Reisebericht: Große Rundreise Australien und Neuseeland

15.01. – 15.02.2013, Rundreise im Reich der Aborigines und Kängurus mit Singapur – Auckland – Coromandel – Rotorua – Milford Sound – Queenstown – Südalpen – Christchurch – Melbourne – Great Ocean Road – Sydney – Outback – Ayers Rock/Uluru – Cairns – Great Barrier Reef – Dai


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Ich liebe ein sonnenverbranntes Land, ein Land der ausufernden Ebenen, der zerklüfteten Gebirgszüge, der Dürren und Regenfluten. Ich liebe seine weiten Horizonte, ich liebe sein Juwel, die See, seine Schönheit und seinen Schrecken. Das weite braune Land für mich! Dorothea Mackellar, Dichterin, aus ihrem Gedicht "My Country"
Ein Reisebericht von
Anett Scheffler

Samstag, 02.02.2013: Flug nach Singapur

Eine wunderbare Reise nahm ihren Anfang...
Zunächst traf ich mich mit 9 Gästen der Gruppe auf dem Flughafen in Dresden. Nach dem Check In und der Gepäckabgabe stärkten wir uns mit einem kleinen Begrüßungssnack mit Blick auf die Landebahn. Pünktlich startete unser Flieger nach Frankfurt. Leider erhielten wir in Dresden nur die Bordkarten bis nach Frankfurt und mussten uns in Frankfurt nochmal am Schalter von Quantas anstellen, aber wir hatten genügend Zeit. Bei ersten Gesprächen lernten wir uns schon etwas kennen und die Vorfreude auf zunächst Singapur wuchs. Nach einem etwas unruhigen Flug kamen wir am nächsten Tag pünktlich in Singapur an, wo uns schon Martine erwartete.

Sonntag, 03.02.2013: Erkundungen in Singapur

Auf der Fahrt zu unserem Hotel Park erzählte Martine uns bereits viel Interessantes und gab uns erste Informationen. Nach dem Check In und dem Zimmerbezug trafen wir uns in der Lobby des Hotels und brachen zur ersten Erkundungstour auf. Unser Weg führte uns zunächst zum quirligen Clark Quay am Singapur River, wo Zeit für ein kleines unkonventionelles Abendessen und erste Eindrücke des Nachtlebens war. Anschließend machten wir uns auf dem Weg zum Hotel Marina Bay Sands, welches wir schon aus der Ferne gesehen hatten. Unterwegs fotografierten wir viel, denn Singapur bei Nacht war einfach beeindruckend. Nachdem wir etwas umständlich den Eingang vom Skypark erreicht hatten, freuten wir uns natürlich auf die Auffahrt. Zu nächtlicher Stunde umgingen wir die sonst sehr langen Wartezeiten. Glücklicherweise hatte der Skypark am Wochenende bis 23.00 Uhr geöffnet. In Windeseile überwand der Fahrstuhl den Höhenunterschied von 191 m und uns bot sich ein unbeschreiblicher Blick über Singapur. Sogar vom riesigen Swimmingpool des Hotels konnten wir ein Stück sehen. Glücklich machten wir uns auf dem Heimweg und waren gespannt, wieviel Schlaf wir wohl in der ersten Nacht finden würden.

Montag, 04.02.2013: Singapur und Weiterflug nach Sydney

Nach dem ausgiebigen Frühstück konnte jeder Singapur auf eigene Faust entdecken oder mit mir zum Singapore Flyer, dem höchsten Riesenrad der Welt kommen. Zwar ist es mit 165 Meter nicht ganz so hoch wie der Skypark vom Marina Bay Sands Hotel, aber am Tag waren die Aussichten ganz unterschiedlich. Mehr oder wenig gut ausgeschlafen aufgrund der Zeitumstellung starteten wir 9:30 Uhr am Hotel und gingen den gewohnten Weg Richtung Marina Bay. Welch ein Glück - wir bekamen eine Gondel ganz für uns allein und konnten 40 Minuten lang die Stadt aus „erhabener" Höhe betrachten. Gemeinsam rätselten wir wo genau die Formel 1 Strecke verlief, bestaunten das Marina Bay Sands Hotel nun am Tag und suchten am Horizont die Grenzen zu Malaysia und Indonesien. Einige Gäste kamen mit mir im Anschluss noch auf eine Stippvisite zum Garden on the Bay, der erst im vergangenen Jahr neu eröffnet wurde. Man sah durchaus noch, dass gebaut wurde, wir konnten aber schon durch die angelegten Gärten spazieren und einen Eindruck von einer neuen Sehenswürdigkeit erhalten. Mittags waren wir wieder alle im Hotel zurück, checkten aus und trafen uns mit unserer Reiseleiterin Martine zur Stadtrundfahrt. Zuerst ging es nochmal zu Clarke Quay, wo wir bereits am Vorabend waren -bei Tag sah es auch hier ganz anders aus. Wir stiegen in eines der Boote für die Rundfahren auf dem Singapore River, wieder hatten wir ein ganzes Boot für uns. Gemütlich fuhren wir entlang des Flusses bis zur Marina Bay. Hier fuhren wir mit dem Fahrtstuhl auf die Dachterrasse des noblen Fullerton Bay Hotels und genossen den besten Blick auf das Marina Bay Sands. Leider hatten wir nicht genügend Zeit für einen Original Singapore Sling. Unser nächster Stopp war das Chinatown mit dem Besuch des Buddhistischen Tempels. Wir konnten sogar den Mönchen bei einem der traditionellen Gebetszeremonien zuschauen und zuhören. Anschließend blieb auch noch Zeit für einen kurzen Bummel durch die lebhaften Marktstände. Als nächstes stand einer der Höhepunkte Singapurs an, wir fuhren zum Botanischen Garten und spazierten entlang der schön angelegten Wege vorbei an herrlichen Orchideen. Vorbei an den verschiedensten Villen Prominenter und über die bekannte Einkaufsstraße Orchard Road fuhren wir weiter nach Little India. Martine brachte uns mit vielen kleinen Anekdoten und einem kurzen Rundgang durch das Viertel die indische Kultur in Singapur näher. Nun hieß es leider schon Abschied nehmen und wir fuhren zum Flughafen. Hier wartete ein große „Überraschung" auf uns, unser Flug nach Sydney war leider ersatzlos gestrichen. Laut Information war die Crew unseres Fluges, der ursprünglich aus Frankfurt kam, erkrankt und es war kein Ersatz vorhanden. Also hieß es improvisieren... Ein Teil der Gruppe konnte fast zeitgleich mit einer anderen Quantas-Maschine fliegen, für einen Teil war aber leider kein Platz mehr. So nahm ich dann mit 4 Gästen eine Umsteigeverbindung über Perth. Wir 5 waren wohl die einzigsten Gäste der Australienreise mit Eberhardt, die in 2 Wochen auch Perth „kennengelernt" haben. Letztendlich sollten wir uns am nächsten Tag im Hotel in Sydney wiedertreffen.

Dienstag, 05.02.2013: Ankunft in Sydney

Der erste Teil unserer Gruppe landete bereits früh in Sydney und wurde von unserer Reiseleiterin Anne abgeholt. Das Programm wurde kurzfristig umgestellt, da der zweite Teil der Gruppe gemeinsam mit mir erst am frühen Nachmittag aus Perth ankam. Jeder gestaltete also den Tag auf seine Weise - eine Fahrt mit der Monorail, eine Auffahrt auf den Sydney-Tower oder ein erster Spaziergang zum Hafen. Am Nachmittag stießen noch 2 Gäste, die zunächst die Neuseelandrundreise gemacht haben, zu unserer Gruppe hinzu. Gemeinsam waren wir abends 19.00 Uhr beim Abendessen im Hotel und genossen das leckere Steak. Natürlich freuten wir uns auf die Stadtrundfahrt am nächsten Tag, da wir alle auf Sydney gespannt waren.

Mittwoch, 06.02.2013: Erkundungen in Sydney

Der heutige Tag stand komplett im Zeichen von Sydney. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite und wir fuhren zuerst zu Mrs. Macquarie's Chair, um die Aussicht auf die Oper und die Harbour-Bridge zu genießen. Was für ein Glück, dass wir die Stadtrundfahrt nicht schon am Vortag hatten, denn so zeigten sich uns die Wahrzeichen von Sydney im wahrsten Sinne des Wortes im besten Licht. Durch verschiedenste Stadtviertel, z.B. Wooloomooloo, wo Russell Crowe in oberster Etage sein Penthouse hat, vorbei am in Sydney berühmten Harry's und seinen Tiger-Pies ging es zu „The Gap", wo wir die Einmündung des Pazifiks in die Bucht von Sydney sehen konnten und entlang der Küste einen kurzen Spaziergang mit herrlichen Ausblicken auf das Meer unternahmen. Ein weiterer Höhepunkt war die Pause am goldgelben Strand von Bondi-Beach - fasziniert beobachteten wir die Surfer und wären alle gern auch selber etwas schwimmen gegangen. Aber die Oper wartete schon auf uns... Bei einer deutschsprachigen Führung konnten wir ganz tief ins Innere des Gebäudes eintauchen und waren einfach fasziniert. Dass keine Zeit für eine Mittagspause blieb, war nicht so schlimm, denn jetzt wartete eine 2-stündige Hafenrundfahrt auf uns. Tolle Ausblicke auf immer wieder neue Teile der Bucht, so manchen versteckten Strandabschnitt, die millionenschweren Immobilien sowie Kaffee & ein süßer Snack ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Im Anschluss an die Hafenrundfahrt konnte jeder auf eigene Entdeckungsreise gehen. Die meisten von uns entschieden sich, auf die Harbour-Bridge zu steigen, um nochmal einen anderen Ausblick auf die Oper zu genießen. Wir erfuhren auch, dass das im Hafen liegende Kreuzfahrtschiff um 18.30 Uhr auslaufen sollte. Also blieben einige Gäste am Hafen, um sich dieses Spektakel anzuschauen. Um 19.00 Uhr trafen wir uns zum Abendessen im Waterfront-Restaurant, wo es leckeren Fisch gab. Kurzfristig entschieden wir uns, noch in einem der ältesten Pubs Sydneys, dem „Lord Nelson-Pub" mit eigeneinem der er Brauerei, einzukehren und ein frisch gezapftes Bier zu probieren. Müde fielen wir alle nach einem erlebnisreichen Tag ins Bett.

Donnerstag, 07.02.2013: Federal Wildlife–Park und Blue Mountains

Blue Mountains wir kommen! Und wieder erwartete uns ein sonniger Tag! Bereits um 8.00 Uhr starteten wir von unserem Hotel aus. Unser erster Stopp war der Federal Wildlife-Park. Ganz gespannt waren wir schon darauf die verschiedensten, bekannten australischen Tiere aus nächster Nähe zu sehen und sogar Koalas streicheln zu dürfen. Viel zu kurz war die Zeit, noch stundenlang hätten wir den Wombats, Wallaby's und Ameisenigel zusehen können, aber wir hatten ja noch viel vor. Bereits aus der Ferne konnten wir uns vom blauen Dunst, der durch die Eukalyptus-Bäume entsteht überzeugen. Von unserem ersten Aussichtspunkt, dem Echo Point, blickten wir über die schier unendliche Fläche voller Eukalyptusbäume und stellten fest, wie ähnlich die Felsformationen denen in der Sächsischen Schweiz waren. Bei einem kleinen Spaziergang gingen wir bis zur nächsten Aussicht auf einen kleinen Wasserfall. Wie schnell doch die Zeit verging, schon war es Mittag und wir stoppten im Fairmont-Resort zum Verschnaufen. Zwar ging es etwas vornehm und mühsam voran, aber letztendlich bekam jeder sein Mittagessen. Gewöhnungsbedürftig war für uns das Prozedere mit dem Nachtisch: abwechselnd erhielt einer Pavlowa und einer Obstsalat und dann hieß es tauschen bzw. sich einigen. Gut gestärkt fuhren wir zu den „Drei Schwestern", der bekanntesten Felsformation in den Blue Mountains. Vor allem die erfahrenen Bergsteiger unter uns, wären am liebsten sofort losgeklettert. Als Anne unsere Begeisterung für die Landschaft sah, zögerte sie nicht lange und ließ uns noch zusätzlich den kleinen Abstieg vom Aussichtspunkt zur Verbindungsbrücke zwischen den Schwestern hinabgehen. Einfach toll! Gern wären wir noch etwas gewandert und hätten die schöne Landschaft genossen, aber wir hatten ja noch den Rückweg nach Sydney zu absolvieren. Anne und Malcolm machten für uns noch einen Extra-Stopp am Olympia-Gelände und Anne begeisterte uns mit Ihrer Erzählung, wie sie den Sieg von Cathy Freeman im 400-Meter-Lauf hautnah im Stadion vor Ort miterlebt hatte. Den Abend in Sydney ließ dann jeder auf seine Weise ausklingen: die letzten Souvenirs kaufen, ein Spaziergang an den Hafen bzw. durch den Botanischen Garten oder bei Harry ein Original Tiger-Pie probieren.

Freitag, 08.02.2013: Flug nach Alice Springs – Erkundungen im Outback

Am frühen Morgen stand unser nächster Flug auf dem Programm, von Sydney ging es nach Alice Springs ins „Rote Herz". Wieder hieß es die Uhr - diesmal 1 ½ Stunden - umzustellen, dadurch gewannen wir Zeit, die wir natürlich für unsere Ausflüge nutzten. Unsere Reiseleiterin Ramona erwartete uns am Flughafen und gleich ging es als erstes zu den Flying Doctors. Gespannt verfolgten wir den Film, der uns die besondere Arbeitsweise der Flying Doctors näher brachte. Auch das kleine angeschlossene Museum sahen wir uns voller Interesse an und spendeten noch jeder eine Kleinigkeit für diese tolle Organisation. Etwas überrascht waren wir, dass der Himmel bewölkt war und es sogar nach Regen und Gewitter aussah, was um diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich war. Unser nächster Halt galt der School of Air, einem einzigartigen Projekt der Schulbildung im australischen Outback. Unzählige Fragen musste Ramona dazu beantworten. Vom Anzac Hill hatten wir dann einen wunderbaren Blick über Alice Springs und erfuhren mehr über die Gedenkstätten für die Gefallenen Australier in den beiden Weltkriegen. Bevor es zum Hotel ging, besuchten wir noch die ehemalige Telegraphenstation und Ramona erzählte uns von den Pionieren im Outback. Auch die traurige Geschichte der Mischlingskindern von Aboriginals und Europäern, die ihren Familien weggenommen und in bestimmten Heimen untergebracht und erzogen wurden, war ein Thema, dass an diesem Ort in einer kleinen Ausstellung thematisiert wurde. Unser Hotel Aurora für diese Nacht lag zentral in Alice Springs und so nutzten wir den restlichen Nachmittag für kleine Einkäufe. Aufgrund eines besonderen Football-Spiels waren sehr viele Aboriginals in der Stadt. Am Abend war ein besonderes Essen im Overlaender Steakhouse für uns bestellt. Wir probierten unter anderem Känguru, Kamel, Emu und Krokodil in einem wunderbar rustikalen Ambiente.

Samstag, 09.02.2013: Alice Springs, Olgas und Ayers Rock (Uluru)

Heute stand uns eine lange Fahrt von Alice Springs bis zum Uluru bevor. Noch immer war der Himmel mit Wolken bedeckt, aber Ramona beruhigte uns, dass es am Uluru ganz anders aussehen könnte. Immer wieder überrascht war sie, dass uns die Klimaanlagen viel zu kühl waren und wir uns in warme Fleecejacken und Tücher einhüllten. Unser erster Zwischenstopp war eine Kamelfarm und vor allem der Inhaber mit seinem Outfit war ein ganz besonderes Original. Weiter ging es mit der langen Fahrt. Ganz besonders schön war dann der Halt mit Blick auf den Mount Connor und den Dünen mit rotem Sand. Jeder von uns ließ den roten, warmen Sand langsam durch die Finger rieseln und nutzte die Gelegenheit kostenfrei ein ganz besonderes Souvenir mitzunehmen. Erwartungsvoll setzten wir unsere Reise fort und sahen ein einzigartiges Phänomen am Himmel, einen seltenen Lichtkreis rund um die Sonne. Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Resort am Uluru. Zunächst hatten wir noch etwas Zeit für einen kleinen Snack oder ein erfrischendes Bad im Pool. Unser erster Ausflug führte uns zunächst zum Katja Tuja, den Olgas. Wir hörten die Geschichte, wie die Olgas zu ihrem Namen kamen und wanderten ein Stück auf dem Walpa Gorge Walk in die Olgas hinein, welch eine Gefühl!!! Uns wurde bewußt, dass die Wolken auch ihre Vorteile hatten, denn bei blauem Himmel wäre es sicher noch wärmer gewesen. Da Ramona sich sehr gut auskannte, legte sie unsere Stopps nach Möglichkeit so, dass kaum andere Gäste dort waren. Somit konnten wir auch die Stille dieser einzigartigen Orte spüren. Deshalb fuhren wir auch nochmal direkt für eine kurze Pause zum Uluru bevor wir dem Sonnenuntergang entgegen sahen. Viele weitere Gäste warteten bereits darauf und wir mußten erstmal die „Ellbogen ausfahren", um uns unseren Platz zu sichern. Leider öffnete sich der Wolkenhimmel bis zum Abend nicht, aber trotzdem war der Sonnenuntergang am Uluru mit einem Glas Sekt und verschiedenen Snacks ein unbeschreibliches Erlebnis. Für jeden wird das Fotos sicher eine ganz besondere Erinnerung sein. Noch war der Tag nicht zu Ende - zum Abendessen trafen wir uns im Resort um BBQ und grillten selber unsere ausgewählten Speisen: rustikal und nett saßen wir noch eine ganze Weile bei australischem Bier oder Wein zusammen.

Sonntag, 10.02.2013: Sonnenaufgang am Uluru, Kultur der Aborigines und Cairns

Zeitiges Aufstehen war angesagt - der Sonnenaufgang am Uluru wartete auf uns. Und es sah ganz danach aus, dass sich die Wolken etwas verzogen. Spätestens als der Uluru in der Dämmerung vor uns auftauchte, war auch der letzte hellwach. Jeder suchte sich sein eigenes Plätzchen, von dem er die traumhaften Schattenspiele der Sonne beobachten wollte. Und dann brachen die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken und ließen den Uluru erglühen! Wie gebannt erlebten wir alle dieses Naturwunder, einfach unbeschreiblich. Schweren Herzens trennten wir uns von unseren Plätzen und fuhren noch vor dem Frühstück zu einer ersten kleinen Wanderung am Uluru. Auch hier hatte Ramona ein glückliches Händchen, denn wir fast allein. Unser Weg führte uns bis zum Mutitjulu Wasserloch, wo wir die Geschichte von Kuniya und Liru hörten und ihre Zeichen im Fels sahen. Im Anschluss wartete ein gutes Frühstück im Aboriginal-Kultur-Zentrum mit direktem Blick auf den Uluru auf uns. Ein Rundgang durch das Kulturzentrum zeigte uns Einblicke in das Leben der Aboriginals. Ein besonderes Augenmerk galt den zurückgeschickten Steinen von Touristen aus aller Welt, die sie ursprünglich mitgenommen hatten. Entlang des Mala Wegs wanderten wir dann nochmal entlang des Uluru und sahen unter anderem die Frauen- und Männerhöhle, die jeweils eine ganz besondere Stellung im Leben der Aboriginals einnimmt. Viel zu zeitig begann für uns alle der Aufbruch zum Flughafen für die Weiterreise nach Cairns. Einige Gäste unternahmen noch einen Rundflug mit dem Helikopter um den Uluru und die Kata Tjugas, von dem sie uns später total überwältigt berichteten. Wir besuchten in der Zeit das Informationszentrum mit deutschsprachigem Audioguide, das mit einer hervorragenden Ausstellung, die Flora und Fauna sowie die Entstehungsgeschichte der Region eindrucksvoll wiedergibt. Am Flughafen trafen wir uns wieder alle und waren überrascht, wie unkompliziert ein Check In noch erfolgen kann. Ein letztes Mal konnten wir einen Blick auf das „Rote Zentrum" aus erhabener Höhe werfen und flogen noch lange über eine karge Landschaft bis auf einmal alles komplett anders wurde: kilometerweit sattes Grün. Schwülwarmes Wetter und unsere Reiseleiterin Simone erwarteten uns in Cairns, die Uhren mussten nur um ½ Stunde umgestellt werden und doch war es schon Abend, als wir unser Hotel Mercure Harbourside direkt an der Esplanade erreichten. Große moderne Zimmer mit Blick zum Meer sollten für die nächsten 4 Nächte unser Ausgangspunkt für verschiedene Ausflüge in die Umgebung von Cairns sein. Noch ein tolles 3-Gang-Menü bevor jeder sich zur Ruhe bettete.

Montag, 11.02.2013: Great Barrier Reef und Nachtmarkt in Cairns

Ein ausgezeichnetes Frühstückbuffet war ein herrlicher Start zu einem besonderen Tag - es sollte hinaus zum Great Barrier Reef gehen. Nachts noch ein Regenschauer, strahle am Morgen die Sonne. Und das sollte die nächsten Tage auch so bleiben. Wir konnten es kaum glauben, wie gut es das Wetter mit uns meinte, denn normalerweise ist im Februar mit viel mehr Regen zu rechnen. Simone hatte für jeden Badehandtücher beim Hotel bestellt , der Shuttle-Bus zum Schiff holte uns ab und wenige Minuten später gingen wir an Bord. Unsere Reiseleiterin wusste selbstverständlich wo sich die besten Plätze auf der „Ocean Spirit" befanden. Nach knapp 2 Stunden, die wie im Flug mit einem tollen Blick auf das herrliche Meer vergingen, erreichten wir unser Schnorchelrevier. Wir hatten bereits alle wegen der Quallensaison einen Ganzkörperanzug erhalten und lustige Fotos gemacht. Jetzt warteten wir ganz aufgeregt auf unser Tenderboot, denn die kleine Insel lag mit ihrem hellen Sandstrand, dem Vogelnaturschutzgebiet und dem türkisblauen Wasser direkt vor uns. Schnell nochmal die Brillen und Schnorchel geprüft und dann hieß es hinein ins Vergnügen. Eine einmalige Unterwasserwelt breitete sich unter uns aus, unterschiedlichste Fische und farbenfrohe Korallen wohin auch das Auge schweifte. Da konnte man ganz schnell die Zeit vergessen. Ganz schön anstrengend war dann das Zurückschwimmen, da die Ebbe einsetzte. Aber es wurde Zeit, denn die Crew hatte uns an Bord ein tolles Mittagsbuffet vorbereitet. Frisch gestärkt starteten wir zu unserer Tour mit dem Unterwasserboot, die uns nochmal einen ganz anderen Blick auf das Riff gewährte. Am Nachmittag bot sich eine zweite Möglichkeit zum Schnorcheln, diesmal bei Ebbe, so dass alles noch viel näher vor unseren Schnorchelbrillen präsentierte. Ein traumhafter Tag! Am Abend erwartete uns unser Hotel mit einem schmackhaften Buffet und keiner wollte den Nachtmarkt von Cairns verpassen. Trotz Müdigkeit liefen wir entlang der Esplanade ins quirlige Zentrum und schauten uns dort etwas um bevor wir für den Rückweg den Hotelshuttle nutzten.

Dienstag, 12.02.2013: Tjakupai–Kultur, mit dem Skyrail nach Kuranda

Morgenluft schnuppern auf dem Balkon und pure Freude, dass es nach einer regnerisch stürmischen Nacht versprach wieder schönes Wetter zu werden . Was für ein Glück! Nur wenige Kilometer fuhren wir zuerst zum Tjakupai Kulturzentrum, das von den Aboriginals der Küstenregion verwaltet wurde. Ganz anders als im Kulturzentrum am Uluru waren die Tjapukai viel aufgeschlossener und gaben uns nochmal einen ganz andere Sichtweise auf das Leben der hier ansässigen Aboriginals. Unsere Reiseleiterin Simone hatte viele Jahre mit Aboriginals gearbeitet und gelebt und konnte uns mit ihren eigenen Erfahrungen viele unbekannte Details aus dem Leben der Aboriginals vermitteln. Kaum vorstellbar, was sie uns über ihre Teilnahme an einem der traditionellen Feste erzählte. Auch Ihre Erklärungen zu den Bildern im Kulturzentrum verfolgten wir voller Faszination. Es folgten ein eindrucksvoller Film mit Erklärungen zu den Didgeridoos, Erläuterungen zu verschiedenen Bumerangs und Früchten des Waldes sowie die Vorführung traditioneller Tänze. Lustig war es, seine eigene Geschicklichkeit beim Bumerang- und Speerwerfen selber auszuprobieren. Als Andreas aus unserer Gruppe erstaunlich gute Töne dem Didgeridoo entlocken konnte, staunten wir nicht schlecht. Nun war es Zeit für die besondere Reise mit der Skyrail auf einer Länge von 7,5 km hoch über dem Dach des Regenwaldes von Cairns nach Kuranda. Immer wieder neue Ausblicke boten sich währen der Fahrt und Zwischenstopps, mal bis zum Meer, mal über die Weite des Regenwaldes oder auf die Barron Wasserfälle. In Kuranda überraschte uns zunächst eine ordentlicher Regenschauer, aber das störte überhaupt nicht, da sich schnell wieder die Sonne vor die Wolken schob. Also konnten wir den pittoresken Ort mit seinen vielen Kunsthandwerksgeschäften in Ruhe entdecken, gemütlich einen Kaffee trinken oder eine der Attraktionen, wie die Schmetterlingsfarm anschauen. Kuranda ist auch eine hervorragender Ort zu fairen Preisen original Bumerangs, die nicht „made in China" sind, zu kaufen. Sicher hätten wir noch viel mehr Zeit in Kuranda verbringen können, doch der Scenic Railway wartete um 14.00 Uhr bereits auf uns. Was für ein toller Bahnhof!!! Liebevoller und gemütlicher kann ein Bahnhof gar nicht sein! Schnell noch an die Spitze des langen Zuges gelaufen, um ein Foto von der farbenfrohen Lok zu bekommen, dann noch in Wagon 3 gehüpft, bevor der Zug anfuhr und wieder Glück - wir hatten ein Abteil ganz für uns allein und konnten uns alle Fensterplätze sichern, viel besser als in der Premium Klasse. Auf der seit 1891 unveränderten Bahnstrecke fuhren wir gemütlich mit wiederum herrlichen Ausblicken die Strecke bis nach Freshwater, wo uns unser Bus wieder erwartete und zurück zum Hotel fuhr. Am Nachmittag blieb nochmal Zeit für einen Spaziergang ins Zentrum nach Cairns oder ein erfrischendes Bad im Pool.

Mittwoch, 13.02.2013: Four Mile Beach und Rainforest Habitat Wildlife Park

Der heutige Tag sollte und nochmal hautnah die Natur spüren lassen. Erster kurzer Stopp war der von Palmen gesäumte Four Mile Beach nahe des mondänen Badeorts Port Douglas. Ein kilometerlanger Traumstrand lag vor uns, aber dies scheinen auch die Krokodile so zu sehen, denn überall wurde davor gewarnt. Im Rainforest Habitat Wildlife Park entdeckten wir auf ganz andere Weise als in Sydney die Flora und Fauna Australiens. In 4 verschiedenen, liebevoll angelegten Biotopen streichelten wir auf unserem Rundgang die Wallabys, hielten einen Koala auf dem Arm und suchten in den dichten Blättern der Bäume nach buntschillernden Vögeln. Entlang der Zuckerrohrfelder fuhren wir weiter an die Südgrenze des Daintree Nationalparks zur Mossman Gorge, wo wir eine kleine Wanderung durch die Schönheit der Schlucht unternahmen. Vor allem unserer Busfahrer Ross erstaunte den einen oder anderen mit seinem Fachwissen rund um den Regenwald. Ganz gemütlich war unsere Mittagspause im Teehouse - unter tropischen Pflanzen fühlten wir uns wie in einem kleinen Paradies. Lecker schmeckten den Barramundi-Fisch, die frischen Steaks oder das Mangohuhn. Ganz gespannt warteten wir auf den von Simone empfohlenen Nachtisch aus der Black Sapote-Frucht, unser Fazit: auf jeden Fall interessant, aber doch etwas gewöhnungsbedürftig. Schon während des Essens schauten wir immer wieder auf einen Tisch voller tropischer Früchte, nach dem Mittagessen erklärte uns der Besitzer die Besonderheiten von Mango, Stinkfrucht & Co und wurde nicht müde, unsere unzähligen Fragen zu beantworten. An diesem himmlischen Plätzchen ließ es sich aushalten! Es hieß aber noch nicht schlapp machen, denn die Bootsfahrt auf dem Daintree River wartete noch auf uns. Die Wartezeit vertrieben wir uns mit dem Fotografieren der grünen Ameisen, die Wasser erfrischend nach Limone schmecken lassen sollten (probiert haben wir es nicht) und auch eine große Spinne fand unser Interesse. Gespannt waren wir natürlich, ob wir ein Krokodil sehen würden. Gemeinsam hielten wir die Augen offen und konnten auf unserer Bootsfahrt zu manche interessante Entdeckung machen. Kaum einer von uns hatte vorher schon mal einen „Kanonenbaum" gesehen oder wusste wie sich die Mangroven ausbreiten. Und da: ein kleines Babykrokodil nah am Ufer. Natürlich wurde ein Foto gemacht, aber das sollte alles sein? Natürlich nicht! Mit dem Glück des Tüchtigen, sahen wir sogar noch eines der größten Krokodile, dass selbst unser Bootsführer nur ganz selten zu Gesicht bekommen hatte. Auf der Rückfahrt erzählte uns Simone noch die traurige Geschichte, wie der Barramundi-Fisch zu seinem Namen kam. Wallabys und weiße Kakadus begleiteten uns währen der Fahrt nach Cairns zurück. Zum Abendessen hatte unser Hotel extra ein BBQ-Abschiedsessen für uns vorbereitet und wir genossen nochmal die Zeit unter freiem Himmel bei tropischen Temperaturen.

Donnerstag 14.02./Freitag 15.02.2013: Heimreise

Leider hieß es nun Abschied nehmen. Von Cairns flogen wir mit Umsteingen in Brisbane und Singapur nach Frankfurt und von dort weiter nach Berlin, Leipzig oder Dresden. Einig waren wir uns alle: eine wunderbare Reise ging viel zu schnell zu Ende. Jetzt heißt es die unzähligen Fotos zu Hause zu ordnen und nochmal die ganze Reise in Ruhe Revue passieren zu lassen.

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