Reisebericht: Privatreise Vietnam & Kambodscha (tägl. Anreise mgl.)

16.03. – 29.03.2014, 14 Tage Privatreise Hanoi – Halong–Bucht – Hue – Hoi An – Saigon – Mekong–Delta – Angkor, Reise mit privatem, örtlichen Reiseleiter & Chauffeur


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Unsere Reise ins Land der Kegelhüte startete diesmal etwas anders als gewohnt, denn wir trafen uns zwar am Dresdner Flughafen, doch stiege vor Ort in den Bus, mit dem wir uns nach Frankfurt aufmachten.
Entlang der Strecke stieg noch der ein oder andere zu und so erreichten wir gegen Mittag den Frankfurter Flughafen. Zügig eingecheckt und Pass- sowie Sicherheitskontrolle absolviert, fanden wir uns pünktlich am Gate ein, wo bereits der Rest der Gruppe auf uns wartete, sodass wir gemeinsam unsere Maschine der Vietnam Airlines besteigen konnten.Während eines ruhigen Fluges mit guter Verpflegung versuchten wir über Nacht noch die eine oder andere Minute zum Schlafen zu nutzen, denn der kommende Tag sollte schon im Zeichen Hanois, der Hauptstadt Vietnams, stehen. Wir trafen pünktlich gegen halb sieben in Hanoi ein und mussten uns erst einmal geduldig an der Einreisekontrolle anstellen. Mit Visum im Pass funktionierte natürlich alles problemlos und so konnten wir nach dem Erhalt der Koffer, die erste Brise feucht-warmer vietnamesischer Luft aufsaugen. Reiseleiter Tuan begrüßte uns direkt am Flughafen und machte sich mit uns auf direktem Wege in die Stadt. Die Koffer kurz im Hotel abgestellt, beugten wir der Müdigkeit vor und stürzten uns direkt in die Altstadt Hanois, die mit Ihren Straßenküchen und Verkäufern allerhand Aufregendes zu bieten hat, sodass die kurze Nacht schnell vergessen war. Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Gassen der Altstadt, beobachteten wir das Treiben noch ein bisschen entspannt von einem Café aus auf der Dachterrasse am Hoan Kiem -See, ehe wir zurück ins Hotel gingen, unsere Zimmer bekamen und erst einmal die Eindrücke auf uns wirken lassen konnten.
Am Nachmittag ging es dann auf, um den Ngoc Son-Tempel zu besichtigen, der sich in der Mitte des Hoan Kiem-Sees befindet. Anschließend spazierten wir entlang des Sees zum Wasserpuppentheater, in welchem natürlich eine Vorstellung nicht fehlen darf. Trotz einsetzender Müdigkeit genossen wir die folkloristische Musik im Einklang mit den Puppen, die an Bambusstäben im Wasser gesteuert werden und eine Geschichte im Takt der Musik erzählen - ein toller erster Einblick in die vietnamesische Kultur! Den Abschluss unseres Tages bildete ein leckeres 8-Gänge-Menü in einem wundervollen Restaurant abseits des Straßentrubels, bei dem jeder schon einmal das ein oder andere vietnamesische Gericht kosten konnte und somit direkt einen Eindruck von dem bekam, was wir die nächsten zwei Wochen genießen dürfen. Unser langer erster Tag fand somit einen tollen Abschluss, ehe wir satt und zufrieden in die Betten des Boss Hotels sanken.
Ein Reisebericht von
Denise Hartmann

3. Tag: Hanoi mit all seinen Facetten

Nach einem leckeren Frühstück ob kontinental oder asiatisch brachen wir am Morgen auf, um uns und Hanoi etwas näher anzusehen. Wir fuhren zuerst zum Mausoleum, das nur vormittags geöffnet ist und hatten Glück, dass ein großer Ansturm ausblieb. Zwischen ein paar Schulklassen gaben wir unsere Fotoapparate ab und marschierten durch einen Metalldetektor, ehe wir brav in Zweierreihe in die Nähe des aufgebahrten Präsidenten Ho Chi Minh, auch Onkel Ho genannt, gelassen wurden. Man lief zügig in das Gebäude hinein und an dem beleuchteten Sarg aus Glas vorbei und war letztendlich nach ein paar Augenblicken wieder draußen, denn unter den strengen Blicken der Wachen durfte keiner aus der Reihe tanzen. Der Präsident, der für die Unabhängigkeit der Vietnamesen kämpfte, wurde 1890 geboren, lebte 30 Jahre lang im Ausland und kämpfte anschließend sowohl gegen die Besetzung der Franzosen als auch die Amerikaner und bekam mit diesen Erfolgen einen ewigen Platz in den Herzen der Vietnamesen.
Nachdem wir den toten Onkel Ho besucht hatten, widmeten wir uns mehr seinem Leben und besichtigten das Anwesen des Präsidentenpalasts mit seinen verschiedenen Wohnhäusern, den geschenkten Autos, die für Ausflüge zur Verfügung standen sowie den wunderschönen palmengesäumten Garten. Das Haus wurde von den Franzosen gebaut und Ho Chi Minh lebte darin von 1954 bis zu seinem Tode 1969.
Gleich daran anschließend findet man die Ein-Säulen-Pagode, welche unter der Li-Dynastie in Form einer Pagode gebaut wurde. Im Gegensatz zu einem Tempel werden in einer Pagode Götter wie in diesem Falle Buddha verehrt. Ein Tempel dagegen ist meist  „wirklichen" Wesen wie Menschen oder Geistern gewidmet.
Im Anschluss verließen wir das Anwesen rund um das Mausoleum und machten uns auf den Weg zum Literaturtempel, welcher die erste Universität des Landes war, in der Menschen aller Bevölkerungsschichten studieren durfte. Die Bedingung war jedoch, dass sie männlich sein mussten. Heute ist es mit all seinen verschiedenen Höfen und Räumen vor allem eine Gedenkstätte für Konfuzius, der diese Gegend mit seinen Lehren stark geprägt hat. In den Hallen des Tempels sind zudem die Besten der einzelnen Jahrgänge dieser Universität auf Steintafeln verewigt, an deren Fuße eine Schildkröte zu finden ist, denn diese steht für Intelligenz.
Nach einer leckeren Pho Suppe, die wir uns gleich neben dem Literaturtempel schmecken ließen, führte uns die Stadtrundfahrt weiter zum Westsee, an dessen Ufer sich ebenfalls ein Tempel und eine Pagode befinden. Wir besuchten zuerst den Tempel Quan Thanh, der dem Geist gegen die Wasserdämonen und für eine gute Ernte gewidmet ist. Bei der Besichtigung erklärte uns Tuan das Prozedere der Opfergaben und des anschließenden Geldverbrennens, was besonders für den Glauben an die Wiedergeburt eine wichtige Rolle spielt. Nach einem kleinen Spaziergang entlang des Ufers des Westsees erreichten wir die Tran Quoc-Pagode, deren größte Stupa alles überragt und umgeben von weiteren Stupas, Gräbern wichtiger Mönche, ein tolles Bilder gibt.

Tag 4 (19.03.2014): Tropisches Paradies

Nach zwei Tagen voller Hupen und Stadtgewirr freuten wir uns heute, uns auf den Weg in die Halong-Bucht zu machen. Mit einer kleinen Pause unterwegs erreichten wir schon zum Mittag den Hafen und schifften auf unserer luxuriösen Dschunke ein, welche uns durch die bezaubernden Karstmassive manövrieren sollte. Kurz nach Ankunft liefen wir auch schon aus und uns wurde ein leckeres Mittagessen serviert. Nachdem sich der Nebel auch etwas lichtete genossen wir die Fahrt durch diese tropische Bucht. Am Nachmittag stand dann noch ein kleiner Ausflug auf dem Programm. Wir besichtigten die Thien Cung Tropfsteinhöhle mit ihren beeindruckenden Stalagmiten und der tollen Beleuchtung. Hier lohnte sich der Aufstieg mit hunderten anderen Schaulustigen auf jeden Fall, denn eine solch weitläufige Höhle bekommt man selten zu sehen. Im Anschluss wollten wir jedoch die Bucht mit ihren vielen schönen Dschunken auch einmal von oben bewundern und so fuhren wir zur Titop-Insel, welche einen Aussichtspunkt hoch über der Meeresoberfläche beheimatet. Wer diesen einmal in der schwülen Luft erklommen hatte, wurde mich einem tollen Ausblick belohnt.
Nach kurzem Frischmachen auf der Dschunke wurde uns noch vor dem Abendessen gezeigt, wie man frische Frühlingsrollen macht, ehe wir mit einem beeindruckenden Gala-Abendessen verwöhnt wurden. Den Abend ließen wir mit dem einen oder anderen Schälchen Reisschnaps auf dem Sonnendeck der Dschunke ausklingen.

Tag 5 (20.03.2014): Von Ha Long nach Hue

Da uns unser Reiseleiter Tuan in der Nacht leider aus privaten Gründen verlassen musste, unternahmen wir unseren morgendlichen Ausflug allein. Wir fuhren mit den Tenderbooten zu einer kleinen Lagune, die jedoch nur mit Ruderbooten durch ein kleines Nadelöhr im Karstfelsen zu erreichen ist. Wir stiegen also in Ruderboote um und wurden in Spreewaldmanier zu diesem idyllischen Fleckchen Erde gefahren. Auch ein Affe begrüßte uns in der Lagune und beobachtete uns am frühen Morgen. Wir genossen die Ruhe und ließen uns ein Weilchen treiben, ehe wir zurück zur Dschunke kamen und mit einem reichlichen Brunch verwöhnt und verabschiedet wurden, denn zur Mittagszeit erreichten wir bereits wieder den Hafen und machten uns auf den Weg zum Flughafen nach Hanoi. Mit dem einen oder anderen Stopp wie beispielsweise an einem Veteranenfriedhof und an einer Keramikwerkstatt gestalteten wir die Fahrt etwas ausgedehnter, da unser Fliger erst am Abend nach Hue ging. Zügig eingecheckt und durch die Sicherheitskontrolle, flogen wir pünktlich in die Kaiserstadt und wurden schon im Hotel mit einem Abendessen erwartet.

Tag 6 (21.03.2014): Auf den Spuren der Kaiser

Der heutige Tag in Hue stand ganz im Zeichen der einstigen Kaiser Vietnams. Am Morgen machten wir uns direkt auf, um den Kaiserpalast in Augenschein zu nehmen. Dieses riesige und weitläufige Gelände beeindruckt durch eine tolle Mischung aus aufgebautem und leicht verfallenen Gebäuden, Mauern, Gängen und Toren, die sich zu einem wundervollen Bild bzw. Labyrinth zusammen setzen und den Besucher nur staunen lassen. Unser Reiseleiter Do erzählte uns viel über das Leben der Kaiser und die Arbeit der Konkubinen und Eunuken. Wir erfuhren, wie sich das Leben in diesen Mauern abspielte und an welch vielseitige Regeln sich gehalten werden musste. Zudem bekamen wir Einblicke in die Verbotene Stadt, die nur dem Kaiser und den Konkubinen vorbehalten war. Nach und nach ließ sich sogar das erste mal die vietnamesische Sonne blicken, sodass wir einen Eindruck von der Wärme bekamen, die uns im Süden noch bevor steht. Mit sonnigen Gemütern fuhren wir anschließend nur einen kurzen Weg zur Thien Mu-Pagode, die mit ihren typischen 7 Stockwerken hoch über den Parfumfluss ragt und von einem wundervollen Anwesen umgeben wird. Auf diesem leben die werdenden Möche, denen bereits teilweise die Haare geschoren wurden. Diejenigen, die noch einen Teil ihrer Haare behalten haben, dürfen sich noch entscheiden, ob sie ihr restliches Leben dem Glauben widmen möchten. Diejenigen dagegen, deren Haar schon vollständig gewichen ist, haben sich bereits für diesen Weg entschieden.
Auf einer anschließenden gemütlichen Fahrt auf dem Parfümfluss konnten wir nach vielem Laufen am Vormittag die Füße auf dem Drachenboot ein bisschen entspannen und das Leben am und auf dem Wasser beobachten sowie eine angenehme frische Brise genießen - eine willkommene kleine Pause an die wir ebenfalls noch einen Stopp in einem Café mit typisch starkem vietnamesischen Kaffee anschlossen.
Den Nachmittag widmeten wir dann den Kaisergräbern. In der ersten Grabanlage, in der keiner so richtig weiß, wo der eigentliche Herr vergraben liegt, konnte man wie in einem riesigen Park spazieren und flanieren, wie es der Kaiser einst tat, denn dieser zog schon vor seinem Tod in sein eigenes Mausoleum ein und ließ den Kaiserpalast hinter sich. Somit durfte es weder an einem See zum Boot fahren noch an einer Insel zum Hasen jagen fehlen, denn der Tag eines Kaisers muss in irgendeiner Art und Weise gefüllt werden.
Der vorletzte Kaiser dagegen, wurde in seinem Mausoleum „nur" begraben, was nicht heißt, das dieses Anwesen weniger pompös gestaltet ist. Man klettert über viele steile Stufen zur eigentlichen Ruhestätte empor und von da aus hat man einen traumhaften Blick über das Tal und dieses an den Hang gebastelte und mit jeglichen Details verzierte Bauwerk, dessen Fertigstellung ganze 11 Jahre gedauert hat, während der Kaiser nur neun Jahre regierte.
Nach den Einblicken in das royale Leben widmeten wir uns zum späten Nachmittag eher wieder ganz irdischen Dingen und besuchten den Dong-Ba-Markt, auf dem man wahrscheinlich alles findet, was ein Vietnamese zum Leben braucht - tot oder auch lebendig! Während der angekündigte Regen nun einsetzen, wo wir endlich im Trockenen waren, schlenderten wir ein wenig durch die verwinkelten Gassen dieses Marktes und bekamen einen Einblick, was sich auf solch einen Markt alles abspielt und unter welchen Bedingungen die Händler ihren Waren anpreisen. Ein großes  Spektakel, dem man sicherlich den ganzen Tag fasziniert zuschauen könnte.
Der krönende Abschluss unseres Tages war ein Essen im Y Thao Garten, welches von folkloristischer Musik begleitet wurde und bei dem wir die Spezialitäten Zentralvietnams und im Konkreten Hue's kennen und genießen lernen durften. Ein feierlicher Ausklang eines kaiserlichen Tages!

Tag 7 (22.03.2014): Lampionstadt Hoi An

Am Morgen begrüßte und Hue mit unfreundlicher nass-kalter Stimmung, sodass wir uns direkt von dieser Stadt verabschiedeten und uns auf den Weg zum Wolkenpass machten, der bekanntlich die Wetterscheide in Vietnam ist und mit dem damit unsere Hoffnung wächst, dieses wundervolle Land auch einmal mit blauem Himmel zu erleben. Wie es der Name schon sagt, lag der Pass in dichten Wolken, in die wir uns nach einem letzten Blick zurück begaben. Mitten im Nebel bahnte sich unser Bus den Weg über die Serpentinen hinauf und auf der anderen Seite hinab, bis wir aus den Wolken heraus direkt in wärmere Gefilde kamen. Die Jacken ließen wir ab sofort im Bus und nach einem Besuch einer örtlichen Marmorwerkstatt steckten wir die Füße das erste Mal in das Südchinesische Meer und waren sowohl von der ein oder anderen größeren Welle als auch der angenehm warmen Temperatur überrascht. Wir genossen also eine halbe Stunde das Strandgefühl in Da Nang bevor wir uns zum heutigen Ziel, der Stadt der Lampions Hoi An, aufmachten.
In Hoi An wurden wir als erstes in die verschiedenen Handwerkskünste der Stadt eingeführt: die Seidenweberei, die Näherei, die Stickerei, den Lampionbau und die Holzschnitzerei. Daraus entstehen in Hoi An hochwertige Produkte, die das ganze Stadtbild prägen. Als Stadt der Lampions bekannt schmücken diese farbenfrohen Gebilde jegliche Straßenzüge. Wir nahmen uns also die Zeit und spazierten in aller Ruhe durch die Gassen und ließen uns von der ruhigen Stimmung verzaubern. Nach einem Einblick in ein typisches altes Haus der Stadt und den Reisanbau im örtlichen Museum erreichten wir am späten Nachmittag unser Hotel. Wir checkten ein und bis zum Abendessen blieb noch genügend Zeit, um individuell die ein oder andere Ecke zu entdecken.
Aber nicht nur am Tag verzaubert Hoi An. Ihren besonderen Charme entwickelt die Stadt erst nach Anbruch der Dunkelheit, denn dann sind alle Lampions beleuchtet und Formen sich zu einem wunderschönen Bild vor allem entlang des ruhigen Flusses. Dieses wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so zogen wir nach dem Abendessen noch einmal los und mischten uns unter Touristen und Einheimische, die die Straßen am Abend erst so richtig lebendig werden lassen.

8. Tag (23.03.2014): Hoi An – Saigon

Nach einem ruhigen Start in den Sonntag mit ausgiebigem Frühstück und dem ein oder anderen, der noch einmal eine Runde spazieren war, fuhren wir gegen 10 Uhr nach Da Nang zum Flughafen, um nach Saigon oder wie die Nordvietnamesen sagen würden Ho Chi Minh Stadt zu fahren. Am Mittag hob unser Flieger ab und wir landeten bei 35°C. Da wir noch einiges an Programm vorhatten, starteten wir direkt zu unserer Stadtrundfahrt und besichtigen den Wiedervereinigungspalast, der sowohl zahlreiche Bankett- und Konferenzräume als auch die ehemalige Wohnung und den Bunker des Präsidenten beheimatet. Nach einem Besuch des Ben Thanh-Markts oder einer kleinen Cola-Kaffee-Pause besuchten wir noch die Kathedrale Notre Dame sowie das Hauptpostamt, welches nicht nur mit seiner Außenarchitektur glänzt, sondern vor allem innen ein Highlight ist, denn die alten Telefonboxen wurden originalgetreu erhalten, wenn auch inzwischen zum Teil mit Geldautomaten anstatt Telefonen gefüllt.
Auf dem Weg zum Abendessen hatten wir zum Tagesabschluss noch einmal die Chance, die Stadt auch bei Nacht zu bewundern, ehe wir nach einer kleinen Safe-Schulung den Tag beschlossen.

9. Tag (24.03.2014): Mekong Delta

Am heutigen Tag stand für alle ein Highlight der Reise auf dem Programm. Wir ließen Saigon hinter uns und machten uns auf den Weg nach Cai Be. Durch zahlreiche Reisfelder, leider hatten die Wasserbüffel immer noch Ferien, und kleine Dörfer erreichten wir nach ca. 2,5 Stunden den kleinen Ort am Mekong, wo wir unseren Bus gegen ein bequemes Motorboot tauschten. Somit setzten wir den Weg den restlichen Tag zu Wasser fort und schauten uns als ersten den schwimmenden Markt an, bei dem man die Waren der einzelnen Händler anhand einer aufgespießten Frucht am Bug des Schiffes erkennt. Anschließend fuhren wir zu einer kleinen Süßigkeitenmanufaktur, bei der man beobachten konnte, wie Puffreis, Karamell, Reispapier und Reisschnaps hergestellt wird. Nach einer kleinen Kostprobe setzten wir den Weg im Mekong Delta zu einer einheimischen Familie fort, die uns regionale Früchte zum Kosten sowie ein kleines Kulturprogramm bot. Durch einen kleinen Spaziergang erreichten wir im Anschluss ein paar Ruderboote, die und idyllisch durch die kleinen Arme des Mekongs brachten. Eine traumhafte Fahrt entlang von Wohnhäusern, Feldern und wuchernden Wasserhyazinthen. Nach all den Eindrücken ließen wir uns bei einem Elefantenohrfischessen kulinarisch verwöhnen und gingen dann wieder auf unser Motorboot, dass und auch noch einen der Hauptarme des Mekongs überqueren ließ, bevor wir durch eher ruhige Gewässer noch ein Stündchen mit Kokosnuss in der Hand zurück zum Bus schipperten, der uns anschließen wieder nach Saigon brachte.
Doch dieser wundervolle Tag war noch nicht vorbei, denn in Saigon angekommen fuhren wir auf den beeindruckenden Bitexco Tower, der die Stadt überragt und uns vom 52. Stockwerk eine tolle Aussicht auf die Lichter Hanois bescherte. Nach einem leckeren Cocktail in Schwindel erregender Höhe, spazierten wir zum Barbecue Garden Restaurant, in dem wir uns allerlei gegrillte Köstlichkeiten schmecken ließen und diesen Tag für nahezu perfekt erklärten.

10. Tag (25–03–2015): Aus der Großstadt zu den Tempeln

Heute klingelte der Wecker besonders zeitig, denn wir verließen Vietnam und flogen von Saigon nach Siem Reap in Kambodscha. Schon kurz nach neun Uhr begrüßten uns Temperaturen jenseits der 30 Grad und wir fuhren erst einmal ins Hotel, um unnötiges Handgepäck und die Koffer abzuladen. Nachdem auch Reiseleiter Chantol eingetroffen war, konnte es dann los gehen in die Tempelstadt Angkor. Wir fuhren mit dem Bus zum Preah Ko-Tempel, der aus dem Hinduismus stammt und der Göttin Shiva gewidmet ist. Zwischen den aufgeheizten Backsteingemäuern wurde uns bewusst, was und die kommenden Tage erwartet - Hitze von oben und von unten, doch wir wollten uns nicht beklagen sondern genossen es, endlich einmal blauen Himmel zu sehen, der uns während der bisherigen Reise größtenteils verwehrt blieb. Der anschließende Tempel Bakong barg eine weitere kleine Herausforderung, denn er wollte über zahlreiche sehr hohe Stufen bestiegen werden, um von oben genau den Wassergraben zu sehen, der traditionell jeden Tempel umgibt. Im Anschluss ließen wir uns ein wohlverdientes Mittagessen im freien bei toller Atmosphäre schmecken, wobei der ein oder andere das typisch kambodschanische Gericht Amok genoss, welches eine mit Kokosmilch zubereitet in einer Kokosnuss serviert wird.
Nach einer entspannenden Pause im Hotel brachen wir gegen 16 Uhr wieder auf und fuhren zum Berg Bakeang um von einem Tempel aus den Sonnenuntergang genießen zu können. Leider hatten wir den Eindruck, die Sonne sei am Horizont fest geheftet, denn sie wollte partout nicht unter gehen. Sie färbte sich jedoch nach einiger Zeit wundervoll rot, bevor sie noch in einiger Höhe in den Wolken versank. Trotzdem von der tollen Stimmung beschwingt fuhren wir anschließend zu Abendessen und wurden dabei von der Menge und Qualität überrascht, bei der die Kambodschaner die Vietnamesen doch übertrafen.

11. Tag (26.03.2014): Unterwegs zwischen den Dschungeltempeln

Auch heute starteten wir wiederfrüh und trafen uns um 6 Uhr zu Frühstück ehe wir 7 Uhr mit unseren Tuk Tuk abfuhren. Immer zwei teilten sich dieses lustige Gefährt mit einem Moped. Somit genossen wir den Tag über zwischen den einzelnen Tempeln den Fahrtwind und wurden so ganz natürlich wieder ein bisschen runter gekühlt.
Der erste Tempel, Ta Prohm, wird derzeit in einer Kooperation aus Indien und Kambodscha wieder restauriert und ist ein hinduistischer Tempel für die Mutter eines der Könige Kambodschas. Er ist in einem weitläufigen Areal zu Hause und an sich schon ein kleines Labyrinth, welches Schauplatz für so manchen Schatzjägerfilm sein könnte. Unser nächster Stopp galt dem Tempel Ta Keo, welcher leider nie fertig gebaut wurde, das ein Blitzeinschlag den Bau zerstört hat. Jedoch lässt er sich trotz dessen über zahlreiche Stufen erklimmen und ist ein beeindruckendes Bauwerk des Hinduismus. Nach einer kurzen abkühlenden Fahrt mit unseren Tuk Tuks erreichten wir anschließend Angkor Thom, den königlichen Palast, der ebenfalls einen sehr beeindruckenden Tempel, den Bayon Tempel beheimatet, welcher dem Buddhismus folgt und sich in seiner Bauweise an einer Lotusblüte orientiert, die für Reinheit steht und damit eines der höchsten Ideale des Buddhismus symbolisiert. Ebenfalls im Gelände des Angkor Thom befindet sich die 300 Meterlange Elefanten Terrasse, welche mit zahlreichen Tierfiguren ,darunter vor allem Affen, Löwen und Elefanten, verziert ist.
Vor dem Mittagessen stand dann noch ein ganz besonderer Tempel auf dem Plan. Wir besuchten Neak Pong welcher einstmals auf einer Insel in einem See gebaut wurde und nur mit dem Boot erreicht werden konnte. Dieser steht mit dem ihn umgebenden Teich für die Gesundheit und das Wasseraus dem Teich sollte gegen jedwede Krankheiten helfen. Nach einem kurzen Fotostopp an einem weiteren Tempel, der sich in die über Tausend seiner Art im Angkor Gebiet einreiht, hatten wir uns unser Mittagessen und kühle Getränke redlich verdient und so hielten wir gleich neben dem königlichen „Schwimmbad", um etwas zu essen und zu trinken und kurzzeitig ein bisschen Klimaanlage abzubekommen, ehe die letzten beiden Tempel des Tages auf dem Programm standen. Wir besuchten Ta Som und Prasant Kravan, welches sich vor allen durch Ihre Größe unterschieden. Ta Som war vor allem durch seinen endlosen Mittelgang und die riesigen eingewachsenen Bäume beeindrucken, während Prasat Kravan mit seiner reichen Verzierung im Eingangsbereich punktete und in seiner vollen Pracht schon wieder restauriert wurde.
Alles in allem ein Tag, der sicherlich bei allen seine Spuren hinterlässt und so schnell nicht vergessen wird, denn dieser Reichtum an Tempeln findet wohl kaum irgendwo seinesgleichen.

12. Tag (27.03.2014): Abenteuer Angkor Wat

Nun war also unser letzter voller Tag in Kambodscha angebrochen und wir hatten noch einiges vor - vor allem das letztendliche Highlight dieses Landes. Gegen acht Uhr machten wir uns auf den Weg außerhalb Siem Reaps den Tempel Banteay Srey zu besuchen. In diesem Falle war schon der Weg besonders interessant, denn er führte uns durch kleine Dörfer und an Feldern vorbei, die abseits der touristischen Tempelanlagen das wirkliche Leben widerspiegelten. Dabei lernten wir unter anderem, wie Palmenzucker hergestellt wird. Der Tempel Banteay Srey an sich ist ebenfalls ein tolles Bauwerk und in eine wunderschöne Parkanlage eingebettet. Er ist ein Bramanen Tempel. Dies sind die Mitgleider der höchsten Caste in Indien, welchen es gestattet ist, Tempel zu bauen, solange diese noch größer und höher sind als die Stadt- oder Ahnentempel. Der Banteay Srey ist aus rotem Sandstein gebaut, welches sich nur sehr schwer bearbeiten lässt, da es besonders hart und zerbrechlich ist. Auf demRückweg widmeten wir uns dann einem neueren Tempel  - dem Bantey Samre der ursprünglich einmal ein Khmer-Gefängnis war. Diese Zeugnisse sindd auch heute noch dargestellt, indem man einen Glasschrein vor dem Tempel findet, in dem die Totenköpfe derer zu finden sind, die während dieser Zeit an der Stelle umgekommen sind.
Nach einer entspannenden Mittagspause im Hotel wurde es nun endlich Zeit für den Tempel der Tempel. Wir besichtigten zum späten Nachmittag den Angkor Wat, welcher als größter Tempel der Welt gilt und dessen Bau ganze 37 Jahre gedauert hat. Daran waren an die 20.000 Künstler beschäftigt. Dieser Tempel gilt als Grabmal eines der Könige uns ist deshalb nach Westen ausgerichtet, was das Ende des Lebens symbolisiert, denn im Westen geht die Sonne unter. Dieses Bauwerk versprach auch nicht zu viel, denn es machte seinem Namen und Ruf in jeglicher Dimension alle Ehre. Eine so riesige Tempelanlage, die in einem so perfekten Zustand erhalten ist, ist sicherlich einmalig und auf jeden Fall eine Reise nach Kambodscha wert. Wer dann über die steilen Stufen in emsiger Hitze die Türme erreicht hat, kann sicherlich sagen, dass er an einem ganz besonderen Ort mit wahnsinniger Ausstrahlung gewesen ist.
Nach schnellem Duschen konnte dieser Tag dann auch gebührend beendet werden, denn wir genossen unser Abendessen in einem Hotel in der Innenstadt, welches  neben einem grandiosen Buffet auch eine tolle kleine Show bot, die uns in die Kultur des Kambodschanischen Tanzes einführte. Abschließend sangen nicht umsonst alle auf dem Heim Weg: „So ein Tag, so wunderschön wie heute... So ein Tag, der dürfte nie vergeh'n!"

13./14. Tag (28./29.03.2014): Heimreise

Nach einem entspannten Vormittag, an dem der ein oder andere noch den Pool im Hotel genoss oder einmal richtig ausschlief, machten wir uns am Mittag auf, um noch einmal das Leben abseits der Angkor Tempelstadt in Kambodscha zu sehen. Wir fuhren zum Tonle Sap-See und stiegen in ein Motorboot um, welches uns den Kanal entlang zum See brachte. Auf diesem See gab es ein schwimmendes Dorf, in dem die Menschen in einfachsten Verhältnissen leben, bei denen man denkt, das so etwas heutzutage gar nicht mehr möglich ist. Sie leben von, in und mit dem See, denn alles ist ein Kreislauf, der den See mit einbindet. Der Fisch wird daraus gefangen, das Hausboot schwimmt darauf, das Wasser wird zum Kochen, Waschen und alles Notwendigkeiten gebraucht und die letztendlichen Überbleibsel aller Notdurft werden wieder in den See geleitet. Dies alles unter brennender Sonne, sodass Krankheiten und Kindersterblichkeit leider nicht aus bleiben. Dieser Anblick hat uns noch einmal gezeigt, wie es abseits der Touristenpfade zu geht und war sicher ein Abschluss, der unser Bild von Kambodscha prägen wird. Nach einem Stopp zum Pfefferkauf auf dem alten Markt, holten wir unsere Koffer am Hotel ab und fuhren zu einem letzten gemeinsamen Abendessen, ehe wir den Flughafen erreichten.
Die erste Etappe führte und von Siem Reap wieder zurück nach Saigon, wo wir fast nahtlos in den Flieger nach Frankfurt umsteigen konnten. Nach 13 Stunden erreichten wir dann wieder deutschen Boden und es warteten schon die Busfahrer des Pirnaer Reiseservice auf uns, die uns zügig und sicher zurück in die Heimat brachten.

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