Reisebericht: Radreise Baltikum – Lettland, Litauen und Estland

06.08. – 18.08.2013, 13 Tage Rundreise mit Fluganreise und geführten Radtouren: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Ostsee – Riga – Pärnu – Insel Saaremaa – Tallinn (375 Radkilometer)


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Von Lettland, über Litauen bis nach Estland fuhren wir die Radwege entlang und genossen bei viel Sonnenschein die schönsten Ecken des Baltikums.
Ein Reisebericht von
Marcus Richter
Marcus Richter

Ziel Riga

Für viele von uns ging es schon in den Morgenstunden los zum Flughafen Berlin-Tegel.
Dort angekommen begrüßten wir uns alle beim Infoschalter. Mit der Airline "AirBaltic" ging es in einer Bombardier Dash 8Q-400 in gut 2 Stunden nach Riga. Gegen Mittag konnten wir von oben bei tollem Wetter die Skyline von Riga bewundern. Nach der Gepäckausgabe wartete auch schon unsere örtliche Reiseleiterin Jana auf uns. Wir gingen gemeinsam zum Bus, wo unser Busfahrer Veidas ebenfalls schon auf uns wartete. Im Bus gab es einige Informationen und wir fuhren erst einmal Essen. Nach dem Essen ging es dann zu unserem Hotel, wo wir uns ca. 1h ausruhen konnten.
Wir trafen uns alle an der Rezeption und empfingen zwei weitere Gäste, welche von München direkt nach Riga flogen. Mit dem Bus fuhren wir eine kleine Stadtrundfahrt und gingen zu Fuß durch die Alt- und Neustadt. Wir besichtigten das Jugendstilviertel, kamen an der Nationaloper vorbei, sahen das Freiheitsdenkmal und noch Vieles mehr. Nach der Stadtrundführung gingen wir zu unserem Lokal wo wir gemeinsam unser Abendessen zu uns nahmen und machten unsere Uhrzeit für den nächsten Tag aus.

Riga – Vilnius

Zeitig ging es für uns heute vom Hotel los. Wir fuhren von Riga nach Rundale, wo wir das Barockschloss besichtigten. Auf dem Weg zum Schloss stellten wir uns alle im Bus nacheinander vor, um uns näher kennen zu lernen. Von den 138 Zimmern konnten wir etwas mehr als 20 sehen. Jedes Zimmer wurde in einem individuellen stil eingerichtet. So gab es z.B. im Spiegelzimmer eine einzigartige Deckengestaltung bestaunen. Diese gab die Jahreszeiten wieder und wer ein Auge auf die Mitte gleiten lies, sah die Vögel von Litauen - Störche. Nach der Besichtigung im Schloss, lud uns unser Reisebegleiter noch zu einem Rundgang im Rosengarten ein.
Vom Schloss Rundale ging es weiter zu den Berg der Kreuze welche in der nähe von Šiauliai liegt. Bevor wir aber dort hin fuhren, ging es ersteinmal zu einer Stärkung in ein nahliegendes Restaurant. Hier wurden wir mit einem 3 Gängemenü verköstigt. Nach der Stärkung waren wir dann aber auch bereit unsere erste Radtour zu starten. Unser Busfahrer hatte schon alle Räder für uns bereitgestellt, so dass es zeitnah los ging. Noch ein Gruppenfoto und einige Einweisungen und schon wurden die Fahrräder gesattelt und wir fuhren bis zu dem Berg der Kreuze.
Wer von uns versuchte diese Anzahl an Kreuzen zu zählen musste schon zeitig feststellen das dies unmöglich ist. Ein Kreuz lag auf dem anderen und die darunterliegenden waren schon gar nicht mehr zu sehen.
Weiter ging es dann über Radwege, Schotter und Feldwegen bis nach Kairiai, wo uns unser Bus wieder aufnahm und nach Vilnius fuhr.

Vilnius – Trakai – Kaunas

Der Tag begann mit der Stadtrundführung, unsere Stadtführerin Irena erwartete uns schon vor dem Hotel. Bei dem Rundgang sahen wir die Kathedrale, das Rathaus, das Jüdische Viertel, das Tor der Morgenröte und Vieles mehr. Anschließend hatten wir noch ein wenig Zeit selbstständig die Stadt zu erkunden, bevor es vom Hotel weiter nach Trakai ging. Bei wunderschönem Wetter fuhren wir von einem Parkplatz in der nähe der Wasserburg zu dieser. Dort angekommen gingen wir über eine längere Brücke zur Wasserburg von Trakai und besichtigten diese. Man konnte viele Gegenstände auch aus Deutschland sehen. Nach der Besichtigung fuhren wir noch einmal ein kleines Stück zurück um an einer Badestelle Baden zu gehen. Danach ging es mit dem Rad weiter bis nach Semeliškes. Von dort fuhren wir dann weiter mit dem Bus nach Kaunas.

Kaunas – Vente – Klaipeda

Mit dem Bus ging es am heutigen Tag zur Vogelwarte in Vente. Dort angekommen machten wir Picknick, es war zwar etwas windig aber dafür hatten wir viel Spaß. Nach einem kleinen selbstgebrannten Schnapps gingen wir in die Vogelwarte hinein. Hier wurden wir mit viel Witz über die Vogelwarte, die Zugvögel von Litauen aufgeklärt. Als die Unterrichtung zu ende war, konnten wir noch auf das Dach und hatten eine schöne Aussicht. Von hier konnte man bis zur Kurischen Nehrung sehen. Von der Vogelwarte ging es dann mit dem Rad bis nach Dreverna. In Dreverna konnten wir Kaffee trinken gehen, unser Reisebegleiter stieg derweilen auf einen Apfelbaum und pflückte reife Äpfel für uns. Unser Bus holte uns nach einer kurzen Weile ab und wir fuhren mit diesem nach Klaipeda. Kurz vor Klaipeda wurden wir dann von unserem Busfahrer überrascht, welcher uns eine Freude machte und uns seine Kindheitsgegend zu zeigen. Durch diese Überraschung kamen wir an die Grenze von Oblask Kaliningrad und konnten die Grenzstadt "Sowetsk" sehen. Nach einer kurzen Entspannungsphase gingen wir vom Hotel zu unserem Restaurant. Unterwegs dort hin konnten wir sehen, wie die Brücke per Hand für den Fußverkehr gedreht und dadurch für den Schiffsverkehr gesperrt wurde. Und am Brunnen "Ännchen von Tharau" wurde uns noch einiges zur Stadt, von unserer örtlichen Reiseleiterin, erklärt.

Kurische Nehrung

Wieder ging es mit dem Bus vom Hotel los. Wir fuhren zur Autofähre, welche zur Kurischen Nehrung übersetze. Was hatten wir für ein Glück, dass das Busunternehmen mit welchem wir fuhren eine Sondergenehmigung hat und dadurch immer an den ganzen Autos vorbei fahren konnte und sich somit nicht in der Schlange stehen musste. Auf der Kurischen Nehrung mussten wir dann noch die Gebüren bezahlen um dann bis nach Nida zu fahren, welches kurz vor Oblisk Kaliningrad liegt. Von Nida fuhren wir zu den Sanddünen, machten ein Gruppenfoto und fuhren dann weiter zum Thomas Mann Haus, welches wir auch besichtigten. Nach der Besichtigung fuhren wir weiter bis wir gegen Nachmittag an einem Fischrestaurant ankamen. Hier teilte sich dann die Gruppe. Eine Hälfte fuhr mit der örtl. Reiseleiterin zum Bus welcher diese zum Hotel zurück fuhr, die andere Hälfte fuhr die restliche Strecke bis zu Fähre zurück. Unterwegs fuhren wir auf dem Radweg an der Ostsee und durch den Nadelbaumwalt entlang. An einer schönen Stelle machten wir eine Pause und konnten die Themperatur der Ostsee fühlen. Zu unserer Freude kam in diesem Augenblick auch ein Hochzeitspaar an, welches am Strand Fotoaufnahmen machte. Weiter ging es bis zur Fähre, mit welcher wir wieder übersetzten und wir fuhren das letzte Stück bis zum Hotel zurück.

Klaipeda – Palanga – Jurmala

Mit den Rädern ging es vom Hotel Richtung Palanga. Unterwegs machten wir einen Stopp am Ostseekliff und an einem Naturschutzgebiet. Dann fuhren wir zum Bernsteinmuseum. Hier gab es die verschiedensten Bernsteine in verschiedenen größen. Was für eine Anzahl. Weiter ging es durch die Stadt von Palanga bis zu einem Strand wo wir eine Badepause einlegten. Nach einer kurzen Zeit fuhren wir noch etwas Essen in einem Restaurant bevor es weiter mit dem Bus nach Jurmala ging.

Jurmala – Saaremaa

Sehr zeitig mussten wir heute mit dem Bus abfahren, da wir unsere Fähre nach Saaremaa bekommen mussten. Unterwegs legten wir einen kurzen Stopp ein. An der Fähre angekommen mussten wir aber leider feststellen, dass wir diese um nur wenige Minuten verpasst hatten. Doch hatten wir heute Glück, dass die nächste Fähre in 30min ging, so dass wir nicht all zu lang warten mussten. In dieser Zeit gingen unser Reisebegleiter und unsere örtl. Reiseleiterin für unser Picknick einkaufen. Auf der Fähre konnten wir einen Kaffee trinken. Auf der Insel Muhu angekommen fuhren wir ersteinmal nach Koguva. Hier konnten wir ein kleines Dorf besichtigen und dessen Museum. Nach der Besichtigung gab es das eingekaufte Picknick, welches wir sehr genossen. Weiter ging es nur ein kleines Stück mit dem Bus, wir fuhren auf den Damm, welcher die Insel Muhu mit der Insel Saaremaa verbindet. Hier entluden wir unsere Räder und fuhren mit diesen Richtung Norden nach Paaste. Unterwegs konnten wir bei einem Stopp die Insel Hiiumaa sehen. Weiter ging es mit dem Bus zum Windmühlenpark Angla und von dort aus weiter zu unserem Hotel in Mandjala.

Radtour nach und um Kuressaare

Vom Hotel ging es heute mit den Rädern los. Wir fuhren nach Kuressaare wo wir die Arensburg besichtigten. Diese Burg hat aus vielen Geschichtsepochen Gegenstände, welche man sich anschauen konnte. Dann ging es in Kuressaare zu einem Supermarkt wo wir uns etwas zu Essen für den Tag holten. Danach fuhren wir über "Praakli" und "Püha" zum Kaali-Meteoritenkrater. Hier aßen wir unser Eingekauftes und verweilten eine Zeit. Weiter ging es dann über "Kaarma" und "Laadjala" nach Kuressaare wo wir im Supermarkt noch einmal etwas einkaufen gingen bevor wir zurück zum Hotel fuhren.

Radtour nach Sääre

Wieder ging es vom Hotel mit den Rädern los. Wir fuhren von "Mandjala" - "Lääts" - "Kaugatoma" - "Rahuste" nach "Ohessaare", wo wir am Leuchtturm eine längere Rast einlegten. Dabei fuhren wir über Schotter und asphaltierte Straßen und machten auch zwischendurch kurze Stopps. Dann ging es weiter über "Türju" - "Tammuna" bis nach "Sääre". In Tammuna zogen wir unser Picknick vor, da zufälligerweise gerade unser Busfahrer hinter uns war, sodass wir das Picknick schon hier aus dem Bus holen konnten. Als wir in Sääre ankamen, trennte sich dann wieder die Gruppe. Die eine hälfte fuhr mit dem Bus zurück zum Hotel, die anderen fuhren 40 extra Kilometer mit dem Rad. Die Route führte auf der Ostküste zurück zum Hotel.

Saaremaa – Tallinn

Es ging mal wieder mit dem Bus vom Hotel aus los. Wir fuhren die Strecke Richtung Fähre um wieder mit dieser auf das Festland überzusetzen. Nach der Übersetzung fuhren wir nach Tallinn zu unserem Hotel. Wir konnten eine ganze Weile verweilen, ehe unsere Stadtführung begann. Bei der Stadtbesichtigung sahen wir die obere und untere Altstadt, sowie die Neustadt von Tallinn. Unser örtliche Stadtführer konnte uns jederzeit mit seiner witzigen Art zum Lachen bringen.

Tallinn – Häädemeeste – Sigulda

Heute fuhren wir mit dem Bus nach Häädemeeste, unterwegs machten wir noch einen kleinen Stopp in Pärnu. In Häädemeeste angekommen, entluden wir die Fahrräder und fuhren eine sehr gemütliche und schöne Strecke entlang. An der Vogelwarte machten wir eine Pause. Weiter fuhren wir bis zur Fußgängergrenze von Estland und Lettland. Hier machten wir ein paar Fotos ehe wir zur Autogrenze fuhren, welche nur zwei Kilometer entfernt liegt. Hier stiegen wir nach einem Kaffee in den Bus ein und fuhren nach Sigulda in unser Hotel. Einige von uns liesen sich im Hotel massieren und waren darüber sehr dankbar.

Padeltour auf der Gauja und zurück nach Riga

Mit dem Rad fuhren wir vom Hotel zum Paddelendpunkt. Hier stiegen wir in kleine Transferfahrzeuge, welche uns an den Startpunkt fuhren, wo unsere Kanus schon bereit lagen. Nach einer kurzen Einweisung fragte unser Reisebegleiter den Kanuverantworlichen, ob er von uns ein Gruppenfoto machen kann. Dieser sagte ja und hatte kurzerhand unsere gesamten Kamers in der Hand und staunte nicht schlecht. Dann schnappten wir unsere Kanus und paddelten los. Wir hatten dabei richtigen Spaß. Paddelten zusammen, ließen uns treiben und fütterten Enten. Und einmal musste unsere örtl. Reiseleiterin und unser Reisebegleiter ein Kanu retten, weil es gekentert ist - mit viel Spaß wurde die Rettungsaktion durchgeführt. Und als wir unter einer Brücke durchfuhren gab es sogar eine Stromschnelle.
Als wir dann am Endpunkt angekommen sind, ging es nach einer kurzen Pause auch weiter mit dem Rad zur Burg Turaida. Wir besichtigten das Burggelände bei einem Rundgang und machten danach noch eine Kaffeepause. Danach ging es weiter mit dem Rad nach Ragana wo uns unser Bus wieder aufnahm und nach einer Mittagspause nach Riga fuhr.
Am Hotel angekommen verabschiedeten wir uns von unserem Busfahrer Veidas und unserer örtl. Reiseleiterin.
Am Abend nach dem Essen gingen einige von uns noch zum Stadtfest von Riga und wurden nicht enttäuscht.

Auf Wiedersehen Baltikum

Als die erste Gruppe hatten wir die Möglichkeit noch den gesamten Vormittag in Riga zu verbringen ehe es zum Flughafen ging. So konnten wir noch einmal zum Stadtfest von Riga gehen oder einfach noch einmal die Stadt erkunden.
Gegen Nachmittag holte uns dann ein Bus vom Hotel ab und fuhr uns zum Flughafen. Mit einer größeren Maschine ging es zurück nach Deutschland, wo wir am frühen Abend landeten.
An den Gepäckbändern verabschiedeten wir uns alle voneinander und fuhren mit den Transferen oder selbstständig nach Hause.

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