Reisebericht: Die Große Australien–Rundreise

04.09. – 23.09.2017, 22 Tage Rundreise Singapur – Perth – Melbourne – Uluru (Ayers Rock) – Alice Springs – Darwin – Kakadu–Nationalpark – Arnhemland – Cairns – Great Barrier Reef – Kuranda – Sydney


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Ein Land der Extreme und der Gegensätze. Fremdartig und vielleicht deshalb so faszinierend. Wir erlebten den 5. Kontinent staunend und begeistert zugleich.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, Mo. 04. 09. 2017: Abflug

Nun geht es also endlich los zum 5. Kontinent, quasi auf die andere Seite der Weltkugel. Mit 5 Gästen treffe ich mich in der Abflughalle im Dresdner Flughafen, wo wir noch einen kleinen Imbiss zu uns nehmen. Kurze Zeit später befinden wir uns in der Luft auf dem Weg nach Frankfurt/Main. Auf dem größten Flughafen Deutschlands treffen wir mit weiteren Gästen zusammen, die von verschiedenen Flughäfen, z. B Düsseldorf, Berlin und Leipzig oder per Rail and Fly angereist sind. Nun ist unsere Gruppe mit 20 Personen komplett. Nach etlichen Kontrollen besteigen wir den Flieger der Singapur Airline. Punkt 22.00 Uhr hebt der große Vogel ab. Morgen Nachmittag gegen 16.30 Uhr Ortszeit werden wir in der südasiatischen Metropole Singapur landen. Die Uhren müssen wir dort 6 Stunden vorstellen, denn wir fliegen ja nach Osten, der aufgehenden Sonne entgegen. Insgesamt werden wir knapp 12 Stunden über den Wolken verbringen. Der Service an Bord ist jedoch sehr gut und nach dem Abendessen wird es nach und nach stiller und dunkler. Jeder versucht, so gut es eben im Flugzeug geht zu schlafen.

2. Tag, Di. 05. 09. 2017: Singapur

Das Frühstück gibt es an Bord. Nach meiner Uhr ist es Acht. Nun stelle ich die Zeit um und frühstücke eben um 14 Uhr.  Wir landen pünktlich und nach den problemlosen Zollkontrollen empfängt uns unser örtl. Guide David, um uns im Bus zu unserem sehr zentral gelegenen Hotel zu begleiten. Danach werden wir ihn erst morgen wieder sehen. Nun wollen alle erst einmal duschen und sich frisch machen. Am Abend kommt der kleine Hunger und wir begeben uns zum Clarke Quai, einem alten Viertel mit historischen Lagerschuppen am Singapur River. Diese sind jedoch heute zu Restaurants, Geschäften Boutiquen und Kneipen umgestaltet worden. Wir nehmen einen kleinen Imbiss zu uns, was bei 30 Grad und 95% Luftfeuchtigkeit völlig ausreicht. Noch unternehmungslustig besteigen wir ein Boot zwecks einer Rundfahrt auf dem Fluß bei Nacht. Wir entscheiden uns für die Variante, in der eine Laser- und Wassershow vor dem neuen Marina Sands Hotel inkludiert ist. Die Stadt ist nachts prächtig illuminiert. Historische Gebäude, die Brücken und auch der Löwenfisch (Merlion) sind kunterbunt angestrahlt. Diese Skulptur ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Der Löwe steht für die Gründungssage (Singapura heißt Löwenstadt) und der Fisch dafür, dass die Bewohner vom Meer leben. Das Boot stoppt mitten in der Marina Bay und wir sehen die Wassershow bequem vom Schiff aus, während sich vor dem supermodernen Marina Sands die Massen am Ufer drängeln. Die Skyline des CBD (Central Buisiness District) mit den Wolkenkratzern ist auch nachts eine stattliche Erscheinung. Davor am Ufer liegen noch ein paar Gassen des historischen Singapur mit Häusern aus dem 19. Jh. Dort wohnt jedoch niemand mehr, denn aus allen sind Restaurants und Bars geworden, wo nun nachts das Leben pulsiert. Vorbei an der alten Town Hall erblicken wir auch Sir Thomas Stamford Raffles als Denkmal auf seinem Podest. Er nahm 1819 das Gebiet im Namen der englisch-ostindischen Kompanie für das Empire in Besitz. Wieder angelandet gehen wir nur einige hundert Meter zu unserem Hotel und genießen den wohlverdienten Schlaf.

3. Tag, Mi. 06. 09. 2017: Löwenstadt und Orchideen

Nach einem opulenten Frühstück, welches europäische, asiatische und viele andere internationale Speisen bietet, wollen wir heute Vormittag Singapur auf eigene Faust kennen lernen. Ich besorge Taxis für alle und damit begeben wir uns zum „Singapur Flyer" dem höchsten Riesenrad der Welt. Aber es ziehen Gewitter auf und der Himmel ist am Horizont recht dunkel. So erfahren wir, dass diese Attraktion vorerst nicht öffnet. Plan B führt uns über die bereits präparierte und abgesperrte Piste der Formel 1 Rennstrecke über die Fußgängerbrücke „The Helix", von wo aus man einen wunderbaren Blick auf die Skyline der City, aber auch auf das Marina Sands Congress Center und Hotel hat. Gleich dahinter befinden sich die „gardens oft he bay", mit neuester Gartenarchitektur. Es ist der erste Teil eines öffentlichen Gartenringes, der einmal Singapur komplett umschließen soll. Wieder mit Taxis erreichen wir gegen Mittag unser Hotel, wo uns ein lokaler Guide zu einer Stadtrundfahrt erwartet.
David zeigt uns seine Stadt und wir sehen die City Hall, das Parlamentsgebäude, den Cricket Club und machen einen Spaziergang am Merlion Park mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Löwen mit Fischschwanz, sowie der neuen Konzerthalle die Dächer wie einen Durian, eine Stinkfrucht hat. Diese probieren wir auch in Chinatown, die wir anschließend durchstreifen. Nur wenige rümpfen die Nase und essen nichts davon. Unser dortiger Aufenthalt endet mit dem Besuch des Kiang Hock Keng Tempels, dem größten und bedeutendsten von Chinatown. Weiter zeigt uns Davod einen Teil des weltberühmten botanischen Gartens von Singapur, und hier insbesondere den Orchideengarten. Welch eine Blütenpracht uns hier umfängt ist kaum zu beschreiben. Ein el dorado für Blumenliebhaber und Gartenfreunde. Das die Stadt auch sehr stark durch Menschen des indischen Subkontinents geprägt ist, zeigt uns ein Besuch in Little India. Fast fühlt man sich nach Indien versetzt. Überall duftet es herrlich nach Gewürzen und natürlich sind auch die diversen Devotionalien für verschiedene Riten und Götter überall zu haben. Doch schon ist es früher Abend geworden und wir müssen zu Flughafen. Das Ausfüllen der Einreisekarte für Australien hab ich exemplarisch schon vorbereitet. Keinerlei Lebensmittel dürfen eingeführt werden; da legt Australien ganz besonders viel Wert drauf. Die Nacht verbringen wir über den Wolken. Nach dem warmen Diner an Board versuchen alle es sich zum Schlafen so gut wie möglich einzurichten. Morgen werden wir schon über dem 5. Kontinent aufwachen.

4. Tag, Do. 07. 09. 2017: Melbourne

Nach dem Fürhstück an Board landen wir schon gegen kurz nach 6 Uhr morgens in der Hauptstadt des Bundelandes Victoria. Wir sind angekommen. Die Einreise verläuft völlig problemlos und schon nach kurzer Zeit empfängt uns Kirstin, um uns auf dem Transfer zu Hotel zu begleiten. Wir werden sie heute Mittag wieder sehen. Wir beziehen erst einmal unsere Zimmer im Hotel mitten in der City. Unschlagbar zentral liegt unser Hotel. Doch wir nehmen uns etwas Zeit bevor wir direkt nebenan in den Eureka Tower gehen. Ein Lift katapultiert uns hier in den 88. Stock auf eine Aussichtsplattform, von wo aus wir die Stadt bestens überschauen können. Mittags treffen wir Kirstin wieder und beginnen unsere Stadtrundfahrt durch Melbourne. Diese führt uns zunächst zum Victoria Market, einem der größten Märkte Australiens, wo wir alles an Lebensmittel finden, was der Australische Boden und das Meer hergibt. Natürlich noch vieles mehr vom Nippes bis zum Haushaltsgerät. Nach einem Stopp am Melbourne Museum und der historischen, königlichen Ausstellungshalle in einem Viertel, dass sehr schöne alte Häuser aufweist, besuchen wir die Patrics Cathedral. Von hier aus sind es nur ein paar Schritte in den Fitzroy garden, in welchem sich das Cooks Cottage befindet. Thomas Cook betrat ja 1770 als erster Europäer diesen Kontinent. Als das Haus seiner Eltern in England zum Verkauf stand, schlug Melbourne zu und ließ es kurzer Hand  ab-, und in Australien wieder aufbauen. Hier erwischt uns ein kräftiger Regenschauer, jedoch können alle noch rechtzeitig in das Cafe flüchten und bei Kuchen und einem Getränk den Platzregen überbrücken. Nach der Fahrt am Olympiagelände vorbei erklimmen wir noch den Shrine of Rememberence, ein Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege. An der Oper vorbei, reisen wir durch die Flinders Street im Central Buisines District zurück zu unserem Hotel. Wir gehen abends 5 Minuten zu Fuß zu einem recht berühmten Restaurant direkt am Fluß. Hier muss man Tische vorbestellen, sonst wartet man lange bis einer frei wird, oder gar vergebens. Das Essen ist eine Wucht sehr lecker und sehr reichlich. Vor allem der Lachsspieß und des Rumpsteak sind eine Wucht. Sehr lange dehnen wir den Abend jedoch nicht aus. Der Jetlag schlägt zu und der Schlafmangel macht sich doch mitunter bemerkbar.

5. Tag, Fr. 08. 09. 2017: Great Ocean Road

Nach einem opulenten Frühstücksbüffet treffen wir uns mit unserer lokalen Reiseleiterin zu einem Ausflug an die Küste. Die Great Ocean Road bereisen wir heute; eine der schönsten Panoramastraßen Australiens. Sie war quasi eine große Arbeitsbeschaffu7ngsmaßnahme für Soldaten zwischen 1919 und 1932 und wurde im wesentlichen von jenen per Handarbeit gebaut. Einen ersten Toilettenstop machen wir in der Ortschaft Lorne, wo man sich beim hierigen Bäcker auch noch etwas für unterwegs besorgen kann. Am Rastplatz Kenneth River bekommen wir ein erstes mal direkten Kontakt mit der heimischen Tierwelt. Sehr zutrauliche Rosella Papageien, Kakadus und auch die Magpies, eine Art Elstern lassen sich aus der Hand füttern. Nach unserem Mittag in Apollo Bay steuern wir dem Höhepunt des Tages entgegebn. Die 12 Apostel, von denen aber nur noch 8 stehen. Die Kalksteinfelsen ragen imposant aus der Brandung. Einige von uns unternehmen einen Helikopterflug an der Küste entlang, andere erkunden die Felsen vom Strand aus. Die Küste hier ist sehr gefährlich. Das erfahren wir am Loch Ard Aproachment. Das Schiff Loch Ard zerschellte an den Klippen und nur 2 der Passagiere überlebten die Havarie 1878. Der Tag ging wie im Flug vorbei und abends kommt der kleine Hunger. Wir gehen über den Yarra River ins Zentrum und nehmen noch eine Suppe zu uns. Die Stadt ist sehr schön beleuchtet und das Leben hier pulsiert bis in die späten Nachtstunden.

6. Tag, Sa. 09. 09. 2017: Sydney

Nur eine gute Stunde fliegen wir heute nach Sydney. Die Metropole mit fast 5 Millionen Einwohnern empfängt uns bei strahlendem Sonnenschein. Die Temperatur ist schon etwas milder als in Melbourne. Unsere Gästeführerin steht schon mit Stadtplänen für uns bereit und so unternehmen wir zuerst eine ausgedehnte Stadtrundfahrt. Zunächst reisen wir zum weltberühmten Bondi Beach mit herrlichem feinen Sand und nehmen im dortigen Kaffee einen kleinen Snack zu uns. Weiter geht es zum Aussichtspunkt Dover Hights mit schönem Blick auf die Skyline. Durch den Stadteil Paddington erreichen wir South Head mit Blick auf Sydneys Hafeneinfahrt und danach Mrs. Macquarries Point direkt gegenüber der Oper und der Harbour Brigde, unter welcher wir ebenfalls noch einen Stop einlegen. Durch das historische Viertel The Rocks und am Darling Harbpour mit dem Aquarium vorbei erreichen wir am Abend unser Hotel und lassen uns das Abendessen schmecken..

7. Tag, So. 10. 09. 2017: Sydney pur

Zu Fuß führt uns heute der Weg in die City. Weite Entfernungen sind es nicht. Mit unserer Gästeführerin haben wir uns am Aquarium verabredet. Der Weg führt uns an der Kathedrale vorbei, die wir auch von innen sehen. Daneben steht gleich das alte Rathaus, die Cityhall und einen Steinwurf weiter das Victoria Building. Ein riesiger sehr schöner victorianischer Einkaufstempel, für den wir uns eine gute Stunde Zeit nehmen, um die schönen Auslagen in den Schaufenstern und vor allen die pompöse Architektur zu bestaunen. Am Darling Harbour angekommen, melde ich unsere Gruppe gecih für das Abendessen  in der Coockle Bay Warf an. Mit unserem Guide schlendern wir zur weltberühmten Oper. Vom Dänischen Architekten Jörn Utzon entworfen, wurde sie 1953 eingeweiht. Sie steht auf der Unseco Welterbeliste. Utzon hat das selbst noch mitbekommen. Sicherlich ein Trost für ihn, denn er hatte sich mit den Auftraggebern noch während der Bauzeit so überworfen, dass er Australien verließ und nie wieder zurückkehrte. Nachdem wir eine sehr ausführliche Führung ind er Oper genossen haben schlendern wir kurz ins alte Zollhaus um hernach unser Schiff für eine Hafenrundfahrt zu besteigen. Vom Wasser aus sieht die Stadt wieder ganz anders aus. Nach dieser Tour spazieren wir noch durch The Rocks, das historische alte Viertel mit seinen vielen Bars und Kneipen, an der Garnisonskirche vorbei bis zum Planetarium. Unser Bus erwartet uns schon, um uns zu Hotel zu fahren. Abends genießen wir direkt am Darling Harbour im berühmten Nicks Seafoodrestaurant unser Abendessen. Der Rückweg durch die City wird durch ein in rotes Licht getauchtes Rathaus verschönert.

8. Tag, Mo. 11. 09. 2017: Blue Mountains & Featherdale Wildlife Park

Heute lockt die Natur. Wir starten zu unserem Ausflug in die Blue Mountains. Durch den Dunst, der über dem Regenwald liegt, hat die Landschaft tatsächlich einen leicht bläulichen Touch. Unser erstes Ziel sind die drei Schwestern. Eine Felsformation, bei der es sich um drei versteinerte Aboriginefrauen handeln soll. Ab dem Leurella garden über den Prince Henry Walkway spazieren wir durch üppige Vegetation. Unsere Gästeführerin kann uns viel über die Pflanzen erzählen und wir machen ein Gruppenbild unter dem Nationalbaum Australiens, dem Wattletree oder Goldakazie, die herrlich nach Honig duftende Blüten hat. Einen Stop legen wir im winzigen Örtchen Leura ein. Hier lockt vor allem ein Candyshop mit tausenden von Bonbongläsern. Nebenan ist übrigens gleich der Zahnarzt. Ich besorge für uns alle Cranberrybonbons, also Moosbeere; mal etwas ganz anderes. Unser Mittagessen nehmen wir in einem Golfclub ein, bevor wir uns in den Featherdale Wildlife Park begeben. Alle Arten von Tieren, die wir bisher noch nicht gesehen haben, finden wir hier. Sogar die tasmanischen Teufel lassen sich blicken. Die sehen schon so aus, als wäre mit ihnen nicht zu spaßen. Dafür sind die Kangurus und Koalas handzahm und man kann sich mit ihnen ablichten lassen. Ich mach das auch und Herr Koala ist so wunderbar flauschig weich. Außerdem duftet er sehr gut und frisch. Kein Wunder, wenn man sich nur von Eukalyptusblättern ernährt. Zurück in Sydney besuchen wir verschiedene Restaurants. Ich gehen mit einigen Gästen gleich gege3nüber ins Crown Hotel. Hotels werden hier auch Restaurants genannt. Andere Gäste ziehen es vor in der o Bar im 47. Stock in einem Drehrestaurant sich die Stadt noch einmal von oben bei Nacht anzuschauen. Den Kommentaren entnehme ich, dass sich der Besuch mehr als gelohnt haben muss.

9. Tag, Di. 12. 09. 2017: Kata Tjuta & Ayers Rock

Wir wollen das Herz des Kontinents erobern. Knapp drei Stunden dauert der Flug von Sydney nach Yulara. Wir sehen den berühmtesten Stein, den Uluru, auch Ayers Rock genannt schon aus dem Flieger heraus. Sehr beeindruckend. Der Ort Yulara besteht im Grunde nur aus 2 Resorts und den Häusern für das dort arbeitende Personal. Dahinter beginnt gleich die Wildnis. Weil unser Flug verspätet war, sind die Zimmer schon bezugsfertig. Schnell etwas frisch machen und los geht es zum Kata Tjuta Felsen, quasi dem Zwillingsfelsen vom Uluru. Der Name bedeutet soviel wie viele Köpfe. Das Klima ist total anders. Es ist heiß und auch der rote Sand, dessen Farbe von Eisenoxyd herrührt speichert die Hitze. Die Reisebusse haben aber immer einen gut gekühlten Wassertank zum Nachfüllen unserer Trinkflaschen an Bord. Man sollte schon einige Liter am Tag trinken. Unser Guide Carsten ist ein lebendes Lexikon. Zu jeder Pflanze kann er etwas erzählen. Wir unternehmen eine kleine Wanderung in die Mala Schlucht, die sich nach hinten stark verengt und als Sackgasse endet. Sonnencreme und Kopfbedeckung sind hier zwingend. Die Hitze kann ganz schön auf den Kreislauf gehen und nicht jeder von uns geht bis zum Ende mit. Wir reisen direkt an den Uluru um den Sonnenuntergang zu staunen. Unterwegs erzählt uns Carsten viel über die Mythologie dieses heiligen Berges der Ureinwohner. Zu unserer Überraschung sind auf dem Parkplatz kleine Snacks sowie Saft und Sekt aufgebaut. Wir stoßen auf das schöne Naturwunder an und sehen, wie sich die Farbe des Felsen mit abnehmenden Sonnenstand verändert. Im Resort dürfen wir unser Abendessen selber Grillen. Ein typisches Outback Barbeque erwartet uns. Jeder bekommt Fisch und Fleisch (Baramundi und Känguru) und kann es nach eigenem Geschmack auf den Gasgrills zubereiten. Ich entscheide mich für Emuwurst. Dazu gibt es die unterschiedlichsten Beilagen.

10. Tag, Mi. 13. 09. 2017: Ayers Rock und Busfahrt nach Alice Springs

Wir stehen ganz früh auf. Es ist noch stockfinster, aber wir wollen den Sonnenaufgang nicht verpassen. Rechtzeitig sind wir am Aussichtspunkt und erleben das Farbenspiel des Felsens. Die Geräusche der erwachenden Natur runden das Erlebnis ab. Die Morgenkühle wird bald wieder der Hitze des Tages weichen. Am unweit gelegenen Kulturzentrum nehmen wir unser Frühstück ein, um danach noch eine kurze Wanderung zum Mutitjuli Wasserloch zu unternehmen. Wieder erklärt uns Carsten ausführlich die Felszeichnungen der Aborigines und auch die eine oder andere Pflanze. Alles ist doch merkwürdig fremd. Nichts gedeiht hier, was wir aus heimischen Gärten kennen.Carsten erzählt auch, dass das nächste Wasserloch 20 km entfernt ist. Man sollte sich also schon gut auskennen, sonst kann es hier schnell kritisch werden. Nun führt uns unsere Reise durch das Outback fast immer schnurgeradeaus. Unser Mittagsimbiss nehmen wir im Eldoura Roadhouse ein, wo auch Emus zu bestaunen sind. Weil das Bergfest ansteht, besorge ich eine Flasche Bundaberg Rum und Säfte zum mixen. Abwechslung bringt auch ein Stop mit Sicht auf den Connor Mountain, einem riesigen Tafelberg, sowie der Besuch einer Kamelfarm, wo sich auch die Gelegenheit zu einem Kamelritt anbietet. Gegen Abend erreichen wir Alice Springs und stoßen am Ortsschild mit dem Australischen Rum an. Ein üppiges Mahl nehmen wir abends im Overlanders Steakhouse zu uns. Dort fahren wir mit Taxen hin und zurück, denn es sind doch mehr als 2 km durch mitunter schlecht beleuchtete Straßen.

11. Tag, Do. 14. 09. 2017: Western Macdonnell Ranges

Der Vormittag steht im Zeichen des Desert Parks, in dem verschiedenen Tier- und Pflanzenarten vorgestellt werden. Gleich zu Beginn zieht eine Flugschau die Besucher an. Man kann sich wunderbar in der weitläufigen Anlage ergehen und viel über die Natur erfahren. Auch ein Nachttierhaus gibt es und es erstaunt, was sich des Nachts so alles draußen tut. Australien besitzt die giftigsten Spinnen und Schlangen der Welt. Wir bekommen sie gottlob nur hinter Glas zu Gesicht. Am frühen Nachmittag zeigt uns Carsten eine Schlucht namens Standley Chasem. Der Weg hindurch ist nicht anstrengend. Ein Mittagessen im nahe gelegenen Restaurant rundet den Besuch ab. Ein zweiter Spaziergang findet an einem ausgetrockneten Flußbett statt. In diesem stehen große Bäume namens Red River gum. Wasser muss sich also noch im Untergrund befinden. Leider halten die Wallabys, also die kleinen Felsenkängurus wohl gerade Mittagsschlaf. Theoretisch sollte man sie hier erblicken können. Aber wir haben ja keinen Termin mit ihnen vereinbart. Die Landschaft ist trotzdem wunderschön. Simpson Gap heißt dieser verwunschene Platz. Nachmittags sind wir schon wieder in der Stadt. Hier besichtigen wir noch die alte Telegraphenstation, quasi die ehemalige Verbindung zur Außenwelt. Einige gehen danach noch gucken und shoppen, andere nutzen die Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad im Pool.

12. Tag, Fr. 15. 09. 2017: Alice Springs – Darwin

Bevor wir Alice Springs verlassen, besuchen wir noch zwei Besonderheiten, die den weiten Entfernungen im dünn besiedelten Outback geschuldet sind. Zu einen ist dort die School oft the air zu nennen, in der die Kinder zu Hause über Bildschirm unterrichtet werden. Sie treffen sich in der Regel nur 2 mal im Jahr. Ähnlich wichtig sind die Flying doctors. Mit ihren Maschinen fliegen sie zu den entferntesten Farmen, wenn dort jemand Hilfe braucht. 1928vom Missionar John Flynn gegründet, finanzieren sie sich über staatliche Zuschüsse und Spenden. Auch wir fliegen heute wieder. Unser Flug bingt uns nach Darwin ganz im Norden des Kontinents. Dort werden wir schon von Esther erwartet, die uns mit einer Rundfahrt zunächst einen groben Überblick über die Stadt gibt. Darwin wurde mehrmals durch Zyklone stark zerstört und so ist die Bebauung der Stadt sehr neu und mehr oder weniger funktional. Wir nutzen den Nachmittag um durch das Zentrum zu schlendern, das sehr stark auf Rucksacktouristen eingestellt ist. Im Coles Supermarket decken wir uns mit allem ein, was man noch so braucht und nehmen heute unser Abendessen im Hotel zu uns.

13. Tag, Sa. 16. 09. 2017: Arnhem Land – Injalak Hill

Für halb 5 Uhr habe ich einen Weckruf bestellt. Mit Lunchpacketen werden wir heute in zwei Allrad getriebenen Geländebussen ins Arnhem Land fahren. Das über 100000qkm große Gebiet ist heute wieder Eigentum der ursprünglichen Bevölkerung und man kommt dort auch nur mit einer Sondergenehmigung hinein. Da achten die Leute sehr drauf. Wir reisen über staubige unbefestigte Pisten in das Dorf Gunbalanya, von wo uns zwei Einheimische Guides begleiten. Unser Ziel ist der nahe gelegene Injalak Hill, dessen bedeutende Felszeichnungen auf der Unesco Welterbeliste stehen. Der Weg ist steinig und steil, also nichts für Menschen mit Knie oder Hüftproblemen. Unsere Guides erläutern uns die Felszeichnungen, von denen einige 20000 Jahre alt sein sollen. Oben angekommen erwartet uns ein Picknick mit allem, was dazu gehört. Wie das unsere Guides so schnell hierauf bekommen haben, kann sich niemand erklären. Bei herrlicher Aussicht lassen wir es uns schmecken, und unten am Bus warten die Führer mit geeisten Orangenscheiben auf. Einfach köstlich. Wieder im Dorf steht uns noch das Injalak Kunsthandwerkzentrum offen und wir haben Gelegenheit, Frauen beim Siebdruck auf Stoff zuzuschauen. Eisgekühlte Handtücher erfrischen bei der Hitze hier. Am Nachmittag verlassen wir das Arnhem Land und nach dem westlichen Alligator River, in dem wir unser erstes Krokodil sichten erreichen wir den Kakadu Nationalpark. Dieser schließt sich westlich ans Arnhem Land an. Mitten drin in der Natur befindet sich unser Resort. Schnell finden sich alle am Pool ein und genießen das kühle Nass. Das Abendessen gibt es auch im Resort. Wo auch sonst, denn die nächste Ortschaft ist bestimmt -zig kilometer weit entfernt.

14. Tag, So. 17. 09. 2017: Kakadu Nationalpark: Nourlangi Rock – Yellow Water

Noch einmal bestaunen wir Felszeichnungen. Diesmal am Nourlangie Rock. Die kleine Wanderung ist im gegensatz zu gestern eine wahre Erholung. Es geht ca. 1,5 km über gut ausgebaute fast ebene Wege an den Kultstätten der Aborigines vorbei. Zudem ist es unter den Felsen und im Wald recht schattig und die Hitze deshalb erträglich. Am Nachmittag unternehmen wir eine Bootsfahrt auf dem Yellow Water. Esther kennt jeden Vogel. Der Kapitän warnt uns, uns nicht über die Reeling zu lehnen und auch keinen Hand rüberhängen zu lassen. Es soll von Krokodilen nur so wimmeln, und die können hoch aus dem Wasser schnellen. Zunächst tut sich nichts, aber dann sehen wir das erste und noch eines und noch eines. Am Ende werden es acht Krokodilbegegnungen sein. Das beste kommt zum Schluss. Ein Weibchen steuert zielgerichtet auf ein großes Männchen zu. Sie umkreisen sich und reißen die Mäuler auf. Und dann kommt es zur Begattung. Damit hatte niemand gerechnet. Die Sensation ist perfekt. Nach dem Akt sucht das Weibchen aber sehr schnell das Weite. Den letzten Besuch des Tages machen wir im Warradjin Kulturzentrum, wo wir nochmals Gelegenheit haben, uns eingehend mit der Kultur der ortsansässigen Stämme zu beschäftigen. Leider herrscht hier absolutes Photographierverbot, was mit Urheberrechten zusammenhängen soll. Nach einem ausgedehnten Bad im Pool nehmen wir unser Abendessen wieder im Resortrestaurant ein.

15. Tag: Mo. 18. 09. 2017: Kakadu National Park mit Ubirr Rock – Flug nach Cairns

Noch ein drittes Weltkulturerbe harrt seiner Entdeckung. Der Ubirr Rock. Auch hier sehen wir wieder herrliche Zeichnungen, diesmal meistens Fische, aber auch Geisterwesen. Von oben vom Fels hat man eine weite Sicht auf das ausgedehnte Schwemmland, welches zur Regenzeit völlig unter Wasser steht. Im Bowali Kulturzentrum nehmen wir unser Mittagessen ein, es gibt kaltes Huhn und Wurst, sowie Brot, Kartoffelsalat und sehr viel Obst. Die Ausstellung ist herrlich aufgebaut und man darf hier auch photographieren. Viel ist über die Jagdmethoden und den Fischfang ausgestellt. Zum Abschluß machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Jabiru. Die kleine Stadt verdankt ihre Existenz einer der ergiebigsten Uranminen der Welt. Diese wird jedoch 2020 ihre Pforten schließen, zur Freude der Ureinwohner, denn der Bergbau stellt für sie eine Verletzung der Erde dar. Am Nachmittag wollten wir unseren Flieger nach Cairns besteigen. Der hebt aber erst mit fast 2 Stunden Verspätung ab. Das war recht ärgerlich. Erst nach Mitternacht landen wir in Cairns. Gut, dass es an Bord noch etwas zu essen gab. Unsere Gästeführerin Gabi erwartet uns bereits und so beziehen wir an diesem Abend nur noch schnell unsere Zimmer im noblen Vorort Palm Cove.

16. Tag: Di. 19. 09. 2017:  Cairns/Palm Cove

Heute ist völliges Relaxen angesagt. Ein freier Tag steht im Programm. Ich verabrede mich mit einem großen Teil der Gruppe zu einem Erkundungsspaziergang. Doch wir sind nicht weit gekommen, da geht ein Platzregen nieder. Das hat keinen Zweck. Wir kehren ins Hotel zurück und versuchen individuell unser Glück am Nachmittag. Warm ist es trotz Regens und die Pools laden zum Baden ein. Die Strandpromenade ist wirklich sehr schön. Aber auch hier stehen am Strand Warnschilder wegen der Krokodile und vor allem der Würfelquallen. Trotzdem sieht man viele Menschen im Wasser. Das Wetter macht auch den Gästen einen Strich durch die Rechnung, welche für den Mittag einen Rundflug über das Riff gebucht hatten. Die Fluggesellschaft ruft im Hotel an und sagt die Flüge wegen des miesen Wetters und schlechter Sicht ab. Die Australier erfreut der Regen allerdings, denn seit 9 Wochen hat es hier nicht mehr geregnet. Den Tag beschließen wir beim Abendbüffet im Hotel.

17. Tag: Mi. 20. 09. 2017: Great Barrier Reef

Den heutigen Tag verbringen wir auf dem Great Barrier Riff. Morgens holt uns ein Transferbus ab und  bringt uns zum Hafen von Cairns. Hier werden wir von 2 deutschsprachigen Guides empfangen, die uns auf eine große Plattform mitten im Riff begleiten werden. Es ist das älteste Riff derErde und tausende von Kilometern lang. Die Fahrt dorthin dauert 2 Stunden, ist aber kurzweilig. Auf der Plattform haben wir 5 Stunden Zeit zu schnorcheln, Glasbodenboot zu fahren oder ein Halbunterwasserboot. Man kann auch Tauchkurse mitmachen oder Helmtauchen. Am besten ist natürlich das Schnorcheln. Welche Farbenpracht die vielen verschiedenen Fische haben. Ein großer Napoleonfisch lässt sich sogar berühren und umkreist alle sehr neugierig. Getränke sind frei und auch ein großes Mittagsbüffet gehört zum Tagesprogramm. Zum Sonnenbaden steht ein extra Sonnendeck bereit und auf Bildschirmen laufen Filme über das Leben im Riff, dessen Entstehung und die Natur. Da geht die Zeit sehr schnell vorbei. Rechtzeitig sind wir wieder im Hotel zum Abendmenü.

18. Tag, Do. 21. 09. 2017: Regenwald – Seilbahn, –Zug, –Aborigines

Ein letztes Mal wollen wir uns heute mit der Kultur der Ureinwohner vertraut machen. Der Tjapukai Cultural Park bietet dafür beste Gelegenheiten. Ein schön bemalter Guide erklärt uns zunächst, was man alles so aus dem Urwald an Früchten essen kann. Danach spielt er uns auf dem Digeridoo vor und zeigt uns die Waffen, wie Bumerang Speere und Speerschleudern. Speerwerfen und Bumerangwerfen können wir alsbald selbst ausprobieren. Eine Tanzshow und eine kleines Stück über die Entstehungsgeschichte der Welt bieten weitere Informationsmöglichkeiten. Gleich nebenan beginnt eine 7,5 km lange Seilbahn. Diese benutzen wir, um uns den tropischen Regenwald von oben anzuschauen. Es gibt verschiedene Zwischenstationen, von wo aus wir kleine Spaziergänge unternehmen, auf denen uns Gaby sehr viel über verschiedene Pflanzenarten erzählt. Die Seilbahn endet in Kuranda, wo sich prima noch das eine oder andere Andenken erwerben lässt. Auch das Angebot an Bars und Restaurants ist sehr groß, sodass niemand hungrig von dannen ziehen muss. Den Rückweg treten wir in einer historischen Regenwaldeisenbahn an in einem Wagon von 1909. Sie endet für uns an der Freshwater Station kurz vor Cairns.  Es ist heute unser Letzter Abend in Australien, und so stoßen wir beim Abendessen mit einem Gläschen Sekt auf das Erlebte und Gesehene an.

19./20 Tag, Fr./Sa. 22.–23 09. 2017: Goodbye Australien

Um halb 8 früh begeben wir uns zum Flughafen. Zunächst haben wir drei Stunden bis Brisbane vor uns. Hier heißt es den Flughafen wechseln von domestic zum international Airport. Nun fleigen wir weitere 8 Stunden nach Singapur und nochmal 12 Stunden bis nach Frankfurt. Da ist dann die eine Stunde bis Dresden wirklich ein Klacks. Das Beste: Es sind alle Koffer da und wir sind wohlbehalten und gesund zurück. Eine lange und erlebnisreiche Reise liegt hinter uns, die uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Danke an alle Gäste. Reiseerfahren, wie Ihr alle seid, habt ihr viel zum guten Gelingen der Tour beigetragen. Ich bin sehr gerne mit Euch unterwegs gewesen.

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