Reisebericht: Privatreise Vietnam & Kambodscha (tägl. Anreise mgl.)

16.11. – 29.11.2013, 14 Tage Privatreise Hanoi – Halong–Bucht – Hue – Hoi An – Saigon – Mekong–Delta – Angkor, Reise mit privatem, örtlichen Reiseleiter & Chauffeur


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Beeindruckende Landschaften - unermessliche Kulturschätze - durch Krieg und Unterdrückung geschundene Länder - freundliche, fleißige, schier unermüdliche Menschen - Vietnam und Kambodscha
Ein Reisebericht von
Peter Möbius

1./2. Tag – Anreise/Flug – erste Eindrücke – Hanoi


Entgegen der Erwartung trafen wir auf einen überraschend großen 4**** Reisebus; die ersten Gäste stiegen am Dresdener Flughafen zu und in Ichtershausen war unsere Reisegruppe, pünktlich von den Transferen aus dem EBERHARDT-Einzugsgebiet zugebracht, vollzählig. Frank Ehrig chauffierte uns sicher, mit einem „Entspannungs-" und Kaffeestopp an der Raststätte Rimberg und minutengenauer „Punktlandung" nach Frankfurt/Main. Bedingt durch ein neues, noch etwas anfälliges Buchungssystem bei Vietnam Airlines, hat sich EBERHARDT entschlossen, SINGAPORE AIRLINES zu wählen. So sind wir gespannt, wie es sich mit dem doppelstöckigen A 380 fliegen lassen wird. Die Spekulationen über die Beförderungskapazität an Passagieren gehen dabei weit auseinander. Und tatsächlich: in unterschiedlichen Ausstattungskategorien, bis hin zur Suite, kann unsere Maschine 471 Passagiere befördern, theoretisch möglich und zulässig wären es bis zu 853! Das größte Passagierflugzeug der Welt und SINGAPORE AIRLINES ist stolz, Vorreiter (oder-flieger??) gewesen zu sein, diese Giganten der Lüfte in Dienst gestellt zu haben. Obwohl in der Gruppenbuchung nicht garantiert, konnten letztlich alle Gäste mit ihren Partnern beieinander sitzen; das freundliche und zuvorkommende Personal umsorgte uns auf dem Flug durch die Zeitzonen. Singapur empfing uns zur Zwischenlandung bereits mit Weihnachtsdekoration und das bei Temperaturen knapp unter 30 Grad C. In Hanoi landeten wir flugplangenau 12:05 Uhr Ortszeit; nunmehr 6h voraus der MEZ.
Unser lokaler Reiseleiter für Nordvietnam, Herr Ot, empfängt uns mit dem EBERHARDT-Schild und man meinte sofort, einen alten Freund wiedergetroffen zu haben. Die Busbesatzung, Chauffeur und Begleiter (in Vietnam bei Reisebussen über 40 Sitzen ist dieser vorgeschrieben) verstauten unser Gepäck und nun ging es voller Erwartung in Richtung der Hauptstadt des wiedervereinten Landes. Hanoi empfängt uns und wir staunen: Verkehr, der auf den ersten Blick chaotisch und regellos erscheint; das Leben spielt sich links und rechts der Fahrbahn im Freien ab: Garküchen, Frisör, Handel, sogar Fitnessstudios... Und Mopeds über Mopeds, ganze Familien finden darauf Platz und Transportvarianten von schier ungeheurer Kreativität. ..wenn das alles Autos wären, die hier verkehren würden... nicht auszudenken! Wir kommen am BOSS-HOTEL an, werden von Onkel Ot aber noch mit einem wichtigen Utensil ausgestattet: ein Porzellanschälchen; und es wird gefüllt - mit mildem Reisschnaps, gemischt aus Reis-Branntwein und Reiswein. „Chúc suc khwe!" -"Zum Wohl" Ein kleines gastfreundliches Ritual, was wir auch in späterer Fortsetzung, das Utensil immer dabei-habend, gerne annehmen. Wir beziehen die Zimmer und treffen uns nach einer kleinen Entspannungs- und Aklimatisierungsphase (..puuh, ganz schön warm!) zum Spaziergang um den Hoam-Kiem-See. Auf dem Weg dorthin passieren wir das Heldendenkmal. Über die The-Huc-Brücke geht es zum Jadebergtempel, wir staunen über die Geldverbrennung: kein echtes Geld; Opfergeld! Wir hören von Onkel Ot, in welcher Weise sich diese Opfergaben in die Religion einbetten. Und wir hören die Legende vom zurückgegebenen Schwert, welches dem See Hoam-Kiem-See den Namen gibt: „See des zurück gegebenen Schwertes". Und wir hören von der Schildkröte und ihrer Symbolik; ihr wurde der Schildkrötenturm, errichtet auf einer kleiner Insel im See, gewidmet - ein Wahrzeichen Hanois.
Unser Spaziergang setzt sich fort und wir erleben ein Abenteuer: die Überquerung einer Fahrbahn! Zielstrebig sollen wir vorgehen und entschlossen, so Onkel Ot. Die Mopedlenker richten sich ein, nur wer beim Gehen stockt, stiftet unfallträchtige Irritationen im fahrenden Volk. -Geschafft! Wir sehen die erste frische Ware, präsentiert am Gehsteig: Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse und Geflügel - überall in den Gassen. Und „Kabelbäume" im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum zu glauben, dass Strom-und Telefonbedienstete in dem Gewirr der Strippen durchblicken. Wieder am See, auf der anderen Seite angekommen, mit schönem Blick hinüber, gelangen wir zum Wasserpuppentheater. Eine imposante Darbietung; schwere Holzpuppen zeigen uns Episoden aus dem bäuerlichen Leben und der Sagen- und Geschichtenwelt Vietnams. Das Rätsel: wie funktioniert das - die Künstler unsichtbar, bewegen die Puppen und stehen dabei hüfttief im Wasser. Nachdem die Kulisse und damit das Geheimnis gelüftet ist, spenden wir reichlich Beifall.
Zum Abendessen bringt uns unser Bus in ein Restaurant, in welchem Jugendliche die Chance zu einer integrierenden Ausbildung erhalten. Alle Achtung, wie sie agieren, noch nicht perfekt, aber auch hier: Engagement zählt. Und wir haben ersten Kontakt zur lokalen Küche. Es schmeckt!!
Zurück ins Hotel ...und nach individuellem Ermessen: ins Bett! (Ich gehe nun doch noch einmal raus und versuche an einer Kreuzung beobachtenderweise die Systematik des Verkehrsablaufes zu erfassen. Hmm...)

3. Tag Hanoi


Es war ganz schön anstrengend gestern, die Kombination aus Anreise, Zeitumstellung und touristischer Aktivität... und nicht alle Gäste konnten am Morgen aus eigener Kraft der Tiefschlafphase entrinnen. Im Verständnis dessen, denn wir lassen keinen zurück, nahmen wir gut gelaunt unser weiteres Programm unter der bewährten Führung unseres Genossen Ot in Angriff. Quan Than Tempel, der Tempel des Himmelswächters und die Tran Quoc Pagode sind die ersten Stationen. In letzterer findet gerade eine Gedenkmesse statt und wir erkennen, wie tief die Religion im vietnamesischen Volk verwurzelt ist. Die Chùa Tran Quoc gilt als das älteste buddhistische Heiligtum Vietnams. Die Ursprünge der Pagode reichen bis in das 6. Jahrhundert zurück. Sie wurde in einem nahe gelegenen Dorf am Roten Fluss gegründet. Nach einem Dammbruch wurde die Pagode 1615 an ihre jetzige Stelle auf einer Halbinsel im Westsee verlegt. Als Tupfer am Übergang zur Pagode ist heute Kunst auf dem Wasser verteilt, überdimensionaler Kunst-Lotus; Lotus-Kunst!
Wir erreichen das Mausoleum von Ho Chi Minh. Onkel Ho wird vom ganzen vietnamesischen Volk hoch geachtet und er hat es geliebt... er habe geweint angesichts der Armut im Land, erfahren wir von Ot. Es ist nicht verwunderlich, dass das Mausoleum und der Platz davor ein würdiger Ort ist, den man zu besonderen Anlässen aufsucht. Und so werden wir Zeugen eines farbenfrohen Ereignisses: Absolventen feiern IHREN Tag des Abschlusses ihrer Ausbildung, in der festlichen Kleidung, die Mädchen im „Áo dài" (langes Oberteil). Gegenseitiges fotografisches Festhalten ist im Gange, wir mischen uns unter´s freudige Absolventenvolk und werden selbst zum Fotomotiv.
Die „Ein-Säulen-Pagode": Der Legende nach erschien dem kinderlosen König Lý Thái Tong im Traum eine auf einer Lotusblüte sitzende Göttin und überreichte ihm einen Sohn. Als er kurze Zeit später tatsächlich Vater wurde, ließ er diese Pagode aus Dank in Form einer Lotusblüte erbauen. Nachdem sie mehrfach zerstört wurde, zuletzt von den Franzosen 1954, wurde der ursprüngliche Baumstamm, der durch Fäule nicht mehr gerettet werden konnte wurde, durch eine Betonsäule ersetzt. Auf einem Betonpfeiler in der Mitte eines kleinen Sees ruht das Gebäude und ist über eine Treppe für die Gläubigen erreichbar. Der Kinderwunsch soll hier in Erfüllung gehen.
Im Hintergrund ist der Bodhi-Baum, der „Baum der Erleuchtung" zu sehen; er kam als Geschenk aus Indien hierher. Es handelt sich um eine Pappelfeige; Buddha erlebte unter einem solchen Baum das „Erwachen"(bodhi), was sich allerdings in der ungenauen Übersetzung als „Erleuchtung" überliefert hat. Ansichtkarten und Briefmarken sind im angrenzenden Kiosk erhältlich, das Schreiben kann beginnen!
Der Literaturtempel ist keine religiöse Einrichtung, wohl aber Heiligtum; er basiert auf der Grundlage des Konfuziustempels in Konfuzius´ Geburtsstadt Qufu (China). Der Tempel „atmet" Konfuzius, er ist die erste Akademie des Landes und wurde im Gedenken an den weisen Konfuzius von vornherein als Kaiserliche Akademie konzipiert und gegründet. Auch hier Absolventen in traditioneller Kleidung und überschwänglicher Freude. Wir erfahren unter anderem, was es mit den Steintafeln auf sich hat: die Namen der Absolventen des Jahrgangs sind hier in den Stein gemeißelt. Gruppenbild Nr. 1 entsteht. Wir sehen und hören traditionelle Instrumente, „Dan Bao" (Eine Saite), „Klon Put" (Röhren Klatschen), das Instrument der vielen Röhren und das Xylophon in einer Vorführung.
Es entwickelt sich bei uns eine weitere feste Größe: wir nehmen unsere erste Pho-Suppe ein, ein willkommener Mittagsimbiss, der vor allem in Hanoi in Tradition steht; Nudeln mit wahlweise Huhn (ph? gà) oder Rind (ph? bò) - lecker!!
Am Nachmittag besuchen wir das Nationalhistorische Museum und zurück am Hotel erkunden wir individuell das Treiben in unserem Wohnviertel. Fotomotive en gros.Den offiziellen Tagesabschluss bietet das Abendessen im vornehmen Restaurant „Le Tonkin"

4. Tag Ha Long


Nach dem Frühstück heißt es Standortwechsel; Koffer identifizieren und Verladen. Im Bus stimmt uns Onkel Ot auf die Speisenvielfalt auf unserer Dschunke während des Aufenthaltes in der Ha-Long-Bucht ein. Zu Ot´s und meiner großen Verwunderung steht der überwiegende Teil unserer Gruppe den lukullischen Kostbarkeiten in der Vielfalt aus Neptuns Reich (regiert der überhaupt auch hier in Vietnam??) skeptisch gegenüber. Aber auf Fisch können wir uns zum großen Teil verständigen; die Crew muss den Proviant voraus planen.
Wir verlassen Hanoi, die „Stadt zwischen den Flüssen", vorbei an der fast 4 km langen "Mauergalerie" über den Roten Fluß, welchen wir an anderer Stelle bei der Anfahrt bereits überquerten.
Unsere Fahrt führt uns über die Nationalstraßen 18 und 5 durch das Steinkohlegebiet um und die Stadt Mao Khê, durch die Energiestadt Uông Bí (hier steht das größte, von der Sowjetuniun erbaute und in der jüngsten Vergangenheit modernisierte Wärmekraftwerk Vietnams, gespeist von dem riesigen lokalen Steinkohlevorkommen) nach Ha Long. Die Fahrt geht gemächlich, weit weg von unseren Geschwindigkeitsvorstellungen; viele Straßen-und Kanalbauarbeiten; gut zum „Aus-Dem-Bus-Fotografieren". Unterwegs werden wir vertraut mit dem augenscheinlich kargem Leben auf dem Lande. Aber überall gibt es Baustellen, neue Wohnhäuser und Betriebe (auch ausländische) entstehen als Keimzellen eines zukünftigen Vietnams.
Stopp machen wir an einer Werkstatt für Jugendliche mit Handicap (Dioxin ist erbgutschädigend; die Nachwirkung des Krieges: noch heute werden behinderte Kinder aufgrund dessen geboren). In der Werstatt werden in aufwändiger Handarbeit Wandstickbilder gefertigt, beeindruckend... Die Werkstatt ist ganz modern und lädt nicht nur zum Kaufen ein, sondern ist auch eine Oase der Entspannung; Toiletten unterwegs sind rar; Raststätten im großen und Ganzen unbekannt.
Es geht weiter; unterwegs: Eine kleine vietnamesische Sprachlehre mit Schrifttafel; Dozent: Herr Ot.!! Die ersten Reisfelder ziehen vorüber und eine Musterfarm für Gemüseanbauam kurz vor Abzweig Ha Long / Ðông Trieu: Fotostopp. Und bald der erste Wasserbüffel! Noch mehr Frauen mit Mund- oder komplettem Gesichtsschutz begegnen uns; Ot erklärt uns dazu, weiße Haut sei vornehm, man will nicht braun werden. Ich erkenne später einen 2. möglichen Grund: durch den flächendeckenden Napalm-Abwurf verhüllen gebrandmarkte Menschen ihr entstelltes Antlitz... 
Die ca. 150 km verkörpern eine Halbtagesfahrt und nachdem uns die ersten entfernten Berge begleiten, durchfahren wir bald das im Entstehen begriffene Tor zum Gebiet Ha Long. Über eine kleine Erhebung erblicken wir die weite Bucht und haben schon einen kleinen Eindruck vom UNESCO-Weltnaturerbe, ...zig hoch aufragende Felsen, dazwischen Dschunken über Dschunken verteilt wie kleine Punkte auf dem Wasser. Gegen 13:00 werden wir eingeschifft, in zwei Beiboote, die uns zur „Victory Star" übersetzen. Schwimmweste obligatorisch im Beiboot! Die Crew begrüßt uns mit einem „Welcome-Drink". WOW, das ist ein Ambiente in den Kabinen!! Stilvoll, edel, sauber! Unser Mittagsmenü wird von nettem und freundlichen Personal gereicht. Einzelne „Meeresfrüchtler" bekommen ihren Speisewunsch doch noch erfüllt. Während der ersten Erkundungsgänge auf Deck kreuzen wir in der Bucht und ziehen an den vielen Felsen vorbei, die sich wie beim Kulissenschieben untereinander abwechseln. Spektakulär! Obwohl es trocken und warm ist (vgl. zeitgleiches Wetter in der Heimat!!) wünschen wir uns, dass die Sonne den Durchbruch durch das leicht diffuse Grau schafft, was ihr auch partiell gelingt. Am Nachmittag schippern wir in den Beibooten vorbei am schwimmenden Dorf zur „Grotte der Bewunderung" Hang Sung Sot. Aus dem Boot gestiegen, erklimmen wir einen Pfad, der beim Umschauen die malerische Bucht zu Füßen liegend erscheinen lässt. Die teilweise recht weiträumige Karsthöhle ist durch gezielte dezente Beleuchtung sehr gut in Szene gesetzt: ein Wunderwerk von Skulpturen in Form von Tropfsteingebilden und Auswaschungen, welches die Natur über Zeiträume von Jahrhunderten erschaffen hat. Über einen auf Pfählen errichteten Weg, der sich an der Felswand entlang schlängelt, erreichen wir wieder unsere Boote.
Die Ti Top-Insel hat die Form eines Halbmondes; der Sandstrand war einer der Lieblingsorte Onkel Ho´s. Er traf sich dort 1962 mit dem sowjetischen Kosmonauten German Titow; seitdem trägt die Insel dessen Namen. Entscheidungen sind zu treffen: an prominenter Stelle ein Bad nehmen oder/und ca. 450 Stufen aufwärts zum Aussichtspunkt überwinden. Beides hat was. Die größere Anstrengung wird mit einem sagenhaften Panoramablick über die Ha-Long-Bucht belohnt. Wie mit einem Spot erleuchtet, tunkt die Sonne kurzzeitig den Strandabschnitt in ein sattes Gelb.
Zurück an Bord unserer Dschunke "Victory Star" werden wir in die Grundlagen der vietnamesischen Kochkunst eingeführt. Unsere Bordreiseleiterin erklärt und demonstriert gemeinsam mit dem Smutje und Onkel Ot übersetzt. Wir dürfen verkosten: Daumen hoch!
Es werden Souvenirs angeboten, auch Wandstickbilder sind dabei, ich werde wiederrum schwach. Ich bin damit aber nicht allein!! Bevor das Abendmenü beginnt, schaue ich, wo wir heute Abend beieinander sitzen und uns auf gemütliche Weise vielleicht etwas näher kennenlernen können. Auf Deck weht nun doch ein frisches Lüftchen. Und obwohl die kleine Gruppe französischer Mitreisender aufgrund früher morgendlicher Abreise bald in die Kojen verschwinden würde und Platz im Restaurant sein könnte, fällt der Entschluss zum Treffen auf dem Sonnendeck unter sternenklarem Himmel. Ich erhalte Unterstützung beim Stühle- und Tischerücken zur Errichtung einer Tafel. Der Reisschnaps muss noch dezimiert werden, bis zum Abflug morgen Abend nach Da Nang wird er Geschichte sein. In vielen einzelnen netten Gesprächen vergeht die Zeit im Fluge.

5. Tag Ha Long – Hanoi – Hue


Die Anker sind gelichtet, wir kreuzen schon in der Bucht. Das Angebot zum frühmorgendlichen Tai Chi um 06:45 Uhr nimmt EIN Ehepaar aus unserer Gruppe aktiv wahr; ich bin mit dabei, so sind wir DREI!!
Petit Déjeuner, ein kleines Französisches Frühstück (authentisch mit Kaffee und Croissant- der Hotelleiter ist Franzose!) bringt uns in den Tag. Gleich anschließend steigen wir nochmals in die Beiboote, aber die sind noch zu groß für „Hang Luon", die „Kriechgrotte". Sie ist ein Durchbruch, der zu einer kleinen Lagune führt. Individualpaddler sind unterwegs, wir werden gestakt! Am Affenfelsen ist am Morgen noch nicht viel los; na, wer wird denn freiwillig, wenn er noch schlafen kann!! EIN Vertreter der Art rettet die Ehre, er wird zum Dank x-fach fotografisch verewigt. ..auch der "schwimmende Supermarkt", eine älteres Frauchen mit ihrem Boot voller Artikel und Utensilien nebst schlafendem (Ur-) Enkelchen.  
Unsere Crew hat zwischenzeitlich ein tolles Brunch hergerichtet und wir haben nun Zeit zum Schlemmen und Schauen, unsere Kreuzfahrt führt zurück zum Ausgangspunkt, nach Ha Long. Die vorbeiziehenden Felsen haben Namen, wir entwickeln auch eigene. Unverkennbar: der Manneskopf!
Es ist hart, aber wir müssen von der Dschunke; eine herzliche Verabschiedung von der Restaurantbesatzung wird mit der Überreichung unseres „Trinkgeldes" abgerundet.
 An Land werden wir wieder von unserer nunmehr vertrauten Busbesatzung über die bekannte Strecke nach Hanoi zum Airport fahren; mit anderen Zwischenstopps: zunächst an  „PEARLS", einer Perlenzuchtstätte mit Schmuckfabrikation (und WC!). Die Bildergalerie lässt Rückschlüsse über prominente Kundschaft zu, auch ein Portrait: "Frau Merkel mit Perlenkette" war zu sehen..
FRISCHES OBST! Wir halten an und Onkel Ot managt ein kleines Probesortiment für alle, ich darf im Namen von EBERHARDT das Sponsoring übernehmen. Die Babybananen sind optisch eher zurückhaltend aber geschmacklich eine Wucht, nicht zu vergleichen mit den durch Hamburgs Kühlhäuser gewanderten, optisch EU-standardisierten, uns bekannten Supermarkt-Hübschlingen. Dazu passt ein letzter Reisschnaps, dann ist er alle! Gut gewirtschaftet! Wir haben mit unserem Besuch Freude am Obststand verbreitet, dem gerecht werden wir mit langem und augenscheinlich herzlichem Winke-Winke in die Weiterfahrt entlassen.
Der nächste Stopp an der Keramikfabrikation TAISON CERAMIC war auch sehr interessant. Der Chef persönlich war zugegen und verwehrte uns nicht den Blick in den Brennofen. Fleißige Mädchenhände formen, schaben, bemalen. Ein kleiner Junge übt sich bereits. Das Resultat ist in der Verkaufsausstellung zu sehen, tolle Designs, alles fein. Aber ins Fluggepäck mitnehmen?? Schade für alle Beteiligten.
Uns interessieren die kulturellen Unterschiede; in der Art und Weise, wie Angehörige ihre verstorbenen Familienmitglieder bestatten, gibt es auf unserer Welt sehr große. Wir machen Halt am Friedhof von Ðông Trieu. Der Heldenfriedhof macht einen geordneten und gepflegten Eindruck. Unterwegs haben wir schon oft kleine Bauten inmitten der Reisfelder gesehen; wir erfahren. in diesen Grabstätten auf diese Weise Angehörigen die letzte Ruhe zu gönnen, war bisher auf dem Land der Normalfall, ist nunmehr aber verboten. Jetzt werden die Grabstätten auf Friedhöfen in Eigenregie errichtet und gepflegt. Eine Verwaltung, die das Umfeld und die Infrastruktur betreut, ist noch im Entwickeln begriffen.
WASSERBÜFFEL!!! Fotostopp!!! Unser vorletzter Stopp lässt uns an der bekannten Behindertenwerkstatt halten, hier gibt es wieder die schönsten Toiletten in Nordvietnam, jedoch lernen wir einen neuen Fabrikations- und Verkaufssaal kennen. Wir bestaunen prunkvolle und mächtige Stitz- und Wohnmöbel aus Eisenholz. Wer kann und möchte sich dies leisten??
Ot möchte uns eine christliche Kirche im Dorf Huyen Que Vo zeigen. Dazu steigen wir ein kleines Berglein hinauf und da steht sie. Kinder kokeln mit Feuer herum, das machen Kinder immer gern, das ist international!
Lieber Onkel Ot, wir sind am Flughafen, du bist uns ans Herz gewachsen, du hast uns das Tor zu Vietnam geöffnet; wir danken dir und dem Fahrerduo Hai und Tinh für die erlebnisreiche Zeit!!
Unser Flugzeug der Vietnam Airlines wird länger als geplant technisch gecheckt. Sicherheit geht vor Pünktlichkeit! Obwohl die Informationen über die Quäklautsprecher eher spärlich fließen und die Mädchen am Boarding auch nur trösten können, warten wir geduldig und mit ca. einer Stunde Verspätung heben wir schließlich ab. Herr Do, unser Reiseleiter in Zentralvietnam ist schon in Hue am Flughafen und wird von mir vorab und zeitnah auf dem Laufenden gehalten, er organisiert seinerseits das nun später stattfindende Check-In und das Abendmenü im Romance-Hotel. Trotzdem hatten wir Glück, denn das Flughafenterminal in Hue ist vorfristig fertiggestellt, das erspart uns den Umweg über Da Nang, mit entsprechend längerem Bustransfer. Neuer Bus, neue Besatzung, neues Hotel, neuer Reiseleiter: Herr Do kümmert sich professionell um alles; Ausbildung im Schleifmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.

6. Tag Hue – Kaiserstadt


Wir müssen nicht ganz so früh aufstehen; das Frühstücksbuffet ist vom Feinsten und es gibt auch wieder Pho-Suppe. Für mich entwickelt sie während unseres Aufenthaltes in Vietnam ein stetig ansteigendes Quantum an Suchtpotenzial. Pünktlich 09:00 Uhr rollt unser, nun blauer und innen mit traditionellen Accessoires dekorierter Bus mit vorgeschriebener Doppelbesatzung an.
Die Kaiserstadt Hue - Zitadelle, verbotene Stadt, Kaisergräber. Do führt und erklärt ruhig, dass es Studienreisecharakter hat. Hue erlebte eine der blutigsten und längsten Schlachten im letzten Vietnamkrieg, der kaum vorstellbar aber bekanntermaßen länger als der 2. Weltkrieg andauerte. Wenigstens aufgrund des religiösen und kulturhistorische Status verbot es sich für die Amerikaner, die Stadt zu bombardierenden, so wurde im Häuserkampf vorgegangen. Die Zitadelle konnte jedoch nicht eingenommen werden; nun setzten sie doch gezielte Bomben-und Napalm-Abwürfe gegen Zitadelle und Kaiserpalast ein. Wir sehen nicht nur in den Ausmaßen überwältigende Anlagen, wir sind Zeugen des im Gang befindlichen und noch lang währenden Prozesses des Wiederaufbaus und der Restauration, mit staunenswerten Resultaten..
Do führt uns durch den Dong Ba Markt, dem größten im ganzen Gebiet; teilweise im Gänsemarsch mogeln wir uns an ambitionierten, meist Verkäuferinnen vorbei. Do möchte uns Früchte zeigen und zum Probieren reichen, erkennt aber sofort, wo fair gehandelt werden kann (und muss) und wo Wucher im Spiel ist. Und man wird, ein jeder nach seiner Fasson, fündig. Ich erwische Ingwerchips und gebe eine Kostprobe im Bus herum. Auch lecker!
Obwohl nicht in Hanoi, müssen wir auch heute nicht auf unser Mittags-Pho-Süppchen verzichten, einige wagen sich auch an festere Nahrung heran, weil: alles schmackhaft und gut, im übrigen wird die Nahrungsumstellung überwiegend gut vertragen. Größere Schwierigkeiten haben tiefere und bekannte Ursachen, sind glücklicherweise am heutigen Tage im Abklingen begriffen und wurden unter der Anteilnahme der ganzen Gruppe tapfer ausgefochten.
Wir sehen ein Gebäude in Gestalt eines überdimensionalen Strohhutes. Bevor die Bootsfahrt auf dem Parfümfluss startet, ersteigen wir noch den Standort der Thien Mu Pagode. Das über 400 Jahre alte buddhistische Kloster besitzt u.a. eine eher etwas ungewöhnliche Sehenswürdigkeit, einen alten Austin; ein PKW, der auf der Anlage in einer offenen Garage steht. An der Windschutzscheibe dieses Austins befindet sich ein Foto, das 1963 um die ganze Welt ging und für Entsetzen sorgte. Das Foto zeigt die Selbstverbrennung des Mönches Thích Quang Ðuc, der sich 1963 aus Protest gegen die Buddhistenverfolgung durch den südvietnamesischen Diktator Ðình Diem im besagten Auto zu einer Straßenkreuzung in Saigon fahren, sich mit Benzin übergießen und verbrennen ließ. Das Foto erregte auch in den USA großes Aufsehen. Fünf Monate später ließ die USA den Diktator Diem fallen. Auch eine Schrifttafel in vietnamesischer und englischer Sprache erinnert daran.
Do führt uns weiter zum Bereich der Ausbildung angehender buddhistischer Mönche, ein solch kleiner junger Mann kreuzte unseren Weg in typischer Kleidung mit dem markanten Haarschnitt. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt wird er an die Lebensweise der Mönche herangeführt, dann wird er sich entscheiden; weiter als Mönch, dann äußerlich erkennbar i.d.R. durch eine Kurzhaarfrisur bzw. kahl rasiert.
Der Sông Huong ist der Fluss der Wohlgerüche oder der "Parfümfluss". Pollen und Blüten, die im Frühjahr auf dem Wasser treiben, verbreiten einen Duft, der dem Fluss den Namen gab. Eine andere Namensquelle könnten die wohlriechenden Edelhölzer sein, die auf dem Fluss transportiert wurden. 45 Minuten gleiten wir mit einem Drachenboot über das Wasser. Traditionelle Kleider und Souvenire werden angeboten. Unter einer Brücke bemerken wir Wartungsarbeiten, die von einem abenteuerlich wirkendem Hängegerüst aus von statten gehen.. 
Auf dem Weg zur Grabanlage des Königs Tu Duc stoppen wir an einem Stand, wo Opferstäbchen und typische vietnamesische Kegel-Strohhüte gefertigt werden. Und wieder sind es Frauen, die wir bei der Arbeit beobachten und bestaunen. Do erklärt uns den konstruktiven Aufbau des Hutes und so wissen wir jetzt, dass nur, wenn man ihn gegen das Licht hält, Motive zu erkennen sind. EBERHARDT hat mich autorisiert, allen Reiseteilnehmern einen Hut zu spendieren, das Geschäftliche wird hier erledigt. Und die optische Bereicherung für ein weiteres Gruppenfoto ist geschaffen.
Am Abend geht es zum „Y Tao Garden", einem äußerst stilvollen Restaurant in einem wunderschönen Garten. Unser KAISERLICHES Abendessen wird umrahmt von traditioneller Musik, Gesang, Klang und es ist ein zudem optischer Genuss. Die Speisen sind figürliche Kunstwerke, die Fotografen ringen um die optimale Erfassung der Objekte.

7. Tag Hue– Wolkenpass – Da Nang – Hoi An


Nach erfolgter morgendlicher Stärkung und dem Kofferladen geht es 08:30 in Richtung Süden. Der Wolkenpass, Da Nang und die mittelalterliche Stadt Hoi An sind die Etappen. Auf dem Wege bekommen wir nun endlich den Wasserbüffel aus nächster Nähe auf die Linse. Ein freundlicher Reisbauer und seine Frau geben uns die Chance; der Schnellzug nach exSaigon saust vorbei. Vor der eigentlichen Auffahrt auf den Wolkenpass gibt es nochmals einen Fotostopp mit Blick zurück ins Tal und aufs Meer, den Golf von Tonkin; die Sonne lacht auch wieder.
Eine LKW-Schlange windet sich den Pass hinauf, wir sehen die riesige Halde einer Holzschnitzelanlage. Unser Bus überholt die Karawane in der Kurve, wir staunen. Die Kurve ist aber weit ausgebaut und wir haben uns ohnehin an das etwas andere Verkehrsgeschehen gewöhnt, man arrangiert sich, ohne auf sein Recht zu bestehen; das allgegenwärtige Hupen ist keine Nötigung, sondern nur Warnung „Achtung, ich komme". Kleine Kinder dürfen diese Aufgabe von Mutti oder Vati während der Mitfahrt auf dem Moped übernehmen und haben eine helle Freude dabei. Es gibt keine bösen Minen, alles ist im Fluss.
Auf der Passhöhe angekommen, gibt es natürlich einen Halt für dies und jenes. Foto, Vietnamesischer Allzweckbalsam, Eukalyptusöl... Ich entscheide mich zudem für einen Kaffee und staune nicht schlecht: aus einer Plastikflasche wird ein sirupartige schwarze Substanz mit Wasser angerührt und über der Gasflamme erhitzt; Kondensmilch dazu: Kaffee!  Und er schmeckt tatsächlich so! Die Leute hier oben warten natürlich auf Touristen, das merkt man und sie wollen nicht, das diese ohne Mitnehmsel weiterziehen.
Wir kommen wieder in die Ebene und erreichen Da Nang. Wie umgewandelt erscheint uns hier die Gegend: die Küste, gepflegte Straßen und Promenaden.
Das Cham-Museum bietet Zeugnisse des Lebens dieser Volksgruppe, auch hier ist Do firm und führt uns: das Cham-Museum ist das einzige Museum der Welt, das sich ausschließlich der Cham-Kunst widmet. Mit rund 300 Sandstein- und Terrakotta-Skulpturen verfügt es über die größte Cham-Kunstsammlung der Welt. In den rund zehn Sälen und im Garten sind Altäre, Statuen und Reliefs zu sehen, die vor allem hinduistische Götter und Tänzer zeigen. Die Exponate stammen aus dem 7. bis 15. Jahrhundert. Sie wurden im Zuge von Ausgrabungen aus Tempeln und Türmen aus ganz Zentralvietnam zusammengetragen. Darunter befinden sich Stücke aus den berühmten Cham-Stätten My Son, Dong Duong und Tra Kieu. Kultur pur.
Ein 10-minütiger Stopp am herrlichen China Beach erscheint zunächst zu kurz, aber der heftige Wind mit Flugsand vermischt, treibt uns trotz hellem Sonnnenschein zurück in den Bus. Weiter geht es nach Hoi An. Strand, soweit das Auge reicht.
Eine Steinmetzwerkstatt kommt in Sicht; riesenhafte Buddhas, Skulpturen, Figuren. Alles wird hier aus Marmor gemeißelt und herausgearbeitet. Die Steinmetze haben Mittag bis 13:00, schnell in die Verkaufsausstellung! Es gibt schon ein paar Figürchen zum Mitnehmen, mancher wird fündig. Die ganz großen werden von Wohlhabenden gekauft und z.B. für religiöse Einrichtungen gestiftet. Liegende Löwen werden den künftigen Hauseingang vor Bösem schützen. Die Steinmetze arbeiten, Künstler am Werk. Diesmal auch Männer. Nicht alle tragen den nun auf jeden Fall nötigen, ansonsten allgegenwärtigen Mundschutz. Es staubt! Und wir staunen: eine falsche Bewegung mit dem Werkzeug und die aus der Phantasie erschaffene Figur ist verstümmelt.
Wir sind im Unesco-Weltkulturerbe Hoi An angekommen und das ist touristisch sehr gut erschlossen. Do zahlt für uns den Eintritt am Eingang zum Stadtzentrum, Fahrzeuge dürfen hier grundsätzlich nicht rein; natürlich muss versorgt werden, aber wir wissen ja nun, wie man was auf dem Moped transportieren kann, Einheimische dürfen und müssen das. Wir haben uns an den Mittagsimbiss gewöhnt und brauchen ihn mittlerweile auch, denn es ist bereits nach 14:00 Uhr. Do wollte uns das Vergnügen gern in Hoi An bereiten und nicht irgendwo unterwegs. Aber Hunger kann auch böse machen und so waren einige Wirrungen um die Richtigkeit der Bestellungen, gepaart mit dem in den Nachmittag gerutschten Zeitpunkt, teilweise Zünglein an der Waage, welches sich aber umgehend wieder in die Optimallage bewegte. Unser Ausflug nach Zentralvietnam stand bis noch vor drei Tagen auf Kippe, denn es gab nach dem Taifun auch noch Hochwasser. Hätte man die Wasserstandmarken an den Wänden nicht durch aufmerksames Suchen bemerkt, hätte man von diesem Umstand nichts mehr wahrnehmen können, alles sauber geputzt, keine Spuren von einer noch eben dagewesenen Überflutung. Fleißige Menschen! Höchsten Respekt!! Traurig für die Anwohner: kurz nach unserem Besuch gab es im Gebiet eine erneute Hochwasserwelle. 
Hoi An wurde im 4. Jahrhundert von den Cham als Hafenstadt am Südchinesischen Meer gegründet. Allerdings haben wir gelernt, dass wir nicht (mehr) in China sind. Obwohl offiziell in allen aktuellen europäischen Karten (und sogar auf dem Smartphone-Navi so bezeichnet) ist es hier nicht das Südchinesische Meer, sondern das Ost-Meer. Und richtig: auf der original vietnamesischen Karte steht „Bien Ðông" und das heißt übersetzt „Ost-Meer".
Herr Do führt uns durch malerische Straßen und Gassen Hoi Ans zur Seidenraupenzucht. Nicht nur gezüchtet wird hier, auch gesponnen, gestickt und genäht; auch auf Bestellung und nach Maß. Und geliefert wird am gleichen Abend. Und ein Paar aus unserer Gruppe hat den Service getestet. Aussage: Test zur vollsten Zufriedenheit bestanden!
Nach einer Weile freier Zeit treffen wir uns 16:00 Uhr an der Japanischen Brücke. Sie ist ein überdachtes 20m langes Brückenbauwerk und verbindet die zwei wichtigsten Straßen der Stadt. Sie ist wohl eine, wenn nicht sogar die berühmteste Brücke in Vietnam. Eine Legende sagt, dass die Japanische Brücke für die Menschen eine mächtige Waffe gegen ein Monster namens Mamazu war. Der Kopf der Brücke zeigt Richtung Indien, der Schwanz nach Japan und der Rücken schützt Vietnam vor Erdbeben und andere Katastrophen. Im Jahr 1593 wurde die Brücke von japanischen Händlern erbaut, um eine Verbindung mit den Chinesen am anderen Flussufer zu haben. Unser Stadteintrittsticket ermöglicht auch den kostenfreien Besuch historischer Gebäude und wir nehmen das gern wahr. Nun spazieren wir, rechts und links schauend zu der Stelle,wo unser Bus steht und begeben uns zum Ancient House, unserem Übernachtungshotel. Auf jeden Fall: für mich ist es hier der Höhepunkt an Übernachtungqualität während dieser Reise, obwohl es bisher im Grunde nichts zu klagen gab bzw. Abhilfe geschaffen werden konnte. Im eigenwilligen Baustil, etwas verschachtelt, traute ich nach dem Auffinden meiner Behausung meinen Augen nicht: ein Himmelbett, Seiden-(Moskito-?)-Gardinen herum, ein Bad in Naturstein.. Es sollte sich herausstellen, dass einige Gäste sogar das Priveleg hatten, vor ihren Augen durch die Zimmerdamen ihr Bett nachtfertig gemacht zu bekommen. Oi!
Ganz vorsichtig und diplomatisch versuchte ich, über den nächsten Morgen Aufklärung zu verschaffen: Der Bus muss bereits 04:30 starten, damit wir unseren Flug nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Ho Chi Minh City/HCMC/ex. Saigon) erreichen. Es wird ein Lunchpaket bereitgestellt, so dass die Frühstückszeit nicht den verkürzten Nachtschlaf noch kürzer macht. Danke!! Alle trugen es mit Fassung! Nochmals Danke!
Nach dem Abendmenü individualisierte man sich in Grüppchen oder allein, eben individuell. Ein Spaziergang ins Umfeld, Richtung Stadt oder ein Sprung in den Pool. Eben individuell! Warum bleiben wir nicht noch ein wenig länger hier?? Tja, 14 Tage sind nun mal nur 14 Tage!

8. Tag Hoi An – Ho–Chi–Minh–City (HCMC)


Die Hotelmänner tragen unser Gepäck zum Bus, das Lunchpaket wird gefasst, alles in gespenstischer Ruhe. Tam biêt, tschüs „Ancient House"! 04:26 setzt sich der Bus mit uns in Bewegung; wir bedanken uns deshalb nicht weniger herzlich von unserem Zentralvietnam-Team mit Herrn Do an der Spitze. Tolle Organisation, exquisite Führung, sichere Fahrt: 
C?m on /danke!!
Nach dem Check-In bleibt die kalkulierte Zeit zum Eröffnen und Bearbeiten des Lunchpaketes. Unser Flug mit Vietnam Airlines geht pünktlich und landet überpünktlich. Auch das Gepäck kommt. Aber nicht alles: ein Koffer fehlt, außer unserer Solidargemeinschaft ist niemand mehr in der Halle. Der Herr Personal zuckt mit den Schultern, ich suggeriere ihm, mitzukommen, dort wo das Gepäckband aus dem Untergrund zu Tage tritt, nun nur noch die Schritte des Befugten abwärts anregen und siehe da: Koffer da! Beim Abmarsch stelle ich jedoch fest: meinen hat´s erwischt, mittelschwer verletzt, aber keine Verzögerungen mehr jetzt, es wird schon Rat werden. Frau Huong ist jetzt da, Schild in der Hand: WILLKOMMEN HERR MÖBIUS (!!??) Wie gesagt, Solidargemeinschaft, auch nix Schlimmes. Schnell wird klar: Frau Huong- sehr herzlich- freut sich, „Landsleute" zu treffen: aus ihrem für einige Jahre ehemaligen Lebensmittelpunkt Dresden! ...VEB Herrenmode Dresden!! Na so was! Aber ebenso wird klar: wir brauchen bald einen Kaffe, aus Erfahrung BALD! Huong macht es möglich, gegenüber der Hauptpost und der Kathedrale Notre Dame: „The Coffe Bean"...geht kaum prominenter. Das tut gut und macht munter. Nach der Stärkung sehen wir uns das tolle Gebäude der Hauptpost an und schauen in die „Notre Dame", es wird geheiratet.
 Der Wiedervereinigungspalast folgt, Huong findet immer ein Mikrofon an den wichtigen Stellen. Jahrelang Machtzentrale des Südvietnamesischen Diktators und seiner Nachfolger. Mit Sicherheits- und Nachrichtentechnik, Präsentations,- Repräsentations,- Funktions- und Wohnräumen. Relativ modern und trotzdem geschichtsträchtig: wir sehen Bilder von der Erstürmung und von oben aus einen der Panzer, der das Tor durchbrach. Und wir wissen jetzt, wo die Wiedervereinigung nach langem, bitteren Leiden besiegelt wurde. Republik Vietnam, Hauptstadt Hanoi, für alle Vietnamesen.
Wir spazieren durch die Stadt; Rathaus, Theater, Denkmal von Ho Chi Minh, alles fußläufig erreichbar. Und wir sehen Hochhäuser, mächtige Türme, und „Loius Viton" etc. Alles da. Und?? Zeit für Pho-Suppe oder andere Favoriten. Jawohl auch das klappt! Wir spazieren weiter Richtung Saigon- Fluss, ein Schuhputzer geht mir ungefragt ans Geläuf, ich hatte doch geputzt gestern Abend! Nun ja, allemal tauglich als Fotomotiv.
Der Saigon-Fluss!!..  Im Signature-Hotel werden wir wohnen. Huong lässt uns verschnaufen und wir verabreden uns für den Gang zum großen Markt Benh Thanh, fast um die Ecke. Es ist ein wirklich großer Markt mit einem schönen Eingangsportal; kreisförmig angelegt; Verlaufen nur mit Bemühen möglich, Huong erklärt uns: Außenring Geschäfte mit Preisbindung, überwiegend staatlich; innen Handeln! Ich besorge noch die fehlenden Esstäbchen, ein kleines Präsent von EBERHARDT, die meisten Gäste bekamen es schon überreicht.
Ich möchte gern für heute und morgen Abend außerhalb des Programms hoch hinaus und uns Blicke über die Stadt verschaffen, dass muss toll sein. Aber nicht auf´s "Gerate Wohl". Deshalb laufe ich zur Chill-Sky-Bar, die muss sich irgendwo hier befinden, im AB-Tower im 27. Stock! Das wäre was für morgen bei Tag. Huong begleitet mich freundlicherweise. Heute möchte ich lieber noch höher hinaus, auf den Bitexco-Finanztower; dort gibt es eine Aussichtsplattform, kostet aber 10,-$, dann lieber in den 52. Stock in die Lounge, da kostet das Getränk zwar auch etwas, aber dies hat ja dann einen gewissen Mehrwert. Ich erbitte mir die Auffahrt und kann beim Chef eine gemütliche Ecke reservieren lassen. Aber erst treffen wir uns 17:00 in der Hotellobby, denn unsere Partneragentur, welche uns in Vietnam die Organisation abnimmt, hat sich ausgedacht, uns zu überraschen und uns auf einen Drink einzuladen. Die Mitarbeiter Christian und Hyen erwarten uns und bringen uns mit unserem südvietnamesischen Bus zur Bierbar VUVUZELA, ziemlich angesagt, wie wir sehen. Zur noch größeren Überraschung empfängt uns die Agenturchefin Frau Nguyen Hoa persönlich und alles geht ganz schnell, jeder bekommt SEIN Getränk. Ihr Gatte, Engländer, ist Braumeister und somit mit der Bar eng verbunden, denn das Bier wird HIER gebraut! Und Snacks kommen auch noch und noch und noch... Na sowas... Sehr sympathische Leute. In der Zwischenzeit habe ich die einmalige Chance auf dem Sozius des Mopeds von Frau Houng aus wichtigem Grunde mitzufahren; was heißt mitzufahren: am eigenen Leibe zu spüren, wie das Mittendrin auf dem Zweirad zwischen gefühlten Tausenden Mopeds hautnah funktioniert. Sie liefert mich wieder ab und ich atme in mehrfacher Hinsicht auf. Wir nehmen zum Abschied Aufstellung zum Gruppenfoto Nr. 2! Herzliche Verabschiedung unter Feunden; Danke liebe Agentur; ein weiterer Farbtupfer während unserer Reise. Wir begeben uns zum Abendessen, anschließend werden alle interessierten Gäste am Bitexco-Tower abgesetzt. 14 Gäste nehmen mein Angebot an und wir sind tatsächlich gerührt von der Lichterpracht, die sich unter uns über der Stadt ausbreitet. Nicht einfach nur bunt, nein, gestaltet! Mit wechselnden Farben... dezente Musik innen zu dezenter Lichterpracht innen und außen. Wir sind nicht allein, viele junge Leute fühlen scheinbar das Gleiche, man trifft sich hier, um zu plauschen oder zu träumen.

9. Tag Mekong: M? Tho – Einhorninsel

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Per Bus geht es nach M? Tho. Wir wechseln das Verkehrsmittel und fahren nun tatsächlich mit dem Boot über den Mekong. Der Mekong... Wasserhyazinthen, das sind die frei schwimmenden grüne Büschel, aha! Oh, es gibt etwas Neues zu probieren. Unser Mekong-Führer bereitet Kokosnüsse vor, wir schlürfen die Milch! Und es wird immer enger, der tropische Wald scheint über uns zuzuwachsen. Wir versuchen unsere vorherigen Vorstellung über die Landschaft mit der Realität abzugleichen. Z.T. Klappt es, zum Teil weit gefehlt! Beeindruckender! Wir legen an und kommen in eine überdachte aber sonst offene Anlage mitten im Grün. Wir bekommen Tee an den Tisch gereicht und, wenn auch teilweise unbekanntes, so doch frisches Obst. Junge Frauen umrahmen musikalisch traditionell. Huong und ihr örtlicher Kollege zeigen Bienenwaben und Kokosnüsse; beides, Honig und Kokos, sind Grundlage für die Bonbonherstellung, die wir gleich beobachten können. Alles Handarbeit, nur die Rührmaschine ersetzt das Manuelle. Es wird geknetet, gerollt, geschnitten aufgereiht und akribisch einzeln eingewickelt. Die Außenhülle mit lackiertem Bonbonpapier, die innere aber kann man mit essen, sie zergeht im Munde; Reismehlpapier! Verschiedene Geschmacksrichtungen um Kokos und Honig herum. Ich habe gelernt, dass, obwohl möglich, Kauen gefährlich werden kann; lieber zergehen lassen: man hat länger etwas davon und bringt sein Gebiss nicht in unnötige Gefahr. Schlangenschnaps? Tatsächlich! Pro Flasche liegt eine in der trinkbaren x-prozentigen Flüssigkeit zusammengeringelt; soll etwas bewirken!? Nur bei Einheimischen? Keine Ahnung! Krokodilhäute und Produkte daraus, alles von hier, eine Krokodilfarm soll hier irgendwo sein... (kleinen Moment bitte, ich schreibe gleich weiter, muss mir erst in Honig-Kokos-Bonbon holen; ja!). Wir spazieren ein Stück unter niedrigen Palmengewächsen durchs Immergrün und steigen um auf einachsige Pferdewagen. Im Trab geht es durch die Landschaft, bis wir den Umstieg in die Sampas meistern. Das sind kleine Boote, die von Frauen durch die Fließe gestakt werden, wie im Spreewald, nur VÖLLIG ANDERS! Mangroven, Palmen... Unterschiedliche Wasserstände formen aus dem lehmhaltigen Boden bizarre Uferzonen, ausgespülte Wurzeln. Vom Himalaya kommt er, der Mekong und hier breitet er sich als Deltalandschaft ins Meer aus. Wir legen wieder an, die Frauen leisten nicht nur Kraftarbeit, sondern außerordentliches Geschick im Steuern, vor allem in den engen Stellen beim Begegnen. Von den Sampas steigen wir um und fahren ein Stück auf dem lebenden Fluss, denn viele Fischer wohnen in ihren Booten oder auf ihren schwimmenden Lager- und Verarbeitungseinrichtungen. Wir spazieren wieder und besuchen eine Familie. Sie hat in ihrem Wohnzimmer eine Spezialität für uns angekündigt: Elefantenohrfisch! Vorher gibt es verschiedene Häppchen, Reis, Gemüse, Fleisch, Soßen... passend zur jeweiligen Speise, auch den traditionellen Fischfond. Es schmeckt auch hier, aber es ist anders, wir sind wirklich in einer privaten Wohnung zu Gast. Wir sehen, wie man wo lebt.
Nach den Leckerbissen trennen sich die Gelüste. Wir bekommen eine kleine Fahrradtour angeboten, wer will, begibt sich unter dem grünen Dach des Ortszentrums in die Ruhephase. Die Radfahrer holpern auf einem schmalen Betonweg entlang, der in einen unbefestigten übergeht. Es holpert noch mehr. Aber es ist hochinteressant zu sehen, was links und rechts am Wege liegt. Das Filmen mit dem Handy und das einarmige Lenken wird zur Herausforderung. Plötzlich kehrt unser Anführer um. Gibt es keine Runde? Nein, wir sind auf der größten von vier Mekong-Inseln bei M? Tho, der Cù lao Thoi Son (Lippenstift-) oder gebräuchlich Con Lân (Einhorn-Insel), 6 km lang und weniger als 1 km breit, dies ist der einzige Weg! Also Umkehren und zurück mit unseren Fahrgestellen auf Rädern. Es bleibt noch ein kurzer Blick auf die Krokodile der Farm, die Dagebliebenen sind nun ausgeruht! Es muss wieder nach Hause gehen, unser Boot bringt uns an Land; flussaufwärts sind es gerade mal 170 km bis Kambodscha, aber das folgt später. Wir nehmen wiederum Aufstellung, diesmal behütet mit Kegelhut: Gruppenfoto Nr. 3, im Hintergrund der Mekong.
Der Sonntagsausflugsverkehr zurück in die Stadt ist stärker, als angenommen und zieht sich; einstimmig ergeht der Beschluss, da die Dämmerung einsetzt; keine weiteren (fakultativen) Aktivitäten zu unternehmen.
Heute gibt es Abendessen in eigener Regie, ich habe einen Grillgarten zusammen mit Christian ausfindig gemacht und für alle Diejenigen Plätze reserviert, welche heute selbst mit Hand ans Essen legen wollen. In der langen Tafel sind gasbetriebene Grillroste eingelassen, je nach gewähltem Menü brutzeln wir nun, teilweise geht es auch bisschen durcheinander, aber wir sind ja eine Solidargemeinschaft. Es macht Spaß und satt und es sind tatsächlich noch ein paar andere da, nicht nur Touristen; der Laden boomt. Frau Huong ist eine ganz Liebe, sie wartet in ihrer Freizeit, bis wir fertig sind und begleitet uns zum Hotel, was sie gar nicht mehr musste. Sie hat auch meinen Koffer heile machen lassen, ich habe das Werk begutachtet und der Mann mit den goldenen Händen bringt ihn für das geringe Entgelt sogar noch zum Hotel. Huong führt uns noch über den Nachtmarkt, die noch nicht Müden suchen eine Chance auf ein Glas zum Abschied. Im "ThreeAmigosRestaurant" empfängt uns eine junge Mannschaft und freut sich so über unsere Einkehr, dass wir gleich für die restauranteigene Chronik verewigt werden. Ein absolut erlebnisreicher Tag klingt harmonisch aus.

10. Tag Kampuchea (dt.: Kambodscha) – Siem Reap – Tonle Sap


Der Morgen verläuft entspannt, Lautsprecherstimmen dringen ans Hotelfenster: aha Schulapell ganz unten auf dem Hof der Mittelschule! Der Bus bringt uns und unsere sieben Sachen zum Flughafen. Auch von Frau Huong verabschieden wir uns ganz herzlich. Wir zollen dem Fahrpersonal in Nord-, Zentral-und hier in Südvietnam großen Respekt: nicht nur sicher, sondern in allen Fällen pünktlich, höflich und zuvorkommend! Danke!
Im Flugzeug werden die Einreiseformulare für Kambodscha gereicht, aber nicht jeder wird erreicht. Deshalb finden wir uns, nachdem wir aus dem Flugzeug einen weiteren Außentemperaturschub bekommen (gefühlte schwüle 40 Grad), im kleinen, aber feinen Flughafengebäude zusammen, um das Ausfüllen zu meistern. Die Einreisekontrolle verläuft überraschend unspektakulär, wir wollen doch lieber noch den einen oder andern vorgesehenen Stempel, um bei der Ausreise Risiken zu vermeiden. Mr. Chantol empfängt uns. Die hiesigen Busse fallen insgesamt etwas kleiner aus, sind aber völlig in Ordnung; wir werden bald erfahren, dass ca. 60% der Straßen unbefestigt sind, nix also für große Busse. Wir besiedeln in Siem Reap das Ankor Way Hotel und machen uns auf den Weg. Chantol ist in unserem Fall EBERHARDT´s Wunschreiseleiter, hat den Durchblick und organisiert das Besichtigungsprogramm so, dass wir möglichst die Touristenströme galant umgehen. So geht es zunächst zum Tonle Sap See. Nachdem wir von der Ashaltpiste abweichen, um ans Ziel zu kommen, wissen wir, was ein Straßennetz im Aufbruch bedeutet. Rote staubige Erde, die die winkenden Kinder im Vorbeifahren einhüllt. Wir halten an einer dörflichen Ansiedlung und halten unsere Eindrücke fest: ein komplett anderes Leben, geprägt von Kargheit bietet sich uns, eine Tankstelle: aufgestapelte PET Flaschen enthalten keine Schorle oder Wein, sondern Benzin bzw. Diesel. Der Boden ist landwirtschaftlich genutzt, Reis wird angebaut, wir sehen Getreide und Kühe. Auf erhöhtem Gebiet stehen feste Häuser, überwiegend gibt es aber Pfahlbauten; der See ändert jahreszeitlich seinen Wasserstand, so ist man flexibel. Leben mit der Natur. Ein schmales, dieselbetriebenes Boot führt uns von der Anlegestelle Phnom Kraom auf einem Arm in Richtung See, wir fahren im Verbund mit einem zweiten Boot mit englisch sprechenden Gästen. Die Kähne können schon gut voran kommen, wenn sie wollen. Und sie wollen. Die beiden Bootsführer sind motiviert, die Wellen spielen und der Diesel räuchert. Einige klettern, Frauen voran, über abenteuerliche Trittklötzchen aufs Dach und genießen die geniale Nachmittagssonne und den Überblick. Die Schwerpunktverlagerung spüren wir schon etwas, aber die Beiden nehmen etwas Fahrt heraus, so ist alles in Ordnung. Ich probiere es auch nach oben auf´s Dach, aber mein Sicherheitsbedürfnis holt mich schnell wieder herunter, heilfroh, nicht abgerutscht zu sein.
Der See zeigt kontrastreich zum blauen Himmel tief dunkelblaues Wasser. Das schwimmende Dorf Mechrey: Wir fahren an einer Kirche vorbei und passieren die schwimmenden Häuser. Die Schule "Mission of Mercy" ist aus und die Kinder springen in ihre Boote und rudern um die Wette nach (Schwimmend-)Hause. Der Tonle Sap ist der größte südostasiatische Binnensee mit einer einzigartigen Bedeutung für die ganze Region mit einem ebenfalls einzigartigem Hydro- und Öksystem, einer äußerst vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt, die noch immer nicht vollständig erforscht ist. Wirtschaftlich bietet er die Lebensgrundlage der hier ansässigen Menschen. All das hier umfassend abzuhandeln, sprengt den Rahmen eines Reiseberichtes; wir haben einen winzigen Teil optisch und mental erfasst, für den Einen oder Anderen Anreiz, sich tiefgründiger mit ihm zu beschäftigen. Wir machen Rast und legen im schwimmenden Dorf Mechrey an einem kleinen Mehrzweckobjekt an: Restaurant, Lebensmittelgeschäft, Souvenirshop Fischzucht, Fischverarbeitung und -trocknung; Krokodile werden auch gezüchtet. Erste Möglichkeiten, mit Chantol ins Gespräch zu kommen, der Schiffsdiesel ist zu laut. Hotzelroda bei Eisenach ist der Ort Chantols Berufsausbildung, auch hier also Anknüpfungspunkte. Ich habe die Bekanntschaft mit dem See sehr genossen und hätte Lust auf mehr.
Chantol schlägt uns vor, aus organisatorische Gründen für unser übermorgiges Besichtigungsprogramm das ortsübliche Verkehrsmittel Tuk-Tuk zu wählen, wir ersparen uns mehrfaches Umsteigen von Normal- in Kleinbus und umgekehrt, und wir haben ein Erlebnis, welches die meisten in die verständlich knapp bemessene Freizeit hätten verlegen müssen, so ist die Gruppe im Grunde einverstanden. Auf den sicher berechtigten Einwurf der entstehenden Zusatzkosten reagiere ich und spreche mit Chantol das weiter Vorgehen ab. Letzlich übernimmt den Posten der Differenz die Agentur, da die beiden Busse nicht mehr benötigt werden und eine Teilung der Gruppe in dieser Frage organisationstechnisch nicht möglich ist. So fahren wir geeint zurück, am Dorf von vorhin machen wir nochmals Halt, weil sich hier ein prächtiger Sonnenuntergang entwickelt. Unser Abendessen nehmen wir in einem örtlichen Familienrestaurant ein, der Bus transferiert uns. Im Hotel hat die Bar noch geöffnet.

11. Tag Siem Reap – Ta Prohm – Angkor Wat


Für heute haben wir uns wieder auf ein zeitiges Aufstehen geeinigt. Ta Prohm, der Urwaldtempel, ist unser Frühprogramm, da er, gemessen an den anderen Tempelanlagen nicht so weitläufig ist, trotzdem jedoch stark frequentiert würde. 05:50 sind wir mit dem kleineren Normalbus bereits am Eingang und lassen uns ablichten - für den Eintrittsausweis, den wir ab jetzt immer mitführen. Er gilt für alle Tempel im gesamten Areal. Das Wort "Angkor" bedeutet in der Sprache Khmer wörtlich übersetzt "Stadt". Es umfasst eine ganze Region nahe Siem Reap, die vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Zentrum des historischen Khmer-Königreiches Kambuja bildete. Weltbekannt wurde Angkor durch die noch heute sichtbaren Zeugnisse der Baukunst der Khmer in Form einzigartiger Tempelanlagen - allen voran durch den Angkor Wat, den größten Tempelkomplex der Welt.
Auf einer Gesamtfläche von mehr als 200 km² wurden nacheinander mehrere Hauptstädte und in deren Zentrum jeweils ein großer Haupttempel errichtet. Bis heute wurden bereits mehr als 1000 Tempel und Heiligtümer unterschiedlicher Größe entdeckt. Es gibt Vermutungen, dass im Großraum von Angkor am Höhepunkt des historischen Königreiches bis zu einer Million Menschen auf etwa 1000 km² gelebt haben könnten. Das sind im Moment noch unvorstellbare Dimensionen, am Ende unserer Reise werden wir ein kleine Idee haben von dem, was sich an monumentalen Bauwerken befindet und befunden haben könnte.
Wir fahren weiter, die Sonne hält sich noch versteckt und erreichen bald die Nähe des Urwaldtempels. Hier können keine Fahrzeuge mehr verkehren, wir spazieren Chantol erwartungsvoll hinterher. Errichtet wurde Ta Prohm vom späten 12. bis hinein ins 13. Jahrhundert. Wir machen dunkles Gestein aus und erkennen, näher kommend, die geometrischen Formen, aber etwas stimmt nicht: über den Mauern der wuchtigen Reste des Tempels schlingen sich die Wurzeln noch riesigerer Bäume wie Schlangen bis zum Boden hinab und bilden ein irreales Bild. Die Natur holt sich mit brachialer Gewalt das zurück, was ihr einst genommen wurde: Lebensraum der Urgewächse. Sie gestaltet das von Menschen Geschaffene und Verbliebene um, nach Lust und Laune. Der Mensch lässt gewähren oder greift ein. Was hier richtig ist, vermag keiner der Betrachter zu entscheiden. Dieser Anblick hat etwas von Einmaligkeit; wenn er künftigen Betrachtern entzogen würde...?? Wir sehen Konservierungsmaßnahmen im inneren Bereich des Tempels, dort wo die Riesen noch nicht wirksam wurden. Und richtig: der Entschluss der Verantwortlichen lautet: der Tempel ist aufgegeben; er ist, so wie er ist, Besuchermagnet und wird es bleiben, die Vegetation und die herabgefallenen Mauersteine werden nur soweit entfernt und gesichert, dass es Besuchern möglich ist, die Anlage zu begehen. Besonders eindrucksvoll sind eben die Würgefeigen und die noch größeren "Tetrameles nudiflora", deren Wurzeln sichtlich ganze Gebäude überwachsen und mehrere 10m hoch aufragen können. Das Holz ist weich und die Blätter leicht flaumig. Ein deutscher Name für das Gewächs aus der Ordnung der Kürbisartigen ist unbekannt, allerdings gibt es Trivialnamen in den Verbreitungsgebieten. Die indische Entsprechung lautet Thitpok, das klingt am bekanntesten, einigen wir uns darauf. Der Sonnenaufgang ist derweil im Gange, die Strahlen vergolden langsam die Spitzen des Gesteins und vereinnahmen es Stück für Stück. Eigentlich liebäugelten wir um diese Zeit mit dem Aufgang am Horizont aber das hier hatte auch etwas ganz Eigenes und Besonderes. Und: wir waren noch (mittlerweile fast) unter uns!
Wir haben uns das Frühstück verdient und kehren dazu vorerst zum Hotel zurück.
Bis 10:00 haben wir individuelle Freizeit und begeben uns nun mit dem Bus zur größten Tempelanlage Angkor Wat. Zunächst aber haben wir heute ein Geburtstagskind: ein kleines, hoffentlich nützliches Präsent wird von EBERHARDT gesponsert, das Geburtstagskind bedankt sich mit einer Runde Reisschnaps - aus Kambodscha!!
Nun aber los! Wir stoppen in Siem Reap, Chantol führt uns in den unmittelbar an der Straße befindlichen Tempel Wat Thmei. Wat Thmei wurde nach der Terrorzeit der Roten Khmer neu erbaut. Einige der Mönche in der Tempelanlage sprechen Englisch und erzählen Touristen gerne von ihrem Leben und ihrem Glauben. Der Tempel beherbergt auch eine Stupa. Mit Stupa war in uralten Zeiten der Erdhügel gemeint, der über den Überresten einer toten Person errichtet wurde. Stupas gelten als die ersten wichtigsten Denkmale und Orte künstlerischer Gestaltung im Buddhismus. Stupas können verschiedene geometrische Formen aufweisen, die wiederum ihre Bedeutung haben, so auch wie ihr Zweck unterschiedlich sein kann. Die Stupa hier im Tempel Wat Thmei birgt Schädel und Knochen von Opfern der Roten Khmer, um der Ermordeten zu gedenken. In Angkor Wat angekommen sind wir schon ziemlich überwältigt von der Weitläufigkeit der Anlage. Chantol führt uns ein. Wir sollten aber noch ganz Spezielles erleben dürfen. Chantol hat mit einer früheren Gruppe zufällig eine Dresdener Konservatorin bei ihrer Arbeit in der Tempelanlage getroffen. Über sie hat unser Büro versucht, für uns einen kleinen Einblick in die konservatorische Tätigkeit der Deutschen in Angkor Wat zu ermöglichen. Am heutigen Morgen kam die Nachricht, dass es funktionieren würde, allerdings nicht sie, sondern der Chef persönlich würde diese Aufgabe übernehmen. So steuerten wir zielstrebig das Quartier des deutschen Forschungs- und Konservierungsprojekte in Angkor an. Prof. Dr. Hans Leisen von der Fakultät für Kulturwissenschaften der FH Köln wusste offenbar schon etwas eher von unserem Glück und war entsprechend auf unseren Besuch vorbereitet. Wir fanden überdachte Sitzgelegenheiten vor und erfuhren aus berufenen Munde über Aufgabe und Anspruch des Projektes. Herr Prof. Dr. Leisen bildet Konservatoren an der FH Köln aus und ringt mit allen seinen Kräfte darum, dass sein konservatorische Herangehen an nach Dringlichkeiten katalogisierten Teilen der Tempelanlagen fachgerecht umgesetzt werden kann. Dabei ist es nunmehr schon gelungen, lokale Fachkräfte auszubilden, die diese Aufgaben bereits übernehmen können. Er zeigte uns Beispiele auf, wie durch, auch unbewusst dilettantisches Vorgehen, mehr Schaden als Nutzen entstehen kann und schon entstanden ist. Während seiner Ausführungen stieß eine Gruppe eines deutschen Studienreiseveranstalters hinzu, die angeblich hier einen Termin hat, davon wusste niemand etwas. Herr Leisen ließ die Damen und Herren teilhaben. Einer nach dem anderen schlich sich aber davon. Wir hingegen erlebten einen hoch ambitionierten Menschen, der wohl, so lange es irgend geht, hier am Projekt weiter arbeiten wird, schließlich gilt es nicht nur junge Menschen auszubilden und mit dem eigenen Anspruch zu infizieren, sondern auch Partner zu finden, welche die Arbeit des Projektes unterstützen, sei es ideell oder/und materiell. Herr Prof. Dr. Leisen bot als abschließenden Höhpunkt an, die geleistete handwerkliche Arbeit direkt am Objekt zu erläutern. Dazu stiegen wir auf das gesicherte und überplante Baugerüst hinauf, vorbei am Schild „Zutritt für Unbefugte Verboten"(frei übersetzt), welches in dem konkreten Fall für uns keine Rechtskraft entfaltete. Ein echtes, hautnahes Erlebnis und eine Erfahrung, wie kompliziert es hinter manchen Kulissen zu geht und was Organisationstalent, Fähigkeit zur Vermittlung, Beharrlichkeit, Zielstrebigkeit und Akribie neben dem Fundus an Fachwissen für eine tragende Bedeutung hat. Sehr gerne wieder! Viel Erfolg!
Chantol ließ uns noch weitere Höhen im wahrsten Sinne des Wortes erklimmen, hinauf auf den Tempel; in einem Innenhof wird gerade ein Podium und eine Zuschauerriege für besondere Events eingebaut, jetzt haben wir von hier oben einen Eindruck von der Weitläufigkeit der Anlage. Unten angekommen erfahren wir noch Interessantes über ein gefühlt 100 m langes Relief in der südlichen Galerie, u.a. von den Strafen und Belohnungen, die in den 37 Himmeln und 32 Höllen aus der indischen Tradition warten. Wir spazieren über die gepflegten Wiesen an einem angelegten See vorbei und bewundern, nunmehr mit anderen Augen die unter der Regie von Prof. Dr. Leisen konservierte Vishnu-Großfigur am Ausgang des Tempels. Wir erreichen eine Nahrungsquelle, Mittagsimbiss. Nun auf kampucheanisch. Wir können beobachten, wie die Köchinnen an den offenen Feuerstellen Höchstleistungen vollbringen.
Ein kleiner, privat besorgter vietnamesischer Kegelhut ist im großen Bus in Vergessenheit geraten und mit nach Phnom Penh gefahren, wo der Bus nun auch bleibt. Oh weh, das Mitbringsel für das Enkel. Ich texte mit Chantol. Wird mit dem Taxi geschickt! Am nächsten Tag wird er da sein, der Hut. Es trat genau so ein. Wahre Freude der Großeltern bei Übergabe des noch weiter gereisten künftigen Präsentes.
Gegen 15:00 Uhr haben wir unser am sehr frühen Morgen begonnenes Besichtigungsprogramm absolviert; der Bus fährt zum Hotel, wer will, steigt vorher aus und unternimmt noch auf eigene Faust. Kaffeeintrinker schließen sich Chantol an, er kennt eine nette Stelle. Eine tolle Fußgängerampel reizt mich: der zeitliche Grün-Fortschritt lässt das grün animierte Ampelmännchen bis zur Höchstform auflaufen, bevor es knallrot zum Stillstand kommt. Am Abend erleben wir im Fou Nan - Restaurant nicht nur ein vorzügliches Menü für Gaumen und Auge, sondern Auge und Ohr sind noch von ganz anderen Reizen fasziniert: unser Mahl begleitet eine Tänzer- und Instrumentalgruppe, die den ASPARA-TANZ zelebriert. Der APSARA ist ein traditioneller Tempeltanz, welcher auf das 12 Jh. zurückgeht. Entstanden am Hofe von Angkor Wat. Erzählt wird tanzend aus dem indischen Marhayana Epos, wobei jede Hand-und Fingerbewegung besondere Bedeutung hat! Vor allem die Kostüme, die grazilen Hand- und Körperbewegungen der Tänzerinnen in ihrem fast zeitlupengleichen Fluss, aber auch der Schwung und das Kraftvolle der Tänzer haben es uns angetan. Vom "Roten Khmer" wurde diese Kultur beinahe ausgerottet; der Tanz erfreut sich nun aber wieder in der Bevölkerung und natürlich auch beim Touristen größter Beliebtheit!
Wer noch nach Rückkunft im Hotel ein Bargetränk möchte, kommt etwas zu spät; bereits geschlossen. Im Umfeld gibt es nicht viele Möglichkeiten und dort, wo niemand sitzt, ist es i.d.R. keine gute Empfehlung. Letztlich setzen wir uns darüber hinweg und genau da hinein. Man kommt uns entgegen gerannt und bedeutet uns, das gar nicht geöffnet sei um diese Zeit und eher Baumaßnahmen im Gange sind (wir sind in einem Frühstücksrestaurant gelandet); wenn wir aber schon mal da sind, sind wir herzlich eingeladen. Der Freund des Chefs, den wir für den Kellner hielten, bediente uns nun doch, der Chef besorgte uns die noch gewünschten Getränke per Moped, stellt uns sein Projekt vor, an dieser Stelle bald das erste 24h - Restaurant in Kampuchea eröffnen zu wollen und bedankte sich aufrichtig, dass wir sein Land besuchen. Unters Volk mischen- interessante Erfahrungen - hier: viel Spaß gehabt!

12. Tag Siem Reap – Angkor


Wie versprochen, steht am Morgen eine Armada von Tuk-Tuks, einer Kombination aus Moped und Rikscha bereit, für jedes Pärchen eines, Alleinreisende finden sich zu diesem Zwecke. Alle Fahrzeuge sind optisch und technisch sichtbar in Schuss, nicht nur behördlich zugelassen, sondern haben auch eine amtliche lizenzierte separate Registrierungsnummer, ähnlich der unsrigen Taxilizenz. Wasser ist in Kühlboxen an Bord, die Kolonne setzt sich in Bewegung! Einfach nur Klasse!! Chantol sitzt im Führungsfahrzeug. Erster Ausstieg ist das Nordtor von Angkor Thom. Im weiteren Fußverlauf kommen wir einer Herde kleiner Affen in die Quere. Sie fordern Bananen, meinte der Anführer, sonst kein Durchkommen! Ok, ok. Ich springe stellvertretend ein und übernehme die Fütterung der Raubtiere. Alles gut! Die Elefanten hingegen muss man nicht füttern; ca. 20,- € tun´s auch, für einen Ritt vom Angkor-Thom-Südtor zum Bayon Tempel. Wirklich interessant anzusehen, aber wir haben unsere bezahlten Tuk-Tuks und sausen vorbei. Preah Khan war vielleicht nicht nur ein Tempel, sondern bis zur Fertigstellung von Angkor Thom sogar die provisorische Hauptstadt. Auch hier beginnen die Riesenbäume zu wachsen. Banteay Kdei ist, wie Preah Khan und Angkor Thom, von Jayavarman dem VII., nachdem er die Cham besiegte, allerdings als Klosterkomplex gebaut worden. Und in einem ziemlich schlechten Zustand, hier klebt, wie partiell auch im Urwaldtempel, die Rotalge am Gemäuer, keine Farbe! Chantol führt uns an einem Imbiss und wir setzen uns zu einer Tasse Tee. Er löst sein Versprechen ein und klärt uns über all das auf, was wir bis jetzt noch nicht erfahren konnten: die Situation um Prinz Sihanouk, das Elend um den Terror der Roten Khmer, die gegenwärtige Situation in Politik, Bildung und Sozialem und wir spüren sein uns bereits bekanntes Engagement in der Opposition, die gerade jetzt gegen eine vermeintliche Wahlfälschung vorzugehen versucht. Jede Frage wird bereitwillig beantwortet, der Tee wird nicht alle. Wir tuckern und stolpern weiter und werden von Händlerinnen mit Tüchern, Freundschaftbändern und allerlei, nicht zwangsläufig Hökerware, umgarnt; Kinder scheinen es dabei besonders auf mich abgesehen zu haben, sie spüren anscheinend, dass ich unter einem leichten Sprachfehler leide und schlecht NEIN sagen kann, egal in welcher Sprache. Ich muss stark sein! Auch wenn es echt schwer fällt; es besteht Schulpflicht, wird aber nicht kontrolliert; sie sollten doch lieber in die Schule gehen..
Wir kommen an einem Brutzelstand an und Chantol erklärt. Mich krampft es, soll ich wirklich die 3er Variante von gegrillten Fröschen auf Spieß essen müssen, obwohl ich mir denken könnte, dass die vorher niemand wenigstens betäubt hat? Nein, er geht weiter und wir bekommen in einer Gaststätte, was wir wollen. Khmer-Fischsuppe gibt es bei mir, ein absolut geschmackliches Feuerwerk im positivsten Sinne.
Ein tatsächlich warmer, aber intensiver tropischer Regenguss trifft uns und wir retten uns in einen Tempelbau gegenüber von Bayon, bald ist die Dusche vorüber. Bayon ist noch ein Blickpunkt im Angkor Thom, auch hier ist Jayavarman VII. der Bauherr. Er ließ Bayon als Haupttempel in mitten seiner Hauptstadt Ankor Thom errichten, all das im 12.Jh. Wir wollen gern noch einmal die Elefantenterasse aus der Nähe betrachten, bevor wir Angkor verlassen und bekommen als Abschluss noch einen echten Dickhäuter vor die Linse.
Die Tuk-Tuks stehen uns den kompletten Tag zur Verfügung, so lassen sich die meisten zum Markt chauffieren, der, zwar an der Haupteinkaufsstraße liegend, doch ein ganzes Stück entfernt ist. Zum Abendessen stehen alle bereit, denn es wird noch einmal festlich. Unsere Kolonne fähr vor: Ein Gala-Büffet erwartet uns im Innenhof eines Luxushotels, welcher von einem großen, indirekt beleuchteten Pool gebildet wird. Überhaupt ist alles edel und dezent inszeniert. Eine Bühne verrät, wir bekommen noch einmal den Tanz von Ankor Wat zu sehen und zu hören, den APSARATANZ. Im übrigen habe ich durch Zufall im lokalen TV gesehen: auch beim ganz normalen Tanzen, bei Disko oder Band, kommen die grazilen Bewegungen weiblicher Hände ins Geschehen, was mögen sie nur bedeuten.. Unsere Tuk-Tuk-Chauffeure bekommen von uns ein individuelles Trinkgeld für ihr Tagesarrangement, es hat Spaß gemacht. Die Bar hat heute uns zuliebe etwas länger geöffnet, nette Studenten hinter dem Tresen.

13./14. Tag Siem–Reap/Phnom Penh – Singapore– Frankfurt/M. – Dresden


Um 08:30 setzen wir uns zum letzten Flughafentranfer in Bewegung, wir wünschen Chantol viel Glück und Kraft für sein Engagement um den Kampf für Gerechtigkeit und dass dieser gewaltfrei ablaufen möge. Unser Dank für seinen Dienst an uns ist ihm gewiss. Und damit verlassen wir unser Gastland zunächt in Richtung Hauptstadt Phnom Penh zum Umstieg nach Singapur, aber eine mühsam erstandene elektrische Mückenklatsche muss da bleiben, warum auch immer. Gesetz ist Gesetz. Nun werden noch einmal die Inlandsflug-Bordkarten bei einigen Gäste getauscht, aber das hat keine Relevanz für den Hauptflug ab Singapur, hier ist der Platztausch untereinander, wo es nicht schon von vornherein geklappt hat, innerhalb der Solidargemeinschaft bereits organisiert.
30 min später, als geplant, geht es in die Luft. In Phnom Penh dürfen wir die Arbeit der Sicherheitskräfte ein 2. Mal begutachten, bevor wir wieder in die gleiche Maschine einsteigen. In Singapur läuft es heute etwas anders: wir reisen nicht Transit, sondern ein, denn es gibt noch ein Sahnehäubchen oder eigenlich besser, eine Richtige Portion: wir werden für ein paar Stunden bis zum Weiterflug Singapur erleben. Dazu füllen wir unsere Einreise-Kärtchen aus, wozu wir unterschiedlich Muster haben, gemeinsam schaffen wir es, uns durch die Formularzeilen zu arbeiten. Ich nehme Kontakt zu unserem weibl. Tourguide auf, sie wartet am richtigen Terminal! In kombiniert Stadtrundfahrt/-gang sehen wir alle wichtigen Gebäude, Tempel, teilweise auch innen und spazieren durch Chinatown. Beeindruckt von der Bauleistung, von der Sauberkeit und augenscheinlichen Wohlorganisiertheit erfahren wir doch die eine oder andere Hintergrundinformation, die das Gesehene etwas relativiert. Trotzdem fiebern wir dem Höhepunkt, auch im wahrsten Wortsinn, entgegen: die Fahrt mit dem höchsten Riesenrad der Welt, dem Singapore-Flyer!!! Und das wird wirklich Klasse; im Hellen geht es nach oben und in Höhe des Umkehrpunktes ist es so dunkel geworden, dass die Stadt anfängt, zu leuchten. Bei völlig verdunkeltem Himmel kommen wir unten wieder an. Spektakulär!
 Ein individueller Imbiss und die Zeit ist fast um, wir können uns noch einen kurzen Ausstieg an der bekannten Einkaufstraße leisten und über eine große Fußgängerbrücke zurück zum Bus gelangen. Das warme Singapur in weißer Weihnachtsdekoration, einfach heiß!! Danke EBERHARDT! Unsere chinesischstämmige Reiseleiterin machte einen überaus offenen und ehrlichen Eindruck, wir glauben ihr und bedanken uns auch individuell.
Nun ja, ab jetzt läuft der Film einfach rückwärts, genauso umsorgend fliegt uns Singapore Airlines mit dem A380-800 nach Hause, wir landen pünktlich am Morgen in Frankfurt/M., Frank Ehrig kommt auf meinen Anruf hin mit dem Bus vorgefahren und liefert uns noch pünktlicher an den Ausstiegsstellen zur Übernahme in die Haustürtransfere ab.
Ich hoffe, weder die Beratung durch Katalog, Reisepräsentation im Vorfeld noch sonstige Aktivitäten haben Erwartungen geweckt, die nicht erfüllt wurden, eher gab es gelegentlich noch ein kleines oder auch größeres Leckerli oben drauf.
Mir hat es Freude gemacht, Sie auf einer Entdeckungsreise begleiten zu dürfen - mit Ihnen: GERNE WIEDER!!  ..und auch mit Ihnen, die Sie bisher vielleicht "nur" Leser waren!!
Freundlichst
Peter Möbius

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ein herzliches Xin chào! Die Galerie wächst und wächst und bald ist vollständig! Viele Grüße! Peter

Peter Möbius
17.01.2014

...so, jetzt ist sie fertig!! Viel Freude beim Angucken ;-)

Peter Möbius 26.01.2014

Ein herzliches Xin chào! Die Galerie wächst und wächst und bald ist vollständig! Viele Grüße! Peter

Peter Möbius
17.01.2014

Hallo Peter, wir bedanken uns für Deinen Bericht u. Deine Mühe. Die Erinnerungen sind wieder neu. Herzlichst Jürgen u. Karin

Karin Franke
04.02.2014

...als wäre man selbst dabei gewesen.. schön!

Kristin Möbius
06.02.2014