Reisebericht: Rundreise auf dem Balkan

19.04. – 30.04.2012, 12 Tage Kroatien – Montenegro – Bosnien und Herzegowina – Serbien – Zadar – Krka–Wasserfälle – Trogir – Split – Dubrovnik – Budva – Kotor – Cetinje – Mostar – Sarajevo – Belgrad – Zagreb


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Belgrad, Sarajevo und Zagreb; die Naturwunder im Krka- Nationalpark, nette Menschen und eine Vielfalt der verschiedenen Länder begeisterten unsere Reisegruppe. Entdecken Sie den Balkan!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Die Fahrt nach Bled

19.4.2012. An der Abfahrtsstelle am Dresdner Flughafen sind schon fast alle Reisebusse eingetroffen; für die Gäste beginnt hier nun die langerwartete Urlaubsreise. Es ist noch frisch an diesem Morgen, von den Landebahnen der Flugzeuge streicht ein kühles Lüftchen herüber.
Sehr pünktlich sind unsere Gäste angekommen und so können wir zehn Minuten eher starten, das ist auch gut so, unser Weg ist noch weit.
Wir holen unterwegs noch einige Gäste ab, das geht aber sehr schnell denn die Transfers warten direkt an der Autobahn. Gegen 9.00 Uhr ist dann unsere Gruppe komplett, die große Balkanreise kann losgehen. Keinesfalls eintönig ist unsere Tour gen Süden. Hinter München, bei sehr guter Fernsicht sind schon die Alpen zu sehen. Petrus schickt uns einen Sonne- Wolkenmix bei dem auch ein Schauer nicht fehlt. Die Fahrt durch die Berge Österreichs ist immer wieder ein Genuss, teilweise schroff steigen sie auf in schwindelnde Höhen. In den letzten Tagen ist an den Bergspitzen noch einmal Schnee gefallen der bei einer Rast an der „Tauernalm“ weiß blinkend unser Auge erfreut.
Bald führt uns der Weg wieder abwärts; im Klagenfurter Becken schwenken wir auf die Autobahn ein die uns nach Slowenien bringen wird. Quer vor uns hat sich die mächtige Bergkette der Karawanken aufgebaut, auch hier sind die Bergspitzen mit frischem Schnee überzuckert. Dann tauchen wir ein in den Tunnel, und als wir das Licht wieder erblicken sind wir in Slowenien angelangt. Jetzt trennen uns nur noch etwa zwanzig Minuten von Bled und kurz vor sechs haben wir das Hotel erreicht, das Ziel des heutigen Tages.

Bled

Ich habe auf meinen Reisen schon viele schöne Orte gesehen, das slowenische Bled zählt mit zu den schönsten Flecken die ich bisher sah. Wir haben nun bis zum Abendessen noch etwas Zeit einen Abstecher zum See zu machen. Nur wenige Meter vom Hotel abwärts und eine überaus reizvolle Szenerie breitet sich aus. Der Blick schweift zur Mitte des Sees wo sich die Insel mir der Marienkirche befindet. Hier am Rand des Bleder Sees ist eine wunderschöne und gepflegte Parkanlage entstanden, zahlreiche Bänke laden zum Sitzen ein; auf dem Wasser trainieren Kanusportler für die Wettkämpfe und auf dem Weg füttert ein Mann die Schwäne die gierig die
ihnen dargereichten Happen verschlingen- es ist eine überaus romantische Impression an diesem doch etwas anstrengenden Tag. Beim gemeinsamen Abendessen trifft sich unsere Reisegruppe wieder, die munteren Gespräche am Tisch kommen schnell in Gang in Vorfreude darauf was die nächsten Tage bringen mögen.

Zadar– die Stadt der vielen Stile

20.4.2012. Der erste Blick aus dem Fenster zeigt heute Morgen trübes Wetter. Dunkle Wolken hängen tief über dem See und ein leichter Regen netzt die Dächer der umliegenden Häuser. Gegen acht sind wir dann mit unserem Bus unterwegs, unsere Fahrt führt uns zuerst in Richtung Ljubljana der slowenischen Hauptstadt. Hier reißt die Wolkendecke nun auf und zaghaft bricht sich die Sonne ihre Bahn.
Der Grenzübertritt nach Kroatien geht schnell und problemlos, die Fahrt führt uns an der Hafenstadt Rijeka vorbei in das Hinterland hinein. Rechts von uns ist die Kette des Velebitgebirges zusehen, dahinter befindet sich die Adria.
Bald schwenkt die Autobahn nach rechts ab und das Gebirge kommt immer näher. Bei der Bergspitze „Sveti Rok“ durchbrechen wir das Küstengebirge und nach dem Tunnel sehen wir schon die unermessliche Wasserfläche der Adria. Die Straße führt uns in Serpentinen hinab und gegen 15.00 Uhr haben wir Zadar, das Ziel des heutigen Tags erreicht.
Hier werden wir schon von Edi unserem Stadtführer erwartet. Er nimmt uns nun mit auf eine Reise die verschiedene Zeitepochen umfasst. Es beginnt alles mit den Überbleibseln der Römer, wir sehen die vorromanische Rotunde der Donatskirche, gehen zur Kathedrale und schlendern zum
Hauptplatz mit Stadtwache und Rathaus welches aus der Zeit Mussolinis stammt und im Neorenaissancestil erbaut wurde. Interessant ist der Platz der fünf Brunnen und vom oberen Teil des Parks werfen wir noch einen Blick auf das Landtor mit dem Markuslöwen der Venezianer. Danach endet die Führung und es verbleibt an diesem sonnigen Nachmittag noch genügend Zeit für eigene Erkundungen.
Wunderschön ist die Uferpromenade von Zadar, zahlreiche Bänke laden zum Sitzen ein, hier kann man zur gegenüberliegenden Insel Ugljan blicken und den Booten zuschauen die über das glitzernde Wasser der Adria ihre Bahn ziehen. Lohnenswert ist auch der Besuch der Meeresorgel, hier werden die Töne durch die Wellenbewegung des Meeres erzeugt.
Doch gegen 18.20 Uhr verlassen wir diesen schönen Ort und sind eine gute Viertelstunde später an unserem Hotel Pinija im kleinen Ort Petrane angelangt.
Die Sonne neigt sich dem Untergang zu, wir lassen uns das leckere Abendessen schmecken und danach führt mich der Weg noch einmal hinunter zum Wasser, denn unser Hotel liegt direkt an der Adria die leise plätschernd sanfte Wellen an das Ufer sendet.

Zu den fallenden Wassern der Krka

21.4.2012. Der Tag beginnt vielversprechend, die Sonne findet den Weg durch die Wolken. Wir sind auf der schönen Uferstraße unterwegs die Zadar mit Šibenik verbindet. Es ist ein schöner Blick hinüber auf das Meer und die vorgelagerten Inseln; dann wieder geht es durch Karstland und es dominiert die typische Macchia mit dem niedrigen Strauchbewuchs und den bunten Farben der in voller Blüte stehenden Wildpflanzen.
Kurz vor elf haben wir das erste Ziel des heutigen Tages erreicht. Tief unter uns ist der Krka- Fluss zu sehen der sich hier als See verbreitert hat und grünlich schimmernd uns einen Gruß entgegensendet.
Die Hauptattraktion ist aber der Skradinski Buk, ein gigantischer Wasserfall der über zahlreiche Terrassen  sein Wasser dem Fluss übergibt. Nachdem wir unseren Bus verlassen haben gehen wir zu Fuß zum Aussichtspunkt. Schon von weitem kündet ein mächtiges Tosen von der Urkraft des Elementes Wasser. Schäumend stürzt es die Kaskaden hinab im nimmer abreisenden Kreislauf der Natur; das Auge kann sich kaum satt sehen an diesem Wunder. In der nächsten Stunde werden wir diesen Wasserfall umrunden, mit den zahlreichen Aussichtspunkten und den hölzernen Verbindungswegen sind wir immer mittendrin. Dann noch genügend Freizeit für eigenen Erkundungen und alle sind sich einig: das war ein besonderes Erlebnis!

Trogir– Reise zurück in der Zeit

Der Nachmittag hält für uns nun einen besonderen Höhepunkt bereit. Weiter auf der Uferstraße unterwegs bestaunen wir wiederum die bunte Vielfalt der mediterranen Flora. Violett leuchtet uns der zur Zeit blühende Salbei entgegen, leuchtend gelb der Ginster und die  rot blühenden Mittagsblumen setzen einen besonderen Kontrast dagegen.
Gegen 15.00 Uhr erreichen wir Trogir um hier einen schönen Nachmittag verbringen zu können. Das schöne Wetter hat sich erhalten; in den nächsten zwei Stunden drehen wir die Zeit zurück und lassen uns einfangen vom besonderen Flair der mittelalterlichen Stadt Trogir die besonders
unter den Venezianern ihr Gesicht erhielt. Eng sind hier die Gassen wo kaum zwei Menschen nebeneinander gehen können, sonnig ist die Uferpromenade und geheimnisvoll die Stadtpaläste die hinter ihren schönen Fassaden so manch düsteres Geheimnis der Vergangenheit bergen.
Ein wohlschmeckender Kaffee mit Blick aufs Wasser, ein Eis vom Stand mit dem verlockenden  Angebot und dazu eine kulturhistorisch bedeutende Stadt- Trogir hat für alle etwas zu bieten und der Besuch der Kathedrale mit dem überaus filigranen Skulpturenschmuck von Meister Radovan lässt für alle diesen Nachmittag zum Erlebnis werden.
Gegen 17.00 Uhr verlassen wir Trogir, wir haben noch 50 Minuten Fahrt vor uns und erreichen kurz vor sechs unser Hotel in Split.

Auf römischen Spuren in Split

22.4.2012. Er war ein Sohn des illyrischen Volksstammes und einer der wenigen Römischen Kaiser die freiwillig auf das Amt verzichtet haben. Man sagt er wäre an Rheuma erkrankt gewesen und hätte sich an der Stelle wo eine Schwefelquelle entspringt seinen Palast erbauen lassen. Er war auch einer der letzten brutalen Christenverfolger, sein Name hat hier überlebt: Diokletian.
Mächtig sind die noch vorhandenen Mauern seines Palastes von der Riva aus anzusehen. Respektlos hatten die Einwohner des Mittelalters die Steine herausgebrochen um ihre Stadt in die Palastmauern zu bauen. Heute fasziniert uns diese Symbiose und wir sind mit Vesna auf Spurensuche. Vesna, unsere Stadtführerin, geht mit uns zuerst in die Kellerräume des Palastes und gleichsam rund 1 700 Jahre in der Zeit zurück. Hier unten ist vieles wie es einmal war, die Gewölbe mit den schmalen Ziegeln, die mächtigen Kalksteinquader von der Insel Bra und die hohen und großen Räume. Das hat schon so lange gehalten und wird wohl noch sein wenn auch unsere Generation verschwunden ist. Hier unten wird offenbar: die Römer haben für die Zukunft gebaut; staunend stehen wir vor  den mächtigen Zeugnissen einer Epoche die längst in den Tiefen der Geschichte verschwand. Dann sind wir wieder ans Tageslicht aufgetaucht und sehen die Häuser aus den verschiedenen Kulturen als die Römer längst nicht mehr waren. Es war die Seemacht Venedig die hier oben ihre schönen Paläste und Häuser erbauten. Jahrhundertelange Herrschaft ließ die alten Römischen Steine zu neuen Formen erwachsen und heute? Die Venezianer sind auch schon 200 Jahre nicht mehr. Alles ist in fester Hand der zahlreichen
Touristen die staunend die Gassen durchstreifen und dem munteren Treiben der heutigen Besitzer zuschauen. Am großen Platz wo sich einst Diokletian huldigen ließ sind heute Cafés eingerichtet, das Mausoleum dieses Christenhassers ist  katholische Kathedrale und die vier Eingangstore, damals streng bewacht, wurden längst von den Besuchern aus aller Welt erobert.
Es ist immer wieder ein Genuss hier zu sein, ein wunderschöner Vormittag mit den interessanten Impressionen die meine Kollegin Vesna unseren Gästen vermittelte, neigt sich dem Ende entgegen und nach einer ausgiebigen Freizeit in Split mit einem kräftigenden Mittagessen sind wir gegen eins schon wieder unterwegs in Richtung Süden.

Fahrt auf der Jadranska Magistrala

Zu den großen Höhepunkten dieser Reise zählt die Fahrt auf der Küstenstraße. Zu Beginn der Makarska Riviera neigt sich die Straße nach oben, hier, weit über 100 Meter über der Wasseroberfläche an einer malerischen Bucht legen wir einen Fotostopp ein. Tief unter uns treten Wirbel bildend unterseeische Süßwasserquellen hervor, dabei kann der Blick weit übers Meer
schweifen und so manch schönes Foto wird gemacht.
Dann sind wir wieder unterwegs an den malerischen Badeorten der Riviera vorbei, links flankiert vom Biokovogebirge. An den Bainska Jezera, Süßwasserseen im Hinterland, legen wir noch eine Pause ein. Diese Seen sind wie kleine blaue Juwelen anzuschauen; später fahren wir noch durch das Flussdelta der Neretva mit den vielen Parzellen und den darauf befindlichen Fruchtanpflanzungen um dann am späten Nachmittag das Ziel unserer heutigen Tour zu erreichen: Dubrovnik.

Fahrt durchs Land der schwarzen Berge

23.4.2012. Bevor wir uns aber die „Perle der Adria“ anschauen, sind wir erst einmal am heutigen Tag unterwegs auf Entdeckungsreise ein besonderes Balkanjuwel kennenzulernen: Montenegro. Hier wuchsen einst an den Bergen dunkle Kiefern und gaben dem Land den Namen.
Wir sind heute früh zeitig von unserem Hotel gestartet und gleich nach der Grenze steigt unsere montenegrinische Reiseleiterin zu um uns den ganzen Tag zu begleiten.
Nur wenige Kilometer und wir sind schon in der Bucht von Kotor angelangt. Nachdem wir die ersten Orte durchfahren haben, öffnet sich der Blick auf diese weitverzweigte Bucht, gleich vom
Wasser steigen die Berge auf und verleihen dieser Gegend den Eindruck eines Fjordes.
Die Spitzen der Berge widerspiegeln sich im Wasser des Meeres in das so manch rasender Wildfluss der von den Bergen kommt, seine rauschenden Wasser stürzt.
Gegen dreiviertel elf kommen wir in Kotor an und erkunden diesen traditionsreichen Ort in den nächsten eineinhalb Stunden.
Geprägt ist dieser Ort von der Seefahrt und ein bekannter Matrosenaufstand verhalf ihm zu Weltruhm. Wir sehen die Kathedrale mit den zwei Türmen, lauschen den wissenswerten Erläuterungen unserer Führerin am Hauptplatz und besuchen auch noch das Schifffahrtsmuseum mit seinen interessanten Exponaten.
Nach diesem schönen Aufenthalt geht es ab in die Berge. Vom Meeresspiegel werden wir auf über 1 000 Meter mit unserem Bus hinaufklettern und einen phantastischen Blick auf die Bucht haben. Das mächtige Kreuzfahrschiff welches in Kotor vor Anker lag, ist nun klein wie ein Spielzeug geworden als wir von oben am Aussichtspunkt herabblicken. Nun haben wir aber vorerst das Meer verlassen um im kleinen malerischen Ort Njeguši unsere Mittagspause einzulegen. Grundlegend hat sich die Landschaft verändert, wir durchfahren ein Hochtal welches von den Bergen des Lovenmassivs umgeben ist.
Wir können uns im Restaurant mit den bekannten Spezialitäten der Region, luftgetrockneten Schinken und Käse vertraut machen. Alles wird mit selbstgebackenem Weißbrot serviert und wer möchte, kann ein Glas guten Rotwein von der einheimischen Vranac- Rebe genießen.
Dann setzen wir unsere Fahrt wieder fort, in Serpentinen führt die Straße zum Lovenpass hinauf; hinter der Passhöhe breitet sich vor unseren Blicken das imposante Panorama des Steinernen Meeres aus, immer wieder ein atemberaubender Blick in die Schluchten des Balkans zu schauen. Nun senkt sich die Straße ab und bald erkennen wir im Tal die alte montenegrinische Königsstadt Cetinje.
Hier war bis 1918 das einstige Machtzentrum und Residenz des Königshauses. Ein eher bescheidener Palast diente dem Königspaar als Sitz und wir sind auf dem Weg die Wohnung des Monarchen kennenzulernen. Beim Besuch dieser Räume können wir uns dem exotischen Zauber der davon ausgeht nicht entziehen.
Dann, nach etwa einer Stunde, geht es weiter. Bald haben wir hinter den Bergen wieder die Adria im Blickfeld, links sehen wir die bekannte Halbinsel „Sveti Stefan“ und unter uns, auch auf einer Halbinsel gelegen, die Altstadt von Budva.
Dieser reizvolle Ort ist immer ein Besuch wert und bevor wir die Rückreise nach Dubrovnik antreten bleibt noch etwas Zeit durch die Gassen des Ortes zu schlendern.
Leider hat sich der Himmel eingetrübt und sendet uns immer wieder starke Schauer. Doch wir sitzen im Trockenen, da stört es uns auch nicht das wir ein wenig auf die Fähre warten müssen die uns auf die andere Seite der Bucht bringt. Als wir auf dem Wasser sind geht eben wieder ein kräftiger Schauer nieder, dicke Wolken haben sich in der Bucht von Kotor festgehangen. Dann sind wir auf dem Weg zur Grenze und nach den Formalitäten geht es weiter; im Hotel erwartet uns das reichhaltige Abendessen auch wenn es heute etwas später geworden ist. In einem sind wir uns alle einig: das war wieder ein schöner Tag unserer Entdeckungsreise.

Dubrovnik, Perle der Adria

24.4.2012. Der Blick aus meinem Fenster sagt mir das der heutige Tag so beginnt wie der gestrige endete. Dicke Wolkenschwaden ziehen am Berg hinauf und machen alles trüb und unwirtlich. Doch Besserung ist in Sicht, nach dem Mittag wird es Sonne geben und ein schöner Frühlingstag steht uns dann bevor, doch der Reihe nach.
Am Eingang der Stadt am Piletor, werden wir schon von Albin erwartet. Er wird uns diesen einmaligen Ort nun zeigen. Wir gehen über die  Zugbrücke in die Stadt und stehen schon auf der Hauptgasse Stradun. An diesem frühen Vormittag ist hier noch nicht viel Betrieb, vom großen Onofriobrunnen gehen wir langsam in das Franziskanerkloster. Wir bestaunen den wunderschönen Kreuzgang mit den verschiedenartig gestalteten Säulen und erfahren von Albin viel aus vergangenen Zeiten in denen Dubrovnik als Ragusa noch eine eigene Republik war. Auch hier tauchen wir wieder ein in eine längst vergangene Epoche und denken uns
zurück in eine Zeit die den Menschen viel abverlangte.
Eine der ältesten Apotheken Europas befindet sich im Kloster, selbstverständlich schauen wir hier hinein und sehen gar seltsame Gerätschaften aus dem medizinischen Schatz vergangener Jahrhunderte.
Dann sind wir wieder in den Gassen unterwegs und beobachten wie schwer es ist hier zu wohnen. Wir sehen die älteren Leute beim mühsamen Gang die zahlreichen Teppen hinauf um zu ihren Wohnungen zu gelangen.
Bald sind wir am Alten Hafen angelangt der uns den Blick freigibt nach Süden. Lustig schaukeln die Ausflugsboote auf den Wellen, die Besitzer warten auf Kundschaft.
Dann werfen wir noch einen Blick in die Kathedrale hinein, die trotz einfacher Barockausstattung dennoch fasziniert oder vielleicht gerade deshalb.
Das einstige Machtzentrum der Stadt war aber der Rektorenpalast, hier wurde die Politik dieser kleinen Republik gemacht. Wir erfahren von Albin noch wie damals regiert wurde und sehen an der Front dieses schönen Palastes die vielen Renaissanceelemente.
Hier endet die Führung, für die Reisegäste nun bis zum Nachmittag genügend Zeit viele
Sehenswürdigkeiten anzuschauen, natürlich darf ein Besuch der Stadtmauer nicht fehlen. Auf ihr kann man die Stadt komplett umrunden und von hier oben hat man einen einmaligen Blick auf das Häusermeer von Dubrovnik. Am Nachmittag reist die Wolkendecke auf und die Sonne gewinnt die Oberhand.

Nach Mostar

25.4.2012. Der Tag beginnt mit Blitz und Donner. Auch heute ziehen dunkle Wolkenfronten über das Meer und laden ihre nasse Last in starken Schauern ab.
Gegen acht Uhr starten wir, am südlichen Himmel zeigen sich Auflockerungen, bald wird es auch heute wieder schön.
Unser Weg führt uns die Küstenstraße entlang hinunter ins Neretvatal zur bosnischen Grenze. Leider zeugt eine lange Schlange von Fahrzeugen das wir heute Geduld haben müssen. Es sind einige bürokratische Akte zu bewältigen und die Beamten nehmen sich viel Zeit. Hier lassen wir mehr Zeit liegen als geplant, aber dann ist doch alles erledigt und wir sind bald die Neretva aufwärts unterwegs. Bald sehen wir die ersten Minarette und etwas später den hohen Kirchturm der Franziskanerkirche, wir haben Mostar erreicht.
Hier werden wir schon von Adnan unserem Stadtführer erwartet. Zu Fuß sind wir nun unterwegs und schauen zuerst in eine Moschee hinein. Etwas exotisch ist es hier schon, aber Adnan wird uns mit viel Sachkenntnis den Islam in der bosnischen Ausprägung näherbringen. Dann befinden wir uns zwanzig Meter über der Neretva, grünliche Fluten ziehen unter unseren Augen vorbei. Wir stehen auf dem Wahrzeichen der Stadt: der Alten Brücke die unter den Türken entstand und nach der Zerstörung im letzten Krieg im Originalzustand wieder aufgebaut wurde. Es ist das eine traurige Geschichte, schön ist es aber auch das Touristen aus der ganzen Welt dieses einzigartige Monument wieder besuchen können.
Danach gehen wir noch zum Türkischen Haus, sehen die uns unbekannten Alltagsgegenstände, die Kleidung und die Wohnräume einer Familie. Dabei erfahren wir vieles über das uns zum Teil fremdartige Leben der Bewohner und lassen eine vergangene Zeit vor unseren Augen aufleben, mit all der orientalischen Romantik wie wir sie von den Märchen aus Tausend- Und- Einer- Nacht kennen.
Der Rundgang endet mit einem Blick auf die Alte Brücke und bei einem sonnigen und warmen Frühlingstag bleibt den Reisegästen ein erholsamer Nachmittag mit viel Freizeit in dieser einmaligen Stadt. Danach fahren wir zu unserem sehr schönem Hotel „Bevanda“ und zum Abendessen treffen wir uns alle wieder, die Ereignisse des Tages haben uns einen guten Appetit beschert.

Sarajevo

26.4.2012. Petrus hat die letzten Wolken weggeschickt und die Sonne sieht uns auf der Fahrt durch die Schlucht der Neretva. Der Fluss hat sich hier tief eingegraben, romantischer kann es kaum sein. Die Straße windet sich am Flussufer entlang und wir gewinnen immer wieder schöne
Eindrücke von dieser Schlucht.
Dann treten die Berge zurück und vor uns wird das Tal breiter. Der Ort Jablanica kommt in Sicht, hier tobte im 2. Weltkrieg die Schlacht an der Neretva. Selbstverständlich legen wir an diesem geschichtsträchtigen Ort eine Pause ein. Wir sehen eine damals gesprengte Brücke die noch heute im Fluss liegt und den Partisanenzug.
Dann nehmen wir die Fahrt wieder auf und erreichen kurz vor zwölf Sarajevo. Das Wetter bleibt schön, mit unserer jungen und gut aussehenden Stadtführerin Berina erkunden wir nun die Bosnische Hauptstadt. Wir sind im ehemals türkischen Teil Bašaršia unterwegs mit der ganz eigenen Atmosphäre des Orients. Zahlreiche Minarette streben schlank gen Himmel, überall werden uns zum Teil fremdartige Gegenstände zum Verkauf angeboten, die ersten Grills mit den leckeren Fleischspeisen sind auch schon in Betrieb und strömen einen verlockenden Duft aus. Berina weiht uns in die Geheimnisse osmanischer Lebenskultur ein und entführt uns in eine exotische Welt.
Dann sehen wir noch den Habsburger Teil der Stadt, hier treffen wir nun eine völlig andere Kultur an, die typischen K.u.K.- Häuser die katholische Kathedrale, die jüdische Synagoge und zum Schluss den barocken Bau der serbisch orthodoxen Kirche. Es ist der besondere Reiz einer
besonderen Stadt; Juden- und Christentum und wenige Schritte weiter der Islam, in diesem Mix wohl einmalig in dieser Welt.
Dann stehen wir noch an dem Platz der 1914 unrühmliche Weltgeschichte schrieb. Hier an dieser Ecke erschoss der Gymnasiast Gavrilio Prinzip das österreichische Thronfolgerpaar und löste damit den 1. Weltkrieg aus.
Es war eine schöne Führung, nun haben unsere Gäste viel Freizeit um an diesem sonnigen Tag die Stadt mit ihren verschiedenen Impressionen selbst zu erkunden.

Von Sarajevo nach Belgrad

27.4.2012. Früh halb neun heißt es nun Abschied von Sarajevo zu nehmen. Bald haben wir den Trubel der Großstadt hinter uns gelassen und sind im dünnbesiedelten Teil Bosniens unterwegs. Wir durchfahren die geheimnisvollen Wälder wo Bären und Wölfe hausen, durchqueren die entlegenen Dörfer, sehen Menschen die einfach gekleidet sind und ein nicht immer leichtes Los zu tragen haben und können bei dieser Tour erkennen das im Hause Europas noch viel zu tun bleibt!
Wir sehen die große Kohlenhalde von Tuzla und sind etwas später im flachen Land unterwegs. Später, an den Grenzen müssen wir uns etwas in Geduld üben, doch bald sind wir an den Toren der Serbischen Hauptstadt Belgrad angelangt. Der obligatorische Stau lässt nicht lange auf sich warten, es ist nicht ganz einfach uns zu unserem Hotel vorzukämpfen, gegen 18.00 Uhr haben wir es dann doch erreicht.

Die Serbische Hautstadt Belgrad

28.4.2012. Das Wetter hat sich während der Reise grundlegend geändert. Trüb und kühl sind wir gestartet, nun haben wie schon Sommer. Die Sonne ist über dem Häusermeer von Belgrad aufgegangen und schon am Vormittag ist es recht warm.
Wir werden von unserer Stadtführerin Jasna am Hotel abgeholt und kämpfen uns nun durch den Verkehr der Großstadt. Unser erstes Ziel ist die Festung Kalemegdan, ein wahrer Ruhepunkt im etwas lauten Belgrad. Kalemegdan ist heute die grüne Oase der Stadt, wir durchqueren die ehemaligen Festungsmauern und kommen bald am schönen Aussichtspunkt an. Von hier oben kann man den Blick weit ins Land schweifen lassen. Zu unseren Füßen ergießt die Sava ihre
Ströme in die Donau, die dazwischen liegende Kriegsinsel ist heute ein friedliches Refugium für die Vogelwelt.
Jasna bringt uns die komplizierte Geschichte ihres Landes und ihrer Stadt näher und bei der weiteren Rundfahrt sehen wir auch noch die Wunden die Belgrad 1999 geschlagen wurden, deren Auslöser eine hochmütige Politik war. Es sind letztendlich berührende Tatsachen und wir als deutsches Volk wissen sehr gut dass für die Verbrechen Weniger eine Nation insgesamt die Verantwortung zu tragen hat. Es war schwer für uns diese Lektion zu lernen, die Serben sind auf einem guten Weg die Dinge realistischer zu betrachten.
Bei unserer weiteren Rundfahrt sehen wir das an dieser Stadt viel gearbeitet wird, das Haus Europa hat viele Zimmer, einige müssen noch grundlegend saniert werden. Dennoch ist Belgrad eine interessante Stadt, wir fahren hinauf ins Villenviertel wo heute noch Titos Witwe Jovanka lebt und bald haben wir die riesige Kuppel der Kirche zum Heiligen Sava vor uns.
Schon seit Ewigkeiten eine Baustelle doch konnte ich in den letzten Jahren durchaus die langsamen Fortschritte sehen. Atemlos stehen wir im Innenraum, unser Blick geht hinauf zur mächtigen Kuppel. Im Hintergrund sind sakrale Gesänge zu hören und vor den aufgestellten Ikonen bekreuzigen sich die Gläubigen, auch wenn diese Kirche noch im Bau ist dient sie den orthodoxen Christen schon als aktives Gotteshaus.
Etwas nachdenklich verlassen wir den Komplex, die religiöse Stimmung wirkt noch nach. Aber bald sind wir wieder im Trubel der Großstadt angelangt, am Parlamentsgebäude vorbei erreichen wir den Studentenplatz und schauen uns noch mit Jasna die wirklich reizvolle Fußgängerzone „Knez Mihaila“ an. An der Kathedralkirche endet nun die wissenswerte Führung in einer Stadt die viele
Gesichter hat. Dank meiner Kollegin konnten wir Einblick gewinnen und unser Wissen doch erweitern; dann verbleibt noch etwas Freizeit.
Doch, gegen 13.00 Uhr verlassen wir die Stadt und sind bald auf der Autobahn unterwegs. Bei unserer Fahrt durch Slawonien sehen wir die Felder des wichtigsten kroatischen Anbaugebietes, hier gedeiht auch ein guter Wein.
Die Sonne neigt sich langsam dem Untergang zu und gegen 19.45 Uhr haben wir unser Hotel in Zagreb erreicht.

Zagreb

29.4.2012. Heute werden wir nun die dritte europäische Hauptstadt dieser Reise kennenlernen. Der Tag verspricht wieder schön zu werden als wir gegen 9.00 Uhr starten. Zuerst erkunden wir die kroatische Hauptstadt mit dem Bus. Vieles ist in der unteren Stadt noch aus Habsburger Zeit erhalten geblieben. Wie ein Schachbrettmuster sind Häuser und Straßen angeordnet. Dann fahren wir am Hauptbahnhof vorbei und sehen gegenüber das Reiterstandbild des ersten kroatischen Königs Tomislav. Dann steigt die Straße an und wir erreichen den Mirogoj- Friedhof. Beindruckend ist hier die Architektur, richtungsweisend die Idee  alle Menschen friedlich nebeneinander ruhen zu lassen, egal welchen Glauben sie einst hatten.
Dann noch eine kurze Fahrt zum Kaptol dem Bischofsbezirk. In der mächtigen Kathedrale ist eben Sonntagsmesse und feierliche Orgelklänge dringen an unser Ohr. Es ist eine besondere Stimmung diesen Ritualen lauschen zu können und so halten wir  einige Minuten inne diese Impression in uns aufzunehmen.
Die Führung geht dann über den Markt der selbst am Sonntag ein munteres Treiben aufzuweisen hat. In der oberen Stadt angelangt durchqueren wir das Steintor, das einzige noch erhaltenes Stadttor aus dem Mittelalter, gehen vorbei am Parlamentsgebäude und bestaunen oben auf dem Platz die bunten Dachziegel der Markuskirche. Von dieser Oberstadt aus wird das Land Kroatien
regiert, hier hat auch das Parlament seinen Sitz.
Etwas weiter stehen wir am Aussichtspunkt und können den Blick schweifen lassen über ein grandioses Stadtpanorama.
Langsam neigt sich die Führung dem Ende entgegen und unten am Jelai Platz verabschiedet sich nun unsere Stadtführerin. Es war ein schöner Vormittag und viel Neues haben wir dabei erfahren über die Geschichte und Gegenwart dieser sehenswerten Stadt.
Es verbleibt unseren Gästen bis 14.00 Uhr noch genügend Zeit um bei diesem schönen warmen Tag sich noch vieles anzuschauen, eine Mittagsmahlzeit einzunehmen oder einen der vielen Eisstände aufzusuchen und von dieser leckeren Köstlichkeit zu kosten.

Von Zagreb in die Steiermark

Die frühe Nachmittagssonne sieht uns nun schon auf der Fahrt durch die Hrvatske Zagorje, dem sanft hügligen Land. Es ist das eine sehr reizvolle Gegend mit schöner Natur, einigen Burgen und lieblichen Dörfern.
Nach dem Grenzübertritt nach Slowenien sind wie in der Ebene des Draufeldes unterwegs und sehen im Hintergrund schon die Erhebungen des Pohorje- Gebirges, zu dessen Füßen die Stadt
Maribor liegt. Hier wird auch ein guter Tropfen Wein gezogen, doch unsere weitere Fahrt führt uns nach Österreich. An Graz vorbei kommen wir kurz nach halb sechs in Semriach an um in unserem Hotel rasch die Zimmer beziehen zu können; bis zum Abendessen verbleibt noch etwas Zeit zu einem Spaziergang in diesem reizvollen Örtchen inmitten einer blühenden Frühlingsnatur. Ein letztes Abendessen vereint noch einmal unsere Reisegruppe und mit munteren Gesprächen in trauter Runde lassen wir die erlebten Tage Revue passieren.

Heimfahrt

30.4.2012. Heute werde ich von einem Hahn geweckt der irgendwo im Ort zu krähen beginnt. Der Blick aus meinem Zimmer sagt mir das uns wieder ein schöner Tag ins Haus steht. Wenn es auch der Heimreisetag ist so gestaltet sich die Fahrt durch die Berge auch immer zu einem Hochgenuss und das Wetter verspricht viele schöne Impressionen.
9.15 Uhr, es ist Zeit zu starten, etwas wehmütig nehmen wir Abschied vom schönen Semriach und sind bald unten im Tal der Mur um hier auf die Autobahn einzuschwenken.
Die Sonne lacht vom Himmel und bescheint eine wirklich reizvolle Szenerie. Auf den saftig grünen Wiesen sind die leuchtend gelben Farbtupfer der Löwenzahnblüten zu sehen; die Bergspitzen sind mit einem zarten Weiß übergossen und über allem strahlt das blaue Himmelsfirmament und erfreut unser Auge. Heute geht es schnell voran, bald haben wir die Alpenregion verlassen und bei der Fahrt durch Niederbayern und der Oberpfalz sehen wir auf den fruchtbaren Böden die in voller gelber Blüte stehenden Rapsfelder. Schöner kann ein Urlaub nicht enden, die Wehmut des  Abschieds wird abgemildert durch diese schönen Eindrücke die wir entlang unserer Strecke genießen können.
Dann geht alles recht schnell, im Vogtland verlassen uns die ersten Gäste, die Transferautos die unsere Gäste an der Haustür abliefern werden, stehen bereit; überpünktlich werden wir auch Dresden erreichen- hier endet unsere Entdeckungsreise.

Letzte Gedanken

Ich glaube auch diese Tour hat den Gästen viele neue Erkenntnisse beschert über eine Region die vielen noch unbekannt ist. In den zahlreichen Gesprächen habe ich ein interessiertes Publikum gefunden, vorururteilsfrei, wissbegierig, tolerant und am Ende der Reise um viele Erkenntnisse
reicher. Haben Sie, liebe Studienreisegäste vielen Dank dafür!
Für ihre Aufmerksamkeit und Wissbegierde und überhaupt für Ihr Dabei sein! Die Länder die wir bereisten, haben ihre eigene Faszination, ich hoffe auch weiterhin Reisegäste dorthin begleiten zu dürfen denn eines ist sicher: mir sind diese Länder in den letzten Jahren ans Herz gewachsen mit all ihren Schönheiten und Problemen in einer der reizvollsten Ecken Europas, dem Balkan.
Das Motto von „Eberhardt- Travel“ heißt: RICHTIG REISEN IN DIE GANZE WELT, ich glaube wir haben gemeinsam diesen schönen Gedanken in die Praxis umsetzen können!
Dafür bedankt sich stellvertretend für alle Organisatoren dieser Reise die zwangsläufig immer im Hintergrund bleiben müssen Ihr:
Steffen Mucke, Reiseleiter.

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