Reisebericht: Rundreise Australien – grenzenloses Fernweh

11.03. – 26.03.2024, 16 Tage Rundreise Singapur – Melbourne – Sydney – Alice Springs – Ayers Rock – Cairns – Great Barrier Reef – Kuranda – Daintree–Nationalpark


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Wer sich ans andere Ende der Welt aufmacht, weiß um die Strapazen der langen Anreise, er weiß aber auch um die vielen, ganz unterschiedlichen Höhepunkte, die es dort zu entdecken gibt.
Ein Reisebericht von
Ekkehard Villing
Ekkehard Villing

Lange Anreise

So trifft sich eine kleine, feine Gruppe mit großen Erwartungen und in freudiger Erregung am Frankfurter Flughafen, um den ach so weit entfernten 5. Kontinent zu erkunden. Dabei ist das Glück mit ihr, da der streitbare Herr Weselsky seinen Lokführerstreik erst einen Tag später starten will und das Bodenpersonal den seinen tags zuvor beendet hat.
Ausgestattet mit Heparin-Spritze, Stützstrümpfe und anatomischem Halskissen richten wir uns auf den langen Flug zum Zwischenstopp in Singapur ein.

Ankunft in Singapur

Dort am Abend empfängt uns unsere Reiseleiterin Helena, die uns mit ihrem lustigen Akzent, den sie sich in der Münsterstadt Ulm erworben hat, erste wichtige Hinweise zu dieser ganz andersartigen, exotischen Riesenstadt gibt und uns zu unserem zentral gelegenen Hotel geleitet. Dort bleibt uns wenig Zeit, unsere Zimmer zu beziehen, da die allabendlichen Lichtershows bald beginnen. So ordern wir zwei Taxis, die uns dorthin fahren sollen.
Während das eine seine Insassen rechtzeitig zur zuerst stattfindenden Spectra-Show bringt, befördert das andere seine Gäste zur Show an den Supertrees. Zuerst über Telefon und dann über Whats App können wir dieses kleine Missgeschick lösen und genießen, entspannt auf dem Rücken liegend, die berühmtesten Opernarien mit dem begleitenden Lichterspiel. Dabei fragen wir uns, wie diese Musik wohl von den neben uns befindlichen chinesischen und malaiischen Ohren aufgenommen wird.

Singapur

Trotz des Schlafdefizits wollen am nächsten Morgen fast alle den Vormittag nutzen, um diese Stadt der Superlative aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Also machen wir uns, die hohe Luftfeuchtigkeit negierend, zu Fuß zum Singapur Flyer auf, dem großen Riesenrad in der Marina Bay Area, um die Highlights der Stadt von oben zu genießen. Dabei ergeben sich faszinierende, nie erfahrene Ausblicke und natürlich unzählige Möglichkeiten, tolle Fotos zu schießen.
Rechtzeitig im Hotel zurück treffen wir dann wieder auf Helena, die uns zu einer sehr interessanten Stadtrundfahrt durch ihre Heimatstadt mitnimmt. Vor allem durch ihre fürsorgliche, warmherzige Art wird dieser Nachmittag zu einem Ereignis erster Güte. Gekonnt präsentiert sie uns sowohl den Botanischen als auch den Orchideen-Garten, zeigt uns die verschiedenen Viertel dieser multikulturellen Stadt, wobei sie überall alle zu kennen scheint, und führt uns zuletzt in einen der beliebten Foodstalls, in dem wir uns bei gutem asiatischen Essen stärken können.
Und dann geht es schon wieder zurück zum extravaganten Flughafen, in dem wir zügig alle Formalitäten erledigen, sodass uns genug Zeit bleibt, um den beeindruckenden großen Indoor-Wasserfall "Jewel" zu besichtigen.

Melbourne

Nach einem weiteren Nachtflug landen wir recht pünktlich in Melbourne, um in der Ankunftshalle auf die bereits eingeschworene Gruppe der Neuseelandfahrer zu treffen und unsere neue Reiseleiterin Andrea zu begrüßen. Gemeinsam gelangen wir zum wiederum sehr zentral gelegenen Hotel, das die Möglichkeit zu einer kurzen Verschnaufpause bietet. Doch einige Unentwegte machen sich sogleich zur Innenstadt um die Flinders Street Station auf und andere haben schon den Eureka-Tower (Skydeck) im Blick.
Doch zuvor bittet unsere Reiseleiterin Andrea zur Rundfahrt durch diese elegante Stadt, die sehr europäisch anmutet und deren Produktivität sofort ins Auge springt. Dies wird besonders im Bereich um die Queen Victoria Markthallen deutlich, zeigt sich aber auch an den überaus großzügigen Kulturarealen und dem geschäftigen Finanzzentrum. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Andrea, die es vor 20 Jahren der Liebe wegen hier her verschlagen hat, ein Lied von hohen Lebenshaltungskosten und extrem teuren Immobilienpreisen singt.
Abgerundet wird der Tag durch ein vorzügliches Essen in einem Restaurant auf der gut besuchten Ausgehmeile am Ufer des Yarra Rivers und durch die abendliche Himmelfahrt auf das fast 300m hohe Skydeck, das sich doch einige gönnen.

Great Ocean Road

Früh um 8 Uhr starten wir zu unserem Tagesausflug auf einer der schönsten Straßen weltweit, der Great Ocean Road. Nachdem wir das Tor zur Küstenstraße passiert haben, das mit einem Denkmal die Erbauer, fast allesamt Kriegsveteranen, ehrt, lassen wir die Surferhochburg Torquay links liegen und stoppen erstmals in Kenneth River. Dort führt uns Andrea in die Tierwelt Australiens ein, indem sie uns verschlafene Koalas hoch in den Bäumen zeigt und auch den ersten Papagei entdeckt. Dieser entpuppt sich allerdings als Rosellasittich, wie ein ornithologisch sehr versiertes Mitglied unserer Gruppe treffsicher bemerkt.Bei einem späteren Stopp können wir dann einen riesengroßen Schwarm von sogenannten Gelbhaubenkakadus beobachten. Doch zuvor halten wir in Apollo Bay, um die Füße ins Meer zu stecken und ausgiebig Mittag zu essen. Und dann sind wir endlich an der Schiffbruchküste mit ihren spektakulären Felsformationen. Von mehreren Aussichtsplattformen aus bestaunen wir die 12 Apostel, die nur noch zu acht sind und die bei meinem ersten Australienbesuch noch Muttersau und Ferkel hießen, und statten auch der Loch Ard Gorge, den Razorblades und der eingestürzten London Bridge einen Besuch ab.
Nach der Rückkehr nutzen fast alle den freien Abend, um in der nahen City, in Chinatown oder eben am Yarra noch einen kleinen Imbiss zu nehmen.

Flug ins Outback

Noch in der Dunkelheit um 4 Uhr machen wir uns, ausgestattet mit einer Frühstücksbox, zum Flughafen auf, um über Sydney ins Outback nach Ayers Rock zu fliegen. Bei über 40° im wenig vorhandenen Schatten begrüßt uns unsere Reiseleiterin Eve, rät uns dringend zum Kauf von Fliegennetzen und betont die Notwendigkeit einer Kopfbedeckung. Dann, nach einem schrittweise stattfindenden Zimmer-Check In, besuchen wir mit ihr das Kulturzentrum der Aboriginals und fahren anschließend zu den 36 Kuppeln der Kata Tjutas, zwischen denen wir eine kleine Wanderung absolvieren. Der großen Hitze wegen belassen es die meisten mit einem kurzen Spaziergang, sodass es nur zwei Gruppenmitglieder zusammen mit dem alten Reiseleiter zur Plattform am Talschluss schaffen.
Und dann streben wir dem absoluten Höhepunkt des Tages entgegen: Wir fahren zurück zum uneingeschränkten Zentrum dieser unwirtlichen Gegend, dem Uluru, um bei diesem rostrot leuchtenden Berg den Sonnenuntergang zu erleben. Zwar sind wir ob der vielen anderen Touristen etwas irritiert, doch als das ständig wechselnde Farbenspiel am Monolith beginnt und uns hilfreiche Hände ein Glas Sekt und kleine Snacks kredenzen, lassen wir uns von dieser Stimmung verzaubern.
Weitaus herzhafter geht es am Abend zu: Bei einem typischen Outback-BBQ (Australier lieben Abkürzungen) liegt der Geräuschpegel bei Country-Lifemusik und dem eigenen Grillen ("He, das ist mein Fleisch") deutlich höher, doch passt diese Art zu speisen exakt zu dieser Gegend, zumal neben dem kalten Bier auch Emu- und Känguruhfleisch zu haben sind.

Im Outback

Wieder gilt es zeitig aufzustehen, um den magischen Berg bei den ersten Sonnenstrahlen zu betrachten. Dazu müssen wir auf die andere Seite fahren und können uns da unter Eves Führung ganz nahe an ihn heranmachen. Wir sehen das berühmte Wasserloch Mutitjulu, erfahren hier die uralten Mythen von der Schlangengöttin in ihrem Kampf mit dem feindlichen Krieger und tauchen ein in die Denk- und Lebensweise der schon ewig hier wohnenden Ureinwohner. Und so ist es dann für jeden von uns absolut verständlich, dass man dieses Bergheiligtum nicht mehr besteigen darf.
Nach dieser interessanten Tour mit einigen stillen, nachdenklichen Momenten geht es zurück ins angenehme Wüstencamp, um uns mit einem exzellenten Frühstück (dem besten auf der Reise!) auf den nächsten Programmpunkt vorzubereiten. Mit einem großen Tank eiskalten Frischwassers ausgestattet durchqueren wir mit dem Bus das glühende, von rotem Sand und windigen Wüsteneichen durchzogene Herzstück des australischen Outbacks. Auf schnurgeraden Straßen streben wir über Hunderte von Kilometern Alice Springs, dem administrativen Zentrum dieser heißen Gegend zu. Dabei passieren wir die einzige Tankstelle (inclusive Emu-Farm) im weiten Rund, halten an einer einsamen Toilette mit Blick auf einen Tafelberg und einen riesigen Salzsee und können links und rechts kleine Sandtornados beobachten.
Und dann gelangen wir endlich ins rote Zentrum, wie Alice Springs auch genannt wird, um sogleich einer ungewöhnlichen Institution unsere Aufwartung zu machen.
Nach dieser langen Busfahrt können wir gut nachvollziehen, dass es sehr schwierig ist, wenn jemand in den menschenleeren Weiten des Outbacks medizinische Hilfe benötigt. Um dem abzuhelfen, wurden die Flying Doctors gegründet, in deren Hauptquartier wir uns über ihre Entstehung und ihre Arbeitsweise informieren.
Am späten Nachmittag beschließen wir unser Tagesprogramm mit einer Fahrt auf den Anzac Hill und lassen unsere Blicke über die Stadt schweifen, ehe wir in unserem Hotel einchecken, in dem sich manche noch vor dem Abendessen in den großzügigen Pool stürzen.

Von Alice Springs nach Sydney

Am Vormittag geht die Erkundung von Alice Springs weiter. Mit unserem neuen Reiseleiter Martin, einem gemütlichen Österreicher, statten wir der School of the Air, dem "größten Klassenzimmer der Welt", einen Besuch ab. Die freundlichen Pädagoginnen zeichnen ein umfassendes Bild, wie der Unterricht der weitverstreuten Farmerkinder funktioniert, wie es zu den notwendigen Sozialkontakten kommt und wie die Prüfungen ablaufen.
Zum Schluss führt uns Martin noch zur alten Telegaphenstation und bietet uns einen eindringlichen Geschichtsvortrag, der die telegrafische Anbindung des Outbacks ins weitentfernte London zum Thema hat.
Und dann machen wir uns schon zu unserer nächsten Destination auf: Wir fahren zum putzigen Miniflughafen der Stadt, durchlaufen als inzwischen routinierte Vielflieger lässig die lästigen Checks und kommen am Nachmittag entspannt in Sydney an. Dort empfängt uns unsere neue Reiseleiterin Silvia, findet alsbald den richtigen Bus und bringt uns ins wieder sehr zentral gelegene Hotel (ein Hauptkriterium der EBERHARDT-Disponenten). Erste Erkundungsgänge ("ich muss die Oper sehen") und ein gutes Abendessen im Hotel beschließen für die meisten diesen Tag.

Sydney

Am Vormittag steht die obligatorische Stadtrundfahrt an. Unter Silvias Führung kreisen wir zunächst um das berühmte Opernhaus. Einen ersten Blick auf dieses legendäre Bauwerk können wir von der Keimzelle der Stadt, den "Rocks", aus werfen, ehe wir durch den Botanischen Garten zum Mrs. Macquaries Point gelangen, von dem aus die Sicht noch eindrucksvoller ist. Danach geleitet uns Silvia durch die Vororte dieser wirklich wunderschönen Stadt mit ihren vielen Buchten und Häfen, bis wir dann die offene See erreichen und am vielbesuchten Bondi-Beach die Füße ins Wasser tauchen.
Um Zwölf ist es dann wirklich Zeit, die absolute Hauptsehenswürdigkeit genauer kennenzulernen. Diese Aufgabe übernimmt Katharina, die uns die wechselhafte, von Skandalen nicht freie Entstehungsgeschichte gekonnt nahebringt und uns souverän durch die einzelnen Säle führt, wobei wir zufälligerweise in den Genuss einer eindrucksvollen Probe eines Klassikkonzertes kommen.
Anschließend begeben wir uns in die nächste Bucht, um am King Street Wharf das Schiff zu einer Hafenrundfahrt zu entern. Und vom Boot aus zeigt sich diese Traumstadt dann von einer noch schöneren Seite, die uns dazu verleitet, unzählige Fotos zu schießen.
Am Abend spazieren wir dann zu einem Lokal am Wasser, das sich auf Meeresgetier spezialisiert hat. Dort werden neben Fisch, Oktopus und Garnelen besonders die berühmten Sydney Rock Austern aufgetischt, und alles in Mengen, die nur schwerlich zu bewältigen sind.

Blue Mountains

Heute wollen wir den legendären Blue Mountains einen Besuch abstatten. Während bei der Abfahrt auf Meereshöhe noch schmuddeliges Regenwetter herrscht, klart der Himmel, nachdem wir die Anhöhe der Blauen Berge erreicht haben, spürbar auf und einer entspannten Besichtigung dieser spektakulären Gegend mit ihren Schluchten, Aussichtspunkten und Wanderwegen steht nichts mehr im Wege. Besonders der Blick vom Echo Point zu der berühmten Felsformation der "Drei Schwestern" ist phänomenal, zumal er sich durch kurze Wegstrecken und durch die Benutzung von wackeligen Steigleitern perspektivisch verändern lässt.
Nach so viel schweißtreibender Sightseeing-Arbeit haben wir das reichlich bemessene Mittagessen im Lookout-Restaurant verdient und können uns auf den nächsten Höhepunkt konzentrieren.
Auf dem Weg zurück machen wir halt am Featherdale Wildlife Park, einem kleinen Zoo, der nur australische Tiere beherbergt. Auf unserer bisherigen Reise sind uns meist nur exotische Vögel begegnet, stets herangezoomt und aufs Bild gebannt von unserer Foto-Queen. Nun haben wir die Gelegenheit, die doch sehr andersartigen endemischen Tiere aus nächster Nähe zu betrachten Von den putzigen Wallabies über den stoischen Helmkasuar bis hin zum etwas neurotischen Albino-Känguruh ist alles vertreten.
Wieder zurück im prächtigen Sydney wollen am Abend fast alle wieder zur Oper, um dem Lichtspektakel beizuwohnen, das auf die kleinen Segeln des filigranen Bauwerks projeziert wird. Und danach geht es vor Ort nur wenige Meter zur Waterfront, um da noch einen kleinen Imbiss zu nehmen und ein 10€-Bier zu genießen.

Von Sydney nach Cairns

Da am freien Vormittag die Möglichkeit besteht, noch nicht Erlebtes nachzuholen, schwärmen alle nochmal in die Traumstadt aus, wobei viele im ehrwürdigen QVB (Queen Victoria Building) bei Kaffee und Kuchen anzutreffen sind.
Doch am Mittag heißt es dann, von diesem schönen Ort Abschied zu nehmen, sich ein weiteres Mal ins Flugzeug zu setzen und dem letzten Highlight, der Regenwaldregion um Cairns, entgegen zu fliegen. Schon von der landenden Maschine aus sieht man, dass es in dieser Gegend in der letzten Zeit ziemlich nass war. Aus der Luft lassen sich braune, schlammführende Flüsse, die ihre Fracht weit ins Meer transportieren, und Erdrutsche, die große Felsbrocken zu Tale fördern, gut erkennen. So sind wir denn schon vorbereitet, als wir beim Verlassen des Flugzeugs von der Wucht der hohen Luftfeuchtigkeit getroffen werden.
Trotzdem entpuppt sich die Stadt als heitere, lebenslustige Tourismus-Metropole mit einer schönen, großzügigen Strandpromenade. Und direkt an dieser liegt das neue Hotel, in das uns unsere letzte Reiseleiterin Anette führt.
Doch bevor alle ihre Zimmer beziehen, gilt es noch, den Geburtstag eines Gastes mit einem Ständchen und einer guten Flasche australischen Weins gebührend zu feiern.
In dieser Stimmung spazieren wir dann am Abend zu einem exotischen, balinesischen Restaurant, das uns ein wirklich sensationelles Essen bietet. Dabei ist vor allem die außerordentliche Vielfalt der schmackhaften Gerichte hervorzuheben.

Great Barrier Reef

Früh am Morgen werden wir mit dem Bus zum nur einen Kilometer entfernten Hafen befördert, um einen großen Katamaran zu besteigen, der uns zum berühmten Great Barrier Reef bringen soll. Auf dem Weg dorthin ist für unser leibliches Wohl durch Kaffee und Kuchen gesorgt, wir werden in die Unterwasserwelt des legendären Riffs eingeführt und schließlich erhalten wir eine genaue Einweisung in die Praxis des Schnorchelns und können unser Equipment dafür aussuchen. Bei gutem Wetter erreichen wir nach etwa zwei Stunden die kleine Sandbank Michelmas Cay mit dem davor liegenden Riff. Schon bald ist unsere Gruppe an der Reihe, in das bereitstehende Semi-Unterseeboot zu steigen und sich die Korallen und die zahlreichen Meeresbewohner durch die Glasscheibe anzusehen.
Und dann zwängen sich die ersten von uns in den obligatorischen Ganzkörperanzug (der teuflischen Quallen wegen), nehmen Flossen und Schnorchel zur Hand und lassen sich mit dem Tender Boot auf das vogelreiche Eiland übersetzen. Nach einem guten Mittagessen sind dann unsere restlichen Gruppenmitglieder dran, den Mördermuscheln, Papageienfischen und den zum Teil schon sehr bleichen Korallen einen Besuch abzustatten.
Danach wird dieses Ereignis mit Sekt gefeiert und die Rückfahrt bei ruhiger See und schönem Abendlicht genossen. Nach der Landung wollen nicht alle mit dem bereitstehenden Bus den Kilometer zum Hotel zurücklegen, sondern den schönen Weg an der Esplanade zu Fuß bewältigen. Aber alle, die die Maske aufhatten, berichten dann, im Hotel Whats App nutzend stolz ihren Lieben zuhause, dass sie am Great Barrier Reef geschnorchelt seien.
Und alle sind froh, dass Sie nach diesem anstrengenden Tag das wohlschmeckende Abendessen (mit etwas kleinen Portionen) im Hotel zu sich nehmen können.

Kuranda

Heute wollen wir uns unter Anettes Anleitung den ältesten Regenwald der Welt zu Gemüte führen und passend dazu regnet es in Strömen. Doch davon lassen wir uns nicht abhalten und nähern uns dem Unesco-Weltkulturerbe mittels der Skyrail, einer ziemlich langen Seilbahn, die hoch über den Gipfeln der Urwaldriesen nach oben schwebt. An zwei Zwischenstationen machen wir halt, schnappen uns bereitgestellte Regenschirme und schlendern durch den nassen, tropfenden Regenwald, wobei uns Anette die eine oder andere charakteristische Pflanze vorstellt. Wir kommen am schäumenden, aufgewühlten Baron-Wasserfall vorbei und erreichen schließlich das auf einem Hochplateau liegende Touristenörtchen Kuranda. Dort - bei nachlassendem Regen - müssen wir feststellen, dass die Mitwirkenden des Dreamtimewalks und der Tanzvorführung den Weg von Cairns nach oben nicht geschafft haben, weil ein Erdrutsch die Straße unpassierbar gemacht hat. Da ihre Veranstaltung nicht stattfinden kann , muss sogleich eine Alternative gefunden werden. Nachdem die obligatorischen Fotos mit den niedlichen, ganz handzahmen Koalas geschossen sind und endlich der tasmanische Teufel im kleinen Zoo daneben gesichtet worden ist, steigen wir in einen vorsintflutlichen alten Army Tank , ein Amphibienfahrzeug aus dem 2. Weltkrieg, um den angrenzenden Dschungel zu erkunden. Als besonders positiv stellt sich heraus, dass der Fahrer und Guide ein junger, gutaussehender Bayer ist, der seinen Part überaus witzig gestaltet und sein ratterndes, röhrendes Gefährt souverän über Stock und Stein und über den See manöveriert. Wahrlich, ein Riesenspaß!
Anschließend bleibt genügend Zeit, um das ehemalige Hippie-Dorf kennenzulernen und in einen der vielen Esstempel einzukehren.
Da das extreme Wetter der letzten Wochen die spektakuläre Bahnstrecke zurück nach Cairns an vielen Stellen stark beschädigt hat, muss auch das Nachmittagsprogramm umgestaltet werden. So bietet die australische Companie eine Fahrt über die Tablelands hin zu einem monumentalen Würgefeigenbaum an, um dann auf dem Weg zurück noch an einem idyllischen Vulkansee halt zu machen.
Etwas verspätet erreichen wir am Abend unser Hotel, doch bleibt genügend Zeit, sich ins schicke Restaurant an der Waterfront zu begeben.

Daintree National Park

Früh am Morgen tuckern wir bei schlechtem Wetter vorbei an verträumten kleinen Palmenbuchten Richtung Norden in den Daintree National Park. Als wir das Visitor Center erreichen, hört der Regen auf und wir können nach einem typischen englischen Frühstück (eigentlich das Essen zur Tea time) der Willkommenszeremonie einer Aboriginal-Frau beiwohnen, die allerdings etwas knapp ausfällt. Dann wandern wir unter Anettes Führung in die Mossman Gorge, um ein weiteres Mal die Einzigartigkeit des Regenwalds und seiner Bewohner zu bewundern.
Nach einer weiteren Fahrt vorbei an endlosen Zuckerrohrfeldern kehren wir in einem wunderschön gelegenen Freiluft-Restaurant ein, dessen Spezialität es ist, alle Speisen mit vielen exotischen Früchten zu garnieren. Nach dem vorzüglichen Essen stellt uns der Patron die einzelnen Früchte vor, sodass wir endlich wissen, welche Schätze die tropische Natur zu bieten hat.
Zum krönenden Abschluss wollen wir uns den gefährlichen Salzwasserkrokodilen nähern, indem wir eine Bootsfahrt auf dem schlammigen Urwaldfluss, dem Daintree River unternehmen. Alle hocken wir angespannt im Boot und starren ans nahe Ufer und in die trüben Fluten. Die Ausbeute: zwei Jungtiere am Ufer und ein größeres Exemplar im Wasser unter einer Böschung, bei dessen Entdeckung durch ein Mitglied der Gruppe der erfahrene Bootsführer höchst lobende Worte findet.
Über den mondänen Badeort Port Douglas geht es dann zurück , wobei wir kurz vor Cairns - leider nur aus der Ferne - eine große Herde kleiner Wallabies beobachten können.
Am Abend dinieren wir ein letztes Mal in einem guten Restaurant am Wasser und verabschieden dann unsere beiden Neuseelandfahrerinnen, die ihren Flug am nächsten Tag schon sehr früh antreten müssen.

Heimreise

Da der Rückflug nach Deutschland erst am Abend von Cairns via Singapur startet, haben wir bei schönem Wetter noch viel Zeit, die Urlaubsmetropole am Meer zu genießen. Während einige eines der interessanten Museen von Cairns besuchen, verbringen andere ihre Zeit in den Shops der Stadt, um letzte Souveniers zu erstehen. Und manche flanieren einfach nur über die gepflegte Esplanade und lassen es sich gut gehen.
Am Nachmittag geht es dann raus zum Flughafen, nicht verbrauchte Trinkgelder werden zurückerstattet und die Flug-Formalitäten souverän gemeistert. Nach einem ruhigen Flug erreichen wir gegen Mitternacht etwas verspätet den Airport von Singapur und müssen uns sputen. Mit Hilfe des Skytrains schaffen wir es aber rechtzeitig in den nächsten Terminal und können so bequem in unsere Maschine nach Frankfurt einsteigen. Und als erprobte Vielflieger wissen wir nun genau, was bei einem solch langen Flug zu tun ist.

Ankunft in Frankfurt

Doch etwas mitgenommen erreichen wir pünktlich den Frankfurter Flughafen, sodass genug Zeit bleibt, sich von allen zu verabschieden. Hier trennen sich nun die Wege der Gruppe: Während die einen zu ihren Transit-Maschinen eilen, treffen sich die anderen noch einmal am Gepäckband, um dann jeder für sich seinem Heimatort zuzustreben.

Schlusswort

Liebe Gäste,, liebe EBERHARDT-Reisefreunde - ich möchte mich bei Euch allen für die schönen, interessanten und unterhaltsamen 16 Tage bedanken. Es hat mir Spaß gemacht, mit Euch in diesem Land mit so vielen verschiedenen Facetten zu reisen und Euch das sicherlich anstrengende Programm etwas angenehmer zu gestalten. Bedanken will ich mich auch für die vielen netten Gespräche.
Bleibt gesund und freut Euch auf die nächste Reise, hoffentlich wieder mit EBERHARDT Travel und vielleicht auch mal wieder mit mir. Ich wünsche Euch alles Gute!
Ekki

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