Reisebericht: Radreise Baltikum – Lettland, Litauen und Estland

18.06. – 30.06.2017, 13 Tage Rundreise mit Fluganreise und geführten Radtouren: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Ostsee – Riga – Pärnu – Insel Saaremaa – Tallinn (375 Radkilometer)


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Wenn man vom Baltikum spricht, werden die drei Staaten oft in einem Atemzug genannt. Wenn man die Länder nur grob betrachtet, mag das auch stimmen. Doch wenn man sich mal die Zeit nimmt sie mit dem Rad zu erkunden, dann erkennt man erst die Unterschiede.
Ein Reisebericht von
Alexander Zachow

1.Tag – Ankunft in Vilnius

Bei schönstem Wetter begrüßte ich alle Gäste, die gemeinsam mit mir von Dresden aus starteten. Nach einem kleinen Frühstück im Bistro des Flughafens machten wir uns dann auf in die Maschine nach Frankfurt. Dort angekommen, schlossen sich uns auch gleich noch die Gäste aus Leipzig an und wir waren fast komplett. Obwohl unser Flug überbucht war, bekamen wir alle unseren rechtmäßigen Platz. Und um kurz nach zehn startete unser Flugzeug nach Vilnius, wo wir dann auch gegen 13:00 Uhr Ortszeit landeten. Am Flughafen wurden wir herzlich von unserer örtlichen Reiseleitung Jana begrüßt. Ein kleiner Bus transferierte uns anschließend ins Hotel „Domus Maria", ein ehemaliges Kloster in der wunderschönen Altstadt von Vilnius. Bei der Ankunft im Hotel empfingen uns schon Chorgesänge. Aufgrund eines verschobenen kirchlichen Feiertages sind diese glücklicherweise auf das Wochenende gefallen.
Zwei Gäste reisten eigenständig mit dem Zug an und machten unsere kleine Reisegruppe dann am Nachmittag schließlich komplett. Die flächenmäßig größte Stadt des Baltikums lernten wir bei einer Führung durch das barocke Zentrum der Stadt näher kennen.
Beim Abendessen im „Lokys", einem rustikal-charmanten Restaurant im Herzen der Altstadt, wurden wir schließlich mit nationalen Spezialitäten verköstigt und hatten die Möglichkeit einander bei dem Begrüßungsgetränk ein wenig näher kennen zu lernen.

2.Tag – Vilnius –Traika–Semeliskes–Kaunas

Heute war es dann soweit, die erste Fahrradtour der Reise stand bevor. Wir lernten am Vormittag Edwardas kennen, unseren Busfahrer für die kommenden zwölf Tage. Danach verstauten wir die Koffer im Bus und machten uns auf den Weg nach Traika. Um die Räder gut aus dem Hänger laden zu können, suchten wir uns einen geeigneten Parkplatz. Der war auch schnell gefunden und wir inspizierten unsere Fahrräder, welche jetzt tagtäglich unsere Begleiter sein sollten. Nachdem wir noch kleine Einstellungen an den Rädern korrigiert
und alle mit ausreichend Wasser versorgt hatten, konnte es losgehen.
In der Gegend von Traika gibt es rund 200 Seen. Unser Ziel war Die Wasserburg der Stadt,
sie liegt zwischen dem Lukasee und dem Galva-See. Um die Mittagszeit erreichten wir die
Burg für eine individuelle Besichtigung. Anschließend blieb noch ausreichend Zeit für einen Mittagssnack. Da es das Wetter gut mit uns meinte, machten wir noch einen Badestop am Galvasee, bevor es weiter ging nach Semeliskes, wo unser Bus schon auf uns wartete.
Alles wurde wieder verladen und Edwardas chauffierte uns nach Kaunas. Im Hotel angekommen bezogen wir die Zimmer und hatten Zeit um uns frisch zu machen.
Gegen 20:00 Uhr trafen wir uns in der Lobby zum gemeinsamen Abendessen im Hotel.
Nach dem Essen unternahmen wir noch einen Stadtrundgang. Da das Hotel zentral in der Stadt lag, waren wir im Handumdrehen auf der belebten Einkaufsmeile mit zahlreichen Restaurants und Bars.

3.Tag – Kaunas–Silute–Vente–Kleipeda

Nach einem gemeinsamen Frühstück, fuhren wir zuerst mit dem Bus nach Silute, um von da aus die heutige Radtour zum Delta von Neris und Memel zu unternehmen. Nach dem Treffen mit einem Ornithologen und der Besichtigung der Vogelstation, machten wir Mittagspause bei Einheimischen im Garten mit selbstgemachten Pfannkuchen, Kürbis-Suppe, Schinkenspeck, sauren Gurken, Rahm, Rhabarber-Kuchen, Hagebutten-Marmelade, Roggen-Schnaps u.v.m. Es hat allen sehr geschmeckt. Als die Mittagspause vorbei war, entschieden sich noch einige die Idylle unter dem Pavillon im Garten zu genießen, andere hatten jetzt erst richtig Energie und meisterten erfolgreich die letzte Etappe des Tages. Gemeinsam trafen wir uns später an einer geeigneten Stelle zum Fahrräder beladen wieder und fuhren schließlich nach Kleipeda.
Das Beziehen der Zimmer im „Old Mill Hotel", direkt am Hafen, war schnell gemacht und wir trafen uns anschließend zu einem kleinen Stadtrundgang vor dem Hotel. Durch die Altstadt, vorbei am Ännchen von Tharau, erreichten wir pünktlich zum Abendessen ein uriges Pup der Stadt, wo schon ein leckeres 3-Gänge-Menü auf uns wartete. Nach dem Essen sind noch jene, welche nicht zu müde waren, in die Sky-Bar gegangen, ein Lokal, welches sich in der obersten Etage eines großen Hotels befindet. Da angekommen, konnten wir den Sonnenuntergang bestaunen und hatten einen wunderschönen Blick auf die ganze Stadt und die Kuhrische Nehrung, das morgige Ziel unserer Rundreise durch das Baltikum.

4.Tag–Kleipeda (Part 2)

Nach einem ausgesuchten Frühstück a la carte, holten wir die Räder aus dem Radanhänger und bei strahlendem Sonnenschein rollten wir der Anlegestelle der Fähre entgegen, welche nur fünf Minuten von unserem Hotel entfernt war. Mit der Fähre ging es dann in ca. zwei Stunden nach Nide an die Spitze der lettischen Nehrung. Weiter konnten wir nicht, denn die andere Hälfte gehört noch zu Russland. Die Fahrräder hatten auf der Fähre super Platz, sodass es, sobald angekommen, auch gleich weitergehen konnte. Ein kurzer Stopp an einem Supermarkt vorsorgte uns mit allerlei Kleinigkeiten für das Mittags-Picknick, obwohl bei den Meisten auch die ein oder andere lokale, frische Fischspezialität im Versorgungsbeutel gelandet ist.
Danach standen die „Toten Dünen" auf dem Programm, von wo aus man einen schönen Blick über das Haff auf der einen Seite und das Baltische Meer auf der Anderen genießen konnte. Wir hatten auch die Gelegenheit einen kleinen Blick nach Russland zu werfen, aber wir durften nur schauen. Als nächstes fuhren wir zum einstigen Sommerhaus von Thomas Mann, in welchem er drei Sommer lang lebte und arbeitete und welches wir nun besichtigen durften. Jeder hatte die Chance den berühmten "Italienischen Blick" einmal mit eigenen Augen zu sehen. Wieder auf dem Sattel, hatten wir noch den größten Teil der 58 Kilometer entlang der Kuhrischen Nehrung nach Kleipeda vor uns. Doch die Radwege waren größtenteils ordentlich ausgebaut und angenehm zu befahren, sodass wir schon am frühen Nachmittag die Hälfte geschafft hatten. Das Picknick in einem kleinen Waldstück hinter den Dünen hatten wir uns jetzt wirklich verdient.
Kurz nach 19 Uhr konnten wir das Ziel auch schon sehen. Innerhalb kürzester Zeit brachte uns die Fähre wieder Richtung Hotel, wo wir die Fahrräder unterstellten und uns für das Abendessen fertig machten. Wir beendeten den Abend mit netten Gesprächen über das Baltikum und den Tag auf der Nehrung.

5.Tag–Riga (Part 1)

Trotz kleinerer Unfälle am Vortag, saßen alle wieder unversehrt im Sattel. Vom Hotel aus radelten wir weiter nach Palanga, einem belebten Kurort direkt am Meer. Er ist bekannt für seine langen weißen Sandstrände, die gute Luft und seine duftenden Kiefernwälder.
Die Promenade entlang fuhren wir weiter und machten halt an dem Bernsteinmuseum von Palanga, welches in einem Schloss von 1897 untergebracht ist. Genügend Zeit blieb natürlich um dies zu Besichtigen und/oder um durch die herrlich Parkanlage mit dem Botanischen Garten von Palanga zu schlendern.
Noch völlig überwältigt von so großen Bernstein-Exemplaren, machten wir uns also an die letzte Etappe für diesen Tag. Nach ca. 42 Kilometern seit dem Morgen, erwartete uns dann Edwardas auf einem Parkplatz, von dem aus es nun weiter mit dem Bus nach Riga ging.
Auf dem Weg hielten wir noch an dem „Berg der Kreuze", zu dem es verschiedene Legenden gibt. Fakt ist aber, dass dort Heutzutage so viele Kreuze in allen Größen und Formen aufgestellt sind, dass sie niemand mehr zählen kann - sehenswert!
Auf der Fahrt erzählt uns Jana, die selber aus Riga kommt, alles was man so über Riga wissen sollte. Lettland hat ca. 2 Millionen Einwohner, davon wohnen etwas weniger als die Hälfte in Riga. Somit ist Riga die größte Stadt des Baltikums, es gab also viel zu erzählen.
Aber vor allem informierte sie uns ausführlich über das Ligo-Fest, das traditionelle Mittsommerfest in Lettland, mit seinen unzähligen Bräuchen. Denn wir hatten das große Glück in diesem Jahr genau an dem Tag in der Stadt zu sein. In Riga angekommen, nahmen wir gemeinsam das Abendessen ein und diskutierten den nächsten Tag (Ligo-Fest). Am Abend blieb dann noch Zeit, um in kleiner Gruppe ein wenig durch die Gassen zu schlendern und dem bemerkenswerten Angebot an Live-Musik zu lauschen.

6.Tag–Riga (Part 2)

Der zweite Tag in Riga begrüßte uns mit wunderbarem Wetter. Da unser Hotel mitten in der Innenstadt lag, wurden wir nach dem Frühstück von unserer örtlichen Reiseleitung Nora abgeholt. Sie unternahm mit uns einen Stadtrundgang und zeigte uns auf sehr charmante Art und Weise alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt und vor allem die prächtigen Jugendstilhäuser mit ihren aufwendig gestalteten Fassaden.
Am Rathaus endete gegen Mittag die Führung. Nora verabschiedete sich und die Gruppe hatte den Nachmittag zur freien Verfügung für eigene Erkundungen. Viele nutzten den, um einmal durch die größte Markthalle Europas zu laufen oder um endlich mal auf Shopping-Tour zu gehen. Es ist ganz egal was man macht, überall begegnen einem Frauen mit Blumenkränzen und Männer mit großen Kränzen aus Eichenlaub.
Aber Jana hatte uns ja schon vorgewarnt. Ligo, Ligo!
Vor dem Restaurant, trafen wir uns am Abend alle wieder, um uns mit traditionell lettischem Essen für die Ligo-Nacht zu stärken. Während des Essens wurden wir mit Folklore überrascht. Männer und Frauen, vom Akordeon begleitet, kamen an unsere Tische und forderten uns auf mit zu tanzen. Natürlich haben wir mit gemacht. Später sind dann alle, die noch wollten, über das Fest gelaufen. Um Mitternacht wurden überall die riesigen Holzlagerfeuer entzündet und man feierte die ganze Nacht - wir nicht ganz solange, denn am nächsten Tag wartete ja schon der Gauja-Nationalpark auf uns.

7.Tag–Sigulda

Riga war am Morgen, im Vergleich zum Vortag, wie leer gefegt. Es heißt, wenn man zur Mittsommernacht schläft, dann verschläft man vielleicht das ganze Leben, deswegen
versucht man wohl an dem Tag die ganze Nacht zu feiern oder wach zu bleiben.
Treff mit Edwardas und Jana, zum Verladen der Koffer, war an der Petrikirche. Vollzählig verließen wir Riga mit dem Bus in Richtung Saulkrasti, wo wir endlich auf die Räder stiegen. Jana führte uns an der Krimulda Kirche vorbei nach Ragana. Unglücklicher Weise fing es, nachdem wir in der „Hexenstadt" Mittagspause machten, an zu regnen.
Zum Glück nur leicht durchnässt erreichten wir Turaida, einen Ortsteil der Stadt Sigulda, welche aber erst am Abend unser Ziel sein sollte. Turaida besteht hauptsächlich aus der Burg Turaida und ist umgeben vom Gauja-Nationalpark, dessen Name von dem Fluss Gauja kommt. Da es aufgehört hatte zu regnen, konnten wir die wieder instandgesetzte Anlage im Trockenen erkunden, bevor wir weiter zum Kanu-Verleih radelten.
Manche hatten bei der heutigen Tour etwas mehr Regen als andere abbekommen, deswegen sind wir dann nur zu dritt mit dem Kanu den Gauja entlang gepaddelt. Der Rest der Gruppe wurde von Edwardas zum Hotel nach Sigulda gebracht, um dort den Nachmittag noch im hoteleigenen SPA-Bereich ausklingen zu lassen oder um einfach die ruhige Lage des Hotels
zu genießen. Müde und geschafft vom Tag verschwanden alle recht früh auf ihr Zimmer.
Morgen geht es nach Estland!

8.Tag–Pärnu

Von ein paar Wolken begleitet, überquerten wir an diesem Morgen, nach einem guten Frühstück, die Grenze von Lettland zu Estland mit dem Bus. Am Grenzort Ainazi stiegen
wir dann nach dem täglichen Auffüllen unserer Wasserflaschen auf unsere Räder.
Die Strecke führte uns an der Küste entlang, vorbei an Häädemeeste nach Rannametsa.
Sehr schön konnte man heute an der Landschaft sehen, dass wir auf unserer Rundreise
schon immer weiter nach Norden gekommen sind. Jedoch ist uns der Wind, wie schon an so manch anderen Tag zu oft aus der falschen Richtung erhalten geblieben. Gegen Ende der heutigen ca. 30 Kilometer Strecke stoppten wir noch bei einer estnischen Familie zu selbst gebackenen Leckereien und Kaffee. Die Großmutter des Hauses zeigte uns noch voller Stolz ihren Garten und das Gewächshaus mit eigenem Ofen. Danach ging es aber weiter und wir kamen am Nachmittag in Rannametsa an, wo unser Bus schon auf uns wartete, um uns nach Pärnu zu bringen.
Wie geplant, kamen wir am frühen Abend in Pärnu an. Somit hatte die Gruppe noch ein
wenig Gelegenheit, die Stadt ganz individuell zu entdecken. Fast sturmartiger Wind machte das Baden leider fast unmöglich oder nur zu einer äußerst unangenehmen Angelegenheit, 
jedoch schien die Sonne. Also stand einem Spaziergang durch die Altstadt nichts mehr
im Weg.
Zum Abend gab es dann mal kurz Aufregung, da das Hotel das Abendessen für die Gruppe vergessen hatte. Aber schon nach kurzer Wartezeit und einem Freigetränk, beendeten wir den heutigen Tag mit gefüllten Mägen, voller Vorfreude auf den nächsten Tag.

9.Tag–Saaremaa (Part 1)

Heute starteten wir schon früh vom Hotel aus zur Fähre nach Virtsu. Sie brachte uns dann in einer knappen halben Stunde nach Muhu, einer vorgelagerten Insel von Saaremaa. Das Wetter meinte es auf der Insel nicht gut mit uns. Der Himmel ließ schon deutlich erkennen, dass es heute noch regnen wird. Nichtsdestotrotz haben wir noch eine frühere Fähre bekommen und unsere erste Station war das bewohnte Bauernmuseum, das Muhu-Museum.
Kaum angekommen, konnten wir noch wenige Minuten das ethnografische Freilichtmuseum erkunden als es ziemlich heftig begann zu regnen. Diesem Umstand geschuldet, für manche etwas zu kurz, hatte es jedoch allen gefallen. Nun mussten wir notgedrungen umplanen. Normalerweise hätten wir heute vom Muhu-Museum aus 55 Kilometer mit den Fahrrad
zurück gelegt.
Die Gruppe entschloss sich dann jedenfalls die Räder heute vorerst im Hänger zu lassen. Dass das dann die richtige Entscheidung war, zeigte spätestens der Eis-Hagel. Also chauffierte uns der Bus zu unserem nächsten Ziel auf der Insel, einem großen kreisrunden See. Dieser Meteoritenkrater, welcher in den 1930er Jahren als solcher entdeckt wurde, hatte den Menschen damals einiges Kopfzerbrechen bereitet. Jedenfalls kippte das Wetter immer mehr und wir beschlossen den Fahrradhänger heute gar nicht mehr auf zu machen, um nicht das Risiko einzugehen, dass jemand krank wird.
Ein allgemein zugänglicher Campingplatz auf einer Pferde-Ranch sollte uns vor dem Regen schützen. Glücklicherweise konnte uns der Grillplatz mit allem versorgen was wir brauchten, vom Grill über eine Kaffeemaschine bis hin zum Besteck war alles da.
Am Abend vorher hatte ich mit unserer Reiseleiterin Jana Grillkohle, Bratwürste und alles was man sonst noch so zum Grillen vermisst, eingekauft. Jetzt konnte also dem Wetter getrotzt und gemütlich gegrillt werden.
Jeder hatte die ausgedehnte Mittagspause sehr genossen und wir setzten uns satt und zufrieden wieder in den Bus. Nächster Halt waren die historischen Angla-Windmühlen, von denen es früher über 800 Stück auf Saaremaa gab. Das Wetter wurde aber einfach nicht besser, sodass kaum einer Lust hatte aus dem Bus zu steigen. Nach einer kurzen Abstimmung waren sich dann alle einig direkt zum Hotel zu fahren. Unser SPA-Hotel in der Nähe von Kuressaare, nur 5 Minuten vom Strand entfernt, erreichten wir dann am frühen Abend.

10.Tag–Saaremaa (Part 2)

Erst um 10 Uhr wollten wir heute mit dem Bus starten, deswegen hatten die Gäste heute die Möglichkeit das SPA-Angebot des Hotels, sowie den SPA-Bereich auszuprobieren. Oder man schlief einfach etwas länger und genoss in Ruhe den ersten Strandspaziergang des Tages.
Kräftig gestärkt, ausgeruht und mit gepackter Fahrradtasche, begannen wir an der Nordwestküste der Insel unsere heutige Radtour. Ziel war ein Leuchtturm am Kap, der Heutzutage zwar im Wasser steht, Früher aber eigentlich mal im Landesinneren erbaut wurde.
Nur wenige von uns sind bis zu ihm gewandert, der Strand und das schöne Wetter luden ganz einfach zu sehr zum Entspannen, Baden und Verweilen ein.
Nach der Erholungsphase führte der Weg weiter entlang der Steilküste von Panga zu einer Forellenzucht. Dort hatten wir eine herrliches Mittagessen direkt am See, mit frischen Fisch und hausgemachten Beilagen.Am Nachmittag besichtigten wir mit dem Bus dann die Panga-Felsen, mit 21 Metern die höchste Felsenwand der estnischen Insel. Jetzt wurde es langsam schon spät, darum fuhren wir zurück zum Hotel um noch rechtzeitig zum Abendessen wieder da zu sein. Wer noch Lust hatte, konnte von Kuressaare aus die knapp 10 Kilometer zurück zum Hotel radeln. Was dann auch eigentlich fast alle gemacht haben. Insgesamt liegt man jetzt bei knappen 300 Kilometern, die man mit dem Rad zurück gelegt hat. Und morgen erwarten uns dann die letzten 55 Radkilometer der Reise.

11.Tag–Saaremaa (Part 3)

Der letzte Tag auf der Insel Saaremaa zog uns nach Südwesten auf die wunderschöne Halbinsel Soerve. Sie hat kaum Bewohner, dafür sehr viel unberührte Natur. Zuerst fuhren wir bis an die Spitze der Halbinsel zum Soerve-Leuchtturm. Die Idee war ins Landesinnere zu radeln, um so weniger Gegenwind zu haben, denn an manchen Tagen durften wir schon unsere Erfahrung sammeln. Vom Leuchtturm aus, war unser Tagesziel wieder zum Hotel zurück zu gelangen.
Zum Hotel gab es zwei unterschiedliche Strecken, eine Längere direkt an der Küste entlang und etwas anspruchsvoller oder eine etwas kürzere direkt zum Hotel führende. Wir haben uns dann doch alle für die Küsten-Strecke entschieden, nur am Ende hat sich die Gruppe für ein kurzes Stück geteilt. Unterwegs konnten wir kleine Steinburgen am Strand errichten, welche dem Erbauer dann Wünsche erfüllen.Am Ende des Tages sind alle aus der Gruppe heute ungefähr 50 Kilometer in unberührter Natur Rad gefahren, eine schöne Abschluss-Strecke und ein kleines Highlight unserer Radreise im Baltikum.
Edwardas, unserer Busfahrer, bot am Nachmittag einen Shuttle nach Kuressaare an,
der auch von allen gern genutzt wurde. In Kuressaare selbst konnten die Gäste das kleine Städtchen mal genauer unter die Lupe nehmen. Besonders empfehlenswert ist die Burg mit ihrer Befestigungsanlage. Um 17.00 Uhr fuhr unser Shuttle wieder ins Hotel zurück. Bis zum Abendessen blieb also noch ausreichend Zeit, um mal wieder die Annehmlichkeiten des SPA-Bereichs in Anspruch zu nehmen. Andere nutzten den Nachmittag am Strand, gingen,, spazieren oder sonnte sich.
In jedem Falle haben wir unsere Batterien wieder aufgeladen. Tallinn wir kommen!

12.Tag–Tallinn

Tallin, eine faszinierende Hochburg mittelalterlicher Bauwerke, krönte das Ende unserer wunderbaren Rundreise durch das Baltikum. Während der Fahrt erzählte uns Jana schon viel Wissenswerts und Lustiges über Land und Leute. Bis wir schließlich am späten Mittag hungrig am Hotel ankamen. Nach dem alle ihre Koffer auf den Zimmern verstaut hatten, ging es zu Fuß in die Stadt. Denn nur einen Katzensprung von der Altstadt entfernt, lag unser Hotel fast im Herzen der Stadt.
Ein großer Este begrüßte uns dann am Nachmittag in der Hotel-Lobby. Unser örtlicher Reiseleiter, wie sich gleich heraus stellen sollte. In geübter Manier bestiegen wir unseren Bus und los ging die Stadtrundfahrt. Zunächst motorisiert bis zur größten Chor-Bühne des Baltikums, dann zu Fuß, fürte uns der sympatische Este, vorbei an Domberg und Unterstadt durch die historischen Gassen der Altstadt. Tallinn zeigte sich an diesem sonnigem Tag in sienem besten Licht, sodass Feizeit für eigene Entdecker-Touren gerade recht kam.
Abends trafen wir uns dann in einem traditionel, rustikalem Restaurant um gemeinsam noch einmal die klassischen Gerichte der estnischn Küche zu genießen. Die Stadt war voller Musik und buntem Treiben, zur Vorbereitung auf das große Sänger-Fest. Was dazu einlud, nach dem Essen, das Flair von Tillinn bei Nacht einzufangen. Ein gelungener Abschluss zu dieser letzten hellen Nacht im Baltikum.

13.Tag–Rückflug nach Deutschland

Hüvasti, auf Wiedersehen! Der Tag der Abreise brach heute nun an. Unser Rückflug
war jedoch erst am frühen Nachmittag, sodass viele noch nach dem Fühstück die Zeit in der Stadt genossen haben. Erstmalig auf der ganzen Tour regnete es heute schon am Morgen und der Himmel versprach auch keine Besserung. Was den letzten kleinen Besorgungen aber nicht im Wege stand. 
Irgendwie ja passend, begleitete uns dann graues Niesel-Wetter zum Abschied auf
dem Weg zum Flugafen. Die Maschine nach Frankfurt startete pünktlich und wir hatten einen turbolenzfreien, angenehmen Flug. In einem der riesign Terminals angekommen, trennten wir uns zunächst von den Gästen, welche weiter nach Leipzig flogen und boardeten schließlich unsere Maschine zurück nach Dresden.
Die letzten zwei Wochen hatten uns als Gruppe richtig zusammen wachsen lassen. Um so schwerer viel dann auch der Abschied. Zwei wunderschöne Wochen im Baltikum bleiben uns aber noch lange in Erinnerung.

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