Reisebericht: Wanderreise Argentinien und Chile – Patagonien und Feuerland

14.11. – 30.11.2023, 17 Tage Wanderreise Buenos Aires – Nationalparks Los Glaciares und Torres del Paine – Feuerland – Ushuaia (75 Wanderkilometer)


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Patagonien - eine Region, in die es mich persönlich immer wieder hinzieht aber sie ist auch der Traum vieler anderer Reisebegeistere. Patagonien klingt nach Abwechslung, Natur pur, unbeständiger Wind aber auch traumhafte Landschaften...kurzum: eine Region, die man unbedingt entdecken sollte - und diesmal weniger im Bus als viel mehr aktiv.
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

Flug nach Argentinien

Endlich geht es los. Eberhardt TRAVEL hat für uns einen Nachtflug nach Buenos Aires organisiert und so fliege ich erst einmal allein von Dresden nach Frankfurt/Main, wo ich meine kleine, feine Reisegruppe treffen werde. Die Gruppe besteht aus 9 aktiven, lustigen und sehr liebenswerten Reiseteilnehmern und schon beim ersten gemeinsamen Aufeinandertreffen am Abfluge-Gate nach Argentinien merke ich, dass die Gruppe gut harmonieren wird. Gg. 21:00 Uhr besteigen wir den Flieger der Lufthansa und schließlich hebt dieser ab in Richtung Spanien, Atlantik und Südamerika.

Ankunft in Buenos Aires und Stadtrundfahrt in der argentinischen Hauptstadt

Kurz vor unserer Landung in Buenos Aires wird noch ein Frühstück serviert und plötzlich fängt es stark an zu wackeln - die Turbulenzen, die wir eigentlich über dem Atlantischen Ozean erwartet haben, begrüßen uns über dem südamerikanischen Kontinent - und zwar so stark, dass wir uns teilweise die Getränke überschütten. Aber der Pilot bringt die Vogel sicher zum Landen und nach dem Einreiseprozedere holen wir unsere Koffer ab und lernen Inés, unsere Stadtführerin in Buenos Aires, kennen. Sie zeigt uns den Weg zum Bus und dann nehmen wir gemeinsam den Weg in Richtung Innenstadt. Die Fahrt dauert in der aktuellen Rush Hour ca. eine Stunde. Zunächst fahren wir in unser Hotel, um die Koffer einschließen zu lassen und unsere Wintersachen gegen leichtere Sommerkleidung zu tauschen. Wir stoppen zunächst am nahegelegenen Plaza de Mayo, einem der wichtigsten Plätze der argentinischen Hauptstadt mit dem alten und neuen Rathaus, der Kathedrale, der Bank und natürlich der Casa Rosada, dem Regierungssitz. In der Kathedrale selber, die prunkvoll verziert ist, wohnen wir dem Wachwechsel am Grab des Nationalheldens José de San Martin bei. Unser nächstes Ziel ist das bunte Stadtviertel La Boca, wo die Fußballmannschaft Boca Juniors ihr Heimstadion haben. Hier steigen wir aus und lassen uns vom quirligen Trubel entlang der bunten Häuser mitziehen. Tangotänzer animieren die Gäste hier gegen ein kleines Trinkgeld ein Tänzchen zu wagen und erste Souvenirs könnte man hier auch erwerben. Allerdings möchten wir erst einmal Geld tauschen und erhalten für unsere Euro ein riesiges Bündel Argentinische Pesos - da stauen wir nicht schlecht. Aber La Boca ist nicht das einzig Schöne, mit was Buenos Aires aufwarten kann und so fahren wir weiter durch die Hauptstadt. Inés führt uns zur hiesigen Markthalle mit vielen kleinen lokalen Restaurants, wo wir uns erst einmal bei Empanadas (gefüllte Teigtaschen und sehr typisch für Südamerika) und Bier stärken. Dann geht es weiter, vorbei am neuen Hafengebiet Puerto Madero zum Stadtteil Palermo mit dem Torre Monumental und der Universität mit ihrer Floralis Generica. Bevor wir nach unserer ausführlichen Stadtrundfahrt zum Hotel zurück kehren, stoppen wir noch am Friedhof La Recoleta im gleichnamigen Stadtteil gelegen. Die Friedhöfe in Südamerika sind doch recht anders als unsere in Europa und so führen uns die verschiedenen angelegten Wege vorbei an zahlreichen prunkvollen und weniger prunkvollen Mausoleen vorbei. Zahlreiche Persönlichkeiten haben hier auf diesem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden aber die Gäste von Buenos Aires strömen vielmehr hierher, um das Grab von Evita zu besichtigen, deren Mausoleum was ziemlich unscheinbar in einem kleineren Gang errichtet wurden ist. Ein paar Gedenktafeln erinnern an die ehemalige First Lady Argentiniens. Anschließend kehren wir etwas geschafft aber zufrieden zu unserem Hotel zurück und beziehen unsere großen Zimmer, machen uns frisch und ruhen uns etwas aus. Am Abend treffen wir uns noch einmal zum gemeinsamen Abendessen, wo wir uns kurz vorstellen und auf eine schöne, gemeinsame Reise anstoßen.


Flug nach El Calafate – El Chalten – Wanderung zum Aussichtspunkt Las Aguilas

Heute müssen wir schon wieder zeitig aufstehen, denn unser Flug geht früh gegen 07:00 Uhr. Bevor wir zum nationalen Flughafen von Buenos Aires aufbrechen, treffen wir uns auf eine Tasse Kaffee und ein paar Keksen im Foyer des Hotels. Als letztes stößt unserer örtliche Reiseleiter Eric zu uns, der erst kurz nach Mitternacht im Hotel eingetroffen ist. Er wird uns die nächsten Tagen in Argentinien und Chile begleiten. Gemeinsam mit Inés und Eric fahren wir zum Flughafen Aeroparque und checken für unseren Flug nach El Calafate ein. Dieser ist sehr ruhig und nach einem rund dreistündigen Flug erreichen wir die argentinische Stadt in Patagonien. Mit einem Bus fahren wir weiter in das rund 3 Stunden entferne Wanderparadies El Chalten. Nach einem kurzen Halt an einer Estancia fahren wir weiter. Kurz vor der Ortschaft kreisen die ersten Kondore über uns und natürlich stoppen wir für Fotos. Gegen 15:00 Uhr erreichen wir unser Hotel, wo unsere Nationalparkführerin bereits auf uns wartet. Wir beziehen schnell unsere Zimmer und schon starten wir zu unserer ersten Wanderung. Vor den Toren von El Chalten gibt es einen Rundweg von ca. 7 Kilometern, der uns hinauf zu zwei Aussichtspunkten bringt: zum Aussichtspunkt "der Adler" mit einem Blick über den Viedma-See, und zum Aussichtspunkt "Kondor" mit einer Aussicht auf das Dorf El Chalten. Gilda gibt uns auch erste Informationen über Flora und Fauna der Region.
Unser Abendessen haben wir heute im Hotel, wo wir Guanako, eine südamerikanische Lama-Art, zum Abendessen serviert bekommen.

Wanderung zum Campamento Poincenot ODER weiter zur Laguna de los Tres am Fitz Roy

Gut geschlafen und gut gefrühstückt machen wir uns heute Morgen auf zu unserer ersten großen Wanderung. Mit dem Bus fahren wir ca. 40 Minuten aus dem Dorf heraus. Am Rio Electronico lässt uns der Chauffeur aussteigen und los geht es. Gilda geht schnellen Schrittes voran. Zunächst geht es über Stein, Geröll sowie hin und wieder über den Fluss. Hin und wieder können wir kurz stoppen, um die Natur auf uns wirken zu lassen und weitere Fotos für die Erinnerungen zu machen. Die Natur hier ist einfach spektakulär. Nachdem wir den Fluss und das Gesteinsgeröll hinter uns gelassen haben, geht es durch ein Waldstück mit saftigem Grün stetig bergauf. Immer wieder halten wir für die Ausblicke und dadurch sehen wir den ein oder anderen (kleineren) Gletscher. Die Wanderung ist leicht anstrengend aber auf jeden Fall lohnenswert. Nach rund 2,5 Stunden erreichen wir einen Platz, wo wir den Fitz Roy zum ersten Mal erblicken bzw. die Spitze eher erahnen können., denn der Fitz Roy ist noch immer in den Wolken gefangen. Hier ist nun auch der Punkt, an dem man sich entscheiden muss, ob man weiter bis zur Laguna hinauf wandern möchte, was immerhin nochmals 500 Höhenmeter auf einem Kilometer bedeutet, oder ob man von hier aus langsam zurück in das Dorf El Chalten wandern möchte. Gilda und Eric begleiten unsere Gäste, die hinauf zur Lagune möchte, wohin gehend wir anderen den Rückweg einschlagen. Dadurch, dass wir schon eher zurück kehren, haben wir nun auch mehr Zeit, um Pausen einzulegen, die Natur zu genießen oder immer wieder zum Fitz Roy zu blicken, der sich langsam versucht, durch die Wolken zu kämpfen. Immerhin liegen noch rund 10 Kilometer vor uns. Die Natur ist nun abwechslungsreicher mit Geröll aber auch Holzwanderwegen und kleineren Büschen, die uns auf unserem Weg begegnen. An der Lagune Capri legen wir eine längere Mittagspause ein und genießen den Ausblick auf den See. Natürlich beobachten wir auch ein wenig die anderen Wanderer, die hier entlang kommen oder rasten. Die Kurioseste unter ihnen ist eine Japanerin, die tatsächlich mit Plateau-Schuhen wandern geht. Nach dieser Pause geht es weiter Richtung Dorf zurück. Immer wieder begegnen uns Wanderer, die relativ spät los ziehen, um zum Fitz Roy zu kommen aber einige von ihnen tragen auch ordentlich Ausrüstung mit sich. Sicherlich werden sie an einem geeigneten Platz ihr Zelt aufschlagen, damit sie die Laguna de los Tres am Fitz Roy bei Sonnenaufgang sehen können. Der letzte Kilometer zieht sich allerdings sehr und wir sind mehr als froh, als wir endlich wieder unser Hotel erreichen. Unser Erfolg: 21 Kilometer in 6,5 Stunden:-) Am Abend trifft dann schließlich auch der Rest der Gruppe im Hotel ein, geschafft aber mehr als glücklich. Aus den Erzählungen erfahren wir, dass es der Anstieg sehr in sich hatte ABER die Belohnung war ein sensationeller Aufenthalt an der Laguna. Vor allem an der hinteren, die nicht von einer Eisdecke überzogen war. Somit sind alle glücklich und gemeinsam gehen wir noch in ein nahegelegenes Restaurant, wo wir zu Abend essen und von unserer Hotelkellnerin mit mehreren Gesangseinlagen überrascht werden.


Wanderung zur Laguna Torre im Nationalpark Los Glaciares

Neuer Tag, neues Wanderglück. Wir haben sogar wieder Glück mit dem Wetter und wir starten heute sogar eine halbe Stunde später. Wir laufen zunächst ein Stück durch das Dorf El Chalten und dann heißt es, 250 Höhenmeter in drei Kilometer zu bewältigen. Für meine wanderlustige Gruppe stellt das natürlich kein Problem dar, auch wenn die Steine, über die wir wandern, nicht immer der deutschen DIN-Norm entspricht und gerade wir kleineren Wanderer ab und an ein kleines Problemchen haben, die Steine zu überwinden. Nachdem wir diese drei Kilometer hinter uns gelassen haben, bewandern wir einen Weg, der sich mit Steingeröll, Wiesen und Waldwurzeln abwechselt. Gilda bleibt immer wieder stehen, um uns die Flora zu erklären. Auch heute sind wieder einige Wandergruppen und Wanderer unterwegs aber nicht sooo viele wie am gestrigen Tag. Unser Ziel, zu dem uns Gilda und Eric führen, ist die Laguna Cerro Torre unterhalb des gleichnamigen Bergmassivs. Vorbei an einem doch etwas stärker strömenden Flusses nehmen wir die letzten Meter bergaufwärts auf uns und erreichen schließlich die Lagune. Es ist zwar sehr windig und dadurch kalt aber es ist trotzdem sehr schön hier. Nachdem wir unsere Fotos im Kasten haben, setzen wir uns auf einen Baumstamm, um unser Lunchpaket zur Mittagszeit zu essen. Währenddessen beobachten wir auch die anderen Wanderer hier und es gibt sogar einen, der sich auszieht um in das scheinbar sehr sehr kalte Wasser der Lagune zu sprinten...naja, jedem wie es beliebt;-) Gut gestärkt machen wir uns nach rund einer Stunde Aufenthalt auf, den Berg noch ein Stück hinauf zu klettern, um einen kleineren Umweg zurück zu nehmen. Und während wir hinauf kraxeln, können wir beobachten, wie sich der Cerro Torre so langsam aus den Wolken kämpft. Aber zunächst wandern wir ein Stück hinab und weiter durch ein Waldstück. Die Abwechslung der Natur ist gut, so dass man nicht immer nur die gleichen Ausblicke genießen kann. Schließlich gelangen wir wieder auf den Rundweg, den wir auch auf der Hintour schon bewandert haben. Einige Kilometer weiter blicken wir dann bei herrlichsten Sonnenschein zurück und trauen unseren Augen kaum: wir sehen den Cerro Torre majestätisch in seiner vollen Pracht. Ein einzigartiger WOW-Moment und wir können gar nicht genug hinschauen und Fotos machen. Natürlich wird nun erst einmal eine kleine Rast für ein Shooting eingelegt. Wir sind so glücklich, dass wir dieses Naturschauspiel so erleben dürfen...es ist einfach nur magisch. Schlussendlich erreichen wir am späteren Nachmittag wieder unser kleines, feines Hotel und haben etwas Zeit, um unsere Füße zu pflegen und zu schonen.


Ausflug zum Wüstensee Lago del Desierto mit Wanderung am Huemul–Gletscher

Heute verlassen wir wieder das Wanderparadies El Chalten aber natürlich nicht, bevor wir noch eine Wanderung unternommen haben. Nach dem Frühstück geben wir unsere Koffer an der Rezeption ab und treffen dort auf Gilda. Wir steigen in den Bus und fahren mit Pause an einem schönen Wasserfall fast zwei Stunden, bis wir an dem Ausgangspunkt unserer Wanderung ankommen. Die Rucksäcke werden gesattelt und los geht es. Wir wandern durch einen Wald, dessen Untergrund sehr gut zu belaufen ist. Es geht stetig bergauf aber in einem angenehmen Rahmen...nur die letzten 500 Metern haben es etwas in sich, bei denen wir uns unter anderem an Seilen hochziehen müssen, damit wir die Steine und Stufen überwinden können. Unterwegs halten wir auch an einer geeigneten Stelle und Gilda erzählt uns ein wenig zum Wüstensee Lago del Desierto. Wir befinden uns hier auch sehr nah zum chilenischen Territorium. Der Anblick unseres Zieles macht aber jede Anstrengung vergessen. Dieser türkisblaue Gletschersee vor dem Huemul-Gletscher ist einfach der Wahnsinn und, ich kann nur für mich sprechen, in diesem Moment der Inbegriff vollkommenen Glücks. Danach geht es den gleichen Weg wieder hinab und zurück zum Hotel, wo wir unsere Koffer in den Bus verladen und uns von Gilda verabschieden. Wir fahren zurück nach El Calafate und stoppen unterwegs noch einmal an der Estancia für einen kleinen Café. Irgendwie hängen auf der Rücktour jetzt weniger Guanakos über den Zäunen als auf der Hinfahrt aber vielleicht kommt es uns auch nur so vor, weil wir den traurigen Anblick nun schon gewohnt sind? Wir erreichen El Calafate und beziehen unsere Zimmer im schönen Hotel "Sierra Nevada". Zum Abendessen lassen wir uns im Steakhaus La Tablita verwöhnen und stoßen mit Pisco Sour auf uns und die bisherigen Wanderungen an. Am späteren Abend gesellt sich noch mein Kollege Fran zu uns, der aktuell mit einer Eberhardt-Reisegruppe sechs Länder Südamerikas bereist. Die Freude ist groß, ihn wiederzusehen.


Ausflug zum Perito Moreno–Gletscher mit Bootsfahrt

Ein neuer Tag voller Naturimpressionen erwartet uns. Nach dem Frühstück werden wir von unserer Nationalparkführerin Carolina abgeholt und gemeinsam wir fahren die rund 75 Kilometer zum Eingang des Nationalparks Los Glaciares, wo wir den imposanten Perito-Moreno-Gletscher besichtigen wollen. Unterwegs halten wir für einen Fotostopp und Carolina zeigt uns unter anderem die Calafate-Frucht. Am Eingang des Nationalparks warten wir kurze Zeit auf unseren Guide, die die Eintrittskarten holt und weiter befahren wir die Straße des Nationalparks. Carolina und Eric erzählen uns viel zum Gletscher und die Sonne tut ihr übrigstes, damit wir diese Fahrt in vollen Zügen genießen können. Wir stoppen an einem Parkplatz für Fotos und halten das Ausmass des Gletschers mit unserer Kamera fest. Unser Chauffeur fährt am ganz großen Parkplatz vorbei und bringt uns zu einem kleineren, von wo aus wir unseren Spaziergang entlang der Ballustraden beginnen. Am Gletscher gibt es verschiedene Gehmöglichkeiten, die gut gekennzeichnet sind. Wir beginnen mit der blauen, der hintersten, denn hier ist am wenigstens los. Am Anfang geht es noch ebenmäßig und nach gut sieben Minuten beginnen die Stufen, die uns hinauf zu den verschiedenen Aussichtsplattformen bringen. Natürlich halten wir immer wieder an, um den Gletscher auf uns wirken zu lassen, zu entspannen und die Aufnahmen mit den Augen in uns zu speichern. An verschiedenen Punkten halten wir, um auch nichts zu verpassen und vielleicht doch ein Stück kalbenden Gletscher zu erblicken, kalben hören tun wir ihn auf jeden Fall sehr oft. Wir haben sehr viel Zeit, so dass wir auch die verschieden-farbigen Wege entlang laufen können und wir absolut nichts verpassen. Unser erneuter Treffpunkt ist an der großen Cafeteria, wo man sich auch mit Snacks und Souvenirs eindecken kann. Pünktlich kommt unser Chauffeur zum vereinbarten Treffpunkt und fährt uns noch einmal zum Parkplatz vom Vormittag, wo wir erneut aussteigen. Wir laufen zur kleinen Bootsanlegestelle, wo wir unsere rund einstündige Bootsfahrt antreten, die uns nah an die Abbruchkante des Perito-Moreno-Gletschers bringt. Davor hält das Boot an und rotiert, damit jeder die Chance bekommt, Fotos von dem blau-schimmernden Eismassen zu bekommen....herrlich!!!! Der Weg zurück nach El Calafate ist der gleiche wie am Morgen und so schließt der ein oder andere die Augen für eine kleine Siesta. Zurück in der Stadt haben wir ein wenig Freizeit und sind gespannt, ob die Läden geöffnet haben. Heute ist Feiertag in Argentinien aber nicht jeder weiß das. So erhalten wir unterschiedliche Aussagen darüber, ob die Läden geöffnet sein oder nicht aber der Großteil hat es und so steht einem Einkaufsbummel nichts im Weg. Den Abend verbringen wir in einem Restaurant oberhalb El Calafetes mit einer guten Aussicht. Hier wird uns ein typisches Lamm-Asado serviert und für die, die kein Lamm mögen, gibt es natürlich auch eine Alternative.


Weiterreise nach Chile – Torres del Paine–Nationalpark

Es ist an der Zeit, Argentinien für ein paar Tage den Rücken zu kehren. So packen wir unsere Koffer und nehmen erneut im Bus Platz, der uns in Richtung Nationalpark Torres del Paine und somit chilenische Grenze bringt. Zunächst ist die argentische Pampa unser ständiger Begleiter. In der kleinen Ortschaft La Ultima Esperanza in der argentinischen Provinz Santa Cruz. Eigentlich gibt es hier nur ein kleines Café und eine Tankstelle, den es ist die einzige belebte Stelle zwischen El Calafate und der chilenischen Grenze. Nach einer kleinen Stärkung setzen wir unsere Reise fort und erreichen die argentinische Passkontrolle. Zunächst steigen unsere Chauffeure aus um uns anzumelden. Als sie uns das Zeichen zum Ausstieg geben, tun wir dies mit dem Pass in unserer Hand. Schon während der Fahrt haben wir gemerkt, dass es heute ein sehr windiger Tag ist aber beim Aussteigen wird es uns noch einmal bewusster den wir müssen beim Laufen schon stark gegen den Wind ankämpfen. Im Grenzgebäude werden wir kontrolliert und unsere Ausreise dokumentiert. Alles in allem geht es für südamerikanische Verhältnisse relativ schnell und so fahren wir die 5 Kilometer durch das "Niemalsland" bis wir den chilenischen Grenzposten erreichen. Auch hier ist erst einmal das gleiche Prozedere, dass die Bus-Chauffeure aussteigen und uns anmelden. Nur leider haben wir diesmal nicht sooo viel Glück und nehmen unseren Pässen müssen wir auch unser Gepäck zum Durchleuchten mitnehmen. In Chile ist es strengstens verboten, frische Lebensmittel oder Saatgut einzuführen und dies wird durch ein Scannergerät stichprobenartig kontrolliert. Als wir endlich unseren Einreisestempel abgeholt und das Gepäck wieder verstaut haben, machen wir noch im Örtchen Cerro Castillo Rast, um erstes chilenisches Geld zu tauschen bzw. Mitbringel für die Lieben Zuhause einzukaufen. Auf unserer Fahrt weiter in Richtung Nationalpark Torres del Paine stoppen wir immer mal wieder um Fotos von der herrlichen Landschaft zu machen, auch wenn sich die Wolken sich noch über den Granitbergen des Nationalparks noch nicht verziehen möchten. Am Eingang zeigt Eric unsere Eintrittskarten vor, die ich vorab online gekauft habe und so können wir unsere Fahrt im Nationalpark zu unserer Lodge Hosteria Pehoe schnell fortsetzen. Entsetzt sind Eric, ein Gast und ich etwas darüber, dass wir auf der Fahrt im Park kaum Guanakos begegnen. Haben wir hier doch in der Vergangenheit sehr viele Herden gesehen und wir müssen der Gruppe gegenüber starke Überzeugungskraft leisten, dass es hier im Park eigentlich sehr viele Guanakos leben. Später in den Tagen erfährt Eric von einem Ranger, dass selbst sie verwundert sind, warum aktuell nur sehr wenige Guanakos zu sehen gibt und das sich eine aktuelle Forschung mit dem Grund dafür beschäftigt. Aber dafür haben diejenigen Gäste Glück, die auf der linken Seite des Busses sitzen, denn sie sehen einen Puma, der sich aber leider schnell im Gebüsch versteckt, so das wir selbst beim Verlassen des Busses keine Chance mehr haben, dieses prächtige Tier zu Gesicht zu bekommen. Sehr sehr schade....
Unser Ziel ist die Hosteria Pehoe, eine Lodge inmitten des Lago Pehoes, die nur über eine kleine Brücke zu erreichen ist und die Ausblicke hier, vor allem aus dem Restaurantbereich, sind unbezahlbar. Wir bringen unser Gepäck auf die Zimmer und wer mag, kann sich einer kleinen Wanderung anschließen, die zum einem Aussichtspunkt oberhalb der Hosteria befindet.


Wanderung im Torres del Paine–Nationalpark



Wanderung zum Aussichtspunkt Los Cuernos – Puerto Natales

Heute steht eine kleinere Wanderung auf unserem Plan, nämlich die Wanderung vom Wasserfall Salto Grande zum Lago Nordenskjöld. Eine einfache Wanderung für insgesamt zweieinhalb Stunden. Nach dem Frühstück und die letzten Blicke auf den Lago Pehoe und auf die Cuernos del Paine vom Restaurant aus, bringen wir unser Gepäck über die Brücke zum Bus, der bereits auf uns wartet. Der Wind ist heute wieder so stark, dass wir vermuten, dass es heute mit einer Wanderung schwierig werden könnte. Aber natürlich wollen wir unser Glück probieren und wir starten in Richtung Parkplatz beim Wasserfall. Dort ausgestiegen, kleiden wir uns mit windschützender Kleidung ein und laufen los. Aber leider kommen wir nicht weit, den kurz hinter dem Parkplatz wird schon angezeigt, dass der Wanderweg gesperrt ist aufgrund von Windgeschwindigkeiten über 80 km/h. Wir sind etwas enttäuscht aber, zeigen auch Verständnis für die Situation den Sicherheit geht nun einmal vor. So spazieren wir aber wenigstens noch bis zur Aussichtsplattform des Wasserfalls Salto Grande und bestaunen dort die tosenden Wassermassen, die sich ihren Weg bahnen. Nach einiger Zeit kehren wir zurück an den Bus und unternehmen nun eine kleine Panoramarundfahrt durch den anderen Teil des Nationalparks Torres del Paine, den wir bisher nicht erkundet haben. Am Campingplatz Camping Pehoe stoppen wir noch einmal, um am See kurz zu verweilen und auch während der Rundfahrt halten wir immer mal wieder für einen Fotostopp. Unser nächstes Ziel ist der Lago Grey. Vom Parkplatz aus laufen wir zunächst über die neu errichtete Brücke und dann hinunter zum Strand, von wo aus wir die kristallfarbenen Eisblöcke im Wasser bestaunen. Auch hier pfeift uns der Wind ganz schön um die Köpfe aber ein wenig Bewegung wollen wir heute doch noch haben. Nach einem kleinen Fotoshooting kehren wir zurück in Richtung Parkplatz und nehmen in der Cafeteria Platz, in der ich meine Gruppe zu Suppe und Pizza einlade. Nach der Mittagsrast verlassen wir langsam den Park. Kurz hinter dem Ausgang biegen wir rechts ab in Richtung Rio Serrano, ein Dorf mit vielen Hotels und Logdes. Am Aussichtspunkt stoppen wir und genießen den Ausblick über Dorf und den Fluss Serrano. Dann heißt es endgültig Abschied nehmen vom Nationalpark Torres del Paine und unser Chauffeur bringt uns nach Puerto Natales, wo wir im schicken 4-Sterne-Hotel "Costaustralis" ein. Den restlichen Nachmittag füllen wir mit Spaziergängen und Einkaufsbummel. Den Abend verbringen wir gemeinsam in einem lokalen Restaurant, in dem wir unter anderem Salat, aber auch die wirklich zu empfehlenden Königskrabben verspeisen.


Fahrt nach Punta Arenas – Ausflug zur Isla Magdalena in Chile

Mal wieder heißt es: "zeitiger aufstehen" und dabei ist das Frühstücksbuffet so vielfältig und lecker. Aber wir sind ja nicht zum Essen in Chile (nicht nur;-)) und wer zeitig kommt, hat mehr Zeit dafür. Gegen 07:00 Uhr setzt sich unser Bus in Bewegung, mit Ziel Punta Arenas, der größten Stadt im chilenischen Patagonien. Rund drei Stunden Fahrt liegen vor uns, unterbrochen durch eine Kaffeepause, auf die wir uns freuen. Pünktlich erreichen wir den Hafen Muelle Laredo, wo wir nach einiger Zeit einen Katamaran in der Ferne entdecken, der auf uns zusteuert. Nachdem die Gäste ausgestiegen sind, lädt man uns ein, an Bord des Schiffes Platz zu nehmen. Das Schiff ist Gott sei Dank wenig bebucht und so haben wir ausreichend Platz darauf. Nach den Erläuterungen zu den Sicherheitsvorkehrungen legt der Katamaran in Richtung Isla Magdalena ab. Die Guides erzählen uns einiges zu den Pinguinen und anderen Meeresbewohnern der Region, aber wir haben auch die Möglichkeit, hinauszugehen und draußen die Schifffahrt zu genießen. Angekommen auf Isla Magdalena haben wir Zeit für unseren festgelegten Rundgang aber eines gilt für alle: Vorfahrt haben immer die Pinguine. Sobald eines der niedlichen Tierchen unseren Weg kreuzt, sollen wir uns einige Schritte von ihnen entfernen, sodass sie sich in ihrem Lebensraum weiterhin frei und ohne Angst bewegen können.


Weiterreise nach Ushuaia auf der Insel Feuerland, Argentinien

Heute ist ein sehr langer Fahrtag, den unser Ziel ist die südlichste Stadt der Welt, Ushuaia. Zeitig setzen wir uns in Gang und nach rund zweieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir die Magellan-Straße in Punta Delgada, die wir mit der Fähre überqueren. Zunächst heißt es aber Warten, da vor uns ein Gefahrguttransporter steht, der die nächste Fährüberfahrt aus diesem Grund allein antreten wird. Da es nur die eine Fähre gibt, die zwischen beiden Seiten hin und her fährt, haben wir nun Zeit für einen Kaffee oder einen Spaziergang am Meeresufer. Nach einer sonnigen Überfahrt, die wir unter freiem Himmel genießen, geht es weiter durch die Pampa, bis wir schließlich erneut die chilenisch-argentinische Grenze erreichen. Wir holen uns unseren Ausstempel ab und reisen erneut in Argentinien ein. Hier wechseln wir auch unseren Bus und verabschieden uns von unserem chilenischen Fahrer. Die weitere Fahrt unternehmen wir nun in einem argentinischen Reisebus. Wir setzen unsere Fahrt fort und stoppen unterwegs noch einmal an einem Aussichtspunkt oberhalb eines Sees. Nach zwölf Stunden Fahrt erreichen wir schließlich unser Hotel Fueguino in Ushuaia. Wer möchte, schließt sich Eric und mir noch an und wir essen im urigen Restaurant "Ramos Generales" zu Abend.


Wanderung am Beagle–Kanal im Feuerland–Nationalpark – Lago Roca



Katamaran–Bootsfahrt auf dem Beagle–Kanal – Museum Fin del Mundo

Am Vormittag steht eine Bootsfahrt auf dem Beagle-Kanal auf unserem Programm. Nachdem Eric die Bootstickets am Schalter abgeholt hat, steigen wir auf dem uns zugewiesenen Katamaran ein. Nach dem Ablegen dürfen wir nach rund fünf Minuten Fahrt bereits in den Außenbereich zum Fotografieren. Als erstes steuern wir eine kleine Insel an, wo Kormorane leben. Nach rund 30 Minuten Fahrt mit dem Katamaran legen wir an einer Insel an, um dort auszusteigen. Hier gibt es einen Aussichtspunkt, von wo aus man ein wunderbares Motiv auf die Anden-Berge und den Beagle-Kanal hat. Da wir auch herrlichstes Sonnenwetter haben, bekommen wir wunderschöne Fotos als Erinnerungsandenken. Wir setzen die Fahrt fort und steuern nun eine Insel an, wo Seelöwen ihr Zuhause gefunden haben. Genau gegenüber befindet sich das bekannte Feuerland-Fotomotiv mit dem Leuchtturm, der in keiner Fotosammlung fehlen darf. Auch hier haben wir so ein großes Glück mit dem Wetter, so dass die Bilder aussehen wir gemalt. Zurück in Ushuaia gehen wir zusammen zur Touristinformation, um uns diverse Stempel vom Fin del Mundo (dem Ende der Welt) abzuholen. Anschließend besichtigen wir beide Teile des gleichnamigen Museums. Das Museum bietet Einblicke in die Geschichte der Region von den Ureinwohnern, den Yamana und den Selk'nam, bis zur Ankunft der europäischen Entdecker und der Besiedlung von Tierra del Fuego. Aber es gibt auch Informationen über die einzigartige Tierwelt und Flora der Region, darunter auch die Geschichte der Tierarten, die in Tierra del Fuego, also Feuerland, heimisch sind. Das Museum beherbergt unter anderem eine Sammlung von historischen Artefakten, darunter Werkzeuge, Kleidung und Kunstgegenstände, die das tägliche Leben der Menschen in der Region widerspiegeln. Der restliche Nachmittag steht uns frei zur indiviuellen Gestaltung, so dass einige noch Spazierengehen oder zurück zum Hotel gehen um sich auszuruhen. Der ein oder andere findet sich nochmals in der nun gemeinsamen Lieblingskneipe Hard Rock Café ein, um ein kühles Bier zu genießen. Heute ist auch der letzte gemeinsame Abend mit Eric und am Abend stoßen wir zusammen in einem lokalen Restaurant auf die gemeinsame, schöne Zeit und unsere Erfolge an. Wir bedanken uns bei Ihm und verbringe noch einen schönen, letzten Abend zusammen.


Flug von Feuerland nach Buenos Aires, Argentinien – Tango–Abend

Buenos Aires – Rückflug nach Deutschland



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