette Ortschaft liegt am nördlichen Rand des Nationalparks Los Glaciares und ist von einer spektakulären Naturkulisse eingerahmt. Wir haben, wie gesagt, heute Glück und bei guten Wetterverhältnissen haben wir bei der gesamten Fahrt und bei der Wanderung eine atemberaubende Sicht auf das Fitz Roy-Massiv.
Unser örtlicher Wanderreiseleiter Pedro für die nächste 4 Tage kommt zu uns ins Hotel und begrüßt uns ganz herzlich. Wir haben Zeit unsere Zimmer erstmal zu beziehen und uns umzuziehen für die erste leichte Wanderung. Wir unternehmen diese von ca. 7 Wanderkilometern mit 170 Meter Anstieg und 170 Meter Abstieg zu den zwei Aussichtspunkten Los Condores und Las Aguilas, von denen wir einen wunderschönen Ausblick auf den Berg Fitz Roy genießen. Den Berg Cerro Torre kann man leider heute nicht sehen, aber dafür haben wir einen tollen Blick auf die Berge und die Natur um uns herum. Der Granitberg Fitz Roy ist mit seinen 3.406 Metern Höhe die höchste Erhebung des Massivs. Während der Wanderung hat Pedro eine Überraschung für uns, es gibt Bier für alle. Zurück im Hotel entscheiden wir uns, im Hotel Abend zu essen und freuen uns auf das Bett.

4. Tag – 23.11.2018: Wanderung zum Campamento Poincenot ODER weiter zur Laguna de los Tres

Heute haben wir unsere erste richtige Wanderung vor uns. Am frühen Morgen brechen wir im Rahmen unserer Wanderreise zum Fitz Roy auf. Wir werden erstmal abgeholt und ca. 30 Minuten bis zur Hosteria El Pilar gefahren. Wir starten gemeinsam mit Pedro, unserer Wanderreiseleitung, hier an der Hosteria Pilar. Erstmal laufen wir durch einen schönen Wald und weiter vorne taucht plötzlich das erste Highlight, mit dem Gletscher Piedras Blancas, vor uns auf, der sich uns in tollen blauen Farben zeigt. Das Wetter heute ist gut, im Sinne von keinem Regen, aber windig und die Wolken verwehren uns den Blick auf den Fitz Roy. Am Poicenot Camping-Platz entscheiden wir uns, uns in zwei Gruppen aufzuteilen. Drei von uns wollen mit Pedro die anspruchsvolle große Wanderung von 18 Wanderkilometern bis zum Gletscher See machen. Sie möchten so gern die Möglichkeit nutzen, den weiteren Höhenunterschied von 450 Metern zu überwinden und zur Gletscherlagune des Fitz Roy aufzusteigen. Der Rest will lieber mit mir die mittlere Wanderung von 15 Kilometer laufen und so sind wir am Ende des Tages alle glücklich. Die drei Gäste, die bis oben laufen, konnten leider nicht den Fitz Roy sehen, aber sie konnten dafür bis zur Ebene hinauflaufen, wo sich die mit Schnee bedeckte Lagune befindet. Diejenigen, die mit Benjamin laufen, genießen auch die insgesamt ca. 6 Stunden Wanderung mit 150 Meter Anstieg und 350 Meter Abstieg. Wir laufen bis zur Laguna Madre und Laguna Hija und man könnten denken, dass man in Kanada ist. Die beiden Lagunen haben auch die anderen drei Gäste sehr gut von oben gesehen. Weiter sind wir auch bis zur Laguna Capri gewandert. Dort schien herrlich die Sonne und am Rand der Laguna konnten wir uns gut hinsetzen und die wunderschöne Kulisse genießen. Nach dieser eindrucksvollen Wanderung kehren wir nach El Chalten zurück und wir treffen uns an der Brauerei La Cervezeria, wo wir morgen zu Abend essen werden. Heute werden wir unser Abendessen im Restaurant La Tapera zu uns nehmen. Es hat uns allen sehr gut geschmeckt.

5. Tag . 24.11.18 : Wanderung zur Laguna Torre im Nationalpark Los Glaciares

Heute ist es immer noch windig, aber das Wetter sieht erstmal besser aus als gestern. Vor uns steht unsere nächste größere Wanderung in Patagonien auf dem Programm. Wir laufen direkt vom Hotel los und sehen erstmal Chalten von oben. Wir nähern uns dem berühmten Granitturm Cerro Torre. Wir wandern durch ein Tal, wo der Fluss Fitz Roy uns den ganzen Tag begleiten wird. Nach einem kleinen Anstieg erreichen wir den Aussichtspunkt. Von hier haben wir einen wunderschönen und herrlichen Blick auf das Tal des Flusses Fitz Roy. Leider werden wir heute die Felsnadel Cerro Torre mit ihrer steil abfallenden Wand nicht sehen. Der Himmel dort oben ist wie gestern mit Wolken bedeckt, aber hin und wieder scheint die Sonne auf uns. Wie gestern wandern wir auch heute durch einen Südbuchenwald mit niedrig wachsenden Nirre-Bäumen, der typisch für Patagonien ist. Unser Ziel ist die grün-grau schimmernde Laguna Torre am Fuße des Cerro Torre. Herrlich hier. Wir haben Glück und es gibt viele kleine blaufarbige Eisberge an der Lagune, die man sehr gut von der Nähe aus fotografieren kann. Man sieht auch sehr gut den Gletscher, der wie eine Zunge bis zu der Lagune hinunterkommt. Da es hier sehr windig ist, entscheiden wir uns diese atemberaubende Kulisse zu genießen und die Rast zum Mittagsessen im Wald zu machen. Dann wandern wir zurück zum Ausgangspunkt, aber auf einem anderen Weg und kehren damit so zurück zum Hotel in El Chalten, wo die Sonne auch scheint. Die Wanderung heute hat uns allen sehr gut gefallen. Mit 7 Stunden Gehzeit, 250 Meter Anstieg und 250 Meter Abstieg war es eine mittlere Wanderung mit toller Landschaft und Überraschungen wie Wasserfälle, hohen Bergen, sonnigen Gipfeln und Kondore. Ja wir haben heute Kondore gesehen und sie fotografiert. Heute gucken alle fernsehen, da River Plate und Boca Junior, beide Mannschaften aus Buenos Aires, das Finale von der Copa Libertadores bestreiten. Im Dorf gibt es heute nur ein Thema zum Reden: wer wird gewinnen? Das Abendessen heute findet in der Cerveceria um 20 Uhr statt. Wir sind alle ganz entspannt, da wir morgen erst um 9.30 Uhr abgeholt werden.

6. Tag – 25.11.18: Ausflug zum Wüstensee Lago del Desierto mit Wanderung am Huemul–Gletscher

Heute früh ging Benjamin um 5 Uhr wieder zum Kondor-Aussichtspunkt, um für die Gäste den Sonnenaufgang zu fotografieren. Es hat sich gelohnt und ich war nicht der Einzige. Herrlich, wie die Sonne das Fitz Roy Massiv beleuchtet. Andere Gäste kamen hier zum National Park Besucherzentrum. Danach fuhren wir alle gemeinsam um 9.30 Uhr zum Lago del Desierto (oder Wüstensee), der am Ende des Tals des Rio de las Vueltas und etwas außerhalb des Nationalparks Los Glaciares liegt. Der See ist von Lenga-Bäumen umgeben, die aufgrund des feuchten Klimas mit gelben Flechten behangen sind. Aber bevor wir dort hingehen, unternehmen wir eine tolle Wanderung zum Aussichtspunkt auf den Huemul-Gletscher. Dabei werden wir die ganze Zeit von der Sonne begleitet. Heute hatten wieder echtes Glück mit dem Wetter und hatten somit eine herrliche und wolkenlose Aussicht auf den Gletscher, das Tal des Rio de las Vueltas und das Fitz Roy Massiv. Und vor allem, auch auf den türkis-blauen Gletschersee... traumhafte Bildern haben wir dabei machen können. Es war eine mittlere Wanderung mit 4 Kilometern, 220 Metern An- und Abstieg, die wir in 1,5 Stunden Gehzeit genossen haben.
Zurück in El Chalten holten wir unsere Koffer und fuhren wieder durch die weite patagonische Steppe zurück nach El Calafate, wo wir gelandet sind. Die Ortschaft lebt vom und für den Tourismus und ist Ausgangspunkt für den Tagesausflug zum Perito Moreno Gletscher, auf den wir uns morgen riesig freuen. Heute laufen wir ca. 20 Minuten zum Restaurant, damit wir einen ersten Eindruck von diesem netten Städtchen bekommen. Es war wichtig, das Restaurant immer im Voraus zu reservieren, da diese meistens sehr gut besucht waren und viele Leute in einer langen Schlange warten mussten.

7. Tag – 26.11.18: Ausflug zum Perito Moreno–Gletscher mit Bootsfahrt

Wir freuen uns sehr auf den heutigen Tag. Heute können die Wanderschuhe pausieren. Beim Perito Moreno-Gletscher Ausflug erkunden wir den südlichen Teil des Nationalparks Los Glaciares, gemeinsam mit einem örtlichen deutschsprechenden Reiseleiter. Mit einer Weite von fast 5 Kilometern ist er der breiteste Gletscher der Welt, der in ein Inlandsgewässer kalbt. Und ja, wir hatten Glück und erleben live, wie ein Brocken des Gletschers unter lautem Getöse in den Lago Argentino hinabstürzt. Unvergesslich, die Kraft der Natur. Von befestigten Wegen gegenüber der Gletscherwand können wir dieses beeindruckende Naturschauspiel aus verschiedensten Blickwinkeln beobachten. Wir haben genug Zeit, um das alles in Ruhe zu genießen. Wir bleiben zusammen und trotzdem hat jeder seine Zeit zum Fotografieren oder einfach da zu sitzen und zu sehen, wie der Perito Moreno-Gletscher ab und zu kalbt. Wieder ein sonniger Tag, um dieses Wunder der Natur zu bestaunen.
Um 14.30 Uhr fahren wir mit dem Boot ganz dicht an die riesige Gletscherwand des Perito Moreno heran. Diesmal fahren wir rechts an die Mitte des Gletschers, wo die Wand bis 70 Meter hoch ist. Unbeschreiblich schön, so nah an diesem blauen Wunder dran zu sein. Traumhaft. Benjamin fragte bei der Crew, ob Sie für uns ein Stück Gletschereis herausholen könnten und so konnten wir als Überraschung von Eberhardt Travel eine Flasche Whiskey on the Rocks trinken. Diese nahm Benjamin plötzlich aus seinem Rucksack heraus. Einfach ein Traum, hier zu sein. Wir fahren wieder die Stunde zurück nach El Calafate und hatten bis zum Abendessen freie Zeit, um über die Promenade Jose Marti zu bummeln und Souvenirs von hier zu kaufen. Heute werden wir am Restaurant abgeholt und genießen ein tolles Abendessen mit einem typischen Asado Patagonico, gegrilltes Lamm. Wir probieren es und uns hat es sehr gut geschmeckt. Und als Nachtisch Calafate Eis, so wie gestern. Lecker.

8. Tag – 27.11.18: Weiterreise nach Chile – Torres del Paine–Nationalpark

Heute ging es um 7 Uhr früh los und wir fuhren Richtung argentinische/ chilenische Grenze. An der Grenze konnten wir Geld tauschen und uns mit einer Suppe stärken, bevor wir kurz danach das Torres del Paine-Massiv vor uns erblickten. Die Ausläufer des Inland-Eisfeldes, türkisblaue Seen und vor allem die Schroffe Bergzinnen (oder Horne genannt) machen die Schönheit des Gebietes im Süden Patagoniens aus. Besonders auch die Tierwelt hält einige Überraschungen bereit. Guanakos, Nandus, Graufüchse und 120 verschiedene Vogelarten leben hier in ihrer natürlichen Umgebung. Wir hatten heute und die kommenden Tage vor den König der Lüfte, den Kondor, zu erspähen. Wir machen mehrere Foto-Stopps und was wir vor uns sehen, erscheint uns alles wie eine lebendige Postkarte, wo wir die nächsten 2 Nächte schlafen werden. Wir übernachten im Hotel del Paine, das sich ganz in der Nähe des Eingangs des Nationalparks Torres del Paine befindet. Vor dem Abendessen machten wir einen Spaziergang entlang des Flusses Rio Serrano und freuten uns schon sehr auf das Buffett heute Abend in unserem Hotel. Vor dem Abendessen genossen wir einen köstlichen Begrüßungscocktail am Fluss mit traumhaften Blick auf den Nationalpark. Uns geht es sehr gut. Heute war ein ganz besonderer Tag für jemanden von uns. Wir haben ein Geburtstagskind unter uns und seit gestern haben wir schon kräftig gefeiert, um so den Geburtstag unvergesslich zu machen.

9. Tag – 28.11.18: Wanderung im Torres del Paine–Nationalpark

Wir könnten heute nicht glücklicher sein. Sonne und kein Wind. Die perfekten Wetterverhältnisse ermöglichen uns die Wanderung zum Base Torres. So können wir heute einen atemberaubenden Anstieg zum Aussichtspunkt de las Torres unternehmen. Auf dem Weg haben wir echt Glück und sahen wie ein Puma durch den Nationalpark, wie ein König spazierte. Gemeinsam mit unserem örtlichen Wandereiseileiter Pancho fahren wir weiter bis zur Hosteria Las Torres. Von dort aus fahren wir zunächst ca. 1 Stunde durch das Tal Valle del Ascencio. Am Refugio Chileno können wir einen Tee trinken und eine Pause machen. Von hier führt der Weg weiter immer nach oben bis wir nach weiteren ca. zwei Stunden den Aussichtspunkt unterhalb der drei Felsnadeln Las Torres erreichen. Wir nehmen uns während des Aufstiegs Zeit, die atemberaubende Aussicht auf die Felsnadeln zu genießen, bevor wir die türkisfarbene Lagune vor dem blauen, patagonischen Himmel erreichen. Einige von uns mussten vor Freude einfach weinen. Wir haben es geschafft. Wir sind hier. Es ist wunderschön. Die Sonne scheint. Unvergesslich. Augen zu, Augen auf: nur genießen. Der Rückweg ist dem Hinweg gleich, so dass man die Wanderung jederzeit abkürzen könnte. Aber wir alle habe die anspruchsvolle Wanderung von ca. 16 Kilometern mit 800 Metern Anstieg und 800 Metern Abstieg in ca. 7 Stunden Gehzeit gemeistert und sind alle sehr stolz auf uns. Ein Traum wurde für uns heute wahr. Auf dem Rückweg hatten wir unseren Spaß und wisst, wie ich das meine, oder? Pferdewege sind eigentlich für Pferde gedacht, aber für jemanden war das nicht ganz so, oder? Einen traumhaften Tag konnten wir heute mit einem guten Abendessen am Camping Pehoe mit gegrilltem Fleisch oder Fisch und Blick auf den Nationalpark beenden.

10. Tag – 29.11.18: Wanderung zum Aussichtspunkt Los Cuernos – Puerto Natales

Heute wollte ich unsere Gäste weiter überraschen und wir machten einige kurze Spaziergänge, um den wunderschönen Nationalpark von allen Seiten richtig zu erkunden. Wir fahren kurz zur Grey Gletscher Lagune, um von Dort einen Blick auf den Grey Gletscher in der Ferne zu werfen. Vor einigen Jahren hat National Geographic eine Umfrage zu den neuen Naturwundern der Welt erhoben. Pancho bringt uns dorthin, wo das Titelbild für die Umfrage aufgenommen wurde und damit den 8. Platz gemacht hat. Da es uns im Restaurant des Camping-Platzes Pehoe gestern so gut geschmeckt und gefallen hat, haben wir hier uns unser Mittagsessen schmecken lassen. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf den grün glitzernden Pehoe-See in dieser unglaublichen Naturkulisse.
Nach dem Mittagessen halten wir kurz am Pehoe-Aussichtspunkt, da es hier vorgestern so schön war. Danach machen wir uns auf zum Ausgangspunkt der ca. 4 Kilometer-Wanderung zum Aussichtspunkt Cuernos del Paine. Mit 1,5 Stunden Gehzeit und 25 Metern Anstieg und 25 Metern Abstieg ist es heute eine leichte Wanderung. Es erwartet uns eine unvergessliche Rundfahrt durch den Torres del Paine-Nationalpark. Die Cuernos del Paine (Hörner des Paine) sind das Wahrzeichen des Nationalparks. Bei einer Wanderung am Pehoe-See durchqueren wir Landschaften mit niedrigen Nirre-Bäumen und haben am Aussichtspunkt die Cuernos direkt vor uns liegen. Das leuchtende Blau und Grün der Gewässer im Nationalparks hat uns alle sehr begeistert und wie! Auf dem Weg besichtigen wir die tosenden Wasserfälle Cascadas del Paine und während unserer Fahrt nach Puerto Natales beobachten wir von der Nähe die Guanakos und Strauße. Die Wanderreise führt uns weiter Richtung Süden. Wir schlafen heute in der chilenischen Hafenstadt Puerto Natales, die malerisch an der Bucht „der letzten Hoffnung" gelegen ist. Hier verbringen wir die nächsten Nächte im Hotel Costaaustralis. Beim Abendessen im Restaurant „El Bote" konnten zwei der Gäste Guanakos verkosten. Anschließen machen wir noch einen gemütlichen Verdauungsspaziergang durch die schöne Ortschaft.

11. Tag – 30.11.18: Fahrt nach Punta Arenas – Isla Magdalena, Chile

Kurz nach 7 Uhr werden wir heute am Hotel abgeholt und unsere Wanderreise führt uns weiter durch die patagonische Steppe. Auf dem Weg können wir Kondore von der Nähe bestaunen, nicht nur beim Fliegen, sondern auch beim Sitzen können wir Kondore, Flamingos und Enten beobachten. Traumhaft. Heute war es sehr windig, daher konnten wir leider mit der Fähre nicht zur kleinen Insel Isla Magdalena, inmitten der Magellan-Straße, fahren. Hier ist das Zuhause von zigtausenden Pinguinen. Zugleich ist dieser Ort das zuhause der größten Pinguin-Kolonie in Süd-Chile. Wir hätten uns gefreut, gemeinsam mit den putzigen Tierchen entlang eines abgesteckten Pfades hoch zum Leuchtturm zu spazieren, aber leider hat es diesmal nicht geklappt. Dafür werden wir aber morgen die Gelegenheit dazu haben. Als Überraschung von Eberhardt Travel werden wir Königspinguine sehen. Bevor wir Punta Arenas, die südlichste Stadt auf dem amerikanischen Festland, erreichen, machen wir einen Stopp am Nao Victoria Schiff. Es handelt sich um eine 1 zu 1 Imitat des Schiffes Nao Victoria. Zurück in Punta Arenas beziehen wir unsere Hotelzimmer und hatten noch Zeit etwas zum Essen. Um 14:30 Uhr kam die örtliche Reiseleiterin Bettina zum Hotel und wir machen mit ihr eine Stadtrundfahrt. Zuerst ging es zum Cerro Cruz. Von dort aus hatten wir bei strahlenden Sonnenschein einen tollen Blick auf die ganze Stadt. Danach ging es weiter zum Friedhof, wo Bettina uns die Geschichte von der Nao Victoria, Magallanes und Juan Sebastian El Cano und Sarah Brown erzählt hat. Eine außergewöhnlich tolle Frau ihrer Zeit. Später lassen wir den Tag beim gemeinsamen Abendessen im Süden Chiles ausklingen.

12. Tag – 1.12.18: Weiterreise zur Insel Feuerland, Argentinien

Wir fahren heute um 8 Uhr vom Hotel los und es geht dieses Mal geht es direkt von Punta Arenas auf die andere Seite der Magellan Straße nach Feuerland. Vom Festland in Punta Arenas werden wir mit der Fähre auf die Insel Feuerland übersetzen. Die Fahrt auf die Fähre nach Porvenir dauert über 2 Stunden. Wir erleben auch heute wieder die atemberaubende Weite der patagonischen Steppe Südchiles. Hier auf Feuerland fahren wir erstmal zur Kolonie der Königspinguine. Dies war nicht im Programm vorgesehen. Dies war eine Überraschung und Entschädigung dafür, da wir wegen dem schlechten Wetter gestern nicht zur Insel Magdalena fahren konnten. Es war richtig schön, hier die Königs-Pinguine von der Nähe bestaunen zu können. Wieder zurück auf Feuerland überqueren wir die Grenze zu Argentinien. Heute liegt eine lange Fahrt vor uns. Eigentlich wollten wir in Rio Grandes eine Mittagspause machen bzw. Kaffee und Kuchen essen, aber damit der Tag für den Busfahrer nicht so lange ist, haben wir eine Kleinigkeit an der Grenze gegessen. So erreichten wir nach über zehn Stunden Busfahrt und Fahrt mit der Fähre den Ort Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt. Hier übernachten wir 3 Nächte im Hotel Fueguino mit Blick auf den Beagle Kanal. Wir haben heute nicht viel Hunger, aber wir gehen trotzdem gemütlich essen und ein Bier trinken. Hier gefällt es uns sehr gut.

13. Tag –2.12.18: Wanderung am Beagle–Kanal im Feuerland–Nationalpark – Lago Roca

Um 8 Uhr wurden wir abgeholt und fahren direkt zum Feuerland-Nationalpark. Der Ausgangspunkt unserer heutigen leichten 9 Kilometer Wanderung ist der Nationalpark Tierra del Fuego. Als Überraschung macht es Eberhardt für die Gästemöglich, dass wir im Nationalpark mit dem Tren del Fin del Mundo(einem Zug) am Ende der Welt reingehen. Schon angekommen beginnen wir die Wanderung am Postamt am Ende der Welt, wo man seinen Reisepass abstempeln lassen kann. Wir hatten heute wieder so ein Glück. So ein tolles Wetter! Bei einem erlebnisreichen Tag im Feuerland-Nationalpark, wandern am Beagle-Kanal, durch den Urwald entlang der Küste und der Lapataia Bucht. Wir blicken auf Buchten und genießen viele tolle Ausblicke auf die schneebedeckten Gipfeln der Darwin-Kordillere. Unsere letzte ca. 9 Kilometer Wanderung führt uns von der Ensenada- bis zur Lapataia-Bucht im chilenisch-argentinischen Grenzgebiet und bietet uns immer wieder atemberaubende Ausblicke und Wege durch die antarktisnahe, grüne Vegetation auf Feuerland. Es ist eine leichte Wanderung mit 3 Stunden Gehzeit und 60 Meter Anstieg und 60 Meter Abstieg. Zum Abschluss des Wandertages unternehmen wir noch mit dem Bus einen Abstecher zum malerischen See Lago Roca, bevor wir zum Hotel in Ushuaia zurückkehren. Heute und morgen haben wir genug Zeit und hier zum bummeln und letzte Souvenirs von Patagonien zu kaufen. Am Abend lassen wir bei einem gemütlichen Essen in La Cantina de Freddie die schönen Eindrücke Revue passieren. Es war wieder lecker. Heute besonders. Und wieder geht ein perfekter Tag zu Ende.

14. Tag – 3.12.18: Katamaran–Bootsfahrt auf dem Beagle–Kanal – Museum Fin del Mundo

Heute ist keine Wanderung im Programm, aber trotzdem werden wir eine tolle kleine Wanderung machen. Nicht vergessen, das ist eine Wanderreise;) Der ruhige See hält viele Überraschungen wie Kormorane, Pelzrobben und Albatrosse für uns parat. Die Inseln vor Ushuaia sind ein wahres Tierparadies. Bei einer Fahrt auf dem Beagle-Kanal zur Isla Lobos sehen wir -wie gesagt- südamerikanische Pelzrobben, Königskormorane, Felsenkormorane, Scheidenschnäbel, Mähnenrobben, Dominikanermöwen und Graumöven. Wir fuhren erstmal am berühmten Leuchtturm L´Eccles vorbei. Wir sind nicht weit von Kap Horn und man fühlt sich hier, wie am Ende der Welt. Der Ausflug mit dem Boot Tres Marias und mit wir 8 Gäste und nur 3 fremde ist ein gelungener Abschluss unserer Wanderreise in Chile und Argentinien! Wir fuhren weiter auf die Insel H wo wir aussteigen konnten und auch hier eine Wanderung machten. Am Nachmittag besuchen wir kurz das Museum Fin del Mundo in Ushuaia besuchen und dabei einiges über die Besiedlungsgeschichte Feuerlands lernen. Noch einmal übernachten wir auf Feuerland, bevor wir unsere Südamerika-Reise am nächsten Tag zurück nach Buenos Aires führt. Gott sei Dank haben wir wieder heute beim Fisch Restaurant El viejo Marino ein Tisch für 9 Personen reserviert, da als wir ankamen die Schlange so lang war, weil alles ausgebucht war. Benjamin war vorgestern schon hier und hatte für uns alle reserviert. Es war lustig und herrlich zu sehen wie Detlef sich ein riesigen Krebs bestellt hat und wie Er es mit Hilfe von Benjamin gemeistert hat Ihn zu essen. Als wir nach draußen gingen, hatten wir einen tollen Sonnenuntergang. Mit schönem Ausblick auf die Bucht mit der imposanten Bergkette bietet es hier den passenden Rahmen, um noch einmal die ganze Reise Revue passieren zu lassen und in Erinnerungen zu schwelgen.

15. Tag – 4.12.18: Flug von Feuerland nach Buenos Aires, Argentinien – Tango–Abend


Am Vormittag verlassen wir mit der Fluggesellschaft Latam das wunderschöne Feuerland und somit den Süden Argentiniens. Wir fliegen von Ushuaia zurück nach Buenos Aires (ca. 3 Stunden), wo wir noch einmal im selben Hotel Two Buenos Aires übernachten. Wir verabschieden uns von Ushuaia. Bei klarer Sicht auf die Bergkulisse fliegen wir zurück in die Hauptstadt Buenos Aires. Im Hotel machen wir uns frisch und hübsch für die Tango-Show am Abend. Für den Abend machen wir uns für den Tangoabend schick. Es wartet auf uns eine stimmungsvolle Tango-Vorführung und bei einem Glas Wein lassen wir unsere Südamerika Wanderreise gemütlich ausklingen. In La Ventana wird uns ein leckeres und gemütliches Abschluss-Abendessen mit 3-Gänge Menü erwarten. Gegen 22 Uhr öffnet sich der Bühnenvorhang und die Band fängt an die ersten Tangotakte zu spielen. Die Tanzpaare füllen die Bühne und bieten uns ein sehr abwechslungsreiches Programm. Hier lernten wir bei einer erstklassigen Tango-Show weiter das argentinische Temperament kennen. Es war eine beeindruckende und feurige Show, die uns allen sehr gut gefallen hat. Klasse. Ein wohl gelungener Abschluss einer traumhaften Reise, oder?

16./17. Tag 5.–6.12.18: Buenos Aires – Rückflug nach Deutschland

Nach einem ausgiebigen Frühstück spazierten wir 2 Stunden durch Buenos Aires. Am Vormittag haben wir genug Zeit für eigene Erkundungen. Benjamin hat für uns alle den richtigen Tipp und gemeinsam laufen wir erstmal zum Puerto Madero, wo wir am Wasserkanal in Calatrava über sie Brücke Puente de las Mujeres gemütlich spazieren: ein neuer, sehr moderner Stadtteil, mit vielen Restaurants und Terrassen. Wir spazieren weiter gemeinsam wieder zum Mai-Platz oder Plaza de Mayo. Neben dem Plaza de Mayo ist das berühmte Casa Rosada, der Sitz der argentinischen Regierung. Auf der einen Seite des Platzes befindet sich „La casa Rosada", ein rosafarbenes Haus, wo die Präsidentin täglich ihr Amt ausübt. Links davon war der Balkon zu sehen, wo Evita und später Madonna im Film über Evitas Leben zum Volk sprachen („Don´t cry for me Argentina..."). Am selben Ort ist die Kathedrale, wo der heutige Papst Franziskus als Priester die Messe gehalten hatte. Es war schön zu sehen, wie ein ganz normaler Mensch, der am heutigen Sonntag die Messe hält, auch zum Papst gewählt werden kann. Am selben Ort befindet sich auch das alte weiße Rathaus oder auch „Cabildo" genannt. Danach spazieren wir entlang der berühmten Florida Straße, die voll mit Leuten und Touristen ist. Wir werden vom Hotel mit unseren gepackten Koffern um 14 Uhr abgeholt und treten mit Lufthansa unseren Heimflug nach Deutschland an, wo wir am nächsten Tag ankommen. Wieder mit dem tollen Jumbo 747-800 der Lufthansa. Während des Fluges schauen wir Filme, schlafen etwas oder versuchen diese tolle Reise langsam Revue passieren zu lassen und gehen unseren Gedanken nach. In Frankfurt gut angekommen verabschieden wir uns herzlich voneinander. Mit herzlichen Umarmungen und großer Dankbarkeit für diese tolle Reise, wünschen wir uns allen nur das Beste. Es hat sich wieder gelohnt, auf diese Reise zu warten. Es war einfach unvergesslich. Diese 17 Tage Wanderreise durch Feuerland und Patagonien bleibt für uns als ein Traum und eine einmalige Reise in Erinnerung. Über 100 Km sind wir durch den Nationalpark Los Glaciares mit den Gletschern El Chalten und Perito Moreno und den Nationalpark Torres del Paine gewandert. Für mich persönlich war es eine Ehre und große Freude, Euch kennenzulernen und während dieser 17 Tage durch Patagonien begleiten zu dürfen. Insgesamt sind wir mehr als 100 Kilometer zusammen gewandert. Es war eine sehr schöne Reise. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeckt und die Videos und Fotos sind der Beweis dafür. Ich werde diese einzigartige Reise einfach nie vergessen und möchte mich nochmals von ganzem Herzen bei Euch allen bedanken.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich erneut auf einer meiner Reisen begleiten würdet. Bleiben wir alle gesund. Alles Gute und bis bald!
Euer Benjamin Rodriguez Manzanares

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