Reisebericht: Radreise Baltikum – Lettland, Litauen und Estland

22.07. – 03.08.2014, 13 Tage Rundreise mit Fluganreise und geführten Radtouren: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Ostsee – Riga – Pärnu – Insel Saaremaa – Tallinn (375 Radkilometer)


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Es ging mit dem Fahrrad durch die drei Länder des Baltikums. Litauen verzauberte uns mit einer unglaublichen Anzahl an Störchen, Lettland mit seiner Hauptstadt Riga und Estland mit der schönen Insel Saaremaa.
Ein Reisebericht von
Rico Manns

1.Tag (22.07.): Ankunft in Vilnius

Knapp 400 km mit dem Fahrrad durch das wunderschöne Baltikum. Das lockte nicht nur den Reisebegleiter sondern zum Glück auch 15 Gäste. Und so machte sich ein Teil von ihnen schon sehr zeitig auf, um den Flieger in Berlin zu bekommen. Dank der fleißigen Mitarbeiter im Büro waren wir schon alle eingecheckt und so verlief der Abflug sprichwörtlich wie im Fluge. Über den Flughafen Riga ging es nach Vilnius, in die Hauptstadt von Litauen. Etwaige Probleme mit der Sitzordnung im Bus wurden mit klassischem Roulette perfekt gelöst. Hier empfing uns Laima, unsere Radreiseleiterin für diese Woche. Durch ihre Erzählungen über das Baltikum und seine Fahrradstrecken, entfachte sie schon jetzt in mir ein loderndes Feuer und ich hätte mich direkt auf das Fahrrad gesetzt um los zu fahren. Doch dies war erst für morgen geplant. So ging es nach dem Ablegen unserer Sachen und einer kurzen Ruhepause im Hotel in die attraktive Stadt Vilnius. Das Abendbrot wurde heute in einem typisch litauischen Restaurant eingenommen und so konnte uns unsere Reiseleiterin auf dem Weg dahin schon einige interessante Geschichten über die Stadt nahe bringen. Nach dem vorzüglichen Mahl konnte, dank der perfekten Lage von unserem Hotel, jeder individuell die Reise nach Hause ins Bett antreten oder noch ein wenig das Nachtleben genießen.

2. Tag (23.07.): Vilnius – Trakai – Kaunas

Der Frühstückstisch war fürstlich gedeckt und der Himmel leuchtet uns blau entgegen. Was für ein perfekter Start. Nach der dreistündigen Stadtbesichtigung ging es zum Wasserschloss nach Traika. Und was war das für ein schönes Fleckchen Erde. Wie der Name schon vermuten lässt, liegt das Schloss umgeben von Wasser. Das Schloss war bis auf seine Grundmauern zerstört und wurde in mühsamer Arbeit und viel Zeit wieder aufgebaut. Wir sahen hier die erste Währung Litauens und lernten die Geschichte dieses Landes näher kennen. Da Laima uns schon vor dem Besuch der Wasserburg vom landestypischen Mittagessen erzählt hatte, lief uns nun langsam das Wasser im Munde zusammen und wir beschlossen den Weg zum Restaurant anzutreten. Dort aßen wir Kibinai (gefüllte Teigtaschen) und tranken dazu einen Kümmel. Nachdem wir nun alle gestärkt waren, stand unserer ersten Fahrradtour nichts mehr im Wege. Die Leihfahrräder wurden kritisch beäugt und dann von allen als sehr gut eingestuft. Letzte Feineinstellungen, wie das Einstellen des Lenkers oder des Sitzes wurden vom Betreuungsteam fix vorgenommen. Hier muss ich auch direkt unserem Busfahrer danken. Er war die ganze Strecke direkt hinter uns und bei Problemen ständig zur Stelle, so dass man sich durch die professionelle Unterstützung fast wie bei der Tour de France fühlte. Lächelnd
Auf halber Strecke konnte man sich mit Getränken und einem Eis stärken und am Ziel unserer heutigen Etappe wartete ein schöner See darauf von uns erkundet zu werden. Am heutigen Abend schliefen wir im sehr angenehmen Best Western Hotel in Kaunas. Als Hauptgericht bei unserem Abendbrot gab es ein typisches Gericht aus dieser Region, gefüllte Klöße mit Speck und Zwiebeln. Einfach, aber unheimlich köstlich.

3. Tag (24.07.): Kaunas –Vente – Klaipeda

Der Wettergott meinte es erneut gut mit uns und so begrüßte uns der neue Tag mit einem blauen Himmel und angenehmen Temperaturen. Heute ging es zur Vogelwarte nach Vente und am Abend in die Heimatstadt unserer Reiseleiterin, nach Klaipeda. Nach einem fürstlichen Frühstück starteten wir pünktlich neun Uhr zu unserem ersten Ziel, der roten Burg. Da jede ordentliche Burg einen Turm hat, konnten wir auch hier den Turm erklimmen und bekamen als Belohnung eine wunderschöne Aussicht geboten. Danach ging es auf dem direkten Weg zu einer einheimischen Familie, die uns inmitten ihres schönen Gartens willkommen hießen und uns mit Leckereien aus ihrem Garten und mit Gerichten, deren Rezepte von ihrer Oma stammten, verwöhnten. Ganz einfach Dinge verzauberten unseren Gaumen wie zum Beispiel geräucherter Speck mit dem dazugehörigen Brot und aus dem Garten stammende Gurken. Dazu durfte der selbstgebrannte Wodka natürlich nicht fehlen. Als die ersten Stimmen laut wurden ein Mittagschläfchen hier im Idyll abzuhalten, war es Zeit auf das Fahrrad zu steigen und Richtung Vogelwarte aufzubrechen. An der Vogelwarte erwartete uns bereits ein junger Ornithologe der uns mehr über das Leben eines Zugvogels erzählen konnte. Nachdem wir mehreren Vögeln die Freiheit geschenkt hatten, ging es für uns weiter nach Klaipeda. In Klaipeda nahmen wir das Abendbrot im schicken Restaurant Doma in der Altstadt ein. Unterwegs konnten wir den Ännchen-von-Tharau-Brunnen bestaunen und das bunte Treiben der vielen Arbeiter, die die Stadt für das kommende Meeresfest vorbereiteten.

4. Tag (25.07.): Klaipeda – Nida – Klaipeda

Nach dem Frühstück brachte uns ein Katamaran von Klaipeda über das Kurische Haff, mit einem kurzen Zwischenstopp in Juodkrante, nach Nida. Am heutigen Tag fuhren wir auf sehr gut ausgebauten Radwegen durch den Nationalpark Kurische Nehrung. Wir starteten in Nida und fuhren mit einem kurzen Zwischenstopp am Sommerhaus von Thomas Mann an endlosen Sandstränden zurück in Richtung Hotel. Allerdings nicht ohne eine obligatorische Badepause in der Ostsee. Hier wurde der Reisebegleiter als Weichei abgestempelt, da er sich dem kühlen Nass entzog. Aber als ausgebildeter Rettungsschwimmer wusste er schließlich, dass man die beste Übersicht von außerhalb hatte. Er würde nie zugeben, dass es an den gefühlten 16 Grad Wassertemperatur lag. Lächelnd
Zurück in Klaipeda, wurde es einem schnell klar, warum man das Fest zu einem, wenn nicht sogar zu dem größten Fest in Litauen zählt. Die Straßen waren geschmückt und an jeder Ecke konnte man sich mit einheimischen Köstlichkeiten verwöhnen. Durch die Musik und den Ständen die gegen die Unterhopfung etwas anboten, war das heutige Abendprogramm gesichert.

5. Tag (26.07.): Klaipeda – Palanga – Riga

Nach dem wir alle frühstücken waren, ging es direkt auf das Fahhrad in Richtung Palanga. Nach wenigen Minuten machte wir allerdings einen kurzen Stopp und jeder konnte sein letztes litauisches Geld in einem Supermarkt für das heutige Picknick ausgeben. Wir fuhren heute über einen neu angelegten asphaltieren Radweg durch duftende Kieferwälder. In Palanga angekommen besuchten wir das hiesige Bernsteinmuseum. Palanga ist der bekannteste und beliebteste Ferien- und Kurort in Litauen und lud uns nach dem ausgiebigen Picknick im Wald mit seinen langen und weißen Sandstränden zum Baden ein. Anschließend reisten wir mit dem Bus in unsere zweite Hauptstadt. In Riga hatten wir ebenfalls wieder ein sehr zentral gelegenes Hotel und konnten somit nach dem Abendessen das Flair der Altstadt bei einem Spaziergang entdecken.

6. Tag (27.07.): Riga

Der heutige Tag galt der Entspannung und so wurde die Abfahrt um eine halbe Stunde verschoben und das Frühstück auf der hauseigenen Terrasse ausgedehnt. Nach diesem entspannenden Morgen zeigte uns Laima die Hauptstadt von Lettland, Riga. Hier konnten wir erneut das schier unendliche Wissen über diese Regionen von Laima genießen. Nach dem Spaziergang zu Fuß durch die schöne Innenstadt holte uns unserer Busfahrer ab und brachte uns bequem in das Jugendstilviertel. Dieses Viertel ist wirklich einmalig. Die unterschiedlichen aber dennoch zur selben Zeit gehörigen Fassaden ließen den ein oder anderen Fotoapparat zum glühen bringen. Auch Eisenhauer entwarf 12 Fassaden in der Stadt Riga. Anschließend ging es mit dem Bus zu den Märkten von Riga und wer wollte konnte die Tour hier beenden und zu Fuß zum Hotel zurück laufen oder aber direkt mit dem Bus wieder in die Innenstadt gebracht werden. Die Hälfte stieg mit dem Reisebegleiter aus und schlenderte über den Markt. Wir starteten an der Fischalle und liefen dann über die Fleischhallen zu den Obsthallen die unsere Nase mit Duft verführten. Gestärkt machten wir uns auf, um die Stadt Riga mit einem Boot besser kennen zu lernen. Freudige Russen, die wahrscheinlich schon etwas zu tief ins Glas geschaut hatten, machten aus der schönen Fahrt noch eine lustige. Das Abendbrot nahmen wir heute nicht im Hotel, sondern im sehr schönen Restaurant Salve in der Innenstadt von Riga ein.

7. Tag (28.07.): Riga – Turaida – Sigulda mit Paddeltour

Heute mussten wir leider die schöne Stadt Riga verlassen. Aber unsere Vorfreude auf den heutigen Tag war groß, denn wir konnten endlich wieder unsere Fahrräder benutzen und für den Nachmittag war sogar eine Paddeltour auf dem Fluss Gauja geplant. Unser Busfahrer Arunas holte uns pünktlich ab und so stiegen wir kurze Zeit später auf das Fahrrad um und fuhren in Richtung Turaida.
Unterwegs lockte uns eine Hexe in ihr Restaurant und verwöhnte uns mit ihren Leckereien. Gestärkt und vollzählig (es war ja nicht so ganz klar ob die Hexe jemanden behielt) fuhren wir zur Burg Turaida. Nach der Besichtigung der schönen Anlange inklusive Festung schwangen wir uns erneut auf das Fahrrad und radelten zur Grotte Gütmanala, wo wir das „Geheimnisvolle Wasser" tranken. Das Wasser versprach die Verjüngung von Leib und Seele und tatsächlich stelle schon ein Reisegast nach kurzer Zeit eine positive Veränderung des Haarwachstumes fest. Lächelnd
Verjüngt und gestärkt brachen wir dann etwas später mit 3 Jeeps auf, um unserer Paddeltour auf dem Fluss Gauja zu starten. Der Guide erklärte uns alles und als alle die Schwimmwesten anhatten begannen wir die Tour mit jeweils 2 Personen in einem Kajak. Die Wissenschaftler im Bereich Tourismus bezeichnen die Art der Fortbewegung als „Slow Tourism", nachhaltig und mit Ruhe reisen. Und genau das taten wir. Wir bewegten uns langsam auf dem sich windenden Fluss vorwärts und bekamen immer mal wieder einen schönen Blick auf die oben drohende Festung zu sehen. Nach dieser erholsamen Fahrt, und ehe es zum Hotel ging, nutzen noch einige das Wasser für ein erfrischendes Bad.
Unser Hotel war der perfekte Abschluss für den heutigen Tag. Es lag etwas außerhalb der Stadt Sigulda und überraschte uns mit einem großzügig gestalteten Garten und einem wunderschönen Spa und Wellness Angebot. Der Außenpool hatte die perfekte Temperatur und beim Abendessen waren der Service und das Ambiente erstklassige. Auf der Terrasse über dem Garten klang der Abend bei einheimischen Bier aus und die Gäste planten schon die nächsten Fahrradtouren.

8. Tag (29.07.): Sigulda – Pärnu

Nach einer erholsamen Nacht ging es heute zu einem kurzen Zwischenstopp zur Bobbahn Bobsleigh. Wir fuhren mit dem Aufzug in den sechsten Stock um einen besseren Überblick über die Anlage zu bekommen. Anschließend ging es in Richtung Estland, dem dritten Land unserer Reise. Genau an der Grenzstation wechselten wir den fahrbaren Untergrund. Die heutige Strecke war wieder wunderschön. Wir fuhren durch dichte und duftende Nadelwälder und Laima hatte natürlichwieder eine perfekte Stelle für unser Picknick heraus gesucht. Wir speisten im warmen Sand direkt am Meer und wer wollte konnte sich in diesem erfrischen. Die Ostsee war hier im Vergleich zu den anderen Badestellen warm wie das Mittemeer im Frühling. Zum Abschluss des heutigen Tages radelten wir noch einmal 13 km, ehe es mit dem Bus dann weiter nach Pärnu ging. Da wir durch Rückenwind und einer sportlichen Truppe zeitig in der Stadt waren, entschied sich unsere Laima für eine spontane Stadtbesichtigung. Wir lernten die Stadt mit dem Bus kennen, besichtigten eine alte Jugendstilvilla und machten einen Abstecher zum Strand. Durch die erneut grandiose Lage des Hotels konnte der Abend mit einem Spaziergang in die Stadt oder das Ausspannen auf dem Balkon beendet werden.

9. Tag (30.07.): Pärnu – Insel Saaremaa

Nach dem wir die Kofferbombe alias elektrischer Rasierer zweimal entschärft hatten, ging es heute zunächst mit dem Schiff in Richtung Muhu und dann von dort mit dem Fahrrad auf die Insel Saaremaa. Das Eis zwischendurch hatten wir uns heute redlich verdient, denn der Wind begrüßte uns fröhlich von vorn. Die heutige Strecke führte meist durch den Wald und hin und wieder lugte die Ostsee zwischen den Ästen hervor. Für das Mittagessen war wie jeden Tag gesorgt, nur heute kam es direkt von Reiseleitungsteam. Dieses war nämlich am Vorabend im hiesigen Einkaufzentrum unterwegs und hatte die Estnischen Spezialitäten leer gekauft. Vor allem der zarte geräucherte Speck in Verbindung mit frischen Gurken, dunklen Brot und Wodka aus der Region brachte die Herzen der Teilnehmer zum Grinsen. Frisch gestärkt gingen wir die letzten der heutigen 55 km an. Wir bestaunten noch eine alte Kirche und beendeten unsere Fahrradtour an einem Park aus alten hölzernen Windmühlen. Weiter geht es von hier aus mit dem Reisebus zu unserem Hotel für die nächsten drei Nächte. Auf dem Weg hielten wir noch am Kratersee von Kaali. Hier schlug vor tausenden Jahren ein Meteor ein und hinterließ ein kreisrundes Loch im weichen Boden.Anschließend ging es zum Hotel und alle waren gespannt was für eine feine Unterkunft wir für die nächsten drei Tage haben. Und ich glaube keiner war enttäuscht, denn das eher kleine, aber dennoch sehr feine Hotel lag direkt am Meer. Und als das Abendbrot alle Sinne zufrieden stellte, hatte vermutlich jeder das Gefühl, dass unser Hotel für die nächsten drei Nächte das Richtige für uns war.

10. Tag (31.07.): Insel Saaremaa

Auf der Busfahrt zu unserem heutigen Start der Fahrradtour passierte etwas Unglaubliches. Der Himmel verdunkelte sich und es regnete tatsächlich für fünf Minuten. Aber bereits als wir unseren Startpunkt erreicht hatten, strahle wieder die Sonne über uns. Wir hatten wirklich bis jetzt immer großes Glück mit dem Wetter. Heute fuhren wir mit dem Rad zu den Steilküsten in Panga. Da wir heute eine kleinere Tour fuhren, blieb noch Zeit für eine Yoga Stunde im Cafe, ehe es nach Kuressaare ging. In Kuressaare hatte jeder die Möglichkeit seine Freizeit individuell zu gestalten. Die meisten besuchten die Festung in der Stadt. Nicht nur die Räumlichkeiten der Festung sondern auch das detaillierte Museum überzeugte uns. Anschließend ging es zu unserem schönen Hotel zurück und die meisten nutzen die freie Zeit zum Baden im Meer. Es lag ja auch ganz praktisch genau vor unserer Tür.

11. Tag (01.08.): Insel Saaremaa (Mandjala–Suurna–Saare)

Die Sonne lachte uns am Morgen erneut an. Die Kiefern standen majestätisch, dass Meer funkelte hinter dem weißen feinen Strand und die Vögel zwitscherten ihr „Guten-Morgen-Lied" während einige Gäste schon im Meer badeten. Unser erstes Ziel war heute Kuressaare, hier wurden unsere Taschen für die letzte große Fahrradtour präpariert. Da es zum Mittag wieder köstlichen geräucherten Speck geben sollte, dachte man sich, ein Bier würde dazu perfekt passen. Allerdings hatte die, nach ihren Regeln handelnde Kassiererin etwas dagegen und erklärte uns, dass es vor 10 Uhr kein Bier zu kaufen gäbe. Lächelnd Andere Länder, andere Gesetze!Nun ging es zum Leuchtturm, von wo aus wir unsere letzte Etappe der Baltikum Rundfahrt starten wollten. Die heutige Strecke stand noch einmal im Zeichen der Natur. Wir radelten fast ausschließlich in der Nähe des Meeres und konnten so das Glitzern der Sonne auf dem Meer verfolgen. Vorbei ging es an kleinen Stränden, offenen Landschaften bis hin zu einer Steinwüste wo jeder sich einen kleinen oder großen Turm bauen konnte. Unser Mittag war heute wieder einmal in der Form eines Picknicks und dank Arunas technischen Einsatzes hatten wir einen selbstgebauten Tisch. Auf halbem Wege nach Hause, entdeckten wir noch zufällig ein kleines Café-Paradies. Hier verbrachten wir einige Minuten direkt am Strand und ohne Touristen. Die einen bestiegen den Aussichtsturm und die anderen schaukelten auf einer selbstgebauten Schaukel. Dann ging es aber endgültig mit dem Fahrrad ins Hotel und jeder konnte nun so schnell oder langsam auf den letzten Kilometer fahren, wie er es gerne hätte.Der Reiselbegleiter war dann noch etwas verwirrt als er im Ziel drei Gäste in gelben Trikots auf dem Fahrrad erblickte. Er dachte immer, es kann nur ein gelbes Trikot geben. Lächelnd

12. Tag (02.08.): Insel Saaremaa – Tallinn

Heute öffnete das Personal extra eher die Frühstücksterrasse für uns, denn es ging zeitig nach Tallin. Die Fahrräder waren sicher verstaut und als wie die Fahrradtaschen in den Anhänger beförderten, war uns allen klar, dass die schöne Reise sich dem Ende nähert. Die Fahrt nach Tallin verging reibungslos und so hatten wir noch Zeit ein Mittagesen einzunehmen, ehe wir im schicken Hotel „L'Ermitage" unsere Zimmer bezogen. Um 15 Uhr ging es dann mit Eduardo zur Stadtbesichtigung und man konnte sofort merken wie stolz er auf seine Stadt war. Durch die vielen Kreuzfahrtschiffe war die Stadt gut gefüllt, aber wir fanden immer einen schönen Weg durch die „Mittelalterstadt". Tallin ist ganz anders als die beiden Hauptstädte, die wir zuvor besucht haben. Es ist viel enger in der Stadt und das Fahren mit vierreifigen Fahrzeugen in der Stadt verboten. Da wir unser Abendbrot direkt am Rathaus serviert bekamen und das Hotel wieder sehr Stadt nah lag, konnte jeder selbst entscheiden, ob er den Abend in der Stadt ausklingen lassen wollte oder lieber den Weg zurück ins Hotel antrat. Ich finde, eine Stadt bei Nacht entwickelt immer einen ganz anderen Charme als wie sie sich am Tage gibt. Und was hatte diese Stadt für einen Charme. Die schönen Fassaden waren in ein warmes Scheinwerferlich getunkt und die unzähligen Restaurants und Kneipen lockten mit Kerzenschein die Gäste in oder vor ihr Restaurant. Und so ließen wir den letzten Abend bei einem Glas Bier und den lieb gewordenen Brotstreifen mit Knoblauch in der Altstadt ausklingen.

13. Tag (03.08.): Tallinn

Den Vormittag konnte jeder so gestalten wie er es wollte. Aber ich glaube alle aus der Reisegruppe sind nach dem Frühstück nochmal in die Stadt aufgebrochen. Die Stadt war an dem heutigen Morgen wie leer gefegt, da die meisten Touristen wahrscheinlich noch frühstückten und die Kreuzfahrtschiffe noch nicht die Luken geöffnet hatten. Es war einfach schön durch die kleinen Gassen zu schlendern und sich durch den angenehmen kühlen Wind treiben zu lassen. Nach dem Spaziergang standen, wie immer auf der kompletten Reise, alle pünktlich zur Abfahrt bereit und wir konnten unsere Reise zurück nach Deutschland antreten.
Ich muss hier wirklich erwähnen, dass mir die Reise ungeheuerlichen Spaß gemacht hat. Die bereisten Länder zeigten sich von ihrer schönsten Seite und unsere Reiseleiterin Laima hatte stets ein Leuchten in ihren Augen wenn sie uns etwas erzählte.
Ein weiterer großer Dank geht an meine Gäste. Sie machten jeden Spaß mit und es war ein Genuss mit ihnen zu „arbeiten".
Bleibt so, wie ihr seid.
Euer Rico

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