Reisebericht: Die Große Australien–Rundreise

01.04. – 21.04.2011, 22 Tage Rundreise Singapur – Perth – Melbourne – Uluru (Ayers Rock) – Alice Springs – Darwin – Kakadu–Nationalpark – Arnhemland – Cairns – Great Barrier Reef – Kuranda – Sydney


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Metropolen wie Sydney, Melbourne oder Adelaide - dazu traumhafte Landschaften des Outbacks, des Kakadu-Nationalparks oder des Great Barrier Reefs... Begleiten Sie uns auf bei unserem Abenteuer Downunder...
Ein Reisebericht von
René Wächtler
René Wächtler

01.04.2011: Anreise und Flug nach Singapur

Kein Aprilscherz - es geht los! Der Freitag bleibt noch fast komplett frei, da unsere Transfere und die Flüge gen Singapur erst am Abend starten. Unsere Gruppe ist 25 Personen stark, das ist die Maximalteilnehmerzahl bei Eberhardt-Reisen. So hat man ein Gruppenerlebnis, aber es sind nicht zu viele Gäste, so dass man keinen Zeitverlust hat und trotzdem genügend Platz an den Sehenswürdigkeiten für schöne Fotomotive bleibt... Die Hälfte der Gäste kenne ich schon, schließlich wollten wir schon letztes Jahr nach Australien durchstarten - bevor uns die riesige Aschewolke des Eyafjallajökull stoppte. Nun probieren wir es also nochmal. Dazu ein paar liebgewonnene Gäste, mit denen ich schon Island und Alaska unsicher gemacht habe, alle anderen Gäste sind auch gut gelaunt, also kann meine 3. Reise nach Australien beginnen. Erst am Flughafen Frankfurt sind wir komplett und kurz vor Mitternacht hebt unser Quantas-Flieger ab. Der erste Tag hat also kaum Besonderheiten, außer vielleicht, dass ich zum ersten Mal von einer Pilotin chauffiert wurde, auf dem Lufthansa-Flug von Leipzig nach Frankfurt.

02.04.2011: Singapur

Am Abend landen wir nach einem umfangreichen Bordprogramm, nettem Service und für Flugzeugverhältnisse gutem Essen in Singapur. Hier haben wir einen 24-stündigen Zwischenstopp, um die lange Flugstrecke besser zu überstehen. Bereits am Flughafen erwartet uns Martine, unsere freundliche Stadtführerin und bringt uns zu unserem Hotel in der Nähe des Singapur-Flusses. Fast alle Gäste nehmen das Angebot von Martine an und runden den Tag mit einer kleinen Flussfahrt in einem der typischen Bum-Boote ab. Wir bestaunen Singapur bei Nacht, ein einzigartiges Erlebnis. Wir haben auch noch Glück, dass wir am Wochenende hier sind, so erleben wir die quirligen Straßen voller junger Leute, greller Lichter und scheinbar tausender Restaurants. Natürlich dürfen die ersten, schwierigen Fotomotive von den erleuchteten Wolkenkratzern und Sehenswürdigkeiten nicht fehlen. Einige genießen noch einen preiswerten Snack, bevor alle Ihre wohlverdiente Ruhe genießen. Eigentlich wollten wir in ein typisches Hawker Center - eine Garküche unter freiem Himmel gehen - da diese aber zu weit vom Hotel entfernt liegen, tut es auch ein nicht weniger schmackhafter, vielleicht ein wenig touristischerer Besuch in einem Foodcenter.

03.04.2011: Singapur

Ausgeschlafen und frisch gestärkt vom Frühstücksbuffet nutzen wir die Freizeit am Morgen, um zur neuen Attraktion des Stadtstaates zu laufen, zum Singapore Flyer, dem momentan mit 165 Meter Höhe höchstem Riesenrad der Welt. Aus den klimatisierten ?Kapseln" für bis zu 22 Personen erhält man einen ganz anderen Blick auf die Sehenswürdigkeiten Singapurs und sogar die benachbarten Länder Indonesien und Malaysia sind bei guter Sicht zu sehen. Für knapp 20 Euro kein ganz preiswertes, aber definitiv ein lohnendes Vergnügen. Im Anschluss spazieren wir zurück zum Hotel und machen uns startklar für die Stadtrundfahrt. Diese führt uns zum Botanischen Garten, wo Zeit für die Orchideensammlung bleibt, aber natürlich auch nach Little India, Chinatown und zu den vielen anderen Highlights dieser tollen Stadt. Singapur ist immer eine Reise wert, auch wenn die klimatischen Verhältnisse nicht für uns Mitteleuropäer geschaffen sind ;-) Am Abend heißt es aber schon Abschied nehmen von Asien und einsteigen in den Quantas-Flug 006 nach Sydney. Australien, wir kommen.

04.04.2011: Ankunft in Sydney und Stadtrundfahrt

Kurz nach 05.30 Uhr Ortszeit - und somit 8 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland - liegt Sie vor uns, eine meiner absoluten Lieblingsstädte und Traumziel vieler Reisebegeisterter. Wir kommen sehr früh in Sydney an, aber dank Eberhardt TRAVEL können wir sofort unsere Zimmer beziehen und natürlich auch schon das Frühstück in unserem Hotel Travelodge Wynard im Herzen der Metropole genießen. Trotz erneuter acht Stunden Flug sind fast alle fit und munter und wagen die ersten Erkundungen in Downunder. Um 12.00 Uhr beginnen wir dann eine ?offizielle" Stadtrundfahrt mit unserer Reiseleiterin Anne, die uns zu Sydney und all seinen Sehenswürdigkeiten jede Menge erzählt. Natürlich darf am Nachmittag ein Stopp am legendären Bondi Beach, wo es übrigens einen der besten Milch-Shakes in ganz Australien gibt, nicht fehlen. Dort findet die auf meinen Reisen übliche Wasser-Challenge statt. D.h. mit den Füßen ins Wasser und aushalten so lange es geht. Trotz Herbstsbeginn in Australien ist diese Herausforderung diesmal im Vergleich zu den Seen auf Island, Grönland oder in Alaska natürlich relativ einfach ;-) Nur eine Welle haben wir unterschätzt...  Am späten Nachmittag sind wir zurück im Hotel und lassen beim gemeinsamen Abendessen - heute gibt es Rinderfilet - den ersten Tag in ?Terra Australis", dem ?Land im Süden" Revue passieren.

05.04.2011: Sydney – Teil II

Wir frühstücken wieder vom Buffet im Hotel und haben dann Freizeit bis 11.00 Uhr. Eigentlich wollte ich die Gruppe zum Skytower führen für einen Rundumblick über die Stadt, leider hängt der Turm aber in den Wolken und es gibt sogar ein paar Regentropfen. Regen in Südaustralien??? Davon hat nie jemand etwas verraten... Zum Glück hält sich der Niederschlag in Grenzen und mit ein wenig Ortskenntnis ist schnell eine gute Alternative gefunden: Für nicht mal 4 Dollar fahren wir mit der Monorail. Mann kann so lange sitzen bleiben wie man will und die knapp 20 minütige Fahrt durch Sydneys Zentrum genießen. Wir fahren 2 Runden, so dass die Fensterplätze getauscht werden können und dann bleibt noch Zeit das Kaufhaus im Queen Victoria Gebäude zu besuchen. Shoppen verkneifen wir uns bei den Preisen, aber das Interieur, Architektur und kunstvolle Innenausstattung lohnen den Besuch auch so. Bereits um 11.15 Uhr erwartet uns Anne im Hotel und wir laufen gemeinsam zur Oper. Dort bekommen wir alles über das wahrscheinliche bekannteste Bauwerk Australiens erzählt und seit Kurzem gibt es auch deutschen Kommentar für die Videos über die Geschichte des Hauses und seinen ?Erfinder" Jörn Utzorn. Jeder hat genügend Zeit für das perfekte Bild, bevor wir heute die Mittagspause am Circular Quay verbringen. Am Nachmittag starten wir zu unserer zweistündigen Hafenrundfahrt inklusive Kaffee, Tee und Gebäck. Ganz entspannt lassen wir die Highlights Sydneys an uns vorbeiziehen und finden noch das eine oder andere Fotomotiv aus dieser ?Wasserperspektive". Das Wetter ist übrigens nun viel besser und darum starten wir doch noch den Ausflug zum Skytower. Alle die sich dafür interessieren, den Skytower zu befahren und die Aussicht auf Sydney und seine Umgebung aus 305 Meter Höhe zu genießen, schließen sich mir an. Für 25 Australische Dollar fährt man auf die Aussichtsplattform und nimmt an einer kleinen visuellen Reise durch Australien teil. Abends treffen wir uns, um gemeinsam zum für heute reservierten Fischrestaurant Waterfront gegenüber der Oper zu spazieren. Wir genießen eine leckere Suppe und gegrillten Barramundi, sozusagen der Nationalfisch Australiens. Den Abend gestaltet jeder wie er möchte und alle freuen sich auf den kommenden Tag!

06.04.2011. Blue Mountains

Der heutige Ausflug führt uns weg von Sydney, ins Naherholungsgebiet der Einheimischen, den Nationalpark Blue Mountains. Seinen Namen hat der Nationalpark durch die bei Sonneneinstrahlung verdampfenden etherischen Öle der millionenfach vorhandenen Eukalyptusbäume. Die werfen einen blauen Schimmer.  Am Anfang des Ausflugs steht ein großes Highlight der Reise auf dem Programm: der Besuch im Featherdale Wildlife Resort, wo man alle australischen Tiere findet, wenn auch nicht in freier Natur. Der Park kümmert sich vor allem um die Aufzucht verstossener oder verletzter Känguruhs, aber auch der Wombat, der tasmanische Teufel oder der Ameisenigel sind ?Auge in Auge" zu bestaunen. Dann geht es in die Blue Mountains mit seinen Sandsteinformationen, Eukalyptus-überwuchenden Hängen und riesigen Canyons. Am Echo Point schießen wir Fotos von der berühmten Felsformation Three Sisters und unternehmen einen kleinen Spaziergang. Das Mittagsessen nehmen wir heute vom Buffett in einem sehr schönen Hotel in Katoomba mit Blick in den Nationalpark ein. Im Anschluss gibt es noch einen Verdauungsspaziergang zu einem weiteren Aussichtspunkt. Wir haben wieder Glück mit dem Wetter und werden nicht nass, im Gegenteil, die Wolken verschaffen den meisten Bildern einen dramatischen Ausdruck. Alle sind beeindruckt und mit diesem Gefühl geht es zurück nach Sydney, wo individuelles Abendessen geplant ist - einige von uns entdecken die Cargo Bar direkt am Darling Harbour, wo es ein gutes, großes Steak für 10 Australische Dollar gibt. UND noch ein Tipp für die Damen: Ganz in der Nähe befindet sich auch die Bar Slip In, dort angelte sich Mary aus Tasmanien im Jahr 2000 einen gewissen Fred. Das Ende ist bekannt: Er ist der Kronprinz von Dänemark und Sie inzwischen seine Frau... ;-) Dann noch schnell den Koffer gepackt, denn morgen geht es weiter nach Melbourne. Für traditionelle Leser meiner Reiseberichte noch folgender Hinweis: Australische Weißweine sind unbedingt zu empfehlen und wer lieber ein Bier trinkt - VB aus der Flasche oder Tooheys vom Fass...

07.04.2011: Melbourne

...ist eine riesige Studentenstadt und wartet auf uns mit unserer Reiseleiterin Sylvia und jeder Menge Sehenswürdigkeiten. Bevor es soweit ist, verabschieden wir uns von Anne in Sydney - sie war eine sehr gute Führerin - und fliegen vollkommen unkompliziert 90 Minuten zu unserem nächsten Ziel. Heute ist mein Geburtstag und ich bin gespannt, wann die ersten Glückwunsch-SMS mit Zeitverschiebung fern der Heimat ankommen. So ein Geburtstag in einer australischen Metropole... auch nicht schlecht!
In Melbourne landet der Flieger zwar pünktlich aber wir müssen noch über eine Stunde warten bis wir aussteigen können und unser Gepäck haben. Es geht direkt vom Flughafen zum Melbourne Museum, wo wir heute zu Mittag essen. Anschließend startet unsere leider etwas verkürzte Stadtrundfahrt bei der wir Cook's Cottage, die St. Patrick's Kathedrale und das ANZAC-Monument bewundern können. Natürlich zeigt uns Sylvie auch alle anderen der zahlreichen Sehenswürdigkeiten, bevor wir im Hotel einchecken.  Unser Hotel Travelodge Southbank liegt wieder sehr zentral, so dass man die verbleibende Freizeit am Abend optimal nutzen kann. Einige fahren im Eureka-Tower, dem höchsten Gebäude der Stadt, nach oben, um die unglaubliche Sicht zu genießen, andere fahren eine Runde mit der kostenfreien historischen Straßenbahn einmal ums Stadtzentrum herum. Alle suchen sich für den Abend ein nettes Lokal direkt am Yarra-Fluss aus, der nur 3 Minuten vom Hotel entfernt liegt. Melbourne ist eine wunderschöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, in der sich ein zumindest um eine Nacht längerer Aufenthalt mit Sicherheit lohnen würde.

08.04.2011: Great Ocean Road

Am Morgen starten wir heute nach dem Frühstück gegen 8 Uhr zu unserer Fahrt auf einer der schönsten Panoramastraßen der Welt. In Südaustralien erwartet uns die Great Ocean Road, eine ca. 300 Kilometer lange Strecke von Melbourne bis Peterborough. Wir lernen heute eines der großen australischen Landwirtschaftsgebiete kennen und stoppen erstmals in Lorne, wo wir unsere Füße in den Südlichen Ozean stecken. Wassertemperaturen von 16 Grad erklären, warum hier auch die Schwimmer Neoprenanzüge tragen. Eigentlich ein idealer Ort für eine Wasser-Challenge, aber wir wollen nicht schon wieder mit nassen Hosen in den Bus ;-) Unser Busfahrer David verschafft uns heute ein besonderes Erlebnis:  Bei jedem Zwischenstopp rollt er für uns einen roten Teppich aus. Hier sind die Reisegäste also die richtigen Stars... Zur Mittagspause halten wir im Gasthaus YatZies in Lavers Hill und kommen zum ersten Mal in Kontakt mit typisch australischen Snacks. So essen die Aussies am Liebsten einen Pie zum Mittag, ein vegetarisch oder mit Fleisch gefülltes Teigküchlein. Anschließend erwarten uns die Höhepunkte der Great Ocean Road, die bizarren Sandsteinformationen an der Küste. Die berühmteste Formation sind die 12 Apostel, wobei niemand von uns auf die Zahl 12 kommt. Gut gemeinte achteinhalb Felssäulen zählen wir. Es werden jede Menge Fotos geschossen, wir haben heute übrigens strahlend blauen Himmel, bevor es weiter geht zu Loch Arch und Londonbridge. Die Sandsteine werden durch Brandung und Wetter so stark angegriffen, dass es immer wieder zu einer Veränderung der Landschaft kommt. Mit einigen Fotostopps begeben wir uns dann auf die restlichen unserer 550 Tageskilometer von heute und nähern uns nach einem langen Tag unserem Zielort Mount Gambier. Eine Besonderheit gibt es aber noch, wir bekommen heute eine halbe Stunde geschenkt, da es in Australien auch Zeitzonenunterschiede von nur 30 Minuten gibt. Das Abendessen nehmen wir im Hotel ein, es gibt ein leckeres 3-Gänge-Menü, wobei sich die meisten für Lamm als Hauptgang entscheiden.

09.04.2011: Mt. Gambier – Adelaide

Wieder heißt es relativ früh aufstehen, damit wir nichts verpassen.  Auch heute haben wir ca. 500 Buskilometer vor uns und sind sehr gespannt, was der Tag so bringen wird. Er beginnt auf alle Fälle erstmal mit einem Schock: Dicke Regentropfen hämmern auf das Dach unseres Motels und die Laune ist gleich spürbar angespannt beim Frühstück. Wir starten mit einer kleinen Rundfahrt durch Mount Gambier. Sie ist mit 25.000 Einwohnern nach der Millionenmetropole Adelaide gleich die zweitgrößte Stadt im Bundesstaat Southern Australia. Am Stadtrand entdecken wir dann die berühmte Sehenswürdigkeit der Region, den Blue Lake. Es gibt einige Krater in der Umgebung, die von früherer vulkanischer Aktivität zeugen, aber dieser See besticht durch sein traumhaftes Blau. Sylvie erklärt uns zwar, dass wir eigentlich zu spät sind, denn im australischen Sommer ist die Farbe noch intensiver. Aber trotzdem erkennen wir deutlich, woher der See seinen Namen hat. Dann kehren wir zurück an die Küste und starten in Richtung Adelaide. Zuerst stoppen wir in Robe, einem der zahlreichen kleinen Fischerdörfer. Hier ist die Küste steil doch das Landschaftsbild ändert sich bald, spätestens als wir auf dem Princess Highway die Coorong Region mit dem gleichnamigen Nationalpark durchqueren. Hier ist ein wahres Paradies für Vögel und wir sehen u. a. Adler und Pelikane. Die Mittagspause verbringen wir heute in Meningie direkt am Lake Albert. Die Fahrtzeit verkürzen wir uns heute im Bus mit australischem Liedgut. So lernen wir die Geschichte hinter ?Waltzing Matilda" - die heimliche Nationalhymne der Aussies - kennen und dürfen natürlich auch den Liedern von Lazy Harry, einem australischen Folksänger, lauschen. Die lange Strecke überbrückt Sylvie mit Busgymnastik. Man darf sich vorstellen, das alle Eberhardt-Gäste im Bus sitzen und zum australischen Lied ?Home among the gum tree" eine Choreografie à la ?YMCA" nachmachen und so die eventuelle Müdigkeit vertreiben. Als unser Busfahrer auch noch Schokokekse ausgibt, verschmerzen wir sogar die gelegentlichen Regenschauer auf dem Weg nach Adelaide. Bevor wir die Metropole erreichen stoppen wir noch im deutschen Hahndorf und lernen einiges über die Geschichte der Region. In Adelaide treffen wir am Nachmittag ein. Bei einer kurzen, orientierenden Stadtrundfahrt sehen wir die Sehenswürdigkeiten beispielsweise die Staatsbibliothek, die Dreifaltigkeitskirche, das Parlamentsgebäude und den Botanischen Garten. Anschließend checken wir im Chiffley-Hotel ein und genießen ein gemeinsames Abendessen im Hotel. Für morgen heißt es Sonnenschutz und leichte Sachen zurechtlegen, das Outback erwartet uns.

10.04.2011: Kata Tjutas und Uluru

Sylvie und David bringen uns zum Flughafen und das richtige Abenteuer kann beginnen. Wir fliegen via Alice Springs nach Ayers Rock und sind so mitten im Herzen des Kontinents, im Red Centre. Am Flughafen erwarten uns trockene 25 Grad, ein paar Wolken am sonst blauen Himmel und unsere Reiseleiterin Irene. Aber stopp, irgendwas stimmt hier nicht! Schon beim Anflug auf Alice Springs und nun auch am Uluru scheint das Rote Zentrum seinem Namen nicht gerecht zu werden. Es grünt überall, Gräser und Bäume zeigen saftige Farben und der rote Wüstensand kann sich kaum noch durchsetzen... Das muss aufgeklärt werden und Irene hat die Lösung: Nach einer wahren Dürreperiode von 1996-2008 regnet es nun seit 3 Jahren wieder regelmäßig im Outback und natürlich nehmen die Pflanzen dies sehr gern an. Wir sind also fast im ?grünen" Zentrum Australiens ;-) Sogar auf den Gipfeln der Kata Tjutas wachsen Bäume und Sträucher. Die ?Olgas" sind nach einem kurzen Stopp im Hotel auch unser erstes Ausflugsziel. In der Walpa-Schlucht geht es auf einen knapp einstündigen Spaziergang durch die Felsriesen. Die Kata Tjutas sind eine Felsformation von 36 zusammenhängenden Erhebungen und so ist die Übersetzung aus der Sprache der Aborigines - ?viele Köpfe" - sehr einleuchtend. Die Kombination aus blauem Himmel, weißen Wolken, grünen Sträuchern und roten Felsen ist ein traumhaftes Farbenspiel. Anschließend erwartet uns der von vielen Gästen im Vorfeld gekürte Höhepunkt der Reise, der Sonnenuntergang am Uluru. Für 18.36 Uhr ist dieser angesetzt und wir sind pünktlich um 6 Uhr da, damit noch alle Stative aufgebaut werden können. Irene und Mick überraschen uns mit Sekt, Orangensaft und ein paar Crackern und so kann unser Bergfest keinen würdigeren Rahmen finden. Der rote Monolith zeigt sich von seiner besten Seite, die Wolken verziehen sich von der Sonne und es gelingen beste Schnappschüsse. Nach dem Sonnenuntergang fahren wir seelig zurück ins Hotel, wo noch ein Highlight wartet. Heute ist quasi jeder sein eigener Koch, es gibt ein typisches Barbeque im Outback, wo man sein Fleisch selbst grillt und mit allerlei Beilagen, Livemusik und dem einen oder anderen Bier klingt der Abend im Outback aus.

11.04.2011: Ayers Rock – Alice Springs

Heute wird nicht ausgeschlafen! Ohne Frühstück starten wir bereits 06.00 Uhr um den Sonnenaufgang am Ayers Rock zu erleben. Wie schon beim Sonnenuntergang sind wir natürlich nicht allein, aber das neue Beobachtungsareal bietet viel fläche und so findet jeder den richtigen Platz für Fotos. Im Übrigen haben wir 8 Grad Celsius, es ist richtig kalt... Gespannt warten wir auf die ersten Sonnenstrahlen und pünktlich 06.58 Uhr beginnt ein einzigartiges Schauspiel, wenn der Uluru und seine Umgebung langsam in goldenes Licht getaucht werden. Nach dem Spektakel haben wir bei zwei Spaziergängen die Möglichkeit, dem Heiligtum der Aborigines sehr nahe zu kommen. Dabei erzählt uns Irene auf dem Weg zum Mutitjulu- Wasserloch einige Geschichten aus der Traumzeit, den alten Überlieferungen der Ureinwohner. Auf dem Mala-Pfad erfahren wir dann noch einiges zum früheren Leben, bevor wir unser inzwischen wohl verdientes Frühstück direkt im Kulturzentrum mit Blick auf den Uluru genießen. Dann heißt es Abschied nehmen vom Uluru und Kata Tjuta-Nationalpark und vor uns liegen 500 Kilometer auf dem Weg nach Alice Springs. Auch heute überrascht das Outback wieder mit seiner für diese Region ungewöhnlich üppigen Vegetation. Leider geht es unserem Busfahrer Mick nicht gut, aber kein Problem, denn unsere Reiseleiterin besitzt einen Busschein und übernimmt kurzerhand das Steuer. Die Stopps sind heute spärlich, wir halten für Fotos vom Mount Conner nebst Salzsee, zum Mittag am Mount Ebenezer Roadhouse und kurz vor Alice auf einer Kamelfarm. Kamele sind bisher übrigens auch die einzigen wilden Tiere die wir hier im Outback gesehen haben.  Die Zeit bis nach Alice überbrückt Irene mit der Geschichte, was sie von der Schweiz nach Australien brachte und so erfahren wir nebenbei auch noch einige interessante Sachen zu Coober Pedy, der ?Opalhauptstadt" der Welt und jetzigen Wohnort unserer Reiseleiterin. Irene kann übrigens nicht nur den Bus chauffieren, sondern hat als Landschaftsgärtnerin eine eigene Baufirma in Coober Pedy und baut Häuser in die Felsen der Minenstadt. In Alice angekommen bleibt Zeit zur Erholung am Pool oder zu ersten Erkundungen, bevor wir ins Overland Steakhouse fahren, wo wir heute zu Abend essen. Heute kommen Fleischfreunde auf Ihre Kosten und wir dürfen - lang ersehnt - die exotischen Fleischsorten wie Krokodil, Kamel und Känguruh probieren.

12.04.2011: Westliche MacDonnell Ranges

Heute erkunden wir die Umgebung von Alice Springs. Nach dem Frühstück beginnt der Tag mit einem Besuch im Desert Park. Hier lernen wir viel zur Tier- und Pflanzenwelt in der Wüste und sehen auch die typischen Tiere. Die meisten Spezies der außergewöhnlichen australischen Tiere sind nachtaktiv und so bleibt uns keine Chance, diese in freier Wildbahn zu entdecken. Also nutzen wir die Möglichkeit und staunen im Nachttierhaus. Wir verbringen über zwei Stunden im Desert Park und beendet wird der Rundgang mit einer Greifvogel-Vorführung. Anschließend fahren wir nach Standley Chasm. Gut 50 Kilometer entfernt von Alice, mitten in den Western MacDonnell Ranges erwartet uns ein Spaziergang zu einer faszinierenden Felsspalte. Leider können nicht alle den Blick am Ende des Pfades über kleine Bäche, Geröll und Wurzeln genießen, eine gewisse Trittfestigkeit muss vorhanden sein. Alle Entdecker werden mit einem wunderbaren Lichtspiel belohnt, als die Sonne genau zwischen den Felsspalten steht und die Farben der Natur brillieren. Nach dem Rückweg wartet ein Picknick-Lunch auf uns und dann geht die Fahrt weiter zu Simpsons Gap, einem weiteren landschaftlichen Höhepunkt. Entlang eines größtenteils ausgetrockneten Flussbettes gelangen wir in eine kleine Schlucht, in der es auch Felsen-Wallabies geben soll. Leider verstecken sich die Tiere vor uns, aber sie fühlen sich auch in der Dämmerung und nicht in der Mittagssonne am wohlsten. Da für morgen ein straffes Programm geplant ist, bevor wir weiter in den Norden fliegen, ziehen wir einen Programmpunkt vor und besuchen die Alte Telegrafenstation von Alice Springs. Hier begann die Geschichte des Ortes, denn hier wurde während der Verlegung eines Telegrafenkabels Wasser entdeckt und so eine Ortschaft gegründet. Heute haben wir Glück und die Möglichkeit auf traditionelle Weise ein Telegramm nach Sydney zu schicken. Für 4 Australische Dollar versenden nette ältere Herren per Morsezeichen den gewünschten Text nach Sydney, von wo aus er per Post in die Welt geschickt wird. Am Nachmittag sind wir im Hotel zurück und es bleibt nun freie Zeit für eigene Erkundungen. Die meisten nutzen die warmen Temperaturen für einen Poolbesuch oder Shopping im Zentrum von Alice Springs.

13.04.2011: Alice Springs – Darwin

Heute besuchen wir noch weitere Sehenswürdigkeiten in Alice. Zuerst geht es in die School of the Air. Hier werden die großen Entfernungen im Outback für die schulpflichtigen Kinder mit Unterricht via Internet überbrückt. Früher erfolgte dies sogar nur per Mikrofon. Die Schüler verteilen sich auf eine riesige Fläche. Wir sehen einen Film über die Geschichte der Schule und können dann live verfolgen, wie der Unterricht heutzutage aussieht. Gerade werden von zwei Studios aus die Schüler der 1. und 5. Klasse unterrichtet. Auf einer kleinen Stadtrundfahrt zeigt uns Irene alles Wichtige und dazu zählt auf alle Fälle ein Stopp auf dem ANZAC Hill. Der Berg mit seinem Denkmal ist den Kriegsveteranen aus Neuseeland und Australien gewidmet und man hat von hier einen fantastischen Blick über die 30.000-Einwohner-Metropole. Anschließend fahren wir in eine Station der ?Flying Doctors", der fliegenden Ärzte. Diese sind in Deutschland besonders durch eine Fernsehserie bekannt geworden. Es besteht die Notwendigkeit der ärztlichen Versorgung für alle Bewohner des Outbacks. Mit kleinen, medizinisch voll ausgerüsteten Maschinen fliegen die Ärzte also quer durch das Land und versorgen entsprechend die Patienten. Gelegentlich werden sogar Babies in der Luft geboren. Nun heißt es Abschied nehmen vom grünen, Roten Zentrum und von unserer fantastischen Reiseleiterin und von Alice Springs fliegen wir nach Darwin im Norden. Von strahlend blauem Himmel, wechselt das Wetter auf über 30 Grad, leichte Bewölkung und Luftfeuchtigkeit wie in den Subtropen zu erwarten... Am Flughafen nimmt uns wiederum eine Schweizerin in Empfang, Esther wird uns die nächsten Tage gemeinsam mit unserem Fahrer Sheldon begleiten. Wir starten unseren Aufenthalt zurück am Ozean mit einer kleinen Stadtrundfahrt, bei der wir unter anderem das Parlamentsgebäude sehen, den Aussichtspunkt Dudley Point besuchen und die neu angelegte und schleusengeschützte Marina in Cullen Bay umfahren. Nach dem Zimmerbezug in unserem Travelodge Hotel - natürlich wieder zentral in der Stadt gelegen - bleibt Freizeit. Tipp von mir diesmal: Ein kleiner Spaziergang entlang der Sehenswürdigkeiten der Stadt zur Waterfront und dort unbedingt bei Trampoline einen Milchshake oder ein Eis genießen - richtig lecker. Wer will kann natürlich auch ins Wellenbad direkt am Meer gehen. Generell bietet sich baden in Darwin an, aber die meisten besuchen einen gesicherten Strand mit Netzen gegen Feuerquallen und Krokodile, man weiß ja nie... Übrigens darf man sich in Darwin nicht wundern, wenn man kaum alte Gebäude sieht, aber 1983 hat der Zyklon Tracy 80 Prozent der Gebäude der Stadt zerstört. Am Abend essen wir gemeinsam im Hotel.

14.04.2011: Kakadu Nationalpark

Heute können wir mal ausschlafen, unser Ausflug startet erst um 9 Uhr. In der letzten Woche hat es, wie auch in den Monaten zuvor, eigentlich viel zu viel in Darwin und Umgebung geregnet. Für das Umland bedeutet das überflutete Straßen und davon sind auch wir auf unserem Weg zum Nationalpark betroffen. Leider werden wir die berühmten Ubirr-Felsen mit den Zeichnungen der Ureinwohner nicht sehen können und auch für die Anreise ist der Arnhem-Highway gesperrt und wir nehmen den kleinen Umweg über das Südtor in den Kakadu. Auf dem Weg dahin über den uns schon bekannten Stuart Highway und später den Kakadu Highway stoppen wir zuerst in Adelaide River.  Der kleine Ort hat nicht sonderlich viel zu bieten, aber wir sehen seinen berühmtesten Einwohner, den Wasserbüffel Charlie. Er hat eine kleine Rolle in dem Australien-Klassiker ?Crocodile Dundee" gespielt, wo er von Paul Hogan hypnotisiert wurde. Er ist inzwischen verstorben und nun steht er ausgestopft auf dem Tresen des örtlichen Pubs. Unser nächster Stopp ist in Pine Creek, einer ehemaligen Goldsucherstadt. Hier besuchen wir den alten Bahnhof und den Minenpark und verbringen unsere Mittagspause. In Mayes Café ist übrigens nicht nur der Kaffee lecker, sondern auch die hausgemachten Burger sind unbedingt weiter zu empfehlen. Nun haben wir den Kakadu Nationalpark gleich erreicht und von Anfang an bestimmt eine Art Mangroven-Vegetation das Landschaftsbild. Wir steuern zuerst das Warradjan-Kulturzentrum der Aborigines an und erhalten erste Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart der traditionellen Landbesitzer, so werden die Aborigine-Stämme achtungsvoll überall genannt. Anschließend geht es zu den Nourlangie-Felsen, wo wir die tollen Felsgemälde verschiedener Generationen besuchen wollen.  Inzwischen ist es wieder drückend schwül und ein paar Schauer werden sich wohl heute nicht umgehen lassen. Die beeindruckenden Felsmalereien schauen wir uns während eines kleinen Spaziergangs an, bevor wir in die Gagudju Lodge fahren, unser heutiges Hotel. Die Anlage liegt mitten im Nationalpark und gegen Abend kommt es so zu ersten Begegnungen mit Schlangen, Geckos, Fröschen und jeder Menge Insekten.

15.04.2011: Yellow Water Cruise – Kakadu NP

Heute müssen wir zeitig aufstehen und ohne Frühstück starten wir zu einer zweistündigen Bootstour auf den berühmten Yellow Waters. Dieses Wasserwegesystem aus Flüssen und Billabongs, eine Bezeichnung für Wasserlöcher, Seen und Tümpel aus der Sprache der Aborigines, ist besonders für seinen Reichtum an Wasservögeln bekannt. Und selbstverständlich leben hier, wie in so vielen Gewässern des Nationalparks, auch die großen Krokodile. Leider haben wir Pech und kein Reptil ist zu sehen. In der Regenzeit, an deren Ende wir uns ja befinden, haben sie einfach zu viel Wasser, um sich zurück ziehen zu können. Dank unserer geschulten Bootsführer erleben wir die Flora und Fauna dieses äußerst interessanten Lebensraumes hautnah.  Nach den aufregenden Stunden auf dem Wasser geht es dann zum Frühstück und wir brechen wieder auf in Richtung Darwin. Wir stoppen zuerst in Jabiru, dem administrativen Zentrum des Parks. Dort erfahren wir einiges über die Geschichte des Ortes und seine heutige Bedeutung als Minenstadt. Unser Buschauffeur Sheldon springt ein als Guide, weil er sich extrem gut mit der Materie auskennt. Wir sehen ein riesiges Abbaugebiet von Uran und erfahren alles Wissenswerte über die Prozesse, Löhne und den Export. Heute ist wieder einmal das Mittagessen inkludiert und wir essen, wie passend zum Nationalpark, im Hotel Crocodile. Die wichtigste Frage ist heute, ob der Arnhem Highway für Busse wieder geöffnet ist... Es hat leicht geregnet in der letzten Nacht, trotzdem erhalten wir im Bowali-Besucherzentrum grünes Licht. Kurz vor der Ausfahrt aus dem Kakadu Nationalpark wird es dann kurzzeitig kritisch und Sheldon muss am Wildman River sein Können zeigen. Er steuert den Bus durch 30 Zentimeter tiefes Wasser, was auf einer Länge von ca. 1 Kilometer eine ganz ordentliche Fließgeschwindigkeit hat. Anschließend ist die Straße wieder befahrbar und wir nehmen Kurs auf Darwin. Einige heftige Regenschauer begleiten uns. Angekommen im schon bekannten Hotel Travelodge Mirambeena bleibt Freizeit für eigene Entdeckungen und individuelles Abendessen.

16.04.2011: Cairns

Heute müssen wir noch früher raus als sonst, denn unser Flieger an die Nordostküste nach Cairns startet bereits um 06.45 Uhr. Ausgestattet mit einer Lunchbox fliegen wir unserer letzten Station der Reise entgegen. Bei der Ankunft erwarten uns strahlender Sonnenschein, 28 Grad und unsere Reiseleiterin Karin Schulz. Der eine oder andere Eberhardt-Reisegast wird sie kennen, denn den letzten australischen Winter hat Karin in Deutschland verbracht und dort unsere Reisen zum Beispiel nach Frankreich oder auf die Kanalinseln geleitet. Die Wiedersehensfreude für mich ist also groß und so können wir den Tag in Cairns zeitig starten. So früh sind unsere Zimmer noch nicht fertig, darum startet ein Teil von uns wir direkt zu einem Ausflug in die Stadt, denn unsere Unterkunft liegt in Palm Cove, einem feinen Ort ca. 30 Kilometer vom Zentrum Cairns' entfernt. Von unserem Novotel Rockford bietet sich aber die Möglichkeit regelmäßig per Bus in die Stadt zu kommen und diese Chance nutzen wir für erste Erkundungen. Unser Ort hat aber auch einiges zu bieten. Zahlreiche Restaurants und Bars, einen Zoo und einen schönen Sandstrand zeichnen Palm Cove neben unzähligen Villen und einigen weiteren Hotelanlagen aus. Eine tolle Hotelanlage nebst Pool, Palmen am Strand, weißer Sand, türkisfarbenes Wasser und das Great Barrier Reef zum Greifen nah - hier fühlen wir uns wie im Urlaub und genießen den ersten freien Tag der gesamten Reise, nur zum Abendessen im Hotelrestaurant kommen alle noch mal zusammen.

17.04.2011: Great Barrier Reef

Wieder müssen wir zeitig raus, denn kurz nach 07.00 Uhr wartet der Transferbus auf uns, der uns nach Cairns in den Hafen bringt. Von hier aus startet bei wieder einmal strahlendem Sonnenschein unsere Ausfahrt mit dem Katamaran „Ocean Spirit I" nach Michaelmas Cay, einer kleinen Insel im Great Barrier Reef.
Es sind außer unserer Gruppe noch ca. 80 andere internationale Gäste an Bord und wir fahren fast zwei Stunden bis wir unser Ziel erreichen. Die sandige Vogelschutzinsel ist auf einem kleinen Abschnitt für uns zugänglich und uns erwarten einige Aktivitäten. Zunächst haben wir Freizeit zum Sonnen, zum Tauchen oder zum Schnorcheln. Viele machen das erste Mal Bekanntschaft mit dieser ruhigen Art der Unterwasserbeobachtung. Nahezu schwerelos schweben wir über dem Great Barrier Reef und bestaunen die Fisch- und Pflanzenwelt - ein einzigartiges Erlebnis. Wir nutzen die ersten Stunden unseres Aufenthaltes zum Schnorcheln, da starke Gezeiten momentan herrschen und am Nachmittag einige Korallen bereits an der Wasseroberfläche zu sehen sind. Unsere Crew verwöhnt uns mit einem leckeren Mittagsbuffet und später gibt es auch noch Kaffee und Kuchen. Außerdem fahren wir beispielsweise mit einem sogenannten „Semisubmersible", übersetzt ein halbes U-Boot... wir sind mit dem durchsichtigen Scheiben am Rumpf des Bootes unter Wasser und gleiten so über die Korallen des Riffs. Irgendwie scheint die Zeit davon zu fliegen und am Nachmittag kehren wir mit unglaublichen Eindrücken dieser faszinierenden Wasserwelt zurück nach Cairns, wo wir Freizeit für eigene Erkundungen bzw. individuelles Abendessen haben. Mit Johanna geht es noch ins Krankenhaus, nach einem Sturz auf dem Schiffe erfahren wir, dass sie sich einen Bruch im rechten Handgelenk zugezogen hat. Den Umständen entsprechend geht es ihr aber gut und bis zur Rückkehr nach Deutschland wird mit Gips weitergeholfen. Nach dem Uluru haben wir nun also ein weiteres weltbekanntes Naturwunder Australiens kennen gelernt. Übrigens, wer sich eine Katamaranfahrt auf den offenen Pazifik nicht zutraut, alle Skeptiker unserer Gruppe sind nach den Erlebnissen heute überzeugt, dass es sich einhundert Prozent lohnt, dieses Abenteuer auf sich zu nehmen. Am späten Abend kommen dann die Fotografen noch mal auf Ihre Kosten, es ist Vollmond und ein idealer Fotohimmel...

18.04.2011: Tjapukai – Kuranda – Scenic Railway

Wir starten heute gemütlich um 08.30 Uhr zu einem weiteren Erlebnistag, der uns zunächst zum Tjapukai Cultural Center führt. Hier werden Geschichte, Sitten und Bräuche der Aborigines anschaulich dargestellt. Beim Bummerang- und Speerwerfen werden wir dann sogar noch aktiv und jeder sieht selbst wie gut - oder eher nicht - er mit der Jagdwaffe der Ureinwohner umgehen kann. Außerdem gibt es noch Erklärungen zum Bushfood und Didgeridoo-Spielen. Wir haben heute einen etwas straffen Zeitplan, so dass die Gefahr besteht, dass nicht genügend Zeit zum Einkaufen bleibt. Aber mit zwei Telefonaten ist alles geregelt, der Zug für den Nachmittag verschoben und wir können relativ entspannt den Tag bestreiten. Wir brechen zur Gondelbahn Kuranda Skyrail auf. Wir schweben über den Gipfeln des Regenwaldes und steigen am höchsten Punkt der Bahn Red Peak Station aus. Inzwischen müssen wir, entgegen aller Prognosen, mit Regen fertig werden. Das hatten wir so wirklich während dieser Reise noch gar nicht. Aber wie soll der REGENwald denn sonst auch zu seinem Namen kommen und so bestaunen wir auf einem kurzen Spaziergang riesige Farne und die Artenvielfalt in den Atherton Tablelands. Kurz nach Mittag erreichen wir Kuranda. Nun heißt es losstürmen und die Souvenire für die Daheimgebliebenen beschaffen. Um 15.30 Uhr startet dann die Scenic Railway, eine historische Eisenbahn, mit uns in Richtung Freshwater Station. Unterwegs stoppen wir für Fotos an den Barron Wasserfällen und über unzählige Brücken sowie durch zahlreiche Tunnel fahren wir wieder auf Meereshöhe.

19.04.2011: Freizeit oder Ausflug in den Wooroonooran Nationalpark

Der heutige Tag bleibt für eigene Erkundungen. Die meisten fahren mit dem örtlichen Bus unkompliziert in die Stadt oder genießen die Annehmlichkeiten der Hotelanlage bzw. bummeln durch Palm Cove. Die Hälfte der Gruppe gönnt sich keine Pause und startet zu einem letzten Ganztagesausflug in den Wooroonooran Nationalpark. Der Ausflug beginnt wieder zeitig und Karin ist auch heute unsere Reiseleiterin. Zeitgleich übernimmt sie heute den Job des Chauffeurs. Der Wooroonooran Nationalpark liegt ca. 60 Kilometer südlich von Cairns. Erste Station sind die Josephine Wasserfälle. Wir reisen heute in die regenreichste Region im Nordosten Australiens und wir werden auch entsprechend empfangen... Nach einem Spaziergang durch den Regenwald fahren wir zur Krokodilfarm nach Johnston. Hier werden die Reptilien gezüchtet und auch Tiere, die als gefährlich eingestuft werden, aus dem Nationalpark eingezäunt. Neben ausführlichen Erklärungen über die Lebensweise und Verhalten der faszinierenden Tiere dürfen wir heute auch Känguruhs füttern und verschiedene Echsen anfassen. Insgesamt ein sehr gelungener Aufenthalt, der viel Wissenswertes vermittelt. Im Anschluss stillen wir unseren Hunger in Roscoes Restaurant in Innisfail bei einem italienischen Buffet. Frisch gestärkt geht es weiter zu einer relativ neuen Sehenswürdigkeit, dem Mamu Canopy Walk. Hier spazieren wir mitten durch den Regenwald und bestaunen die Vegetationsvielfalt. Höhepunkt ist ein Pfad der mitten durch die Baumkronen führt. Man schaut auf wahnsinnig saftiges Grün der Bäume und Farne hinunter und am Ende erklimmen wir einen Turm, der uns trotz tief hängender Wolken einen super Ausblick über die Johnston-Schlucht bietet. Letzter Höhepunkt des Tages soll ein Bad in einem Bach bilden. Die Stelle heißt Babinda Boulders und es ist traumhaft klares Wasser, welches echte Erfrischung verspricht. Nachdem wir allerdings den ganzen Tag etwas über Salzwasserkrokodile gehört haben, wird diesmal dieses letzte Baden zu einer Wasser Challenge. Zumindest haben wir ein mulmiges Gefühl, aber alle bewältigen die Mutprobe und wir werden mit einer wundervollen Erfrischung belohnt. Nun geht es zurück nach Palm Cove. Durch das von Zuckerrohrfeldern, Bananen- und Teeplantagen dominierte Land chauffiert uns Karin sicher zurück ins Hotel. Nach einem erlebnisreichen Tag kehren wir zurück und bevor sich alle für das Kofferpacken zurückziehen, genießen wir noch ein gemeinsames Abschiedsessen als 3-Gänge-Menü im Hotelrestaurant. Dann wird es Ernst und langsam aber sicher gehen diese wunderschönen Urlaubstage in Australien zu Ende. Alle freuen sich zwar auf zu Hause, aber die Wehmut spielt keine unwesentliche Rolle und so heißt es für uns alle: Good Bye Down Under!

20./21.04.2011: Rückflug nach Deutschland

Von Cairns aus geht es mit Zwischenlandung in Darwin und der Fluglinie Jetstar, eine Tochter von Quantas, direkt nach Singapur und von dort mit zwei Stunden Aufenthalt weiter zurück nach Deutschland. Immer ein guter Tipp: packen Sie sich für den Aufenthalt in Singapur am Flughafen Badesachen ein, es gibt einen fantastischen Pool [Eintritt ca. 7 €] und man kann so die Beine nochmals schön entspannen. Leider bleibt für uns diesmal nicht genügend Zeit dafür. Der Flug verläuft ruhig und planmäßig, nur die Anschlussflüge nach Dresden und insbesondere Leipzig sind sehr knapp. Aber alles geht gut, wenn auch für die Leipziger mit einer späteren Maschine, und mit unzähligen Eindrücken geht wieder einmal eine fantastische Reise zu Ende. Wir haben viel erlebt, aber jetzt freue ich mich auf meine Freundin und meinen 11 Wochen alten Sohn :-) Sollten Sie Gefallen an diesem Blog gefunden haben - gern natürlich auch Kritik zu Länge, Ausdruck, Inhalten - kommentieren Sie bitte. Und wenn Sie Lust bekommen haben, auch einmal mit mir unterwegs zu sein, so sind die nächsten Möglichkeiten meine heimliche Liebe Kanada im Juni 2012 sowie Chile & die Osterinseln im Oktober 2012. Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam die Welt entdecken. Ihr René Wächtler

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Oh das ist doch unfair ;-) das klingt super spannend die Reise und auch super Bilder und ich muss in die Schule :( lg und noch viel Spaß Grit

Grit Pietschmann
14.04.2011