Reisebericht: Radreise Baltikum – Lettland, Litauen und Estland

04.08. – 16.08.2015, 13 Tage Rundreise mit Fluganreise und geführten Radtouren: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Ostsee – Riga – Pärnu – Insel Saaremaa – Tallinn (375 Radkilometer)


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Mit dem Rad durch die drei baltischen Staaten: Litauen, Lettland und Estland - faszinierende Kultur und Landschaft vereint in einer Reise.
Ein Reisebericht von
Marcus Richter
Marcus Richter

Anreise nach Vilnius – Litauen

Für einige von uns begann der Tag schon recht zeitig mit dem Anflug auf Frankfurt. Hier trafen wir uns alle am Gate, an dem unser Flugzeug angekündigt war.
Nach einem kurzen Kennenlernen ging es auch schon in Richtung Vilnius - wo uns unsere Reiseleiterin Laima bereits erwartete. Mit dem Bus ging es daraufhin zu unserem Hotel, in dem wir uns frisch machten. 
Am Nachmittag trafen wir uns dann zum gemeinsamen Stadtrundgang.
Wir gingen durch die Altstadt von Vilnius und kamen dabei unter anderem zu der Kathedrale der Stadt, besichtigten die St. Anne's Church, liefen über den Rathausplatz und sahen das Rathaus, gingen zum Tor der Morgenröte und liefen zu den alten Mauern um von dort zum Abendessen ins Restaurant Loks zu laufen.
Zum Abendessen stellten wir uns untereinander kurz vor, so gab es für unser traditionelles Abendessen gleich noch weiteren Gesprächsstoff. Wir aßen Rote Bete Suppe, Zeppelin und Roggenbrot mit Sahne.

Von Vilnius nach Kaunas mit Zwischenstopp in Trakai

Im Hotel Tilto konnten wir etwas länger schlafen um uns von dem langen Vortag zu erholen.
Mit dem Bus ging es nach dem Frühstück zur Wasserburg Trakai. In der Zeit der Burgbesichtigung luden unser Busfahrer und unser Reisebegleiter die Räder vom Fahrradanhänger ab.
Nach der Burgbesichtigung kamen wir langsam zum Bus zurück. Bevor wir aber mit den Rädern unsere erste mit Spannung erwartete Radtour im Baltikum begannen, aßen wir leckere Kibinai, welche eine Spezialität in Trakai sind.
Wohl gestärkt ging es zu unseren Fahrrädern, welche wir auf unsere Körpergrößen einstellten und dann damit eine erste Proberunde auf dem Busparkplatz drehten.
Nachdem alles ordentlich vorbereitet und eingestellt war, ging auch schon unsere erste Radetappe bei Sonnenschein und 30 Grad los, welche uns von Trakai nach Semeliskes führte. Dort gönnten wir uns ein Eis. Von Semeliskes ging es dann weiter nach Pastrevys. Dort angekommen wurden die Räder im Anhänger verstaut und wir konnten eine Runde schwimmen gehen.
Nach dem erfrischenden Bad ging es mit dem Bus in Richtung Kaunas.
Dort angekommen kamen wir im Hotel an und checkten gemeinsam ein. Nach dem Abendessen gingen wir noch einmal in die Stadt um diese ein wenig zu bewundern.

Auf gehts zur Vogelwarte in Vente

Vom Hotel ging es mit dem Gepäck zum Bus, mit welchem wir Richtung Memelland fuhren.
Während der Fahrt erzählte unsere Reiseleiterin bereits viele Details.
In Panemune machten wir einen Stopp und besichtigten das Schloss Panemune. Dabei konnten wir auf einen der Schlosstürme hinauf steigen und einen tollen Rundum-Blick über das Land genießen.
Dann ging es auch schon weiter und unsere Reiseleiterin und unsere Reisebegleitung hatten noch eine kleine Überraschung offen. Es ging an die Grenze zu Kaliningrad, um es genau zu sagen nach Sowetsk - für uns deutsche Bürger auch unter dem Namen "Tilsit" bekannt.
Dabei bekamen wir zwei Kontraste zu sehen. Einmal das weltoffene Europa und einmal das in sich (etwas) verschlossene Kaliningrad, welches zu Russland gehört.
Weiter ging es dann mit dem Bus nach Silute, wo wir unsere zweite Radtour begannen.
Wir fuhren das Memelland entlang bis nach Vente zur Vogelwarte.
Unterwegs machten wir einen Zwischenhalt bei einer netten Familie, welche für uns ein Picknick vorbereitet hatte. Dieses bestand aus typisch litauischer Hausmannskost und zum krönenden Abschluss einem selbstgebrannten Schnaps.
Wohlgestärkt ging es noch die restliche kurze Strecke zur Vogelwarte. Hier bekamen wir einiges erklärt und durften einige Vögel in die Hände nehmen und wieder frei lassen.
Dann ging es auch schon mit den Rädern wieder zurück nach Kintai, wo wir unsere Räder wieder in den Busanhänger luden und nach Klaipeda fuhren.

Mit dem Boot auf die Kurische Nehrung und mit dem Rad zurück

Zu Fuß ging es vom Hotel zur örtlichen Agentur wo wir unsere Räder abholten. Von dort aus fuhren wir dann zur Fähre welche uns nach Nida bringen sollte.
Unterwegs machte die Fähre einen Zwischenstopp in Saulkrasti, welchen wir nutzten um noch einen kurzen Blick zu erhaschen. Dann mussten wir uns aber auch schon zurück zur Fähre beeilen, da diese wieder ablegte.
In Nida fuhren wir dann mit den Rädern zu den Sanddünen, wo wir auch einen Fotostopp machten.
Unsere Reisebegleitung wurde dabei mit mehreren Fotoapparaten bewaffnet und während er die Gruppenfotos schoss erzählte unsere Reiseleitung einiges über die Sanddünen und Nida.
Von den Sanddünen fuhren wir dann in Richtung Klaipeda, dabei besuchten wir unterwegs auch das Thomas-Mann-Haus, in welchem er unzählige seiner Werke schrieb, kamen an wunderschönen Naturgebieten vorbei und gingen in der Ostsee baden.

Mit dem Rad von Klaipeda nach Palanga

Mit dem Rad ging es vom Hotel zum Ännchen von Tharau. Vor diesem spielten zwei kleine Geschwister auch das Lied. Nachdem uns unsere Reiseleiterin ein Bisschen erzählt hatte, sangen wir gemeinsam das Lied und wurden dabei von den kleinen Geschwistern begleitet.
Dann ging es auch schon weiter durch Klaipeda nach Palanga, wo wir das Bernsteinmuseum besuchten. Hier konnten wir Bernstein in verschiedenen Größen und Formen und mit verschiedenen Einschlüssen bestaunen. 
Als wir alle wieder fahrbereit waren ging es zum Strand von Palanga, an welchem so viele Menschen nach dem kühlen Nass suchten. Doch für uns ging es weiter zum Restaurant, bei welchem wir auch baden konnten.
Mit dem Bus fuhren wir dann zum Berg der Kreuze. So viele Kreuze auf einem kleinen Areal und es werden immer noch weitere durch Hochzeitspaare und Touristen hinzugelegt.
Nach der Besichtigung ging es dann weiter nach Riga.
In Riga angekommen aßen wir zu Abend. Zum Nachtisch gab es dann für den Einstand Rigaer Balsam von unserem Reisebegleiter.

Per Rad durch Riga

Nicht nur zu Fuß sondern auch zu Rad kann man Riga erkunden und kennenlernen, dies taten wir heute. Los ging es aber zunächst zu Fuß. Der Regen hatte über Nacht eingesetzt, aber wir waren guter Hoffnung, dass dieser bald aufhören würde.
Als erstes ging es durch die Altstadt. Hier kamen wir an den Bremer Stadtmusikanten vorbei, liefen zur Rigaer Börse, sahen das Schwarzhäupterhaus und kamen am Pulverturm von Riga vorbei, bevor wir uns beim Hotel erst einmal zur Mittagspause verabschiedeten.
Zum Nachmittag traffen wir uns alle wieder und diesmal ging es mit den Rädern zum Jugendstilviertel - und das bei sonnigem Wetter, denn der Regen hatte aufgehört. Diese reich verzierten Häuser waren sehr beeindruckend und boten uns viele Fotomotive. Doch auch hier überraschte uns unsere Reisebegleitung wieder. 
Er lud uns alle ein in das Jugendstilmuseum. So konnten wir neben der Außenfassade auch eine im Jugendstil eingerichtete Wohnung besichtigen.
Danach ging es mit dem Rad weiter Richtung Freiheitsdenkmal. Auch hier kamen wir wieder an verschiedenen Highlights vorbei. So zum Beispiel an einem Stück der Berliner Mauer. Am Freiheitsdenkmal vorbei fuhren wir zur Rigaer Oper und von dort zurück zum Busanhänger, wo wir wieder die Räder einluden.

Eine Paddeltour auf der Gauja in Sigulda

"Neuer Busfahrer, neues Glück" hieß es heute. Wir begrüßten unseren dritten Busfahrer auf der Reise, welcher uns bis zum Ende begleiten sollte.
So fuhren wir nach Saulkrasti, wo wir unsere Radtour nach Sigulda begannen.
Wir fuhren nach Ragana, wo wir im Hexenrestaurant zum Mittag aßen. Nach der wohltuenden Mahlzeit ging es dann weiter zur Burg Turaida, welche wir auch besichtigten.
Von der Burg fuhren wir dann zu der Gutmannshöhle, in welcher wir frisches Quellwasser in unsere Wasserflaschen füllten. Ein guter Schluck von diesem Wasser und wir wurden alle wieder um einiges jünger ;).
So waren wir wieder fit für unsere Paddeltour, die unser nächstes Ziel sein sollte.
Nach einer kurzen Autoahrt flussaufwärts und einer Einweisung stiegen wir in unsere Paddelboote und paddelten bei sonnigem Wetter und recht wenig Wasser in der Gauja flussabwärts. Wir alle meisterten dabei die schwierige Stelle an der Brücke und kamen soweit trocken zurück an die Anlegestelle.
Bevor es mit dem Bus weiterging gönnten wir uns noch ein kühles Helles, fuhren danach zum Rathaus von Sigulda und von dort weiter zu unserem Hotel.

Estland wir kommen

Am Morgen ging es mit dem Bus zur Grenze von Lettland und Estland. 
Hier gingen wir erst einmal Mittagessen und begegneten dabei der typisch estnischen Mentalität - etwas langsam und verträumt, sowie nie aus der Ruhe zu bringen.
Nach dem Mittagessen radelten wir von der Grenze nach Häädemeeste direkt an die Ostsee. Dabei fuhren wir auf einer wenig befahrenen Straße entlang. 
Zwischen Kabli und Penu machten wir Halt um in der Ostsee schwimmen zu gehen.
Kurz vor Ende der Radtour gönnten wir uns noch einen Kaffee.
Von Häädemeeste ging es mit dem Bus nach Pärnu, wo wir mit dem Bus noch eine Stadtrundfahrt machten und unter anderem an einem Jugenstilhotel anhielten.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, gingen einige noch zum Strand und andere machten einen Stadtrundgang in Pärnu.

Ab auf die Insel Saaremaa

Wir fuhren mit dem Bus nach Virtsu, wo wir auf die Fähre warteten, die uns auf die Insel Muhu brachte.
Nach der Ankunft ging es weiter zum Fischerdorf Koguva. Dieses konnten wir besichtigen. Währenddessen luden unser Busfahrer und Reisebegleiter die Räder vom Anhänger ab.
Dann ging es auch schon mit eben diesen los. Von der Insel Muhu fuhren wir über den Damm, welcher die Insel Muhu und die Insel Saaremaa verbindet. Weiter ging es vom Damm nach Jaani wo wieder einmal eine kleine Überraschung auf uns wartete, denn unser Busfahrer, unsere Reiseleiterin und unser Reisebegleiter waren in Pärnu einkaufen gewesen und hatten ein Pickick vorbereitet. Doch waren wir schon etwas zu früh da, so dass wir uns noch ein wenig gedulden mussten.
Doch dann war das Picknick eröffnet und es gab reichlich Estnische Spezialitäten. Vom estnischen Käse über estnisches Brot, vom estnischen Fisch zur Elchsalami. Zum Nachtisch gab es estnische Quarksüßspeiße und leckere heimische Süßigkeiten. Doch dies alles musste auch verdaut werden, so dass zum abrundenden Abschluss Tallinn-Likör hervor geholt wurde.
Gut genährt ging es mit dem Rad dann weiter nach Angla. Unterwegs fing es an zu nieseln, doch das trübte die Stimmung nicht. In Angla angekommen besichtigten noch einige von uns das Mühlenmuseum, bevor es zu unserem Hotel ging.

Küste statt Straße

Eigentlich stand eine andere Strecke auf dem Programm, doch unser Reisebegleiter wollte uns eine noch viel schönere Ecke zeigen. Wir fuhren also mit dem Bus nach Kalmu, wo wir unsere Radtour begannen. Diese führte uns in den Nationalpark Tagamöisa hoiuala. Wir fuhren etwas über Schotter in ein Waldgebiet zur oberen Spitze der Küste, um dann über Undva nach Vaigu mit dem Rad zu fahren. Und tatsächlich - die Aussicht, das Meeresrauschen und das super sonnige Wetter - dies und noch mehr war die Fahrt schon alleine wert. Weiter ging es nach Veere um von dort nach Pidula zu fahren, wo unser Bus auf uns in einem Camp wartete. In diesem Camp war auch schon das Picknick mit einer sehr leckeren Fischsuppe vorbereitet, welche bis auf den letzten Tropfen aufgegessen wurde.
Nach dem Picknick ging es dann mit dem Bus nach Panga zu den höchsten Klippen von Saaremaa. Auch hier hatten wir wieder eine super Aussicht.
Dann ging es auch schon weiter mit dem Bus nach Kuressaare wo wir unsere Räder wieder ausluden und zur Burg fuhren. Danach trennten sich die Wege und alle fuhren in unterschiedliche Richtungen um am Ende selbstständig zum Hotel zurück zu radeln.

Vom Hotel nach Sääre

Mit den Rädern ging es vom Hotel an der Küste entlang nach Sääre.
So fuhren wir vorbei an Salme in Richtung Imara, um in Kaimri die Küstenseite zu wechseln.
Wir fuhren ein kleines Stück Schotterweg und kamen dabei an Kargi vorbei.
Als wir dann an den Wunschsteinhaufen ankamen, schauten sich unsere Reiseleiterin und unser Reisebegleiter verdutzt an. Denn innerhalb von einer Woche war aus unerklärlichen Gründen nichts mehr von diesen zu sehen. Sodass es leider gleich weiter zum Leuchtturm ging.
Am Leuchtturm angekommen aßen wir unsere Reste vom Picknick und tranken einen Kaffee oder ein kühles Helles. Danach gingen wir zum Leuchtturm und entspannten bei sonnigem Wetter.
Doch auch dieser Tag neigte sich dem Ende zu und so fuhren wir mit dem Bus nach Lomala, wo wir noch eine Information mit schöner Aussicht besuchten. 
Und auch hier hatten wir unseren Spaß indem wir die Schaukel auf dem Grundstück benutzten.
Nach dem Besuch der Information ging es auch schon zurück zum Hotel und auch hier wartete wieder eine kleine Überraschung auf uns. Denn unser Reisebegleiter hatte im Vorfeld schon ein Abendessen im Freien in Auftrag gegeben, welches wir schon jetzt mit etwas Wehmut zu uns nahmen, denn wir wussten, dass der nächste Tag der vorletzte im Baltikum sein würde.

Höhepunkt einer wunderschönen Reise – Tallinn

Der Bus brachte uns wieder zur Fähre um mit dieser zum Festland zu fahren. Sie brachte uns hierbei von Virtsu nach Tallinn, unserer letzten Station.
In Tallinn angekommen und nach dem Check-In im Hotel machten wir unseren Stadtrundgang.
Dabei kamen wir an den Kirchen vorbei, gingen von der oberen Stadt in die untere Stadt,
besichtigten die älteste Marzipanmanufaktur und das kleineste Haus in Tallinn, liefen über den Rathausplatz und an der Old Hansa vorbei. Abschließend lernten wir noch einen neuen Teil von Tallinn kennen - das moderne.
Nach dem Stadtrundgang liefen wir alle in verschiedene Richtungen und trafen uns erst zum Abendessen wieder. Nach dem Abendessen verabschiedeten wir uns von unserem Busfahrer und unserer Reiseleiterin und genossen noch den letzten Abend in der Stadt.

Auf Wiedersehen schönes Baltikum

Nach dem Frühstück gingen einige von uns noch einmal in die Stadt und andere entspannten, bevor es kurz vor Mittag mit einem Transferbus zum Flughafen ging.
Nach dem Check-In und kurzem Warten flogen wir mit dem Flieger dann nach Frankfurt, wo sich ein großer Teil der Reisegruppe trennte. Wir verabschiedeten uns alle voneinander und gingen weiter zu unseren entsprechenden Gates.
Vielen Dank für diese tolle Reise.
Ich freue mich schon bereits jetzt auf ein Wiedersehen.
Euer Marcus

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Kommentare zum Reisebericht

Für die ausserordentlich angenehme, interessante aber auch erholsame Reise möchten wir uns bei Marcus und unserer Reiseleiterin Laima recht herzlich bedanken. Es war uns eine Freude, gemeinsam mit ihnen und den Reiseteilnehmern das Baltikum per Fahrrad zu erleben.
Wir denken gern daran zurück und freuen uns schon auf ein Wiedersehen.

Viele Grüße
Adelheid und Mario Chares

Adelheid und Mario Chares
23.08.2015

Vielen Dank für Euren netten Kommentar.
Auch mir war es eine Freude die Begleitung der Gruppe sein zu dürfen.

Ich freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen.
Marcus

Marcus Richter 24.08.2015