Reisebericht: Große Rundreise Australien und Neuseeland

18.10. – 19.11.2014, Rundreise im Reich der Aborigines und Kängurus mit Singapur – Auckland – Coromandel – Rotorua – Milford Sound – Queenstown – Südalpen – Christchurch – Melbourne – Great Ocean Road – Sydney – Outback – Ayers Rock/Uluru – Cairns – Great Barrier Reef – Dai


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Australien ist etwa 21-mal so groß wie Deutschland und man bräuchte ganz sicher Jahre, um den gesamten Kontinent zu entdecken. Erleben Sie selbst, warum Australien einfach unvergleichlich ist...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Samstag, 18.10.2014: Flug nach Singapur

Einen Großteil unserer Reisegruppe traf ich bereits am späten Nachmittag am Dresdner Flughafen. Wir checkten ein und gönnten uns erst einmal ein kleines Abendessen im hiesigen Chili-Restaurant. Pünktlich ging es dann mit einer Maschine der Lufthansa nach Frankfurt weiter, wo wir schließlich den restlichen Teil der Gruppe begrüßten. Am späten Abend verließen wir mit einer Maschine der Fluggesellschaft „Singapore Airlines" das herbstliche Deutschland. Nun konnte also unser Abenteuer Australien beginnen - wir waren gespannt auf das, was uns die nächsten Tage und Wochen am anderen Ende der Welt erwarten würde...

2. Tag – Sonntag, 19.10.2014: Ankunft in Singapur

Nach einem über 12-stündigen Flug und reichlich 10.000 Kilometern landeten wir im abendlichen Singapur. Als wir aus dem Flughafen kamen, erschlägt es uns erst einmal - die enorm hohe Luftfeuchtigkeit hatte eine Art „Sauna-Effekt"! Jetzt ging es sofort ins Hotel, welches sich im Stadtzentrum befand. Nachdem wir uns etwas akklimatisiert hatten, brachen wir alle gemeinsam zu einem Abendspaziergang in Richtung Singapore-River auf. Wir unternahmen eine kleine Bootsfahrt auf dem Singapore-River und ließen die tolle Kulisse der beleuchteten Skyline an uns vorbei fließen - das ist übrigens eines der absoluten Highlights für einen Singapore-Aufenthalt! Anschließend genossen wir noch weiter diesen herrlich lauen Abend - manch einer kehrte in einem der zahlreichen Restaurants direkt am Fluss ein und andere spazierten ganz einfach durch die auch am Abend sehr belebte Stadt.

3. Tag – Montag, 20.10.2014: Singapur – Weiterflug nach Sydney

Völlig entspannt und nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet gut gestärkt, trafen wir uns am Morgen wieder und nun sollte es gemeinsam zum „Singapore-Flyer", dem mittlerweile zweithöchsten Riesenrad der Welt, gehen. Wir hatten wenig Zeit und somit war das die beste Möglichkeit, diesen Stadtstaat kennenzulernen. Die gläsernen Kabinen des „Singapore-Flyer" versprechen eine fantastische Rundum-Sicht und damit ist wahrlich nicht zu viel versprochen... Gemütlich langsam (eine Runde dauert nur reichlich 30 Minuten!) schwingten wir uns in einer der sieben Meter langen gläsernen Aussichtskapseln bis auf 165 Meter Höhe - das entspricht etwa der 42. Etage in einem Hochhaus! Von dort sind die Wolkenkratzer der Stadt, der Hafen, die Küsten und bei gutem Wetter auch die Nachbarländer Malaysia und Indonesien zu sehen. Die Aussichten sind einfach grandios - wir waren uns alle einig, das muss man gesehen haben! Am Mittag erwartete uns dann unsere Stadtführerin Martine zur Stadtrundfahrt. Wir besuchten unter anderem den in seiner Arten- und Farbenvielfalt bewundernswerten Orchideen-Garten und die Viertel Little-India und Little-China. Mit vielen schönen ersten Eindrücken im Gepäck stiegen wir am Abend wieder ins Flugzeug, um unser Ziel, die australische Stadt Sydney, zu erreichen.

4. Tag – Dienstag, 21.10.2014: Sydney

Nach einem weiteren knapp 8-stündigen Flug landeten wir frühmorgens in Sydney, der 4,2 Millionen-Metropole an der Südostküste von Australien. Hier wurden wir bereits am Flughafen von unsrer sympathischen Reiseleiterin Ulli erwartet, die uns erste Tipps für unsren Aufenthalt in Sydney gab. Einige von uns waren zwar nach dem langen Flug ziemlich müde, aber bei einem Jet-Lag sollte man tagsüber nicht schlafen, sondern sich gleich an den neuen Rhythmus gewöhnen - in Sydney ist es gegenüber Deutschland schließlich 9 Stunden später! Nachdem wir also unser Hotel in der Innenstadt bezogen hatten, unternahmen wir einen ersten kleinen Spaziergang durch die belebten Straßen der Stadt. Am Mittag ging es dann direkt weiter mit dem ersten Teil der Stadtrundfahrt - wir sahen u. a. die Sydney-Harbour Bridge, die wegen ihrer Form oft liebevoll „Coachhanger = Kleiderbügel" genannt wird, die Sydney-Oper und das Queen Victoria Building. Es ging auch etwas raus aus der Stadt, nämlich zum berühmten Bondi-Beach - dieser steht für ganze Generationen australischer Strandkultur und gerade in den Sommermonaten bzw. zur Weihnachtszeit ist es einfach Kult, hier gesehen zu werden. Übrigens wird am Bondi-Beach „oben ohne" bei Frauen offiziell geduldet und der Strand wird ständig überwacht, da es ab und an vorkommen kann, dass Haie in Strandnähe auftauchen.

5. Tag – Mittwoch, 22.10.2014: Sydney – The Rocks – Oper – Hafenrundfahrt

Nach dem Frühstück spazierten die meisten Gäste mit mir zum Sydney-Tower. Von hier, dem mit 325 Metern höchsten Gebäude der Stadt, genießt man nämlich einen grandiosen Blick über die lebhafte Stadt mit ihrem einmaligen Naturhafen und dem Häusermeer aus Geschäfts- und Wohngebäuden. Man muss sich vorstellen, dass in Sydney rund ein Sechstel der Gesamtbevölkerung Australiens lebt. Am späten Vormittag wurden wir dann im Hotel von Ulli abgeholt und gemeinsam spazierten wir in das benachbarte Viertel „The Rocks". Zwischen dem imposanten Bogen der Sydney Harbour Bridge und der markanten Oper liegt dieser älteste Teil von Sydney, an der Westseite vom Circular Quay und zu Fuß ließ sich dieses interessante Viertel am besten erkunden. Vor über 200 Jahren ließ Kapitän Arthur Phillip die erste Flotte von elf Schiffen in der Bucht des heutigen Sydney Cove Ankern werfen. Außer Siedlern und Soldaten gingen reichlich Gefangene an Land, denn Phillip gründete mit dem am weitesten entfernten Außenposten des Britischen Reiches eine Strafkolonie. Im westlichen Teil wurde der Boden gerodet und für eine Siedlung vorbereitet. Der Fleck bekam seinen Namen, weil es dort auffällig viele Sandsteinfelsen gab. So wurde „The Rocks" die Geburtsstätte von Sydney und damit des gesamten englischen Australiens. Danach verkam der Fleck zu einem schmuddeligen Hafenviertel mit Spelunken und Bordellen. Rattenplagen und Seuchen machten hier das Leben nicht sehr lebenswert. Mitte des 19. Jahrhunderts überlegte man, den Stadtteil dem Erdboden gleichzumachen und die Probleme auf diese Art in den Griff zu bekommen. Doch man besann sich und begann schließlich in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Sanierung. Heute ist die Gegend eine hübsche Flaniermeile für die zahlreichen Touristen. Nur durch sehr aufwendige Restaurierungen ist der alte Stadtteil so erhalten geblieben. Anschließend ging es dann gleich weiter mit dem Besuch der berühmten Sydney-Oper; diese ist mehr als ein einfaches Opernhaus - das Gebäude fasziniert durch seine einzigartige Konstruktion und Farbgebung aus jeder Perspektive. Wir konnten uns sogar einen der insgesamt vier Konzertsäle anschauen; das war ein tolles Erlebnis, wenn man bedenkt, dass das Gebäude zu den größten und sicherlich meistfotografierten Touristenattraktionen der Welt gehört - und wir waren drin...! So langsam knurrten unsere Mägen und es wurde Zeit für eine kleine stärkende Mittagspause, die wir am Circular Quay verbrachten. Von hier aus startete am frühen Nachmittag auch unsere Hafenrundfahrt - Sydney von der Wasserseite aus gesehen! Der Sydney Harbour ist ein weit verzweigter Naturhafen mit einer Fläche von 55 Quadratkilometern - das muss man erlebt haben, um überhaupt eine Vorstellung davon zu bekommen ...! Wir beendeten den Tag mit einem kulinarischen Highlight von Sydney - dem Besuch des beliebten „Waterfront" Fischrestaurants. Die meisten von uns ließen sich hier den typischen Barramundi-Fisch servieren - ein Gaumenschmaus vom Feinsten!

6. Tag – Donnerstag, 23.10.2014: Blue Mountains

Heute ging es in die Blue Mountains und uns stellte sich natürlich zuallererst die Frage, „warum gerade Blaue Berge?". Den üblichen Erklärungen zufolge stammt der Name „Blue Mountains" (Blaue Berge) von den blauen Dämpfen, die aus den ätherischen Ölen der Eukalyptusbäume entstehen und die ganze Landschaft in einen blauen Dunst hüllen. Tatsächlich aber sorgen der Staub- und Wassergehalt der Luft, die Höhenlage und der Lichteinfall für einen blauen Dunstschleier! Die Blue Mountains sind nur etwa sechzig Kilometer von Sydney entfernt und besonders im Sommer sehr beliebt, da man der Hitze der Stadt auf diesem etwa 1.000 Meter hohen Hochplateau entfliehen kann. Unsere Fahrt führte uns nach Katoomba bzw. natürlich zum Wahrzeichen der Blue Mountains, der spektakulären Felsformation „Three Sisters" (Drei Schwestern). Überall hat man hier hervorragende Möglichkeiten zum Wandern und auch Klettern - irgendwie erinnerte uns diese Landschaft mit ihren imposanten Felsformationen an unsere „Sächsische Schweiz" (Elbsandsteingebirge bei Dresden). Auch den „Faetherdale Wildlife Park" besuchten wir - hier erlebt man viele einheimische Tiere „zum Anfassen"! Auf der Rückfahrt nach Sydney fuhren wir noch kurz am Olympiapark von Sydney vorbei, hier fanden die Olympischen Spiele im Jahr 2000 statt - mittlerweile sind hier neue Stadtteile mit Wohnvierteln, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten entstanden. Die verschiedenen Sportstätten werden natürlich weiterhin für zahlreiche Sport- und Kulturveranstaltungen genutzt.

7. Tag – Freitag, 24.10.2014: Melbourne

Aufgrund der Weite des Landes und unserer begrenzten Zeit nutzten wir die vielen inneraustralischen Flugmöglichkeiten zur Fortbewegung im Land, für die Australier ist das Flugzeug eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel - für uns ging es nun von Sydney mit einem knapp zweistündigen Flug nach Melbourne, wo wir bereits am Flughafen von unserer deutschen Reiseleiterin Kirstin erwartet wurden und sogleich mit einer Stadtrundfahrt begannen. Melbourne ist wiederum völlig anders als Sydney - wie ich finde, noch europäischer. Die Stadt hat sehr viele historische Gebäude zu bieten. Die meisten alten Gebäude entstanden in Folge des Goldrausches. Der damalige Profit sorgte für die nötigen Geldmittel, und viele Gebäude wurden damals im viktorianischen Stil gebaut. Das Stadtzentrum ist sehr großzügig mit schachbrettartigem Straßenmuster angelegt und viele Grünanlagen bzw. Parks bestimmen das Stadtbild. Es gibt hier sogar Straßenbahnen, in Australien eher selten, und so fuhren wir mit einer nostalgischen Straßenbahn, die man kostenlos nutzen kann, durch das Stadtzentrum - das empfanden wir als besonders schön, da man dort auch auf Einheimische trifft und irgendwie etwas Alltag der Bewohner miterleben kann. Interessant war auch das quirlige Treiben auf dem Queen Victoria Markt, wo man nahezu alles relativ günstig kaufen kann.

8. Tag – Samstag, 25.10.2014: Great Ocean Road

Für uns war klar, wir mussten uns auch etwas von der tollen Umgebung Melbournes anschauen und am spektakulärsten war für uns ein Ausflug zur Great Ocean Road. Diese Straße mit atemberaubenden Küstenformationen ist ungefähr 300 Kilometer lang. Der tosende Ozean zur einen Seite, dichte Regenwälder zur anderen - gleich hinter den Steilklippen schlängelt sich die Great Ocean Road die australische Südküste entlang. Nur mit Pickel und Schaufel schlugen 3.000 Soldaten in den Jahren 1919 bis 1932 die Straße in den Fels  - der Bau war Arbeitsbeschaffung für die Heimkehrer aus dem Ersten Weltkrieg und bedeutete die Erschließung einer Region, die bis dahin nur per Schiff erreichbar war. Den spektakulärsten Teil der Steilküste schützt der Port Campbell National Park. Dieser Abschnitt trägt zu Recht den Namen  „Shipwreck Coast" - mehr als 200 Schiffe liefen an den Riffs auf Grund. Die Kraft von Wind und Wellen hat überall hier an der Küste Schluchten ins Land geschlagen, riesige Höhlen ausgewaschen und Kamine geschaffen, durch die das Meer seine Wogen presst. Zum Wahrzeichen der kurvenreichen Panoramastraße wurden die Felsformation „Zwölf Apostel". Bis zu 65 Meter ragen die ockerfarbenen Felsen aus den stürmischen Fluten, die seit Jahrtausenden am weichen Kalkstein nagen. So stürzten bereits vier der „Apostel" in sich zusammen. Und im Januar 1990 fiel die sogenannte „London Bridge" ohne Vorwarnung ins Meer. Die Besucher des natürlichen Brückenbogens, plötzlich auf einem Felsdorn im Ozean isoliert, mussten übrigens damals per Helikopter gerettet werden. Ein „Mythos am Meer" - echt toller Ausflug mit grandioser Natur!

9. Tag – Sonntag, 26.10.2014: Alice Springs

Nun hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von Melbourne - es ging weiter mit einem knapp dreistündigen Flug ins Herz von Australien - nach Alice Springs. Von seinen etwa 50.000 Bewohnern wird Alice Springs nur ganz schlicht und einfach „Alice" genannt. War der Ort noch vor zwei Jahrzehnten ein verschlafenes Outback-Nest, so ist die Stadt heute der wichtigste Ausgangspunkt für Ausflüge im „Red Centre", dem Roten Zentrum des Landes. Man muss trotz allem feststellen, dass „Alice" eine gewisse Provinzialität noch nicht abgelegt hat, denn das Leben hier ist einfach und anspruchslos. Man sagt, so erfuhren wir von Einheimischen, die meisten bleiben keine zwei Jahre hier, wer es dennoch länger hier aushält, der ist vom Outback-Fieber ergriffen und bleibt oft das ganze Leben hier. Den besten Blick auf die Stadt hatten wir vom Anzac-Hill aus - hier erkennt man sofort, dass sich die Stadt mitten in der Wüste befindet. Wir besuchten die „Old Telegraph Station", die „Royal Flying Doctors" und natürlich auch die „School of the Air". Besonders faszinierte mich die Tatsache, dass einige Schüler über eintausend Kilometer von Alice Springs entfernt auf entlegenen Farmen leben und natürlich somit keine Möglichkeit haben, eine normale Schule zu besuchen. Durch die modernen Kommunikationswege wie Internet bzw. E-Mail werden diese Kinder von der Basis der „School of the Air" aus durch ausgebildete Pädagogen nach Stundenplan unterreichtet. Hausaufgaben und sämtliche Arbeiten, Schulbücher und andere wichtige Unterlagen werden per Post verschickt. Auch dass völlig entlegene Gebiete Australiens nahezu flächendeckend medizinisch versorgt werden, ist einzigartig. Der „Royal Flying Doctor Service" mit der Basisstation in Alice Springs ist heute der bestorganisierte Luftrettungsdienst der Welt! Es wird garantiert, dass kein Mensch im Notfall länger als zwei Stunden auf Hilfe warten muss - dies ist natürlich für Leute auf abgelegenen Farmen oftmals überlebenswichtig! Hier in „Alice" trifft man sehr oft auf die australischen Ureinwohner, die „Aborigines", deren Bevölkerungsanteil bei über 25 Prozent liegt. Viele fristen ein bedauernswertes Dasein, es wird allerdings durch verstärkte Sozialarbeit versucht, die Lage der Aborigine-Bevölkerung zu verbessern. Für mich war dennoch überraschend zu sehen, dass die Ureinwohner mitten in der Stadt sitzen und einfach zum Stadtbild von Alice Springs gehören. Ich dachte, denen begegnet man nicht ohne weiteres... Der Anblick eines Aborigines ist für uns Mitteleuropäer sicherlich gewöhnungsbedürftig - dunkle, teilweise verrunzelte Haut und vor allem dreckige Haare. Wir erfuhren allerdings auch, dass die Aborigines das kostbare Wasser eher zum Trinken nehmen und seltener zum Waschen ihres Körpers. Am Abend kehrten wir dann im „The Overlanders Steakhouse" zum Essen ein - hier fanden wir die authentische Atmosphäre wie in einen Wildwestlokal. Dieses Restaurant ist für alle Freunde von guten Steaks eine absolute Empfehlung - einfach nur lecker! Das Ambiente ist stimmig, das Restaurant ist im Outbackstil gestaltet mit vielen Erinnerungsstücken an den Wänden wie Filmplakaten, zum Teil sogar signiert.

10. Tag – Montag, 27.10.2014: Outback – Kata Tjuta (Olgas) – Ayers Rock (Uluru)

Von Alice Springs ging es etwa vierhundert Kilometer mit dem Reisebus durch die Wüste nach Yulara, dem Ausgangspunkt für einen der Höhepunkte unserer Rundreise, dem Besuch der Olgas und des Ayers Rock (Uluru). Es ging zwar fast immer nur gerade aus, aber durch die spannenden Erzählungen unserer österreichischen Reiseleiterin Eva war die lange Fahrt trotzdem recht kurzweilig. Unterwegs führten wir sogar intern in unserer Reisegruppe einen kleinen Wettbewerb durch - wer sieht zuerst den Uluru? Manche meinten sogar, der Mount Connor, der eine ähnliche Form wie der Uluru hat, sei unser Ziel - das führte zu einigen Spekulationen, machte die Fahrt aber durchaus interessant. Zuerst ging es allerdings zu den Olgas (Kata Tjuta). Die insgesamt 36 Felskuppeln erschienen uns sehr interessant und wir unternahmen einen kleinen Spaziergang am Fuße der Olgas. Wir hatten alle ausreichend Trinkwasser dabei, das ist hier enorm wichtig. Wir fuhren weiter und nun war er schließlich zum Greifen nah - der Uluru! Betrachtet man den riesigen Felsklotz des Uluru aus der Ferne, könnte man meinen, dass er so geradewegs vom Himmel gefallen sei. Dass dem nicht so ist, beweist seine geologische Entstehungsgeschichte. Der Ayers Rock bietet für Fotografen einzigartige Möglichkeiten. Aufgrund des Eisengehalts im Stein schimmert der Fels stets rötlich und verändert seinen Farbton besonders dramatisch mit der auf- und untergehenden Sonne - deshalb waren der Sonnenuntergang und auch der Sonnenaufgang ein absolutes Muss auf unserer Reise. Den Sonnenuntergang genossen wir standesgemäß mit einem Glas Sekt und ein paar Häppchen. Einige von uns waren derart ergriffen, dass Freudentränen kullerten. Das war mit Sicherheit einer der größten Höhepunkte auf unserer Reise! Den Abend ließen wir dann ganz gemütlich mit einem Grill-Barbeque ausklingen.

11. Tag – Dienstag, 28.10.2014: Sonnenaufgang am Ayers Rock – Cairns

Gleich früh gegen 5 Uhr ging es dann weiter, denn auch den Sonnenaufgang am Ayers Rock wollten wir uns nicht entgehen lassen. Morgens ist es übrigens mitunter kalt hier (bei uns 12 °C), kennzeichnend für diese Gegend sind nämlich die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Anschließend spazierten wir zu Füßen des Ulurus entlang, morgens ist das sehr angenehm, bevor es dann sehr schnell wieder extrem heiß wird. Es ist natürlich prinzipiell auch möglich, den Uluru zu besteigen. Für die Ureinwohner ist das Besteigen ihres heiligen Felsens allerdings ein Tabu und wer von uns den Aborigines Respekt erweisen möchte, lässt den Aufstieg sein - von uns ging daher auch niemand hinauf. Man diskutiert übrigens auch seit einiger Zeit über ein generelles Aufstiegsverbot. Am Mittag setzten wir unsere Rundreise fort, die letzte Etappe führte uns von Ayers Rock mit einem knapp dreistündigen Flug nach Cairns an der Nordostküste Australiens. Cairns ist die in den letzten Jahrzehnten am schnellsten gewachsene Stadt Australiens mit heute etwa 120.000 Einwohnern. Beschauliches Tropenflair vermitteln noch die im kolonialen Stil auf Pfählen errichteten und mit hübschen Veranden versehenen Wohnhäuser.

12. Tag – Mittwoch, 29.10.2014: Great Barrier Reef

Heute unternahmen wir einen Tagesausflug zum Great Barrier Reef. Vom Hafen in Cairns ging es an Bord des luxuriösen Segel-Katamarans „Ocean Spirit". Es erwartete uns ein unvergesslicher Tag mit einer Fülle an Aktivitäten, um die einzigartige Rifflandschaft vor der Insel „Michaelmas Cay" in vollen Zügen zu genießen. Sei es aktiv bei den eingeschlossenen Aktivitäten wie Schnorcheln oder Semi-Sub fahren oder auch passiv und entspannt - man hat die Wahl! Das Great Barrier Reef, das weltweit größte Korallenriff, ist die Heimat unzähliger tropischer, farbenprächtiger Fische, die in einträchtiger Symbiose mit den Korallen leben. Die Vielfalt lässt sich dabei nur erahnen - befindet man sich einmal unter Wasser, entdeckt man ständig neue Arten und Formen. Dazu zählen Seesterne, Krustentiere, Meeresschildkröten, Muscheln und Haie. Wir fuhren alle mit einem Glasbodenboot, einige von uns schnorchelten und manche badeten - es war ein entspannter Tag im Einklang mit der Natur.

13. Tag – Donnerstag, 30.10.2014: Tjapukaj Aboriginal Cultur Park – Kuranda – Scenic Railway

Am heutigen Morgen ging es zum „Tjapukai Aborigine Cultural Park", es handelt sich hier um eine durchdachte und professionelle Mischung aus Show und Informationen der Aborigines. Uns wurden beispielsweise die Geschichte, Kultur und die Medizin der Aborigines nähergebracht. Zudem absolvierten wir zum Teil den ersten Bumerang-Wurf unseres Lebens, bei manchen sah das schon ziemlich komisch aus, aber es bedarf schon einer absoluten Technik und vor allem Übung, um dies gut zu bewältigen. Die Gondelbahn „Skyrail" ist eine der großen Attraktionen von Cairns gleich neben dem Kulturzentrum. Der Schutz der Regenwälder hat sich in diesem Fall durchsetzen können - die Alternative wäre übrigens eine neuer Highway gewesen. Auf einer ca. 7,5 Kilometer langen Strecke schwebten wir über den tropischen Regenwald nach Kuranda. Von oben öffnet sich der Regenwald in neuen Perspektiven. In Kuranda angekommen, gingen einige von uns sogar eine Thüringer Rostbratwurst essen - ein Deutscher verkauft hier seit vielen Jahren Thüringer Bratwürste mit Sauerkraut und Senf und - wie sollte es anders sein - auch deutsches Bier! Das war natürlich ein Erlebnis und ist ein echter Geheimtipp! Von Kuranda aus fuhren wir auf der historischen Kuranda Railway-Bahnstrecke zurück nach Cairns. Die Bahnlinie wurde 1891 fertiggestellt und führte uns durch dichten Regenwald, Schluchten und weitläufige Zuckerrohrfelder - diese abwechslungsreiche Fahrt sollte man sich nicht entgehen lassen!

14. Tag – Freitag, 31.10.2014: Daintree–Nationalpark

Den letzten Tag in Australien verbrachten wir im Daintree-Nationalpark. Wir erlebten die imposante Mossman-Schlucht und gingen auf Entdeckungstour im Regenwald. Ein weiterer Höhepunkt war schließlich die Fahrt auf dem Daintree River. In diesem Fluss leben die gefährlichen Salzwasserkrokodile - man kann überall die unübersehbaren Warntafeln erkennen! Wir hatten Glück und haben auf unserer Fahrt ein Krokodil gesehen - zumindest den Kopf, denn der Körper ist meistens im Wasser. Manche Gäste meinten sogar, dass es kein echtes Krokodil war, was wir gesehen hatten und vermuteten, dass alles nur Show war und man mit Absicht einen Krokodilkopf aus Plaste an diese Stelle gelegt hätte - im Falle, es gibt keine echten Krokodile zu sehen! Ein schönes Mittags-Picknick am Strand war übrigens heute auch im Programm!

15. Tag – Samstag, 01.11.2014: Flug nach Christchurch

Der Flug von Cairns nach Brisbane verlief planmäßig und am Flughafen von Brisbane haben wir uns von der Austalien-Gruppe verabschiedet, die bereits heute den Heimflug nach Deutschland antrat - für uns ging es weiter und ein neues Abenteuer erwartete uns. Ich wünsche Ihnen/Euch ganz viele tolle Erlebnisse in Neuseeland!
Mein Fazit zu dieser Rundreise: Australien ist ein faszinierendes Land, wir begegneten ausnahmslos sehr freundlichen und aufgeschlossenen Menschen, man kommt sehr schnell ins Gespräch mit Einheimischen. Die „Aussies" haben eine gewisse Gelassenheit bzw. Gemütlichkeit, auf die man sich einlassen muss und innerhalb von kurzer Zeit haben wir uns daran gewöhnt. Als Europäer hat man beim ersten Australien-Besuch kaum eine Vorstellung von der Größe und Weite des Landes. Zum Vergleich - Australien ist so groß wie Kontinental-USA (ohne Alaska) - und kein Mensch würde versuchen, die USA in drei Wochen zu umrunden. Wir haben in zwölf Tagen eine Menge gesehen und sicher lange nicht alles, aber das war uns vorher selbstverständlich auch bewusst. Wir erlebten das Land im Oktober, also im australischen Frühling, wo die Temperaturen in allen Landesteilen noch erträglich sind und auch die Regenzeit noch nicht begonnen hat - diese Zeit und diese Art der Rundreise kann ich nur empfehlen! Nicht umsonst habe ich diese Reise nach Down Under bereits zum zweiten Mal begleitet und ich werde mit Sicherheit nicht das letzte Mal dort gewesen sein. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei allen meinen Gästen für Ihr/Euer Vertrauen bedanken, es hat mir sehr viel Spaß gemacht, Sie/Euch auf dieser eindrucksvollen Reise zu begleiten.
Ihre/Eure Reisebegleiterin Katrin

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