Australien – unsere Reise auf den roten Kontinent
Reisebericht: 30.01. – 14.02.2025
Ein Traum geht in Erfüllung: eine Reise ans andere Ende der Welt, zu einzigartigen Städten, einer bunten Flora und Fauna und der ältesten Zivilisation der Welt. Lesen Sie hier von unseren Erlebnissen
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Flug von Frankfurt nach Singapur
Ein Teil unserer Reisegruppe trifft sich am Abend am Flughafen in Frankfurt. Erst in Melbourne werden wir komplett sein, da bereits einige Gäste Neuseeland erkunden und diese beiden Reisen kombinieren.
Mit dem Vogel der Singapore Airlines starten wir pünktlich in Richtung Asien…
Ankunft in Singapur
…wo wir nach 12 Stunden am frühen Abend ankommen. Der Stadtstaat empfängt uns mit schwülen 30 Grad. Die Einreise ist dank der modernen Technik schnell erledigt, das Gepäck auch schnell an Ort und Stelle. Unser örtlicher Guide empfängt uns in der Ankunftshalle und schon sitzen wir im Bus, der uns in ca. 30 Minuten ins Stadtzentrum bringt. Im modernen Hotel Grand Park City Hall ist der Check-In rasch erledigt, sodass wir gegen 19 Uhr bereits gemeinsam aufbrechen. Ziel ist die allabendliche Sound- und Lasershow vor dem berühmten Marina Bay Sands Hotel, dem wohl markantesten Bauwerk der Stadt.
Durch die riesige Shopping Mall erreichen wir die Aussichtsterrasse an der Marina Bay und genießen die Zeit hier.
Anschließend schauen wir uns noch die Lichtshow an den Super Trees, den gigantischen Superbäumen in den Gardens by the Bay an. Diese 25 bis 50 Meter hohen, vertikalen Gärten sammeln Regenwasser, gewinnen Sonnenenergie und fungieren als Belüftungskanäle für die Gewächshäuser des Parks.
Bevor wir wieder zum Hotel zurückkehren, stärken wir uns im Food Court der Shopping Mall.
Entdeckungen im Stadtstaat Singapur und Abflug nach Australien
Den Vormittag nutzen einige zum Ausschlafen, für ein ausgiebiges Frühstück und zum Bummeln in Singapur – dem kleinsten Staat Südostasiens. Erlebnisreich ist die Fahrt mit dem Singapore Flyer, dem mit 165 Metern Durchmesser dritthöchstem Riesenrad der Welt. Mittags startet dann unsere gemeinsame Stadtbesichtigung mit unserem Reiseleiter. Zunächst steuern wir das markante Marina Bay Sands an, welches wir bereits am Vorabend in seiner vollen Pracht bestaunt haben. Mit dem Fahrstuhl sausen wir hinauf aufs Dach, welches 200 Meter hoch in der Luft schwebt. Es sieht aus wie ein überirdisches Surfbrett oder ein Raumschiff – ein bewundernswertes Stück Ingenieurskunst. Wir genießen ein gigantisches Panorama auf die Skyline Singapurs auf der einen und auf die Gardens by the Bay auf der anderen Seite. Schließlich fahren wir wieder hinab und kommen in den Genuss einer kleinen Parade in der Hotellobby zu den Feierlichkeiten des chinesischen Neujahrsfestes. Eine kurze Busfahrt bringt uns zum gegenüberliegenden Ufer der Marina Bay. Hier steigen wir aus und spazieren zum Merlion, dem Wahrzeichen der Stadt. Dieses Mythenwesen (halb Fisch und halb Löwe) verbindet zwei Elemente der Identität Singapurs: Sein Körper steht für die Fischerdörfer aus Singapurs Vergangenheit und sein Löwenkopf steht für Singapurs Namen auf Sanskrit „Singapura“, die Löwenstadt. In Chinatown verbringen wir unsere Mittagspause und besuchen den Buddha Tooth Relic Temple, welcher den linken Eckzahn Buddhas beherbergen soll. Die Vielfalt wunderschöner Orchideen bewundern wir im Botanischen Garten, erste UNESCO-Welterbestätte des Landes. Der anschließende Besuch im indischen Viertel und arabische Viertel (Kampong Glam) fällt leider sprichwörtlich ins Wasser. Ein typisch tropischer Regenguss vermasselt uns den Spaziergang in diesen beiden Vierteln der Löwenstadt. So fahren wir direkt zum Flughafen und haben dafür mehr Zeit für den Besuch im Changi Jewel – ein Lifestyle-Mekka mit einer einzigartigen Mischung aus Design, Architektur und üppiger Natur. Besonders der höchste Indoor-Wasserfall der Welt mit 40 Metern Fallhöhe begeistert uns enorm.
Am späten Abend treten wir dann unsere finale Etappe nach Down Under an und fliegen mit Singapore Airlines in knapp 7 Stunden nach Melbourne…
Ankunft in Melbourne und Erkundungen in der Trendmetropole
...wo wir überpünktlich landen. Geschafft, wir sind in Australien! Unsere Rundreise auf dem roten Kontinent starten wir also hier an der Südostküste Australiens, in der Hauptstadt des Bundesstaates Victoria. Unsere Reiseleiterin Marlene empfängt uns schon mit einem breiten Lächeln; unsere Reisegruppe komplettieren wir direkt hier am Flughafen, denn der Flieger aus Christchurch ist ebenfalls pünktlich gelandet mit den Kombinierern aus Neuseeland.
Zügig verladen wir das Gepäck im Bus und werden zunächst zum Hotel inmitten der Stadt gebracht. Die Zimmer sind zum Einchecken bereit und so können wir uns noch kurz frisch machen und in Ruhe ankommen. Anschließend beginnen wir unsere Besichtigungstour in einer der trendigsten Metropolen des Landes. Melbourne mit knapp über 5 Mio. Einwohnern wird oft als die Kulturhauptstadt Australiens bezeichnet und begeistert uns mit einer blühenden Kunst-, Sport-, Gastronomie- und Kaffeeszene sowie ihrer herzlichen und einladenden, multikulturellen Gemeinschaft. Auch wenn Melbourne kein weltberühmtes Wahrzeichen wie Sydney hat, so spüren wir bei unserem kurzen Besuch hier einen einzigartigen Charme an jeder Straßenecke. Viktorianisches UNESCO-Weltkulturerbe (Royal Exhibition Building), geschäftiges Treiben im größten Freiluftmarkt der südlichen Hemisphäre (Queen-Victoria-Markt) und farbenfrohe Street Art in der Union Lane, Spaziergang über die Lebensader der Stadt (Yarra River) und sogar eine kurze Fahrt über die Formel 1-Strecke bilden die Höhepunkte in der Style-Hauptstadt Australiens. Den ersten Geburtstag unserer Reise feiern wir gemeinsam in einem angesagten Café in der Stadt und lassen uns leckere Cannoli (sizilianisches Gebäck) schmecken - eine willkommene, kleine Pause zwischendurch.
Wir unternehmen anschließend noch einen kleinen Abstecher zum St. Kilda Beach, einst das Seebad der vornehmen Gesellschaft Melbournes, bevor es in den 1960er und 1970er Jahren an Glanz verlor. Heute berauscht St. Kilda wieder mit kosmopolitischer Coolness und avantgardistischem Flair. Unser letzter Stopp ist der Shrine of Remembrance, eines der größten Kriegerdenkmäler Australiens für alle Männer und Frauen, die im Ersten Weltkrieg dienten.
Am Abend genießen wir ein schmackhaftes Abendessen im Steakhouse Meat & Wine am Yarra-Fluss. Durch die zentrale Lage des Hotels haben wir abends auch nochmal die wunderbare Gelegenheit, die quirlige Stadt zu erleben.
Great Ocean Road – eine der schönsten Küstenstraßen der Welt
Heute fahren wir hinaus aus der Großstadt und entdecken lt. Reiseführer eine der landschaftlich reizvollsten Küstenstraßen der Welt! Wir besuchen die Great Ocean Road und erleben dabei die raue Schönheit der Südwestküste Victorias. Vorbei an Geelong, der zweitgrößten Hafenstadt des Bundesstaates Victoria, stoppen wir zunächst an einer kleinen Chocolaterie. Hier verbinden wir das Notwendige mit dem Angenehmen und verkosten leckere Schokolade. Schließlich erreichen wir die spektakuläre Great Ocean Road, die sich entlang der Klippen des wilden und windgepeitschten Southern Ocean schlängelt.
Wir werden stets mit beeindruckenden Aussichten belohnt: zerklüftete Klippen, leere Strände und Steilküste.
Wir stoppen in Lorne, einem sehr bekannten Urlaubsort, der besonders in den australischen Sommerferien förmlich aus allen Nähten platzt. Wir schauen den Fischern über die Schulter, entdecken Rochen unter der Seebrücke und lassen uns die frische Seeluft um die Nase wehen.
Unsere Fahrt führt uns durch einen Eukalyptuswald. Da muss es doch die niedlichen Koalas geben! Und siehe da: an gewohnter Stelle sitzen drei der niedliche Tiere in den Bäumen. Da laufen natürlich die Kameras auf Hochtouren.
In Apollo Bay legen wir unsere Mittagspause ein und erreichen schließlich die berühmten 12 Apostel. Es sind Kalksteinsäulen, die Wellen und Wind formten und heute DAS Postkartenmotiv der Great Ocean Road sind. Ein weiterer Stopp ist an der Loch Ard Gorge (gorge = Schlucht). Die Schlucht bietet ebenfalls eindrucksvolle Felsformationen und ist ein Teil des Port Campbell National Parks. Bevor wir uns auf den Rückweg über die Autobahn machen, stoppen wir noch an der London Bridge, einem natürlichen Felsentor unweit der zuvor besuchten Schlucht.
Am frühen Abend sind wir wieder zurück in Melbourne und verabschieden uns von unserem Sonnenschein Marlene. Morgen geht es nach Sydney! Doch vorher können wir die tolle Stadt Melbourne erneut im abendlichen Flair erkunden.
Flug nach Sydney und erste Erkundungen
Bye bye Melbourne und Welcome Sydney! Wir fliegen heute Morgen in die größte Stadt Australiens. Die weltberühmte Stadt Sydney steht ganz weit oben auf der Bucket List vieler Weltenbummler - ebenso auf unserer. Pünktlich landet der Vogel der Virgin Australia, das Gepäck ist auch zügig da und unsere Reiseleiterin Sieglinde erwartet und bereits am Kofferband. Da die Zimmer gewöhnlich erst ab 15 Uhr bezugsfertig sind, starten wir sofort mit einer kleinen Rundfahrt in dieser aufregenden Stadt, besser gesagt zunächst durch die umliegenden Stadtviertel. Erster Stopp ist Bondi Beach. Dieser geschwungene, halbmondförmige Strand ist mit seinem feinen Sand und den spektakulären Wellen einer der berühmtesten Strände der Welt und genießt Kultstatus. Weiter geht es durch das Viertel Dover Heights, ein luxuriöser Vorort im Osten mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Pazifik und die Skyline von Sydney. Wir spazieren durch den Gap Park in Watsons Bay und tauchen hier schon etwas in die Geschichte der Besiedlung Sydneys und Australiens ein. Von hier sehen wir auch die gigantische Hafeneinfahrt, denn Sydney darf sich mit dem Prädikat "schönster und größter Naturhafen der Welt" schmücken - zurecht!
Durch die wohlhabenden und schicken Vororte Rose Bay und Double Bay kommen wir weiter ins Stadtzentrum und genießen von der Halbinsel Mrs. Macquaries Point mit dem Mrs. Macquaries Chair (eine in einen Felsen gehauene Sitzbank für die Frau von Lachlan Macquarie, der von 1810 bis 1821 Gouverneur von New South Wales war) einen atemberaubenden Blick auf Bennelong Point mit dem Opernhaus und die markante Harbour Bridge. Zur anderen Seite sehen wir Finger Wharf, ein denkmalgeschützter ehemaliger Kai und Passagierterminal - heute Yachthafen und Luxus-Apartments.
Wir fahren durch das historische Viertel The Rocks, das älteste Viertel der Stadt mit Sandsteinbauten im Schatten der Sydney Harbour Bridge. Gleich nach der Errichtung 1788 hatte das Viertel den Ruf des Slums der Strafkolonie, in dem Seefahrer und Prostituierte einander trafen. In den 1970er Jahren sollten die Rocks abgerissen werden. Nach erfolgreichen Protesten wurde das Viertel restauriert und wiederbelebt und ist heute ein beliebtes Ausgehviertel für Touristen und auch „Sydneysider“ (wie die Einheimischen genannt werden).
Nach einem kurzen Stopp direkt unter der gewaltigen Harbour Bridge fahren wir zu unserem Hotel in Chinatown. Am verbleibenden Nachmittag konnte die Stadt individuell erkundet werden. Die meisten entscheiden sich für den Sydney Tower, von dem wir ein gigantisches Panorama über die ganze Stadt haben.
Diesen ersten, erlebnisreichen Tag in dieser tollen Stadt beenden wir mit einem Fisch-Abendessen in Nicks Restaurant direkt im nahegelegenen Darling Harbour.
Sydney: Opernhaus und Hafenrundfahrt
Heute dürfen wir etwas länger schlafen, was vielen sehr gelegen kommt. Auf unserem Plan steht eine Innenbesichtigung des wohl berühmtesten Gebäudes der Welt – das Sydney Opernhaus, Australiens Wahrzeichen mit dänischen Wurzeln. Wir fahren mit unserem Bus also bis zur „Auster“, wie die Australier ihr markantestes Wahrzeichen liebevoll nennen. Unser Guide ist Monika. Sie erzählt uns während der kurzweiligen Führung die legendäre Geschichte und so einige außergewöhnlichen Geheimnisse des Gebäudes, welches auf die Entwürfe des dänischen Architekten Jørn Utzon (1918–2008) zurückgeht. 14 Jahre dauerte es, bis dieser weiße, überdimensionale Karnevalshut fertiggestellt wurde und 1973 durch Queen Elisabeth II. feierlich eröffnet wurde. Unter den prächtigen Segeln verbergen sich unglaubliche Räume: fünf Theater mit insgesamt 5541 Sitzplätzen (Konzerthalle, Joan Sutherland Theatre, Drama Theatre, Playhouse, Studio Theater). Monika eröffnet uns am Ende, dass Sie übermorgen mit uns nach Alice Springs fliegen wird und unser Guide im roten Zentrum Australiens sein wird – Applaus von allen!
Anschließend bummeln wir bei schönstem Wetter um den Sydney Cove zum Circular Quay. Hier begann die Besiedlung der Stadt und heute ist es ein großer Verkehrsknotenpunkt. Zahlreiche Restaurants, Bars usw. laden zum Verweilen ein. Ab hier beginnt am frühen Nachmittag unsere Hafenrundfahrt im schönsten und größten Naturhafen der Welt mit unglaublichen 317 Kilometern Küstenlänge, die durch die zahlreichen Buchten entstehen.
Der verbleibende Nachmittag steht zur freien Verfügung in Sydney. Einige nutzen mit mir die Gelegenheit und spazieren einmal über die legendäre Harbour Bridge. Mit der Fähre geht es wieder zurück zum Circular Quay. Der Plan, mit der Metro bis zum Hotel zu fahren, fällt dann ins Wasser. Technische Störung. So spazieren wir gemütlich durch die Stadt und erreichen das Hotel. Beim gemeinsamen Abendessen feiern wir einen weiteren Geburtstag (Alles Gute Uli) und lassen den Abend ausklingen.
Ausflug in die Blue Mountains & australische Wildtiere
Heute geht es raus aus der Großstadt und rein in die Natur. Auch wenn Sydney mit einhundertprozentiger Sicherheit noch so einiges zu bieten hat, wollen wir auch das Umland erkunden: die Blue Mountains, ein Teil der Great Dividing Range nur ca. 80 km von Sydney entfernt. Es ist das Naherholungsgebiet der Sydneysider und Touristenmagnet der Besucher aus aller Welt. Die grünen Täler und zerklüfteten Klippen bilden einen eindrücklichen Kontrast zur Millionenstadt Sydney. Wir erreichen Katoomba, den Hauptort der Blue Mountains. Hier befindet sich der Echo Point, ein Aussichtspunkt mit bestem Blick auf die Sandstein-Felsformation „Three Sisters“ - die sagenumwobenen Drei Schwestern. Von hier haben wir einen Zugang zu unterschiedlichen Wanderwegen am Jamison Valley, die wir natürlich nutzen. Warum heißen diese Berge aber bitteschön blaue Berge? Ganz einfach: die riesigen Eukalyptuswälder setzen kleine Öltröpfchen ab und vermischen sich mit Wasserdampf und Sonnenlicht. Dadurch entsteht dieser natürliche Blauschimmer in dieser einzigartigen Naturlandschaft.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen machen wir noch einen Abstecher zum Megalong Valley auf der gegenüberliegenden Seite und genießen weitere Panorama-Blicke.
Bevor wir Sydney wieder erreichen, haben wir noch tierische Begegnungen im Featherdale Wildlife Park. Diesen Tierpark in Sydneys Vorort Doonside gibt es schon seit 1972 und betreut auch ein Koala-Erhaltungsprogramm. Wir sehen hier überwiegend die endemische, australische Tierwelt hautnah. Leider will sich der Tasmanische Teufel nicht zeigen.
Am späten Nachmittag sind wir zurück in Sydney.
Der Abend ist heute frei. Jeder darf tun und lassen was er will :-) Und damit verabschieden wir uns so langsam von Sydney. Ein neues Abenteuer wartet!
Weiterreise ins Outback: Alice Springs
Unser Flieger der Virgin Australia startet am Morgen pünktlich Richtung Alice Springs im geografischen Zentrum des roten Kontinentes. Mit an Bord ist bereits unsere Reiseleiterin Monika. Schon beim Anflug auf die knapp 25.000 Einwohner zählende Stadt erhalten wir einen Eindruck der Weite des australischen Outbacks. Denn Alice Springs ist sozusagen das infrastrukturelle Tor zu dieser ganz besonderen Region Australiens. Beim Aussteigen dann der (Temperatur)Schock: 43 Grad, Sonne satt. Das ist der Sommer in Australien.
Da Alice Springs an sich nicht sehr viel Sehenswertes zu bieten hat und unsere Termine bei der School of the Air und bei den fliegenden Ärzten etwas später sind, fahren wir zum ANZAC Hill (Australian and New Zealand Army Corps) hinauf und verschaffen uns einen Überblick über die kleine Stadt im ausgetrockneten Flussbett.
Dass das Leben im dünn besiedelten Outback nicht einfach ist, kann sich jeder vorstellen. Die Dimensionen und Entfernungen werden wir erst morgen live erleben. Dennoch ist es natürlich wichtig, dass die hier lebenden Kinder genauso an Bildung kommen, wie in den Großstädten. Aus diesem Grund wurde 1951 hier in Alice Springs die "School of the Air" gegründet, eine spezielle Schulform mit Fernunterricht. Im Besucherzentrum erhalten wir einen sehr guten Einblick in die Arbeitsweise früher und heute.
Die alte Telegrafenstation einige Kilometer nordöstlich des Zentrums von Alice Springs ist die einstige Keimzelle der Stadt. Gebraucht wurde diese, um die Kommunikation zwischen den Kolonien Australiens und dem Mutterland Großbritannien zu ermöglichen. Leider gibt es auch eine dunkle Geschichte. Denn zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Räumlichkeiten in ein Kinderheim und eine Schule umgebaut, um ein Regierungsprogramm zu starten. Die Aufgabe war es, Aborigine-Mischlingskinder von ihren Eltern zu trennen und "europäisch" zu erziehen. Beide Kapitel dieses Ortes sind nun im Freilichtmuseum zu sehen. Die Gedenkstätte für die Opfer dieses schrecklichen Programms spricht von „Australiens gestohlener Generation“. Im angrenzenden Café, welches durch eine Sächsin geführt wird, verbringen wir die Mittagspause und haben die Gelegenheit zum Postkarten schreiben mit original Stempel der alten Telegrafenstation.
Eine weitere Organisation, die es hier in Alice Springs gibt ist der Royal Flying Doctor Service. Ebenso wie Bildung ist natürlich die ärztliche Versorgung ein wichtiges Thema. Dass diese auch für die Menschen in den dünn besiedelten Gebieten Australiens gewährleistet ist, gibt es diese gemeinnützige Institution. Der Pfarrer John Flynn gründete bereits 1928 eine Organisation, um die Missstände der ärztlichen Versorgung zu beheben. Schnell entwickelte sich ein gut funktionierendes Netz mit verschiedenen Stützpunkten. Alice Springs ist die wohl bekannteste Station und ist für ein Gebiet von ca. 1,25 Millionen Quadratkilometern (Radius ca. 600 km) mit 16.000 Menschen (90% Ureinwohner) zuständig. Eine weitere Meisterleistung der Australier!
Im Crowne Plaza Hotel Alice Springs genießen wir den Nachmittag am Pool und in der Sonne. Ein bisschen Urlaub muss ja schließlich auch sein!
Da es an Alternativen fehlt, speisen wir heute Abend im Hotelrestaurant und wer wollte, hätte sogar noch sein Glück im Casino versuchen können. Darauf stehen die Australier und vor allem die Aborigines-Bevölkerung.
Fahrt durch das Outback zum Uluru – Heiliger Berg der Aborigines
Eine lange Fahrt einmal quer durch das Outback steht uns bevor. So kommen wir in den Genuss dieser einmaligen Landschaft, die keineswegs langweilig und eintönig ist. Die Weite, immer gespickt mit roten Dünen, dornigen Akazien und Grasland, fasziniert uns. Monika unterhält uns ausgesprochen gut mit allen wichtigen Themen über Australien. Abwechslungsreich wie die Fahrt an sich ist die Geschichte des Landes, deren Kultur und deren Einwohner. So lernen wir viel über die Anangu-Aborigines, in deren Land wir gerade unterwegs sind. Unterwegs halten wir an einem Rastplatz für einen Kaffee und zum Fotoshooting mit den Emus.
Ein weiterer Stopp ermöglicht uns ein schönes Fotomotiv mit dem Lake Amadeus, ein Salzsee riesigen Ausmaßes. Ebenso können wir auf der anderen Straßenseite den Tafelberg Mount Conner sehen, der gern mit dem Uluru verwechselt wird. Doch bis dahin sind es noch ca. 100 km.
Auch diese letzte Etappe überbrücken wir mit verschiedenen Traumzeitgeschichten der Aborigines als gute Vorbereitung auf unseren Besuch am Uluru, dem heiligen Berg der Ureinwohner.
Doch vorher checken wir in unserem Resort in Yulara, dem Hauptort am Uluru, ein und genießen eine Mittagsruhe. Spazierengehen, Nickerchen machen, Baden im Pool oder alles - die Zeit ist da.
Als dann die Sonne nicht mehr so stark ist, machen wir uns auf zum Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark, der bei der UNESCO sowohl als WeltNATURerbe und WeltKULTURerbe gelistet ist. Im riesigen Park (1.326 Quadratkilometer) befinden sich der berühmte Felsen Uluru (Ayers Rock) und im Westen die Kata Tjutas (Mount Olga). Bereits während der Busfahrt sehen wir ihn endlich: den Uluru (Ayers Rock). Er hat für die ursprüngliche Bevölkerung des Territoriums (Anangu-Aborigines) eine immense kulturelle Bedeutung. Im wunderschönen Besucherzentrum gibt es jede Menge zu sehen und zu hören. Und anschließend erkunden wir den Uluru hautnah während kleiner Wanderungen mit Monika. Wir halten an verschiedenen Stellen und besuchen z.B. das Mutitjulu Wasserloch über den Kuniya Walk, verschiedene Höhlen und über den Mala Walk erreichen wir die Kantju Gorge.
Als Abschluss unseres erlebnisreichen Tages genießen wir den Sonnenuntergang am Heiligen Berg mit einem Gläschen Prosecco und Snacks. Ein wahrhaft magisches Erlebnis!
Zurück in unserer Unterkunft, können wir am BBQ teilnehmen und uns selbst Fleisch oder Fisch grillen - eine der Lieblingsbeschäftigungen der Australier.
Sonnenaufgang am Uluru – Kata Tjutas – Flug in die Tropen
Grrrrrr. Der Wecker reißt uns heute schon zeitig aus dem Schlaf, denn wir wollen pünktlich zum Sonnenaufgang wieder am magischen Berg sein. Am Parkplatz ist ein kleines Frühstück für uns vorbereitet und anschließend spazieren wir auf eine Plattform, von der wir den Sonnenaufgang am Uluru bewundern können. Dieses Farbspiel! Wieder ein magischer Moment am magischen Berg!
Unser lieber Fahrer Barry bringt uns anschließend zu den Kata Tjutas (auch Olgas genannt). Hier unternehmen wir noch eine kleine Wanderung und bewundern diese gewaltige Felsformation aus der Nähe. Da der einzige Flug nach Cairns an diesem Tag bereits um 10:15 Uhr startet, bleibt nicht all zu viel Zeit. Dennoch genießen wir auf dem Weg zum Flughafen Ayers Rock noch einmal einen Panoramablick auf diese interessante Felsformation inmitten des Outbacks. Wir verschieden uns von Monika, die später zurück nach Sydney fliegt und Fahrer Barry - vielen Dank für euer Engagement!
Am gemütlichen Flughafen von Ayers Rock geht alles entspannt vonstatten, bei Ankunft werden wir schon mit unseren fertigen Bordkarten empfangen. Die Sicherheitskontrolle ist etwas strenger als sonst, aber wir haben ja nichts zu verbergen. Pünktlich startet der Flieger der Nationalairline Qantas in Richtung Norden - Regenwald wir kommen!
Schon beim Landeanflug auf den internationalen Flughafen Cairns haben wir einen wunderbaren Blick auf das satte Grün des Regenwaldes, dichte Regenwolken hängen in den Bergen. Mit der Klimaumstellung müssen wir uns erst noch etwas anfreunden. 29 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von knapp 90% sind natürlich eine gewaltige Veränderung zum trockenen Outback.
Am Kofferband erwartet uns schon die liebe Annette, die uns die kommenden Tage ihre Wahlheimat im Norden von Queensland zeigen wird.
Nach nur knapp 15 Minuten Fahrt erreichen wir das schöne 5-Sterne-Hotel im Zentrum der Stadt. Somit wird es auch am freien Nachmittag nicht langweilig: ein Bummel entlang der Promenade, Schwimmen im Pool oder der öffentlichen Lagune, Shoppen in den zahlreichen Geschäften. Für jeden ist etwas dabei!
Unseren ersten Abend in Cairns verbringen wir im netten Restaurant Dundees an der Marina und genießen ein schmackhaftes Abendessen. Gespannt auf den nächsten Tagen spazieren wir zurück zum Hotel.
Katamaran–Tour zum Great Barrier Reef
Das große Barriere Riff steht heute auf dem Programm. Es ist das größte zusammenhängende Riff unserer schönen Erde und ist sogar vom Weltall sichtbar. Cairns ist sozusagen das Tor zum Riff, denn von der hübschen Marina stechen die Ausflugsboote in See. Unser Katamaran bringt uns zunächst auf die kleine Insel Green Island. Hier haben wir zum ersten Mal die Gelegenheit zum Schnorcheln. Ausgestattet mit Lycra-Anzug (zum Schutz vor den gefährlichen Quallen), Schnorchel, Taucherbrille und Flossen stürzen wir uns in die warmen Fluten des Pazifik. Korallen gibt es hier noch keine, aber wir sehen die ersten Fisch-Schwärme und sogar einen stattlichen Rochen. Am Steg schwimmen ein paar Schildkröten, die wir versuchen, fotografisch einzufangen. Nach dem Aufenthalt auf Green Island bringt uns das Boot hinaus zum äußeren Riff. Auf einer Plattform mitten im Ozean haben wir Zeit zum Schnorcheln, Mittagessen und Gelegenheit für eine Fahrt mit dem Halb-U-Boot. Die wahnsinns schöne Unterwasserwelt sucht ihresgleichen auf der Welt! Nach diesem Erlebnis der besonderen Art schippern wir wieder zurück nach Cairns. Ausgerechnet bei unserer Ankunft in der Marina erleben wir einen typischen, tropischen Regenguss. Und dann lässt uns auch noch der bestellte Shuttlebus zum Hotel im Stich. Nach einiger Wartezeit und nachlassendem Regen entscheiden wir uns, zu Fuß zum Hotel zu spazieren. Bitte entschuldigt nochmals diese unangenehme Ende unseres schönen Ausfluges.
Am Abend machen wir uns auf den Weg zum Bayleaf, einem balinesischem Restaurant. Hier werden wir kulinarisch auf höchstem Niveau mit balinesischen Spezialitäten verwöhnt!
Auf unserem Rückweg zum Hotel bleiben wir glücklicherweise trocken und freuen uns auf den nächsten Tag im Regenwald.
Kuranda – bei den Tjapukai im Regenwald
Die liebe Annette begrüßt uns nach dem reichlichen Frühstückbuffet in der Lobby und wir starten gut gelaunt in den Tag. Ganz langsam haben wir uns an die tropischen Temperaturen gewöhnt und fahren mit dem Bus zur Talstation der Skyrail Seilbahn. In verschiedenen Etappen schweben wir heute über das satte Grün des tropischen Regenwaldes im nördlichen Queensland. Leider regnet es bei der ersten Station „Red Peak“ in Strömen, wir bewaffnen uns mit einem Regenschirm und unternehmen nur einen kurzen Spaziergang in der unglaublichen Vielfalt der Fauna des Regenwaldes.
Die Seilbahn, die übrigens die längste der südlichen Hemisphäre ist, bringt uns anschließend zur zweiten Station, bei der wir den mächtigen Barron-Wasserfall bewundern können. Durch die aktuell herrschende Regenzeit führt der gleichnamige Fluss natürlich entsprechende Wassermassen, die sich ihren Weg durch den Regenwald bahnen und stolze 260 Meter in die Tiefe stürzen. Von der neuen Aussichtsplattform haben wir einen tollen Blick auf diesen Wasserfall.
Die Skyrail-Gondel bringt uns anschließend zum Bergdorf Kuranda im Hinterland von Cairns inmitten der saftig grünen Wälder. Mit einem Shuttle erreichen wir die Regenwaldstation und tauchen während des Dreamtime-Walks in die indigene Kultur der hier lebenden Tjapukai ein. Wir erfahren, wie Speere geworfen werden, das Didgeridoo gespielt wird und dürfen uns anschließend beim Boomerang-Werfen selbst ausprobieren. Es ist gar nicht so einfach, wie es aussieht ;)
Eine Tanzshow entführt uns in die Traumzeitgeschichten des indigenen Volkes. Hier in der Regenwaldstation gibt es auch die Möglichkeit für ein gemeinsames Foto mit einem echten Koala. Wie süß diese Tiere doch sind…! Mit dem Shuttle geht es zurück in das Künstlerdorf Kuranda.
Der Ort ist eher touristisch mit vielen Geschäften, Restaurants, Cafés und Attraktionen. Hier legen wir unsere Mittagspause ein; es gibt tatsächlich einen kleinen Laden mit deutschem Bier und Rostbratwurst :)
Leider muss die für den Nachmittag geplante Fahrt mit dem historischen Zug ausfallen, da die Sicherheit auf der Strecke durch Erdrutschgefahr nicht gewährleistet ist. Sehr schade, aber die Sicherheit der Passagiere geht natürlich vor.
So fahren wir mit dem Bus wieder zurück nach Cairns.
Am Abend speisen wir im australischen Restaurant Ochre in der Marina. Wieder geht ein schöner Tag viel zu schnell zu Ende.
Bei den Kuku Yalanji im Regenwald und Daintree Nationalpark
Entlang einer wunderschönen Küstenstraße fahren wir in Richtung Norden und erreichen das Kulturzentrum der Mossman Gorge. Während einer kleinen Zeremonie werden wir im Land der hiesigen Ureinwohner Kuku Yalanji willkommen geheißen. Der Rauch des Feuers, um welches wir gehen, soll all die negative Energie in uns vertreiben und uns eins mit der Erde machen. Wir erhalten einen Einblick in die traditionelle Kennzeichnung mit Naturfarben, die die Zugehörigkeit eines jeden Stammes bestimmt. Anschließend werden wir zu einem kleinen zweiten Frühstück mit Scones sowie Kaffe/Tee eingeladen.
Ein Shuttlebus bringt uns später weiter in die Schlucht hinein, die wir bei einem kleinen Spaziergang erkunden. Wir tauchen erneut in einen der ältesten Regenwälder der Erde ein. Unser Fahrer Kevin findet sogar einen Regenwald-Drache (Boyd‘s Rainforest Dragon), der sich wunderbar getarnt an einem Stamm festhält.
Nach diesem Regenwaldspaziergang fahren wir weiter in den Daintree Nationalpark. In einem urigen, familiengeführten Restaurant inmitten der unberührten Natur und bei Vogelgezwitscher lassen wir uns ein Mittagessen schmecken: Baramundi, Steak oder eine vegetarische Variante, dazu ein tropischer Salat mit außergewöhnlichen Früchten des Regenwaldes. Eine leckere Nachspeise rundet dieses Geschmackserlebnis ab.
Gleich in der Nähe befindet sich der Daintree Fluss, Lebensraum der gigantischen Salzwasser/Leistenkrokodile. Wir gehen an Bord eines kleinen Bootes und probieren unser Glück. Der Kapitän verspricht uns nicht viel, denn durch die starken Regenfälle sowie dem dadurch resultierenden, hohen Wasserstand ist es nahezu unmöglich, die Krokodile zu entdecken.
Aber wir werden vom Glück verfolgt und schon bald erblicken wir ein noch recht junges Tier am Ufer an einer Sandbank. Wir schippern weiter entlang der Mangroven, die das Ufer säumen und können unser Glück kaum fassen, als wir ein ca. 4,5 Meter-Exemplar schwimmend entdecken. Alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Auf unserem Weg zurück zum Anleger begegnen wir noch einem weiteren Krokodil, welches es sich auf einer Sandbank am Ufer bequem macht. Nun ist auch unser Bootsführer happy und hat sich sein Trinkgeld verdient ;)
Zurück an Land gibt es noch einen Kaffee oder Tee, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Cairns machen. Unterwegs halten wir in Port Douglas, dem St. Tropez Australiens, und können einen kurzen Spaziergang am schönen Strand unternehmen. Entlang der Küstenstraße geht es wieder zurück nach Cairns zum Hotel.
Beim Abendessen im Hotelrestaurant lassen wir unsere erlebnisreiche Reise noch einmal Revue passieren.
Bye bye Australia – es war uns ein Fest!
Cairns verabschiedet und mit strahlendem Sonnenschein und einer angekündigten Hitzewelle. Pünktlich wie immer sitzen wir im Bus, der uns zum beschaulichen Flughafen von Cairns bringt. Bereits hier müssen wir uns von zwei Gästen unserer Gruppe verabschieden. Sie gönnen sich noch etwas Erholung an der Gold Coast.
Mit Virgin Australia fliegen wir in die Regionshauptstadt Brisbane und haben aus der Luft nochmals einen traumhaften Blick auf das Great Barrier Reef. In Brisbane nehmen wir der Shuttlebus, der uns zum internationalen Terminal bringt und mit Singapore Airlines geht es zur nächsten Etappe in den kleinen Stadtstaat in Südostasien. Der gewohnt gute Service der Airline macht uns den Flug angenehm und wir landen pünktlich. In Singapur verabschieden wir zwei weitere Gäste, die sich noch ein paar schöne Tage in Singapur machen.
holpriger Flug von Singapur nach Frankfurt
Kurz nach Mitternacht heben wir dann ab in Richtung Frankfurt. Nach mehr als 13 Stunden Flug landen wir alle gesund und munter, aber natürlich etwas müde im kalten Deutschland. Hier trennen sich nun unsere Wege und jeder reist an seinen Heimatort per Zug, Auto oder Flug.
Somit geht eine ganz besondere Reise zu Ende. Es war mir ein großes Vergnügen, euch auf dieser Traumreise begleiten zu dürfen! Diese Tour auf den 5. Kontinent wird wohl allen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Dankbar für alle gemeinsamen Erlebnisse wünsche ich euch für 2025 alles Beste, viel Gesundheit und natürlich traumhafte Reisen. Wohin es euch auch verschlägt, genießt jeden Augenblick! Diese Erlebnisse kann euch keiner mehr nehmen!
Bis zur nächsten gemeinsamen Reise! Ich freue mich schon darauf!
Euer Patrick