Reisebericht: Kreuzfahrt Australien, Südsee und Fidschi Inseln

12.01. – 06.02.2019, 26 Tage Rundreise Australien mit Great Barrier Reef – Ayers Rock/Uluru – Sydney und Kreuzfahrt mit Princess Cruises ab/an Sydney nach Neukaledonien – Vanuatu und zu den Fidschi Inseln


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Auf dieser neuen Eberhardt-Reise kombinieren wir die Highlights von Australien mit einer Kreuzfahrt durch die paradiesische Südsee: Great Barrier Reef, Outback, Sydney, Palmen, weiße Sandstrände... Bei wem wird da nicht das Fernweh geweckt?
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
Dr. Andreas Wolfsteller

1./2. Tag (Samstag/Sonntag, 12./13.01.2019): Flug nach Singapur

Bei dieser schönen Traumreise nach Australien und in die Südsee treffe ich fast alle meine Gäste auf dem Flughafen in Frankfurt. Das Zusammenfinden ist sehr leicht, da wir uns am Abfluggate alle instinktiv nicht weit voneinander entfernt gesetzt haben. In Singapur legen wir eine Zwischenübernachtung ein, damit wir uns schrittweise an den großen Zeitunterschied gewöhnen können. Außerdem hat die ehemalige britische Kolonie, die 1963 unabhängig wurde, wahrlich genug Sehenswürdigkeiten zu bieten, was allein schon den Aufenthalt rechtfertigt. Als wir nach gut 11,5 Stunden Flugzeit in Singapur ankommen, ist es dort schon fast Abend. Von unserem örtlichen Reiseleiter Vincent werden wir nach der problemlosen Einreise auf dem Changi Airport herzlich in Empfang genommen und zum Hotel begleitet. Dieses liegt zentral in der Innenstadt, nicht weit von der Nationalgalerie entfernt. Es ist natürlich für uns ein ganz schöner Temperaturunterschied - vom Winter in Deutschland mit Temperaturen etwas über null Grad auf noch immer 30 Grad am Abend bei hoher Luftfeuchtigkeit. Bereits auf der Fahrt zum Hotel können wir den für mich immer wieder beeindruckenden Mix aus alten Kolonialbauten und moderner Architektur bewundern. Fast alle meine Gäste auf dieser Reise waren schon einmal in Singapur und haben daher schon eigene Pläne für den Abend geschmiedet. Ein Spaziergang am Ufer des Singapore River zum Merlion, dem Wahrzeichen der Stadt, und zur Lichter-/Lasershow vor dem Marina Bay Sands Hotel gehört aber für die Mehrheit dazu. Mit Einbruch der Dunkelheit scheint der Inselstaat zu neuem Leben zu erwachen. Es ist Sonntagabend, die Leute sind auf den Straßen und stürzen sich ins Nachtleben. Wir machen aber nicht durch bis morgen früh, denn es war für uns alle doch ein anstrengender Tag mit einem langen Flug. So freuen wir uns auf unsere Hotelbetten und die Stadtrundfahrt am nächsten Vormittag.

3. Tag (Montag, 14.01.2019): Stadtrundfahrt in Singapur – Weiterflug nach Australien

Nach dem Frühstück erwartet uns Vincent zur Stadtrundfahrt. Er hat sich für uns ein buntes Programm mit einem Mix aus Natur und Kultur überlegt. Zuerst möchte er uns den berühmten Orchideengarten zeigen, der Teil des Botanischen Gartens von Singapur ist. Hier werden auch ganz besondere Arten gezüchtet und präsentiert, wenn hochrangige Staatsgäste zu Besuch kommen. Im kunterbunten indischen Viertel laufen die Vorbereitungen für ein großes Erntefest, bei dem Stiere eine wichtige Rolle spielen. Wirkt die indische Kultur auf uns sowieso schon sehr bunt, ausschweifend und lebensbejahend, so verstärkt die reiche Dekoration diesen Eindruck noch zusätzlich. Am Merlion, dem Wahrzeichen von Singapur, können wir die Skyline und die Aussicht auf das Marina Bay Sands Hotel und das Riesenrad, den Singapore Flyer, bewundern. Auch in Chinatown laufen langsam die Vorbereitungen für eine große Festivität an - das Chinesische Neujahrsfest. Überall können wir kleine Glücksschweinchen kaufen, denn im Februar beginnt das Jahr des Schweins. Wir besichtigen außerdem den größten buddhistischen Tempel in Singapur mit einer riesigen Buddha-Statue. Singapur ist eine sehr faszinierende Stadt: sie ist ein Schmelztiegel der Kulturen, verbindet Traditionen mit moderner Lebensweise. Singapur ist ein flächenmäßig winziger Staat, doch wir fühlen uns nie beengt. Nach der schönen Stadtrundfahrt haben wir noch Zeit, weitere Erkundungen auf eigene Faust anzustellen. Mit zwei Gästen zieht es mich zum Marina Bay Sands Hotel und anschließend zu den Gardens by the Bay. Die Fahrt mit der U-Bahn zurück zum Hotel ist ebenfalls ein kleines Erlebnis. Am späten Nachmittag erfolgt der Transfer zurück zum Flughafen und wir setzen unsere Reise mit Singapore Airlines nach Australien fort.

4. Tag (Dienstag, 15.01.2019): Ankunft in Australien – Fahrt nach Palm Cove

Am nächsten Morgen landen wir auf dem Flughafen von Brisbane und reisen damit nach Australien ein. Passkontrolle, Gepäckkontrolle - am Ende wird es etwas knapp, aber wir erreichen unseren Anschlussflug nach Cairns noch vor unserem Gepäck, das erst vom internationalen zum Inlandsterminal transferiert werden muss. In Cairns werden wir von unserer örtlichen Reiseleiterin Jutta noch einmal herzlich in Australien begrüßt. Da wir bis zum Check-In in unserem Hotel noch Zeit haben, macht sie mit uns eine kleine Rundfahrt durch die fünftgrößte Stadt des australischen Bundesstaates Queensland. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts während des Goldrauschs in den Atherton Tablelands als Exporthafen gegründet und dient heute vor allem als Ausgangspunkt für Ausflüge zum Great Barrier Reef. In den letzten Tagen hat es teils heftige Regenfälle gegeben, und auch während unserer Stadtrundfahrt schüttet es vom Himmel. So werfen wir vom Bus aus einen Blick auf die Uferpromenade und die Lagune, das öffentliche Schwimmbad. An den Stränden um Cairns herum kann man nur selten im Meer baden, denn die berüchtigten Box Jellyfish (Feuerquallen) stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Unser erstes Hotel in Australien liegt im kleinen Urlaubsort Palm Cove, ca. 20 Autominuten nördlich von Cairns. Nun können wir uns für ein paar Stunden erholen, duschen, ein kleines Nickerchen machen. Am Abend laufen wir 5-10 min hinunter zur Strandpromenade, wo ich für uns schon in einem schönen Restaurant einen Tisch reserviert habe. Wir erreichen es kurz bevor der nächste Wolkenbruch beginnt. Zumindest verspricht der Wetterbericht für die nächsten beiden Tage schönes Wetter. Wir entscheiden uns spontan fast alle für Spaghetti mit mediterranem Gemüse und Tomatensoße, und stoßen dann auf den Geburtstag eines Gastes an. Wer kann schon als Deutscher behaupten, einmal in Australien am Pazifik seinen Geburtstag gefeiert zu haben?

5. Tag (Mittwoch, 16.01.2019): Ausflug zum Great Barrier Reef

Zum Glück sind wir gestern Abend nicht allzu spät ins Bett, denn wir werden heute schon 07:30 Uhr vom Hotel abgeholt. Wir sind alle ganz aufgeregt, denn wir fahren mit dem Katamaran „Ocean Spirit" hinaus zum Great Barrier Reef! Genug Sonnencreme haben wir auch dabei, denn die Sonne brennt vom Himmel, und beim Schnorcheln und Baden wollen wir uns keinen Sonnenbrand holen. Michaelmas Cay heißt die kleine flache Insel, neben der unser Schiff an einer Boje festmacht. Ich habe uns gleich für die erste Fahrt mit dem Halbtauchboot angemeldet, damit wir anschließend viel Zeit zum Baden haben. Wir werden ganz nah an verschiedene Korallen herangefahren und können viele Fische und sogar ein paar Schildkröten bewundern. Nach dem sehr guten Mittagessen vom Buffet setzen die meisten von uns auf die Insel über. Sie ist gleichzeitig ein Vogelschutzgebiet, aber die meisten der vielen hundert Vögel respektieren netterweise die Absperrung und halten sich von uns fern. Für mich beginnt nun eines der schönsten Erlebnisse auf der ganzen Reise. Da ich mir nämlich an Bord eine Taucherbrille mit Sehstärke ausleihen durfte, kann ich beim Schnorcheln tatsächlich zum ersten Mal etwas sehen (und nicht nur erahnen). Um mich herum schwimmen viele kleine, fast durchsichtige Fische, ein Rochen schwebt über dem Meeresboden, ich kann Riesenmuscheln beim Atmen zuschauen! An diesen tollen Tag werde ich mich mein ganzes Leben lang erinnern! Beim Abendessen im Hotel schwärmen auch meine Gäste von diesem rundum gelungenen Ausflug.

6. Tag (Donnerstag, 17.01.2019): Aboriginal Culture Centre und Ausflug nach Kuranda

Obwohl ein Strandtag in Palm Cove verlockend klingt, haben sich alle meine Gäste für den fakultativen Ausflug in den Regenwald entschieden. Zuerst werden wir jedoch im Tjapukai Cultural Centre zu fähigen Jägern ausgebildet und im Umgang mit Wurfspeer und Boomerang geübt. Falls etwas schiefgeht, können wir nun im Regenwald überleben. Nach einer kleinen Show über die Traumzeit lernen wir auch die Imitationstänze des lokalen Stammes kennen und erfahren, mit Hilfe welcher Pflanzen wir uns theoretisch auch ernähren könnten. Ich finde es einfach nur unglaublich, dass diese Kultur schon 60.000 Jahre lang auf dem tödlichsten Kontinent der Erde überlebt hat! Nachdem ich mir noch meine „Kriegsbemalung" abgeholt habe, entschweben wir dann mit der Seilbahn über die grünen Dächer des Regenwalds nach Kuranda. An der Zwischenstation unternehmen wir sogar einen kleinen Regenwaldspaziergang und können weit über das Tafelland blicken. Aus der alten Holzfällerstadt Kuranda mitten im Regenwald hat sich ein Touristenmagnet und Künstlerdorf entwickelt, das mit einem großen Markt, einem Tierpark und einer Schmetterlingsaufzuchtstation lockt. Die vielen Hippies, die das Bild des Ortes lange dominierten, haben sich derweil in die Randgebiete zurückgezogen. Wir haben ungefähr zwei Stunden Freizeit, bevor wir mit der historischen Eisenbahn durch den Regenwald zurück nach Cairns fahren. Unterwegs halten wir an der Barron Gorge und fahren ganz dicht an einem Wasserfall vorbei.

7. Tag (Freitag, 18.01.2019): Flug von Cairns ins Outback – Kata Tjuta und Sonnenuntergang am Uluru

Das Herz des Roten Kontinents wartet heute auf uns - und es ist so ungeduldig, dass es uns gar nicht richtig ausschlafen lässt. Noch im Dunkeln werden wir zum Flughafen von Cairns gebracht, wo wir nach dem Einchecken unsere Frühstückspakete schlachten. Der Flughafen Ayers Rock ist noch übersichtlicher als der von Cairns, und so fällt es uns nicht schwer, unseren neuen örtlichen Reiseleiter Johannes zu finden, der gleichzeitig auch unser Fahrer ist. Wir laden die Koffer in den Anhänger und düsen los in Richtung Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark. Es ist sehr heiß draußen, aber zum Glück hat unser Kleinbus eine Klimaanlage und für Trinkwasser ist auch gesorgt. Am Uluru (Ayers Rock) fahren wir zunächst vorbei, auch wenn uns das bekannteste natürliche Wahrzeichen Australiens selbstverständlich ganz besonders reizt. Stattdessen fahren wir zur Kata Tjuta, den 36 Köpfen, dessen höchster mit 564 m sogar höher als der Uluru ist. Die Formationen Kata Tjuta (Olgas) und Uluru sind zur gleichen Zeit entstanden - vor mehr als 300 Millionen Jahren. Während der Uluru aus feinkörnigem Sandstein besteht, ist es bei den Olgas verkittetes Geröll. Nach einem ersten Panorama-Fotostopp können wir dies anschließend bei einer Wanderung in die Walpa Gorge auch eindeutig erkennen. Leider schmälern die vielen Fliegen und die brennende Sonne das Vergnügen. So flüchten wir nach einer Weile zurück in den Bus und fahren schon jetzt zum Sonnenuntergangs-Aussichtspunkt am Uluru, um ein paar Fotos zu machen. Die Mittagspause verbringen wir im übersichtlichen Zentrum des Resort-Ortes Yulara - Essen und Bier bekommt uns aber vorzüglich. In der Zwischenzeit checkt uns Johannes im Hotel ein und lässt uns die Koffer schon auf unsere Zimmer bringen. Dann holt er uns am Marktplatz ab, und wir können uns bis zum Abend erholen. Mit einem Gläschen Sekt und ein paar Snacks gerüstet, wollen wir später dann den Sonnenuntergang am Uluru genießen. Tatsächlich haben sich aber dunkle Regenwolken am Himmel gebildet, und vom Sonnenuntergang ist nicht so viel zu sehen. Dafür sehen wir aber einen wunderschönen Regenbogen und eine Schlange, die eine Fledermaus verspeist! Beim anschließenden Barbecue (australisch: Barbie) im Hotel können wir uns bei Live-Musik unser Abendessen selbst grillen - wie echte Australier.

8. Tag (Samstag, 19.01.2019): Sonnenaufgang am Uluru – Flug nach Sydney

Auch heute müssen wir wieder zeitig aufstehen, doch wir tun es freiwillig, denn wir wollen den Sonnenaufgang am Uluru erleben. Und tatsächlich haben wir mehr Glück als gestern Abend. Die Wolken, die noch am Himmel sind, fliehen vor den Strahlen der aufgehenden Sonne. Irgendwann liegt er dann in seiner ganzen Pracht rot glänzend im Morgenlicht vor uns, der heilige Berg der Ureinwohner. Doch es ist nicht nur der Monolith allein, der für die einmalige Atmosphäre sorgt. Die rostrote Erde, die Vegetation - wir fühlen uns wie auf einem anderen Planeten. Auf dem Weg zum Frühstück halten wir am Fuße des Berges, an der Stelle, wo der Aufstieg beginnt. Noch ist es erlaubt, den Uluru zu besteigen, doch im Oktober 2019 soll damit Schluss sein. Eine gute Konstitution ist Voraussetzung für die Kletterpartie, denn es geht gerade am Anfang sehr steil nach oben. Nun ist es aber wirklich Zeit für das Frühstück, das wir im Besucherzentrum des Nationalparks einnehmen. Anschließend besichtigen wir noch das Museum, das die Geschichte des Nationalparks erzählt und den Kampf der Ureinwohner um ihre Anerkennung nachzeichnet. Auf zwei kleinen Spaziergängen am Fuße des Uluru erkunden wir den 384 m hohen Berg noch etwas näher. Johannes entführt uns mit einer Geschichte in die Traumzeit, den Schöpfungsmythos der Ureinwohner, und zeigt uns uralte Felsmalereien, deren Bedeutung sich uns nur teilweise offenbart - die Aborigines achten sehr darauf, ihre Geheimnisse zu wahren. Und dann geht es schon wieder zum Flughafen und unser kurzer Abstecher in das rote Zentrum Australiens neigt sich dem Ende zu. Bevor wir uns von Johannes verabschieden, der uns trotz der kurzen Zeit ans Herz gewachsen ist, entdecken wir vor dem Terminal einen der Road Trains, große LKWs mit mehreren Anhängern, die im Outback vor allem mit Erz beladen über die Highways düsen. Der Flug nach Sydney verschiebt sich leider, da die Maschine mit zwei Stunden Verspätung aus Sydney eintrifft. Uli und Max, das örtliche Gespann aus Reiseleiterin und Busfahrer, wissen aber Bescheid und warten geduldig auf unser Eintreffen. Unser Hotel in der Innenstadt der größten australischen Metropole erreichen wir aber dennoch rechtzeitig, um am Abend noch das wöchentliche Feuerwerk über dem Darling Harbour zu sehen. Ein schöner Einstand für unseren Besuch in einer der schönsten Städte der Welt.

9. Tag (Sonntag, 20.01.2019): Stadtrundfahrt in Sydney

Unsere Uli erwartet uns am nächsten Morgen schon aufgeregt in der Lobby des Hotels, denn sie möchte uns natürlich auf der halbtägigen Stadtrundfahrt unbedingt ihre Wahlheimat am anderen Ende der Welt zeigen. Wir beginnen im ältesten Stadtviertel, The Rocks, in dem es noch viele historische Häuser und vor allem Pubs gibt. Dann halten wir mit dem Bus unter dem wohl berühmtesten „Kleiderbügel" der Welt, der Harbour Bridge, und gehen zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir das Opernhaus fotografieren können. Zwei so markante, auf ihre eigene Art wunderschöne Bauwerke, die gemeinsam einen Kontinent repräsentieren, das gibt es nur hier, in Sydney. Sie merken, ich gerate ins Schwärmen, denn ich erinnere mich auf dieser Stadtrundfahrt an meine eigene erstmalige Ankunft in Australien Ende Oktober 2012. Ungläubig habe ich damals beide Wahrzeichen angestarrt und bin traumwandlerisch über die Harbour Bridge spaziert. Mehr oder weniger entlang des Wassers arbeiten wir uns durch den Botanischen Garten bis zur Hafeneinfahrt, d. h. der Mündung des Port Jackson in den Pazifik vor. Hier werden wir übermorgen mit dem Schiff durchfahren und zu unserer Kreuzfahrt zu den Fidschi-Inseln aufbrechen. Am berühmten Bondi Beach machen wir eine kleine Kaffeepause und durchqueren dann mehrere historische Stadtviertel, bevor wir die Stadtrundfahrt in der Nähe des Kreuzfahrtterminals beenden. Während zwei Gäste einen Hubschrauberflug über Sydney unternehmen, überquere ich dann mit allen anderen Gästen tatsächlich die Harbour Bridge. 1932 wurde sie offiziell eröffnet, nach acht Jahren Bauzeit. Von der Brücke aus kann man das Opernhaus und auch das Stadtzentrum um den Circular Quay besonders gut fotografieren. Mit den Tickets, die wir von Uli erhalten haben, fahren wir mit der Fähre vom Luna Park zum Darling Harbour. Hier trennen sich unsere Wege vorerst, bevor wir uns am Abend wieder zusammenfinden, um über den Dächern von Sydney, auf der Dachterrasse des Glenmore Hotel, ein großes Ereignis zu feiern: Die Taufe meines kleinen Eberhardt-Reisebären. Von nun an trägt er denselben Namen wie unser Busfahrer - Max.

10. Tag (Montag, 21.01.2019): Ausflug in die Blue Mountains und Featherdale Wildlife Park

Auch beim heutigen Ausflug in die Blue Mountains sind alle mit dabei. Der Name kommt von den Öldämpfen über den ausgedehnten Eukalyptuswäldern, die den Bergen im Licht der Sonne einen blauen Glanz verleihen. Da der Wettergott uns am Morgen nicht ganz so wohlgesonnen ist, stellen wir spontan unser Programm ein bisschen um und halten zuerst im Örtchen Leura, der Perle der Blue Mountains. Hier entdecke ich in der kleinen Einkaufsstraße eine Schokoladenmanufaktur, und als mich beim Eintreten der herrliche Duft überrollt, bin ich im siebten Schokoladenhimmel. Nun stehen eigentlich die Drei Schwestern auf dem Programm, die markanteste Felsformation der Blue Mountains. Wir sehen nur leider - nichts. Die scheuen Damen verstecken sich hinter dicken Nebelschwaden. Auch ein Spaziergang durch den Eukalyptuswald hinter die Felsformation kann da nur teilweise Abhilfe schaffen. Aber vielleicht wird es ja doch noch besser, das Wetter? Gehen wir doch erstmal zum Mittagessen in den Wentworth Falls Country Club. Es übertrifft sogar noch unsere Erwartungen. Wir möchten am liebsten alles aufessen, so lecker ist es, doch irgendwann passt einfach nichts mehr rein. Doch nicht nur beim Mittagessen ist uns das Glück hold, auch der Nebel reißt jetzt tatsächlich noch auf und eröffnet uns DEN Postkartenblick schlechthin auf die Blue Mountains und auch die Drei Schwestern. Deren Geschichte erzählt uns Uli nach einer kurzen Wanderung auf der Fahrt zum Featherdale Wildlife Park. Im Wildpark können wir die australische Tierwelt bestaunen, die so ganz anders ist, als auf allen anderen Kontinenten. Die Dingos, die australischen Wildhunde, fallen noch am wenigsten aus der Reihe, doch Wombat, Tasmanischer Teufel, Schnabeltier und Känguru sind schon sehr außergewöhnliche Tiere. Und kennen Sie den Echidna, den australischen Ameisenigel? Natürlich darf auch der Koala in der Auflistung nicht fehlen, das berühmteste australische Tier, das jeder so gern streicheln will. Und ja, wir können uns hier auch mit einem Koala fotografieren lassen. Ein schöner Abschluss unseres heutigen Ausflugs, mit dem auch der Abschied von Uli näher rückt, die uns nicht nur viele Informationen über Sydney und auch Australien vermittelt, sondern auch an ihrer persönlichen Auswanderungsgeschichte teilnehmen lassen hat. Das Eberhardt-Vorprogramm ist damit beendet, was wir abends zusammen auf dem Sydney Tower feiern und uns mit vielen Köstlichkeiten vom Schlemmer-Buffet (schon wieder) den Bauch vollschlagen, bis nichts mehr reinpasst. Wer weiß schließlich, ob es auf dem Kreuzfahrtschiff etwas zu essen gibt. Dann erleben wir gegen Ende unseres Aufenthalts noch einen wunderschönen Sonnenuntergang über Sydney, der unserer Reise zu den Highlights von Australien ein würdiges Ende bereitet.

11. Tag (Dienstag, 22.01.2019): Einschiffung auf die Sun Princess im Hafen von Sydney

Nach einem freien sonnigen Vormittag in einer der schönsten Städte der Welt finden wir uns alle gegen Mittag in der Lobby des Hotels ein und werden von unserem Fahrer Sam zum Kreuzfahrtterminal gebracht. Die Sun Princess hat am Circular Quay direkt in der Innenstadt von Sydney festgemacht und liegt somit zwischen Harbour Bridge und Opernhaus - einen besseren Start einer Kreuzfahrt kann ich mir nicht vorstellen. Nach der obligatorischen Seenotrettungsübung werden die Leinen um 16 Uhr eingeholt und die Sun Princess nimmt Kurs auf das offene Meer. Die beiden berühmtesten Wahrzeichen Australiens bleiben hinter uns zurück, und wenig später passieren wir die Hafeneinfahrt, an der wir vor zwei Tagen schon während unserer Stadtrundfahrt gestanden und sehnsüchtig auf die Tasmanische See geblickt haben. Unsere Kreuzfahrt in die Südsee hat nun begonnen, und wir finden uns zu unserem ersten gemeinsamen Abendessen im Restaurant ein.

12./13. Tag (Mittwoch/Donnerstag, 23./24.01.2019): Erholung auf See

Unsere ersten beiden Seetage nutzen wir dazu, uns in unseren Kabinen häuslich einzurichten, auszuschlafen und gemeinsam das Schiff von ganz unten bis ganz oben zu entdecken, vor allem natürlich das kulinarische Angebot. Wir suchen uns schöne Plätze, an denen wir besonders gut entspannen können, egal ob auf dem Promenadendeck auf Deck 7 oder in den Sonnenstühlen ganz oben am Heck des Schiffes. Auch die Lage des Fitnessstudios ist nicht ganz uninteressant, denn bei so einer Kreuzfahrt kann der Bauch gefährlich schnell wachsen, wenn man(n) nicht rechtzeitig gegensteuert. Derweil steuert unser Kapitän aus England unbeirrt weiter die Isle of Pines an, die zum französischen Überseedepartement Neukaledonien gehört. Bis dorthin sind es schon 1.109 Seemeilen. Pünktlich zur Mittagszeit gibt uns der Kapitän jeden Tag die nautischen Informationen durch und informiert uns über die aktuelle Wettervorhersage. Die ersten Tage bleibt uns die Sonne treu und verwöhnt uns mit ihren warmen Strahlen. Auch für unseren ersten Tag in Neukaledonien ist die Vorhersage ausgesprochen positiv, sodass wir voller Vorfreude die Badesachen bereitlegen.

14. Tag (Freitag, 25.01.2019): Südsee–Strände und Lagunen auf der Isle of Pines, Neukaledonien

Wir unsere erste Insel in der Südsee erreicht. Wie freudige Entdecker können wir es kaum erwarten, unser Schiff zu verlassen und das uns fremde Eiland zu erkunden. Mit dem orangefarbenen Tenderboot der Sun Princess werden wir zur Insel gebracht. Diese wollen wir zunächst auf einer kleinen Rundfahrt mit dem Bus erkunden. Zu unserer Überraschung haben wir doch eine Reiseleiterin im Bus dabei (der Ausflug war als „unguided" ausgeschrieben): Diana, die die Gelegenheit nutzen will, ihr Englisch zu verbessern. Sie beschreibt uns das Leben der einheimischen Kuniés und zeigt uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Gerade einmal 2.000 Einwohner leben auf der Insel, hauptsächlich vom Fischfang und dem Anbau von Yamswurzeln. Sie sind auf acht Stämme und damit Dörfer verteilt. Bei dieser kleinen Einwohnerzahl sind wir nicht erstaunt, dass jeder jeden zu kennen scheint. Die Einheimischen begrüßen sich alle freundlich und winken sich zu. Das tägliche Leben scheint einfach zu sein, aber alle wichtigen Einrichtungen sind vorhanden: kleine Lebensmittelgeschäfte, die Feuerwehr, ein Krankenhaus, eine Apotheke und Schulen für die Kinder. Sie haben gerade Ferien und tollen an den wunderschönen weißen Stränden herum und planschen vergnügt im Wasser. Auch eine katholische Kirche gibt es, in der gefühlt alle Einwohner Platz nehmen könnten. Ein großes weißes Pfarrhaus mit einem schönen Garten steht daneben. Die Kirche und ein Denkmal an der nächsten Bucht erinnern an die Bekehrung der Kuniés durch französische Missionare, vor allem Jesuiten. Der letzte Stopp unseres Ausflugs verweist ebenfalls auf dunklere Zeiten, denn bis 1912 unterhielt Frankreich auf der Insel eine Strafkolonie. Die Ruinen der Verwaltungsgebäude und Gefängniszellen können wir besichtigen. Obwohl es 1880 eine Generalamnestie für die Häftlinge gab, kehrten nicht alle nach Frankreich zurück. Einige ließen sich dauerhaft auf der Isle of Pines nieder, nun aber als freie Menschen. Zurück in der Kuta Bay verabschieden wir uns von Diana und spazieren zum herrlichen Strand hinüber. Das klare türkisblaue Wasser der Bucht lockt uns hinein, wir können nicht widerstehen. Das inoffizielle Eberhardt-Wasserthermometer misst 26 Grad. Strandurlaub in der Südsee, während Deutschland in der Kälte bibbert. Wir haben es schon gut. Beim italienischen Abend im Restaurant feiern wir später mit italienischem Prosecco unser Bergfest (streng genommen hätten wir heute Vormittag ein Bergfrühstück feiern müssen). Etwas mehr als die Hälfte der Reise ist vorbei, aber unsere Kreuzfahrt in die Südsee hat mit einem gelungenen Auftakt gerade erst so richtig begonnen.

15./16. Tag (Samstag/Sonntag, 26./27.01.2019): Mystery Island, Vanuatu – Erholung auf See

Was ist für Sie das Paradies? Kristallklares Wasser, ein feiner weißer Sandstrand, gesprenkelt mit Muschelstückchen und garniert mit Korallen, dazu im Wind wedelnde Palmen, dekorativ angerichtet? Gleichzeitig möchten Sie aber auf bestimmte Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation nicht verzichten? Dann könnte die Mystery Island, die zum Inselstaat Vanuatu gehört, Ihren Vorstellungen sehr nahe kommen. Zum Baden, Planschen, Schnorcheln bieten sich hier ideale Bedingungen. Und bei einer Wassertemperatur von 27 Grad springt sogar der Eberhardt-Reisebegleiter hinein. Leben tut hier niemand, nur wenn ein Kreuzfahrtschiff vor Anker liegt, kommen die Einheimischen von der benachbarten und deutlich größeren Insel Aneytium herüber und besetzen ihre Stände. Keine Sorge, es gibt Bier, kleine Kostbarkeiten und Andenken, sie können sich massieren lassen und im Kannibalenkochtopf für ein Foto posieren. Auch Kanu- und Schnorcheltouren werden angeboten. Was aber ist nun das Mysterium, das Geheimnis? Während des Zweiten Weltkriegs konnten sich die Japaner nicht erklären, wie die Amerikaner von der hügeligen und dicht bewaldeten Insel Aneytium Flugzeuge starten konnten. Die kleine unscheinbare Insel Inyeug (eben jene „Mystery Island") direkt daneben war ihnen nicht bekannt. Den Flugplatz gibt es noch heute, und wir sehen sogar einige Chartermaschinen über unsere Köpfe hinweg starten. Während des anschließenden Seetags auf dem Weg zu den Fidschi-Inseln erwartet ein Paar aus unserer Mitte eine besondere Überraschung: Sie sind auf Hochzeitsreise und werden nun von unserem „Stammesältesten" im Südsee-Outfit noch einmal „vermählt".

17. Tag (Montag, 28.01.2019): Dravuni Island, Fidschi

Bula! Der typische Willkommensgruß der Fidschi-Inseln hallt uns überall entgegen, wo wir in den nächsten Tagen auf Einheimische treffen. Drei Inseln in Fidschi werden wir erkunden, und vielleicht ist es ganz gut, dass wir zuerst auf einer kleinen Insel an Land gehen, wo wir von den Einheimischen sehr herzlich begrüßt werden. Auf Dravuni Island leben nicht einmal 200 Menschen in einem winzigen Dorf. Wir dürfen die Grundschule besuchen, in der uns die Schulklassen mit fröhlichen Liedern empfangen. Die Schule wird mit Mitteln aus der australischen Entwicklungshilfe finanziert, weshalb es vor allem für die australischen Passagiere an Bord eine interessante Begegnung ist. Doch auch wir lassen uns von der Heiterkeit anstecken und erkunden die Insel, fotografieren die kleinen Ferkel und Hühner, weichen herabfallenden Kokosnüssen aus, beobachten am Strand kleine Krebse, die sich in ihrem Muschelhaus verstecken. Ein Pfad führt zur höchsten Erhebung, von der man einen tolle Aussicht über die ganze Insel hat. Auch zum Strand auf der anderen Seite der Insel führt ein Weg. Dort ist es zwar deutlich leerer, doch ab und zu stößt man schon auf Plastikmüll und ist damit wieder mittendrin in den aktuellen Zivilisationsproblemen. Der sehr saubere Badestrand entlang des Dorfes füllt sich hingegen immer mehr. Das inoffizielle Eberhardt-Wasserthermometer misst auch hier eine Temperatur von 27 Grad. Eine Schnorchelausrüstung ist sehr zu empfehlen, denn es gibt Korallen und viele kleine Fische zu bewundern. Die Einheimischen bieten Massagen, Getränke und kleine Speisen an - wir können übrigens bei jedem Landgang auf dieser Kreuzfahrt mit australischen Dollar bezahlen. Wer Glück hat, wird sogar in ein Haus eingeladen. Die technische Ausstattung der kleinen Pfahlhäuser ist wider Erwarten gut, auch wenn es für den europäischen Geschmack in den Innenräumen etwas karg aussieht. Aber das Leben spielt sich bei den warmen Temperaturen natürlich vor allem draußen ab. Auch wir genießen noch den Aufenthalt am Strand, bevor es mit den Tenderbooten zurück an Bord der Sun Princess geht.

18. Tag (Dienstag, 29.01.2019): Suva, Fidschi

Nicht nur vom Wetter her unterscheidet sich unser zweiter Stopp in Fidschi deutlich vom gestrigen. Die Sun Princess legt heute in Suva, der Hauptstadt, an. Wir können direkt von Bord gehen und müssen nicht in ein Tenderboot umsteigen. Wir unternehmen geschlossen als Gruppe einen Ausflug zum Arts Village, einem Künstlerdorf etwas außerhalb, denn wir wollen die berühmten Feuerläufer von Fidschi sehen. Die Fahrt vorbei an der Brauerei, am Gefängnis, einem mit chinesischen Geldern finanzierten Krankenhaus, einer Polizeistation am Straßenrand und ein paar Dörfern dauert gut eine Stunde und gewährt uns Einblicke in das alltägliche Leben der Bevölkerung. Im Künstlerdorf werden wir mit Trommelwirbel und Muschelketten begrüßt und können uns dann erstmal umschauen. Unter musikalischer Begleitung werden wir dann in das Freilufttheater geführt, wo die abwechslungsreiche Show beginnt. Die Feuerläufer kommen von einer vorgelagerten Insel und tragen in sich die Fähigkeit, über heiße Steine laufen zu können - ein Talent, das ihnen von den Elfen gewährt wurde. Weiter geht es mit Kriegstänzen und Gesang, und am Ende wird der Überfall durch einen feindlichen Stamm nachgespielt. Auf der Rückfahrt zum Schiff sind wir schon ein bisschen froh, dass der Kannibalismus in Fidschi nicht mehr praktiziert wird, denn getötete Feinde wurden früher von den Siegern verspeist. Heutzutage haben die Einheimischen bei uns Touristen vor allem den Geldbeutel im Visier - wie überall. Zurück in Suva können wir am Nachmittag den großen Markt für Lebensmittel besuchen und eine Handwerksmesse. Ich unternehme nach dem Mittagessen noch einen Spaziergang zum Botanischen Garten, in dem sich auch das Nationalmuseum befindet. Dabei komme ich auch am im Art-deco-Stil errichteten Regierungsgebäude vorbei und durchquere einige kleinere Parks mit einheimischen Pflanzen und Bäumen. Suva wirkt laut, etwas chaotisch und lebendig. Es ist schade, dass der Regen, der heute immer wieder einsetzt, ein bisschen unseren Eindruck und die Stimmung trüben.

19. Tag (Mittwoch, 30.01.2019): Savusavu, Fidschi

Auf der zweitgrößten Insel, Vanua Levu, steht heute wieder die Natur stärker im Mittelpunkt. Die kleine Stadt Savusavu, vor der die Sun Princess vor Anker liegt, ist deutlich kleiner als Suva und wirkt heller, sauberer und freundlicher. Das mag auch mit am Wetter liegen, denn die Wolken sind wieder verschwunden und die Sonne ist zurück. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und kann leider nicht mit schönen Stränden glänzen, dafür aber mit einem ausgedehnten Korallenriff. Ich habe das Glück, mit meinen Gästen einen Rundflug mit dem Hubschrauber über einen Teil der kaum besiedelten grünen Insel unternehmen zu dürfen. Unsere toughe Pilotin aus England holt uns vom Pier ab und bringt uns zum kleinen Flugplatz. Dann kommt die Waage und damit die Stunde der Wahrheit: wie viele Kilos haben wir in den letzten Tagen schon zugelegt? Die Antwort bleibt natürlich geheim. Mitfliegen dürfen wir zum Glück alle noch, sogar mein kleiner pummeliger Eberhardt-Reisebär. Unsere Pilotin ist ganz locker und achtet auch nicht so genau auf die Zeit. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf und mit der zweiten Gruppe fliege ich zuerst an der Küste entlang über das Korallenriff und dann quer über das von dichtem Urwald bedeckte Landesinnere zum Flugplatz zurück. Während des Rückflugs können wir auch Savusavu und unsere Sun Princess von oben sehen. Wieder unten auf festem Boden machen wir noch einen Abstecher zu den heißen Quellen von Savusavu. Kochend heißes Wasser blubbert hier aus der Erde und wird tatsächlich immer noch von einigen Einheimischen zum Garen von Lebensmitteln verwendet. Ich spaziere anschließend noch ein bisschen die Uferstraße entlang, während sich meine Reisegäste in Savusavu auf die Suche nach einem Bierchen begeben. Beim Abendessen - die Sun Princess fährt schon wieder zurück zur Hauptinsel - berichten mir vier Gäste dann von ihrem Landausflug in ein traditionelles Dorf. Auch sie klingen begeistert von ihrem Tag auf Vanua Levu. Die Teilnahme an der Kava-Zeremonie (bzw. das Getränk) haben sie vorsichtshalber ausgeschlagen. Es soll wie Abwaschwasser schmecken, hat aber eine berauschende Wirkung.

20./21. Tag (Donnerstag/Freitag, 31.01./01.02.2019): Lautoka, Fidschi – Erholung auf See

Wir sind zurück auf Viti Levu, nur diesmal auf der Sonnenseite! In der Region um Lautoka, die im Regenschatten der Berge liegt, wird ganz viel Zuckerrohr angebaut. Und in Lautoka selbst stehen große Zuckerfabriken. Auch der internationale Flughafen von Fidschi liegt in dieser Region, bei der Stadt Nadi. Deshalb ist Nadi auch touristisch sehr gut erschlossen und Startpunkt für viele Besucher. Fast alle meine Gäste unternehmen heute mit mir einen vom Schiff organisierten Ausflug, der uns bis nach Nadi und zurück führt. Zuerst bewundern wir bei einem Fotostopp die Sleeping Giant Mountain Range, eine Bergkette, die von der Form her an eine große schlafende Riesin und einen kleinen schlafenden Riesen erinnert. An den Hängen dieser Bergkette befinden sich auch der Regenwald und der Orchideengarten, zu dem zwei meiner Gäste heute auf einem anderen Ausflug aufgebrochen sind. Wir hingegen fahren weiter zum größten Hindu-Tempel der südlichen Hemisphäre, der sehr verspielt dekoriert und kunterbunt bemalt in der Sonne glänzt. An der Hauptstraße von Nadi machen wir anschließend einen Toiletten- und Souvenir-Stopp. Wir merken deutlich, dass in Nadi viel mehr Geld investiert wird bzw. da ist. Die Stadt sieht aufgeräumter, sauberer und moderner aus als Suva. Unser letzter großer Halt ist an einem Yachthafen, wo uns Getränke und frisches Obst gereicht werden. Meer, Palmen, kleine Boote - die Kulisse ist wirklich herrlich. Bei einer kleinen Vorführung bekommen wir vorgeführt, was alles aus einer Kokosnuss hergestellt werden kann und wie Kokosmilch erzeugt wird. Dann geht es vorbei an Zuckerrohrplantagen zurück zum Schiff. Dort erwarten uns nicht nur Kaffee und Kuchen, sondern auch ein weiterer schöner Seetag zur Erholung, während die Sun Princess Kurs zurück auf Neukaledonien nimmt. Ich habe mich inzwischen sehr an das Schiff und auch die Besatzung gewöhnt. Alle sind freundlich, vor allem unsere beiden Kellner Marijana und Edwin; die Sänger/innen und Tänzer/innen sind auch wirklich gut, und das Schiff zwar schon etwas älter, aber im Vergleich in meinen Augen gut durchdacht bzw. strukturiert.

22./23./24. Tag (Samstag/Sonntag/Montag, 02./03./04.02.2019): Sandstrände und Kokospalmen auf Lifou, Neukaledonien – Rückfahrt nach Sydney

Nach 657 Seemeilen sind wir zurück in Neukaledonien. Lifou ist ein Korallenatoll und die größte der Loyalitätsinseln, die höchstwahrscheinlich nach einem britischen Handelsschiff, der Loyalty, benannt wurden. Nicht einmal 10.000 Menschen wohnen hier, in diesem Südsee-Paradies. Sie sollen aber alle mit Christian Karembeu mehr oder weniger direkt verwandt sein, dem ehemaligen französischen Nationalspieler, der hier als Volksheld verehrt wird. Ich kann nur meine eigenen Eindrücke von unserem letzten Landausflug auf dieser Kreuzfahrt wiedergeben, denn dank des heute sehr missmutig gelaunten Wettergottes werde ich von meiner Reisegruppe getrennt. Während es sich meine Reisegäste am Strand gemütlich machen bzw. zu ihrer Shore Excursion aufbrechen, unternehme ich einen Spaziergang zur Erkundung der näheren Umgebung, sozusagen als Kundschafter für Eberhardt TRAVEL. Mein Weg führt mich zunächst zur kleinen Kapelle Notre Dame de Lourdes, die malerisch auf einer Klippe thront. Die Aussicht von hier auf die Baie de Sandal, in der unser Schiff wie ein kleines Spielzeugboot wirkt, übertrifft sogar meine Erwartungen. In der Baie de Jinek liegt das Aquarium naturel de Lifou, ein Korallenschutzgebiet mit einem schönen Schnorchel-Parcours. Auf dem Weg zurück zur Anlegestelle gerate ich in den ersten heftigen Regenschauer an diesem Tag. Zum Glück kann ich mich an einem alten Stand am Straßenrand unterstellen. Der Strand ist bei meiner Rückkehr fast menschenleer, auch meine Gäste sind wie vom Erdboden verschwunden. Ich treffe allerdings das australische Ehepaar, das abends neben uns im Restaurant sitzt und unterhalte mich ein bisschen mit ihnen. Dann breche ich in die andere Richtung auf, denn mir wurde der Besuch einer Tropfsteinhöhle hinter der Kirche St Francis Xavier empfohlen. Gemeinsam mit Max klettere ich die unebenen Stufen hinab und finde mich in einem dichten grünen Dschungel wieder. Ich fühle mich wie Indiana Jones, als ich die kleine Höhle erreiche, in der leider nicht die Bundeslade, sondern ein dunkles schwarzes Wasserloch auf mich wartet. Nun gut, man kann nicht jeden Tag einen Schatz finden, denke ich mir, und begebe mich zurück zum Strand. Auf dem Weg komme ich an mehreren traditionellen Hütten (Cases) der Einheimischen Kanak vorbei, die man besichtigen und fotografieren kann. Kurz bevor ich das rettende Tenderboot erreiche, öffnet der Himmel noch einmal alle Schleusen. Der Regen fällt so dicht, dass wir selbst die nun wirklich große Sun Princess nicht mehr sehen können, und warten müssen, bis er etwas nachgelassen hat. Das Wetter ist natürlich beim Abendessen das Gesprächsthema Nummer Eins, denn auch die Crew hat so einen heftigen Regenguss noch nicht erlebt. Meine beiden Gäste, die am Ausflug teilgenommen haben, schwärmen indes von der Vanillefarm und der Besichtigung der Klippen von Jokin. Nachdem uns unser Kellner Edwin beigebracht hat, wie man aus einer Stoffserviette eine kleine Maus zaubert, bricht an Bord der Sun Princess in den nächsten Tagen eine regelrechte Nagetier-Epidemie aus.
War dies wirklich schon unsere letzte Insel? Es scheint so, denn die Sun Princess nimmt Kurs auf Sydney. Die Überfahrt dauert wieder zwei Tage, an denen wir uns noch einmal so richtig entspannen können. Wir schauen dem Chefkoch aus Italien und dem Restaurantchef beim Wettkochen zu und dürfen anschließend die Bordküche besuchen, deren schiere Größe mich dann doch überrascht. Mit „Voice of the Ocean" und einer tollen Akrobatik-Show läuft das Entertainment-Programm noch einmal zur Hochform auf. Als am letzten Abend an Bord aber die Eistorte vor uns steht, müssen wir uns schweren Herzens doch von Marijana und Edwin verabschieden, die uns jeden Abend sehr herzlich und professionell bewirtet haben - gern möchten wir die beiden mit nach Hause nehmen.

25./26. Tag (Dienstag/Mittwoch, 05./06.02.2019): Ankunft in Sydney, Australien – Heimreise

Im Morgengrauen legt die Sun Princess wieder am Überseeterminal in Sydney an. Als wir von Bord gehen und unser Gepäck an unseren Busfahrer Max übergeben, der uns am Terminal trifft, überkommt uns ein Gefühl der Wehmut und der Wunsch, doch noch etwas weiterzureisen. Neuseeland, das nächste Ziel unseres Schiffes? Oder noch ein paar Tage Tasmanien? Oder nach Melbourne! Nur nach Hause, nach Deutschland will niemand so richtig (freiwillig). Immerhin bleiben uns noch drei Stunden in der größten Stadt Australiens, bevor wir zum Flughafen müssen. Wir nutzen die Zeit, um uns das Opernhaus aus der Nähe anzuschauen. Das imposante Bauwerk, ein Entwurf des dänischen Architekten Jørn Utzon, ist mit über 1,1 Millionen Keramikfliesen verkleidet, die im Glanz der Sonne wie Spiegel zu glänzen scheinen. Das Innere mag einige Besucher enttäuschen, denn es ist viel nackter Beton zu sehen. Im Jahr 1957 war der markante Entwurf jedoch geradezu revolutionär. Auf dem Weg zum Treffpunkt betrachten und fotografieren wir die Skulpturen, die anlässlich des Chinesischen Neujahrsfestes rund um den Circular Quay aufgebaut sind. Mit einem Spaziergang durch The Rocks, das älteste Stadtviertel, erreichen wir dann die Bushaltestelle unterhalb der Harbour Bridge, an der unser Busfahrer Max schon auf uns wartet.
Waren wir wirklich schon 25 Tage zusammen unterwegs? Auf dem Flughafen treffen wir am Schalter von Singapore Airlines zufällig Uli wieder, die uns allen eine gute Heimreise wünscht. Sowohl von Sydney nach Singapur als auch von Singapur nach Frankfurt fliegen wir mit einem A380. Der erste Flug ist höchstens zur Hälfte ausgebucht, sodass wir viel Platz haben und auch gut schlafen können. In Singapur muss ich mich von vier Gästen verabschieden, die hier noch eine Verlängerung gebucht haben. So lässt sich natürlich der Jetlag etwas verringern. Mit nur noch sechs Gästen geht es nach Frankfurt weiter, und sogar mit nur noch zwei Gästen nach Dresden. Aber keine Angst, liebe Leser, es gibt unterwegs keine Verluste; wir kommen alle wohlbehalten zuhause an. Es ist natürlich schon ein gewaltiger Temperaturunterschied, und in Dresden auf dem Flughafen liegt sogar Schnee.
An dieser Stelle darf ich mich bei Ihnen, meine lieben Gäste, für eine ausgesprochen schöne gemeinsame Reise mit vielen tollen Erlebnissen bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie bald wieder als Gäste auf einer Eberhardt-Reise begrüßen darf.
Herzlichst, Ihr
Andreas Wolfsteller
Hier noch mein Lesetipp:
In "Das Lächeln der Vergangenheit" begibt sich die Berliner Autorin Birgit Weidt auf eine Reise nach Neukaledonien, um das Geheimnis einer Maske zu lösen, die sie von ihrem Großvater geerbt hat, der als Missionar in der Südsee tätig war.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Schwartz,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Es ist mir nicht klar, wieso Sie an dieser Stelle schon einen Kommentar zum Reisebericht hinterlegen konnten, obwohl ich den Reisebericht noch gar nicht veröffentlicht habe. Da muss ich in der EDV-Abteilung nachfragen. Bitte schauen Sie am Donnerstag noch einmal an dieser Stelle vorbei, dann finden Sie hier auch den Reisebericht.
Beste Grüße
Andreas Wolfsteller

Andreas Wolfsteller
19.02.2019

Hallo Andreas,
wusste nicht das wir wieder beim "Sie" gelandet sind. Unter "Mein Konto" steht für diese Reise: "Bericht & Bilder" - darin enthalten sind nur die Bilder, deshalb meine Anfrage.

Beste Grüße

Marion

Marion Schwartz 20.02.2019

Liebe Marion,
ich bitte um Entschuldigung, manchmal falle ich in der Kommunikation mit meinen Reisegästen unbewusst auf das "Sie" zurück. Eine böse Absicht steckt nicht dahinter. Der Reisebericht ist nun mit einer kleinen, ungeplanten Verzögerung veröffentlicht. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!
Beste Grüße
Andreas Wolfsteller

Andreas Wolfsteller 23.02.2019

.....und wo ist der Reisebericht ????????

Marion Schwartz
19.02.2019

Liebe Frau Schwartz,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Es ist mir nicht klar, wieso Sie an dieser Stelle schon einen Kommentar zum Reisebericht hinterlegen konnten, obwohl ich den Reisebericht noch gar nicht veröffentlicht habe. Da muss ich in der EDV-Abteilung nachfragen. Bitte schauen Sie am Donnerstag noch einmal an dieser Stelle vorbei, dann finden Sie hier auch den Reisebericht.
Beste Grüße
Andreas Wolfsteller

Andreas Wolfsteller 19.02.2019