Reisebericht: Rundreise auf dem Balkan

16.04. – 27.04.2014, 12 Tage Kroatien – Montenegro – Bosnien und Herzegowina – Serbien – Zadar – Krka–Wasserfälle – Trogir – Split – Dubrovnik – Budva – Kotor – Cetinje – Mostar – Sarajevo – Belgrad – Zagreb


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Die Wunder der Natur im Krka Nationalpark, Historie in Dubrovnik, Sarajevo und Belgrad; unberührte Landschaften in Montenegro und authentische Begegnungen in Bosnien. Das alles und noch viel mehr konnten wir auf dieser einmaligen Reise entdecken.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Reise durch die Alpen nach Bled in Slowenien

16.4.2014. Der April macht seinem Namen alle Ehre auf unserem Weg nach Süden. Es ist noch dunkel als wir am Dresdner Flughafen starten; der Weg durch das Vogtland und später durch Franken ist gesäumt von Sonne, Wolken und Graupelschauern.
Pünktlich konnten wir unsere Fahrt beginnen, denn die meisten Gäste wurden vom Haustürservice rechtzeitig abgeholt.
An Nürnberg vorbei gelangen wir in den Raum München, hier werden wir von einem Stau etwas ausgebremst. Am Rasthof Vaterstetten können wir die Gäste aus Baden Württemberg begrüßen, hier ist nun unsere Reisegruppe komplett.
Schon hinter München sind die ersten Berge zu sehen, die meisten haben sich eine Wolkenmütze aufgesetzt; nach der österreichischen Grenze befinden wir uns dann in der wunderbaren Bergwelt der Alpen. An der romantischen Salzach vorbei steigt die Tauernautobahn langsam an und wir fahren gleichsam noch einmal in den Winter hinein. Bei unserer Rast auf der Tauernalm sind dann die winterlichen Impressionen perfekt: vor uns ragen die Berge steil auf, sie alle tragen eine weiße Decke frischgefallenen Schnees.
Dann, hinter dem Tauerntunnel, senkt sich die Autobahn wieder ab und in Kärnten, kurz hinter Spital an der Drau, ist dann auch schon die Bergkette der Karawanken auszumachen, dahinter liegt unser heutiges Ziel.
Nach dem Tunnel langen wir in Slowenien an und von hier geht es flott zu unserem Hotel in Bled. Schnell sind die Zimmer verteilt und vor dem Abendessen nutzen wir die Möglichkeit noch zu einem Bummel am malerischen See.
Tief in die Berge eingeschnitten liegt dieses Juwel; im Hintergrund ist die Insel mir der Marienkirche zu sehen, hoch über der Wasserfläche thront die Burg und der Blick zum Triglav, dem höchsten Berg in Slowenien, ist nun auch frei geworden. Selbst wenn hier ein kühler Wind weht, diese Eindrücke vor dem Abendessen waren grandios und so trifft sich unsere Reisegruppe mit gutem Appetit bei angeregten Gesprächen gegen sieben im Hotelrestaurant wieder.

Auf dem Weg nach Norddalmatien– Zadar

17.4.2014. Mein erster Blick nach dem Erwachen geht hinaus aus dem Fenster. Die im Osten aufgegangene Sonne bescheint die Karawanken die um diese Zeit wie in einem magischen Licht erstrahlen.
Die erste Stärkung gibt uns das reichhaltige Frühstück und gegen acht können wir dann starten. Schnell haben wir das pittoreske Bled hinter uns gelassen und sind auf dem Weg in Richtung Ljubljana. Immer noch begleiten uns die Berge auf der schönen Fahrt; an der Slowenischen Hauptstadt vorbei nehmen wir unseren Weg dann in Richtung Süden.
Bald verlassen wir die Autobahn und über zahlreiche Kurven fahren wir durch ein malerisches Land in welchem der Frühling erst zaghaft Einzug gehalten hat.
Die Grenzformalitäten nach Kroatien gehen völlig problemlos, wenig später sehen wir auch die große Fläche der Adria und die vorgelagerten Inseln. Doch zunächst sind wir erst einmal im Hinterland unterwegs, hier ist nun das Wetter vollkommen umgeschlagen, dunkle Wolken ziehen rasch ihre Bahn, ihre nasse Last vermischt mit Schnee häufig auf uns abzuladen. Bald macht sich auch die Bora, meine stürmische Freundin, bemerkbar; vor dem Mali- Alan-Tunnel müssen wir deshalb auch die Autobahn verlassen und einen Umweg fahren der uns durch das Zrmanja- Tal führt-  eine durchaus reizvolle Strecke.
Kurz nach drei und fast pünktlich rollen wir in Zadar ein; die Wolken haben sich verzogen und trotz des kühlen Windes können wir hier einen angenehmen Nachmittag verbringen.
Wir werden schon von Maja unserer kompetenten Stadtführerin erwartet, sie wird uns nun auf eine Reise durch verschiedene Epochen mitnehmen. Wir beginnen bei den Römern, sie hinterließen uns Teile des Forum Romanum. Dicht daneben bauten im 9. Jahrhundert die Christen ein erstes Gotteshaus: die wirklich schöne Rotunde der Donatskirche die mit ihrem weißen Kalkstein von der Nachmittagssonne beschienen wird. Ein Abstecher führt uns hinauf zur Meeresorgel, hier macht Mutter Natur die Musik; mächtige Wellen bieten uns ein Furioso.
Über die Fußgängerzone gelangen wir zum Hauptplatz mit seinem munteren Leben und den schönen Gebäuden, gehen noch an der Simonskirche vorbei, erfahren etwas über die fünf Brunnen die umstanden sind von uralten Befestigungsmauern und beenden die Führung mit Blick auf den kleinen Hafen und das Landtor aus venezianischen Zeiten.
Hier verabschiedet sich Maja und es beginnt die Freizeit für individuelle Erkundungen in dieser einmaligen Stadt.
Es ist 18.15 Uhr als wir dann unsere Fahrt wieder aufnehmen und wenig später an unserem Hotel „Pinjia" anlangen. Hier lassen wir nun diesen ereignisreichen Tag langsam ausklingen auch in der Vorfreude was der Morgige bringen mag.

Die Wunder der Natur im Krka– Nationalpark

18.4.2014. Heute, am Karfreitag, lacht uns wieder die Sonne von einem strahlend blauen Himmel herab. Unser Wunsch ist, als wir uns gegen neun zur Abfahrt treffen, dass es so bleiben möge, denn ein besonderes Naturereignis steht auf dem Programm.
Entlang der Adriaküste mit Blick auf die vorgelagerten Inseln führt uns der Weg gen Süden. Ohne Verzögerung langen wir am Park an; schnell sind die Tickets geholt, nun beginnen wir die Fahrt hinunter zum Skradinski Buk, dem spektakulären Wasserfall. Spektakulär ist auch die Fahrt die Serpentinen hinab; der Fluss Krka hat sich hier einen großen See geschaffen dessen Wassermassen bis zum Horizont reichen.
Ein tobendes Rauschen empfängt uns am Aussichtspunkt; unbändig nimmt das Wasser seinen Lauf über zahlreiche Barrieren hinunter ins Tal. Ein feiner Nebel hängt über allem- ein beeindruckendes Schauspiel.
Unser Rundgang führt zuerst hinunter auf die Brücke; hier kommt und das Wasser direkt entgegen und verschwindet unter unseren Füßen. Weiter geht der Weg wieder hinauf; über Wege und Holzbohlen sind wir mitten im Geschehen und an den zahlreichen Aussichtspunkten gibt es immer wieder neue Perspektiven auf das grandiose Naturschauspiel. Nach der Runde verbleibt noch genügend Zeit für die zahlreichen ethnologischen Ausstellungen, auch zu einem Kaffee im Restaurant direkt über den Fällen und immer wieder können phantastische Fotos geschossen werden. Um die Mittagszeit setzten wir dann unsere Fahrt fort, neuen interessanten Zielen entgegen.

Zurück in der Zeit– Trogir

Strahlend brechen sich die Sonnenstrahlen in den Wellen der blauen Wasserfläche der Adria und erzeugen ein gleißendes Funkeln als wir unseren Weg entlang der zahlreichen Buchten und verträumten Orte nehmen. Eine besonders schöne Impression stellt der Ort Primošten dar, auf einer Halbinsel gelegen, dicht mir Häusern besetzt, gibt er ein schönes Fotomotiv ab.
Doch unser Ziel heißt Trogir- ein Ort an der Adria der noch im Originalzustand erhalten blieb. Schnell sind wir dem etwas hektischen Verkehr entschwunden und eingetaucht in die schmalen Gassen zwischen den uralten Häusern. Hier lässt sich die Zeit gleich um Jahrhunderte zurückdrehen und in unserer Phantasie ersteht das Leben vergangener Zeiten als die Venezianer die Herrschaft ausübten. Hier muss man ganz schön aufpassen im Gewirr der Gassen die Orientierung zu behalten; unvermutet steht man aber an der sonnendurchfluteten Promenade; am Kai sind Schiffe festgemacht die auf den Wellen schaukeln. Natürlich sollte auch ein Besuch der Kathedrale nicht fehlen; immer wieder beeindruckend ist der filigrane Figurenschmuck am Hauptportal, geschaffen vom großen Meister Radovan, ausgeführt in hellem Kalkstein.
Wie überall wo es schön ist vergeht die Zeit viel zu schnell; mit diesen schönen Eindrücken versehen treffen wir uns 17.00 Uhr alle wieder um dann direkt zu unserem Hotel zu fahren; eine knappe Dreiviertelstunde später können wir dann schon die Zimmer beziehen, ein schöner Tag neigt sich langsam dem Ende entgegen.

Besuch von Split und Fahrt entlang der Küste nach Dubrovnik

19.4.2014. Wieder hat sich ein schöner Tag eingestellt. Über den nahen Bergen ist schon längst die Sonne aufgegangen als sich unsere Reisegruppe zur Abfahrt trifft. Unser Ziel heute ist eine ganz besonders interessante Altstadt: Split. Hier schuf sich einst der Römische Kaiser Diokletian seinen Palast, später wurde eine mittelalterliche Stadt hineingebaut und diese einmalige Symbiose wollen wir uns an diesem Vormittag anschauen.
Von der Adria weht noch ein kühles Lüftchen als wir mit unserer Stadtführerin an der Riva unter Palmen langsamen Schritts zum Palast gehen. Bald sind wir eingetaucht in die alten Mauern und in den Kellergewölben sind wir nun im alten Rom angelangt. Diese Baukunst erstaunt immer wieder, wie alt dieses Gebäude ist und wie gut erhalten bis zum heutigen Tag!
Dann tauchen wir wieder am Tageslicht auf und befinden uns mehrere Epochen später in der Baugeschichte; es waren in erster Linie die Venezianer die uns Häuser und Paläste hinterließen. Immer wieder schön ist der Bummel durch die schmale Gassen in denen sich zahlreiche Geschäfte befinden; dann sind wir außerhalb des Palastes angelangt und stehen am Goldenen Tor. Gegenüber ist das Denkmal vom Bischof Gregor zu sehen und dann geht es wieder hinab zu Meer. Hier endet die wissenswerte Führung aus fast 2 000 Jahren Geschichte und nun beginnt die Freizeit in welcher allen individuellen Interessen nachgegangen werden kann.
13.15 Uhr. Wir starten zu unserer Fahrt auf der Küstenstraße nach Süddalmatien. Entlang des Mosor- und Biokovogebirges, auf den obersten Spitzen haben sich Wolken wie große Betten aufgelegt, führt uns der Weg später durch das fruchtbare Neretvatal mit den vielen Kanälen und Mandarinenbäumen. Dabei werden wir weiterhin von der Sonne verwöhnt, bei diesem Wetter wird die Fahrt zum Genuss und das Auge schweift immer wieder von den hohen Bergen hinunter zur blauen Adria und den vorgelagerten grünen Inseln.
Als wir dann kurz nach sechs an unserem Hotel in Dubrovnik anlangen, neigt sich auch dieser eindrucksvolle Tag langsam dem Ende entgegen.

Durchs Land der schwarzen Berge– Montenegro

20.4.2014. Grollender Donner und grelle Blitze lassen uns am sehr frühen Morgen aus dem Schlaf schrecken. Leider hat Petrus schlechtes Wetter von Italien herübergeschickt welches uns heute begleiten wird.
Dennoch hat sich unsere Reisegesellschaft pünktlich zur Abfahrt eingefunden um ein weiteres schönes Land bei unserer Entdeckungsreise auf dem Balkan zu besuchen. Venezianische Seefahrer gaben ihm den Namen nach den dunkel bewaldeten Höhen: Montenegro, die Schwarzen Berge.
Der Grenzübertritt mit den Formalitäten ist schnell erledigt, wenig später steigt Vesna zu, unsere montenegrinische Reiseleiterin; sie wir uns den gesamten Tag sehr kompetent begleiten.
Als wir in die Bucht von Kotor einschwenken haben sich hier dunkel- drohende Wolken festgehangen. Blitz und Donner verfolgen uns bei der Fahrt um die Bucht die einem norwegischen Fjord sehr ähnlich ist.
Als wir unseren Rundgang durch Kotor, unserem ersten Ziel, beginnen hat sich die Sonne vorsichtig herausgewagt. Wir gelangen durch das Haupttor zum Großen Platz und von hier zur Kathedrale. Mächtiges Glockengeläut ruft die Gläubigen zur Ostermesse. Wir besuchen derweil das Marinemuseum und danach verbleibt noch etwas Zeit für persönliche Erkundungen.
Dann geht es hinauf in die Berge. Die Wolken kommen uns immer näher als wir die 25 Serpentinen erklimmen und oben am Aussichtspunkt haben wir einen einmaligen Blick hinunter in die Bucht die gerade von der Sonne beschienen wird, währenddessen sich ringsum die dunklen Wolken ballen- sehr eindrucksvoll!
Im schönen Dorf Njeguši, welches in einer Hochebene liegt, bekommen wir einen Mittagsimbiss, luftgetrockneten Schinken und würzigen Käse serviert mit dem typischen Weißbrot der Region- einfach lecker. Dann geht es noch etwas hinauf, über den Lovcenpass und dann wieder hinunter nach Cetinje, dem alten Königssitz. Leider hat nun Petrus wieder die Schleusen geöffnet, aber trockenen Fußes sind wir im ehemaligen Palast unterwegs, bestaunen die schönen Einrichtungen und erfahren viel über das Leben dieses Monarchen.
Dann geht es wieder bergab um zur Küste zu gelangen; bei der Fahrt durch die Berge klatscht der Regen buchstäblich an die Fenster. Als wir aber in Budva anlangen, hat es wieder nachgelassen, nur ein leichtes Tröpfeln bleibt. Eine Stunde Zeit zur Erkundung und dann geht es wieder in Richtung Dubrovnik zu unserem Hotel zurück. Bei Lepetane kreuzen wir die Bucht mit der Autofähre und hinter Herceg Novi gelangen wir zur Grenze. Kurz vor halb neun langen wir an unserem Hotel an wo für uns schon das Abendessen vorbereitet ist.

Die Adriaperle Dubrovnik

21.4.2014. Leider möchte uns auch heute Petrus ärgern. Als uns Antea, unsere Stadtführerin abholt, ist es noch trocken, auf dem Weg zum Bus fängt es aber wieder an zu tröpfeln.
Das hemmt aber unseren Tatendrang nicht eine der schönsten Städte des Mittelmeerraumes zu besuchen- Dubrovnik. Als wir am Pile-Platz anlangen sind schon die mächtigen Mauern der einst mächtigen Republik Ragusa zu sehen. Durch das Stadttor gelangen wir zur Stradun, der Hauptachse der Stadt. Über schmale Gassen führt uns der Weg dann über den bunten Markt zur Kathedrale. Von hier haben wir einen schönen Blick auf den Rektorenpalast und andere Gebäude. Antea entführt uns in eine interessante Historie, weiß viel über die einstige Macht zu erzählen und im Alten Hafen sehen wir auch die historische Quarantänestation.
Dann sind wir in der sogenannten Fressgasse unterwegs; zahlreiche gute Restaurants locken mit verlockenden Fischspezialitäten, gerade das Richtige für ein stilvolles Mittagessen.
Dann schauen wir noch in das Franziskanerkloster hinein; außerordentlich sehenswert ist der Kreuzgang, kulturgeschichtlich wichtig die uralte Apotheke und am Ende der Führung mit Antea sind wir alle etwas schlauer geworden.
Nachdem sie sich von uns verabschiedet hat ist nun der ganze Tag noch zur freien Verfügung; jeder kann sich nach Herzenslust in Dubrovnik umschauen um dann individuell und ohne Zwang zu unserem Hotel zurückkehren.
Leider trübt uns der Regen der nicht aufhören will doch etwas die Stimmung, dennoch, als wir uns zum Abendessen wiedersehen, überwiegt die Freude über diesen schönen Tag und die Hoffnung bleibt, dass es morgen dann besser werden möge.

Mostar

Heute werden wir nun in einen völlig neuen Kulturkreis eintauchen. Nach dem vom katholischen Christentum geprägten Kroatien geht es nun nach Bosnien, in eine Stadt die von den Osmanen und dem Islam beeinflusst wurde.
22.4.2014. Die bange Frage: wie wird das Wetter? Unsere Tour führt uns zuerst auf der Uferstraße entlang. Dichte Wolkenschleier hindern uns an der Sicht, doch die Sonne kämpft sich dennoch bald Bahn und im Neretvatal angekommen, reißt die Wolkendecke auf und nun wird es richtig schön.
Vorbei an den Fruchtpflanzungen des Tals gelangen wir an die Grenze zu Bosnien. Die Formalitäten gehen schnell und nun ändert sich auch der Kulturkreis.
Links begleitet uns das grünliche Band der Neretva und bald tauchen wir ein in gebirgiges Land. Unser erstes Ziel für heute ist der Ort Pocitelj. Wie Schwalbennester sind die Häuser in den Hang gebaut, den Blick dominiert die Moschee. Immer wieder schön ist der Besuch  dieses gepflegten Gotteshauses und die ganz Wagemutigen trauen sich den Aufstieg zum Festungsturm zu. Einen grandioseren Blick kann es gar nicht geben; den Besucher erwartet die Aussicht hinunter zur Neretva wie sie sich durch die sanften Berge schlängelt.
Dann nehmen wir die Fahrt wieder auf unserem eigentlichen Ziel entgegen: Mostar. Als wir am Parkplatz aussteigen, umfängt uns warme Luft und die Sonne lacht. Dann beginnt unser Rundgang mit dem Stadtführer Sascha; sehr anschaulich zeigt er uns seine Heimatstadt. Wir gehen zuerst über das wichtigste Wahrzeichen der Stadt, es ist die Stari Most- die Alte Brücke. In einem Bogen überspannt sie die Neretva, hinüber auf die andere Seite zu gelangen ist etwas beschwerlich. Durch eine schmale Gasse mit vielen Souvenirbuden führt uns der Weg zum Türkischen Haus. Sascha zeigt uns hier wie die Familien unter osmanischen Verhältnissen gelebt haben, eine uns fremd und exotisch anmutende Welt.
Dann führt uns der Spaziergang zurück und wir besuchen eine Moschee. Sehr aufschlussreich bekommen wir eine Erklärung über den Islam in Bosnien und von der Terrasse der Moschee gibt es einen schönen Blick zum eleganten Bauwerk der Stari- Most.
Dann verabschiedet sich Sascha und es verbleibt noch genügend Freizeit in dieser wunderschönen Stadt die fast aus einem Märchen von Tausend und einer Nacht erstanden scheint. Petrus verwöhnt uns mit einem warmen und sonnigen Frühlingstag und lässt den Aufenthalt zum Genuss werden.
Am Abend, nachdem wir zu unserem wunderschönen Hotel „Bevanda" gefahren sind, trifft sich unsere Reisegruppe im Garten des Hotels um an frischer Luft, begleitet vom Gezwitscher der Vögel, mit einem leckeren Abendessen und munteren Gesprächen diesen schönen Tag zu beschließen.

Die Bosnische Hauptstadt Sarajevo

23.4.2014. Als wir gegen halb neun starten hat sich der Himmel wieder etwas umwölkt. Aber pünktlich und voller Tatendrang beginnen wir die Tour die uns in Richtung der hohen Berge führt, hier hat sich die Neretva ihren Weg gesucht und durch diese Schlucht werden wir fahren. Bald lassen wir den weiten Kessel von Mostar hinter uns zurück und die Berge rücken eng zusammen. Wir fahren den schönsten Teil des Flusses entlang: durch die Neretvaschlucht. In zahlreichen Bögen windet sich der Strom durch die schroffen Berge und das Auge mag sich gar nicht satt sehen an den Wundern dieser großartigen Naturkulisse.
Bald jedoch verlassen wir die Schlucht und etwas tiefer ist schon der Ort Jablanica zu sehen. Hier tobte im 2. Weltkrieg die Schlacht an der Neretva; dieses Thema wurde verfilmt und wir stehen sozusagen am Originalschauplatz als wir eine Pause einlegen. In den Wassern der Neretva liegt noch eine zerstörte Brücke, ein ehemaliger Partisanenzug ist auch zu sehen.
Weiter geht die Reise durch die unberührte Natur Bosniens und gegen Mittag langen wir in Sarajevo an. Eine lange Zufahrtsstraße bringt uns in Richtung Zentrum; von hier sehen wir die Wunden die die Stadt im furchtbaren Bürgerkrieg der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts erhielt, wir sehen aber auch die modernen Gebäude der neuen Zeit die auch hier längst begonnen hat.
Wir werden schon von unserem Stadtführer Wanja erwartet; mit dem Bus gelangen wir zum Alten Rathaus mit der orientalischen Fassade und schon kann sie beginnen, die wissenswerte Führung durch die Geschichte dieser einmaligen Stadt. Leider lässt es Petrus wieder etwas regnen, aber mit Schirmen gut gewappnet trotzen wir der Unbill.
Zuerst gelangen wir in den schönsten Teil der Stadt und gleichsam ins Morgenland. Der osmanische Teil wird hier Bašcaršia genannt; wir durchstreifen die engen Gassen, hören die Kupferschmiede bei der Arbeit, sehen die schlanken Minarette der Moscheen und erleben ein überaus quirliges Leben. Überall liegt der würzige Duft von frisch gegrilltem Fleisch in der Luft, Sarajevo ist berühmt für seine Cevapcici.
Unser Weg führt uns an der Synagoge vorbei in den Habsburger Teil der Stadt, hier herrscht nun eine ganz andere Kultur vor; die niedrigen Häuser der Türken werden abgelöst von den mondänen Bauten der k.u.k. Monarchie. Vorbei an der katholischen Kathedrale gelangen wir zur serbisch orthodoxen Kirche und schauen uns das Innere dieses Gotteshauses an.
Zum Schluss stehen wir nun noch an dem Platz an dem der junge Gymnasiast Gavrilo Princip 1914 das österreichische Thronfolgerpaar erschoss und damit den 1. Weltkrieg auslöste. An diesem überaus geschichtsträchtigem Ort beendet Wanja die Führung; Petrus hat die Himmelsschleusen geschlossen und somit verbleibt uns ein schöner Nachmittag in dieser beeindruckenden Stadt für eigene Erkundungen.

Von Sarajevo nach Belgrad

24.4.2014. Heute steht uns eine längere Busfahrt bevor, sie wird uns aber besonders im ersten Teil wieder durch eine beeindruckende und unberührte Landschaft Bosniens führen.
Doch zunächst müssen wir uns durch den etwas chaotischen morgendlichen Berufsverkehr von Sarajevo kämpfen; eine halbe Stunde später sind wir aber in einer schönen und reizvollen Natur unterwegs. Hier, in den bosnischen Bergen, hat der Frühling erst zaghaft Einzug gehalten; das junge zartgrüne Laub hat die ersten Spitzen herausgebracht, kein Wunder, hier herrscht im Winter immer ein kaltes Klima.
Entlang eines Tales durch welches ein Bach seine Bahn zieht, sehen wir die einfachen Häuser des Landes, später steigt die Straße an und wir sind auf einer Hochfläche unterwegs. Wir begegnen den Menschen die hier ihr einfaches Leben fristen und immer wieder unberührter Natur. Besonders reizvoll ist die Fahrt durch die dichten Wälder, nur die schmale Straße führt wie eine Schneise hindurch.
Leider hat es nun wieder angefangen zu regnen; im Ort Kladanj machen wir unsere erste Pause. Hier haben wir auch direkten Kontakt mit den Einwohnern und wir sehen, dass es hier noch viel zu tun gibt, schließlich möchte Bosnien irgendwann auch in die EU. Mit diesen Begegnungen aber blicken wir über unseren Tellerrand hinaus; auch das ist das Ziel des Reisens, und die Erkenntnis kommt uns dabei, dass trotz aller Probleme die wir in Deutschland haben, es noch Menschen in Europa gibt, die in ziemlich schlechten Verhältnissen leben müssen.
Bald sind wir wieder unterwegs; nach der Fahrt durch die Berge wird das Land flacher, wir sehen das große Kohlenkraftwerk vor den Toren der Stad Tuzla und gegen Mittag langen wir an der Grenze zu Kroatien an.
Weiter geht es dann auf der Autobahn zur serbischen Grenze, auch hier, und das gilt für alle unsere Grenzübergänge, werden wir korrekt behandelt.
Noch knapp zwei Stunden Fahrt- und wir sind im Großstadtverkehr der Serbischen Hauptstadt Belgrad angelangt. Nun geht es nur noch langsam voran; bei der Fahrt über den Fluss Save ist schon das Stadtpanorama zu sehen. Dann schwenken wir rechts ab und kommen kurz vor fünf an unserem Hotel an. Da Petrus nun schon lange das Regnen eingestellt hat und auch die Temperaturen angenehm sind, lohnt sich ein kleiner Spaziergang vor dem Abendessen.

Die Serbische Hauptstadt Belgrad und Fahrt nach Zagreb

25.5.2014. Der Tag beginnt etwas unruhig; die Gäste von fünf Reisebussen sind zur gleichen Zeit zum Frühstück gekommen...
Dennoch können wir pünktlich mit der Stadtrundfahrt beginnen; unsere Stadtführerin heißt Jasna, sie begleitet bei dieser Reise unsere Gruppen schon seit Jahren in bester Qualität durch Belgrad.
Natürlich geht es auch heute nicht ohne Stau; wir fahren zuerst durch das Nobelviertel der Stadt welches auf einem Hügel abseits des Zentrums liegt. Hier sehen wir das einstige Schloss der serbischen, später jugoslawischen Könige. Vorbei am Haus der Blumen, der letzten Ruhestätte von Tito, gelangen wir zur Savekirche. Es ist der mächtige Bau nach byzantinischem Vorbild und seit Jahrzehnten eine Baustelle. Was wir aber schon jetzt im Innern sehen können ist dennoch überwältigend: über uns die gigantische Kuppel und unten sind schöne Ikonen aufgestellt vor denen die orthodoxen Christen beten und sich bekreuzigen.
Dann führt uns die Tour zur Festung Kalemegdan, ein großes Highlight dieser Stadt. Entlang der mächtigen Festungsmauern und manch ausgestelltem Kriegsgerät gelangen wir zum Aussichtspunkt und können von hier einen Blick auf den Zusammenfluss von Save und Donau werfen.
Dann lernen wir mit Jasna noch die geschmackvolle Fußgängerzone kennen; wenig später endet die sehr niveauvolle Führung. Da Petrus ein Einsehen mit uns hat, gestaltet sich die anschließende Freizeit als sehr schön, dennoch, gegen eins müssen wir wieder starten unser Ziel heißt Zagreb und ist gut 400 Kilometer entfernt.
Langweilig wir die Fahrt nicht; in Serbien fahren wir an der Vojvodina vorbei und später, nach der Grenze, sind wir in Slawonien unterwegs, beides sind wichtige landwirtschaftliche Gebiete. Die Wintergerste ist schon weit heraus und der Mais hat auch schon vorsichtig seine grünen Spitzen aus der Erde geschoben und bei einem Sonne- Wolken Mix, begleitet auch von kleinen Schauern, gelangen wir kurz nach sieben zu unserem Hotel „International" in Zagreb.

Die Kroatische Hauptstadt Zagreb und Reise in die Steiermark

26.4.2014. Heute nun werden wir die dritte europäische Hauptstadt auf unserer Reise kennenlernen. Die Habsburger gaben ihr den Namen Agram, die Kroaten nennen sie seit jeher Zagreb was soviel bedeutet wie „Am Graben".
Auch hier haben wir selbstverständlich wieder einen Stadtführer, es ist mein Kollege Milovan der unsere Gruppe nun durch diese interessante Stadt führen wird.
Punkt neun geht es los, bald haben wir das moderne Zagreb hinter uns gelassen und wir sind in dem Teil unterwegs den uns die Habsburger mit ihrer schönen Architektur hinterließen. Auf der rechten Seite kommt bald die schöne in gelber Farbe gehaltene neobarocke Fassade des Opernhauses entgegen. Ringsum sind blühende Tulpen als sehenswerter Schmuck angepflanzt. Durch die Straßen der unteren Stadt mit ihrem quirligen Leben geht es bald einen Hügel hinauf. Einen Besuch wert ist auch immer die Architektur des Mirogoj- Friedhofs und die Tatsache das hier Menschen aller Religionen und Weltanschauungen ihre letzte Ruhe fanden; keine Selbstverständlichkeit, besonders auf dem Balkan nicht!
Dann geht es hinunter zur Kathedrale; das mächtige Kirchenschiff nimmt uns in seinem Inneren auf und wir bestaunen den Schmuck dieses schönen Gotteshauses.
Von hier geht dann alles zu Fuß; wir erklimmen die Oberstadt, gelangen durch das Steintor welches gleichzeitig eine Kapelle ist zum Zagreber Markusplatz. Die gleichnamige Kirche hat besonders schöne Dachziegel mit vielen bunten Farben und den Wappen der Stadt und des Landes. Weiter führt uns der Weg zu zwei Aussichtspunkten von denen wir fast das ganze Stadtpanorama zu unseren Füßen haben.
Dann gelangen wir zum Jelacicplatz; hier herrscht heute munteres Treiben, es ist ein Markt mit regionalen Erzeugnissen aufgebaut. Das gibt den Gästen Gelegenheit noch ein authentisches Souvenir für die Lieben zu Hause zu erwerben.
Hier verabschiedet sich nun Milovan von uns und jeder aus unserer Reisegruppe hat nun genügend Freizeit für eigene Erkundungen; ein leckeres Mittagessen in den zahlreichen Restaurants bringt uns Stärkung für den weiteren Tag.
Leider heißt es nun am Nachmittag Abschied nehmen von Kroatien; wir gelangen über Slowenien nach Österreich in die Steiermark. Hinauf, entlang des Lötschbachs, langen wir kurz nach fünf an unserem Hotel in Semriach an. Hier ist alles wunderschön grün, eine unberührte Natur lädt zum Spaziergang ein, die Vögel geben uns dabei noch ein Gratiskonzert.
Nun ist er angebrochen, der letzte Abend; unsere Reisegesellschaft trifft sich zu einem letzten schmackhaften Abendessen welches uns die Familie Loidolt vom „Semriacher Hof" zubereitet hat, und mit angeregten Gesprächen lassen wir auch diesen schönen Tag noch einmal Revue passieren.

Heimfahrt und Abschied von einer eindrucksvollen Reise

27.4.2014. Leichter Frühnebel hat sich auf die Berge gelegt; die Sonne zaubert schöne Reflexe auf die saftig grünen Wiesen des Tals durch das sich der kleine Rötschbach schlängelnd seine Bahn sucht; diese Impressionen machen den Abschied nicht leicht!
Wir sind auf dem Weg hinunter zur Autobahn, lassen das gastliche Semriach hinter uns und genießen bald die Fahrt durch die Alpen, auch hier sind die obersten Spitzen noch mit Schnee überzuckert.
Im Wechselspiel von Sonne und Wolken geht es ohne Stau voran. Bald wird das Land flacher, bei Passau überschreiten wir die Grenze zu Deutschland und sind nun in Niederbayern und später in der Oberpfalz unterwegs.
Umso näher wir dem ersten Ausstieg kommen, desto deutlicher wird: alles hat einmal ein Ende, auch diese schöne Reise. Unsere kleine Gruppe hatte die vergangenen Tage zueinander gefunden wie eine große Familie. Daher fällt der Abschied nicht leicht als wir im Rasthof Vogtland einrollen und uns hier schon die knappe Hälfte der Gäste verlässt.
Weiter geht es über Chemnitz nach Dresden und am Flughafen hat sich der Bus nun vollständig geleert.
Vielen Dank Ihnen liebe Reisegäste für Ihr Dabeisein, für ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit für eine nicht unkomplizierte aber schöne Ecke Europas. Mögen Ihnen noch viele folgen und auf Entdeckungsreise auf den Balkan gehen!
Vielen Dank auch unserem Chauffeur Frank von der Firma „Wies", er brachte uns mit sicherer Hand über die Berge und durch die Schluchten des Balkans.
Zu guter Letzt: Bleiben Sie immer offen für die schönen Dinge dieser Welt!
Das wünscht sich Ihr Reiseleiter:
Steffen Mucke

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