Reisebericht: Rundreise Baltikum – Streifzüge durch Litauen & Lettland

22.08. – 31.08.2012, 8 Tage Kiel – Klaipeda – Kurische Nehrung – Kaunas – Vilnius – Wasserburg Trakai – Riga – Schloss Rundale – Palanga – Kiel


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Erlebnisreiche Rundreise durch 3 junge Ostsee-Republiken in der Mitte Europas mit interessanter, alter Geschichte
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Zwischen Wäldern und Dünen – Unterwegs in Litauen

24 reiselustige Gäste trafen sich pünktlich am Morgen mit ihrer Eberhardt-Reisebegleitung Annett Mueller auf Flughafen Berlin-Tegel. Über das Drehkreuz Riga flogen wir pünktlich nach Vilnius. Am Nachmittag landeten wir in Vilnius, der Hauptstadt von Litauen. Nachdem wir die Uhren 1 Stunde vorgestellt und unsere Euros in litauische Litas getauscht hatten (Geldwechsel direkt und problemlos am Flughafen) begrüßte uns Zita, unsere Reiseleiterin, die uns durch das Baltikum begleitete sowie unserem Busfahrer Tadeusz. Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir unser zentral gelegenes Hotel Congress am Ufer des Flusses Neris. Vor dem Abendessen unternahmen einige Gäste schon einen ersten Bummel durch die Stadt.
Vilniushat eine interessante Geschichte. Seit 1323 ist sie Hauptstadt des Großfürstentums Litauen. Der Legende nach wurde die Stadt aus einem Traum des Großfürsten Gediminas, als er nach einer Jagd in den Wäldern nächtigte,  geboren". Gedeminas träumte von einem eisernen Wolf, der unbezwingbar war - der richtige Platz, um hier eine Burg zu erbauen. Vilnius entwickelte sich zu einem blühenden Handelplatz. Später wurde Vilnius vom Deutschen Orden belagert, von Napoleon besetzt und Ende  des 19. Jahrhunderts russisch. Heute ist Vilnius die größte Stadt Litauens . 60 % sind Litauer und der restliche Teil setzt sich aus Polen, Russen und Weißrussen zusammen. Am Zusammenfluss von Vilnia und Neris gibt es über 40 Kirchen. Auch Synagogen und Moscheen prägten einst das Stadtbild einer sehr liberalen Stadt, vor dem 2. Weltkrieg waren 1/3 der Bewohner Juden. Vilnius bezeichnete man als "Jerusalem des Ostens".

Entdeckungen in Vilnius

Am zweiten Tag begannen wir unsere Stadtbesichtigung mit dem Besuch der Peter- und Paul-Kirche. Von außen eher schlicht überrascht der barocke Kirchenraum mit faszinierenden, weißen Stuckverzierungen und Reliefs. Der einflussreiche litausiche Adlige Pac ließ diese Kirche erbauen und sich unter der Schwelle begraben. Auf der Grabplatte steht: „Hier ruht ein Sünder" - Was das wohl zu bedeuten hat?
Wie Rom wurde Vilnius auf sieben Hügeln erbaut. Vom Berg (Hügel) der 3 Kreuze erklommen genossen einen Panoramablick auf die Stadt. Im 17. Jhd. wurden auf diesem Berg 3 Mönche gekreuzigt, für die Christianisierung war es noch zu früh. Diese Kreuze ließ Stalin abreißen, die Reste sind noch sichtbar. Die neuen, weißen Kreuze wurden erst 1989 wieder errichtet. Vorbei am Burgberg mit den Überresten der oberen Burg und dem Gediminas-Turm fuhren wir zum Tor der Morgenröte (das einige noch erhaltene Tor der ehemaligen Stadtbefestigung), um von dort unseren Rundgang zu Fuß durch die Altstadt fort zu setzen. Die barocke Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Während des Besuches der russisch-orthodoxen Heiliggeistkirche trafen wir auf eine andere Eberhardt-Reisegruppe, die mit dem Rad das Baltikum erkundete. Wir spazierten zum Rathausplatz, ins Judenviertel und vorbei an alten Bürgenhäusern zur Universität, die zu den ältesten in Europa gehört und zum Präsidentenpalast. Im 18. Jhd. war das Gebäude Bischofspalast, später diente es als Domizil der russischen Zaren, auch Napoleon weilte hier. Die Sowjets nutzten es als Konzertsaal und seit 1997 ist der Palast wieder Residenz des litauischen Staatsoberhauptes. Von der alten Burgstraße unternahmen wir einen Abstecher zum gotischen Ensemble der St. Annakirche und dem angrenzenden Bernhardinerkloster. Unser Rundgang endete am Kathedralenplatz. Hier prunkt der 2009 völlig neu gebaute Großfürstenpalast auf dem Gebiet der ehemaligen unteren Burg und davor das Denkmal des Stadtgründers Gediminas. Beim Besuch der Kathedrale St. Stanislaus erfuhren wir, dass hier vor langer Zeit ein Tempel zu Ehren des Donnergottes gestanden haben soll, 1251 dann die erste Kirche errichtet wurde, die später wiederum für heidnische Kulthandlungen genutzt wurde. Erst nach der Christianisierung entstand die römisch-katholische Kathedrale, die während der Sowjetzeit geschlossen wurde  und erst 1988 an die Gemeinde von Vilnius zurück ging. Ein Kleinod der barocken Baukunst ist die St. Kazimir-Kapelle aus roten und schwarzen Marmor. Neben dem Altar hängen Metalltafeln, die den heiligen Kazimir um Linderung und Schutz vor Krankheiten bitten. Neben der Kathedrale steht extern der Glockenturm, wo sich ein skurriler Demonstrationszug gegen Korruption und pro Unabhängigkeit formierte, der an den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt (Hitler-Stalin-Pakt von 1939) erinnerte. Bei Sonnenschein genossen wir anschließend unsere individuelle Mittagspause.

Ausflug nach Trakai

Am Nachmittag unternahmen wir einen Ausflug in das 30 km entfernte Trakai, inmitten einer malerischen Seenplatte gelegen. Von 1316 bis 1323 war Trakai Hauptstadt des Landes. Auch hier hatte Gediminas seine Finger im Spiel, als er 1321 die Stadt erbauen ließ, damals wichtiges militärisches und politisches Zentrum des Großfürstentums. Auf einer Halbinsel des Galve-Sees entstand die mittelalterliche, backsteinerne Burganlage, die nach Bränden und Zerstörungen erst nach dem 2. Weltkrieg wieder als Wasserburg aufgebaut wurde. Wir besichtigten die Burg. Über Holzstiegen und enge Gänge durchstreiften wir die Gemäuer und erfuhren viel Wissenswertes zur Geschichte. Nach dem heftigen Regenschauer während unserer Besichtigung in den alten Gemäusern, so dass wir im Trockenen unsere freie Zeit am malerischen See verbringen konnten. In Trakai gibt es noch eine Besonderheit:  Seit dem 14. Jhd. leben hier die Karäer, ein turksprachiges Volk mosaischen Glaubens aus der Krimregion, die damals die Großfürsten als Wachgarde ins Land holten. Heute leben noch ca. 50 dieser Volksgruppe in Trakai. Eins ihrer Gebetshäuser, die Kenesas findet man noch in der Stadt, ebenso die hölzernen Wohnhäuser, deren Giebel mit 3 Fenstern zur Straße gewandt sind. Die Karäer haben aber auch ein kulinarisches Erbe hinterlassen: das Nationalgericht Litauens "Kibinai" (warme Pasteten mit Fleisch gefüllt, original mit Hammel). Da es wiederum zu regnen begann, verkosteten wir die ofenwarmen Spezialitäten während unserer Rückfahrt im Bus. Am Abend bummelten wir zum Restaurant Neringa am Gedima Prospekt, wo wir zu Abend speisten.

Fahrt nach Kaunas

Am nächsten Tag brachen wir zu unserem nächsten Etappenziel Klaipeda auf. Zügig gelangten wir zunächst nach Kaunas, der 2. größten Stadt Litauens und mit fast 90 % Litauern, die "litauischte" Stadt. Kaunas liegt ca. 100 km von Vilnius entfernt am Zusammenfluß von Memel und Neris. 1408 erhielt Kaunas Magdeburger Stadtrecht, aber erst nach der Niederlage der Kreuzritter erblühte die Stadt. Durch die günstige Lage und den Handel mit Russland und Polen siedelten sich viele Handwerker und Händler an, so dass die Hanse bis Mitte des 16. Jhd. hier einen Kontor unterhielt. Kaunas entwickelte sich in eine aufstrebende Handelsstadt. Kriege gegen Schweden und Russland, Pestepidemie und Napoleons Drang nach Moskau brachten den Niedergang der Stadt. Als Polen 1920 Kaunas besetzte, erlebte die Stadt einen kulturellen Aufschwung. Mit dem Hitler-Stalin-Pakt wurde ein düsteres Kapitel eingeläutet, das 1941 mit der deutschen Besetzung fortgesetzt wurde. In der Sowjetzeit geriet Kaunas in Vergessenheit und wurde vernachlässigt. Am idyllischen Ufer des Neris stiegen wir aus dem Bus und spazierten, vorbei an der alten Burg, zur im 15. Jhd. erbauten, gotischen St. Georgs-Kirche mit angeschlossenem Kloster. Im Inneren begrüßte uns ein junger Mönch, sang für uns und führte uns durch den Klostergarten. Die Kirche befindet sich noch in einem jämmerlichen, traurigen Zustand. Während der Sowjetzeit wurde die Kirche geschlossen und als Lagerhalle genutzt. Bis auf die Altäre wurde alles abmontiert, erhalten sind nur die ehemals schönen Wandmalereien. Dennoch wird St. Georg als Gotteshaus genutzt und hofft auf zahlreiche Spenden für dessen Renovierung. Unser Spaziergang führte uns weiter zum Rathausplatz. Hier steht das Rathaus, welches eher einem Kirchenbau ähnelt, wegen seiner weißen Farbe liebevoll der weiße Schwan genannt wird. Seit 1973 ist das Rathaus auch beliebter Hochzeitspalast und da heute Freitag war, drängelten sich viele Hochzeitsgesellschaften auf dem Vorplatz. Jungvermählte schreiten freitags und samstags durch das prächtige Haupttor, während Geschiedene dienstags das Rathaus durch den Hintereingang verlassen müssen. Der Rathausplatz wird gesäumt von schönen Gildehäusern und der Fassade der Jesuitenkirche- und kloster, das mit 4 Stockwerken höher gebaut wurde als es das damalige Baugesetz erlaubte. Da aber die Jesuiten anerkannte, gebildete Lehrer waren, wurde es ihnen gestattet, das Gebäude mit mehr als 2 Stockwerken am Rathausplatz zu errichten. Hinter der backsteinernen Vytautas-Kirche führte die einst „längste Brücke der Welt" über die Memel. Als der Fluss noch Russland von Preußen teilte, in denen in 2 unterschiedliche Kalender galten, brauchte man stolze 13 Tage, um diese zu überqueren. Gegenüber der Kirche erblickten wir das Perkunas-Haus, welches im 15.Jhd. von einem deutschen Kaufmann erbaut wurde. Nach individueller Freizeit trafen wir uns an der Peter-und-Paul-Kathedrale, Litauens größtes gotisches Bauwerk wieder. Anschließend fuhren wir durch die Neustadt von Kaunas. Bereits im 15. Jhd. siedelten sich hier die ersten Juden an. 1941 lebten in Kaunas ca. 40.000 Juden, die von der deutschen Besatzung in Ghettos getrieben wurden und von denen über 35.000 bei Massenerschießungen im 9. Fort (heute Denkmal) umgebracht oder 1944 in Konzentrationslager deportiert wurden. Heute umfasst die jüdische Gemeinde Kaunas ca. 300 Mitglieder. Auch in Litauen gab es einen Schindler. Der ehemalige japanische Vizekonsul (1939/40) verschaffte, entgegen Anweisungen, über 2.000 Juden japanische Transitvisas und rettete somit litauische, polnische und deutsche Juden vor den Nazis. Ihm wurde zu Ehren in Vilnius ein Denkmal gesetzt.

Auf nach Klaipeda (Memel)

Am Nachmittag erreichten wir Klaipeda (Memel), die 3. größte Stadt Litauens an der Ostseeküste.  Klaipeda hat als einzigste Stadt Litauens einen Seehafen. Das Kurische Haff trennt Klaipeda von der Kurischen Nehrung. 1254 erhielt Klaipeda Stadtrecht. Lange wehrten sich die heidnischen Volksstämme gegen die Fremdherrschaft. 1422 übernahm der deutsche Ritterorden die Macht und über 500 Jahre lang gehörte das Gebiet zum nördlichen Ostpreussen. Ein Jahr lang war Memel sogar provisorische Hauptstadt Preussens. Der Handel blühte, doch versuchten die Hansestädte Danzig und Königsberg diesen Aufschwung zu verhindern. Auch zahlreiche Brände zwangen die Stadt immer wieder in die Knie. 1920 wurde Memel vom Deutschen Reich getrennt (Vertrag von Versailles) und vom Völkerbund verwaltet. Kurze Zeit später erhielt die Region den Status einer Autonomie, die Oberhoheit verblieb aber in Litauen. Dennoch waren die Einwohner auf Kontra mit Litauen. 1944 verkündete Hitler in Memel den Anschluss ans Deutsche Reich und wurde hoch gefeiert. Bis kurz vor Ende des 2. Weltkrieges war Memel weitgehend verschont geblieben, wurde aber in den letzten Kriegsmonaten durch Bomenangriffe und erbitterte Gefechte weitestgehend zerstört. 1948 wurde Memel in Klaipeda umbenannt. Ca. 40.000 Deutsche waren im und nach dem Krieg geflüchtet, an deren Stelle vor allem Russen angesiedelt. Während der Sowjets war Klaipeda Sperrgebiet, da Rüstungszentrum und militär-strategischer Stützpunkt. Nach dem wir im Hotel Amberton Klaipeda unsere Zimmer im modernen 21stöckigen K-Flügel bezogen und uns beim Abendessen gestärkt hatten, unternahmen wir einen abendlichen Stadtrundgang. Zita zeigte uns die wichtigsten Straßen und Plätze der Stadt. Wir bummelten durch die engen Gassen der restaurierten Altstadt. Immer wieder entdeckten wir kleine, versteckte Details an den Fassaden und Häuserecken. Am Ännchen von Tharau Brunnenvor dem alten Theater stimmte unser Eberhardt-Chor das bekannte Lied an.

Ausflug auf die Kurische Nehrung

Unser heutiger Ganztagesausflug führte uns auf die Kurische Nehrung (Neringa). Darauf freuten sich alle, obwohl sich die Sonne dezent im Hintergrund hielt. Die Nehrung trennt das Haff (Süßwasser), bis auf die schmale Meerenge bei Klaipeda, von der Ostsee. Somit ist das Haff das größte Binnengewässer Litauens. Die Kurische Nehrung, auch litauische Sahara genannt ist 98 km lang, davon 52 km litauisch, der andere Teil gehört zu Russland. Seit 2002 gehört sie zum Weltnaturerbe der UNESCO. Unweit von Nida (Nidden) befindet sich mit 3,8 km die breiteste Stelle, während die schmalste Stelle bei Lesnoi (russischer Teil) gerade mal 380 m beträgt. Neben der wissenschaftlichen Begründung erzählt auch eine Legende der Riesin Neringa von der Entstehung der Nehrung. Die meisten Ansiedlungen der Nehrung befinden sich auf der geschützten Haffseite. Zunächst unternahmen wir eine Wanderung auf die toten Dünen auf der Haffseite. Von oben hatten wir einen wunderschönen Ausblick über die sandige und mit Kiefern bewaldete Nehrung bis auf die russische Seite. Unser nächstes Ziel war Nida (Nidden), wo wir das Thomas Mann Haus, das Sommerhaus des Literaturnobelpreisträgeres, besichtigten. Weiter ging es zur hohen Düne. Auf einen gut befestigten Naturlehrpfand erklommen wir die 52 m hohe Düne, auf deren Gipfel sich eine Sonnenuhr befindet. Von oben eröffnete sich uns ein fantastischer Blick auf die weite Landschaft aus Sand, den rot-weißen Leuchtturm von Nida und auf das Haff. Anschließend verbrachten wir unsere Mittagspause in Nida, dem reizvollen Fischerdörfchen. Besonders gefielen uns die schönen Holzhäuschen mit den typisch blauen Verzierungen, Holzschnitzereien, in einigen bunt blühenden Vorgärten standen die für Region typischen Kurenkähne. Idyllische Restaurants und Cafes luden uns zum Verweilen zur Mittagszeit ein. Gut gestärkt bummelten wir entlang der Promenade zur Bernsteingalerie, wo wir Interessantes über das "Gold der Ostsee" erfuhren. Unser Spaziergang führte uns über den Friedhof, auf dem alte "Kurenkreuze" zu finden sind. Diese heidnischen Grabmäler tragen keine Namen und wurden am Fußende des Verstorbenen aufgestellt. Mit dem Bus fuhren wir anschließend nach Juodkrante (Schwarzort), einer der ältesten Orte der Nehrung. Hier durchstreiften wir den märchenhaften Hexenberg auf einer dicht bewaldeten Düne. Viele Holzskulpturen litauischer Künstler säumen den Weg und erzählen gute und böse Geschichten aus der litauischen Märchenwelt und Mythologie. Hier unternahmen wir eine Spaziergang, der dichte Wald schützte uns vor dem eintretenden Regen. Natürlich durfte bei unserem Ausflug auch ein Besuch des Ostseestrandes, wofür ja die Kurische Nehrung auch bekannt ist, nicht fehlen. Zwar regente es nicht mehr, aber wegen der kühleren Temperaturen und dem fehlenden Sonnenschein verzichteten wir auf ein Vollbad und vielen genügte ein belebendes Fußbad in den Ostseewellen.

Hanse, Jugendstil und lange Strände – Unterwegs in Lettland

Nach dem Frühstück starten wir zur Weiterfahrt nach Riga, der lettischen Hauptstadt. Unterwegs besuchten wir den Berg der Kreuze bei Siauliai (Schaulen) nahe der Grenze zu Lettland. Der Berg der Kreuze (eigentlich sind es nur 2 Hügel) ist der bedeutendste Wallfahrtsort Litauens. Hier reiht sich ein gigantisches Meer von Kreuzen aus Holz, Metall und Plastik aneinander. Der Platz reicht schon lang nicht mehr aus. Dieser Berg steht auch für Unabhängigkeitsstreben der Litauer. In Gedenken an die  Opfer des Aufstandes gegen den Zaren im 19. Jhd. wurden die ersten Kreuze aufgestellt. In der Sowjetzeit wurde der Berg niedergewalzt, dennoch standen am nächsten Tag die ersten Kreuze wieder da. Jeden Tag werden es mehr Kreuze, über 6.000 sollen es sein. Wir glauben das, denn gezählt haben wir sie nicht. Am Mittag erreichten wir Riga, die Hauptstadt Lettlands, ein. Nach einer informativen Rundfahrt mit obligatorischem Geldwechsel und individueller Freizeit unternahmen wir eine 1-stündige Schifffahrt auf dem Stadtkanal und Daugava. Nach einer polizeilichen Kontrolle betrachteten wir die "Postkarten-Silhouette" Rigas vom Daugava aus, die uns wesentlich besser als einige Durchfahrtstellen am Stadtkanal gefielen. Anschließend fuhren wir zu unserem Hotel "Maritim Park" auf der anderen Seite der Daugava und bedienten uns am reichhaltigen Abendbuffet. Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung, die Altstadt am Abend zu durchstreifen.

Riga – Perle des Baltikum

Am nächsten Morgen begaben wir uns auf eine ausführliche Erkundungstour durch Riga, deren Altstadt ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Am Morgen war es noch etwas frisch, aber die später scheinende Sonne machte diesen Tag zu einem Erlebnis. Bereits Anfang des 12. Jhd. landeten deutsche Schiffe an der Daugava-Mündung und es siedelten sich deutsche Kaufleute an und gründeten eine Handelssiedlung. Albert, später Bischof von Riga, baute mit den Kreuzrittern (unterstanden dem Papst) eine Burg und rief den Schwertbrüderorden (unterstand nur dem Bischof) ins Leben. Mitte des 13. Jhd. unterwarfen sich die Schwertbrüder dem deutschen Orden und nannten sich nun Livländischer Orden. Mher dazu erfuhren wir später beim Besuch der Burg Turaida. Riga war nicht nur Hauptstadt von Livland und Sitz der Erzbischöfe, sondern entwickelte sich zu einer bedeutenden Hansestadt. Der Untergang des Ordensstaates begann mit dem Livländischen Krieg, der mit der Aufteilung an Polen, Schweden und Dänemark endete. Keine 50 Jahre später eroberten die Schweden das Gebiet von Polen und es begann die "gute schwedische Zeit", die ebenfalls nicht lang andauerte. Im großen Nordischen Krieg unterlagen die Schweden und Riga fiel an das Zarenreich. Die russische Herrschaft bestand fast 200 Jahre, obwohl deutsch lange offizielle Amtssprache blieb (erst 1891 russisch), denn um 1900 waren mehr als 50 % der Einwohner Deutsch-Balten. Soweit zur älteren Geschichte, die jüngere ist uns noch bekannt. Heute ist Riga das Zentrum Lettlands und schmückt sich zu Recht mit Beinamen wie "Perle der Ostsee" oder "Paris des Ostens". Mit dem Bus fuhren wir in die Neustadt, um den faszinierenden Jugendstil zu begegnen. Zu Fuß erkundeten wir Elizabetes Iela und ihre Seitenstraßen. Hier befindet sich die höchste Konzentration von Jugendstil-Gebäuden, die zum größten Teil wunderbar saniert sind. Viele stammen vom Architekten Michail Eisenstein (Vater des sowjetischen Regisseurs Sergej Eisenstein). Wir erfuhren viel über die Entwicklung des Jugendstils in Riga im 19. und 20. Jhd. und konnten uns an den wunderschönen Fassaden gar nicht satt sehen. Jetzt verstanden wir, warum Riga neben Paris und Wien zu den schönsten Jugendstilmetropolen gehört. Vom Rathausplatz begannen wir unsere Stadtbesichtigung durch die Altstadt. In der Mitte steht die Statue von Roland und blickt auf das Rigaer Rathaus, welches originalgetreu wieder aufgebaut wurde. Gegenüber bestaunten wir das prunkvolle Schwarzhäupterhaus. Unser weiterer Weg führte uns auch zum Livenplatz, wo wir die alten Gilde- und mittelalterliche Wohnhäuser und das Katzenhaus bestaunten. Durch die schmalste Gasse, die den Namen „Lärmstraße" trägt, schlängelten wir uns zum Schwedentor, dem einzigen, noch erhaltenen Stadttor. Entlang der alten Stadtmauer schlenderten wir zum Pulverturm. Unser Streifzug durch die Altstadt Vecriga endete am Domplatz. Hier steht der Dom St. Marien, der größte Kirchenbau des Baltikums. 1211 wurde der erste Grundstein gesetzt. Nicht verwunderlich, dass am Dom viele Stile (von Romantik bis hin zum Barock) zu finden sind. Noch immer unterzieht sich der Kirchenbau einer "Verjüngungskur". Als Überraschung lud Reisebegleiterin Annett alle Gäste zum einem kleinen Orgelkonzert im Dom ein. Anmutig lauschten wir den gewaltigen Orgelklängen. Der  Stadtorganist Kärlis Metra spielte Werke von Bach, Mozart und Beethoven. Anschließend hatten wir genügend Zeit, die wunderschöne Altstadt bei Sonnenschein für eigene Entdeckungen zu nutzen. Am Nachmittag wollten einen Ausflug in den Gauja Nationalpark unternehmen, so unser Plan. Bereits nach wenigen Metern Busfahrt ergossen sich Wassermassen über uns, dass wir beschlossen umzukehren. Die Rückfahrt war recht kurzweilig und lustig. Rechts und links gab es außer Wasser zu sehen, aber im Bus probierten wir leckere litauische und lettische Spezialitäten und übten, mehr oder weniger erfolgreich, einige Lektionen der schweren Sprachen. Auf den abendlichen Bummel mußten wir verzichten, da es immer noch regnete.

Ausflug in den Gauja–Nationalpark

Am nächsten Morgen lichtete sich der Himmel und wir konnten unseren Ausflug in den Gauja Nationalpark, ca. 50 km von Riga entfernt, nachholen. Mit dem Bus fuhren wir zunächst nach Sigulda (Segewold). Das kleine Städtchen der „Spazier- und Wanderstöcke" befindet sich im Zentrum des NP und ist somit ein beliebter Erholungsort und Wanderparadies, durch seine Rennschlittenbahn (auf Stelzen) auch bekannt als Wintersportort. Durch die dicht bewaldete, hüglige Region schlängelt sich die Gauja. Eine kurzer Spaziergang führte uns zur Gutmannhöhle.In der 10 m hohen Sandsteinhöhle entspringt eine „wundersame" Quelle. Anschließend fuhren wir zur Burg Turaida.Auf dem Spaziergang durch die Museumsanlage besichtigten wir die kleine Kirche (eine der ältesten Holzkirchen Lettlands), das Grab der "Rose von Turaida" und die alte, rekonstruierte Bischofsburg Turaida aus dem Jahre 1214. Einige Gäste erklommen den 30 m hohen Burgfried (Turm) und wurden mit einem fantastischen Blick über den NP belohnt.

Zwischen Moderne und Mittelalter  – Unterwegs in Estland

Am nächsten Morgen starteten wir auf unsere ca. 300 km lange Fahrt nach Tallinn, der estnischen Hauptstadt. An einem Rasthof an der Grenze zu Estland (ohne Grenzkontrollen) pausierten wir und konnten hier gleich unsere übrig gebliebene lettische und litauische Währung wieder in € zurück tauschen. Unsere Mittagspause verbrachten wir im Pärnu (Pernau), dem estnischen Ostseebad an der Rigaer Bucht. Nach der individuellen Mittagspause fuhren wir noch zum weitläufigen Strand, der aufgrund der wenig sommerlichen Temperaturen fast menschenleer war. Nun war es nur noch ein kurzes Stück, bis wir die estnische Metropole Tallinn am finnischen Meerbusen erreichten. Unsere Unterkunft für die nächsten Tage war das Hotel "Domina Ill Marina", unweit des Hafens und der "Dicken Margarete", dem Tor zur Altstadt.  Die Hotelanlage befindet sich in einer rumgebauten, alten Fabrikanlage. Die „Aussicht" aus 4 Gästezimmern war weniger interessant, diese wurden aber getauscht.  Das Abendessen wurde uns im Hotelrestaurant serviert. Einige Gäste unternahmen am Abend noch einen Verdauungsspaziergang in die fußnah gelegene Altstadt.


Mittelalterliches Flair in Tallinn

Bei Sonnenschein und wiederum sommerlichen Temperaturen begaben wir uns am nächsten Tag auf eine Erkundungsfahrt durch Tallinn, deren mittelalterliche Altstadt auch auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbe steht. Im 11. Jhd. entstand auf dem heutigen Domberg eine Bauernburg und wurde später als "Dänenstadt" bekannt. Anfang des 13. Jhd. trat der deutsche Schwertritterorden an die Macht und holte deutsche Handwerker und Kaufleute in die Stad.  Durch den Salzhandel entwickelte sich Tallinn zu einer bedeutenden Hansestadt, wobei die Kaufleute immer mehr Einfluss erlangten. So wurde die Stadt "geteilt". Die Oberstadt war den Adeligen und Geistlichen vorbehalten (Domgilde), während die Unterstadt (auch eigenes Münzrecht), wo die Kaufleute wohnten, von einem gewählten Magistrat verwaltet wurde. Mit dem Bus fuhren wir zunächst in die "Vororte" Tallinns. In Kadriorg (Katharinenthal) ließ Zar Peter der Große eine Sommerresidenz erbauen. Der russische Einfluss prägte auch die Architektur, viele Holzhäuser sind hier zu finden. Auf der bekannten Sängerwiese machten wir einen Fotostopp. Die legendären Sängerfeste haben eine lange Tradition und sind auch durch die jüngste Geschichte „Singende Revolution" bekannt. Auch in Vilnius und Riga gibt es Sängerwiesen, aber in Tallinn ist die bekannteste. Auf der muschelförmigen Bühne können ca. 30.0000 Sänger Platz nehmen, deren Gesang fast 500.000 Besucher erleben können. Nicht nur die Größe, sondern auch der weite Blick auf die Tallinner Bucht und über die Stadt faszinierte uns. Anschließend gelangten wir nach Pirita, dem großen Segelsportzentrum der Stadt, welches anlässlich der Olympischen Spiele 1980 erbaut wurde. Nach einer „technischen" Pause am Passagierhafen fuhren wir mit dem Bus nach Tallinn zurück.
In der Oberstadt auf dem Domberg begann unser Rundgang durch Tallinn. Neben dem Domschloss, heute estnisches Parlament ragt der „Lange Herrmann" hervor. Gegenüber befindet sich die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kathdrale. Vorbei an der St. Mariengilde und der Domschule (von 1920 bis 1940 deutsches Gymnasium) gelangten wir zum Mariendom, der Hauptkirche der estnischen Lutheraner. Die Kirchenwände schmücken reich verzierte Holzwappen deutsch-baltischer Adelsfamilien. Von den Aussichtsterrassen des Domberges genossen wir die wunderbare Ausblicke. Danach spazierten wir auf dem "Langen Bein" in die Unterstadt hinab. Wir bummelten durch die engen Gassen und Straßen der mittelalterlichen Unterstadt und entdeckten das ein oder andere Kleinod. Die Lange Straße (Pikk) verbindet auch heute noch den Rathausplatz mit dem Hafen. Nahe dem Schwarzhäupterhaus steht ein schönes Jugendstilhaus. Auf dessen Dach „spannt" der einstige Hausherr mit Hilfe seines Monokels in die gegenüberliegenden Fenster. Schräg gegenüber liegt das Haus der St. Kanuti-Gilde, an dessen Fassade der heilige Knut (Schutzpatron der Gilde) und Luther zu sehen sind. Ein Stück weiter befindet sich die Große Gilde, wo sich damals die reichsten Kaufleute der Stadt versammelten. An einer Ecke, fast unscheinbar steht die Heiliggeistkirche, in deren Glockenturm die älteste Glocke Estlands läutet. Der schmale Weckengang (früher waren hier viele Backstuben ansässig) führt zum Rathausplatz. Gleich links ist die alte Ratsapotheke zu sehen, die zu den ältesten in Europa zählt. Mitten auf dem Platz erhebt sich das gotische Rathaus. Auf dem schlanken Turm sitzt der "Alte Thomas" (Wetterfahne) und aus der Fassade schauen bedrohlich aussehende Drachenköpfe heraus. Anschließend spazierten wir zur Katharinengilde, wo sich traditionelle Handwerker und Kunstgalerien befinden. Durch den angrenzenden Katharinengang am gleichnamigen Kloster gelangten wir zur alten Stadtmauer, wo viele Händler die estnisch-bunten Strickwaren feil geboten werden. Auf der belebten Virustraße beendeten wir unseren Rundgang. Alle Gäste freuten sich, den sonnigen Nachmittag für individuelle Erkundungen zu nutzen. In Tallinn lohnt sich immer wieder ein Blick in die Hinterhöfe und Seitengassen, wo sich versteckt, kleine gemütliche Cafes und architektonische Kleinode befinden. Auf dem Rathausplatz herrschte buntes Markttreiben.
Am Abend trafen wir uns am Hotel, um „auswärts" zu speisen. Wir bummelten durch die große Standpforte der mittelalterlichen Stadtmauer. Der alte Kanonenturm wird liebevoll "Dicke Margarete" genannt. Ob wegen seiner fast 5 m dicken Wände oder dem Leibesumfang der dänischen Königin, das weiß man nicht. Wir erblickten die "3 Schwestern". Es wird erzählt, dass ein reicher Kaufmann für seine 3 Töchter im 14. Jhd. diese Häuser bauen ließ (heute Hotel). Kurz darauf erreichten wir unser Ziel: das bekannte Restaurant "Olde Hansa", ein mittelalterliches Speicherhaus am Rathaus.
Von den mittelalterlich gekleideten "Mädgen" Lisa und Claris wurden wir freundlich begrüßt Bevor das deftige Mahl beginnen konnte, stand die Wahl unseres "Tischmeister" auf dem Programm. Schnell war dieser gefunden, so dass nun festlich aufgetafelt werden konnte. Unsere fleißigen Mägde bewirteten uns überaus reichlich mit üppigen Speisen wie diversen Eingelegtem, ofenwarmen Brot, Graupen, Linsen, Hühnerbeinen und Schweinshaxen. Auch die eigenwilligen Bierkreationen mit Zimt, Kräutern oder Honig probierten wir. Alles wurde in schwerem Tongeschirr serviert, die Mägde hatten gut zu tun. Zum üppigen Mahl wurden wir mit mittelalterlicher Musik unterhalten. Zum Ende labten wir uns noch am Kuchen mit Safransahne, so dass der ein oder andere einen Kümmel- oder Pfefferschnaps bestellte. Der mittelalterliche Abend war ein schöner und passender Abschluss dieses Tages. Der anschließende Verdauungsspaziergang durch die romantische beleuchtete Altstadt zum Hotel tat uns allen gut.

Ausflug in den Lahemaa-Nationalpark

Am nächsten Tag unternahmen wir einen Tagesausflug in den ca. 80 km entfernten Lahemaa Nationalpark. Das Wetter zeigte sich auch heute von seiner besten Seite. Im Bus begrüßten wir Eduard, der uns bei diesem Ausflug begleitete. Der waldreiche Nationalpark befindet sich östlich von Tallinn an der Küste. Zunächst unternahmen wir eine Wanderung durch das Waldgebiet und durch das Hochmoor "Viru Raba" und erfuhren einiges über die Flora und Fauna. Auf einem ca. 5 km langen Naturlehrpfad (tw. auf befestigten Holzstegen) durchquerten wir das Naturschutzgebiet. Wir entdeckten rotblühendes Moos, Heidekraut,  Moos-, Blau- und Heidelbeeren sowie Moltebeerengewächse. Kleine, glitzende Seen durchbrachen die herrliche Landschaft. Am anderen Ende erwartete uns unser Bus. Unsere Gäste, die etwas schlechter zu Fuß waren, umfuhren bequem mit dem Bus das Moor. Weiter ging es zum Gutsanwesen "Palmse", welches über Jahrhunderte der deutsch-baltischen Adelsfamilie von der Pahlen gehörte. Heute wird es als Museum, Hotel und als Naturschutzzentrum genutzt wird. Nach der "technischen" Pause und einen Bummel durch das kleine Museum schauten wir im Audiozenter einen lehrreichen Film über den Nationalpark. Danach erkundeten wir das gepflegte Anwesen in einer großzügigen Parkanlage mit Teich und Badehaus, Orangerie, Obstplantagen und eigener Destillerie. Zum Schluss besichtigten wir das Herrenhaus, wo in den stilvoll eingerichteten Räumen altes Mobiliar, Fotos und Gemälde aus längst vergangenen Zeit und eine nostalgische "Stereoanlage" zu sehen sind. Der Inhalt des großen Schrankes im Ankleidezimmer stand zur freien Verfügung, um den damaligen Kleiderstil auszuprobieren. Im hauseigenen Weinkeller verkosteten wir den heimischen Heidelbeerwein. In Estland werden Weine nur aus Beeren und Früchten hergestellt, denn richtigen "Weinbau" gibt es hier nicht. Im kleinen Fischerdörfchen Altja wurden wir in der alten, urigen Bauernschänke erwartet, wo wir mit estnischer Bauerküche (Graupen, Erdapfelstampf,  Fisch, Saurem, Brot, Pilzragout und Blaubeerkuchen) bewirtet wurden. Danach stand ein Verdauungsspaziergang zur Küste an, den wir mit einer Runde auf der großen "Johannisschaukel" einläuteten. Vorbei an wunderschönen Holzkaten liefen wir bis zur wildromantischen Küste. Wir sahen die alten Bootsschuppen und sammelten Steine (Estland ist wirklich steinreich!), die wir an auf einer Steinpyramiden stapelten (verspricht Glück und Reichtum). Am Bus überraschten wir die Eberhardt-Gäste noch mit einem süffig-süßen Moltebeerenlikör, den es nur in Estland gibt. Ein wunderschöner, sonniger Ausflug in die Natur neigte sich dem Ende. Am frühen Abend waren wir in Tallinn zurück. Viele Gäste nutzten diesen freien Abend, um noch einmal durch die Altstadt zu bummeln und in einem der gemütlichen Restaurants zu verweilen und eine Kleinigkeit zu essen.

Abschied von Tallinn

Am nächsten Morgen konnten wir ausschlafen den Tag geruhsam angehen. Bis zum Abflug am Mittag hatten wir noch genügend Zeit und die Zimmer konnten bis 12 Uhr genutzt werden. Einige Gäste verabredeten sich mit Annett, um den Turm der Olafskirche (Oleviste) zu erklimmen. Die Olafskirche hat den höchsten Turm der Stadt. Hinter der Namensgebung dieser Kirche verbirgt sich eine "listige" Legende, ähnlich dem Märchen vom Rumpelstilzchen. Nach dem wir die enge Wendeltreppe (258 Stufen), trotz Gegenverkehr, geschafft haben, wurden wir mit einem fantastischen Panoramablick über die Stadt belohnt.
13 Uhr trafen wir uns mit Gepäck an der Rezeption, um zu Flughafen zu fahren. Im Bus verabschiedeten wir uns herzlich von Zita und Tadeusz, die uns durch die 3 baltischen Länder begleiteten.
Von Tallinn startete unser erster Flug zunächst nach Riga, wo wir nach einer Wartezeit in den Flieger nach Berlin-Tegel umstiegen. Die Air Baltic bietet Eberhardt TRAVEL zuverlässige und stabile Flugverbindungen über das Drehkreuz Riga, während Direktflüge mit anderen Fluggesellschaften diese Terminsicherheit nicht garantieren. Pünktlich landeten wir in Berlin und alle Transfers standen bereit, um die Gäste in Kleinbussen in ihre Heimatorte zu bringen.
Eine erlebnisreiche Reise durch die 3 kleinen, dennoch großartigen baltischen Länder in der Mitte Europas ist nun zu Ende. Von Vilnius bis nach Tallinn fuhren wir insgesamt 1.603 km (ohne Flüge, Spaziergänge und Wanderungen). Liebe Reisegäste, ich bedanke mich bei Ihnen, und würde mich freuen, Sie vielleicht auf einer meiner nächsten Reisen begrüßen zu können. Bleiben Sie gesund und reiselustig! Ihre Annett Mueller

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