Reisebericht: Singlereise Baltikum – Litauen, Lettland und Estland

08.08. – 17.08.2013, 10 Tage Rundreise für Singles Vilnius – Trakai – Klaipeda – Kurische Nehrung – Riga – Tallinn – Lahemaa–Nationalpark – mit Fluganreise


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In 10 Tagen entdeckten wir mit unserer Single-Reisegruppe die 3 Länder des Baltikums mit ihren Hauptstädten, Küstenregionen und Nationalparks. Wir besuchten weite Landschaften mit romantischen Fischerdörfern und schlenderten durch die verwinkelten Gassen der historischen Innenstädte. Tag für Tag erlebten wir dabei neue Orte und Sehenswürdigkeiten. Reiseleiterin Regina Daujotiene sorgte für viel Abwechslung und vermittelte uns ihr umfassendes Wissen zur Geschichte, Mythologie und auch zu Land und Leuten der drei baltischen Staaten.
Ein Reisebericht von
Manuela Kreuz

Donnerstag, 08.08.2013

Am frühen Morgen wurden wir von unseren Transferfahrern zuhause abgeholt oder fanden selbst den Weg zum Flughafen Berlin Tegel, wo sich unsere Gruppe zum ersten Mal (fast) vollständig traf. Gemeinsam checkten wir für den ersten Flug des Tages ein. Nachdem wir durch die glamourösen Auslagen der Duty-Free-Shops geschlendert waren, hoben wir schließlich ab nach Riga, wo wir zwischenlandeten. Dort angekommen hatten wir reichlich Zeit, uns in den Geschäften mit Snacks einzudecken, oder lieber gemütlich in einem der zahlreichen Restaurants zu sitzen und uns bereits ein wenig kennenzulernen. Weiter ging es dann nach Vilnius, wo unsere liebe Reiseleiterin Regina Daujotiene uns herzlich Willkommen hieß. Fahrer Alvidas brachte uns schließlich ins Hotel, wo wir unseren „letzten" Reisegast Herrn Neuss begrüßen konnten. Nach diesem langen Tag freuten wir uns auf das Abendessen und unsere Betten auf den Zimmern.

Freitag, 09.08.2013

Unser erster Tag in Litauens Hauptstadt begann mit einer Stadtrundfahrt. Regina zeigte uns die Peter- und Paulkirche mit ihren barocken Stuckelementen. Außerdem besuchten wir die große, von außen eher griechisch anmutende Kathedrale und besichtigten dort den reich dekorierten Barock-Altar. Weiter ging es zum Gelände der Universität bis zum Präsidentenpalast. Wir schlenderten durch die Literatengasse mit den vielen bunten Kacheln, die in die Wände eingelassen sind und an große Schriftsteller erinnern und machten einen Stopp an der St. Annen-Kirche, einem architektonischem Beispiel der Backsteingotik. Auf dem Rathausplatz hatten wir Zeit, in eines der zahlreichen Restaurants oder Bistros einzukehren, um einheimische Spezialitäten wie zum Beispiel Rote-Beete-Suppe zu probieren. Danach fuhren wir nach Trakai und besichtigten die berühmte Wasserburg, die auf dem See zu schweben scheint. Regina führte uns treppauf treppab durch die verschiedenen Räume mit ihren vielfältigen Ausstellungsstücken aus der bewegten Geschichte des Bauwerks. Auf den Rückweg hatten wir Zeit, am See entlangzuschlendern und uns in den vielen Geschäften der Uferpromenade Souveniers aus Leinenstoff oder Bernstein zu kaufen. Wer wollte, konnte auch ein leckeres Eis essen, denn die Sonne schien herrlich. Zurück in Vilnius, aßen wir im luxuriösen Neringa-Restaurant zu abend und spazierten in der warmen Abendluft zurück zum Hotel.

Samstag, 10.08.2013

Heute verließen wir unser Hotel und machten uns auf den Weg nach Klaipeda, auch als Memel bekannt. Unterwegs besuchten wir Kaunas, die zweitgrößte Stadt Litauens. Von einem Aussichtspunkt bekamen wir einen schönen Eindruck der Stadt und dem Fluss Memel, danach erkundeten wir die Innenstadt zu Fuß und besuchten die Vytautas-Kirche am Ufer der Memel. Am Rathausplatz, mit seinem skurrilen Kunstwerk aus weißen Fahrrädern, die geschmückt mit Blumen an einer großen Säule hingen, machten wir unsere Mittagspause. In den kleinen Straßen gab es dutzende von Cafés und Restaurants, in denen leckere Kleinigkeiten angeboten wurden. Später ttrafen wir vor der gewaltigen aber stark verfallenen St. Georgskirche einen Franziskanermönch und spazierten an der großen Burg vorbei. Da gerade Wochenende war, sahen wir zahlreiche Hochzeitsgesellschaften in festlicher Kleidung, die die halbe Innenstadt für sich erobert zu haben schienen. Weiter ging die Fahrt nach Klaipeda, wo wir das berühmte Ännchen von Tharau besuchten und in den umliegenden Straßen einen kurzen Spaziergang mit Regina unternahmen. Leider zwang uns der Regen früh zurück in den Bus und so fuhren wir schließlich zu unserem Hotel im Stadtzentrum, wo wir uns - nachdem wir die etwas eigene Technik der Fahrstühle begriffen hatten - nach diesem ereignisreichen Tag ausruhen und zu Abend essen konnten.

Sonntag, 11.08.2013

Von Klaipeda aus fuhren wir mit Bus und Fähre an die Küste zur Kurischen Nehrung. Einen ersten Stopp legten wir an der großen Wanderdüne ein und atmeten die frische Meerluft. Natürlich fehlten auch hier nicht die Händler mit ihren Bernstein-Waren am Busparkplatz. Weiter ging unsere Reise nach Nidden, wo wir zuerst ein Souvenier-Geschäft besuchten, wo uns die Logik und der Aufbau der regional typischen Kurenwimpel erklärt wurde. Diese geben anhand von Farben und geschnitzten Symbolen Auskunft über die Herkunft, den Beruf und Familienstand des jeweiligen Hausbesitzers. Wir besuchten das Thomas-Mann-Haus und erhielten Einblich in die lebensweise des berühmten Schriftstellers. Nach einem gemütlichen Spaziergang am Ufer entlang konnte jeder etwas Freizeit individuell in dem romantischen Fischerort verbringen und zum Beispiel geräucherten Fisch probieren oder die imposamte Kunstflugschau am Ufer bewundern. Als wir uns alle sattgegessen hatten, nutzten wir die Nachmittagssonne für einen Halt am Sandstrand. Einige Mutige gingen sogar in den doch recht hohen Wellen der Ostsee baden, während der Rest der Gruppe sich in der Sonne entspannte und die Füße in den Sand steckte. Wer noch Lust dazu hatte, konnte mit auf eine kleine Wanderung über den Hexenberg kommen, wo man gewaltige Holzschnitzereien mit Figuren aus der litauischen Sagenwelt bewundern kann. Natürlich konnte man auch nach Herzenlust an der Promenade entlangspazieren. Alvidas holte uns schließlich mit dem Bus ab und brachte uns mit seiner üblichen sicheren Fahrweise über die Fähre zurück ins Hotel.

Montag, 12.08.2013

Die nächste Station erwartete uns heute: Riga! Um die lange Fahrt etwas zu versüßen, machten wir unterwegs einen Ausflug zum Berg der Kreuze in Šiauliai. Auf dem künstlichen Hügel befinden sich schätzungsweise mehrere zehntausend Kreuze, da die Anzahl jedoch ständig wächst, wäre es sinnlos, genau zu zählen. Gemütlich schlenderten wir durch das bunte Sammelsurium von Heiligenbildern und Kreuzen in allen Farben, aus allen denkbaren Materialien und natürlich an jeder erdenklichen Stelle, ob in den Boden gesteckt, an anderen Kreuzen befestigt oder einfach in die Zweige der Bäume gehängt. Auf dem Busparkplatz machten wir ein kleines Picknick und dann ging es schon weiter nach Lettland. In Riga spazierten wir kurz durch das Jugendstilviertel mit seinen verspielten und aufwändig gestalteten Häuserfassaden, bevor wir schließlich in unser Hotel direkt im Zentrum eincheckten und unser Abendessen vom Buffet genossen.

Dienstag, 13.08.2013

Riga, hier kommen wir! Gleich am Vormittag führte uns Regina durch das historische Stadtzentrum, gleich auf der anderen Seite des Flusses. Wir sahen das Schwarzhäupterhaus, den Park, das (leider teilweise eingerüstete) Freiheitsdenkmal und besuchten den Dom, in dessen Kreuzgang faszinierende Alte Kirchentrümmer und Metallstücke ausgestellt waren. Wer wollte, konnte sich das kleine Orgelkonzert anhören, bevor wir schließlich - ausgerüstet mit Lageplänen - die Hauptstadt auf eigene Faust erkunden konnten. In der Stadt gab es unzählige Möglichkeiten, köstlich zu Mittag zu essen, oder schöne Souveniers zu kaufen. Wer wollte, konnte den berühmten „Black Balzam", einen Kräuterschnaps mit angeblich heilender Wirkung, als Souvenier für zuhause erstehen. Fahrer Alvidas stand nachmittags zweimal mit dem Bus bereit, um uns zurück ins Hotel zu bringen, doch auch zu Fuß oder per Straßenbahn, war die Strecke kein Problem. Einige unternahmen eine Schiffsfahrt auf der Daugava, den Fluss im Herzen der Stadt, bevor es uns schließlich zurück in unser Hotel zog.

Mittwoch, 14.08.2013

Schon war die Zeit in Riga wieder vorbei und wir verluden am Morgen unsere Koffer für die nächste Etappe nach Estland. Im Gauja-Nationalpark spazierten wir vormittags zur Gutmannhöhle und bewunderten die vielen in den Stein gehauenen Wappen und Inschriften. An einem kleinen Marktstand konnten wir köstliche „Moosbeeren" probieren: Cranberries in einem süßen, cremigen Mantel. Zurück am Bus gab es noch eine Überraschung: Wir probierten die Johannisbeer-Variante des „Black Balzam" aus Riga, zusammen mit Butterkeksen und Schokolade. Mittags aßen wir in einer Raststätte und nutzten die Möglichkeit, unsere letzten lettischen Münzen auszugeben, bevor wir weiter ins nördliche Euroland fuhren. Nächster Halt: Turaida. Wir besuchten das Grab der legendären „Rose von Turaida" und schlenderten durch den danebengelegenen Park mit zahlreichen modernen Steinskulpturen. Zuletzt erreichten wir die große Ritterburg und konnten diese von außen und innen besichtigen. Über enge, hohe Steinstufen stiegen einige bis in den Turm hinauf und genossen die herrliche Aussicht. Leider erwischte uns auf dem Rückweg durch den Park ein heftiges Gewitter, das wir aber dank Schirmen und Unterständen unbeschadet überstanden. Natürlich wartete unser Fahrer auch auf die Nachzügler, die beim sturtzbachartigen Regen nicht mehr rechtzeitig zurück zum Bus konnten. Beim nächsten Halt an der lettisch-estnischen Grenze konnten wir uns stärken und Geld tauschen, bis wir schließlich - mit Zwischenhalt an der stürmischen Küste von Tallinn - zu unserem modernen Hotel gelangten und für die letzten 3 Nächte der Reise eincheckten.

Donnerstag, 15.08.2013

Mit kurzer Pause am Fährhafen von Tallinn begannen wir unsere große Stadtführung. Zuerst besuchten wir die Oberstadt mit der typisch gestalteten russisch-orthodoxen Kirche. Wir besuchten den Aussichtspunkt und blickten von oben über die Dächer der Stadt. Entlang der alten Stadtmauer spazierten wir dann in den tiefer gelegenen Teil der Altstadt und Regina erklärte uns genau, wie wir selbstständig zurück zum Hotel finden konnten. Wir besichtigten die Pflasterstraßen mit den vielen farbigen Häuserfassaden und kamen schließlich zum großen Razhausplatz. Von dort war es auch nicht mehr weit zum Mittelalterrestaurant „Olde Hansa", wo wir unseren Treffpunkt für das heutige Abendessen ausmachten. Danach konnte jeder auf eigene Faust durch die Stadt schlendern oder vor dem Essen zurück ins Hotel gehen, um sich frisch zu machen. Tallinn hat mit seinen verwinkelten Gassen und versteckten, skurrilen Geschäften für jeden Geschmack etwas zu bieten. Nachdem wir die vielen Eindrücke in uns aufgesogen hatten, versammelten wir uns wie besprochen zum Essen vor der „Olde Hansa"-Gaststätte, die sowohl von außen als auch von innen authentisch das nordische Mittelalter verkörpert. Bei Kerzenlicht nahmen wir an unseren Tafeln Platz und wurden von freundlichen Kellnerinnen in Mittelalter-Tracht mit Wasser, Wein oder Kräuterbier versorgt. Nachdem der frisch gekührte Tischherr das hausgemacht Brot für gut befunden hatte, konnte das Festmahl mit vielen Tellern und Schalen voller mittelalterlicher Spezialitäten beginnen, dazu spielten Musikanten auf Lauten und Trommeln. Rund und satt traten wir individuell unseren Heimweg durch Tallinns Straßen an.

Freitag, 16.08.2013

Unser letzter Reisetag brachte mit Reiseleiter Eduard noch einmal frischen Wind in die Gruppe. Er führte uns in den Laheema-Nationalpark, um uns die weite Moorlandschaft in Estlands Norden zu zeigen. Unterwegs besichtigten wir den Gutshof Palmse mit dem Palmenhaus, dem herrlichen Ziergarten und dem opulent eingerichteten Herrenhaus. Auf Brücken und schmalen Holzplanken ging es schließlich zu Fuß durch das Moor. Die verwachsenen Bäumchen und spiegelglatten Wasserflächen inmitten der Moose und flechten zeigten uns eine völlig fremde Natur, die es in unseren Gefilden so nirgends gibt. Nach dem langen Spaziergang gab es eine kräftige Stärkung: Wir kehrten in eine Dorfschänke im Fischerdorf Altja ein und wurden vom Wird mit einem köstlichen 3-Gang-Menü verwöhnt. Ein besonderes Highlight war das Dessert - eingeweichtes Schwarzbrot mit saurer Sahne und Beerengrütze - eine echte regionale Spezialität. Nach dem Essen spazierten wir zum nahegelegen Strand, der anders als in Litauen mit vielen schroffen Felsen gespickt war. Wir probierten süßen Johannisbeerwein und fuhren schließlich gemeinsam mit Eduard zurück nach Tallinn, wo wir den letzten Abend in der Hauptstadt noch einmal individuell verbringen konnten. Genügend Möglichkeiten zum Einkaufen, Abendessen und spazieren bietet die Stadt zweifellos!

Samstag, 17.08.2013

Heute nahmen wir Abschied vom schönen Baltikum. Wer wollte, konnte den Vormittag noch einmal in der Altstadt verbringen, bevor es schließlich mit dem Bus auf letzte Fahrt zum Flughafen von Tallin ging. Regina und Alvidas verabschiedeten uns herzlich und wir begaben uns (nach einiger Wartezeit) zum Check In. Unseren Individual-Fluggast Herrn Neuss verabschiedeten wir an unserem Gate und starteten dann zum ersten Heimflug. Erneut verbrachten wir bei der Zwischenlandung den Mittag im Transitbereich vom Rigaer Flughafen und konnten nach Wunsch in den gleichen Cafés sitzen und plaudern wie zu Beginn der Reise. Zu guter letzt erreichten wir schließlich Berlin Tegel und traten nun mit vielen schönen Erinnerungen im Kopf und Fotos in der Tasche unsere verschiedenen Heimwege im Transfertaxi oder auch privat an.
Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal ganz herzlich bei unserer tollen Gruppe für diese schöne reise bedanken! Es waren 10 wunderschöne Tage in drei einzigartigen Ländern. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen das Allerbeste und natürlich viel Gesundheit und Reiselust für kommende Abenteuer in Europa und der ganzen Welt! Ihre Manuela Kreuz

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